Für all diejenigen unter euch, die das Ergebnis vom Gaming-Stuhl-Test gar nicht erwarten können: Der noblechairs EPIC bietet das beste Gesamtpaket, überzeugt bei Ergonomie und Design und ist darüber hinaus mit zahlreichen Extras ausgestattet.
Zum Zeitpunkt dieses Artikels (Dezember 2019) schlägt das von mir getestete Modell mit rund 350 Euro zu Buche. Für einen Gaming-Stuhl klingt das erst mal viel, doch der Preis ist mehr als angemessen. Weitere Details über den ersten Platz des Stühle-Podiums lest ihr in meinem noblechairs EPIC Test.
Das ist der beste Gaming-Stuhl im Test 2024:
VORTEILE
- Flexibel einstellbar
- Leicht zu reinigen
- Bequem
- Echter Hingucker
NACHTEILE
- Sehr preisintensiv
- Schweres und großes Paket
Produkteigenschaften
Gaming-Stühle. Für den einen unter euch sind sie Mittel zum Zweck, für den anderen die Krönung der Gaming-Ecke. Grundsätzlich – und ich glaube, zumindest in diesem Punkt sind wir uns einig – braucht es für die Tätigkeit am Schreibtisch einen ordentlichen Stuhl.
Der eigentliche Sinn und Zweck eines Gaming-Stuhls ist es, eure körperliche Gesundheit beim Zocken optimal zu erhalten. Er soll also unter anderem das typische „Lümmeln“ verhindern, für eine aufrechte Haltung sorgen und die Durchblutung fördern.
Um verschiedenen Budgets, Ansprüchen und Wünschen gerecht zu werden, habe ich mir verschiedenste Gaming-Chairs herausgesucht und sie für euch auf Herz und Nieren getestet.
448,38 Euro
Wir schauen uns gemeinsam an, welcher der Stühle Testsieger ist, welcher das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet und wo ihr besser nicht zuschlagen solltet.
Werfen wir kurz einen Blick auf die Testsieger:
- 1. Platz: Top-Performer
Der noblechairs EPIC macht seinem Namen alle Ehre und begeistert in jeglicher Hinsicht, insbesondere bei Komfort und Vielseitigkeit. Preis: ~ 350 Euro - 2. Platz: Goldene Mitte
Mit dem DXRacer Formula FD01 habe ich einen echten Klassiker unter den Gaming-Stühlen getestet. Auch er überzeugt in allen Punkten, liegt aber bei Material und Verarbeitung leicht hinter dem Testsieger. Preis: ~ 250 Euro - 3. Platz: Preis-Leistungs-Sieger
Mit dem SONGMICS Gaming-Chair erhaltet ihr einen deutlich günstigeren Stuhl, der trotzdem alles wichtige mitbringt. Für diese Eigenschaften könnte er auch locker 30 Prozent mehr kosten sein. Preis: ~ 150 Euro
Ich möchte noch klarstellen, dass ein Gaming-Stuhl keinen besseren Spieler aus euch macht, sondern höchstens schon vorhandene Skills verbessert. Das Gleiche gilt für unseren Gaming-Tastatur-Test, Gaming-Headset-Test und Gaming-Maus-Test.
Meine Kriterien: So habe ich getestet
Zunächst möchte ich euch meine Testkriterien vorstellen. Mir war es wichtig, alle Stühle objektiv miteinander vergleichen zu können. Andere Webseiten haben bereits Gaming-Stühle „getestet“, doch hier handelt es sich in meinen Augen eher um eine Gegenüberstellung auf dem Papier. Mal abgesehen davon, dass die großen unabhängigen Testmagazine wie Stiftung Warentest noch keine Gaming-Chairs geprüft haben.
Ich wollte es hingegen schaffen, einen tatsächlichen Praxistest durchzuführen, dessen Ergebnisse ihr anschließend gegeneinander abwägen könnt. Natürlich ebenso unabhängig, da wir uns aus eigener Tasche finanzieren.
Also habe ich mich zunächst entschieden, jeden Chair rund vier Stunden zu nutzen. Gaming-Sessions haben dabei den Löwenanteil dieser Zeit ausgemacht, wobei ich auch einige Stunden gearbeitet habe. Konkret habe ich dabei besonderen Wert auf diese Bereiche gelegt:
- Unboxing und Aufbau
- Erster Eindruck und Lieferumfang
- Verarbeitung und Optik
- Ergonomie
Diese Kategorien findet ihr auch in unseren Einzeltests wieder. Wenn ihr mehr zu den jeweiligen Kriterien erfahren möchtet, schaut in das Kapitel „Worauf kommt es bei einem Gaming-Chair an?“. Dort erfahrt ihr wichtige Merkmale bzw. Eigenschaften und worauf ihr generell so achten müsst.
Wer sich in die Stühle fallen lässt
An dieser Stelle noch ein paar kurze Worte zu mir: Ich zocke viel und gerne, fahre gleichzeitig mehrere Stunden pro Tag Auto und arbeite hauptberuflich ebenfalls im Büro. Damit gehöre ich zu den Vielsitzern und weiß, welche ergonomischen Eigenschaften gut für Rücken und Gelenke sind. Dennoch habe ich mich an einigen Studien und Artikeln bedient, die ich an entsprechender Stelle verlinke.
Ich wiege rund 80 Kilogramm, bin etwas über 1,80 Meter groß und habe eine normale Figur. Mit diesen Infos könnt ihr meine Perspektive auf die einzelnen Ergonomie-Features und Verstellmöglichkeiten besser beurteilen. Außerdem besitze ich seit vielen Jahren den großartigen AKRacing Prime Gaming-Chair und habe so eine gewisse Erfahrung mit den Stühlen.
Alle Hersteller geben bei ihren Stühlen außerdem an, für welche Maße und welches Gewicht sie geeignet sind. Daran könnt ihr bereits selbst abschätzen, ob ein Stuhl für euch passt oder nicht. Der EPIC schafft 120 Kilo, der SONGMICS sogar 150 Kilo und der DXRacer lediglich 100 Kilo.
Bei Stühlen spielt der Boden (Untergrund), auf dem sie getestet werden, eine große Rolle. Mein Gaming-Zimmer besteht zur einen Hälfte aus Teppich, zur anderen aus Parkettboden. Alle geprüften Modelle verfügen über Universalrollen, sodass es sowohl mit harten als auch mit weichen Böden keine Probleme gab.
