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Vertikutierer-Test 2024: Nicht Rasen mähen, sondern Rasen pflegen!

Wir haben genug vom Winter. Daher freuen wir uns bei Sonntagmorgen immer schon auf die Kategorien, die die warme Jahreszeit ankündigen: so auch unser großer Vertikutierer-Test. Maschinenbauingenieur Hans-Jürgen testet für euch die besten Vertikutierer des Jahres 2024. Seine Top-Empfehlung? Immer noch der Bosch AVR 1100.

Author

von Hans-Jürgen

Zuletzt aktualisiert am: 11. März 2021

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Saftiges Grün, so weit das Auge reicht. Halme, die sich in Habachtstellung dicht an dicht reihen und ein Laufgefühl verursachen, das „endlich Sommer“ schreit. Kurzum: Ein Rasen wie aus dem Katalog. Oder aus dem Fußballstadion.

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Während der gemeine Großstädter schon froh sein kann, wenn sich in einem 5-Kilometer-Radius eine Grünfläche mit wenigstens ein bisschen gesundem Gras findet, genießen Hausbesitzer diesen Luxus bei jedem Blick aus dem Fenster.

Allerdings entspricht dieser Anblick nicht immer der Idealvorstellung eines perfekten Rasens. Gerade, wenn der Winter vorbei ist, bleibt häufig ein Häufchen grünes Elend zurück. Fleckiges Grünbraun, vertrocknete Halme, moosige Stellen und sogar Löcher machen aus dem Rasentraum eine triste Fläche, die höchstens nach Arbeit schreit. Und leider gibt sich dieses Bild bis zum Sommer nicht von allein.

Die gute Nachricht: Ihr müsst nicht gleich die ganze Rasenfläche rundum erneuern. Denn dafür gibt es Vertikutierer.

Diese cleveren Geräte sind für den Rasen das, was das Peeling für die Haut ist. Unerwünschte Rückstände werden entfernt, die Oberfläche geöffnet und Platz für neues Grün geschaffen. Was das genau heißt, erfahrt ihr in diesem Vertikutierer-Test 2024. Außerdem stellen wir euch die besten Vertikutierer vor und erklären, worauf ihr bei der Rasenpflege achten müsst.


Die besten Vertikutierer im Vergleich 2024



Was ist ein Vertikutierer?

Ganz oben steht für viele sicherlich zuallererst die Frage, warum ein Vertikutierer überhaupt notwendig ist. Schließlich steht doch schon ein teurer Rasenmäher im Schuppen. Zwar kümmern sich beide Geräte um das gleiche Objekt, gehen die Sache aber vollkommen anders an.

Auch wenn wir Vertikutierer mit deutscher Zunge aussprechen, setzt sich der Begriff aus zwei englischen Tatsachen zusammen – vertical und cut. Damit ist auch klar, was das Gerät tut: Es setzt vertikale Schnitte in den Boden.

Diese Schnitte haben gleich mehrere Effekte: Sie lockern erstens die oberste Erdschicht auf und sorgen zweitens dafür, dass Moose, Farne, Filze und alles, was eben nicht Grashalm ist, aus dem Boden entfernt wird.

Bosch diy avr 1100

Sauberes Schnittbild vom Bosch DIY AVR 1100

Aber auch die Grashalme selbst werden durch das Vertikutieren an der Wurzel angeschnitten. Wie in der Natur üblich, sorgen solche Verletzungen dafür, dass die Wurzel (hoffentlich) neue Triebe ausbildet. Et voilà, aus einem Grashalm werden ganz schnell mal zwei.

Da unerwünschte Gewächse nun nicht mehr im Boden stecken, hat das Gras schlichtweg wieder mehr Platz zum Wachsen. Und durch den aufgelockerten Erdboden dringen Wasser und Nährstoffe viel besser an die Wurzeln, das Gras wird kräftiger und grüner – der Rasen also ultimativ dichter.

Das alles ließe sich auch von Hand erledigen. Aber da der handelsübliche Rasen ums Haus dann doch etwas größer ist, haben findige Ingenieure den Vertikutierer erfunden.

Damit dürfte auch deutlich werden, dass ein Rasenmäher und ein Vertikutierer eine unterschiedliche Kategorie sind – in etwa so, wie sich eine Haarschneidemaschine und ein Peelinggerät fürs Gesicht unterscheiden.

Wie funktioniert ein Vertikutierer?

Damit der Vertikutierer den Boden anritzen kann, rotieren kleine Messer motorisiert auf einer Walze, welche wenige Millimeter ins Erdreich eindringen. Die Messer wiederum sind auf eine bestimmte Art gebogen, um nicht nur zu ritzen, sondern auch die Erde aufzulockern und oberflächliches Wurzelwerk und Grünzeug quasi herauszuheben. Über die Walze und eine entsprechende Transportkonstruktion wird dieses Schnittgut in Richtung Auffangkorb geworfen.

Je nach Anzahl, Form und Abstand der Messer sorgt der Vertikutierer für ein unterschiedlich luftiges Ergebnis.  Dieses solltet ihr im Idealfall auch noch selbst regulieren können, zum Beispiel, indem ihr die Eindringtiefe der Messer oder die Umdrehungsgeschwindigkeit der Walze einstellt.

Einhell ge sa 1640

Hier seht ihr die Messerwalze des Einhell GE-SA 1640

Denn ein Vertikutierer denkt nicht mit, sondern reißt beim Einschneiden alles an Grünzeug mit, was ihm bei einer bestimmten Einstellung in den Weg kommt.

Moose und Unkräuter haben meist eine geringere Wurzeltiefe als Edelrasen, doch kann es etwa bei einem sehr aufgeweichten Boden passieren, dass der Vertikutierer die tiefer verankerten Grashalme gleich mitreißt.

Darum ist ein Vertikutierer auch nur zu bestimmten (Jahres-)Zeiten und bei bestimmten Witterungen mit entsprechendem Bodenzustand eine gute Idee. Ansonsten würdet ihr mehr Schaden als Nutzen anrichten.

Was ist der Unterschied zwischen einem (elektro) Vertikutierer und einem Rasenlüfter?

Schon so mancher Online-Shopper wurde enttäuscht, weil der angebliche Vertikutierer zwar Moos und Flechten zusammengefegt hat, aber nicht wirklich den Boden auflockern konnte. In vielen Fällen ist der Shopper dabei einem Denk- bzw. Verständnisfehler aufgesessen.

Denn sehr oft werden die Begriffe Rasenlüfter und Vertikutierer synonym verwendet. Und wenn wir ehrlich sind, ergibt das auch Sinn. Allerdings hat der Gerätetyp Rasenlüfter nur die Aufgabe, die Grasoberfläche zu durchkämmen und so den Filz dazwischen herauszulösen – die Erdoberfläche wird nicht angeschnitten.

Den Unterschied erkennt ihr vor allem an der Walze, die beim Rasenlüfter nicht aus Messern, sondern aus Scheiben oder Rechenzinken besteht. In meinen Augen könnten wir nun herzlich darüber diskutieren, ob ein solches Gerät nicht vollkommen überflüssig ist.

Ich zum Beispiel vertraue auf ein bisschen Muskelschmalz und den großen Gartenrechen, den ich übrigens auch beim Vertikutierer-Test eingesetzt habe. Warum und wie, erfahrt ihr später.

Tatsache ist aber, dass ihr immer darauf achten müsst, dass euer Gerät auch wirklich Vertikutierer heißt. Sonst kauft ihr euch eventuell eine sehr teure motorisierte Harke.

Viele Modelle, wie etwa auch der AL-KO 112799 Combi Care 38 P Comfort in unserem Test, bringen zusätzlich eine Lüfterwalze mit, damit der Vertikutierer zum motorisierten Harken taugt. Das ist ein nettes Gimmick, zumal so eine Lüftungsaktion dem Rasen ruhig öfter guttut.

