Der große Wasserkocher-Test 2024
Warum ein Wasserkocher-Test? Das Gerät soll doch nur Wasser heiß machen, das schafft ja wohl jeder.
Stellt euch vor, ihr geht morgens in die Küche um einen Tee oder Kaffee aufzugießen. Der Kocher braucht ewig um das Wasser zu erhitzen und dann geht beim Eingießen auch noch die Hälfte daneben, weil der Ausguss zu breit ist. Das, was im Becher landet, schmeckt nach Industrie, weil der Kocher viel zu viel Plastik absondert.
So fängt der Tag schon richtig bescheiden an.
Oder ihr geht in die Küche, füllt Wasser in euren Kocher und startet ihn. Das Gerät nimmt leise und mit einer ansprechenden Beleuchtung die Arbeit auf. Nach kurzer Zeit ist das Wasser heiß und ihr könnt es über das frisch gemahlene Kaffeepulver geben. Der Kaffeeduft erfüllt den Raum und ihr nehmt den ersten, stärkenden Schluck von eurem Lieblingsgetränk.
Welche Version gefällt euch besser?
Damit ihr immer nur noch die zweite Version erlebt, habe ich mir insgesamt 24 Modelle angesehen und stelle euch die 10 besten Geräte im Detail vor.
Ein Ergebnis nehme ich gerne schon vorweg:
Besonders angetan hat es mir der Russell Hobbs Retro Vintage. Er vereint einzigartiges Aussehen mit sehr guten technischen Werten. So ist er nicht nur für Design-Liebhaber interessant, sondern auch für Leute, die schnell und kostengünstig Wasser kochen wollen.
Seine 50er-Jahre-Optik ist bis ins kleinste Detail fortgeführt und wird so zu einem Highlight in jeder Küche. Besonders die analoge, in Chrom eingefasste Temperaturanzeige wirkt wie direkt aus der Adenauer-Ära entnommen. Er reiht sich damit in unsere „Hall-of-Fame“ der Retro-Geräte ein, wie schon der Moccamaster in unserem Kaffeemaschinen Test verrät.
Testsieger Wasserkocher 2024
VORTEILE
- Sehr gute technische Werte
- Kein Geruch
- Schicke Optik
- Temperaturanzeige
NACHTEILE
- Deckelöffnung
Produkteigenschaften
Damit hebt er sich auch gegen die Konkurrenz aus dem eigenen Haus ab. Der Precision Control von Russell Hobbs verfügt ebenfalls über eine Temperaturanzeige. Diese ist aber digital und wirkt gewöhnlich.
Im Fall des Retro Vintage haben Design- und Technik-Abteilung sehr gut zusammengearbeitet. Nicht nur das Äußere, auch die inneren Werte überzeugen. So kommt der Retro Vintage auf Spitzenleistungen bei Kochzeit und Stromverbrauch. In diesen Kategorien können nur noch der WMF Bueno und der Bosch Styline mithalten.
Wenn ihr nicht so viel Wert auf eine besondere Optik legt, dann sei euch der gerade erwähnte WMF Bueno empfohlen. Dieser Kocher reduziert seine Fähigkeiten auf das Wesentliche: Wasser kochen.
Was die Entwickler von WMF an Designkosten gespart haben, haben sie in die Technik investiert. Der WMF Bueno hat die besten Testwerte. Dafür ist er optisch so auffällig wie ein Sandkorn in der Sahara.
Der ideale Wasserkocher
Bei meinem Test sind mir die verschiedensten Modelle in die Hände gefallen. Ich freue mich, euch die gesamte Bandbreite an Wasserkochern aus Glas, Plastik und Edelstahl präsentieren zu können.
Auch bei den Zusatzfunktionen ist alles dabei, was das Tester-Herz höher schlagen lässt. Temperaturregler, Temperaturanzeigen, Einhand-Deckel und Deckel, wie ich sie sonst nur von Kochtöpfen kenne, sind alle im Test vertreten.
Um die Wasserkocher auf Herz und Nieren zu testen, habe ich mir vorher überlegt, was ein gutes Modell alles können muss. Folgende Punkte sind dabei herausgekommen:
Er muss Wasser kochen können.
Scherz, natürlich gehört noch deutlich mehr dazu:
- Kochzeit (Ich will zwischendurch keine Zeit für den Wohnungsputz haben.)
- Niedriger Stromverbrauch (So bleibt mehr Geld für guten Kaffee oder Tee.)
- Optik (Auch Wasserkocher können hübsch sein.)
- Temperaturwahl (So könnt ihr für jeden Tee und Kaffee die richtige Temperatur vorab wählen.)
- Kalkfilter (Vor allem in Großstädten relevant.)
- Vernünftiges Handling (Das Wasser muss einfach rein und noch einfacher wieder rauskommen. Ich will mir schließlich kein kochendes Wasser über die Hand gießen.)
- Geschmack (Ja, auch Wasser kann einen Geschmack haben. Vor allem wenn es mit zu viel Plastik in Kontakt kommt.)
- Material (Glas, Plastik, Edelstahl; es gibt erhebliche Unterschiede.)
- Sichere Verarbeitung (Hauptsächlich geht es dabei um den Schutz vor Stromschlägen und sonstigen technischen Defekten.)
- Isolierung (Ich will mir nicht die Hände verbrennen.)
- Preis (Vor allem im Bezug zur Leistung.)
Es kommt so eine ganz ordentliche Liste zusammen. Weiter unten im Artikel erkläre ich noch im Detail, wie ich die einzelnen Kriterien getestet habe und was daran besonders wichtig war.
Testkriterien für den großen Wasserkocher-Test 2018
Wie testet man einen Wasserkocher?
Wasser rein, anstellen. Wenn das Wasser kocht, ist das Gerät gut.
Ihr ahnt wahrscheinlich schon, dass ich es mir nicht so einfach mache. Ich setze voraus, dass alle Geräte Wasser erwärmen können. Ich habe mir deshalb die gerade erstellte Liste mit Kriterien genommen, sie um ein paar Punkte ergänzt und schon habe ich einen ausführlichen Testbogen.