Bekannte Klassiker: Diese Games habe ich gezockt
Bei den Spielen habe ich mich wie in allen anderen Tests (beispielsweise dem Gaming-Headset-Test) in meiner üblichen Games-Schublade bedient.
Das bedeutet: Ich habe „Playerunknown’s Battlegrounds“ (PUBG), „Battlefield“ 1 und 5 sowie „Call of Duty: Modern Warfare“ gezockt. Hinzu kommen einige Spiele aus dem Cloud-Gaming-Test, da ich beide zusammen durchgeführt habe. Mit dabei ist hier unter anderem „Tomb Raider“.
Die Podiumsplätze: Gold, silber und bronze im Gaming-Stuhl-Test
Ich bin zu Beginn bereits kurz auf unsere Testsieger eingegangen. Nun möchte ich sie euch etwas genauer vorstellen und auf ihre Eigenschaften eingehen. Allen gemein ist der Racing-Look, sie sehen sich insgesamt also sehr ähnlich.
Etwas bildlicher gesprochen: In der Dämmerung würde man auf den ersten Blick vermutlich keinen Unterschied erkennen. Wohl aber, sobald ihr euren Allerwertesten darauf platziert.
Gold: noblechairs EPIC als ungeschlagener Sieger
Vermutlich ist die Firma noblechairs vielen von euch bereits ein Begriff, sofern ihr euch auch nur im Ansatz mit der Anschaffung eines Gaming-Chairs beschäftigt habt. Durch die groß angelegte Werbekampagne 2017 und die allgemeine Aufmerksamkeit, die die Stühle erhalten haben, sind sie automatisch bei den meisten Gamern angekommen. noblechairs ist ein Tochterunternehmen von Caseking mit Sitz in Berlin.
448,38 Euro
Kurz gesagt, macht der EPIC seinem Namen alle Ehre, indem er alle positiven Eigenschaften eines Stuhls in sich vereint. Das PU-Leder (die häufigste Art von Kunstleder) ist sauber vernäht und an zahlreichen Stellen mit Alcantara-Optiken und „noble“-Schriftzügen verziert. Rein optisch ist das sehr beliebte Modell aus Berlin also schon einmal ein echt nobler Stuhl.
Im Hinblick auf die Qualität gibt es beim EPIC ebenfalls nichts zu meckern. Die Einzelteile des Stuhls sind ordentlich verarbeitet, unschöne Nähte oder Fäden an keiner Stelle zu erkennen. Auch die Montage verlief ohne Probleme, da die Passform der Teile wirklich erste Klasse ist.
Der verwendete Schaumstoff ist weder zu hart noch zu weich und passt sich an die Körperform des Nutzers an. Durch die Schalenform (wie beim Sportsitz im Auto) bietet der Stuhl an allen Seiten den perfekten Halt.
Da die Ergonomie für mich als Vielsitzer eine große Rolle spielt, habe ich mir den Stuhl in diesem Bereich genauer angesehen. Die weit verstellbare Rückenlehne ermöglicht kurze Pausen beim Zocken und entlastet merklich die Bandscheiben. Beispielsweise, wenn ihr auf den nächsten Respawn wartet.
Die mitgelieferten Lenden- und Nackenkissen sorgen für eine natürliche Haltung von Hals und Wirbelsäule. Armlehnen und Sitzhöhe selbst sind ebenfalls umfassend verstellbar.
Zum Testzeitpunkt im Dezember 2019 schlägt er mit rund 350 Euro (PU-Leder) zu Buche. Mit Echt- oder Nappaleder könnt ihr auch bis zu 1.000 Euro für ein solches Modell ausgeben – aber sind wir ehrlich: Wer braucht Nappaleder beim Zocken? Denkt an die Tiere und an den – nicht existenten Vorteil – eines Echtleder-Stuhls gegenüber einem Modell aus Kunstleder!
Mehr zum Testsieger lest ihr in meinem noblechairs EPIC Test.
Silber: DXRacer Formula FD01 als goldene Mitte
Auch DXRacer gehört als alt eingesessener Sportsitzhersteller (Marktführer) zu den bekannteren Firmen im Gaming-Bereich. Mit dem Formula FD01 bringt das westfälische Unternehmen 2013 einen der bis heute beliebtesten Gaming-Chairs auf den Markt.
VORTEILE
- Gaming-Look
- Hochwertige Verarbeitung
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Bequeme Stoffpolster
NACHTEILE
- Schwer zu reinigen
- Keine seitlich verstellbaren Armlehnen
Produkteigenschaften
Was dahinter steckt und wie viele Parallelen ich zu meinem fünf Jahre alten AKRacing Prime entdecken konnte, lest ihr in meinem DXRacer Formula FD01 Test. Aber jetzt erst mal zur Zusammenfassung.
Der Name des Formula FD01 sagt bereits vieles über dessen Optik aus: Ein klassischer Racing-Sitz, wie ihr ihn aus jedem zweiten Sportwagen kennt. Die Oberfläche besteht durchgehend aus sauber vernähtem Stoff (Polyurethan) und ist mit zahlreichen Atmungsöffnungen ausgestattet. Euer Rücken wird in der warmen Jahreszeit besonders dankbar dafür sein!
PS: An dieser Stelle ist der DXRacer sogar besser als der Noblechair.
Verarbeitung und Qualität der Einzelteile sind auch beim Zweitplatzierten makellos, der Aufbau geht entsprechend unproblematisch von der Hand. Ebenso erstklassig ist der Seitenhalt des DXRacers, was wiederum dem Sportsitz-Look geschuldet ist.
Die Sitzfläche ist zwar etwas weicher als die des noblechairs, aber keineswegs zu soft. Ich vermute ohnehin, dass das PU-Leder des Testsiegers mit der Zeit an Steife verliert und etwas elastischer wird.
Die Ergonomie des DXRacer ist insgesamt einen Ticken schlechter als die des EPIC, aber immer noch sehr hochwertig. Bei ihm habt ihr grundsätzlich dieselben Einstellmöglichkeiten, könnt aber unter anderem die Armlehnen nur nach oben und unten justieren (beim noblechairs: vor, zurück, links, rechts, oben, unten).