VORTEILE

  • Solide Verarbeitung
  • Gute Leistung
  • Trotz Gewichts wendig in der Handhabung
  • Laufruhig und sicher (am besten ohne Fangkorb)
  • Hohe Flexibilität bzw. recht große Arbeitsfläche
  • Gute Schnittergebnisse

NACHTEILE

  • Aufwendiger in Inbetriebnahme und Wartung
  • Neigt erheblich zu Radblockade
  • Umständliche Ölbefüllung
  • Fangkorb zu klein
  • Mögliche Schäden durch schlechte Verpackung

Produkteigenschaften

Produktkategorie
MarkeAL-KO
Antriebsart4-Takt-Benzimotor mit 1,3 kW aus 53,2 qcm
Reichweite Kabel/Tankgröße Motork.A.
empfohlene Rasenfläche max.800 m2
Fangsackvolumen55 l
Arbeitsbreite38 cm
Max. ArbeitstiefeCa. 15mm
Schnitttiefen-Stufen5
Gewicht20 kg
Maße montiert1060 x 552 x 1093 mm

Doch ist es eben nicht das Lüften allein, dass einen Vertikutierer zum sinnvollen Gerät macht. In meinen Augen geht es hauptsächlich ums „Peelen“ und „Reinigen“ der gesamten Rasenfläche bis an die Wurzel.

Wie wichtig ist das Vertikutieren?

Grundsätzlich könnt ihr genauso gut auf einen Vertikutierer verzichten wie auf eine Peelingbürste oder auf eine Haarschneidemaschine.

Wenn euer Rasen aber einen englischen Einschlag haben und nicht nur als gelbbraune Wildwuchs-Wiese Eindruck machen soll, dann wird das Tiefenlüften irgendwann zwangsläufig notwendig.

Denn Gras hat gegen andere Gewächse (ich hasse das Wort Unkraut) schlichtweg nur wenig Chancen. Und wenn ihr im Sommer über die Wiese tollt oder es euch darauf gemütlich macht, verdichtet ihr den Boden zwangsläufig.

Außerdem wird vielen erst beim Vertikutieren klar, dass ihr Boden zum Beispiel zu sauer ist und sich deshalb so viele Moose und Flechten bilden. Die Ruhephase zwischen Vertikutieren und Düngen ist nämlich ideal für eine Bodenanalyse und zum Beispiel eine Runde Kalken, um sich künftig nicht mehr mit so viel Moos rumärgern zu müssen. Auf Deutsch: Ihr verbessert die Bodenqualität langfristig erheblich.

Keine Frage, ein Vertikutierer ist ein ausnehmendes Spezialgerät. Allerdings hat es sich bei Rasenfreunden mehr als bewährt. Denn wer hat bitte Lust, zum Beispiel nach jedem Mähen auf den Knien über die Grasfläche zu rutschen und Wildgewächse einzeln zu entfernen? Oder wer ist beim Rechen schon immer so überaus gründlich oder lüftet den Rasen von Hand?

All diese Schritte würden das Vertikutieren mit dem teuren Gerät überflüssig machen. Doch weil der Mensch seine Maschinen nicht umsonst erfunden hat, hat eben auch ein solches Spezialgerät mehr als eine Daseinsberechtigung.

Tipps & Tricks zum Vertikutieren: Wann, wie und was danach?

Wenn ihr euch sicher seid, dass euer Rasen eine Vertikutier-Einheit benötigt, stellt sich nur noch die Frage, wann und wie ihr das am besten angehen solltet. Die meisten Gartenexperten raten dazu, den Rasen wenigstens einmal pro Jahr  – am besten zwischen März und September – derart durchzulüften.

Je früher ihr das erledigt, desto schneller kann sich der Rasen noch in der aktuellen Sommersaison erholen. Allerdings ist ein stabiles Wetter ohne späte Nachtfröste oder Dauerregen meist Voraussetzung, um an den Bodengegebenheiten nicht zu verzweifeln und euren Rasen zu reparieren, statt ihn vollständig kahl zu machen.

Meist bietet sich der April an, weil die heiße Wachstumsphase für die Grashalme da noch nicht begonnen hat und ihr so proaktiv tätig werdet. Ein Grashalm wächst recht schnell und ihr solltet die Ergebnisse des Vertikutierens damit teilweise auch schon in der aktuellen Saison bewundern können.

Ist der Sommer besonders heiß und trocken, bedeutet Vertikutieren Stress für die Grünfläche. Denn die dann aufgelockerte Fläche ist genauso gut dazu in der Lage, Feuchtigkeit schnell wieder abzugeben, wie sie diese aufnehmen kann. Das Ergebnis: steinharter Boden und gelbes Gras.

Eine definitive Anleitung zum Vertikutieren kann ich euch zwar nicht bieten, schließlich ist jeder Rasen etwas anders. Aber es gibt auf jeden Fall Grundfaktoren, die ihr stets beachten solltet.

  1. Wetter: Der richtige Zeitpunkt zum Vertikutieren ist gekommen, wenn der Boden weder gefroren noch von Regen matschig ist. Sonst nimmt der Vertikutierer auch die Grashalme beim Schneiden mit.
  2. Rasenzustand: Wenn mehr Moos als Grashalme für das Rasengrün sorgen, ist Vertikutieren auf jeden Fall angesagt! Es kann zwar nicht schaden, den Rasen auch bei gutem Zustand vorsorglich im Frühjahr zu lüften. Doch in diesem Fall entscheidet ihr selbst, ob ihr dazu Lust habt. Tatsache ist aber, wenn ihr dieses Jahr aussetzt, wird die Arbeit im nächsten Jahr vermutlich umfangreicher.
  3. Rasenalter: Solltet ihr euren Rasen erst vor etwa drei Jahren angelegt haben, ist Vertikutieren keine gute Idee. Denn dann sind die Wurzeln meist noch nicht so tief und werden vom Gerät einfach mit herausgeschnitten. Aber wenn ihr nach drei Jahren das Gefühl habt, der Rasen leidet schrecklich und sieht nicht gut aus, liegt das Problem vermutlich sowieso nicht nur am nicht gelüfteten Boden.
  4. Eindringtiefe: Bei jedem Vertikutieren tragt ihr auch etwas vom Rasen und der Bodensubstanz mit ab. Das lässt sich nicht ändern. Mit einer geringen Eindringtiefe von 2 bis 3 mm haltet ihr die Schäden aber in Grenzen.
  5. Vorher Rasen mähen: In den meisten Fällen kommt ihr um eine vorherige Runde mit dem Rasenmäher kaum herum. Denn ansonsten steigt die Gefahr, dass sich die Gräser unnötig verfangen und ausgerissen werden, während der Vertikutierer nicht richtig ans Erdreich kommt. Schneidet den Rasen dabei so kurz wie möglich. Keine Sorge, das wächst schnell (und besser!) nach.
  6. Zwei Durchgänge: Für ein optimales Ergebnis empfehlen Experten, zweimal direkt hintereinander zu vertikutieren. Nachdem der ganze Rasen in parallelen Bahnen bearbeitet wurde, folgt der zweite Durchgang mit ebenso parallelen Bahnen im 90 Grad-Winkel. Oder einfacher gesagt: einmal von Norden nach Süden, einmal von Osten nach Westen (oder andersherum) sorgt für die besten Ergebnisse. Je nach Auswurf müsst ihr das Schnittgut zwischendurch entfernen. Allerdings würde ich das nicht pauschal unterschreiben, sondern immer schauen, wie mein Rasen insgesamt nach einem Durchgang aussieht.

Zum Schluss müsst ihr natürlich noch einmal alle Grün-Reste zusammenkehren und entsorgen oder mit dem Rasenmäher „aufsaugen“. Ich nehme lieber den Rechen, weil es einfach schneller und handlicher geht. Allerdings sind Rasenmäher die besseren „Staubsauger“ und entfernen wirklich alle Rückstände.

