Meine Erfahrung mit dem noblechairs EPIC Gaming-Stuhl: Wirklich so nobel?
noblechairs. Ein Unternehmen, das bereits durch seinen Namen eine bestimmte Erwartung beim Kunden hervorruft. Frei übersetzt handelt es sich um „noble Stühle“ – ob der EPIC Gaming-Chair den damit einhergehenden Ansprüchen in unserem Gaming-Stuhl-Test 2025 gerecht werden kann, finden wir in diesem Artikel heraus.
Inhaltsverzeichnis
VORTEILE
- Flexibel einstellbar
- Leicht zu reinigen
- Bequem
- Echter Hingucker
NACHTEILE
- Sehr preisintensiv
- Schweres und großes Paket
Spoiler: Der noblechairs EPIC hat alle Erwartungen bei weitem übertroffen. So stellt er andere Modelle wie den etwas preiswerteren, aber ebenfalls hochwertigen DXRacer in den Schatten.
Zunächst ein kurzer Abstecher zur Geschichte des Herstellers, die zumindest eine Erwähnung wert ist. noblechairs ist ein Tochterunternehmen des Hardware-Shops Caseking mit Sitz in Berlin. Die ersten Stühle verließen das Werk im Jahr 2016 und haben dank der groß angelegten Werbekampagne direkt ein neues Zuhause in zahlreichen Gaming-Ecken gefunden.
Seitdem ist noblechairs fest in der Szene etabliert und hat sich von der ersten Sekunde an einen Namen gemacht. Im Fokus stehen dabei immer die Qualität, der Funktionsumfang und die Verarbeitung der Stühle (unter anderem mit Leder), was das Alleinstellungsmerkmal der noblechairs ist.
Der noblechairs EPIC: Auch eine Frage des Geldes
Ihr wisst es bereits aus meinem Gaming-Maus-Test, eigener Erfahrung oder dem großen Gaming-Tastatur-Test: Gamer sind gewillt, mehrere hundert Euro für ihr Equipment auszugeben. Durch die verwendeten Materialien und hohen Ansprüche an sich selbst kann dir das auch bei noblechairs passieren – der von mir getestete EPIC mit PU-Leder kostet zum Testzeitpunkt (Dezember 2019) rund 350 Euro.
Allerdings ist es ohne Probleme möglich, bis zu 1.000 Euro für einen Stuhl der Marke auszugeben. Ein kleines Beispiel gefällig? Bestellt den EPIC doch mal mit Nappaleder.
Positiv ist an dieser Stelle zu erwähnen, dass noblechairs für die meisten Preisklassen einen Stuhl im Sortiment hat. Den üblichen 100-Euro-China-Stuhl werdet ihr hier aber nicht finden.
Die Zielgruppe: Passionierte Gamer mit sehr hohen Ambitionen
Für den noblechairs gibt es zwei große Zielgruppen, die aber eines vereint: Sie sitzen viel am Rechner und möchten es dabei so bequem wie möglich haben. Gruppe 1 betrifft passionierte Gamer und Profispieler, die jeden Tag bis zu 16 Stunden vor dem Bildschirm verbringen. Zu Gruppe 2 gehören Menschen mit Home-Office, die den PC vor allem zum Arbeiten nutzen (in der Firma kommt ein Gaming-Chair selten gut an).
Meine Wenigkeit auf dem noblechairs EPIC
Ich gehöre definitiv zu beiden Gruppen, da ich alleine als Texter und Student mehrere Stunden täglich auf meinem Stuhl sitze. Spätestens am Wochenende heißt es aber auch bei mir: Game on! Damit decke ich beide Zielgruppen eines Stuhls bestmöglich ab.
Ich habe zum Testen meinen bisherigen Stuhl einfach für einen Nachmittag beiseite gestellt und den EPIC zum Arbeiten und Zocken genutzt.
Unboxing und Aufbau: Das iPhone unter den Gaming-Stühlen
Alle Gaming-Stühle im Test kommen in ihren Einzelteilen bei euch an, die zunächst in der richtigen Reihenfolge zusammengeschraubt werden müssen. Wie die Metapher in der Überschrift schon verrät, ist dieser Schritt beim noblechairs EPIC mit 25 Minuten ein Kinderspiel.