Die Rückenlehne ist ebenfalls nach hinten neigbar (bis 135 Grad), die Kissen für Nacken und Lende könnt ihr präzise an die richtige Stelle verschieben.
259,00 Euro
Insgesamt ist der DXRacer Formula FD01 seinen Preis von rund 250 Euro (Dezember 2019) aber durchaus wert. Er bietet alles, was ein guter Bürostuhl mitbringen sollte und überzeugt darüber hinaus durch seine tolle und authentische Optik.
Der Grund für den zweiten Platz sind lediglich das etwas weniger wertige Material und die geringfügig kleineren Einstellmöglichkeiten. Aber kein Grund zur Sorge: Beides ist oft nur nice to have und am Ende stellt sich die Frage, wie viel ihr ausgeben möchtet.
Bronze: SONGMICS Gaming-Chair als Preis-Leistungs-König
SONGMICS ist ein Hersteller, der vor allem Büro- und Wohnmöbel verkauft. Zum Sortiment gehören jedoch auch einige Gaming-Stühle, von denen ich den Klassiker RCG03H testen durfte. Um ehrlich zu sein, konnte ich mit dem Namen der Marke überhaupt nichts anfangen. Jetzt, nach dem Test des Stuhls, sieht das allerdings anders aus.
Er zeichnet sich, wie die anderen beiden ersten Plätze, durch den typischen Racing-Look aus. Das bedeutet: Schalensitz, Luftöffnungen am Hals und die klassische Form eines Sportsitzes.
In diesem Fall besteht die Oberfläche aus Polyester mit darunterliegendem Schaumstoff. Beide Materialien fühlen sich gut an, der Stoff ist an allen sichtbaren Stellen sauber vernäht. Die Qualität überzeugt im Großen und Ganzen. Es gibt jedoch einen entscheidenden Haken, der mit für den dritten Platz ausschlaggebend war: der Aufbau.
Obwohl die Qualität der Einzelteile grundsätzlich gut ist, sind die Verbindungslöcher für die Schrauben teilweise minderwertig gebohrt oder an der falschen Stelle platziert: Setzt ihr zum Beispiel die Sitzfläche auf die Mechanik auf, passen die vorgebohrten Löcher im Metall nicht alle auf die der Sitzfläche.
Im Endeffekt bleiben Schrauben übrig oder ihr müsst sie mit Gewalt in die Löcher eindrehen – beides nicht optimal. Dazu ist die Aufbauanleitung recht unübersichtlich und nur nach mehrmaligem Lesen einigermaßen verständlich.
Ist der Stuhl jedoch erst einmal zusammengebaut, sitzt es sich auf ihm fast so gut wie auf dem DXRacer Formula. Ergonomie und Verstellmöglichkeiten gleichen sich, darüber hinaus verfügt der SONGMICS Gaming-Chair noch über eine ausziehbare Fußablage. Letztere halte ich jedoch eher für eine reine Marketingmaßnahme, da sie maximal bis 1,70 Meter vernünftig nutzbar und für mich (1,85 Meter) bereits zu klein ist.
VORTEILE
- Sehr preiswert
- Gaming-Look
- Ausziehbare Fußstütze
- Bequeme Polster
NACHTEILE
- Komplizierter Aufbau
- Unübersichtliche Anleitung
Produkteigenschaften
Lässt man die Fußablage außen vor und konzentriert sich nur auf den Stuhl, ist er trotz des deutlich niedrigeren Preises in Höhe von rund 150 Euro (Dezember 2019) auf einer Ebene mit dem DXRacer. Weitere Details findet ihr im Einzeltest zum SONGMICS RCG03H.
Die Mankos beim Aufbauen und die etwas klapprige Konstruktion der Fußstütze haben schlussendlich für den dritten Platz gesorgt. Ihr merkt selbst, das ist Meckern auf hohem Niveau.
Die übrigen Chairs im Gaming-Stuhl-Test: Das Podium ist leider schon voll!
Ich habe noch mehr Modelle unter meinen Allerwertesten genommen. Doch nicht jeder kann es ganz nach oben schaffen – auch wenn sie gut abgeliefert haben. Alle weiteren Chairs, und aus welchem Grund sie unsere Testsieger nicht schlagen konnten, stelle ich euch nun vor.
Der AKRacing Prime Gaming-Chair
Der AKRacing Prime ist der Stuhl im Test, der dem DXRacer sowohl optisch als auch vom Sitzkomfort am meisten ähnelt. Ich habe das damalige Topmodell des Herstellers bereits seit 2015 im Einsatz, mittlerweile hat AKRacing jedoch die Produktbezeichnung geändert. Unter dem Namen „Prime“ ist der Stuhl nicht mehr aufzufinden, stattdessen heißt die Serie nun „AKRacing K7012“.
Der Aufbau des roten Klassikers verlief vor einigen Jahren ebenso unkompliziert wie der 2019 durchgeführte Aufbau des DXRacer Formula. Die Einzelteile sind stabil und passgenau vorbereitet, sodass ihr sie nur noch nach der mitgelieferten Anleitung zusammenschrauben müsst. Werkzeug und alle benötigten Materialien sind ebenfalls im Lieferumfang enthalten.
Der Stuhl selbst besteht aus einem Stahlgerüst, das mit Hartschaum und Polyester überzogen ist. Damit sind die Materialien grundsätzlich die gleichen wie beim DXRacer, was sich auch bei der ersten Sitzprobe bemerkbar macht.
Im Endeffekt fühlen sich beide Stühle fast identisch an, das Material bildet eine gute Mischung aus hart und weich. Durch die Schalenform des gesamten Stuhls und die Konstruktion aus Stahl ist der Seitenhalt des AKRacing erstklassig.
Im Hinblick auf die Ergonomie gibt es ebenfalls nichts zu bemängeln. Armlehnen sind in der Höhe variabel, die Sitzhöhe selbst könnt ihr zwischen 40 und 50 Zentimetern verstellen.
Insgesamt ist der AKRacing ein treuer Begleiter bis heute, wobei ich ihn mittlerweile durch den noblechairs EPIC ersetzt wurde. Da der DXRacer dem Prime bis aufs Gerüst gleicht, gehe ich bei ihm von einer ähnlichen Lebensdauer aus. Er kostet ebenfalls rund 250 Euro und ist aus den genannten Gründen die beste Alternative zum AKRacing Prime.