Einhell GE-SA 1640

Einmal zusammenkehren bitte

Nachdem der Rasen sein Tiefenpeeling hinter sich hat, geht es natürlich an die Pflegeprodukte. Wer jetzt (Natur-)Dünger aufs Grün aufbringt, kann davon ausgehen, dass die Nährstoffe wesentlich besser in den Boden dringen und außerdem nicht sofort vom Regen weggespült werden.

ABER: Mit dem Düngen (oder Kalken) solltet ihr noch wenigstens eine Woche warten, damit der Boden zu seinem ausgeglichenen Selbst zurückfindet. Wässern geht aber problemlos schon direkt nach dem Vertikutieren. Vor dem Wässern gilt es jedoch, den Boden etwas anzuwalzen.

Ganz zum Schluss seht ihr dann auch, ob die Grünfläche Löcher aufweist, wo vorher große Moosflächen waren. Diese Löcher schließt ihr, indem ihr neuen Rasen einsät. Wer das nicht in Angriff nimmt, erspart sich zwar einen aufwendigen weiteren Arbeitsschritt, sorgt aber im Endeffekt dafür, dass die Vertikutiererei für die Katz war.

Denn auf den freien Stellen werden sich unerwünschte Gewächse und Moose erneut ansiedeln. Edelgras wächst aber nicht von alleine.

Ich denke, wir sind uns einig: Vertikutieren ist sicherlich keine leichte/kurze/einfache Aufgabe. Und nicht jeder sieht ein, für ein bisschen mehr Grün solch einen Aufwand zu betreiben. Wenn euer Garten aber hauptsächlich aus Rasenfläche besteht, sieht die Sache schon etwas anders aus.

Wie stelle ich die richtige Arbeitstiefe ein?

Zwar hat auch das Gerät selbst einen großen Anteil daran, ob euch die Ergebnisse überzeugen. Sonst könnten wir uns diesen Vertikutierer-Test sparen. Doch auch ihr selbst seid gefragt und solltet die richtige Einstell- bzw. Arbeitstiefe klug ermitteln. Dazu gibt es eine kurze Anleitung:

  1. Stellt das Gerät so auf den Rasen, dass die Messer knapp den Boden streifen
  2. Stellt den Vertikutierer auf Stufe 2 (also immer ein bisschen höher als die geringste Tiefe) an und bewegt ihn kurz vor- und zurück.
  3. Jetzt ist der Vertikutierer quasi „eingefahren“ und bereit für den richtigen Job. Dann stellt ihr am besten eine richtige Arbeitstiefe von 3 Millimeter ein. Alles darüber hinaus empfiehlt sich nur, wenn ihr einen Rasen vor euch habt, der mehrere Jahre lang vernachlässigt wurde und auf fast undurchdringlichem Boden wächst!

Leider schaffen es nur ganz wenige Geräte, darunter der Bosch DIY Vertikutierer AVR 1100, dieses Einfahren durchzuführen, ohne nennenswerte Schäden am Rasen zu hinterlassen.

Bosch DIY AVR-1100

Der Bosch macht beim Einfahren eine richtig gute Figur

Darum ist es immer am besten, wenn ihr euch eine Stelle sucht, die nicht auf den ersten Blick zu sehen ist.

Muss ich auch im Herbst vertikutieren?

Häufig wird zusätzliches herbstliches Vertikutieren empfohlen. Dabei geht es darum, den Rasen winterfit zu machen und vorrangig Mähreste und Rasenfilz, der durch Trockenheit und Benutzung entsteht, zu entfernen.

Ich persönlich finde die Frühjahres-Variante wichtiger und denke auch, dass ihr damit ausreichend gute Ergebnisse erzielt. Wenn euer Boden allerdings nährstoffarm ist und sich ein harter Winter ankündigt, kann der zusätzliche Aufwand helfen, damit ihr im nächsten Frühjahr weniger Schäden zu beheben habt.

Das bringt aber nur etwas, wenn ihr danach wirklich ordentlich düngt und die einzelnen Schritte zur Nachbehandlung beherzigt. Vor allem Kalium ist jetzt wichtig. „Vertikutieren und den Rest macht die Natur“ funktioniert im Herbst auf jeden Fall nicht.

Welche Sicherheitsvorschriften sollte ich beachten?

Normalerweise halten wir euch bei Sonntagmorgen keine langen Vorträge zum Thema Sicherheit bei der Benutzung der Testgeräte. Schließlich wisst ihr alle, dass immer Vorsicht geboten ist, wenn Druck (Schnellkochtöpfe) oder Messer (Mixer) auf Strom und den Menschen treffen.

Doch bei einem Vertikutierer wollen wir doch einmal den erhobenen Zeigefinger auspacken und euch gerade als Erstnutzer dringend dazu raten, die Sicherheitsvorschriften buchstabengetreu zu beherzigen.

Das beginnt bei sehr festem Schuhwerk zum Schutz eurer Füße und hört bei Gehörschutz auf. Außerdem solltet ihr immer sicherstellen, dass ihr größere Steine etc. vorher aus der Rasenfläche rausklaubt.

Und natürlich gilt: Haltet eure Gliedmaßen immer von der rotierenden Walze fern und sorgt dafür, dass ihr sie nur mit Arbeitshandschuhen und gezogenem Stecker bzw. ausgestelltem Motor reinigt.

Im Grunde läuft es darauf hinaus: Lasst euch beim Vertikutieren nicht ablenken und erledigt eure Arbeit mit einem Heidenrespekt vor der Power solcher Geräte.

Worauf es beim Vertikutierer-Kauf ankommt

Wenn man es ganz genau nimmt, unterscheidet sich ein Vertikutierer kaum von einem Standmixer. Bei beiden Kategorien sind die Motorleistung und Klingen-Qualität auf den ersten Blick entscheidend. Bei beiden Kategorien interessieren uns Fragen zum Schnitt, zur Handhabung und natürlich zu den Ergebnissen.

Während Mixer allerdings in gewisser Hinsicht auch dann überzeugen können, wenn Aspekt A oder Faktor B vielleicht nicht ganz so gut funktionieren, gibt es bei Vertikutierern nur ein Entweder-oder:

Entweder, der Rasen ist hinterher bestens für die weitere Pflege vorbereitet, oder der Vertikutierer macht ihn kaputt.

AL-KO 112799

So sieht ein gepflegter Rasen aus

Denn ein verkorkster Smoothie lässt sich immer noch retten, ein ausgerissener Grasbüschel ist da schon eine andere Liga. Außerdem stellt ein Vertikutierer auch noch mehr Ansprüche an Sicherheit und die Handhabung.

Eigentlich ist es schwierig, für Vertikutierer einzelne Faktoren für die Kauf-Checkliste zu identifizieren. Denn alle Einzelkomponenten hängen sehr stark miteinander zusammen und müssen zwingend aufeinander abgestimmt werden, damit ein ordentliches Gerät dabei herauskommt.

Dennoch will ich euch erstens die einzelnen Aspekte der Herstellerangaben erklären und euch zweitens ein paar Tipps geben, worauf ihr beim Kauf genauer achten solltet.

Antriebsart für Vertikutierer: Benzin oder Elektro?

Eine der ersten Hürden beim Vertikutierer-Kauf ist meist die Frage, ob ein Elektro- oder ein Benzinmotor die bessere Wahl ist. Und die zweite Frage lautet, ob das überhaupt wichtig ist. Und ja, das ist wichtig. Denn die Antriebsart hat jeweils eigene Vor- und Nachteile, die quasi die Grundlage für die Kaufentscheidung bilden.

