Der große Router Test und Vergleich 2024
Gute Nachrichten: Im August 2016 wurde in Deutschland der Router-Zwang aufgehoben. Seitdem dürft ihr euch als Kunden einen beliebigen Router auswählen und müsst nicht mehr die Geräte der DSL-Anbieter verwenden.
Die meisten Anwender nutzen ihre Freiheit jedoch nicht wirklich aus. Nicht nur die großen DSL-Anbieter – außer der deutschen Telekom – bieten ihren Anwendern hauptsächlich Fritz!Box-Router von AVM an.
AVM ist auf dem Router-Markt in Deutschland eine feste Größe. In der Router-Rubrik von Amazon sind unter den Top Ten nicht weniger als vier Fritz!Box-Router zu finden. Es folgt TP-Link mit drei Modellen, die jedoch schlechtere Platzierungen einfahren.
Da ist die Frage, ob diese Dominanz wirklich berechtigt ist oder, ob es auf dem Router-Bereich auch lohnenswerte Alternativen gibt, nicht ganz weit hergeholt.
Auf der Suche nach dem optimalen Router ist es wichtig, dass ihr euch im Vorfeld einige Gedanken macht, für welche Zwecke ihr das Gerät verwenden möchtet.
In unserem Test habe ich natürlich nicht nur Fritz!Box-Modelle untersucht, sondern auch Router von Netgear, TP-Link und ASUS berücksichtigt. Welche Modelle sich als VPN-Router eignen erfahrt ihr in einem anderen Beitrag.
Am Ende gab es für die verschiedenen Einsatzgebiete jeweils einen klaren Sieger. Die besten Bewertungen konnten die AVM FRITZ!Box 7490 mit knapp 93 Punkten und die AVM FRITZ!Box 7590 mit 94 Punkten erzielen.
Der Testsieger
VORTEILE
- Multi-User MIMO-WLAN
- Sehr gute Telefonanlage
- Regelmäßige Updates
- Mesh-Unterstützung
- Supervectoring-Unterstützung
NACHTEILE
- Hoher Preis
Produkteigenschaften
Den Punktsieg hat die Fritz!Box 7590 mit knappem Vorsprung vor der Fritz!Box 7490 errungen. Der Testsieger von AVM vereint alles, was ein leistungsfähiger Router benötigt: ein leistungsstarkes WLAN, eine sehr gute Telefonanlage und dazu noch ein außergewöhnlicher Service mit fünf Jahren Garantie.
Dank der Unterstützung des Supervectoring-Standards seid ihr auch sehr gut für die Zukunft gerüstet: Die Fritz!Box 7590 unterstützt den neuen Telekom-Standard, mit dem ihr aktuell Download-Raten von bis zu 250 Megabit pro Sekunde erzielt.
Die intuitive Oberfläche erlaubt es auch weniger erfahrenen Anwendern, den Router schnell zu konfigurieren.
Welche Art von Router benötigst du?
Bevor ihr jetzt direkt eines der beiden Modelle bestellt, solltet ihr euch die Zeit nehmen und überlegen, wie viel Router ihr am Ende wirklich benötigt.
Die erste wichtige Frage, die sich stellt, ist die Art des Anschlusses. Laut des Breitband-Berichts 2017 gehen rund 30 Millionen Deutsche mittels DSL- oder VDSL-Anschluss ins Internet. Den Weg über das Fernsehkabel nehmen hingegen nur rund 7,6 Millionen. Damit sind die DSL- oder VDSL-Anschlüsse klar in der Überzahl.
Was sind die wesentlichen Unterschiede?
Der zentrale Unterschied zwischen diesen Anschlüssen ist also, wie das Internet zu euch nach Hause kommt: entweder über das Telefon- oder das Fernsehkabel.
Viele von euch haben sicherlich anhand der maximal verfügbaren Download- und Upload-Raten das passende Angebot ausgesucht. In vielen Städten hat der Kabelanschluss dabei die Nase vorne. So bietet beispielsweise UnityMedia in vielen Orten einen Internet-Anschluss mit 400 Megabit pro Sekunde im Download und 40 Megabit im Upload an.
Die Telekom hatte mit ihren angebotenen VDSL-Anschlüssen lange ein Tempo-Limit von 100 Megabit pro Sekunde. Erst seit August 2018 haben Telekom-Kunden auch die Möglichkeit, schneller zu surfen. Im Tarif „MagentaZuhause XL“ surft ihr mit bis zu 250 Megabit pro Sekunde im Download und 40 Megabit im Upload.
Router mit Modem und Telefonanlage
AVM ist als einer der wenigen Hersteller vor Jahren dazu übergegangen, für die einzelnen Anschlussarten unterschiedliche Router anzubieten. Der Hintergrund sind die integrierten Modems.
Damit ist kein weiteres Zusatzgerät notwendig und ihr könnt, die passende Fritz!Box vorausgesetzt, direkt mit dem Surfen beginnen. So gibt es am Ende unterschiedliche Modelle für den Kabel-Anschluss und den DSL-Anschluss.
Falls ihr über die Telefonleitung ins Internet geht, spielt zusätzlich eine Rolle, ob ihr ein Supervectoring-Angebot mit bis zu 250 Megabit pro Sekunde nutzt oder nicht. Dieses High-Speed-Internet benötigt eine andere Art von Router.
AVM hat jedoch nicht nur das Modem, sondern auch direkt die Telefonanlage mit in die Fritz!Box integriert. Diese unterstützen die inzwischen nahezu flächendeckend eingesetzten digitalen IP-Telefonie Anschlüsse. Dank der integrierten Telefonanlage könnt ihr jedoch auch eure alten Analog-Telefone und bei manchen Modellen sogar die ISDN-Telefone weiter nutzen.
Geräte ohne Modem und integrierte Telefonanlage
Neben den AVM-Geräten mit integriertem Modem und Telefonanlage haben wir zusätzlich noch reine WLAN-Router getestet. Diese könnt ihr direkt an euren DSL- oder Kabelmodem anschließen. Sie besitzen keine Telefonanlage, sondern bieten den Zugang zum Internet per WLAN oder über LAN-Kabel an.
Ein reiner Router macht dann Sinn, wenn die WLAN-Leistung eures bisherigen Routers nicht mehr ausreicht. Verbindet in diesem Fall einfach den LAN-Port eures Routers oder Modems, das ihr heute für den Zugang zum Internet nutzt, mit dem WAN-Port eures neuen Routers. Damit sich die beiden WLANs nicht überlagern, schaltet ihr anschließend das WLAN eures bisherigen Gerätes ab und nehmt das WLAN des neuen Routers in Betrieb.
Wie komfortabel dies bei den getesteten Routern funktioniert, erfahrt ihr in der großen Übersicht. Wenn ihr mehr über die einzelnen Geräte erfahren möchtet, liefern euch die jeweiligen Einzeltests alle Infos.
Die besten Router im Test – nach Rubriken
Schnell und zuverlässig ins Internet – die Hauptaufgabe eines Routers. Trotz allem gibt es sehr unterschiedliche Anforderungen, welche die Hersteller auf ihre eigene Art und Weise lösen. Ich habe versucht, aus den verschiedenen Einsatzgebieten Gruppen zu bilden, um die Geräte besser miteinander vergleichen zu können.
- Rubrik: Router für (V)DSL bis 100 Megabit pro Sekunde
- Rubrik: Router für Supervectoring
- Rubrik: Kabel-Router
- Rubrik: Router (ohne Modem und/oder Telefonanlage)
- Rubrik: Low-Budget-Router
Für die insgesamt vier unterschiedlichen Einsatzgebiete haben sich unterschiedliche Favoriten hervorgetan. Natürlich ist auch für die Sparfüchse unter euch ein Kandidat dabei.
In den Einzeltests habe ich die wichtigsten Geräte 2018 genau unter die Lupe genommen:
Update 2024: Mittlerweile wurden die AVM FRITZ!Boxen um ein paar Nachfolger ergänzt. Sie bieten eine höhere Bandbreite und ein etwas schnittigeres Design. In der Amazon-Bestenliste platzieren sich die AVM FRITZ!Box 7530 und AVM FRITZ!Box 4040 vor unseren hier geprüften Modellen – einzig die 7590, auch unser Testsieger, bleibt unangetastet auf Rang 1.
Wie seht ihr das: Besteht eurerseits Interesse an einer genauen Untersuchung der neuen Geräte oder meint ihr, dass es sich lediglich um Geschwindigkeits-Upgrades handelt und sonst nicht viel passiert ist?