In den Kategorien Optik und Handhabung teste ich verschiedene Unterpunkte. Ich stelle euch die einzelnen Punkte jetzt im Detail vor. So könnt ihr in den Testberichten später einfacher nachvollziehen, was mir wichtig ist und warum ich bestimmte Eigenschaften so oder so bewerte.
Design
Beim Thema Design bin ich ein Anhänger der FFF-Formel: Form Follows Function.
Für mich kommt die Funktion zuerst und die Optik hat sich anzupassen.
Bei einem Wasserkocher ist das relativ einfach. So lange er Wasser kochen kann, ist die Funktion erfüllt. Die Design-Abteilung kann dann übernehmen.
Das absolute Design-Highlight in meinem Wasserkocher-Test ist der Russel Hobbs Retro Vintage. Er trifft voll meinen Geschmack und ist ein echter Hingucker.
Die Bewertung der Optik ist ein sehr subjektiver Prozess, deshalb freue ich mich auf eure Ergänzungen in den Kommentaren.
Am Ende müsst ihr entscheiden, wie wichtig euch die Optik ist. Wenn ihr den Wasserkocher immer in der Küche stehen habt und durchgehend anschaut, lohnt sich ein hübsches Exemplar.
Soll er nur Wasser kochen und verschwindet dann wieder im Schrank, reicht auch ein Gerät der Marke Omas Liebling.
So oder so ist im Test für jeden Geschmack etwas dabei.
Material
Wie wichtig ist das Material?
Das Material spielt in verschiedenen Funktionen eine wichtige Rolle. Es beeinflusst den Geschmack, die Isolierung, die Kochzeit und den Stromverbrauch. Der wichtigste Punkt ist aber ohne Frage die Gesundheit.
Kunststoff
Ich bin kein Fan von Kunststoff. Er ist schlecht für die Umwelt, weil er sich mehrere Jahrhunderte hält. Außerdem ist er schlecht für euren Körper, weil sich bei minderwertigem Kunststoff Partikel lösen können, die dann in euren Körper gelangen. Und er kann den Geschmack des Wassers negativ beeinflussen. Alles gute Gründe, Kunststoff nicht zu mögen.
Er hat allerdings auch zwei entscheidende Vorteile. Kunststoff ist günstig. Nicht ohne Grund sind alle günstigen Wasserkocher aus Plastik.
Kunststoff hat zudem sehr gute Eigenschaften in puncto Isolierung. Er hält die Temperatur dort, wo sie hingehört: im Wasserkocher. Das macht Kunststoff-Wasserkocher vor allem für Familien und Haushalte mit aktiven Tieren interessant.
Glas
Glas ist ein sehr schönes Material. Es sieht ansprechend aus und ihr könnt dem Kocher bei der Arbeit zusehen. Glas ist geruchs- und geschmacksneutral und liefert daher ideales Wasser für Kaffee und Tee.
Auch ökologisch betrachtet hat Glas viele Vorteile, denn es ist recyclebar und kann häufig wiederverwendet werden.
Leider ist Glas leicht zerbrechlich. Bei den Wasserkochern wird zwar spezielles Sicherheitsglas verwendet, trotzdem übersteht die Kanne einen Sturz nur selten unbeschadet. Glas bietet zudem eine sehr schlechte Isolierung. Viel von der erzeugten Wärme geht nach außen. Das führt zu höheren Stromwerten, einer längeren Kochzeit und einem heißen Korpus.
Bei Glas-Kochern seht ihr außerdem sofort Flecken im Inneren. Hier ist eine regelmäßige Reinigung notwendig. Wie ihr euren Wasserkocher am besten reinigt, erkläre ich später im Punkt Reinigung noch genauer.
Edelstahl
Die meisten Wasserkocher sind mittlerweile aus Edelstahl. Edelstahl ist ein nachhaltiges Material, da es eingeschmolzen und dann wiederverwendet werden kann. Es ist sehr robust und gesundheitlich unbedenklich. Bei schlechter Verarbeitung oder den ersten Kochversuchen kann es allerdings den Geschmack des Wassers verändern. Bei den hier vorgestellten Geräten war das zum Glück nicht der Fall.
Der größte Nachteil bei Edelstahl ist seine Isolierung. Metalle leiten sehr gut, was auch für Wärme gilt. Wie auch Glas, gibt Edelstahl deshalb viel von der Kochenergie an die Umgebung ab.
Kalkfilter
Der Name ist Programm. Ein Kalkfilter soll den Kalk aus dem Wasser filtern. Kalk beeinflusst den Geschmack negativ und ist in hohen Dosen auch ungesund. Ein Kalkfilter hilft hier, indem er den Kalk im Wasserkocher belässt. Das führt zwar zu Kalkflecken im Kocher, diese lassen sich aber mit einem feuchten Tuch schnell entfernen. Jedenfalls dann, wenn ihr mit eurer Hand bis zum Boden kommt.
Besonders in Großstädten ist ein Kalkfilter sinnvoll, da das Wasser hier mehr Verunreinigungen enthält als auf dem Land. Wenn ihr euer Wasser ausschließlich aus einem klaren Gebirgsbach bezieht, könnt ihr gerne auf einen Kalkfilter verzichten. Dann benutzt ihr aber wahrscheinlich auch keinen Wasserkocher.
Allen anderen empfehle ich, beim Kauf eines Wasserkochers auf einen Kalkfilter zu achten.
Temperaturregler
Macht ein Temperaturregler Sinn?
An diesem Punkt scheiden sich die Geister. Die Einen sagen, ein Temperaturregler ist bloße Spielerei. Die Anderen sind der Meinung, er ist eine der besten Erfindungen im Küchenbereich. Zu welcher Gruppe ihr gehört, müsst ihr selber entscheiden.
Fakt ist aber, dass viele Wasserkocher mittlerweile einen Temperaturregler anbieten. Er hat den entscheidenden Vorteil, dass ihr schon vorab eure Wunsch-Temperatur einstellen könnt. So erhitzt der Kocher das Wasser genau auf diese Temperatur.