Ein Vertikutierer mit Elektromotor braucht immer eine Steckdose in der Nähe – was seinen Aktionsradius natürlich erheblich einschränkt. Sind Akkus sonst die modernere Alternative, reichen diese zumindest in Sachen Rasen-Tiefenpflege bisher noch lange nicht aus, um die entsprechende Leistung zu erzeugen.

Diese ist sowieso etwas geringer als bei den Benzinern, weshalb unreine Böden und Elektrovertikutierer kein perfektes Team abgeben. Allerdings könnt ihr euch hier alle Gedanken um Benzinvorräte oder Ölstand sparen und habt auch noch eine wesentlich geringere Emission. Ähnlich wie beim Auto ist der Elektromotor beim Vertikutierer schlichtweg die ökologischere und wirtschaftlichere Lösung.

Einhell Elektro-Vertikutierer

Der Einhell GC-SC 2240 P

Die Kabelei verlangt aber auch von euch, dass ihr nicht gedankenlos vor euch hin vertikutiert, sondern darauf achtet, dass ihr das Kabel nicht aus Versehen mit drehender Messerwelle überfahrt. Hinzu kommt, dass ihr die Anschlüsse regelmäßig checken müsst.

Die Vertikutierer mit Benzinmotor sind hingegen ein Ausbund an Flexibilität. Denn wo kein Kabel nötig, da auch keine Einschränkung. Außerdem kommen sie jeder Art von Boden zurecht.

Die andere Seite der Medaille: Benziner sind wesentlich wartungsintensiver und verursachen nicht nur wegen des Treibstoffes hohe laufende Kosten, die ihr euch mit der Elektrovariante spart.

Und wo viel Power im Spiel ist, kann der Vertikutierer auch schnell übermütig werden und Rasen rupfen, wo er es eigentlich nicht soll. Diese Power lässt sich zwar bei guten Geräten drosseln, doch ist sie häufig immer noch stärker, als euch lieb ist.

Mehr Freiheit und mehr Leistung heißt im Endeffekt auch, dass ihr mehr für einen Benzin Vertikutierer ausgeben müsst. Im Grunde läuft die Frage also darauf hinaus, wo ihr vertikutieren wollt, welche Bodenqualität ihr tatsächlich bearbeiten wollt, und ob ihr euch um Treibstoff kümmert oder eher die Umwelt im Blick habt.

Fassen wir die jeweiligen Vorteile des Antriebs im Consumer-Bereich noch einmal zusammen:

BENZIN-VERTIKUTIERER

  • Für sehr große Rasenflächen
  • Maximale Bewegungsfreiheit
  • Vor allem bei widerspenstigen/harten Böden ideal
  • Für Privatmenschen mit Profi-Anspruch

ELEKTRO-VERTIKUTIERER

  • Einfacher in Wartung und Betrieb
  • Für den Privatgebrauch
  • Bei einer durchschnittlichen Bodenqualität
  • Günstiger

Trotz aller gebotenen Objektivität: In unserem Test wurde schnell deutlich, dass ein Benziner zwar auf dem Papier nach einem Allrounder mit mehr Kraft aussieht, doch in der Praxis fast immer übermütig wurde. Außerdem sind das hohe Gewicht und die vielen Sicherheitshinweise im Umgang mit Treibstoff und einem solchen Motor auch nicht gerade etwas für jedermann.

Das heißt zwar nicht, dass Benziner im Consumer-Bereich schlecht sind. Im Gegenteil. Ihr müsstet hier nur mehr für etwas bezahlen, das ihr in den meisten Fällen eigentlich gar nicht benötigt.

Einsatzbereich

Diesen Punkt nehme ich nur mit in die Übersicht auf, weil er oft für Verwirrung sorgt. Denn manche Vertikutierer – auch im Test – schreiben nicht nur „private Nutzung“ in ihre Angaben zum Einsatzbereich, sie geben auch noch eine Betriebsdauer von 10 Stunden pro Jahr an.

Beide Eintragungen sagen letztendlich dasselbe aus: Mit diesen Geräten könnt ihr problemlos euren eigenen Rasen mit einer gewissen Größe x auch gern zweimal pro Jahr vertikutieren, die ganze Nachbarschaft bekommt ihr damit aber nicht vom Moose befreit.

Diese Angabe ist eine Garantieabsicherung und weist noch einmal explizit darauf hin, dass ein solcher Vertikutierer nur eine begrenzte Lebensdauer hat, die ihr beim zügellosen Vertikutieren definitiv überfordern würdet.

Rasengröße – empfohlene Rasenfläche

Die Rechnung ist einfach: Wer mit einem Mini-Gerät eine große Rasenfläche bearbeitet, könnte genauso gut mit der Hand ans Werk gehen. Und genauso bedeutet ein Elektro-Kabel einen stark eingeschränkten Aktionsradius. Zumal es am Haus meist nur einige wenige Stromquellen gibt und Umstecken nicht so einfach möglich ist wie beim Staubsauger. Und nicht zuletzt sind wir wieder bei der Leistungsfähigkeit der Motoren und der Sache mit der „privaten Nutzung“.

Alle Hersteller geben deswegen eine ungefähre Quadratmeterzahl an, für die ihr Gerät geeignet ist. Und diese Angabe bestätigt sich meist auch im Praxiseinsatz – zumindest hochgerechnet.

AL-KO 112799

Wisst ihr die ungefähre Fläche eures Rasen?

Natürlich könntet (müsst) ihr auf Verlängerungskabel setzen oder den Benzinkanister an die Seite stellen – doch das bedeutet einen unnötigen Arbeitsschritt mehr. Außerdem gelten gerade für Verlängerungskabel wichtige Sicherheitsvorkehrungen.

Zudem reicht bei einigen Geräten die Motorleistung schlicht nicht aus, um eine größere Fläche als vorgesehen in einem Rutsch zu bearbeiten. Dabei kann es im schlimmsten Fall zum Motorstreik und einer notwendigen Reparatur kommen!

Arbeitsbreite – Messerwalze

Aus der Größen- und Leistungskomponente ergeben sich zahlreiche Faktoren, die auch einzeln eine wichtige Rolle spielen. Das gilt zuallererst für die Arbeitsbreite, also die Breite der Messerwelle, die im Gerät rotiert.

Diese Breite bestimmt, wie viel Fläche ihr in einem Zug vertikutieren könnt. Das heißt aber nicht, dass breit zwangsläufig besser ist. Denn auch hier sollten Fläche und Gerät zueinander passen. Es ist übrigens empfehlenswert, in leicht überlappenden Bahnen zu vertikutieren. Leicht, wohlgemerkt.

Nun sind die Unterschiede zwischen den Geräten in Sachen Arbeitsbreite allein nicht so groß. Bei der Messeranzahl wird es schon interessanter. Hier sind meist zwischen 14 und 20 Messer üblich. Auch hier gilt wiederum eine teilweise umgekehrte Logik:

Weniger, aber dafür hervorragend geformte Messer sind meist besser für den Otto-Normalrasen als viele. Darum schneiden die Testgeräte mit 18+ Messern bei uns auch schlechter ab als etwa der aktuelle Testsieger Bosch DIY Vertikutierer AVR 1100, der nur 14 Schneiden aufweist.

Der Grund ist simpel: Mehr Messer bedeutet mehr Eingriff in den Boden und eine umso größere Chance für zu viel Arbeitseifer. Andersherum sind mehr Messer auf der Walze euch immer dann eine Hilfe, wenn der Rasen im desolaten Zustand oder der Boden besonders hartnäckig ist.

