Manchmal tut mir mein Vater leid. Denn sobald ein Feiertag ansteht, bekommt meine Mutter einen Blumenstrauß oder eine neue Pflanze. Spätestens im Frühling zum Geburtstag und rund um Ereignisse wie Muttertag, Ostern und so weiter ähnelt die Elternwohnung meist einem Blumenladen.
Als Fan der digitalen Möglichkeiten (und weil ich nicht gerade um die Ecke wohne) kommen meine Blumengrüße direkt aus dem Internet. Schließlich ist es unheimlich bequem, gemütlich auf der Couch zu lümmeln, durch Sträuße zu blättern und das Wunschgewächs zum Wunschtermin vor die Haustür karren zu lassen.
Allerdings entpuppte sich so mancher Onlinekauf bereits als Fehlgriff. So besitzt meine Mutter nun eine künstliche Pflanze, die im Onlineshop des Blumenversands nicht als Plastik deklariert war. Zerknautschte oder zerstörte Blumensträuße waren ebenfalls schon dabei.
Deshalb ist dieser Blumenversand-Test entstanden. Wir wollten wissen, welcher Anbieter die Kunden zufrieden stellt, die schönsten Sträuße liefert und die Sache mit dem Onlinehandel wirklich verstanden hat.
Das ist der beste Blumenversand im Test 2024:
VORTEILE
- Einfacher Bestellprozess
- Sehr hohe Abbildungstreue
- Solide Floristenkunst
- Frische-Garantie eingehalten
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
NACHTEILE
- Strauß-Zustand bei Anlieferung
Produkteigenschaften
Angesichts immer hipperer Onlineshops von kleinen Start-ups kommt der Testsieger Blume 2000 etwas überraschend. Denn der Blumenmulti stand für mich bisher für eher piefige Blumenarrangements und traurige Ladengeschäfte im Keller eines Einkaufszentrums.
Doch bei unserem Test hat sich gezeigt: Frische, Kreativität, die richtigen Lieferumstände und eine lange Haltbarkeit findet ihr meist bei den Anbietern, die schon lange am Markt sind.
Bester Blumenversand 2024: Blume 2000 bringt’s
Dass wir bei einem Blumenversand-Test mehrere Bewertungsebenen bedenken müssen, zeigt unser Testsieger Blume 2000. Denn der Teststrauß „Welt der Farben“ war zwar nicht außergewöhnlich kreativ und kam etwas angeditscht bei mir an. Aber in Sachen Haltbarkeit, Handwerk und Abbildungstreue hätte der Test nicht besser laufen können.
ab 29,99 € pro Bestellung (zum Bestellzeitpunkt für den Strauß „Welt der Farben“)
Der Onlineshop ist angenehm aufgeräumt, der Bestellvorgang einfach und transparent. Das Verhältnis von Preis und Leistung dürfte euch ebenso überzeugen, auch wenn es minimalen Punkteabzug bei den Serviceleistungen gibt.
Doch mit einer Durchschnittsbewertung von 92 Prozent seid ihr bei diesem Blumenmulti sowohl in Sachen Strauß als auch in Sachen Onlineshop und Bestellung an einer überdurchschnittlich zuverlässigen Adresse.
Schnellster Blumenversand: Fleurop
Manchmal braucht man Blumen im Blitzverfahren. Dann ist es die beste Idee, wenn ihr euch an Fleurop wendet. Das Floristen-Netzwerk hat alle anderen Kandidaten im Test komplett abgehängt. Ich habe den Teststrauß Sonntagabend (!) bestellt und Montagmorgen persönlich vom Floristen um die Ecke erhalten.
VORTEILE
- Sehr schnelle Lieferung
- Ohne Versandaufwand direkt vom Floristen
- Solide Floristenkunst
- Guter Bestellvorgang
- Frische
- Klimaschutz
NACHTEILE
- Abweichungen vom Online-Angebot
- Haltbarkeit des Straußes
Produkteigenschaften
Dafür müsst ihr natürlich mehr zahlen und leider fehlt es dem Fleurop-Strauß etwas an Kreativität – obwohl ein sehr guter Florist am Werk war. Zudem weicht der fertige Strauß immer vom Bild im Netz ab, weil jeder Laden vor Ort ein etwas anderes Angebot hat.