Testsieger in der Rubrik DSL bis 100 Megabit pro Sekunde
VORTEILE
- Schnelles WLAN
- Einfache Einrichtung
- Sehr gute Telefonanlage
- Regelmäßige Updates
- Mesh-Unterstützung
NACHTEILE
- Hoher Preis
Produkteigenschaften
Starten wir mit dem Klassiker unter den Routern: die AVM FRITZ!Box 7490. Seit ihrem Erscheinen im Jahr 2013 ist dieses Fritz!Box-Modell zum unangefochtenen Verkaufshit geworden. Das Unternehmen hat im Jahr 2017 mit seinen Produkten knapp eine halbe Milliarde Euro eingenommen.
Die Fritz!Box kann auf ganzer Linie punkten – die Vorteile überwiegen, wie ihr in der folgenden Übersicht seht, klar.
VORTEILE
- Schnelles WLAN
- Einfache Einrichtung
- Sehr gute Telefonanlage
- Regelmäßige Updates
- Mesh-Unterstützung
NACHTEILE
- Hoher Preis
Lediglich der immer noch recht hohe Preis von rund 175 Euro lassen einen gegebenenfalls erst einmal zögern.
Dafür erhaltet ihr aber einen Router, der sowohl Modem, Telefonanlage als auch Router in einem Gehäuse vereint. Dank der einfachen Konfiguration und der mit Fritz!OS 7 noch einmal verbesserten Oberfläche, kommen auch Einsteiger gut mit dem Router zurecht.
Die Fritz!Box 7490 punktet jedoch nicht nur beim Thema Technik, sondern hat auch beim Support klar die Nase vorne. Denn auf der Website hat AVM über 150 Fragen und Problemstellungen ausführlich aufgearbeitet und stellt euch detaillierte Lösungswege zur Verfügung. Zusätzlich dazu gibt es noch einen eigenen YouTube-Channel, in dem neue Funktionen vorgestellt werden.
222,39 Euro
Ein zusätzliches Alleinstellungsmerkmal sind die fünf Jahre Garantie. Bei anderen Herstellern bekommt ihr lediglich zwei bis drei Jahre angeboten.
Dadurch rechtfertigen sich auch die höheren Anschaffungskosten – am Ende ist die Fritz!Box 7490 deutlich mehr als ein einfacher Router.
Testsieger in der Rubrik Supervectoring: AVM FRITZ!Box 7590
Sicherlich stellt ihr euch jetzt die Frage, warum brauche ich eine Alternative zur Fritz!Box 7490. Für alle, die bereits eine Fritz!Box 7490 besitzen und in keinem Supervectoring Gebiet sitzen, gibt es eigentlich keinen wirklichen Grund.
Für alle anderen, die jetzt auch über das Telefonkabel mehr als 100 Megabit pro Sekunde nutzen möchten, führt bei AVM so gut wie kein Weg an der FRITZ!Box 7590 vorbei.
VORTEILE
- Multi-User MIMO-WLAN
- Sehr gute Telefonanlage
- Regelmäßige Updates
- Mesh-Unterstützung
- Supervectoring-Unterstützung
NACHTEILE
- Hoher Preis
Produkteigenschaften
Es ist das erste Modell, das auch den neuen Standard der Telekom unterstützt.
Der Router bietet natürlich noch eine Reihe zusätzlicher Vorteile, wie ihr in der Übersicht seht:
VORTEILE
- Multi-User MIMO-WLAN
- Sehr gute Telefonanlage
- Regelmäßige Updates
- Mesh-Unterstützung
- Supervectoring-Unterstützung
NACHTEILE
- Hoher Preis
AVM hat die Fritz!Box 7590 auch mit einem MIMO (Multiple Input, Multiple Output) WLAN versehen. Damit steht euch eine deutlich höhere Bandbreite bei der Nutzung des WLANs zur Verfügung.
Unter welchen Umständen ihr diese auch nutzen könnt, erfahrt ihr weiter unten im Artikel im Absatz Klarheit im WLAN-Dschungel.
Die weiteren Unterschiede sind nicht mehr allzu gravierend – trotz allem verlangt AVM für die Fritz!Box 7590 rund 50 Euro mehr als für den Vorgänger. Dafür erhaltet ihr auch einen sehr guten Router mit aktuellen Komponenten und seid hervorragend für die Zukunft gerichtet.
Alle weiteren Eigenschaften, wie Service-Leistungen oder auch die Hersteller-Garantie unterscheiden sich nicht von der Fritz!Box 7490.
Seid ihr bereits heute im Besitz dieses modernen Klassikers, rechtfertigen die verbesserten Eigenschaften nur dann eine Neuanschaffung, wenn ihr Supervectoring aufgrund eines Leitungs-Upgrades benötigt.
Testsieger in der Rubrik Kabel-Router
VORTEILE
- Schnelles WLAN
- Einfache Einrichtung
- Sehr gute Telefonanlage
- Regelmäßige Updates
- Mesh-Unterstützung
NACHTEILE
- Hoher Preis
Produkteigenschaften
So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Fritz!Box 6490 den Testsieger im Bereich des Kabel-Routers stellt. Wie die Modell-Nummer vermuten lässt, ist die 6490 das Äquivalent zur 7490.
Die zentrale Abweichung ist lediglich der Weg, wie das Internet zu euch nach Hause kommt.
Die Fritz!Box 6490 wird von allen großen deutschen Kabelherstellern unterstützt, ja in vielen Fällen sogar als unterstütztes Modell mit dem Standard-Vertrag ausgeliefert.
Verständlich, bei der Vielzahl der Argumente, welche für die Fritz!Box 6490 sprechen:
VORTEILE
- Schnelles WLAN
- Einfache Einrichtung
- Sehr gute Telefonanlage
- Regelmäßige Updates
- Mesh-Unterstützung
NACHTEILE
- Hoher Preis
Auch hier seht ihr natürlich, wie bei den anderen Fritz!Box-Modellen, als negativen Punkt den Preis. Für die Fritz!Box 6490 liegt der Straßenpreis bei rund 165 Euro.
Dafür erhaltet ihr einen Router, den ihr flexibel als Telefonanlage, als Router und sogar als Netzwerkspeicher (NAS – Network Attached Storage) einsetzen könnt. Auch die Bedeutung als Zentrale für eure Smart-Home-Komponenten wächst von Update zu Update.
Bei den meisten Anbietern lässt sich die Fritz!Box 6490 auch problemlos einbinden. Lediglich bei UnityMedia müsst ihr den Router erst einmal freischalten lassen, bevor ein Einsatz möglich ist.
Was ihr sonst noch beim Wechsel eures Kabel-Routers beachten solltet, erfahrt ihr im Abschnitt Wirklich freie Router-Wahl.
Testsieger in der Rubrik Router
VORTEILE
- WLAN-Geschwindigkeit
- App zur Konfiguration
- App zur Steuerung
- Einfache Ersteinrichtung
- Geteilte Konfiguration (Einfach/Erweitert)
NACHTEILE
- Kein Mesh
- Viele zusätzliche Bezahlfunktionen
- Preis
Produkteigenschaften
Der erste Router, der die Dominanz von AVM durchbricht, ist der Netgear Nighthawk AC2300.
Der Hersteller bewirbt den Router über die Website als optimale Lösung für Gaming- und Streaming-Prozesse.
Dank seiner MIMO-Technik kann der Router in der Praxis eine theoretische Datenübertragungsrate von 1.625 Megabit pro Sekunde erreichen. Dafür benötigt er allerdings auch eine spezielle Netzwerk-Karte. Auch mit der integrierten WLAN-Karte meines Lenovo-Notebooks und meines Samsung S8 konnte ich sehr gute Ergebnisse erreichen.
Die Einzelergebnisse findet ihr im Abschnitt „Große Unterschiede im WLAN-Test“ sowie im Nighthawk Einzeltest.
Welche weiteren positiven Eigenschaften noch für den Nighthawk sprechen, erfahrt ihr in der folgenden Tabelle:
VORTEILE
- WLAN-Geschwindigkeit
- App zur Konfiguration
- App zur Steuerung
- Einfache Ersteinrichtung
- Geteilte Konfiguration (Einfach/Erweitert)
NACHTEILE
- Kein Mesh
- Viele zusätzliche Bezahlfunktionen
- Preis
Natürlich ist auch nicht hier alles Gold, was glänzt. Vor allem der Preis liegt mit knapp 170 Euro im Bereich der Testsieger von AVM.
Zusätzlich zum Router benötigt ihr auch immer noch zumindest ein Modem für das Internet sowie eine Lösung für euer Telefon.
150,00 Euro
Dafür erhaltet ihr jedoch auch – die entsprechende WLAN-Karte vorausgesetzt – eine deutlich bessere WLAN-Leistung. Dank der MIMO-Technik gilt dies auch nicht nur für ein Endgerät. Dank der Bandbreite von über 2.000 Megabit pro Sekunde erhaltet ihr problemlos für vier bis fünf Geräte im Netzwerk die notwendige Bandbreite, um online zu zocken oder 4K-Filme zu streamen.