Gerade bei der Zubereitung von Tee und Kaffee solltet ihr verschiedene Temperaturen für verschiedene Getränke nutzen. Dann ist ein solcher Temperaturregler echt sinnvoll.
Alternativ könnt ihr auch einen Kocher mit Temperaturanzeige nutzen. Dann müsst ihr allerdings davor sitzen bleiben und warten, bis die richtige Temperatur erreicht ist.
Bei der Bewertung habe ich vor allem ein Auge darauf, ob der Regler wirklich die Temperatur erreicht, die ich vorgebe. Mir nützt kein Temperaturregler, der immer 10 Grad Celsius daneben liegt.
Preis
Lohnt sich ein höherer Preis?
Die Antwort hier ist ganz klar: Es kommt darauf an.
Ihr müsst für euch entscheiden, was euer Wasserkocher können soll. Der Severin WK 3364 ist für seine knapp 30 Euro ein gutes Gerät. Mehr aber auch nicht.
Wenn ihr hingegen eine ansprechende Optik oder ausgereiftere Funktionen wie einen Temperaturregler haben wollt, müsst ihr dafür mehr ausgeben.
Für einen vernünftigen Wasserkocher werden zwischen 25 und 30 Euro fällig. Alles darüber ist euren persönlichen Vorlieben überlassen.
Der Preis ist in diesem Test kein K.O.-Kriterium. Mir ist vielmehr wichtig, ob der Preis gerechtfertigt ist. Dann zahle ich auch gerne ein paar Euro mehr.
Verarbeitung
Klappert und wackelt der Kocher?
Oder wirkt er wie aus einem Guss?
Am wichtigsten im Bereich der Verarbeitung ist der Bereich zwischen Korpus und Sockel. Der Korpus muss einfach und sicher auf dem Sockel stehen. Sonst kann er sich beim Kochen aufschaukeln und Wasser spritzt heraus.
Glaubt mir, ihr wollt kein fliegendes, kochendes Wasser in der Küche.
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Verarbeitung ist das Öffnen des Deckels. Diesen Punkt könnte ich auch in die Kategorie „Sicherheit“ schreiben, er passt zu beidem. Es geht mir darum, den Deckel nach dem Kochen zu öffnen, ohne dass er springt. Sonst kann schnell kochendes Wasser durch die Gegend spritzen, was sehr unangenehm ist.
Alle weiteren Merkmale im Punkt Verarbeitung sind allgemeine Themen, die ich auch in meinen anderen Tests untersuche.
Sind die Teile sauber gearbeitet oder stehen irgendwo Reste über?
Hängen einzelne Komponenten fest zusammen oder droht etwas herunterzufallen?
Gibt es Produktionsreste wie Kleber oder ähnliches?
Leistung
Die Leistung des Kochers hat direkten Einfluss auf die Kochzeit. Je mehr Power das Gerät hat, desto mehr Wärme wird entwickelt und desto eher kocht das Wasser.
Dabei ist mir die maximale Watt-Zahl nicht wichtig. Mich interessiert vielmehr, ob das Gerät ausreichend Power hat, um große Mengen Wasser auf einmal zu kochen. Außerdem interessiert mich, wie weit der angegebene Wert vom tatsächlichen Wert abweicht.
Füllmenge
Bei fast allen Wasserkochern liegt die maximale Füllmenge bei 1,7 Litern. Ich schaue mir in diesem Punkt an, wie das Verhältnis zur Leistung ist. Bei 500 Watt Leistung werdet ihr für einen Liter Wasser ewig zum Kochen brauchen. Ein so extremes Verhältnis hat zum Glück kein Kocher in unserem Test.
Dieser Punkt dient für euch zur Orientierung. Er hat keinen großen Einfluss auf das Testergebnis.
Isolierung
Ihr kocht Wasser für eine schöne Tasse Tee. Der Kocher schaltet sich ab und ihr nehmt den Griff in die Hand. Bevor der Schmerzensschrei über eure Lippen kommt, denkt ihr noch: „So muss sich flüssige Lava anfühlen!“
Die Isolierung ist ein wichtiger Faktor in meinem Test. Ich will nicht jedes Mal den Backofen-Handschuh nehmen, wenn ich mir eine Tasse Kaffee mache. Zumindest der Griff des Wasserkochers sollte maximal lauwarm werden. Wird er wärmer, lasst die Finger von dem Gerät.
Neben dem Griff ist aber auch die Temperatur des Korpus wichtig. Schnell kommt ihr aus Versehen an diesen und könnt euch dann böse verbrennen. In Haushalten mit Kindern oder Tieren gilt das besonders. Klar, grundsätzlich sollte ein Kleinkind sowieso nicht an einen Wasserkocher fassen. Aber erklärt das mal dem Kind.
Da ist es doch besser, einen Kocher mit einer guten Isolierung zu nehmen. Die beste Isolierung bietet (leider) Kunststoff.
Kochzeit
„Schatz, setz schon mal Wasser für den Kaffee auf. Ich geh eben einkaufen, das Auto waschen und putze die Wohnung.“
Ihr ahnt, worauf ich hinaus will?
Ich habe keine Lust, ewig auf heißes Wasser zu warten. Wenn ich mir etwas Warmes zu trinken mache oder dringend eine Wärmflasche brauche, will ich darauf nicht warten.
Entsprechend wichtig finde ich auch die Kochzeit. Sie sollte um die drei Minuten für einen Liter betragen. Drunter ist gut, ab vier Minuten bekomme ich schon Falten auf der Stirn.
Stromverbrauch
Zugegeben: Im Vergleich zu anderen Haushaltsgeräten wie Kühlschrank oder Fernseher ist der Stromverbrauch eines Wasserkochers zu vernachlässigen. Trotzdem summiert sich auch dieser kleine Verbrauch. Vor allem, wenn ihr konstant drei- bis viermal pro Tag, jeden Tag, Wasser kocht.
Die meisten Kocher haben einen Wert von 0,100 kWh bis 0,110 kWh für das Erhitzen von einem Liter Wasser. Das ist eine gute Spanne. Wie auch bei der Kochzeit gilt: drunter ist gut, drüber ist zu viel.