Der wirklich mächtige Karton, in dem der noblechairs EPIC bei euch ankommt
Der EPIC kommt zunächst in einem rund 100 × 80 × 50 Zentimeter großen Karton bei euch an. In ihm befinden sich diese Einzelteile:
- Sitzfläche
- Rückenlehne
- Fußkreuz mit fünf Rollen
- Armlehnen
- Kopf- und Lendenkissen
- Höhenverstellmechanik
- Schrauben, Montagewerkzeuge und Aufbauanleitung
Das Werkzeug liefert der Hersteller mit. So müsst ihr nicht erst das ganze Haus nach dem passenden Schlüssel durchsuchen. Die Aufbauanleitung des noblechairs EPIC ist sehr kurz, aber verständlich gehalten. Zudem sind viele Bauteile des Stuhls bereits vormontiert.
Mein erster Eindruck: Ein edles Stück aus der Gaming-Schmiede
Bereits beim Aufbauen habe ich gemerkt, wie hochwertig alle Teile verarbeitet sind. Auch an den nicht sichtbaren Stellen des Stuhls habe ich nur makellose und sauber vernähte Stellen gefunden. Steht der EPIC aber erst einmal in seiner ganzen Pracht vor euch, sieht er einfach nur edel aus. Auch die „noblechairs“- und „noble“-Schriftzüge machen einiges her und verleihen dem Stuhl zusätzliche Wertigkeit.
Die erste Sitzprobe hat der EPIC ebenfalls mit Bravour bestanden. Nichts knarzt, quietscht oder wackelt. Die Armlehnen, die bei vielen Stühlen schnell locker werden oder von Anfang an nicht richtig fest sind, sitzen beim noblechairs EPIC wie angegossen. Mit diesem soliden Aufbau schafft es der Stuhl auf eine Belastbarkeit von bis zu 120 Kilo.
Die Nutzung im Alltag: Perfekt für Schreibtischtäter und Profizocker
Nun komme ich zum wichtigsten Teil des Tests und den Punkten, die jeden Nutzer eines Stuhls betreffen: Der Nutzung im Alltag. Ich habe diesen Abschnitt in weitere Unterpunkte eingeteilt, um euch einen möglichst guten Überblick zu geben. Im Laufe dessen gehe ich diese Dinge mit euch durch:
- Material
- Ergonomie (wichtigste Features)
- Ergonomie (spezielle Features fürs Gaming)
Das Material des EPIC: Die Vorteile von PU-Leder
Wie ich eingangs bereits erwähnt habe, gibt es den noblechairs EPIC mit zahlreichen Bezügen. Neben dem von mir getesteten PU-Leder sind das vor allem Echt- und Nappaleder. Aus meiner Sicht bringen letztere beiden aber eher Nachteile mit sich, da sie nicht so atmungsaktiv sind, wie es bei langen Sessions nötig ist. Insbesondere im Sommer wird diese Eigenschaft schnell zum Manko. Siehe mein Gaming-Headset-Test.
Die Sitzfläche des noblechairs EPIC sowie die Rückenlehne sind mit dem genannten PU-Leder (auch Rinds-Spaltleder) bezogen. Dessen Vorteile sind vor allem:
- Leicht zu reinigen
- Öffnungen zum “Atmen” des Rückens
- Schicke und edle Optik
Im Ergebnis habe ich kein einziges Mal geschwitzt, als ich auf dem noblechairs EPIC gezockt habe. Die Kunststoffrollen sind sowohl für Teppiche als auch für harte Böden geeignet – hier gibt es von mir ein weiteres Mal die volle Punktzahl.
Ergonomie: Die Achillesferse eines Schreibtischstuhls
Möglicherweise fragt ihr euch, wieso ich die Ergonomie dermaßen hoch ansetze. Das hat jedoch einen einfachen Grund: Der Stuhl kann noch so bequem, gut verarbeitet und optisch ansprechend sein. Wenn er sich nicht auf die individuellen Bedürfnisse des Nutzers einstellen lässt, ist er kurz- und langfristig nur mit Einschränkungen nutzbar. Und die möchte kein Spieler in Kauf nehmen, der mindestens 350 Euro für seinen Stuhl bezahlt hat.