Zwar hat auch von den anderen Direktversendern niemand wirklich gebummelt, doch es hat sich deutlich gezeigt, dass das Geschäftskonzept Floristen-Netzwerk in Sachen Schnelligkeit unübertroffen ist. Denn auch der zweite Vertreter dieser Kategorie konnte in dieser Hinsicht überzeugen.
ab 29,00 € pro Bestellung (zum Bestellzeitpunkt für den Strauß „Strauß der Woche“)
Euroflorist hatte allerdings ein paar mehr Probleme bei der Frische, dem Preis-Leistungs-Verhältnis und insbesondere der Abbildungstreue des Straußes.
Kreativster Blumenversand: Valentins
Auch wenn jeder von uns etwas anderes unter einem schönen Strauß versteht und Kreativität anders bewertet, lassen sich bestimmte Kriterien für Blumensträuße verallgemeinern. Das beginnt schon mit den Blumensorten. Bei Rosen, Nelken und Gerbera rollen wir mit den Augen – been there, done that.
Doch wenn Papst-Eier, Disteln oder Lisianthus ins Spiel kommen, erhält ein Strauß gleich einen ganz anderen Dreh.
Wer es modern und sexy mag, wird (nach unserer Stichprobe) bei Valentins fündig. Der Strauß „Exotic Summer“ mit Hahnenkamm, grüner Chrysantheme, Strelitzie und Anthurie hat mich mit seiner gekonnten Mischung aus Farben, Formen und floristischer Handwerkskunst sehr überzeugt.
ab 29,99 € pro Bestellung (zum Bestellzeitpunkt für den Strauß „Exotic Summer“)
Mir persönlich gefiel das Lilien-Arrangement namens „Zarte Frische“ von FloraQueen zwar am besten, weil es so harmonisch war. Aber große Handwerkskunst war es nun auch wieder nicht.
Das andere Ende der Skala will ich in diesem Fall auch noch erwähnen: FloraPrima und Bloomy Days haben sich jeweils aus eigenen Gründen disqualifiziert.
FloraPrima hat mit dem „Lullaby“ zwar einen Monsterstrauß mit den meisten Stielen im Test geschickt. Aber erstens gab es Füllgrün bis zum Abwinken und nur absoluten Standard bei der Blumenauswahl (Rosen und Gerbera).
Zweitens wirkte der Strauß auf dem Bild sehr üppig beblumt, was in der Realität nicht stimmte. Wenn wir bedenken, dass von 53 Stielen nur 25 zu Blumen gehören, wird klar, was ich damit sagen will. Drittens sah das Ganze nach typischer Tankstellenware aus, es wirkte lieblos, im Akkord gebunden und völlig charakterbefreit.
Bloomy Days lieferte für den Referenzpreis von 30,00 Euro gerade einmal sieben Stiele im Strauß „Summer Feeling“. Diese Stiele gehörten zwar alle zu Blumen, dafür gab es nur drei Sorten.
Das kann man als „Clean Chic“ und „Urban Minimalism“ verkaufen, aber irgendwie fühlte ich mich doch betrogen. Denn die Blumen standen einfach so rum. Kein Arrangement, kein Interesse, kein Bock – das hatte auf dem Produktbild ganz anders ausgesehen. Dort wirkte der Strauß auch wesentlich umfangreicher – und es war von „mindestens 8 Stielen“ die Rede. Eine glatte Lüge also.
Beste Haltbarkeit und Frische: FloraQueen
Ein Strauß sollte nicht nur knackfrisch bei euch ankommen, sondern auch mehr als einen Tag halten. Sonst war die Investition völlig für die Katz.
ab 29,90 € pro Bestellung (zum Bestellzeitpunkt für den Strauß „Zarte Frische“)
In beiden Aspekten haben FloraQueen und Blume 2000 überzeugt. Gerade das Rosen- und Lilien-Arrangement von FloraQueen hielt und hielt und hielt. Auch wenn die Blumen sichtbar an Frische verloren, wirkte das Arrangement selbst an Tag 7 nicht wie Abfall.