VORTEILE

  • solide Verarbeitung
  • sehr leicht und kompakt
  • wendig und hervorragend manövrierbar
  • innovative Messerwelle
  • ausgezeichnete Ergebnisse selbst bei maximaler Schnitttiefe
  • cleveres Auffangsystem für störungsfreies Arbeiten
  • hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis
  • leichte Montage und Wartung
  • Hersteller erlaubt auch Laubaufnahme bei hoher Einstellung

NACHTEILE

  • kabelgebunden
  • eher für einfache Untergründe/Rasenflächen gedacht

Produkteigenschaften

Produktkategorie
MarkeBosch
AntriebsartE-Motor mit 1,1kW
Reichweite Kabel/Tankgröße Motork.A.
empfohlene Rasenfläche max.800 m2
Fangsackvolumen50 l
Arbeitsbreite32 cm
Max. Arbeitstiefe10
Schnitttiefen-Stufen4
Gewicht10,4 kg
Maße montiert1300 x 500 x 520 mm

(Maximale) Arbeitstiefe und Schnittstufe

Während ihr euch in der Arbeitsbreite festlegen müsst, bieten moderne Geräte in Sachen Arbeitstiefe wesentlich mehr Flexibilität. Die Arbeitstiefe beschreibt, wie tief die einzelnen Messer in den Boden eindringen. Der Maximalwert ist dabei wiederum ein Kompass für die generelle Leistungsfähigkeit der Geräte und die Eignung für bestimmte Untergründe.

Die Stufenanzahl ist allerdings fast noch wichtiger. Klarer Fall: Je mehr Möglichkeiten vorhanden sind, um die Schnitttiefe zu verstellen, desto besser passt sich der Vertikutierer an die Bodenbeschaffenheit, die notwendige Arbeitsintensität und nicht zuletzt auch den Bewuchs an.

Eines kann ich euch aber jetzt schon verraten: Die höchsten bzw. tiefsten Stufen werdet ihr im Normalfall gar nicht benötigen. Ein handelsüblicher, halbwegs gepflegter Rasen benötigt also kaum mehr als zum Beispiel Stufe 1 bis 4 (von 8) beim Einhell GC-SC 2240 P. Maximalwerte zwischen 9 und 12 Millimeter sind grundsätzlich überzeugend, allerdings im Praxiseinsatz meist unbrauchbar.

Darum zahlt ihr bei vielen Geräten für Leistungen, die ihr im Interesse eures Rasens nie in Anspruch nehmen solltet. Aber da kommt vielleicht auch die typische Ingenieursmentalität durch – es ist doch gut zu wissen, dass die Power da ist, falls man sie wirklich einmal benötigt.

Umdrehungszahl der Messerwelle

Diese Leistungskomponente ist für die meisten Interessenten zwar eindeutig – je mehr, desto besser – doch auch hier kommt es vor allem darauf an, dass sich die Umdrehungszahl in irgendeiner Weise regulieren lässt bzw. nicht zu hoch ist. Wiederum gilt: Zu viel Kraft tut dem Rasen nicht unbedingt gut.

Allerdings ist eine gewisse Power dennoch nötig, um zügig und trotz kleinerer Bodenveränderungen ordentlich zu arbeiten. Geräte mit Werten unter 2.000 Umdrehungen pro Minute (an der Messerwelle!) zeigen sich im Praxistest hier häufig zu schwachbrüstig, um gegen die Bodenbeschaffenheit anzukommen.

Das äußerst sich dann schnell in einer rumpeligen und ruckeligen Arbeitsweise, das Gerät fängt an zu bocken, obwohl es das nicht sollte. Außerdem neigt etwa der Al-KO Combi Care 38P Comfort mit seinen 1.525 Umdrehungen in der Minute zu etwas unsauberen Ergebnissen – eben weil er nicht laufruhig arbeitet.

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Der Combi Care 38P Comfort läuft etwas unruhig

Wenn die Messerwelle etwas lahmt, ist es einfach schwierig, saubere Ergebnisse in einem Zug und mit möglichst wenig Aufwand zu erzielen.

Radbeschaffenheit – Raddurchmesser

Die Räder sind für den Vertikutierer in vieler Hinsicht weitaus wichtiger, als man denken mag. Denn sie sind nicht nur dazu da, das Gerät leicht zu bewegen. Sie sollen auch dafür sorgen, dass das Gewicht des Vertikutierers perfekt verteilt wird und dieser so keine tiefen Furchen im Rasen hinterlässt.

Der Raddurchmesser allein sagt dazu wenig aus, auch wenn hier gilt: je schwerer das Gerät, desto breiter und größer bitteschön auch die Räder. Ob sie vorne und hinten den gleichen Durchmesser haben, ist eigentlich nur eine Frage des Geräteaufbaus und kann euch egal sein.

Vielmehr solltet ihr hinschauen, ob die Räder offen oder geschlossen gebaut sind. Offene Räder klingen erst einmal besser, doch können sie euch das Leben schwermachen – und zwar richtig.

So zeigt sich etwa beim AL-KO Combi Care 38P Comfort, dass eine offene Radbauweise in Verbindung mit einem zu geringen Abstand zwischen Rad und Gerät schnell zu Radblockade führt. Denn in den offenen Rillen können sich Gewächse bestens verfangen.

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So eine Radblockade kann bei diesen Rädern öfters geschehen

Das gilt zwar keineswegs pauschal, doch leisten massive Räder eben auch einen Beitrag zu mehr Laufruhe auf der Grünfläche.

Schalldruckpegel – Lautstärke

Rasenmähen oder Vertikutieren ist in etwa genauso häufig Streitpunkt zwischen Nachbarn wie zu laute Musik nach 22 Uhr.

Und diese Streits haben letztendlich auch dazu geführt, dass es inzwischen genaue Richtlinien gibt, wann draußen mit den Gartengeräten geknattert werden darf und wie laut diese Geräte überhaupt sein dürfen.

Maßgeblich dafür ist die EU-Richtlinie 2000/14/EG über umweltbelastende Geräuschemissionen von zur Verwendung im Freien vorgesehenen Geräten und Maschinen. Fakt ist, dass alle Geräte, die auf dem europäischen Markt angeboten werden, diese Richtlinie erfüllen müssen.

Dabei geht es in unserem Fall vorrangig darum, aus den Herstellerangaben schlau zu werden und daraus wichtige Erkenntnisse für den Umgang mit dem Vertikutierer zu ziehen. Und hier wird es für den Laien ziemlich schwierig. Denn die Hersteller jonglieren bei den Angaben mitunter ziemlich undurchsichtig mit zwei verschiedenen Werten:

  • Schallleistungspegel (LWA)
  • Schalldruckpegel (LPA)

Grob vereinfacht gesagt, beschreibt der LWA-Wert, wieviel Krach der Vertikutierer selbst macht. Der Schalldruckpegel bzw. LPA-Wert beschreibt allerdings, wieviel Krach an einem bestimmten Messpunkt tatsächlich ankommt.

Das Problem an der Sache: Der Messpunkt für den LPA-Wert entspricht nicht unbedingt dem Standort des Vertikutierer-Anwenders, sondern befindet sich meist in einigen Metern Entfernung. Die Hersteller müssen aber nicht angeben, wie weit dieser Messpunkt entfernt ist.

So ergeben sich mitunter große Unterschiede bei der Angabe für den LWA- und den LPA-Wert – obwohl wir uns beim Vertikutieren wesentlich näher an der Geräuschquelle befinden, als der übliche Messabstand beträgt.

Ein Beispiel: Der Al-KO Combi Care 38P Comfort besitzt laut Herstellerangabe eine Schallleistung (LWA) von 99 Dezibel. Als Schalldruckpegel sind 88 Dezibel (LPA) angegeben. Warum das wichtig ist?

Bei einem Schalldruck (also grob einer Lautstärke) von 90 Dezibel bewegen wir uns in etwa auf dem Niveau einer zuschlagenden Tür. Die bei einem Vertikutierer allerdings permanent zuknallen würde. Kratzen wir an der 100 Dezibel-Marke, entspricht das in etwa konstant lauter Musik aus dem Kopfhörer.