Glücklicherweise werdet ihr beim noblechairs EPIC in diesem Punkt nicht enttäuscht. Im Folgenden zähle ich auf, was ihr alles in welchem Umfang einstellen könnt:
- Sitzhöhe zwischen 48 und 58 Zentimetern
- Armlehnen in Höhe, Winkel und Länge (vor-, zurückzieh- und drehbar)
- Neigung der Rückenlehne bis circa 135 Grad nach hinten
- Höhe von Kopf- und Lendenkissen
Der EPIC bietet damit alle Einstellmöglichkeiten, die für bequemes und ergonomisch sinnvolles Sitzen erforderlich sind. Insbesondere Sitzhöhe und Armlehnen ermöglichen euch eine aufrechte Haltung vor dem PC und vermeiden, dass ihr in das übliche „Lümmeln“ verfallt.
Ich selbst leide ab und zu unter Rückenschmerzen, da ich viel Auto fahre, am Schreibtisch sitze und mit Sport nicht alles ausgleichen kann. Billige Stühle lösen bei mir nach wenigen Stunden Beschwerden aus, teilweise bereits nach 30 Minuten. Beim noblechairs EPIC hatte ich diese Probleme auch nach fünf Stunden nicht – ein Indiz für die gute Ergonomie.
Ergonomische Zusatzfeatures: Ans Gaming angepasst
Im Wesentlichen ist auch ein Gaming-Chair „nur“ ein Bürostuhl. Die Anforderungen, die an herkömmliche Schreibtischstühle gestellt werden, lassen sich damit eins-zu-eins auf Gaming-Stühle übertragen. Dennoch sind besonders das Lenden- und Kopfkissen Features, die vor allem beim Zocken wichtig sind.
Durch das Material der Sitzfläche, das auf Dauer recht hart werden kann, können Druckstellen oder schlicht Schmerzen entstehen. Zudem trägt der Sitzkomfort einen entscheidenden Teil zum Erfolg im Spiel bei. Logisch: Mit Schmerzen im Rücken macht auch das Rushen in „Battlefield“ keinen Spaß!
Auch die Neigung der Rückenlehne in einem so großen Winkel vermisst ihr selbst bei dreimal so kostspieligen Bürostühlen. Bei langen Sessions gibt es wenige Dinge, die entspannter sind, als sich einfach mal für einige Minuten nach hinten zu „legen“. Daher gehört auch die weit neigbare Rückenlehne zu den unverzichtbaren Gaming-Features des Stuhls.
Fazit: Ein verdienter erster Platz für den noblechairs EPIC!
Zugegeben: Ich hatte durch zahlreiche Bewertungen und die gute Resonanz vieler Nutzer bereits vor dem Test vermutet, dass der EPIC durch sein geniales Gesamtpaket auf dem ersten Platz in unserem Gaming-Stuhl-Test landet. Dennoch hat es mich überrascht, dass er dermaßen gut abschneidet.
Irgendwo zwischen nobel und episch: Unser Testsieger überzeugt einfach überall
429,90 Euro
VORTEILE
- Flexibel einstellbar
- Leicht zu reinigen
- Bequem
- Echter Hingucker
NACHTEILE
- Sehr preisintensiv
- Schweres und großes Paket
Die verwendeten Materialien haben mich von der ersten Sekunde an überzeugt. Das PU-Leder ist an allen Stellen sauber und akkurat vernäht. Abstehende Fäden oder unregelmäßige Kanten sucht ihr beim EPIC vergeblich. Im Übrigen knarzt oder wackelt nichts, alle Schraubverbindungen sind stabil und machen einen langlebigen Eindruck.
Hinsichtlich der Ergonomie staubt der noblechairs ebenfalls die Maximalpunktzahl ab. Ihr könnt den Stuhl auf den Zentimeter genau an eure persönlichen Bedürfnisse anpassen und wenn ihr möchtet, sogar darauf liegen. Bei langen Sessions ist die verstellbare Rückenlehne ein Traum, um sich einfach kurz zu entspannen und eine verdiente Pause einzulegen.
Das merkt ihr jedoch auch beim Preis. Sollte euch dieser zu hoch sein, schaut mal bei unserem erschwinglichen Preis-Leistungs-Sieger von SONGMICS vorbei. Oder guckt euch den DXRacer an, er ist der beste Kompromiss zwischen beiden Modellen, was Kosten und Qualität angeht.
Und? Sitzt ihr noch, träumt ihr schon von der Waagerechten oder habt ihr noch Fragen zum Stuhl? Sagt’ es mir in den Kommentaren!
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