1 Kaffeevollautomat, 2 Bohnenbehälter: Test & Vergleich 2024 der Wechselmeister
Okay – hier sind die wichtigsten Infos auf einen Blick! Am besten funktionieren zwei Bohnenfächer in Verbindung mit zwei Mahlwerken. Landen die verschiedenen Kaffeebohnen im selben Mahlwerk, mischen sich nicht nur die Aromen durch – ihr müsst auch bei jedem Sortenwechsel alle Einstellungen neu anpassen.
Die besten (und einzigen) Kaffeevollautomaten mit zwei Bohnenbehältern und zwei Mahlwerken sind:
- DeLonghi Maestosa für 2.881,75 Euro
- Jura Giga 6 für 3.200 Euro (Stand: Juli 2022)
- Siemens EQ.9 plus connect für 1.036,54 Euro
Außerdem gibt es von Melitta noch zwei Geräte mit zwei Bohnenfächern und einem Mahlwerk: den Melitta Barista TS Smart für 884,99 Euro und den Melitta Caffeo CI für 649,42 Euro.
Cappuccino, Latte Macchiato, Flat White und seit dem Jura Z10 sogar Cold Brew: Wer gerne zwischen verschiedenen Kaffeespezialitäten wechselt, holt sich einen Vollautomaten. Verschiedene Getränke auf Knopfdruck sind eine Grundfunktion dieser Geräte – auch in unserem Kaffeevollautomat Test 2024 können Modelle jeder Preisklasse damit punkten.
Wenn ihr noch mehr Abwechslung sucht und nicht nur zwischen Espresso und Café Crème, sondern auch zwischen Arabica und Robusta wählen wollt, zeigen sich die Grenzen der meisten Testkandidaten. Zwar haben viele ein Pulverfach für einzelne Tassen am Start. Aber den wahren One Touch-Wechsel zwischen zwei Bohnensorten habt ihr nur, wenn der Kaffeevollautomat 2 Bohnenbehälter mitbringt.
Doch selbst mit zwei Bohnenfächern landet der Kaffee am Ende immer im selben Mahlwerk. Das hat Einfluss auf das Kaffeearoma und kann auch zum Problem werden. Zum Beispiel, wenn ihr zwischen normalen Kaffeebohnen und koffeinfrei wechselt. Die Lösung ist ein Kaffeevollautomat mit zwei Mahlwerken.
Und tatsächlich halten auch viele Hersteller diesen Weg für sinnvoll und verpassen ihren Kaffeevollautomaten mit zwei Bohnenbehältern auch direkt ein zweites Mahlwerk. Das wirkt sich günstig auf unsere Bewertung aus, hat aber leider auch Einfluss auf das Preisschild, wie unser Ranking zeigt:
- DeLonghi Maestosa mit 2 Mahlwerken & Bohnenfächern für 2.881,75 Euro
- Jura Giga 6 mit 2 Mahlwerken & Bohnenfächern für 3.200 Euro (Stand: Juli 2022)
- Siemens EQ.9 plus connect mit 2 Keramik-Mahlwerken & Bohnenfächern für 1.036,54 Euro
- Melitta Barista TS Smart mit 2 Bohnenfächern für 884,99 Euro
- Melitta Caffeo CI mit 2 Bohnenfächern für 649,42 Euro
Übrigens sind unsere Top 5 gleichzeitig die Only 5. Wir kennen keine anderen erhältlichen Kaffeevollautomaten für Privatkunden, die zwei Kaffeekammern haben. Sonst hätten wir in unser Ranking auch keine zwei Modelle von Melitta aufgenommen, während ihr beliebte Hersteller wie Miele oder Saeco vergeblich auf unserer Liste sucht.
Während sich das Preis-Leistungs-Verhältnis in jedem anderen Testbericht entscheidend auf unsere Empfehlung auswirkt, seht ihr hier die hochpreisigsten Geräte auf dem Treppchen. Der Grund ist ganz einfach: Das zweite Mahlwerk ist ein deutliches Plus an Leistung. Gleichzeitig ist es einer der preisintensivsten Bauteile jedes Kaffeevollautomaten.
So richtig sinnvoll sind zwei getrennte Bohnenkammern nur, wenn der Kaffee anschließend auch in getrennten Mahlwerken landet. Unser Testsieger mit zwei Mahlwerken ist der DeLonghi Maestosa.