Der KILLABEE AKB-1904003 Gaming-Stuhl
KILLABEE ist eine Marke, von der ich bis zum großen Gaming-Stühle-Test noch nie etwas gehört hatte. Entsprechend neugierig war ich, was mich beim KILLABEE AKB-1904003 erwarten würde. Er kommt zunächst wie jedes andere Modell im Test in einem rund 30 Kilo schweren Paket bei euch an. Hierin befinden sich der in Einzelteile zerlegte Stuhl, das Werkzeug und die Aufbauanleitung.
Die Montage geht insgesamt recht unkompliziert von der Hand, wenngleich mehr Schritte als bei den anderen Modellen notwendig sind. Der Grund hierfür ist, dass KILLABEE weniger Teile vormontiert und euch damit mehr Arbeit übrig lässt. Zu großen Problemen führt das aber nicht, sodass ihr nach gut 30 Minuten mit dem Aufbau fertig sein solltet. In der Anleitung sind alle Schritte übersichtlich und verständlich beschrieben.
Die erste Sitzprobe hat der KILLABEE zwar bestanden, konnte mich aber leider nicht wirklich überzeugen. In erster Linie liegt das daran, dass die Form und die Materialien (Oberfläche: recht billig wirkendes Kunstleder) einfach nicht an die anderen Modelle herankommen. Ich könnte es auch so ausdrücken: Der Stuhl fühlt sich recht billig, die Teile schlecht verarbeitet an.
Dazu kommt, dass nur die Rückenlehne einen nennenswerten Seitenhalt bietet. Dennoch sind die Einstellmöglichkeiten des Gaming-Chairs auf demselben Level wie die der anderen Modelle im Test. Immerhin das rechtfertigt den Preis von rund 180 Euro.
Ein kleines Gimmick will ich hier aber trotz allem nicht unerwähnt lassen: das Massagekissen. KILLABEE liefert ein elektrisches (zusätzlich zum normalen Lendenpolster) mit, das via USB mit Strom versorgt wird. Drückt ihr auf den grünen Knopf, kommt ihr in den Genuss einer mittelmäßig spürbaren, aber sehr angenehmen Massage.
Als Alternative empfehle ich an dieser Stelle den SONGMICS, da er zu einem niedrigeren Preis von rund 150 Euro alle genannten Punkte besser macht. Dafür müsst ihr zwar auf das Massagekissen verzichten – euer Rücken wird deshalb aber nicht rebellieren.
Der Woltu BS14bl Gaming-Stuhl
Der Woltu BS14bl ist der Gaming-Stuhl im Test, der mir insgesamt am wenigsten zusagen konnte. Der Grund hierfür ist, dass er in allen wichtigen Punkten schlecht abschneidet oder bestimmte Einstellmöglichkeiten gar nicht vorhanden sind. Und was soll der Produktname überhaupt?
Hinzu kommt der Aufbau, der insbesondere durch die mangelhafte Anleitung eine einzige Qual war. Mir war an vielen Stellen einfach nicht klar, wie welche Teile zusammenzubauen sind – auch, weil die Montage des Woltu grundlegend anders abläuft als bei den anderen Modellen.
Habt ihr es dann doch geschafft, fällt als Erstes die große Lücke zwischen Sitzfläche und Lehne auf, die der Optik ziemlich abträglich ist. Bei der ersten Sitzprobe sind mir dazu die wackeligen Armlehnen aufgefallen, deren Geräuschkulisse mich auf Dauer ziemlich genervt hat. Das glatte und billige Kunstleder des Stuhls ist weder bequem noch atmungsaktiv und lässt insgesamt kaum Komfort aufkommen.
Das gilt im Übrigen auch für die Verstellung der Rückenlehne, die recht schwerfällig ist. Ich hatte einige Male (auch beim Aufbau) Angst, dass mir die Mechanik beim Verstellen den halben Finger abklemmt. Denn: Zwar ist die Verstellung etwas mühselig. Gelingt sie dann aber, schnellt die Lehne mit einer erstaunlichen Wucht nach vorne!
Die bessere Alternative, die ich euch auch dringend ans Herz lege, ist der SONGMICS Gaming-Chair. Er schneidet in allen Punkten besser ab und ist mit 25 Euro Aufschlag nur geringfügig kostenintensiver (150 Euro vs. 125 Euro – Dezember 2019).
Der UMI. Essentials Gaming-Stuhl
UMI. Essentials – ein weiterer Hersteller, von dem ich vor dem Gaming-Stühle-Test noch nie etwas gehört hatte. Bei diesem Stuhl handelt es sich um das einzige Modell im Test, das sich rein optisch und auch beim Funktionsumfang grundlegend von den anderen Gaming-Chairs unterscheidet.
Der UMI. Essentials ist eher ein normaler Bürostuhl, der durch seine Farben und die Form der Lehne sofort nach Gaming aussieht – aber kein Sportsitz ist.
Der Aufbau verläuft unkompliziert und ohne Probleme. Die beigelegte Anleitung ist ausführlich und gut verständlich, sodass ich nach rund 25 Minuten mit dem Aufbau fertig war. Die vorhandene Fußablage ist beim UMI-Chair bereits vormontiert, sodass ihr euch zumindest den hiermit verbundenen Aufwand spart. Schon beim Aufbauen fällt auf, dass sich die Einstellmöglichkeiten des Stuhls in Grenzen halten.
Die Rückenlehne ist starr, die Armlehnen dienen als Verbindung (Stabilisierung) zwischen Sitzfläche und Lehne. Dadurch habt ihr beim UMI sowohl bei der Höhe der Armlehnen als auch bei der Neigung der Rückenlehne nur sehr wenige Einstellmöglichkeiten – ihr müsst den Stuhl so nehmen, wie er ist.
Ich selbst habe das aber nicht als Nachteil empfunden, ganz im Gegenteil: Durch die wegfallenden Teile (Verstellmechanik, Hebel und Co) ist der Stuhl sehr stabil.