Wenn die anderen Werte stimmen, übe ich in diesem Punkt aber gerne etwas Nachsicht.
Abkühlverhalten
Mit dem Abkühlverhalten verhält es sich ähnlich wie mit der Kochzeit. Auch hier will ich nicht ewig warten.
Für viele Getränke ist das Wasser direkt nach dem Kochen zu heiß zum Zubereiten. Wenn ihr keinen Temperaturregler habt, müsst ihr also warten, bis sich das Wasser abgekühlt hat. Hier gilt es, die goldene Mitte zu treffen.
Kühlt sich das Wasser sehr schnell ab, bekomme ich sofort mein Getränk. Allerdings geht dann in kurzer Zeit viel Wärme verloren. Das zeugt für eine schlechte Isolierung. Wahrscheinlich ist so schon beim Kochen viel Wärme verloren gegangen.
Dauert das Abkühlen lange, ist es auch nicht gut. Dann ist der Korpus zwar gut isoliert, aber ich muss wieder lange auf mein Getränk warten.
Die Mitte muss also her. Circa fünf Grad Celsius Temperaturverlust nach einer Minute mit offenem Deckel sind ein guter Wert für mich.
Befüllen
Was soll an diesem Punkt so besonders sein? Deckel auf, Wasser rein, fertig.
Ja, aber.
Es gibt wirklich Unterschiede dabei. Bei einigen Kochern habe ich mir fast den Arm ausgerenkt, um sie unter den Wasserhahn zu bekommen. Dort stand der Deckel so komisch auf, dass ich immer gegen das Spülbecken geschlagen habe.
Das ist einmal lustig, dreimal am Tag nervt es.
Ausgießen
Habt ihr euch schon mal eine Wärmflasche gemacht?
Was ist das Hauptproblem dabei?
Richtig, die Öffnung in der Flasche, die eher etwas für Hobbits ist. Ihr müsst genau zielen, um das kochend-heiße Wasser in die Flasche zu bekommen und nicht auf eure Hände.
Ähnliches gilt für das Zubereiten eines Kaffees mit Handfilter. Ihr wollt kreisend das gesamte Pulver mitnehmen, damit alles extrahieren kann. Es kommt aber nur ein großer Schwall aus eurem Wasserkocher, der platschend in der Mitte des Filters landet.
Genau deshalb habe ich mir das Ausgießverhalten im Wasserkocher-Test genauer angesehen. Es wird maßgeblich durch die Tülle beeinflusst, die am Kocher angebracht ist. Sie sollte spitz sein, um präzise schütten zu können.
Skala
Mein Lieblingsthema.
Wenn ihr mir genug Zeit gebt, kann ich mir hier richtig schön in Rage schreiben.
Die Skala zeigt an, wie viel Wasser schon im Kocher ist. So könnt ihr eure benötigte Menge vorher abmessen und müsst das nachher nicht mehr mit dem kochenden Wasser tun. Ich gebe zu, dass ich für eine Tasse oder Kanne Tee nicht vorher messe. Ich fülle die benötigte Menge plus ein bisschen ein und koche. Dabei beachte ich natürlich die Mindestmenge, sonst kann das dem Kocher schaden.
Solltet ihr aber genaue Mengen brauchen, ist eine detaillierte Skala sinnvoll. Wenn der Kocher nur 1 Liter und dann wieder 1,7 Liter anzeigt, ist euch nicht wirklich geholfen. Die Schritte sollten maximal 0,5 Liter betragen. Noch besser ist eine Kombination aus Liter- und Tassenangabe, wie beim Russel Hobbs Retro Vintage.
Soviel zur Funktion der Skala.
Was mich bei fast allen Herstellern maßlos aufregt, ist die Platzierung derselbigen.
Wieso um alles in der Welt packt man eine Skala hinter den Griff?
Ich muss den Griff beim Befüllen festhalten, sonst fällt der Wasserkocher runter. Wenn ich den Griff aber festhalte, kann ich die Skala nicht mehr sehen. Ich müsste den Kocher also nach jedem Wasserschub abstellen, mir die Skala angucken und dann weiter befüllen. Ihr erkennt, wie schwachsinnig das ist.
Wir schaffen es mittlerweile, dass Roboter Saltos machen. Da sollte es doch möglich sein, die Skala an einem Wasserkocher lesbar anzubringen.
Zur Verteidigung sei gesagt: Es gibt auch positive Ausnahmen.
Einige Hersteller bringen die Skala da an, wo sie hingehört: an die Seite. So könnt ihr den Stand während des Befüllens sehen und entsprechend handeln. Wasserkocher mit Skala an der Seite sind zum Beispiel der Philips HD4646 oder der Arendo Primewater.
Noch besser ist eine zusätzliche Skala innen, wie beim gerade schon positiv erwähnten Russel Hobbs Retro Vintage.
Komfort
Zugegeben, der Begriff Komfort wirkt bei einem Wasserkocher befremdlich. Es ist schließlich kein Sofa, auf das ihr euch legen wollt.
Trotzdem gibt es zwei Eigenschaften, die den Umgang mit einem Wasserkocher erleichtern. Wenn ihr das Gerät mehrfach am Tag benutzt, werdet ihr sie schätzen lernen.
Die Rede ist von der Einhand-Bedienung und dem 360 Grad Sockel.
Einhand-Bedienung
Die Einhand-Bedienung soll das Bedienen mit einer Hand ermöglichen. Überraschend bei der Bezeichnung.
Vielleicht erinnert ihr euch an Loriots „Weihnachten bei Hoppenstedts“. Der Staubsauger-Vertreter taucht mit einem Arm in Gips auf, um zu zeigen, dass der Staubsauger auch mit einer Hand bedient werden kann.
Genauso müsst ihr euch das bei einem Wasserkocher vorstellen. Selbst wenn ihr euch einen Arm brecht, könnt ihr den Kocher noch bedienen. Hauptsächlich bezieht sich diese Funktion auf den Deckel. Ihr könnt diesen öffnen, während ihr den Kocher am Griff festhaltet. Der entsprechende Knopf ist für den Daumen gut erreichbar.