Testsieger in der Rubrik Low-Budget-Router
VORTEILE
- Preis
- Gäste-WLAN
- Bandbreiten-Regulierung
NACHTEILE
- Kein WLAN AC
- Keine Mesh-Unterstützung
- Keine deutsche Admin-Oberfläche
Produkteigenschaften
Mit dem TP-Link TL-WR841N möchte ich euch noch einen Router vorstellen, der sich in verschiedenen Punkten deutlich vom Testfeld abhebt.
Zum einen durchs Alter von fast 10 Jahren, zum anderen aber auch durch den Preis des Geräts. Aktuell kostet das Gerät weniger als 20 Euro inklusive Versand bei Amazon.
Dafür bietet der TL-WR841N zwei unterschiedliche Einsatzzwecke an. Zum einen als Router in einer Umgebung, in der nur eine LAN-Dose vorhanden ist, nicht aber ein WLAN. Dies kommt des Öfteren in Studentenwohnheimen und teilweise immer noch in Hotelzimmern vor.
Trotz des günstigen Preises sind die Leistungen im WLAN immer noch zufriedenstellend – gerade über kürzere Distanzen. Die 60 bis 70 Megabit pro Sekunde reichen vollkommen aus, um im Internet zu surfen, Online-Spiele zu zocken oder einen Film in 4K-Qualität zu genießen.
Welche weiteren Vorteile das Gerät noch mit sich bringt, erfahrt ihr in der folgenden Übersicht.
VORTEILE
- Preis
- Gäste-WLAN
- Bandbreiten-Regulierung
NACHTEILE
- Kein WLAN AC
- Keine Mesh-Unterstützung
- Keine deutsche Admin-Oberfläche
Bei dem Preis dürft müsst ihr allerdings auch an der einen oder anderen Stelle zusätzliche Einschränkungen hinnehmen. So existiert keine deutsche Administrations-Oberfläche und auch die Tether-App hat zumindest in meinem Test nicht problemlos funktioniert.
15,29 Euro
Für die Puristen unter euch, die dazu noch einen dünnen Geldbeutel haben, stellt der TL-WR841N sicherlich eine interessante Alternative dar.
Funktioniert die freie Router-Wahl in Deutschland?
Seit dem 1. August 2016 herrscht in Deutschland offiziell freie Router-Wahl. Was bedeutet dies eigentlich? Seit diesem Zeitpunkt könnt ihr mit einem Endgerät eurer Wahl ins Internet gehen.
Zuvor musstet ihr den Router verwenden, welchen euch der DSL-Provider zur Verfügung gestellt hatte.
Damit dies möglich ist, bekommt ihr von eurem Provider alle Einrichtungsdaten mitgeteilt, die für die Einrichtung des Internet-Zugangs und der Telefonie notwendig sind.
Wenn ihr über einen DSL-Anschluss, also mittels Telefonkabel, ins Internet geht, ist das Wechseln des Routers in der Regel überhaupt kein Problem. Entweder stehen eure Zugangsdaten bereits im Service-Portal des Dienstleisters oder ihr bekommt diese auf Anfrage schriftlich mitgeteilt.
Möchtet ihr all eure bisherigen Geräte mit einem Router ersetzen, muss dieser sowohl ein Modem enthalten als auch IP-Telefonie unterstützen. In unserem Test trifft dies auf alle Fritz!Box-Geräte zu.
Die besten Performance für den DSL-Anschluss liefern die beiden AVM-Modelle FRITZ!Box 7490 und FRITZ!Box 7590.
Einen kompletten Überblick, wie die größten DSL-Anbieter in Deutschland mit der freien Router-Wahl umgehen, findet ihr auf der AVM-Website.
Etwas schwieriger ist es teilweise bei den Kabelanbietern. Vor allem UnityMedia legt seinen Kunden eine zusätzliche Hürde in den Weg: Damit euer Router im Netzwerk eures Anbieters funktioniert, muss dieser erst freigeschalten werden. Erst danach lässt sich damit eine Verbindung zum Internet herstellen.
Bei allen anderen Anbietern ist dies deutlich problemloser: einfach anschließen, Daten für die Einrichtung eingeben und schon habt ihr euren eigenen Router am Start.
In der folgenden Tabelle habe ich für euch die How-To-Anleitungen der wichtigsten Kabelanbieter zusammengestellt:
Anbieter | Anmeldung Router | Online-Anleitung |
---|---|---|
NetCologne | Nein | NetCologne Anleitung |
UnityMedia | Ja | UnityMedia Anleitung |
Vodafone | Nein | Vodafone Anleitung |
Wilhelm.Tel | Nein | Wilhelm.Tel Anleitung |
PYUR | Nein | PYUR Anleitung |
Die Einrichtung: Dank Assistenten meist problemlos und schnell
Die Einrichtung des Routers verlief im Großen und Ganzen bei allen Geräten ziemlich problemlos. Allerdings unterscheidet sich die Komplexität grundlegend von der Aufgabenstellung.
Bei einem Router mit Internet-Zugang und Telefonie ist natürlich deutlich mehr einzustellen, als bei einem Gerät, das ihr lediglich als WLAN-Zugangspunkt einsetzt.
Die Geräte von AVM setzen hier ganz klare Maßstäbe: für die meisten deutschen Internet-Anbieter ist bereits ein Assistent vorhanden, der euch bei den grundlegenden Einstellungen unterstützt.
Sollte trotz allem einmal etwas schief gehen, steht euch für die verschiedenen Fritz!Box-Modelle jeweils ein sehr umfangreicher Support-Bereich zur Verfügung. Falls ihr anschließend immer noch Unterstützung benötigt, hilft eine Nachricht an den Support. In der Regel erhaltet ihr binnen 24 Stunden eine qualifizierte Antwort.
Ebenfalls sehr gut gefallen haben mir die Assistenten von ASUS. Mit diesen gelingt es euch auch mit nur wenig IT-Kenntnissen, den Router und das Netzwerk optimal einzurichten. Dank der deutschsprachigen Oberfläche kommt ihr auch bei der Feinkonfiguration des Routers schnell voran.
Auch den Netgear Nighthawk AC2300 bekommt ihr schnell und problemlos an den Start. Dazu nutzt ihr entweder die Nighthawk App oder aber, wie bereits von den anderen Routern gewohnt, die Weboberfläche. In beiden Fällen gelang es problemlos, die Grundkonfiguration des Routers erfolgreich zu absolvieren.
Ein wenig anders verhält es sich mit den beiden Routern von TP-Link. Die beiden Modelle Archer C50 und TL-WR841N besitzen jeweils nur eine englischsprachige Benutzeroberfläche. Dies gilt auch für den Einrichtungs-Assistenten. Seid ihr also des Englischen mächtig, hilft dieser euch bei der Einrichtung eures Geräts.
Allerdings ist hier bereits teilweise etwas tiefergehendes Wissen erforderlich. TP-Link will beispielsweise wissen, in welchem Betriebsmodus ihr euren Router einsetzen möchtet – als Router oder als Access Point.
Die wichtigsten Einstellungen könnt ihr bei TP-Link auch über eine separate App vornehmen. Dies ist beispielsweise für das Ein- und Ausschalten des Gäste-WLANs sehr bequem. Die Tether-App ist glücklicherweise auch mit deutscher Oberfläche verfügbar.
Ist euer TP-Link Router also erst einmal in Betrieb, gibt es eine komfortable Möglichkeit, ihn zu verwalten.
Die Administrations-Oberfläche
Für alle, die den Router nicht nur einmal einrichten möchten, sondern auch regelmäßig damit experimentieren, ist die Administrations-Oberfläche ein wichtiges Kaufkriterium.
Die vollständigen Konfigurationsmöglichkeiten stehen euch auch nur über diese webbasierte Schnittstelle zur Verfügung. Sehr viel Wert auf eine gute Benutzerführung legt an dieser Stelle AVM mit seinen Fritz!Box-Modellen.
Seit dem Update auf FRITZ!OS 7.0 ist die Oberfläche noch strukturierter und aufgeräumter. Auf dem Einstiegsbildschirm seht ihr alle wesentlichen Informationen. Von dieser Stelle aus ist meist mit einem Klick ein Verzweigen in die einzelnen Funktionen möglich.
Sehr hilfreich ist auch die Möglichkeit, zwischen zwei unterschiedlichen Anzeige-Modi zu wechseln. Für den Alltag reicht in der Regel eine Art „Einsteiger-Modus“. Wenn es dann ein wenig komplexere Themen gibt, nutzt ihr einfach den „Experten-Modus“.
Diese Art der Ansicht hat sowohl AVM, als auch Netgear vollständig umgesetzt. Bei ASUS findet ihr diese Möglichkeit ebenfalls vor, allerdings hat der Hersteller diese ein wenig anders umgesetzt.