Dazu liefert UMI. Essentials ein Lendenkissen mit, das mich allerdings nicht überzeugen konnte. Die gesamte Materialwahl an sich ist ohnehin eher fragwürdig, was auch für die Atmungsaktivität und den Seitenhalt des Gaming-Chairs gilt:
Nach rund zwei Stunden Zocken habe ich bereits angefangen, am Rücken zu schwitzen – nicht auszudenken, was bei 35 Grad im Sommer passiert wäre.
Ich empfehle also auch hier, dass ihr euch den SONGMICS Gaming-Chair als Alternative anseht. Er bietet bedeutend mehr Einstellmöglichkeiten, ist atmungsaktiver und insgesamt etwas schicker (subjektive Meinung). Preislich liegen sie auf dem gleichen Niveau (~ 150 Euro).
Worauf kommt es bei einem Gaming-Stuhl an?
Gaming-Stühle sind wie Smartphones: Eigentlich bieten sie alle ähnliche Funktionen, werden aber dennoch von unterschiedlichsten Personen bevorzugt oder abgelehnt. Während der eine möglichst unauffällige, aber funktionale Stühle bevorzugt, legt der andere größten Wert auf Optik und Design. Im Folgenden schauen wir uns daher gemeinsam an, worauf es bei einem Gaming-Chair ankommt.
Neben der besonderen Optik ist das vor allem die Ergonomie. Denn: Wer viel vor dem Rechner sitzt, benötigt einen Stuhl, der sich an die persönlichen Bedürfnisse des Nutzers anpassen lässt.
Design: Alles von Sportsitz über 08/15-Stuhl bis Chefsessel
Das Design spielt für die meisten Zocker die wichtigste Rolle beim Kauf eines neuen Gaming-Chairs. Die mit Abstand beliebteste und auf dem Markt am häufigsten zu findende Optik ist der klassische Rennsessel (Sportsitz). Im Gaming-Stühle-Test setzen diese Hersteller auf das Design:
- noblechairs mit dem EPIC
- AKRacing mit dem Prime
- DXRacer mit dem Formula FD01
- Woltu mit dem BS14bl
- SONGMICS (RCG03H)
- KILLABEE mit dem AKB-1904003
Die einzige Marke, die einen Stuhl mit Chefsessel-Optik in den Test schickt, ist UMI. Essentials. Daran erkennt ihr bereits, wie beliebt der Sportsitz-Look in der Gamer-Community ist. Wenn ihr euch also von der Masse abheben möchtet, greift zum UMI.
Als Grund hierfür könnte ich mir vorstellen, dass die großen Hersteller (noblechairs, AKRacing, DXRacer) mit diesem Design die Gaming-Stühle vor einigen Jahren revolutioniert haben. Billigmarken aus China haben durch den Erfolg der „Großen“ erkannt, welches Potenzial hinter den Stühlen steckt und eigene Modelle auf den Markt gebracht. Tatsächlich war es so, dass es vor den mittlerweile typischen Gaming-Sesseln keine dedizierten Stühle für Gamer gab.
Neben der allgemeinen Optik spielt die Farbe zusätzlich eine wichtige Rolle bei Gaming-Stühlen. Während herkömmliche Bürostühle meist nur in Grau und Schwarz verfügbar sind, habt ihr bei Gaming-Chairs die Wahl zwischen deutlich mehr Farben. So ist es einfacher, den für euer Set-up passenden Stuhl ausfindig zu machen.
Ich empfehle euch, einen Gaming-Chair nie in Weiß oder Hellgrau zu kaufen. Zwar kümmert ihr euch sicher gut um die Sauberkeit eurer Gaming-Ecke, Verschmutzung und Abnutzung lassen sich aber nie ganz vermeiden. Insbesondere, wenn ihr euren Stuhl jeden Tag mehrere Stunden nutzt, bekommt er früher oder später die ersten Flecken.
Ergonomie: Dreh- und Angelpunkt eines jeden Stuhls
Ein Stuhl, gleich welcher Art, muss mit grundlegenden Features für ergonomisches Sitzen ausgestattet sein. Der Grund hierfür ist insbesondere bei Gaming-Stühlen denkbar einfach: Sie sehen geil aus, kosten teilweise keine 100 Euro und versprechen jede Menge Extras. Wenn ihr auf dem Stuhl jedoch nicht vernünftig sitzt, weil ihr ihn nicht an eure Bedürfnisse anpassen könnt, nutzen euch die besten Features und das schickste Design auch nichts.
Außerdem: Kein Spieler möchte einen Stuhl, für den er mehrere hundert Euro zahlt, nur mit Einschränkungen oder gar nicht nutzen können. Zum einen sind da Rücken- und andere Schmerzen vorprogrammiert. Zum anderen ist dann die Investition ihr Geld schlicht und ergreifend nicht wert gewesen. Im Zweifel führt diese Kombination zu einem „Rage-Quit im echten Leben“, den ihr euch nach Möglichkeit ersparen solltet.
Die folgenden Punkte sind elementar, um aus einem 08/15-Stuhl euren persönlichen Gaming-Sessel zu machen. Dabei geht es um die Grundlagen ergonomischer Stühle: Dass sich das Modell individuell an euren Körper anpasst, ist von großer Bedeutung, da sich langjährige Fehlhaltungen auf eure Gesundheit auswirken.
Die Sitzhöhe
Die Techniker Krankenkasse hat einige nützliche Artikel auf ihrer Seite, in der die richtige Sitzhöhe sowie einige ergonomische Sitzpositionen erklärt werden.
Bei der Sitzhöhe solltet ihr beachten, dass sich eure Augen auf Höhe der Oberkante eures Bildschirms befinden und ihr mindestens 50 Zentimeter vom Monitor entfernt sitzt. Die Sitzfläche befindet sich dabei auf einer Höhe, in der ihr eure Beine im 90-Grad-Winkel bequem auf dem Boden abstellen könnt.
Gleichzeitig sollten sich die Armlehnen eures Stuhls so einstellen lassen, dass sie bündig mit der Tischplatte sind und ihr eure Arme ebenfalls im 90-Grad-Winkel abstützen könnt.
Diese Einstellmöglichkeiten bieten bis auf den UMI-Stuhl alle Chairs im Gaming-Stühle-Test. Besonders gut haben mir die Features des noblechairs EPIC gefallen, da ihr die Armlehnen bei ihm zusätzlich zu den Seiten drehen und damit eine ideale Ablage für eure Ellbogen schaffen könnt.