Das Perfide am Schalldruck: Obwohl wir das Motorbrummen nicht unbedingt als unangenehm empfinden müssen, kann unser Hörsinn darunter leiden. Für das Empfinden spielen vor allem die Geräuschfrequenzen eine wichtige Rolle, die beim Motor in vielen Fällen angenehm niedrig und gleichmäßig sind.

Während wir uns also vordergründig vom Schnurren des Vertikutierers nicht gestört fühlen, werden die kleinen Flimmerhärchen, die Schwingungen im Ohr aufnehmen und damit im Grunde fürs Hören verantwortlich sind, permanent durch die Stärke der Geräusche herausgefordert und mitunter auch überfordert.

Und diese Stärke entspricht bei einem Vertikutierer nun einmal eher dem LWA-Wert als dem LPA-Wert, eben weil wir dem Motorbrummen nicht aus einiger Entfernung lauschen, sondern nicht einmal einen Meter vom Gerät entfernt sind.

Zwar vertikutieren wir nicht so häufig und konstant, dass unser Gehör allein dadurch Schaden nehmen kann. Aber dennoch lautet meine Empfehlung immer:

Tragt beim Vertikutieren einen Gehörschutz und schaltet somit eine (zusätzliche) Gefahr für eure Ohren aus.

Denn leise Vertikutierer gibt es einfach nicht. Durchs Netz geistert zwar die Behauptung, dass Benziner lauter sind als die E-Kollegen. Doch diese Annahme beruht eher auf einem falschen Vergleich von Autos und Vertikutierern.

Denn der Schalldruck hat nichts mit der Antriebsart, sondern eher mit der Power, der Leistungsverteilung und dem grundsätzlichen Aufbau zu tun. Und mein zweiter Tipp lautet:

Geht immer davon aus, dass ihr mit einem Lärmpegel rechnen müsst, der dem LWA-Wert entspricht. Egal, ob der LPA-Wert wesentlich geräuschärmeres Arbeiten verspricht.

Gewicht – Handhabung

In diesem Punkt bildet unsere Kandidatenliste die übliche Range für Vertikutierer ziemlich gut ab: Der Bosch DIY Vertikutierer AVR 1100 ist mit seinen rund 10 Kilogramm ein absolutes Leichtgewicht, der Einhell GC-SC 2240P schafft es mit 31 Kilogramm ganz nach oben aufs Klopper-Treppchen. Dazwischen haben wir Geräte mit rund 15 bis 25 Kilogramm im Angebot.

So viel vorweg: Allein hätte der Kilowert keinen Ausschlag auf das Testergebnis. Denn es kommt immer darauf an, wie sich diese Masse bewegen lässt. Das hängt nicht zuletzt mit den passenden Rädern zusammen, doch hier spielen auch Faktoren wie die Gewichtsverteilung, die Maße und Vorrichtungen zur Handhabung hinein.

Bosch DIY

Der Bosch ist ein wahres Leichtgewicht

Dennoch: Je leichter ein Vertikutierer, desto wendiger ist er grundsätzlich auch. Zusätzliches Gewicht hilft allerdings dabei, mit etwas härterem Boden klarzukommen, wenn es dem Gerät sonst an Durchsetzungskraft fehlt.

Dennoch braucht es schon etwas Muskelkraft und Körpergröße, um etwa den 31-Kilogramm-Vertikutierer sicher zu bewegen. Denn wir sollten nie vergessen, dass ein Vertikutierer, wie alle Geräte aus der Motor-Kategorie, auch ein gewisses Unfall- bzw. Verletzungsrisiko birgt.

Schutzklasse

Mit der Schutzklasse wird angegeben, ob und wie ein Gerät gegen Wasser von außen geschützt ist. Und bei den Vertikutierern bezieht sich dies auf die E-Motorvarianten, die per Kabel an der Steckdose hängen. Der Wert beträgt standardmäßig Schutzklasse II bzw. IPX4. Damit ist das Gerät gegen allseitiges Spritzwasser geschützt. Doch was heißt das?

Grundsätzlich bedeutet dies nur, dass ihr, solltet ihr bei der Gartenarbeit von einem Regenguss überrascht werden, noch genug Zeit habt, um das Gerät schnell von der Steckdose zu ziehen und ins Trockene zu bringen. Seelenruhig weiter arbeiten ist natürlich nicht möglich.

Das heißt gleichzeitig auch, dass ein Gerät, welches diese Schutzklasse NICHT aufweist, im Grunde unbrauchbar wäre. Solltet ihr über ein solches Angebot stolpern, ignoriert es komplett.

Extras und (scheinbare) Nebensächlichkeiten

Unter diesen Punkt fallen Aspekte, die in unserem Vertikutierer-Test 2024 eine recht zentrale Rolle spielen, aber von den meisten vor dem Kauf kaum beachtet werden. Doch mit ihnen steht und fällt mitunter die Freude am Gerät. Oder auch der Testsieg.

Fangkorbgröße

Es wäre ziemlich sinnlos, würde der ganze Vertikutierabfall nicht in irgendeiner Form gleich aufgesammelt werden. Denn dann dürftet ihr mit der Harke oder dem Rechen die ganze Fläche noch einmal von vorn bearbeiten.

Im Test zeigt sich jedoch, dass die Fangkorbgröße praktisch immer höher sein müsste, um wirklich komfortabel und ohne nervige Leerungsphasen zu vertikutieren. Nur der Bosch DIY Vertikutierer AVR 1100 besitzt einen hohen Füllgrad, der die Zwischenstopps wesentlich verringert.

Die Fangkorbgröße ist nicht nur ein Komfortpunkt. Wird der Korb zu voll, fängt der Vertikutierer an, das Schnittgut in die Gegend zu spucken. Das wiederum sorgt für Unruhe im Gerät und ordentlich Gerumpel.

Voller Fangkorb

Die meisten Fangkörbe werden sehr schnell voll

Darum ist es meist eine gute Idee, wenn ihr den Fangkorb von Anfang an weglasst. Zwar bedeutet das Extraarbeit, heißt aber auch weniger Schäden am Rasen und geschontere Nerven.

Betriebsanleitung

Bei den meisten Elektrogeräten wissen wir alle, wie sie funktionieren und was zu tun ist. Und wir haben ganz sicher auch keine Schwierigkeiten damit, etwa einen Mixer oder einen Bluetooth Lautsprecher sicher zum Laufen zu bringen.

Bei einem Vertikutierer sieht die Sache jedoch völlig anders aus. Hier kann ich euch nur raten, die Betriebsanleitung zu lesen und sie auch zu verinnerlichen. Denn sonst könnt ihr euch erstens wirklich weh tun und zweitens den Rasen auch zerstören.

Dazu ist es natürlich wichtig, dass diese Betriebsanleitung erstens umfassend, zweitens verständlich und drittens auch noch schnell erfassbar ist. Das klingt zwar selbstverständlich, ist es jedoch nicht.

AL-KO 112800 Betriebsanleitung

Ein Teil der Betriebsanleitung des AL-KO 112800

Die meisten Hersteller bieten ihre Anleitungen auch als Download im Netz an. Und ich kann euch nur raten, vor dem Kauf einen Blick darauf zu werfen. Kapiert ihr nicht sofort, was sie von euch will, würde ich die Sache mit dem Kauf tatsächlich noch einmal überdenken.

Die Betriebsanleitung ist zwar kein derart entscheidender Faktor, doch kann sie im E-Fall Probleme mit dem Gerät vermeiden, Unfälle verhindern und Tränen wegen eines kaputten Rasens unterbinden.

Lüftungswalze

Ich habe es bereits erwähnt: Liefert ein Hersteller neben der Messerwalze auch gleich noch eine Lüftungswalze mit, ist das eine tolle Sache, um dem Spezialgerät noch mehr Funktionen abzuringen.

Einhell GE-SA 1640

Hier seht ihr beide Walzen des Einhell GE-SA 1640

Allerdings testen wir hier hauptsächlich die Vertikutierleistung, auch wenn ich die Lüftungswalze immer mit ausprobiert habe. Testentscheidend ist sie aber nicht.