Fritz!OS 7.0
Als Beispiel zeige ich euch hier die Oberfläche der Fritz!Box-Modelle in der neusten Variante. Auf der Überblicksseite seht ihr zu allen wesentlichen Funktionen den aktuellen Status. Falls ihr eine Funktion nicht nutzt – wie im Bild die Telefon-Funktion – bleiben die entsprechenden Punkte einfach grau.
Auf der linken Seite habt ihr die Navigationsstruktur angeordnet. Diese besitzt zwei Ebenen: klickt ihr eine Überschrift an, klappt automatisch die zweite Navigationsebene auf.
Der Umschaltknopf zwischen der Standard-Ansicht und der erweiterten Variante findet ihr in der linken unteren Ecke. Wenn ihr auf den Ansicht-Link klickt, wechselt die Ansicht entsprechend.
Netgear: Zwei Oberflächen für Einsteiger und Profis
Beim getesteten Netgear-Router findet ihr eine ähnliche Logik vor, wobei der Hersteller sich dazu entschlossen hat, zwei separate Registerkarten für die einfache und die erweiterte Ansicht zur Verfügung zu stellen.
Jede Ansicht hat eine eigene Einstiegsseite, welche die Informationen einfacher oder in der erweiterten Ansicht entsprechend detaillierter darstellt. Zwar ist dies ein wenig pragmatischer gelöst und erfordert in der Regel einen zusätzlichen Klick – am Ende funktioniert es aber auch sehr gut.
ASUS-Router: Pragmatische Aufteilung der Einstellmöglichkeiten
ASUS nimmt eine ähnliche Separierung seiner Einstellungen vor, allerdings sind diese nur durch eine einfache Menü-Struktur voneinander getrennt. In der oberen Hälfte des Menüs findet ihr alle allgemeinen Einstellungen, in der unteren entsprechend die erweiterten.
Die Anordnung ist, zumindest aus meiner Ansicht, nicht immer schlüssig gewählt. Die Wireless-Einstellungen findet ihr in dem erweiterten Menü während der Datenvolumen-Manager sich im allgemeinen Teil befindet.
Zum Glück sind alle Funktionen nur einen Klick entfernt – da spielt es meist auch keine Rolle, ob diese weiter oben oder weiter unten im Menü angeordnet sind.
Updates – ein entscheidender Sicherheitsfaktor
Einen eigenen Router tauscht man in der Regel nicht alle zwei bis drei Jahre wie ein Smartphone aus. Er sollte ein paar Jahre halten. Ich tausche meine Geräte erst aus, wenn wichtige Standards nicht mehr erfüllt werden oder die Hardware an ihre Grenzen kommt. Dies ist in der Regel vor allem beim WLAN der Fall. In diesem Bereich finden immer noch die meisten Entwicklungen statt.
AVM geht mit seinem Fritz!Box-Modellen an dieser Stelle mehr als vorbildlich um. Wenn ihr euch für ein solches Modell entschieden habt, erhaltet ihr immer zeitnah eure Sicherheitsupdates.
Der Hersteller entwickelt die Software der Router ständig weiter und fügt neue Funktionen hinzu. Eine der letzten großen Erweiterungen war die Einführung von Mesh. Auf diese Technologie gehe ich weiter unten im Artikel noch ausführlich ein und erkläre euch den Nutzen beim Aufbau eines WLANs und im täglichen Betrieb.
Warum sind Updates wichtig?
Natürlich verlange ich von einem Router, der zwischen 50 und 70 Euro kostet nicht, dass er über Jahre hinweg mit neuen Funktionen versehen wird. Jedoch sollte er, solange er in Betrieb ist, auch sicher sein. Schließlich ist er meine zentrale Schnittstelle zum Internet.
Ein sehr gutes Beispiel für die positive Update-Politik der Hersteller ist die FRITZ!Box 7490. Obwohl diese bereits mehr als fünf Jahre auf dem Markt ist, erhält sie immer noch regelmäßige Updates.
Deswegen verschafft euch vor dem Kauf eures Routers einen Eindruck darüber, ob der Hersteller eurer Wahl auch zuverlässig damit umgeht. Ich habe dies in den einzelnen Tests natürlich genau untersucht und für diese Rubrik auch eine Einzelnote vergeben.
Einfache und automatische Updates
Die wenigsten von euch sind regelmäßig im Administrationsbereich eures Routers unterwegs. Einmal eingerichtet soll dieser zuverlässig seine Dienste verrichten. Deswegen ist es wichtig, die Update-Funktion so komfortabel und einfach wie möglich zu gestalten.
Unsere vier Rubrik-Testsieger gehen in dieser Rubrik alle den gleichen Weg: Sie bieten euch entweder eine Benachrichtigung an, wenn neue Updates vorhanden sind oder sie aktualisieren diese automatisch ohne weiteren Eingriff eurerseits.
Ich bin, seit mir ein automatisches Update einmal alle Einstellungen meiner Fritz!Box gelöscht hat, an dieser Stelle ein wenig vorsichtig geworden. Deswegen lege ich immer noch Wert darauf, die Kontrolle über die Updates nicht vollständig aus der Hand zu geben.
Dafür lasse ich mich benachrichtigen, wenn ein neues Update vorhanden ist und führe den letzten Schritt selbst durch, nachdem ich eine Sicherung der Einstellungen gemacht habe.
Dabei ist die Möglichkeit des Online-Updates natürlich sehr komfortabel. Ihr drückt auf einen Knopf, der Router fragt den Server des Herstellers an und ermittelt eigenständig die aktuellste Version.
Diese wird entweder automatisch oder manuell – abhängig von euren Einstellungen im Router – installiert.
Ausblick in die Zukunft
Sehr interessant für alle, die ein wenig mit ihrer Fritz!Box experimentieren möchten, sind die Labor-Versionen. Dabei veröffentlicht AVM auf einer bestimmten Website für verschiedene Router-Typen eine recht stabile Beta-Version, die neue Funktionen für die einzelnen Geräte enthält.
Auf der Labor-Website findet ihr die verschiedenen Geräte, für die aktuell eine Labor-Version zur Verfügung steht. Ihr seht in der Übersicht auch, welche Funktionen durch die Labor-Version neu hinzugekommen sind.
Wenn ihr diese nutzen wollt, müsst ihr die Firmware manuell installieren. Dies funktioniert leider nicht automatisch. Sollten die Funktionen dann in die reguläre Version eingeflossen sein, ist ein Wechsel auf den normalen Update-Zyklus auch wieder ohne Probleme möglich.
Eine interessante Funktion für alle, die schon frühzeitig testen wollen, was sie in der nächsten Fritz!OS Version erwartet.
Die integrierte Telefonanlage
Viele von euch kennen sicherlich noch den Splitter, der dazu notwendig war, das Sprach- und das Datensignal zu trennen. Die Telekom ist bereits seit ein paar Jahren dabei, die Telefonanschlüsse vollständig zu digitalisieren. Damit wird auch die Sprache digital übertragen (Voice over IP – VoIP).
Der Splitter wird also überflüssig – die Auftrennung von Sprache und Daten findet innerhalb des Routers statt. Damit ihr eure analogen Telefone weiter nutzen könnt, benötigt ihr allerdings ein Telefon, welches eine integrierte Telefonanlage besitzt.
Alle unseren getesteten Fritz!Box-Modelle sind in der Lage, diese Aufgabe zu erfüllen. Wenn ihr mehrere analoge Telefone besitzt – oder einen separaten Anrufbeantworter – benötigt ihr entsprechend zwei analoge Schnittstellen am Router.
In diesem Fall kommen nur die beiden großen Fritz!Box-Modelle 7490 und 7590 in Frage. Alle anderen Router besitzen nur eine analoge Telefon-Schnittstelle.
Virtuelle Anrufbeantworter
Auch euer alter Anrufbeantworter ist überflüssig, wenn ihr den digitalen Anrufbeantworter der Fritz!Box verwendet. Euch stehen an dieser Stelle bis zu fünf virtuelle Exemplare zur Verfügung.
Ihr könnt diese sowohl den einzelnen Rufnummern als auch einer Rufnummer mehrere zuordnen – etwa eine für unter der Woche und eine für das Wochenende.
Hierfür steht euch ein ausreichendes Regelwerk zur Verfügung, das ihr allerdings einfach pflegen könnt. Mehr zu dieser Funktion erfahrt ihr auch in den Einzeltests der Router.
DECT und Fax
Sehr einfach geht auch die Integration vorhandener DECT-Telefone. Lediglich die getesteten Fritz!Box-Modelle besitzen ein DECT-Modul. Ihr könnt darüber bis zu sechs DECT-Telefone anschließen.
Falls ihr hin und wieder noch Faxe senden und empfangen müsst, braucht ihr in Zukunft kein eigenes Fax-Gerät mehr. Die Telefonanlage eurer Fritz!Box beherrscht auch dies ohne Probleme. Ihr benötigt lediglich eine separate Rufnummer dafür.
