Der Proscenic P8 Plus Akku-Staubsauger im Test: Die rein(igend)e Freude!
Ich finde es immer wieder faszinierend, dass selbst die langweiligste Hausarbeit richtig Spaß machen kann, wenn ihr auf die richtigen Helfer setzt.
Bevor ich den Proscenic P8 Plus Akkusauger im großen Akku-Handstaubsauger-Test 2024 am Wickel hatte, habe ich die Saugerei entweder vor mir hergeschoben oder einem Saugroboter überlassen.
Das ultrahandliche Modell hat mir jedoch erstmals vollständig klargemacht, warum ein kabelloser Staubsauger überhaupt existiert: Stimmt die Saugleistung, könnt ihr euch keinen wendigeren und vielseitigeren Partner gegen Tierhaare und Hausschmutz kaufen!
Der Proscenic P8 Plus zeigt außerdem, dass ihr keinen preisintensiven Dyson anschaffen müsst, um eine Ausstattung und Leistungsfreude wie im Dyson Cyclone V10-Test zu erhalten. Ja, dafür müsst ihr im Vergleich ein paar Abstriche hinnehmen. Doch das ist mir nach diesem Testergebnis egal!
Inhaltsverzeichnis
Erster Eindruck – Kabelloser Staubsauger ist kein Loser
Wie viele Handstaubsauger im aktuellen Testpool setzt der Proscenic P8 Plus auf die sinnvollste Bauweise der Kategorie:
Ein zentrales „Handmodul“ lässt sich durch das Zubehör vom Tisch- zum Stielsauger umbauen. Als 2 in 1 Modell hat Proscenic damit starreren Versionen einiges voraus – siehe AEG CX7-2-45AN-Test.
Der Proscenic-Clou ist jedoch, dass auch die beiliegenden Bürsten auf das Prinzip 2 in 1 setzen: Mit einem Handgriff trimmt ihr den Aufsatz auf Hartböden oder Polster-Oberflächen.
Ihr kennt das von den Bürsten normaler Bodenstaubsauger. Doch beim Sauger mit Akku ist das offensichtlich eine Seltenheit!
Für Detailaufgaben erhaltet ihr noch weitere Aufsätze, die ihr je nach Anwendungsgebiet direkt auf das Handstück oder auf das Verlängerungsrohr setzen könnt. Dann geht der Proscenic im schnieken Roségold-Look mit einem 2.200 mAh (Milliamperestunden) Lithium-Ionen-Akku bis zu 35 Minuten an seine Arbeit.
Die Saugleistung wird mit 15.000 Pa (Pascal-Wert Druck) angegeben, die Motorgeschwindigkeit mit bis zu 80.000 U/min (Umdrehungen pro Minute). Übersetzt heißt das: Auf dem Papier kann der Proscenic wirklich kraftvoll saugen!
Das könnt ihr rund drei Stunden nach dem Auspacken und der Erstladung sofort testen, die Bedienungsanleitung braucht ihr nicht. Einfacher und klarer ist kaum ein anderes Modell.
Allerdings gibt es ein wenig Verwirrung zur Modellfamilie: Der Proscenic P8 Plus liegt mittlerweile in „zweiter Auflage“ als 2020-Version vor. Gleichzeitig gibt es den Proscenic P8 Max, der mehr Saugkraft, eine zusätzliche Filterlage und etwas mehr Zubehör mitbringt. Der Akku hat die gleiche Laufzeit, dürfte aber aufgrund der größeren Power noch etwas moderner sein.
Außerdem hat Proscenic wohl mitbekommen, dass die Kunden auf ein LED-Licht am Bodenaufsatz nicht mehr verzichten wollen und sich außerdem eine Wandhalterung mit echter Ladestation wünschen. Genau das fehlt in meiner P8-Version. Das stört zwar nicht weiter, doch habe ich das Licht zum Putzen inzwischen sehr lieb gewonnen!
Die Verwirrung entsteht, weil ich keinen Unterschied zwischen der zweiten Version des P8 Plus und dem P8 Max erkennen kann. Außerdem frage ich mich, was die Nachfolger oder Geschwister noch besser machen könnten. Andersherum gilt: Wenn Proscenic P8 draufsteht, könnt ihr euch auf kabellosen Putzspaß freuen!