Inhaltsverzeichnis
Unser Testsieger: DeLonghi Maestosa
Der DeLonghi Maestosa ist in mehrfacher Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung. Das beginnt bei den zwei Mahlwerken samt elektronischer Steuerung, zieht sich durch die gelungene App und macht auch nicht vor dem Preisschild Halt.
Der Preis von rund 2.700 Euro (Stand Juli 2022) ist außergewöhnlich – aber nur auf den ersten Blick wirklich hoch. Vor allem, wenn wir auf die Konkurrenz von Jura auf Platz zwei schielen. Denn unser Testsieger vereint alles in sich, was wir von Kaffee aus dem Vollautomaten erwarten.
Von der Bedienung über die Zubereitung bis hin zur Reinigung haben wir an diesem gelungenen Gesamtpaket nichts zu meckern. Die „Adaptive Grinding Technologie“ passt Mahlgrad und Kaffeemenge automatisch an die jeweiligen Kaffeebohnen an und steuert von selbst das richtige Bohnenfach an.
Bei all der Begeisterung könnten wir fast vergessen, uns zu fragen, wer all diese Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten im Alltag wirklich benutzt. Aber eben nur fast. So richtig lohnt sich der Maestosa unseres Erachtens nur als Kaffeevollautomat fürs Büro. All die Funktionalität bekommt ihr im DeLonghi PrimaDonna Soul für weit weniger Geld – allerdings auch ohne Doppelfunktion.
Gigant mit 2 Bohnenkammern und 2 Mahlwerken: Jura Giga 6
Beim Jura Giga 6 reden wir schon fast von zwei Kaffeevollautomaten in einem. Trotzdem müssen sich die Schweizer den Italienern im direkten Duell geschlagen geben – und das liegt nicht nur am gigantischen Preis von rund 3.200 Euro (Stand Juli 2022), der den DeLonghi Maestosa im Vergleich fast günstig wirken lässt.
Auch im Test zu Kaffeevollautomaten mit App holt sich der Luxus-Hersteller eine Rüge für seine unausgereifte J.O.E.-App ab. Besonders bei der Bedienung des Giga 6 streicht die App die Segel. Denn den eigentlichen Vorteil – die beiden elektronischen Mahlwerke – könnt ihr über euer Smartphone nicht ansteuern.
Der Jura Giga 6 auch seine Vorteile, die den hohen Preis zumindest teilweise rechtfertigen. Neben zwei Bohnenfächern und Mahlwerken hat der Gigant noch einen zweiten Wasserkreislauf im Gepäck. Dadurch kommen die feinteiligen Einstellungen noch konkreter in euren Tassen an.
Über Geschmack brauchen wir bei Jura nicht zu diskutieren. Espresso, Milchschaum und Kaffeespezialitäten schmecken wie immer genial. Auch in Sachen Programme, Features und Reinigung lässt der Giga 6 keine Wünsche offen.
Trotzdem fällt das Fazit ähnlich aus wie beim Maestosa: Auch, wenn ihr häufig zwischen Kaffee- und Espressobohnen wechselt und täglich mehr als einen Latte Macchiato trinkt – der Jura Giga 6 ist eher was fürs Büro als für die heimische Küche.
Flüsternde Abwechslung: Der Siemens EQ.9 plus connect
Mit dem leisesten Mahlvorgang auf dem Markt ist der Siemens EQ.9 ein beliebter Klassiker. Wenn ihr euch für das Modell plus connect s700 mit der Nummer TI9578X1DE entscheidet, bekommt ihr das Keramikmahlwerk sogar in doppelter Ausführung.
Die beiden Mahlwerke sind zwar nicht elektronisch steuerbar und auch die Siemens Home Connect App bringt euch bei der Zubereitung nur bedingt weiter. Aber dafür bringt dieser Kaffeevollautomat zwei Bohnenbehälter plus Mahlwerke zum unschlagbaren Preis von knapp über 1.300 Euro (Stand Juli 2022) in eure Küche.
Über den „Baristamode“ könnt ihr feinteilig an euren Kaffeespezialitäten justieren und dabei von Brühtemperatur über Milch-Menge bis hin zu Aromen alle wichtigen Parameter beeinflussen. Punktabzug gibt es nur für die mickrigen sechs Mahlgrad-Stufen, die euch für eure zwei Bohnensorten zur Verfügung stehen.