Seitenhalt von Sitzfläche und Lehne
Durch die Sportsitz-Form verfügen nahezu alle Stühle im Test über einen exzellenten Seitenhalt. Die Form verhindert das typische „Lümmeln“ und sorgt dafür, dass ihr eine mittige und gerade Sitzposition auf eurem Stuhl habt, ohne darauf achten zu müssen.
Denn: Der Stuhl bietet euch gar nicht erst die Möglichkeit, krumm auf ihm zu sitzen. Das ist gut für eure Körperhaltung. Diese Sitzposition ist außerdem wichtig, damit die anderen Features eures Gaming-Stuhls voll zur Geltung kommen können.
Verstellbare Rückenlehne und Sitzhaltung
Ein ergonomisch durchdachter Stuhl bietet euch die Möglichkeit, die Rückenlehne in der Neigung zu verstellen. Alle Stühle im Test – bis auf den UMI. Essentials – verfügen hierzu über einen kleinen Hebel an der rechten oder linken Seite der Sitzfläche.
Während ihr diesen nach oben zieht, neigt ihr mit eurem Rücken die Lehne nach vorne oder hinten. Dabei gibt es eine sogenannte „Grundhaltung“ und zahlreiche Variationen, die für Abwechslung beim Sitzen sorgen.
Grundsätzlich solltet ihr aufrecht sitzen, Rücken und Oberschenkel also im 90-Grad-Winkel zueinander haben. Dabei bleibt die Wirbelsäule in einer möglichst natürlichen Haltung und die Durchblutung wird gefördert.
Dennoch wird das aufrechte Sitzen für den Körper auf Dauer zu monoton, weshalb ihr mehrmals pro Stunde die Haltung wechseln solltet. Die verstellbare Lehne ist unter anderem praktisch, um sich kurz zurückzulegen. Aber auch ein kurzer Gang durchs Zimmer oder an der frischen Luft wirkt wahre Wunder.
Unterstützung für Lenden und Nacken
Alle Hersteller im Test liefern Lenden- und teilweise auch ein Nackenkissen mit. Die Kissen dienen dazu, die natürliche S-Form der Wirbelsäule beim Zocken zu unterstützen. So fördern sie langfristig die Gesundheit eures Rückgrates. Auch wenn es zunächst ungewohnt ist, solltet ihr euch also in jedem Fall mit den Kissen anfreunden.
Besonders erwähnen möchte ich hier den KILLABEE: Hier ist ein Massagekissen inklusive Netzteil im Lieferumfang, das ihr als Ersatz für das Lendenpolster nutzen könnt.
Das Lendenkissen platziert ihr – wie der Name bereits andeutet – rund zehn Zentimeter über der Sitzfläche auf Höhe der Lendenwirbel. Das Nacken- oder Kopfkissen wird über die Lehne oder bei Sportsitzen durch die Löcher gezogen und an einer bequemen Stelle befestigt.
Weitere Tipps für rückenfreundliches Gaming
Die wichtigste Maßnahme, um durch lange Sessions keine Rückenschmerzen oder andere Beschwerden zu bekommen, ist regelmäßige Bewegung.
- Im Büro könnt ihr dieses Ziel erreichen, indem ihr möglichst viele Erledigungen zu Fuß und nicht übers Telefon oder per Mail macht. Im heimischen Gaming-Zimmer empfehle ich euch, einfach regelmäßig vor die Tür zu gehen.
- In „Battlefield“ bietet sich ein kurzer Spaziergang nach jeder Runde an – nehmt euch einfach fünf Minuten.
Weitere Tipps für Tätigkeiten am Schreibtisch haben die Kollegen von kennstdueinen.de zusammengestellt – schaut gerne mal vorbei.
Verarbeitung, Qualität und Features: Das macht Gaming-Stühle aus
Gaming-Stühle sind mehr als nur Schreibtischsessel. Dennoch gibt es unter anderem bei der Ergonomie viele Parallelen zu normalen Stühlen. Auch Verarbeitung und Qualität müssen stimmen, damit ihr möglichst lange Spaß mit eurem Sessel habt. Im Folgenden habe ich mir einige Faktoren angesehen, die aus einem Stuhl insgesamt einen richtig guten Gaming-Sessel machen. Kleiner Spoiler:
In meinem Gaming-Stühle-Test hat sich herausgestellt, dass ein höherer Preis fast immer ein Indikator für die Langlebigkeit und Stabilität des Stuhles ist.
Aus welchem Material sollte ein Gaming-Stuhl bestehen?
Eine häufig gestellte Frage und zugleich ein großer Kritikpunkt bei vielen Gaming-Chairs sind die verwendeten Materialien, insbesondere die der Sitzfläche und der Lehne. Der ideale Kompromiss sieht an dieser Stelle so aus:
Das Material ist fast irrelevant, wenn Atmungsaktivität und Sitzkomfort vorhanden sind. Ersteres ist vor allem im Sommer wichtig, zweiteres spielt bei langen Sessions eine elementare Rolle.
Die meisten Stühle im Test setzen auf günstiges Kunstleder, hochwertiges PU-Kunstleder oder Stoff (Polyester, Polyurethan). Zusätzlich sind sie Atmungsöffnungen ausgestattet. Besonders positiv sind mir diese beim noblechairs EPIC und dem DXRacer Formula FD01 aufgefallen. Auch bei meinem „alt eingesessenen“ AKRacing Prime gibt es keinerlei Probleme mit der Atmungsaktivität.
Im Test dagegen eher schlecht abgeschnitten haben der BS14bl von Woltu und der KILLABEE Gaming-Chair. Bei beiden besteht die Sitzfläche aus geschlossenem Kunstleder, das kaum Luft an den Rücken lässt. Schnelles Schwitzen ist damit insbesondere in der warmen Jahreszeit vorprogrammiert.
Um Missverständnisse vorzubeugen: Das PU-Leder des noblechairs ist ebenfalls kaum atmungsaktiv. Die zusätzlichen „Lüftungslöcher“ sorgen jedoch dafür, dass euer Rücken auch bei langen Sessions gut atmen kann. Diese Eigenschaft fehlt bei Woltu und KILLABEE.