VORTEILE
- Flexibles und durchdachtes Zubehör
- Starke Saugkraft
- Kompakt und handlich
- Zubehörwechsel im Einsatz
- Hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis
NACHTEILE
- Kein LED Bodenlicht
- Keine echte Ladestation
Reinigung und Saugleistung – Sehr gründlicher Tisch- & Stielsauger
Von allen geprüften Modellen, die sich am Endgegner Hundebett zu schaffen machen mussten, hat keiner so gründlich gegen Tierhaare gearbeitet wie der Proscenic P8 Plus. Die beste Ausnahme ist der Cyclone V10, doch den ignoriere ich gern wegen seines Preisschilds.
Auch über Teppiche und andere Polster gleitet der Proscenic-Sauger mit stoischer Leistungsfreude und hinterlässt flauschige Sauberkeit. Dass Parkett und Fliesen für ihn ein Kinderspiel sind, dürfte klar sein.
Ich habe das (technisch erklärbare) Gefühl, dass die vergleichsweise kleinen Bürsten daran nicht ganz unschuldig sind – abgesehen vom offensichtlich durchdachten Zusammenspiel der sonstigen Technik. Eine kleinere Bürste deckt zwar nur einen begrenzten Bereich ab, entwickelt aber mehr Saugfähigkeit auf der jeweiligen Stelle.
Kunden glauben jedoch eher daran, dass mit einer großen (Boden-)Düse die Arbeit schneller vorangeht. Das ist in der begrenzten Welt von Saugern mit Akku offensichtlich eine Fehleinschätzung!
Handhabung – Und es hat Klick gemacht: 2 in 1
Erinnern wir uns: An mehreren Stellen im Staubsauger-Test habe ich gesagt, dass gründliches Putzen nicht nur von der Leistungsfähigkeit eurer Haushaltshelfer abhängt. Ihr müsst das Gerät auch gern und problemlos benutzen können.
In dieser Hinsicht checkt der Proscenic P8 Plus alle Punkte auf der Liste:
- Das überschaubare Gewicht ist hervorragend verteilt, sodass ihr das Handmodul auch über Kopf oder bei komischen Verrenkungen benutzen könnt
- Fällt euch beim Saugen auf, dass ihr eine andere Bürste benötigt oder die Borsten verstellen müsst, erledigt ihr das hier im Betrieb mit einem Klick: Stichwort 2 in 1!
- Alle Teile sind kompakt und beweglich (!) konstruiert – ihr kommt unter alle Schränke und in jede Ritze
- Beutellos: Muss der ausnehmend geräumige Staubbehälter geleert werden, klappt das hygienisch, mit einer Hand und ohne eklige Dreckwolke
- Auch die Bürsten an sich lassen sich easy-peasy von Resthaaren und Wollmäusen befreien. Einfach rausklicken, entrümpeln, wieder reinklicken
Der fehlende Punkt bei der Wertung zur Handhabung ist für Geräte reserviert, die das alles komplett von allein hinkriegen. Sonst hätte es für Proscenic 100 Punkte gegeben!
Akkuleistung: Langer Akku-Atem – oder einfach clever konstruiert?!
Der Akku im Proscenic P8 Plus scheint zumindest auf dem Papier verbesserungswürdig. Die Laufzeit ist eher durchschnittlich – vor allem, wenn ihr (wie ich) lieber auf den Turbo statt auf die (gute) erste Stufe setzt.
Doch einmal mehr scheinen Lithium und Ionen im Akku so gut zusammenzuspielen, dass ihr die angegeben 35 Minuten gar nicht braucht.
Weil der Handstaubsauger so hervorragend arbeitet und sich schnell und gründlich bedienen lässt, könnt ihr eine normale Putz-Session in einer Wohnung bis rund 50 Quadratmeter oft auch ohne Zwischenstopp erledigen.
Klare Einschränkung: Wollt ihr Hundespuren restlos beseitigen oder eure Teppichsammlung auffrischen, dann ist der Sauger recht schnell leer.