Die fallen dank der sonst gelungenen Zubereitung aber kaum ins Gewicht – Espresso und Kaffee schmecken trotzdem hervorragend. Auch beim Reinigen und in Sachen Hochwertigkeit haben wir beim EQ.9 nichts auszusetzen. Siemens Kaffeevollautomaten sind in all diesen Punkten sehr zuverlässig.
Diese Zuverlässigkeit scheint den deutschen Hersteller allerdings von echten Innovationen abzuhalten. Trotz aller Vorteile ist der EQ.9 mittlerweile ein wenig in die Jahre gekommen. Seit jeher ärgern sich zudem viele Nutzer über zu kalte Milch. Eine modernere Alternative mit besseren Milch-Kritiken – allerdings ohne zweiten Bohnenbehälter – ist der Siemens EQ.700.
Zwei Bohnenfächer für Einsteiger: Melitta Barista TS Smart
Der Melitta Barista TS Smart ist mittlerweile ein Dauerbrenner unter den Kaffeevollautomaten. Das hat so viele Gründe, dass wir fast vergessen hätten, dass der smarte Einsteiger auch ein zweites Bohnenfach an Bord hat – und damit wunderbar in dieses Ranking passt.
Das kann daran liegen, dass Melitta zu gerne mit nichtssagenden Werbebegriffen um sich wirft. So hat der Barista TS Smart einen „Italian Preparation Process“ und etwas namens „My Coffee Memory“ im Gepäck. Ersteres bezeichnet die (tatsächlich sinnvolle) Zubereitung von Cappuccino in der korrekten Reihenfolge von Kaffee und Milch. Letzteres ist hingegen nur eine eigenwillige Bezeichnung für Benutzerprofile.
Das fragwürdige Marketing ändert nichts daran, dass der Melitta Barista TS Smart mit großzügigem Wassertank, externem Milchbehälter, übersichtlichem TFT-Display und eben zwei Bohnenbehältern familientauglich ist. Ebenfalls familienfreundlich glänzt der Preis von deutlich unter 1.000 Euro.
Zwar bringt der Vollautomat nur ein Mahlwerk aus Edelstahl mit, in dem sich eure unterschiedlichen Kaffeesorten dann doch wieder über den Weg laufen. So gründlich könnt ihr Mahlwerk und Brühgruppe gar nicht reinigen, ohne die Maschine komplett zu demontieren.
Müsst ihr zum Glück aber auch nicht. Denn Melitta-Mahlwerke sind bekannt dafür, das Kaffeemehl besonders exakt zu portionieren und die Bohnen bei jedem Bezug vollständig leer zu mahlen. Vollständigen Aroma-Schutz für eure unterschiedlichen Kaffeebohnen habt ihr damit zwar nicht, aber der Geschmack in den Tassen leidet nicht zu sehr darunter.
Eine Erwähnung: Melitta Caffeo CI (Touch)
Der Melitta Caffeo CI war einer der ersten Kaffeevollautomaten mit zwei Bohnenkammern überhaupt. Mittlerweile gibt es dazu noch den Nachfolger Melitta Caffeo CI Touch, der sowohl funktionell als auch preislich (rund 700 Euro im Juli 2022) gleichauf mit dem Original ist.
Auch, wenn die beiden Caffeos zu echten Klassikern avanciert sind – spätestens bei den fehlenden Espresso-Aromen und der gewöhnungsbedürftigen Milchschaum-Konsistenz bemerkt ihr, dass die Maschinen mittlerweile veraltet sind.
Wenn euch das weniger wichtig ist als der zweite Bohnenbehälter und ein günstiger Preis, seid ihr mit einem Melitta Caffeo CI dennoch gut beraten.
2 Kammern, 2 Kaffeesorten? Austauschbarer Bohnenbehälter als Alternative
Als Alternative zum Einbau eines zweiten Bohnenfachs wäre es doch nicht verkehrt, wenn man den vorhandenen Bohnenbehälter einfach ausbauen und tauschen könnte. Dachte sich auch Philips/Saeco vor einer Weile und hat dem GranBaristo einen austauschbaren Bohnenbehälter spendiert.
So genial diese Idee ist, so veraltet ist leider die GranBaristo-Reihe. Bei modernen Geräten des Herstellers wie dem Saeco GranAroma oder auch neueren Philips-Modellen ist das Feature leider wieder verschwunden.
Sehr schade, denn das auswechselbare Bohnenfach konnte nicht nur damit punkten, dass ihr ganz einfach immer wieder neue Bohnen einfüllen könnt. Es macht euch zusätzlich die Reinigung ungleich leichter als bei fest verbauten Kammern und erleichtert den Austausch im Fall eines Defekts.