Die Fritz!Box erlaubt euch entweder die Speicherung ankommender Faxe im internen Speicher oder auf dem angeschlossenen USB-Speicher. Alternativ dazu könnt ihr die eingehenden Faxe auch an eine E-Mail-Adresse weiterleiten.
Das ist jedoch noch nicht alles, was die Telefonanlage im Stande ist zu leisten. Unliebsame Anrufer sperrt ihr einfach über die integrierte Rufsperre. Für günstige Telefonate ins Ausland nutzt ihr Wahlregeln und falls diese nicht funktionieren sollten, steht euch noch die Einrichtung von Callthrough zur Verfügung.
Dabei wird ein Telefongespräch durch einen Dienstleister vermittelt. Ihr könnt direkt in der Fritz!Box die berechtigten Anrufer sowie eine PIN zur Freigabe der Verbindungsherstellung hinterlegen.
Vorsicht bei den LAN-Schnittstellen des Routers
Alle Router in unserem Testfeld haben auch mehrere integrierte LAN-Schnittstellen. Abhängig von der Preiskategorie bieten die Schnittstellen entweder einen Datendurchsatz von bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Fast Ethernet) oder bis zu einem Gigabit pro Sekunde.
Teilweise sind es auch ältere Geräte, wie etwa der TP-Link TL-WR841N, der schon fast 10 Jahre auf dem Buckel hat, welche Fast-Ethernet-Schnittstellen an Bord haben. Da der effektive Datendurchsatz im WLAN auch unter 100 Megabit pro Sekunde liegt, werden weder LAN noch WLAN zum Flaschenhals.
Anders sieht es bei Routern mit leistungsstarkem WLAN aus, wie etwa dem TP-Link Archer C50 V3. Dieser besitzt ein Dual-Band-WLAN und stellt damit eine Gesamt-Datenrate von bis zu 1.200 Gigabit pro Sekunde dar. Anstelle die LAN-Anschlüsse ebenfalls mit Gigabit zu versehen, hat TP-Link dem Router lediglich Fast-Ethernet-Anschlüsse spendiert.
Da auch der WAN-Port nicht mehr als 100 Megabit pro Sekunde bietet, könnt ihr solch einen Router lediglich an DSL-Anschlüssen bis 100 Megabit pro Sekunde einsetzen. Für schnellere Anschlüsse wird er automatisch zum Engpass.
Auch als einziger Router im WLAN wird ein solches Exemplar zum Flaschenhals, da alle Geräte ihre IP-Adresse vom integrierten DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) Server erhalten und somit die maximale LAN-Geschwindigkeit im gesamten Netzwerk immer nur 100 Megabit pro Sekunde ist.
Klarheit im WLAN-Dschungel
Die meisten Geräte kommunizieren heute nicht mehr über Kabel, sondern nutzen das WLAN für die Verbindung ins Internet oder im lokalen Netzwerk. Smartphones und Tablets besitzen meist überhaupt keine Möglichkeit der kabelgebundenen Verbindung.
Hier ist deswegen ein leistungsstarkes WLAN besonders wichtig, vor allem wenn mehrere Geräte parallel Daten senden und empfangen.
Die unterschiedlichen WLANs werden nach verschiedenen Standards klassifiziert. Am weitesten verbreiteten in aktuellen Geräten sind die WLAN Standards IEEE802.11n und IEEE802.11ac.
Der ältere der beiden – IEEE802.11n – wurde im September 2009 verabschiedet. Es war der erste Dual-Band-Standard, der sowohl im Frequenzbereich von 2,4 also auch im 5 Gigahertz arbeitet. In den Beschreibungen wird er auch oftmals als WLAN N bezeichnet.
Die maximale Übertragungsgeschwindigkeit des Standards bestimmen zwei Faktoren: die Anzahl der Antennen sowie das Frequenzband. Die folgende Tabelle zeigt euch, welche maximalen Datenraten möglich sind.
Frequenzband | 1x1 MIMO | 2x2 MIMO | 3x3 MIMO | 4x4 MIMO |
---|---|---|---|---|
2,4 GHz | 65 Mbit/s | 130 Mbit/s | 195 Mbit/s | 260 Mbit/s |
5 GHz | 150 Mbit/s | 300 Mbit/s | 450 Mbit/s | 600 Mbit/s |
Ein Router mit einer Antenne – 1×1 MIMO – kann somit im Frequenzband mit 2,4 Gigahertz eine maximale Datenübertragungsrate von 65 Megabit pro Sekunde erzielen.
Der neuere der beiden Standards ist IEEE802.11ac oder WLAN AC. Dieser stellt eine Weiterentwicklung von WLAN N dar. Er ist seit dem Jahr 2013 offiziell verabschiedet. Der Standard nutzt lediglich das 5-Gigahertz-Frequenzband.
Die meisten Router, die heute verkauft werden, unterstützen trotzdem zwei Frequenzbänder. Das zweite mit 2,4 Gigahertz wird über den WLAN-N-Standard beigesteuert.
Router nach dem WLAN-AC-Standard nutzen drei verschiedene Kanäle mit unterschiedlichen Frequenzen für die Datenübertragung. Die folgende Tabelle zeigt euch die Zusammenhänge zwischen Anzahl der Antennen, Frequenzbereich und maximaler Übertragungsrate.
Frequenz | 1x1 MIMO | 2x2 MIMO | 3x3 MIMO |
---|---|---|---|
20 MHz | 86 Mbit/s | 173 Mbit/s | 260 Mbit/s |
40 MHz | 200 Mbit/s | 400 Mbit/s | 600 Mbit/s |
80 MHz | 433 Mbit/s | 866 Mbit/s | 1300 Mbit/s |
Bei einem Router mit 3×3 Antennen könnt ihr somit bei Nutzung der 80-Megahertz-Frequenz eine maximale Datenübertragungsrate von 1.300 Megabit pro Sekunde erzielen.
Natürlich bestimmt nicht nur der Sender, sondern auch der Empfänger die maximale Datenrate. Wenn ihr euer Notebook mit dem WLAN verbindet, handelt eure WLAN-Karte mit dem Router die maximale Datenrate aus.
In meinem Notebook steckt beispielsweise eine Intel Dual-Band Wireless AC 7260. Laut Produktspezifikation handelt es sich um eine 2×2 MIMO-Antenne. Sie unterstützt sowohl WLAN AC als auch WLAN N.
Wenn ihr die beiden Tabellen betrachtet könnt ihr die maximale Datengeschwindigkeit ermitteln. Funkt die Karte auf Basis des WLAN-N-Standards, ist eine maximale Datenübertragung von 300 Megabit pro Sekunde möglich.
Der neuere Standard WLAN AC ist bei der Übertragung deutlich schneller unterwegs. Mit 2×2 Antennen funkt ihr auf der 80-Megahertz-Frequenz mit bis zu 866 Megabit pro Sekunde.
Große Unterschiede im WLAN-Test
Nachdem ihr die theoretischen Übertragungsraten der Geräte gesehen habt, fragt ihr euch sicherlich, warum an eurem Endgerät trotzdem so wenig von der möglichen Datenübertragungsrate ankommt.
Dies hängt noch von weiteren Faktoren ab: die beiden wichtigsten sind die Anzahl der Geräte, die parallel im gleichen WLAN senden sowie die Entfernung eures Geräts zum Router.
Wenn ihr euch die Einzeltests der verschiedenen Router anschaut, seht ihr gravierende Unterschiede bei der durchschnittlichen aber auch der maximalen Übertragungsrate.
Da im Test immer nur ein Gerät über das WLAN Daten sendet beziehungsweise empfängt, kommt nur der zweite Faktor, die Entfernung vom Router, zum Tragen.
In der unten folgenden Tabelle habe ich euch die Router mit den besten Durchschnittswerten im Test gegenübergestellt. Wie ihr seht sind die Unterschiede ziemlich gravierend.
Das 2,4-Gigahertz-Frequenzband ist aufgrund der technischen Limitierungen natürlich deutlich langsamer. Der Leistungsabfall ist allerdings, im direkten Vergleich zum 5-Gigahertz Frequenzband nicht ganz so gravierend.
Die besten Ergebnisse im 2,4-Gigahertz-Frequenzband
Unsere leistungsstärksten Router im Testfeld erzielen im 2,4-Gigahertz-Frequenzband auf kurze Distanz einen Wert zwischen 80 und 100 Megabit pro Sekunde. Dabei spielt es nahezu keine Rolle, ob ihr euch im gleichen Raum wie der Router befindet oder in einem der benachbarten Zimmer.