Der „Verpackungs-Effekt“

Unter dem Verpackungs-Effekt verstehe ich natürlich nicht, ob der Karton hübsch ist. Vielmehr lässt sich daran feststellen, ob sich der Vertikutierer auch nach der Anwendung gut verstauen und transportieren lässt.

Wenn zum Beispiel wie beim Einhell GC-SC  2240P Löcher im Karton sind, die von der Messerwalze verursacht wurden, könnt ihr davon ausgehen, dass sich diese Messer nicht anständig versenken lassen bzw. Nicht ordentlich verpackt wurden. Deshalb ratschen sie immer über den Boden, wenn ihr den Vertikutierer bewegt. Das habe ich für euch auf ganz besondere Art getestet. Mehr erfahrt ihr im Testdesign.

Einhell GC-SC 2240P

Der Einhell hat Löcher im Karton verursacht

Die Verpackung ist außerdem auch ein Hinweis darauf, wie gut sich ein Gerät zusammenklappen und damit auch platzsparend (evtl. sogar im Karton) verstauen lässt. Nicht vergessen: Ihr braucht das Gerät höchstens ein- bis zweimal pro Jahr, und da sollte es euch ansonsten nicht im Weg stehen und gut geschützt vor sich hinschlummern. Wie das idealerweise aussehen kann, seht ihr vor allem am Bosch DIY Vertikutierer AVR 1100.

Vertikutierer-Test: Aufbau, Sieger & Erkenntnisse

Meine gesamte Nachbarschaft hat sich über unseren Vertikutierer-Test ausnehmend gefreut. Denn ich habe alle Rasenstücke bearbeitet, die ich finden konnte. Dabei habe ich natürlich darauf geachtet, dass sich die Untergründe in Sachen Bodenbeschaffenheit und Bewuchs halbwegs ähneln.

Wie bei Sonntagmorgen üblich, ist die Checkliste für den Vertikutierer-Kauf auch immer die Grundlage für den Testaufbau.

Dabei haben wir verschiedene Aspekte noch einmal gründlich überprüft, andere zusammengefasst und durchgecheckt und wieder andere einfach als gegeben hingenommen. Wir legen stets die gleichen Testmaßstäbe an, verzichten aber auf Laborbedingungen und kümmern uns lieber um die Praxistauglichkeit unserer Geräte.

Testdesign und -kriterien

Mein eigener Rasen wurde zuvor noch nie vertikutiert, für die anderen Teststrecken kann ich das aber nicht so eindeutig sagen. Aber das ist für das Testdesign auch eher nebensächlich. In jedem Fall habe ich jeweils 10 Meter Rasenbahn vertikutiert – und natürlich vorher, wie im Handbuch angegeben – gemäht.

Die Tests habe ich zwischen Mai und Mitte Juli, einige auch Mitte September bis Mitte Oktober durchgeführt. Das entspricht zwar nicht den Empfehlungen für den optimalen Zeitpunkt, spielt aber für die Praxistauglichkeit der Geräte erst einmal keine Rolle.

Viel wichtiger ist, dass ich immer darauf geachtet habe, dass der Boden trocken, aber nicht zu trocken war und somit das Ergebnis nicht verfälscht wurde. Außerdem habe ich jedes Gerät auf einem leicht vermoosten Stück auf empfohlener Stufe eingefahren.

Vor dem ersten Schnitt habe ich mir jedoch zunächst die grundsätzliche Bauart, die Inbetriebnahme und alles, was damit zusammenhängt, angeschaut:

  • Wie gut ist der Vertikutierer verpackt und wie schnell/einfach lässt er sich in Betrieb nehmen?
  • Wie verständlich und sinnvoll ist die Betriebsanleitung?
  • Was muss ich alles tun und beachten, bevor es ans Vertikutieren geht?

Zusätzlich habe ich für euch den Läufer-Test gemacht:

  • Ich habe einen alten Teppich geopfert und bin mit dem ausgeschalteten Vertikutierer darüber gefahren. An der Teppichoberfläche lässt sich sehr gut sehen, ob ihr Gefahr lauft, euch Einfahrten oder Böden bei jedem Rumrollern zu zerkratzen.
  • Außerdem konnte ich damit auch die Manövrier- und Transportfähigkeit von A nach B untersuchen, schließlich will sich niemand mit einem Gerät auf dem Weg vom Schuppen auf den Rasen vollständig abkämpfen.

Mit jedem Gerät habe ich dann je eine Bahn à 10 Meter mit minimaler und maximaler Arbeitstiefe vertikutiert und die Ergebnisse für euch in Bild und Text festgehalten. Dabei standen folgende Fragen im Mittelpunkt:

  • Welche Anfahrtsschäden verursacht das Gerät?
  • Wie sehen die Ergebnisse aus? Regelmäßig? Unregelmäßig?
  • Wie schonend ist das Gerät zum Rasen?

Gleichzeitig habe ich mich natürlich um Fragen der Anwendung und Handhabbarkeit gekümmert:

  • Wie gut/einfach/sicher lässt sich der Vertikutierer manövrieren?
  • Wie lange kann ich in einem Rutsch arbeiten, ohne ihn zu entleeren? Oder ist es vielleicht von Anfang an besser, den Fangkorb abzumontieren?
  • Was ist mir besonders ins Auge gefallen?

All diese Fragen habe ich immer mit unserer Test-Checkliste abgeglichen bzw. verknüpft, sodass ihr in den Tests noch einmal sehen werdet, wie sich zum Beispiel das Gewicht auf die Schnittergebnisse etc. auswirkt.

Die Kandidaten

Zwar haben wir wiederum die aktuelle Amazon Bestsellerliste für Vertikutierer als Basis für unsere Kandidatenauswahl genommen. Doch sind wir nicht blind den Ergebnissen gefolgt, sondern haben versucht, einen möglichst breiten Querschnitt des aktuellen Marktes abzubilden.

Das gilt für viele Faktoren aus der Kaufcheckliste – vom Preis bis zur Antriebsart. Natürlich erweitern wir die Kandidatenliste im nächsten Durchgang des Vertikutierer-Tests 2024. Dazu muss der Rasen allerdings erst einmal wieder vermoosen.

Update: Wir haben ein bisschen Gras über Sache wachsen lassen und mal wieder die Amazon Bestsellerliste gecheckt – und siehe da: Die Marke WOLF-Garten hat sich eingeschlichen und mit diesem Modell einen Platz in den Top 3 gesichert. Habt ihr bereits Erfahrungen mit dem Hersteller gemacht? Wärt ihr an einem genaueren Test interessiert? Sagt es uns in den Kommentaren!

Bisher durften diese sechs Geräte die Rasenflächen traktieren:

GERÄTANTRIEBPREIS BEI AMAZON ZUM KAUFZEITPUNKT IN EUROBEMERKUNG
Einhell Benzin Vertikutierer GC-SC 2240 PBenzin234,99schwerster
Einhell Elektro Vertikutierer-Lüfter GE-SA 1640Elektro126,13Große Variante des 1433
Einhell Elektro Vertikutierer-Lüfter RG-SA 1433Elektro100,89Typisches Querschnittsmodell
AL-KO 112799 Combi Care 38 P ComfortBenzin275,75---
AL-KO 112800 Combi Care 38 E ComfortElektro106,95“Amazon Choice”
Bosch DIY Vertikutierer AVR 1100Elektro137,99Bestseller & leichtester Vertikutierer im Test

Schon bei dieser kleinen Auswahl zeigt sich, dass preislich ganz viel Luft nach oben und unten besteht. Und die Frage ist tatsächlich, ob die hohen Preise für die beiden Benziner berechtigt sind – oder ob es die weitaus beliebteren Elektrovarianten auch tun.