Ist ein Vollautomat mit zwei Bohnenbehältern sinnvoll? Vor- & Nachteile
Ganz klar: Wem die Abwechslung zwischen Cappuccino, Latte Macchiato und Espresso nicht reicht, der muss nicht nur neue Kaffeespezialitäten, sondern auch mal neue Kaffeesorten ausprobieren. Viele Kaffeevollautomaten haben für Einzelportionen ein Extra-Fach für vorgemahlenes Kaffeepulver.
Da ist die Möglichkeit der doppelten Kammerbefüllung mit frischen Bohnen weitaus verlockender. Ihr könnt auf Knopfdruck zwischen den Bohnensorten switchen und traut euch vielleicht sogar eher, auch mal exotische Röstungen in euren Vollautomaten zu kippen.
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Coffeeness Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.
Täglich frisch geröstet
Schokoladiges Aroma
Fair gehandelt
Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke
Deutliche Unterschiede im Geschmack der Bohnen zeigen aber leider auch den deutlichsten Nachteil, wenn ein Kaffeevollautomat zwei Bohnenbehälter mit nur einem Mahlwerk kombiniert. Das geht gut, solange ihr zwischen Bohnen für Schümli oder Café Crème wechselt. Sobald ihr etwas abenteuerlustiger werdet, habt ihr gemischte Aromen statt klarer Nuancen in euren Tassen.
Vor allem, wenn ihr nicht bei jedem Wechsel den kompletten Weg durch sämtliche Einstellungsmöglichkeiten geht. Denn jede Röstung braucht eine andere Temperatur, einen anderen Mahlgrad und auch sonst andere Einstellungen, um ihren Geschmack perfekt entfalten zu können.
Dazu kommt, dass ihr das gesamte System inklusive Mahlwerk noch öfter und noch intensiver reinigen solltet. Wir haben genug Erfahrungen mit Kaffeevollautomaten, um zu wissen, dass es häufig schon nervt, die Brüheinheit zu säubern. Noch mehr Reinigung? Nein danke.
Fazit: Freunde der Abwechslung werden fündig – aber nicht bei Miele, Philips oder Saeco
Eigentlich ergibt ein Kaffeevollautomat mit zwei Bohnenbehältern also nur dann Sinn, wenn auch direkt ein zweites Mahlwerk dabei ist. Ansonsten werden die unterschiedlichen Bohnen mit einem Mahlwerk gemahlen und somit die verschiedenen Aromen vermischt.
Vielleicht ist das der Grund, warum das Doppelprinzip in unserem Kaffeevollautomaten Test 2024 nur so selten vertreten ist. Denn das zweite Mahlwerk katapultiert einen Vollautomaten ganz automatisch in eine andere Preisklasse.
Dementsprechend ist unsere einzige uneingeschränkte Empfehlung in dieser Kategorie der Siemens EQ.9 zu einem Preis von 2.700 Euro (Stand Juli 2022) – denn die beiden Doppelkünstler von DeLonghi und Jura sind schon allein preislich eher eine Anschaffung fürs Büro als für zuhause.
DeLonghi Maestosa
- Bemerkenswert hochwertig verarbeitet
- Zwei elektronisch steuerbare Mahlwerke
- Vollständige Steuerung über kluge App möglich
- Ausgezeichneter Espresso und Milchschaum
- Das große (aber angemessene) Preisschild
Jura Giga 6
- Sehr guter Espresso & Milchschaum
- Hochwertige Verarbeitung
- Zwei Mahlwerke aus Keramik
- Verschiedenste Einstellungen möglich
- Verbesserungsfähige App-Steuerung
- Fest verbaute Brühgruppe
Siemens EQ9
- Extrem leises Mahlwerk
- Viele Funktionen
- Sehr leicht zu bedienen
- Ansprechende Optik
- Leichte Reinigung
- Preisintensiv
- Teure Ersatzteile und Zubehör
Melitta Caffeo Barista TS Smart
- Leckerer Espresso
- Sehr guter Milchschaum
- Intuitive App
- Einfache Reinigung
- Viele Kaffeevariationen vorprogrammiert
- Bedienung am Gerät selbst umständlich
Wären zwei Bohnenkammern ein Kaufargument für euch? Wünscht ihr euch mehr Auswahl in dieser Kategorie? Verratet es uns in den Kommentaren!
Keine Kommentare