Das beste Ergebnis im Test erzielte in dieser Rubrik der Netgear AC2300 mit einem durchschnittlichen Wert um die 100 Megabit pro Sekunde im gleichen Zimmer und im Nachbarzimmer des Routers. Dicht gefolgt von der Fritz!Box 7490, die auf dem gleichen Stockwerk immer rund 85 Megabit pro Sekunde liefert.
Gleiches Zimmer | Nächstes Zimmer | Zwei Zimmer entfernt | Anderes Stockwerk | |
---|---|---|---|---|
Netgear Nighthawk AC2300 | 103,0 Mbit/s | 97,8 Mbit/s | 86,7 Mbit/s | 62,6 Mbit/s |
FRITZ!Box 7490 | 88,5 Mbit/s | 82,8 Mbit/s | 86,2 Mbit/s | 44,0 Mbit/s |
FRITZ!Box 7590 | 95,0 Mbit/s | 74,7 Mbit/s | 62,9 Mbit/s | 27,6 Mbit/s |
ASUS RT-AC1200G+ | 83,4 Mbit/s | 84,7 Mbit/s | 61,0 Mbit/s | 62,6 Mbit/s |
TP-Link TL-WR841N | 72,7 Mbit/s | 62,0 Mbit/s | 53,2 Mbit/s | 35,8 Mbit/s |
Bemerkenswert in dieser Rubrik finde ich die Ergebnisse unseres Low-Budget Routers TP-Link TL-WR841N. Klar steht dieser deutlich hinter den besten Ergebnissen. Für weniger als 20 Euro ist es trotz allem eine akzeptable Leistung.
Die besten Ergebnisse im 5-Gigahertz-Frequenzband
Aufgrund der anderen technischen Voraussetzungen und der MIMO-Technologie könnt ihr auf dem 5-Gigahertz-Frequenzbereich Geschwindigkeiten bis zu 1.300 Megabit pro Sekunde erreichen. Dies war mit meinen Testgeräten nicht zu erzielen.
Die Spitzenwerte von über 300 Megabit pro Sekunde konnte ich mit dem ASUS RT-AC1200G+ erzielen. Interessant war auch der direkte Vergleich zwischen den beiden Fritz!Box-Modellen. An dieser Stelle hatte die Fritz!Box 7490 im direkten Vergleich gegen die Fritz!Box 7590 klar die Nase vorne.
Gleiches Zimmer | Nächstes Zimmer | Zwei Zimmer entfernt | Anderes Stockwerk | |
---|---|---|---|---|
Netgear Nighthawk AC2300 | 274 Mbit/s | 236 Mbit/s | 196 Mbit/s | 111 Mbit/s |
FRITZ!Box 7490 | 242 Mbit/s | 179 Mbit/s | 127 Mbit/s | 57 Mbit/s |
FRITZ!Box 7590 | 104 Mbit/s | 103 Mbit/s | 93 Mbit/s | 57 Mbit/s |
ASUS RT-AC1200G+ | 307 Mbit/s | 213 Mbit/s | 199 Mbit/s | 78 Mbit/s |
Wenn ihr in einer größeren Wohnung lebt, solltet ihr vor allem einen Blick auf die letzte Spalte werden. Abhängig vom Router findet bei größerer Entfernung ein Leistungsabfall im direkten Vergleich zwischen „Zwei Zimmer entfernt“ und dem anderen Stockwerk von 50 Prozent im optimalen Fall und zu annähernd 70 Prozent bei der Fritz!Box 7590 statt.
Braucht ein Router eine USB-Schnittstelle?
Genauso unterschiedlich wie die Leistung der WLAN-Schnittstellen ist auch der Umgang der Hersteller mit der USB-Schnittstelle. Ihr fragt euch jetzt sicherlich, für was ein Router eigentlich eine USB-Schnittstelle benötigt.
Die Einsatzzwecke sind in der Tat recht unterschiedlich und stark von den einzelnen Herstellern abhängig. Das Testfeld lässt sich am Ende in mehrere Gruppen unterteilen: Da sind zuerst einmal die Router, welche überhaupt keine USB-Schnittstelle besitzen.
In unserem Testfeld sind dies die günstigen Einstiegsrouter von TP-Link: dem TL-WR841N und dem Archer C50 V3 hat der Hersteller keine USB-Schnittstelle spendiert.
Es gibt mit der Fritz!Box 7430 einen Router, der eine USB-2.0-Schnittstelle besitzt. Dies ist sicherlich dem im Vergleich zu den anderen Geräten von AVM günstigen Einstiegspreis geschuldet.
Dann gibt es einige Router, die sowohl eine USB-2.0- wie auch eine USB-3.0-Schnittstelle besitzen: der ASUS RT-AC 1200G+, der ASUS RT-N18U und der Netgear Nighthawk AC2300.
Die restlichen Fritz!Box-Modelle besitzen alle zwei USB-3.0-Schnittstellen.
In der folgenden Tabelle habe ich noch einmal alle Schnittstellen der Testkandidaten für euch zusammengefasst.
USB 2.0 | USB 3.0 | LAN (100 Mbit/s) | LAN (1 Gbit/s) |
|
---|---|---|---|---|
FRITZ!Box 7490 | – | 2 | – | 4 |
FRITZ!Box 7590 | – | 2 | – | 4 |
FRITZ!Box 6490 | 2 | – | – | 4 |
FRITZ!Box 7430 | 1 | – | 4 | – |
ASUS RT-AC1200G+ | 1 | – | – | 4 |
ASUS RT-N18U | 1 | 1 | – | 4 |
Netgear Nighthawk AC2300 | 1 | 1 | – | 4 |
TP-Link Archer C50 V3 | – | – | 4 | – |
Die Einsatzzwecke der USB-Schnittstellen hängen sowohl von der Geschwindigkeit der Schnittstelle, als auch von der Software des Routers ab. Bei einer USB-2.0-Schnittstelle könnt ihr eine maximale theoretische Datenrate von bis zu 320 Megabit pro Sekunde erzielen. In der Realität liegt diese jedoch deutlich niedriger.
Deswegen eignet sich die Schnittstelle vor allem für den Anschluss langsamerer Geräte, wie einem USB-Drucker oder aber einem LTE-Adapter.
Einen solchen Betrieb erlauben alle Fritz!Box-Modelle, die beiden Geräte von ASUS sowie der Netgear Nighthawk mit Einschränkungen. An letzteren könnt ihr nur einen USB-Drucker anschließen und im Netzwerk freigeben.
Abhängig vom USB-Gerät, stehen euch bei den Fritz!Box-Modellen verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten zur Verfügung.
Bei einem Router mit USB-3.0-Schnittstelle lohnt sich auch der Anschluss eines USB-Datenspeichers – entweder ein USB-Stick oder eine USB-Festplatte – an der Schnittstelle. Auf diesen könnt ihr aus eurem Netzwerk heraus zugreifen und darauf über das Netzwerk Daten sichern.
Dieser Aufbau ist sicherlich nicht so schnell wie eine normale Netzwerk-Festplatte (NAS), als zusätzlicher kostengünstiger Speicher jedoch sicherlich eine interessante Option.
Braucht ein Router somit eine USB-Schnittstelle? Aus meiner Sicht ist sie nicht zwingend erforderlich.
Die meisten Drucker lassen sich heute über LAN oder WLAN ins Netzwerk einbinden. Für alle, die per LTE ins Internet gehen, gibt es spezielle LTE-Router. Diese laufen oftmals im Batteriebetrieb und lassen sich somit flexibel transportieren. Per Knopfdruck öffnet ihr ein WLAN, mit dem ihr direkt mehreren Geräten den Weg ins Internet ebnet.
Als einzige, einigermaßen sinnvolle Option bleibt somit der Ausbau eures Routers zum Netzwerkspeicher. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Abschnitt.
Der Router als NAS
Die Hersteller haben in ihren Geräten einige Funktionen implementiert, damit ihr den Speicher und die Zugriffsrechte verwalten könnt.
Der Zugriff erfolgt entweder über den Windows Explorer oder über den Web-Browser. AVM hat in seine Fritz!Box-Modellen eine eigene Funktion „Fritz!NAS“ implementiert. Dies ist eine Weboberfläche, über die ihr die Zugriffsrechte verwaltet. Sie ist nicht so flexibel wie die Dropbox & Co., doch die grundlegenden Aktionen, wie etwa den Up- und Download von Dateien oder die Freigabe von Ordnern erledigt ihr damit problemlos.
Alle Router erlauben es euch auch, aus dem Internet auf die Inhalte zuzugreifen. Die Hersteller haben den Zugriff so einfach wie möglich gehalten. Auch wenn ihr nur wenig Erfahrung in der Konfiguration eines Fernzugriffs mitbringt, braucht ihr euch keine Sorgen zu machen.
Dank der vorkonfigurierten Dienste wie Fritz!Box MyFRITZ!, Netgears READYCloud oder der AiDisk vom ASUS gelingt der Zugriff auf den USB-Speicher aus dem Internet ohne Probleme.