Schon deswegen haben wir bei den Varianten von AL-KO und von Einhell die jeweils ähnlichen Geräte einmal mit Benzin und einmal mit Elektro getestet. Der Bosch war als Bestseller-Anführer quasi gesetzt. Außerdem wollten wir sehen, ob ein wirklich schwerer Vertikutierer auch bessere Ergebnisse erzielt.

Die Ergebnisse

Eines sei schon einmal vorweg geschickt: Alle Testkandidaten haben im Endeffekt das getan, was sie sollen. Moos war hinterher nicht mehr im Erdreich, der Boden war aufgelockert. Allerdings gab es teilweise deutliche Unterschiede in der Gleichmäßigkeit und den Schäden, die die Geräte am Rasen verursacht haben.

Wer keine Lust oder Zeit hat, alle Testberichte durchzulesen (was ich euch natürlich empfehlen würde), findet hier schon einmal die Grobübersicht.

GERÄTANTRIEBPREIS IN EUROINBETRIEBNAHMEHANDHABUNGERGEBNISSE**
(min/max)
FAZIT
Bosch DIY Vertikutierer AVR 1100Elektro197,53 EuroSehr einfachBestensSehr gut/ sehr gutTop-Gerät für Privatanwender
Einhell Benzin Vertikutierer GC-SC 2240 PBenzin275,74 EuroaufwendigAusreichendGut/zu grobEher für wirklich harte Böden
Einhell Elektro Vertikutierer-Lüfter GE-SA 1640Elektro154,99 EuroEinfachGutGut/ etwas unsauberSehr brauchbar, aber es gibt bessere Modelle
Einhell Elektro Vertikutierer-Lüfter RG-SA 1433Elektro149,99 EuroEinfachEinfachGut/ etwas tiefWirklich brauchbares Querschnittsmodell zum super Preis
AL-KO 112799 Combi Care 38 P ComfortBenzin339,90 EuroSchwierig (Ölfüllung)AusreichendGut/gut
(neigt zu Radblockade)
Für die Ergebnisse eindeutig zu teuer
AL-KO 112800 Combi Care 38 E ComfortElektro134,90 EuroEinfachGutGut/gutKeine größeren Einwände gegen die “Amazon Choice”

*zum Kaufzeitpunkt bei Amazon

** Ergebnisse bei minimaler und maximaler Arbeitstiefe

Testsieger Vertikutierer

Schon ein Blick auf die Übersichtsliste macht deutlich, dass der Testsieger Vertikutierer 2024 eindeutig Bosch DIY Vertikutierer AVR 1100 heißt. Der kleine, wendige und preislich vernünftige Saubermann liefert in jeder Hinsicht tolle Ergebnisse und ist auch noch fast so leicht zu bedienen wie ein Mixer.

VORTEILE

  • solide Verarbeitung
  • sehr leicht und kompakt
  • wendig und hervorragend manövrierbar
  • innovative Messerwelle
  • ausgezeichnete Ergebnisse selbst bei maximaler Schnitttiefe
  • cleveres Auffangsystem für störungsfreies Arbeiten
  • hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis
  • leichte Montage und Wartung
  • Hersteller erlaubt auch Laubaufnahme bei hoher Einstellung

NACHTEILE

  • kabelgebunden
  • eher für einfache Untergründe/Rasenflächen gedacht

Produkteigenschaften

Produktkategorie
MarkeBosch
AntriebsartE-Motor mit 1,1kW
Reichweite Kabel/Tankgröße Motork.A.
empfohlene Rasenfläche max.800 m2
Fangsackvolumen50 l
Arbeitsbreite32 cm
Max. Arbeitstiefe10
Schnitttiefen-Stufen4
Gewicht10,4 kg
Maße montiert1300 x 500 x 520 mm

Außerdem zeigt er deutlich, dass eine vernünftige Fangkorbgröße genauso von Vorteil (und machbar) ist, wie eine ausnehmend ordentliche Arbeit bei relativ geringer Motorleistung. Zudem war er das einzige Gerät im Test, das keine ansonsten fast unvermeidlichen Anfahrschäden an meinem Rasen hinterlassen hat. Wir finden: Sowas muss unser bester Vertikutierer leisten können.

Am anderen Ende des Spektrums stehen eher die beiden Benziner, die einfach zu viel Power mitbringen und auch noch erheblich komplizierter zu handhaben sind. Ich bin der festen Überzeugung, dass das Argument „keine Strippe“ in diesem Fall einfach nicht zieht.

Nun muss natürlich hinterher geschickt werden, dass meine Testrasen vermutlich nicht die schlimmsten Anforderungen an einen Vertikutierer stellen. Und deswegen ist hier zu viel Power sicherlich auch fehl am Platze.

Dennoch sind die Voraussetzungen an den Maschinen durchaus gegeben, dass man diese Leistung herunterregeln und damit anpassen könnte. Das hat im Endeffekt jedoch auch keine Pluspunkte gebracht.

Nicht zuletzt ist die häufige Radblockade beim AL-KO 112799 Combi Care 38 P Comfort ein Faktor, der trotz aller guten Ergebnisse dafür sorgt, dass dieser Vertikutierer der Testverlierer ist. Einen Haufen Geld bezahlen und dann nicht vernünftig arbeiten können? Nein, danke.

Die anderen drei Geräte im Vertikutierer-Test waren gut, aber eben nicht so eindeutig hervorragend wie der Bosch. Hier spielen in meinen Augen Kleinigkeiten für eure Geräteauswahl eine Rolle, auf die ich in den Testberichten noch einmal detaillierter eingehen werde.

In jedem Fall finde ich auch, dass sich der Einhell Elektro Vertikutierer-Lüfter RG-SA 1433 zumindest eine kleine Medaille in Sachen Preis-Leistung verdient hat: Er ist schön kompakt, günstigstes Gerät im Test und außerdem inklusive Lüftungswalze zu kaufen. Die Ergebnisse überzeugen aber nur dann, wenn ihr den Mini-Fangkorb vollständig weglasst.

VORTEILE

  • Solide Verarbeitung
  • Gute Leistung
  • Wendig in der Handhabung
  • Brauchbare Schnittergebnisse
  • Einfach in Montage, Inbetriebnahme, Wartung
  • Inklusive Lüftungswalze
  • Sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • Holm nach Lösen von Verschraubungen auf der Hälfte klappbar

NACHTEILE

  • Fangkorb viel zu klein
  • Auf maximaler Stufe zu ruppig
  • Nur für sehr kleine Rasenflächen ausgelegt

Produkteigenschaften

Produktkategorie
MarkeEinhell
AntriebsartE-Motor 1,4KW
Reichweite Kabel/Tankgröße Motork.A.
empfohlene Rasenfläche max.400 m2
Fangsackvolumen28 l
Arbeitsbreite33 cm
Max. Arbeitstiefe9 mm
Schnitttiefen-Stufen3
Gewicht13 kg
Maße montiert1100 x 600 x 880 mm

Fazit zum Vertikutierer-Test: Tiefenpflege leichtgemacht

Nachdem nun einige Zeit seit den Tests vergangen ist und der Winter in diesem Jahr (bisher) eher gnädig war, kann ich die Ergebnisse immer noch beim täglichen Blick aus dem Fenster bewundern. Und ich sehe selbst als vormaliger Vertikutierer-Muffel, dass die Tiefenlüfterei einen großen Unterschied macht. Und hat man den Dreh raus, erledigt sich dieser Pflegeschritt auch in Nullkommanix. Na ja, fast.

Ich bin aber auch weiterhin der Meinung, dass ihr es bei der Gerätewahl nicht übertreiben und weniger auf Power und Messerzahl schielen solltet und ruhig weniger Geld ausgeben könnt. Steckt das gesparte Geld lieber in weitere hochwertige Gartengeräte, die ihr in jedem Fall häufiger nutzen werdet.