Die Konstruktion: Hier fällt keiner vom Hocker
Vielleicht sollte ich besser sagen „Hier fällt keiner aus seinem Gaming-Sessel“. Hinter dieser Aussage steckt die Botschaft, dass alle Chairs im Gaming-Stühle-Test auf eine stabile und widerstandsfähige Konstruktion aus Stahl setzen.
Hier machen auch die günstigen Modelle keine Ausnahme. Bei einigen Modellen klappern zwar die Einzelteile (etwa die Arm- oder Rückenlehne), die eigentliche Stahlkonstruktion ist aber fest verschraubt und gut verarbeitet. Die beiden ersten Podiumsplätze setzen zusätzlich auf hölzerne Schichtplatten, um Sitzfläche und Lehne zu verstärken.
Die Rollen: Ohne Holpern über alle Böden
Alle Gaming-Stühle im Test setzen auf fünf Universalrollen, die an einem Stahl- oder Kunststoff-Fußkreuz befestigt werden. Daher gibt es bei keinem Modell Probleme mit glatten Oberflächen und Teppichböden – die Rollen machen bei allen Stühlen eine gute Figur und sind stabil verarbeitet.
Auch die in den Rollen verwendeten Lager sind von guter Qualität und ausreichend geschmiert, sodass weder etwas quietscht noch unsauber dreht. Allerdings konnte ich noch keinen Langzeittest durchführen. Verschleißteile wie Rollen und Hebel zeigen erst bei längerer Nutzung, wie stabil sie tatsächlich sind. Sollte hier im Laufe der Zeit etwas kaputtgehen oder nicht mehr funktionieren, erfahrt ihr es in diesem Artikel!
448,38 Euro
Fazit zum Gaming-Stuhl-Test
Im großen Gaming-Stuhl-Test hat sich gezeigt, welche Stühle besondere Aufmerksamkeit verdienen und von welchen ihr lieber die Finger lassen solltet. Insgesamt konnten sich folgende Modelle besonders hervorheben. Doch letztlich müsst ihr selbst entscheiden, welche Eigenschaften euch am wichtigsten sind und wie viel Geld ihr ausgeben möchtet:
- Top-Performer: noblechairs EPIC (~ 350 Euro)
- Goldener Mittelweg: DXRacer Formula (~ 250 Euro)
- Preis-Leistungs-Sieger: SONGMICS RCG03H (~ 150 Euro)
Zu diesem Ergebnis trugen allem die gute Verarbeitung aller drei Modelle und die zahlreichen Ergonomie-Features bei. Ansonsten solltet ihr zumindest Fans des typischen Rennsessel-Looks sein, den man von Sportwagen kennt. Denn auch wenn es Qualitäts- und Preisunterschiede gibt, habt ihr bei diesem Punkt kaum Alternativen.
FAQ zum Gaming-Stühle-Test: Die wichtigsten Fragen
Wie auch schon beim Gaming-Headset-Test oder dem großen Gaming-Tastatur-Test, möchte ich am Ende des Artikels einige häufig gestellte Fragen beantworten. Wenn ihr weitere Fragen habt, die hier nicht auftauchen, könnt ihr sie gerne unter dem jeweiligen Testbericht stellen.
Hier geht es zum noblechairs EPIC Test, hier zum DXRacer Formula FD01 Test und hier zum SONGMICS Gaming-Chair Test (Plätze eins bis drei).
Diese Frage kann ich klar mit einem „ja“ beantworten, da ein guter Gaming-Chair nicht nur geil aussieht, sondern für Gamer wichtige Features mit an Bord hat. Im Vergleich zu einem meist deutlich kostenintensiveren „normalen“ Bürostuhl ist er damit besser ausgestattet und trotzdem leichter zu finanzieren.
Insbesondere, wenn ihr euren Gaming-Stuhl jeden Tag nutzt, gibt es einige Dinge auf die ihr achten solltet. So habt ihr möglichst lange (in meinem Fall über fünf Jahre bei mehreren Stunden täglicher Nutzung) Spaß mit eurem Sessel. Beachtet einfach die nachfolgend aufgezählten Punkte:
- Haltet mögliche Verschmutzungen fern vom Stuhl
- Zieht die Schrauben regelmäßig nach
- Vermeidet häufiges Auf- und Abbauen. Wenn ihr den Stuhl oft von A nach B transportiert, etwa bei LAN-Partys, führt den Transport möglichst im Ganzen durch und zerlegt den Stuhl nicht jedes Mal
Die Entscheidung für den richtigen Stuhl ist vor allem von den Faktoren Komfort, Design und Kaufpreis abhängig. Je häufiger ihr euren Gaming-Chair nutzt und je mehr Wert ihr auf Design und Zusatzfeatures legt, desto mehr Geld müsst ihr gleichzeitig in die Hand nehmen. Ich habe euch eine kleine Auflistung erstellt, für welchen Nutzertyp welcher Stuhl im Test am besten geeignet ist.
- Tägliche Nutzung: Testsieger, noblechairs EPIC
- Gelegentliche Nutzung (etwa nur am Wochenende): DXRacer Formula FD01
- Seltene Nutzung (nur auf LAN-Partys / wenige Stunden am Wochenende): SONGMICS Gaming-Chair
Gaming-Stühle sind normale Bürostühle, die dieselben ergonomischen und qualitativen Features wie andere Sessel mitbringen. Sie unterscheiden sich daher vor allem durch ihren Look (meist sehen sie aus wie ein Sportsitz) und zusätzliche Ein- und Verstellmöglichkeiten. Auch sind sie deutlich größer und mit verschiedenen Polstern ausgestattet, die lange Gaming Sessions bequemer machen.
Ein guter Stuhl sollte in der Höhe verstellbar sein und zwei Armlehnen bieten, die sich auf die Höhe des Schreibtisches einstellen lassen. Außerdem müssen Rückenlehne und Polster so justierbar sein, dass der Stuhl auch bei längeren Sessions keine Schmerzen in Rücken und Nacken verursacht. Zum anderen muss ein guter Gaming-Stuhl einfach geil aussehen! Achtet auch auf die Verarbeitung und die verwendeten Materialien.