Diese Funktion finde ich sehr nützlich. Wenn ich den Kocher in der einen Hand habe, benötige ich die andere zum Anstellen des Wasserhahns. Ich habe keine Lust, zwei Arbeitsschritte dazwischen zu schalten, nur weil der Deckel schwer aufgeht.
360 Grad Sockel
Ihr habt den Kocher mit Wasser gefüllt und wollt ihn jetzt auf den Sockel setzen. Bei einigen Modellen könnt ihr ihn einfach aufsetzen, da der Korpus in jeder Richtung passt.
Im Test hatte ich aber auch ein Modell, das keinen 360 Grad Sockel hat. Es ist der Clatronic WK 3445, der bei mir komplett durchgefallen ist. Das liegt aber nicht nur am Sockel. Bei ihm müsst ihr genau zielen, denn der Pin im Sockel muss zielsicher im Korpus versenkt werden. Auf Dauer ist das nervig.
Sicherheit
Ich schaue mir immer die Sicherheit an, wenn ich elektronische Geräte im Test habe. Ich will euch schließlich nicht nur das beste Produkt empfehlen, sondern auch von dessen Sicherheit überzeugt sein.
Bei einem Wasserkocher gehören zu diesem Punkt die korrekte Funktion aller Teile und zusätzlich der Schutz vor Verbrennungen.
Dazu habe ich mir die Kontakte angesehen und auch einen Geruchstest gemacht. Gerade bei den ersten Kochvorgängen können sich komische Gerüche entwickeln. Das ist nicht schön, aber auch nicht weiter schlimm.
Jedenfalls wenn sie nach vier bis fünf Kochgängen wieder verschwinden. Sollten sich Plastik- oder Schmorgerüche länger halten, tauscht das Gerät wieder um. Das ist entweder gesundheitsschädlich oder es besteht Brandgefahr.
Was mir bei den einzelnen Test-Geräten aufgefallen ist, lest ihr in jedem Bericht einzeln.
Der zweite wichtige Punkt ist der Schutz vor Verbrennungen. Diesen Punkt habe ich unter „Verarbeitung“ schon angesprochen. Mir geht es vor allem um das Öffnen des Deckels. Dieser sollte leicht und gleichmäßig aufgehen. Auf keinen Fall darf er springen, denn so spritzt heißes Wasser durch die Gegend.
Signal
Der Punkt „Signal“ passt sowohl zu Sicherheit als auch zu Komfort.
Einige Modelle im Test haben den Startknopf ungünstig angebracht. Wenn ihr den Korpus mit zu viel Schwung auf den Sockel setzt, aktiviert ihr direkt den Kochvorgang. Dann ist es hilfreich, wenn der Kocher ein Signal von sich gibt. So merkt ihr, dass es schon losgeht und könnt notfalls eingreifen.
Dieses Signal kann ein Ton oder ein Aufleuchten sein. Mir ist bei der Bewertung nur wichtig, dass es ein solches Signal gibt.
Ebenfalls positiv habe ich ein Signal beim Abschalten bewertet. Ein Klacken, ein Ausschalten des Koch-Lichts oder ein Ping sind die gängigsten Varianten. Dieses Signal dient mehr dem Komfort denn der Sicherheit. So müsst ihr nicht vor dem Kocher auf das Fertigkochen warten, sondern könnt einfach auf das Signal reagieren.
Heizelement
Kennt ihr noch den guten alten Tauchsieder?
Viele von euch haben ihn das letzte Mal wahrscheinlich bei Oma in der Küche gesehen. Ich kenne ihn mittlerweile nur noch aus Krimis als Folterinstrument.
Der Tauchsieder wurde ursprünglich dazu benutzt, Wasser zum Kochen zu bringen. Dazu wurde er ins Wasser getaucht und erhitzte so das Wasser.
Optisch ähnlich waren die Heizelemente in den ersten Wasserkochern. Dort wurde ein gewundener Heizstab verbaut, der das Wasser erhitzte. Im Test findet ihr nur einen Wasserkocher mit Heizstab, den Clatronic WK 3445. Ja genau der, der durchgefallen ist.
Der Heizstab ist ein Grund dafür. Ein Heizstab erwärmt das Wasser nicht so schnell, weil er mit weniger Wasser in Kontakt kommt als eine Heizplatte. Außerdem ist er deutlich schwieriger zu reinigen. Zwischen die Windungen kommt man höchstens mit einem Wattestäbchen, aber nicht mit einer normalen Hand.
Die moderne Alternative ist eine flache Heizplatte aus Edelstahl, die den gesamten Boden ausfüllt. Diese erreicht eine große Menge Wasser und kann dieses so schneller erwärmen. Man sieht auf ihr zwar schneller Kalkflecken, aber diese lassen sich mit einem Wisch auch wieder entfernen.
Sonderfunktion
Im Wasserkocher-Test 2024 sind mir drei Sonderfunktionen begegnet: der Temperaturregler, die Temperaturanzeige und die Warmhaltefunktion.
Auf den Temperaturregler bin ich weiter oben schon detailliert eingegangen.
Temperaturanzeige
Die Temperaturanzeige ist eine gute Hilfe. Euer Wunschgetränk gelingt am besten bei einer bestimmten Temperatur. Diese ist von Getränk zu Getränk unterschiedlich. Damit ihr nicht alle 30 Sekunden ein Thermometer in den Kocher halten müsst, ist eine Temperaturanzeige sinnvoll.
Wenn ihr bei der Zubereitung nicht auf das Grad genau achtet, ist diese Anzeige für euch jedoch überflüssig.
Warmhaltefunktion
Die Warmhaltefunktion ist ebenfalls eine gute Hilfe. Jedenfalls wenn ihr über einen längeren Zeitraum warmes Wasser benötigt. Dann spart die Warmhaltefunktion etwas Strom, weil ihr das Wasser nicht jedes mal wieder aufkochen müsst.
Leider ziehen die Modelle im Test durchgehend Energie, so lange die Funktion an ist. Ob sich das am Ende rechnet, hängt von euren Bedürfnissen ab.