Ein Router ersetzt somit sicherlich kein vollwertiges NAS. Dafür ist die Hardware des Routers einfach nicht leistungsfähig genug. Wenn ihr jedoch nach einer kostengünstigen Lösung sucht und Geschwindigkeit nur eine untergeordnete Rolle spielt, ist der Router als NAS sicherlich eine Überlegung wert.
Erweiterung des WLANs
Bei einer Wohnung mit zwei bis drei Zimmern reicht in der Regel ein zentral platzierter Router aus. Gerade bei älteren Wohnungen wurde der Telefonanschluss oftmals jedoch im Eingangsbereich platziert.
Wenn ihr an dieser Stelle auch euren Router platziert, kann dies unter Umständen zu führen, dass eure Wohnung nicht in jeder Ecke einen guten WLAN Empfang hat.
Das ist aber kein Problem, denn euer WLAN lässt sich auf verschiedenen Wegen erweitern. Sehr komfortabel ist die neue Mesh-Technologie, die von allen vorgestellten Fritz!Box-Routern unterstützt wird.
Die Basis bildet immer ein Mesh-Master – im Beispiel ist dies dann eure Fritz!Box. Zur Erweiterung eures WLANs bietet euch AVM zwei Kategorien von Geräten an: entweder einen Fritz!WLAN Repeater oder einen Fritz!Powerline Adapter mit WLAN.
Im Beispiel steht die Fritz!Box an zentraler Stelle im Erdgeschoss. Das Fernsehgerät wird mittels Powerline-Adapter mit der Fritz!Box verbunden. Dieser Weg ist für die Integration eures Fernsehgeräts oder der Spielekonsole mittels LAN notwendig. Der Fritz!Powerline-Adapter mit WLAN strahlt zusätzlich noch ein weiteres WLAN aus.
Dank Mesh besitzt dies den gleichen Namen wie das WLAN, das euer Router ausstrahlt. Ihr müsst an dieser Stelle auch keine zusätzlichen Einstellungen mehr beim Powerline-Adapter vornehmen. Die Fritz!Box erkennt ihn als mesh-fähiges Gerät und bindet ihn entsprechend ins WLAN ein.
Die Erweiterung ist auch über einen Fritz!WLAN Repeater möglich. Nachdem ihr diesen ins Netzwerk integriert habt, wird er Teil des Mesh-Netzes. Der Mesh-Master überträgt alle WLAN-Einstellungen an die Mesh-Geräte.
Für eure Endgeräte, wie Smartphone, Tablet oder Notebook, sieht es so aus, als ob es sich nur um ein Netzwerk handelt.
Falls ihr zu Hause noch eine ältere Fritz!Box besitzt, könnt ihr euch unter Umständen den Kauf eines Repeaters sparen. Zahlreiche ältere Fritz!Box-Modelle sind bereits mesh-fähig und können in eurem Netzwerk auch die Rolle als Mesh-Repeater einnehmen. Andere Hersteller haben sich bis jetzt nicht so eine kreative Idee zur Wiederverwertung einfallen lassen.
Dies ist sicherlich lohnenswerter, als eure alte Fritz!Box im Schrank verstauben zu lassen. Auf der AVM-Mesh-Website erfahrt ihr, ob eure ausgemusterte Fritz!Box diese Rolle zukünftig einnehmen kann.
AVM zeigt mit Mesh einmal mehr, wie komfortabel die Erweiterung eures Netzwerks inzwischen vonstattengehen kann. Nachdem ihr einmal die Kopplung zwischen den Geräten hergestellt habt, sind keine weiteren Einstellungen notwendig.
Alle unsere Fritz!Box-Modelle im Test unterstützen im Übrigen die Mesh-Fähigkeiten, auch unsere beiden Test-Sieger FRITZ!Box 7490 und FRITZ!Box 7590.
Einsatzzweck: Router, Repeater oder Access Point
Eure Geräte können meist mehrere Rollen einnehmen: Router, Access Point, Repeater und Media-Gateway sind die gebräuchlichsten Funktionen.
Wie unterscheiden sich jedoch die verschiedenen Rollen und für wen eignet sich welcher Betriebsmodus?
Einsatz als Repeater
Die wohl einfachste Form des Einsatzes ist als Repeater. Dieser nimmt ein bereits schwächeres Signal auf und wiederholt dies. Durch diese Art der Aufbereitung gelingt es euch, die Reichweite eures WLANs zu vergrößern, ohne zusätzliche LAN-Kabel zu verlegen.
Router werden in der Regel nur noch selten als Repeater eingesetzt, da sie dafür zu viel Strom verbrauchen. Die meisten Hersteller bieten dafür optimierte Geräte an, welche diese Aufgabe effizient übernehmen, wie etwa der FRITZ!WLAN Repeater 1750E oder der FRITZ!DECT Repeater 100 von AVM.
Einsatz als Access Point
Das Gabler Wirtschaftslexikon beschreibt einen Access Point als „Hardwareeinrichtung in WLANs, über die Computer sich kabellos mit einem Netzwerk verbinden können“. Dies trifft die Aufgabenstellung sehr genau.
Wenn ihr beispielsweise in einem Studentenwohnheim wohnt und dort für den Zugang zum Internet nur eine LAN-Dose habt, benötigt ihr für eure Wireless-Geräte wie Smartphone oder Tablet einen Zugangspunkt.
Ein Access Point besitzt weniger Funktionen als ein Router, da seine wesentliche Aufgabe die Bereitstellung des kabellosen Internets ist. Erforderlich an dieser Stelle ist jedoch ein DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) Server, damit eure Geräte auch eine IP-Adresse erhalten sowie die Verwaltung der Wireless-Geräte.
Für das WLAN vergebt ihr einen eigenen Namen sowie ein eigenes Passwort.
Einsatz als Media Bridge
Eine Media Bridge benötigt ihr, wenn ihr ein Gerät mit einer LAN-Schnittstelle ins Netzwerk einbinden möchtet, jedoch in der Nähe kein LAN-Anschluss ist. In diesem Fall wird die fehlende Strecke durch eine Media Bridge per WLAN überbrückt.
Die Media Bridge wird in der Nähe des Geräts ohne WLAN-Schnittstelle platziert und eine Verbindung mittels LAN-Kabel hergestellt.
Auf diesem Weg könnt ihr ältere Geräte ohne WLAN-Anschluss, die etwas weiter weg vom Router stehen, in euer WLAN einbinden.
Auch hier gibt es aber inzwischen eine alternative und zusätzlich deutlich zuverlässigere Methode. Ich empfehle hier einen PowerLine-Adapter einzusetzen. Damit nutzt ihr das Stromnetz eurer Wohnung als LAN-Kabel.
Die Übertragungsraten sind stabil und ermöglichen euch eine problemlose Übertragung eines 4K-Streaming-Signals zu eurem Fernsehgerät.
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Zugriff von außen
Alle Router im Test erlauben euch einen Fernzugriff auf euer Netzwerk. Hierfür wird ein VPN-Protokoll (Virtual Private Network) verwendet. AVM setzt an dieser Stelle den IPSec-Standard mit AES-Verfahren (Advanced Encryption Standard) ein. Dieses gilt als sehr sicher.
AVM hat eine eigene Website eingerichtet, in welcher ihr für jedes gebräuchliche Betriebssystem – von Windows bis iOS – eine detaillierte Konfigurationsanleitung vorfindet.
Ähnlich komfortabel geht es auch bei den Geräten von ASUS und Netgear zu. Die beiden Routern von ASUS besitzen jeweils einen VPN-Server mit dem ihr den Zugriff von außen auf das Netzwerk regelt.
Der Netgear Nighthawk hat einen integrierten OpenVPN-Server, auf den ihr ganz komfortabel mit dem Standard-OpenVPN-Client zugreifen könnt.
Auch mit den beiden TP-Link-Geräten ist ein Zugriff auf das heimische Netzwerk möglich. An dieser Stelle geht es aber ein wenig technischer bei der Konfiguration zu. Eine sehr ausführliche Anleitung findet ihr auf den Support-Seiten des Herstellers. Was genau die Unterschiede zwischen einem VPN-Router und einem herkömmlichen Router sind erklären wir euch in einem weiteren Artikel.
Nicht nur für Besucher – das Gäste-WLAN
Sicherlich habt ihr die Situation schon öfters miterlebt: Freunde kommen zu Besuch und irgendwann stellt einer die Frage, ob er sein Smartphone im WLAN anmelden kann, um Datenvolumen einzusparen.
Wenn ihr euer WLAN-Passwort nicht regelmäßig ändert, bleibt der Zugang für eure Besucher automatisch bestehen.