Welcher Stuhl letzten Endes der beste zum Zocken ist, kann ich pauschal nicht beantworten. In meinem Test hat sich aber folgendes herausgestellt. Der noblechairs EPIC erfüllt sämtliche Ansprüche eines Gamers, kostet aber auch am meisten. Mit dem zweiten Platz, dem DXRacer Formula FD01, macht keiner unter euch etwas falsch. Er ist und wirkt allerdings nicht ganz so hochwertig wie der noblechairs auf Platz eins, bietet aber generell dieselben Funktionen und Features. Preislich liegt er mit rund 250 Euro im Mittelfeld.
Professionelle Gamer greifen zu den Stühlen ihrer Sponsoren. Die häufigsten Vertreter in diesem Bereich sind tatsächlich DXRacer und noblechairs, allerdings geben viele E-Sport-Teams auch ihre eigenen Stühle in Auftrag und nutzen sie bei Events. Schaut hierzu einfach auf die Seiten der E-Sport-Teams – hier findet ihr weitere Infos über das verwendete Equipment.
Nur im Hinblick auf Ergonomie und die meisten Features: ja, definitiv. Wenn ihr allerdings Wert auf den geilen Gaming-Look, die Nacken- und Lendenkissen sowie ein möglichst authentisches Feeling legt, empfehle ich euch die Anschaffung eines waschechten Gaming-Sessels. Preislich liegen sie bei vergleichbarer Ausstattung oft deutlich unter normalen Bürostühlen bekannter Marken.
Nein. Sowohl die Stiftung Warentest als auch Öko-Test haben bisher keinen Test von Gaming-Stühlen durchgeführt. Das gilt allerdings nicht für andere Online-Magazine, hier gibt es bereits einige, die einen Test durchgeführt haben. Ich vermute, dass Gamer einfach nicht zur Zielgruppe von Stiftung Warentest und Co gehören, wodurch sich ein solch aufwendiger Test für die Seiten nicht lohnt.
Alle Gaming-Stühle im Test kommen in Einzelteile zerlegt bei euch an und müssen mit der beiliegenden Anleitung aufgebaut werden. Bei den meisten Modellen montiert ihr zunächst das Fußkreuz, setzt anschließend die Sitzfläche auf und befestigt im letzten Schritt die Rücken- und Armlehne. Eine detaillierte Anleitung zum Aufbau der Stühle findet ihr in den jeweiligen Einzeltests.
Gaming-Stühle kannst du bei allen gängigen Online-Versandhäusern wie Amazon und eBay bestellen. Allerdings gibt es auch auf Gaming-Equipment spezialisierte Händler, etwa Caseking in Berlin. Hier kannst du die Stühle sowohl vor Ort anschauen, probesitzen und kaufen als auch eine Online-Bestellung aufgeben. In jedem Fall ist es nicht schwer, an einen Gaming-Sessel heranzukommen.
Nein, nach meinen Kenntnissen ist das nicht möglich. Allerdings könntest du dich ja einmal bei Caseking informieren, ob es da nicht eine Möglichkeit gäbe – etwa, wenn du direkt vor Ort in Berlin wohnst. Oder der Klassiker: Frag einen Kumpel, in Foren, bei Facebook, …
Generell liegen die Preise für Gaming-Chairs zwischen 100 und 1000 Euro. Ich habe in meinem Test allerdings festgestellt, dass die wirklich guten Modelle erst zwischen 150 und 250 Euro beginnen. Für die Echtleder-Modelle von noblechairs kannst du aber ohne Probleme auch 1.000 Euro ausgeben. Mit Tierschutz und Preis/Leistung hat das dann aber nichts mehr zu tun.
In meinem Test hat sich der noblechairs EPIC als am besten für große Menschen geeignet herausgestellt. Der Grund hierfür sind die sehr umfangreichen Einstellmöglichkeiten der Sitzhöhe sowie der Position und Höhe der Armlehnen. Allerdings sind die anderen Modelle im Test ebenfalls für Menschen mit einer Körpergröße von bis zu 1,90 Meter geeignet – das geben die Hersteller in ihren Datenblättern an.
Ein großer Nachteil, der alle getesteten Modelle betrifft, ist mir bereits bei der Bestellung meines ersten Gaming-Stuhls vor rund fünf Jahren aufgefallen: Die Logistik. Jeder der insgesamt sechs neuen Stühle kam in einem rund 30 Kilogramm schweren, 100 x 80 x 50 Zentimeter großen Karton bei mir an.
Das bedeutet nicht nur echtes Muskeltraining, sondern auch einen immensen Aufwand. Schließlich muss der Stuhl zunächst in eure Wohnung – und, wenn er euch nicht gefällt oder Teile fehlen, auch wieder zurück.
Ich empfehle euch aus eigener Erfahrung, für den Transport des großen Kartons eine zweite Person um Hilfe zu bitten. Zu zweit bekommt ihr das Monstrum ohne Probleme in euer Zimmer oder die Wohnung und könnt es dort in Ruhe aufbauen. Das gilt umso mehr, wenn ihr in einem der oberen Stockwerke wohnt.
Und falls ihr euren Gaming-Chair dann wirklich nicht möchtet, habe ich euch die Preise für die Rücksendung eines derart großen Paketes herausgesucht. Das ist wichtig, da viele Händler die Versandkosten nicht übernehmen. Ich habe mir die drei wichtigsten Anbieter in Deutschland (DHL, GLS und UPS) angesehen (Stand der Preise: Januar 2020):
- DHL: Paket bis 31,5 Kilogramm innerhalb Deutschlands; 17,50 Euro
- GLS: Paket bis 40 Kilogramm und einer Maximalfläche von 300 cm²; 19,00 Euro
- UPS: Paket bis 40 Kilogramm; 25 Euro
Eine Abholung zu Hause ist bei allen Anbietern möglich, bei UPS wird hierfür aber ein Aufpreis fällig.
Hinweis: Die angegebenen Preise sind nur Richtwerte und gelten für ein Paket mit 30 Kilogramm und den oben angegebenen Maßen. Wenn ihr einen größeren oder schwereren Karton zurücksenden wollt, erhöhen sich gegebenenfalls die Transportkosten.
Versucht in jedem Fall, zunächst eine kostenfreie Rücksendung bei eurem Shop zu beantragen. Möglicherweise erhaltet ihr aus Kulanz ein Rücksendeetikett.