Wassergeschmack
Wasser hat keinen Geschmack.
Sollte das eure Meinung sein, kauft im Supermarkt mal drei verschieden Sorten und ihr werdet überrascht sein. Jedes Wasser hat seinen eigenen Geschmack, der hauptsächlich von den enthaltenen Mineralstoffen beeinflusst wird.
Das gilt auch für das Leitungswasser, denn dieses ist in jeder Stadt unterschiedlich zusammengesetzt. Vor allem der Kalk im Wasser sorgt für signifikante Unterschiede im Geschmack.
Wenn das Wasser an sich schon unterschiedlich schmeckt, sollte es nicht auch noch vom Wasserkocher beeinflusst werden. Am besten kommt es geschmacklich raus wie es auch rein gekommen ist. Das ist leider nicht bei allen Wasserkochern der Fall.
Spätestens nach dem fünften Durchgang muss das Wasser aber wieder neutral schmecken.
Ähnliches gilt für Edelstahl-Kocher. Hier kann es auch passieren, dass das Wasser den Geschmack des Kochers annimmt. Es schmeckt dann leicht rostig. Dann gilt dasselbe wie beim Plastik. Vier bis fünf Mal ist okay, danach muss es wieder sauber schmecken.
Wer geschmacklich auf Nummer sicher gehen möchte, sollte Glas als Hauptmaterial wählen. Es ist geruchs- und geschmacksneutral.
Mehrfaches Aufkochen
Soll man einmal gekochtes Wasser noch einmal aufkochen?
An dieser Frage scheiden sich die Geister. Sie scheint so bedeutend zu sein, dass das SGS Institut Fresenius eine Umfrage unter 500 Personen durchgeführt hat. Dort gaben 53 Prozent der Befragten an, dass sie das Wasser wegkippen. 47 Prozent kochen es noch einmal auf.
Die Frage nach dem erneuten Aufkochen ist aus drei Gründen interessant: Keime, Geschmack, Material des Kochers.
Viele Menschen haben Sorge, dass sich im stehenden Wasser Keime bilden können. Natürlich solltet ihr euer Wasser nicht zwei Wochen in der warmen Küche stehen lassen.
Der Otto-Normal-Keim überlebt aber 68 Grad Celsius sowieso nicht. Da alle Test-Geräte weit über 90 Grad Celsius Koch-Temperatur erreichen, ist dieser Punkt zu vernachlässigen.
Ich nutze Wasserkocher schon mindestens zwei Jahrzehnte. In dieser Zeit ist mir nicht einmal aufgefallen, dass sich der Geschmack ändert, wenn ich das Wasser noch ein- oder zweimal aufkoche. Der Geschmack spielt bei dieser Frage also auch keine Rolle.
Der gravierendste Punkt ist die Frage, ob sich das Material des Kochers in das stehende Wasser überträgt. Grundsätzlich können Wasserkocher aus Edelstahl Nickel in das Wasser abgegeben, vor allem wenn es lange steht. Auf Nickel reagieren einige Menschen allergisch.
Bei Wasserkochern aus Kunststoff ist die Gefahr, dass sie BPA verlieren. BPA ist die Abkürzung für Bisphenol A. Dieser Stoff ist gesundheitsschädlich, weil er die Hormone im Körper verändern kann.
Das Fresenius-Institut sagt dazu, dass die meisten Kocher keinen der beiden Stoffe abgeben. Bei einem Gerät mit dem GS-Prüfsiegel seid ihr laut des Instituts auf der sicheren Seite.
Am Ende bleibt es natürlich euch überlassen, ob ihr das Wasser zweimal nutzen wollt. Wenn ihr ein vernünftiges Gerät habt (seht euch dazu am besten die Test-Sieger an), könnt ihr es aber gerne tun.Wasser wieder aufkochen?
Reinigung
Wie, putzen?
Da fließt doch regelmäßig Wasser durch, was soll ich denn da noch putzen?
Grundsätzlich richtig, aber genau das Wasser macht den Kocher dreckig.
Klingt verkehrt, oder?
Das hat Mutti beim Waschen früher doch immer anders erklärt.
Keine Sorge, Mutti hat Recht.
Was den Kocher verschmutzt, ist nicht das Wasser an sich, sondern der Kalk im Wasser. Er bildet hässliche Rückstände, die ihr regelmäßig entfernen solltet. Das Entfernen ist gut für den Geschmack und für die Optik. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten.
Wenn die Öffnung des Wasserkochers groß genug ist, könnt ihr einfach mit einem feuchten Lappen das Innere durchwischen. So bekommt ihr euren Kocher einfach wieder sauber.
Es gibt allerdings viele Wasserkocher, wo ihr mit der Hand nicht so einfach in das Innere gelangt. Da kommt Mutti wieder ins Spiel, denn die hat einen guten Tipp für euch.
Schon glänzt euer Kocher wie am ersten Tag.
Solltet ihr mal etwas zu viel Essig genommen haben, spült ihr einfach noch häufiger durch.
Dieser Trick hilft auch, falls sich nach längerem Stehen Wasserflecken gebildet haben. Diese seht ihr zwar nur bei Glas, aber da sind sie dann umso unschöner.
Ich habe mir beim Punkt Reinigung vor allem angesehen, wie gut ich das Innere auswischen konnte. Eines kann ich vorab verraten: Mit einem Heizstab im Korpus geht es sehr schwer.
Bewertung
Alle vorherigen Punkte sind wichtig für die Bewertung des jeweiligen Wasserkochers. Damit ihr euch nicht in jedem Test 21 Punkte durchlesen müsst, straffe ich die Bewertung und fasse sie in vier Hauptkriterien zusammen.
Diese sind:
- Ausgießverhalten
- Stromverbrauch
- Kochzeit
- Handhabung
Aus den vier Wertungen und meinem Gesamteindruck des Geräts habe ich dann noch eine Gesamtnote gebildet.
Die Bewertung erfolgt dabei in zwei Schritten.