Wenn ihr den Prozess deutlich vereinfachen wollt, nutzt die integrierte Gäste-WLAN Funktion. Der ASUS RT-AC1200G+ bietet euch die Möglichkeit, je Frequenzband drei voneinander unabhängige Netzwerke einrichten. Das macht dann in Summe sechs Gäste-WLANs.
Damit trennt ihr nicht nur die Geräte eurer Gäste von eurem Heimnetzwerk. Für mehr Sicherheit in eurem Netzwerk könntet ihr beispielsweise auch all eure Smart-Home-Geräte in einem eigenen WLAN gruppieren. Wird in irgendeinem Gerät in Zukunft wirklich einmal eine Schwachstelle festgestellt, sind nur alle anderen Smart-Home-Geräte betroffen. Eure Arbeitsgeräte, wie Smartphone oder Notebook, bleiben von der Schwachstelle unberührt.
Die Einrichtung funktioniert bei allen Routern recht problemlos. Selbst das Einsteiger-Gerät von TP-Link bietet einen eigenen Menüpunkt „Guest Network“ über den ihr die Einstellungen vornehmt.
Am komfortabelsten sind die Konfiguration und die Verwaltung des Gäste-WLANs jedoch meiner Ansicht nach bei AVM geregelt. Ihr habt an dieser Stelle erst einmal die Möglichkeit, zwischen einen privaten und einem öffentlichen Gast-Zugang zu unterscheiden.
Beim öffentlichen – der beispielsweise für ein Ladengeschäft oder eine Restaurant zum Einsatz kommt – wird kein Passwort benötigt. Bei einem privaten ist dies immer notwendig.
Bei beiden Arten des Gäste-WLANs bietet euch AVM die Möglichkeit, vor dem Verbinden mit der Fritz!Box eine Vorschaltseite mit den Nutzungsbedingungen anzuzeigen. Erst wenn der Nutzer diese akzeptiert, darf er auch ins Internet.
Sehr praktisch finde ich auch die Möglichkeit, die Nutzung des Internets auf bestimmte Dienste zu beschränken. Wenn ihr die Funktion aktiviert, können eure Gäste nur im Internet surfen und Nachrichten austauschen.
Ein Streamen von Musik und Videos ist ebenso wenig möglich wie etwa ein Update der installierten Apps. Damit generieren eure Gäste nur ein überschaubares zusätzliches Datenaufkommen.
Internetzugriff für Kinder
Neben dem Zugriff eurer Gäste auf das Internet erfordert besondere der Zugriff von Kindern ins World Wide Web ein aufmerksames Auge.
Jedes unserer Testgeräte hat Schutzmaßnahmen implementiert, um die zeitliche Nutzung aber auch den Aufruf bestimmter Websites oder Dienste einzuschränken.
In den Einzeltests gehen wir jeweils ausführlich auf die einzelnen Optionen ein. An dieser Stelle möchte ich euch zwei gelungene Implementierungsansätze unterschiedlicher Hersteller vorstellen: zum einen die kostenfreie Lösung von AVM und zum anderen die kostenpflichtige Alternative, welche Netgear mitliefert.
Internetzugriff bei der Fritz!Box einschränken
Bei den Fritz!Box-Modellen habt ihr unterschiedliche Funktionen, um den Internet-Zugang und die Nutzungszeit zu regulieren. Dafür steht euch ein Zugangsprofil zur Verfügung. In diesem regelt ihr, wann das Gerät das Internet nutzen darf, wie viel Nutzungszeit pro Tag zur Verfügung steht und welche Dienste und Webseiten aufgerufen werden dürfen.
Für die Filterung der Internet-Seiten bietet euch die Fritz!Box eine Black- und eine Whitelist. In diesen hinterlegt ihr die erlaubten oder die verbotenen Seiten. Wenn ihr es euch ein wenig einfacher machen wollt, nutzt einfach die Liste, welche die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien herausgibt. Diese stellt euch AVM kostenlos zur Verfügung.
Zusätzlich könnt ihr auch noch einzelne Dienste sperren beziehungsweise erlauben. Einige stehen schon im Standard zur Auswahl. Weitere Einträge pflegt ihr bei Bedarf über ein Zusatzmenü nachträglich ein.
Zum Abschluss verknüpft ihr das Regelwerk noch mit einem oder mehreren Netzwerk-Geräten, die anschließend nur noch auf Basis dieser Einschränkungen das Internet nutzen.
Internetzugriff bei den Netgear-Routern regeln
Einen komplett anderen Weg geht Netgear mit dem Zusatzdienst „Disneys Circle“ um. Damit regelt ihr für Smartphones und Tablets, welche Dienste und Websites genutzt werden dürfen.
Dies ist bereits in der kostenlosen Variante möglich.
Wenn ihr allerdings die Nutzung zeitlich einschränken möchtet, benötigt ihr die kommerzielle Variante. Diese kostet fünf US-Dollar pro Monat.
Die Lösung ist zum einen als Dienst in den Router integriert und bietet euch zum anderen über die Kategorien und Filterungsstufen umfangreiche Möglichkeiten, die Nutzung des Internets einzuschränken.
Steuerung eures Smart Homes
Eine interessante Einsatzmöglichkeit, die ich euch gerne zum Abschluss des Leitartikels noch vorstellen möchte, ist die Anbindung von Smart-Home-Geräten. Bei Bandbreite geht dabei von einfachen Heizungsthermostaten bis hin zu Bewegungsmeldern.
Dank der Unterstützung der beiden Standards HAN-FUN-Funktechnik und DECT ULE lassen sich nicht nur Komponenten von AVM, sondern auch von Drittherstellern anschließen.
Die meisten Tests hierzu gibt es im Internet zu den Komponenten, welche die Telekom unter dem Namen „Magenta SmartHome“ vertreibt. Zusammen mit den Aktoren von AVM – also den Steckdosen und den Thermostaten – erstellt ihr schnell interessante Regelwerke: beispielsweise wird die Heizung runtergedreht, wenn das Fenster geöffnet wird.
Die Zusammenarbeit mit den Komponenten der Dritthersteller funktioniert jedoch noch nicht an allen Stellen problemlos. So gibt es im Internet zahlreiche Berichte von Anwendern, dass der Bewegungsmelder im Zusammenspiel mit der Fritz!Box nicht erfolgreich funktioniert. Es fehlt aktuell in der Fritz!Box die Möglichkeit, die Empfindlichkeit des Sensors zu konfigurieren.
Alles in allem sicherlich ein interessanter Ansatz, der mit den hauseigenen Komponenten bereits erfolgreich funktioniert. Gelingt es AVM mit einem der nächsten Updates, die Unterstützung der Geräte von Drittherstellern maßgeblich zu verbessern, steht der Fritz!Box als Smart-Home-Zentrale nichts mehr im Wege. Die anderen Geräte in unserem Test bieten bis jetzt keine Funktionen in dieser Richtung an.
Fazit zum Router Test und Vergleich
Der Router-Markt ist, wie ihr gesehen habt, sehr umfangreich. Wir haben in unserem großen Test versucht, euch die besten Modelle aus den jeweiligen Segmenten zu präsentieren.
Es kommt nicht von ungefähr, dass die Fritz!Box-Modelle in drei der fünf Kategorien den Testsieger stellen. Mein klarer Favorit – wenn ihr euch in keinem Supervectoring-Gebiet befindet – ist eindeutig die AVM FRITZ!Box 7490. Mehr Router bekommt ihr nicht fürs Geld.
222,39 Euro
VORTEILE
- Schnelles WLAN
- Einfache Einrichtung
- Sehr gute Telefonanlage
- Regelmäßige Updates
- Mesh-Unterstützung
NACHTEILE
- Hoher Preis
Für alle, die über das Fernsehkabel surfen, stellt die Fritz!Box 6490 das passende Gegenstück dar.
Ist in eurem Wohngebiet Supervectoring bereits verfügbar oder zumindest angekündigt, dann greift in jedem Fall zum großen Bruder, der Fritz!Box 7590. Damit könnt ihr definitiv auch für die Zukunft nichts falsch machen.
Für alle, die auf die integrierte Telefonanlage und eine einfache Bedienung verzichten können, gibt es wirkliche Alternative zu AVM. An dieser Stelle hat sich besonders der Netgear Nighthawk AC2300 hervorgetan. Er überzeugt durch seine gute WLAN-Performance, seine umfangreichen Zusatzfunktionen sowie seine gut strukturierte Administrations-Oberfläche.
Wenn’s was richtig günstiges sein soll, schaut euch den TP-Link TL-WR841N genauer an. An dieser Stelle bekommt ihr für unter 20 Euro doch recht viel Router.
Was sind eure Erfahrungswerte mit eurem Router zu Hause? Stimmt ihr mir bei meiner Auswahl zu oder habt ihr noch Anmerkungen? Ich freue mich wie immer über eure Kommentare und Beiträge.