Manche meckern, dass sie eine Wandhalterung vermissen, die gleichzeitig als Ladeschale dient. Ihr könnt den Proscenic zwar an der Wand aufknüpfen, müsst dann jedoch auf ein Kabel setzen. Mich stört das nicht, da ich meine Haushaltsgeräte sowieso lieber in irgendeine eine Ecke stelle.
Witzige Nebenbeobachtung: Proscenic ist der Meinung, dass sein Sauggerät auch als Deko taugt. Bei Amazon platzieren sie die Wandhalterung auf Produktbildern direkt neben der Couch.
Auch wenn das Teil hübscher ist als andere Modelle: So weit würde ich nun nicht gehen!
Flexibilität: Keine Frage!
Alle Untergründe, alle Polster-Herausforderungen, vertikal und horizontal, im Auto oder im Bad: Es gibt kaum eine Saugaufgabe, die der Proscenic nicht schafft. Es ist also keine Frage, dass sich der Gesamtsieger auch in dieser Kategorie fast die volle Punktzahl abholt.
Abzüge muss es dennoch geben – denn der Akku ist zu endlich, um damit den gesamten Frühjahrsputz in einem Wutsch zu erledigen. Das ist jedoch die einzig nennenswerte Einschränkung, mit der nahezu alle Geräte in einer sowieso unausgereiften Maschinenwelt zu kämpfen haben. Und der Ersatzakku entschädigt hier ein wenig.
Auch das fehlende LED-Licht, das bei späteren Serien nachgerüstet wurde, ist für mich ein kleines Manko. Schließlich heißt Flexibilität auch, dass ihr bei jedem Lichtverhältnis erkennt, was zu tun ist. Hier jammere ich jedoch auf allerhöchstem Niveau.
(Beste) Preis-Leistung: Nehm ich. Sofort!
Es dürfte klar sein, dass ich den Proscenic P8 Plus direkt beschlagnahmt habe und jetzt regelmäßig benutze. Zwar haben wir ihn im Rahmen des Tests gekauft, doch das Geld hätte ich auch locker aus eigener Tasche bezahlt!
Für mich lohnt sich die Investition auf jeden Fall. Und ich finde, dass auch die Nachfolger bzw. Nebenbuhler P8 Max und P8 2020 mit dem gleichen Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen. Sie sind zwar etwas preisintensiver, bringen dafür aber auch mit, was ihr hier vermisst.
Fazit zum Proscenic P8 Plus: Ausgesprochen ausgereifter Testsieger
Die Stiftung Warentest hat in ihrem eigenen Check festgehalten, dass die gesamte Akkusauger-Kategorie noch völlig unausgereift ist. Bei einigen Vergleichsmodellen kann ich das problemlos bestätigen. Im Proscenic P8 Plus-Test musste ich jedoch meine Bestätigung aus dem Fenster werfen: Ich bin restlos begeistert!
153,44 Euro
Er hat es geschafft, dass ich meinen alten Kabelsauger verschenkt habe. Und das ist eine reife Leistung! Unser Gesamtsieger im Akku-Handstaubsauger-Test macht einfach Spaß, ist einfach gründlich und einfach kompakt. Nur dürft ihr das Laden niemals vergessen oder solltet auf einen zweiten Akku setzen.
Das heißt auch, dass eure Wohnung nicht zu groß oder kompliziert sein sollte. Für bis zu 50 Quadratmeter (ohne Haustiere) reicht das Gerät nach meiner Ansicht jedoch auf jeden Fall – ohne jegliches Extrazubehör. Für eine Grundreinigung der üblichen Haustier-Spots in eurer Wohnung genauso.
Eines der wichtigsten Argumente ist für mich der Preis, der im Verhältnis zum Lieferumfang und der Leistung wirklich sensationell ist. Da kann selbst ein Protz, wie er sich im Dyson Cyclone V10-Test präsentiert, einpacken: Der ist beim Saugen zwar unübertroffen, beim Preisschild tut er jedoch weh.
Hier schmerzt nichts. Oder seht ihr das anders? Dann hinterlasst mir gern einen Kommentar!
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