Zuerst gebe ich meine Zufriedenheit in der jeweiligen Kategorie an. Diese geht von 0 bis 100, wobei alles unter 50 durchgefallen ist. Den Wert drücke ich in Prozent aus. Bei 100 Punkten bin ich also zu 100 Prozent zufrieden.
Anschließend ordne ich dem Wert noch eine Note zu. Diese ist etwas anders als in der Schule und gliedert sich in:
- Ausgezeichnet
- Sehr Gut
- Gut
- Befriedigend
- Ausreichend
- Mangelhaft
Ergebnisse der technischen Werte
Für einen objektiven Test der technischen Werte schaffe ich bei jedem Gerät gleiche Ausgangsbedingungen:
- Jeder Kocher wird mit einem Liter Wasser gefüllt, das 19 Grad Celsius Ausgangstemperatur hat. Eine Ausnahme bildet der Severin WK 3644 Reisekocher, er fasst maximal einen halben Liter.
- Ich schalte ein Strommessgerät an, um den Verbrauch zu messen. Dazu schalte ich ein weiteres Messgerät zwischen. Dieses zeigt mir an, mit welcher Leistung der Kocher arbeitet.
- Mit Drücken des Start-Knopfes beginnt auch die Zeitmessung mit meiner Stopp-Uhr. Ich messe die Zeit, bis der Kocher sich von alleine ausstellt und den Koch-Vorgang damit beendet.
- Dann messe ich mit einem Thermometer die Temperatur des Wassers.
- Ich lasse den Kocher eine Minute mit offenem Deckel stehen und messe die Temperatur dann ein zweites Mal.
- Bei Kochern mit Temperaturregler und Temperaturanzeige sehe ich mir noch den Unterschied zwischen angegebener und von mir gemessener Temperatur an.
Damit ihr eine Übersicht über die einzelnen gemessenen technischen Werte bekommt, habe ich sie für euch in einer Tabelle zusammengefasst. Nehmt sie gerne als Anhaltspunkt, wenn euch beispielsweise die Kochzeit besonders wichtig ist.
Gerät* | Nennleistung (Watt) | Tatsächliche Leistung (Watt) | Temperatur direkt nach dem Kochen (Grad Celsius) | Temperatur eine Minute später bei geöffnetem Deckel (Grad Celsius) | Kochzeit (Minuten) | Verbrauch (kWh) |
---|---|---|---|---|---|---|
Arendo Primewater | 2.200 | 2.020 | 99,6 | 96,6 | 3,13 | 0,110 |
Bosch Styline | 2.400 | 2.090 | 99,7 | 95,3 | 3,05 | 0,104 |
Clatronic WK 3445 | 2.000 | 1.820 | 99,6 | 95,6 | 3,38 | 0,111 |
Philips HD4646 | 2.400 | 2.000 | 98,8 | 94,4 | 3,04 | 0,107 |
Philips HD9321/20 | 2.200 | 1.855 | 98,7 | 95,4 | 3,34 | 0,110 |
Russell Hobbs Precision Control | 2.200 | 1.866 | 99,1 | 95,1 | 3,25 | 0,105 |
Russell Hobbs Retro Vintage | 2.400 | 2.032 | 98,1 | 93,1 | 2,57 | 0,100 |
Severin WK 3364 | 1.800 | 1.650 | 98,9 | 95,0 | 4,10 | 0,114 |
Severin WK 3644 Reise-Wasserkocher* | 650 | 564 | 98,6 | 95,6 | 5,54 | 0,055 |
WMF Bueno | 2.400 | 2.260 | 100,02 | 94,6 | 2,51 | 0,104 |
*Die Geräte sind alphabetisch geordnet.
**Der Severin WK 3644 Reise-Wasserkocher wurde mit nur 0,5 Liter Inhalt getestet.
Die besten Wasserkocher 2018
Ich freue mich über jeden Test, den ich machen kann. Es macht mir jedes Mal riesigen Spaß, neue Produkte auszuprobieren. Wenn ich meine Ergebnisse dann noch sinnvoll weitergeben kann, ist es umso besser.
Bei meinem großen Wasserkocher-Test 2024 ist mir aufgefallen, dass die Kocher ganz unterschiedliche Stärken und Schwächen haben. Entsprechend unfair wäre es, nur einen Gesamtsieger zu küren, gibt es doch noch andere Wasserkocher, die in ihren Bereichen sehr gut sind.
Deshalb stelle ich euch folgend den Gesamtsieger und die Sieger in den diversen Einzelkategorien vor.
Gesamtsieger
Ich habe euch meinen Favoriten ganz am Anfang schon verraten. Es ist der Russell Hobbs Retro Vintage.
VORTEILE
- Sehr gute technische Werte
- Kein Geruch
- Schicke Optik
- Temperaturanzeige
NACHTEILE
- Deckelöffnung
Produkteigenschaften
Der Engländer kombiniert ein einzigartiges Design mit herausragenden Werten. Damit ist er für alle geeignet, die ein schönes Accessoire in der Küche stehen haben möchten, das gleichzeitig noch eine Top-Leistung bringt.
Der beste Wasserkocher aus Glas
Bei den Wasserkochern aus Glas gefällt mir der Arendo Primewater am besten. Mit circa 35 Euro liegt er im mittleren Preissegment. Er bietet eine ansprechende Optik – vor allem die blauen Lichter im Betrieb sehen gut aus – und eine gute Handhabung.
VORTEILE
- Sicherer Stand
- Ein-Hand-Bedienung
- Gut verarbeitet
- Ordentliche Isolierung
- Wasser wird richtig heiß
NACHTEILE
- Grobe Skala
- Deckel springt auf
Produkteigenschaften
Vor allem die Einhand-Bedienung erleichtert die Nutzung.
Abzüge gibt es von mir wegen des Geruchs nach faulen Eiern. Ich habe mich umgehört: Das scheint nicht typisch für dieses Gerät zu sein. Anscheinend habe ich ein schlechtes Exemplar bekommen.
Der beste Öko-Wasserkocher
Ich bin ein großer Anhänger von Recycling und Umweltschutz. Deshalb haben Geräte mit Plastik bei mir auch direkt einen schweren Stand. In der Kategorie Öko-Wasserkocher habe ich aber nicht nur nach dem Plastik-Anteil bewertet, sondern auch einige andere Kriterien genutzt.
So habe ich mich informiert, wie gut der verbaute Kunststoff ist. Vor allem interessiert mich, ob sich Partikel lösen, was gesundheitsschädlich ist.
Ein weiterer Punkt bei meiner Prüfung ist der Test auf BPA. Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass die Kocher BPA-frei sind. War es beim Clatronic WK 3445 aber leider nicht.
Außerdem habe ich geschaut, ob ich selber an die Elektronik herankomme oder ob diese fest verbaut ist. Wenn ich selber drankomme, kann ich sie auch reparieren. So muss ich den Kocher nicht auf den Müll werfen, was wiederum die Umwelt freut.
Nach all diesen Punkten ist der Bosch Styline der beste Öko-Wasserkocher. Er enthält zwar relativ viel Kunststoff. Dieser ist von der Stiftung Ökotest jedoch als unbedenklich eingestuft worden.
VORTEILE
- Gute Verarbeitung
- Gutes Handling
- Sanft öffnender Deckel
- Guter Ausgießer
- Zieht nicht durchgehend Strom
- Gute Performance
NACHTEILE
- Viel Kunststoff
- Teuer
- Benötigt viel Platz
Produkteigenschaften
Die besten Wasserkocher mit Edelstahl
Edelstahl ist bei vielen Herstellern das Material der Wahl. Es ist relativ günstig und deutlich hochwertiger und umweltfreundlicher als Kunststoff. Entsprechend viele Wasserkocher mit Edelstahl habe ich auf meinem Tisch gehabt.
Es war ein knappes Rennen, aber am Ende hat sich der WMF Bueno durchgesetzt. Seine Optik ist altbacken aber seine technischen Werte sind die besten im Test. So ist er der einzige Kocher, der zum Erhitzen weniger als drei Minuten benötigte. Dabei hatte er mit 0,104 kWh auch noch den geringsten Stromverbrauch.
VORTEILE
- Gute Verarbeitung
- Stabiler 360 Grad Sockel
- Gut geformter Ausguss
- Viel Edelstahl
- Wasser wird richtig heiß
- Deutliche Kontrollleuchte
NACHTEILE
- Kaum isoliert
- Füllskala schwer sichtbar
- Zwei-Hand-Deckel
- Rohr im Inneren
Produkteigenschaften
Der beste Wasserkocher für Reisen
Es war einfach, hier den Testsieger zu küren, denn ich habe nur einen Reise-Wasserkocher im Test. Trotzdem würde ich diesen nicht empfehlen, wenn er mich nicht überzeugte.
Der Severin WK 3644 Reise-Wasserkocher ist ein treuer Begleiter für jede Reise. Er fasst zwar nur 0,5 Liter, dafür bringt er zwei Tassen und zwei Löffel mit, die während der Reise im Korpus Platz finden.
VORTEILE
- Kompakt
- Spannung lässt sich umschalten
- Gut verarbeitet bei wenig Gewicht
- Günstig
- Sehr leise
- Fast kein Plastikgeruch
NACHTEILE
- Deckel springt
- Viel Kunststoff
- Hoher Verbrauch
- Lange Kochzeit
Produkteigenschaften
Seine technischen Werte sind nicht gut. Das ist aber bei einem Reisekocher nicht der wichtigste Punkt. Es ist entscheidender, ob er sich gut transportieren lässt und wie gut er auf kleinem Raum – wie einem Bulli – funktioniert.
Da überzeugt der Severin. Er braucht nur sehr wenig Platz und ist für kleine Räume gut geeignet, da er sehr gut isoliert ist und ihr euch nicht verbrennt.
Der schönste Retro-Wasserkocher und der beste Design-Wasserkocher
Warum fasse ich diese beiden Kategorien zusammen?
Weil sie denselben Sieger haben. Ihr ahnt es vielleicht schon.
Es ist der Russell Hobbs Retro Vintage. Die 50er-Jahre-Optik hat es mir einfach angetan. Dieser Kocher wertet jede Küche auf, unabhängig vom sonstigen Einrichtungsstil. Das Vintage-Design ist bis ins kleinste Detail konsequent umgesetzt.
VORTEILE
- Sehr gute technische Werte
- Kein Geruch
- Schicke Optik
- Temperaturanzeige
NACHTEILE
- Deckelöffnung
Produkteigenschaften
Der Wasserkocher wirkt, als sei er in den 50er gebaut und sehr gut erhalten worden.
Der beste Wasserkocher mit Temperatureinstellung
In dieser Kategorie fällt die Entscheidung zwischen dem Russell Hobbs Precision Control und dem Bosch Styline.
Der Bosch überzeugt nicht nur durch eine feinere Einstellung der Wassertemperatur, er setzt die Vorgabe auch genauer um. Außerdem hat er das bessere Gesamtkonzept. Beim Russell Hobbs ist sehr viel Kunststoff verbaut und er wirkt sehr einfach, auch wenn der Preis etwas anderes sagt.
Der Bosch ist solider, besser verbaut und bietet eine ansprechendere Optik. Zusammen mit den besseren technischen Werten macht ihn das zum Sieger in dieser Kategorie.
VORTEILE
- Gute Verarbeitung
- Gutes Handling
- Sanft öffnender Deckel
- Guter Ausgießer
- Zieht nicht durchgehend Strom
- Gute Performance
NACHTEILE
- Viel Kunststoff
- Teuer
- Benötigt viel Platz
Produkteigenschaften
Was sind eure Erfahrungen
Ihr habt jetzt einen Überblick bekommen, was und wie ich teste. Die Ergebnisse und genauen Testberichte seht ihr, wenn ihr auf das entsprechende Bild oben klickt.
Jetzt will ich von euch wissen:
Welche Erfahrungen habt ihr bisher mit Wasserkochern gemacht?
Was sind eure Favoriten?
Welches Gerät soll ich noch für euch testen?
Sagt es mir gerne in den Kommentaren!