Beim Blume 2000 Test wurden das Arrangement zwar mit geknickten Blüten angeliefert, allerdings hielt auch dieser Strauß angenehm lange durch. Er sah am vierten Tag praktisch unversehrt aus und hat meine Wohnung noch eine ganze Weile länger verschönert.
Beim Bloomy Days Test hatte ich auch in dieser Kategorie wieder keinen Spaß. Die Blumen wirkten ausnehmend ausgelaugt, Blütenblätter waren geknickt. Die mechanischen Schäden ließen sich darauf zurückführen, dass sich der Binder gelöst hatte.
Der Strauß konnte auf seiner Reise also hemmungslos durch den Karton tollen. Auch die Verpackung selbst hatte einen sichtbaren Ditscher, vielleicht war der DHL-Bote etwas übermütig.
Warum die Blumen so müde wirkten, kann ich nicht sagen. Aufs Wetter ließ es sich nicht schieben, denn alle anderen Blumen kamen (halbwegs) frisch bei mir an. Da die Blumen schon am ersten Tag schlapp und kraftlos wirkten, wurde dieser Eindruck mit fortschreitender Testdauer natürlich nicht besser.
Die beiden Floristen-Netzwerke Fleurop und Euroflorist habe ich in diesem Fall außen vor gelassen – zumindest bei der Lieferung. Die Blumen kamen einwandfrei frisch aus dem Laden bei mir an. Die Haltbarkeit lag bei beiden Anbietern dafür im soliden Mittelfeld. Auch die restlichen Anbieter wie Lidl-Blumen oder ALDI Blumen waren durchschnittlich überzeugend.
An dieser Stelle schon einmal der Hinweis: Ich habe die Blumen extra nicht angeschnitten und mich auch sonst wie ein echter Blumenstrauß-Anfänger verhalten, um gleiche Grundbedingungen zu schaffen. Mehr erfahrt ihr im Kapitel zu unserem Testdesign.
Kundenfreundlichster Blumenversand: FloraPrima
Obwohl FloraPrima eine Webseite hat, auf der nur noch ein winkendes Katzen-GIF für den perfekten Neunziger-Eindruck fehlt, ist dieser Blumenversand in Sachen Serviceangebot ganz weit vorne.
ab 29,99 € pro Bestellung (zum Bestellzeitpunkt für den Strauß „Lullaby“)
Für mich waren diese Faktoren ausschlaggebend:
- Gratis Vase und Karte bei jedem Strauß
- Fairtrade-Angebote
- Kauf auf Rechnung möglich
- Kauf ohne Kundenkonto möglich
- Lieferung am gleichen Tag möglich
- Zahlreiche Sicherheitszertifikate
- Wiederbesteller-Rabatt
Die anderen Shops konnten dabei mal mehr, mal weniger mithalten. Fleurop macht sich mit seinem Strauß-Konfigurator und dem Wunschbudget pro Fertigstrauß viele Freunde, auch hier gibt es eine Gratis-Grußkarte.
Am anderen Ende der Skala steht für mich in diesem Fall Lidl-Blumen mit seinem beschränkten Serviceangebot, das von ALDI Blumen zum Beispiel darin übertroffen wird, dass ihr dort auf Rechnung und ohne Kundenkonto bestellen könnt. Bei Bloomy Days habe ich in diesem Fall weniger zu meckern, da die Seite übersichtlich ist und sich die Cross-Selling-Wut in Grenzen hält.
Kundenfreundlichkeit drückt sich für mich auch in einer transparenten Preispolitik aus. Schließlich will ich wissen, was mich der Blumengruß kostet – und zwar von Anfang an. Dabei hat sich FloraQueen leider überhaupt nicht mit Ruhm bekleckert.
Denn plötzlich wurde mir in der finalen Preisübersicht zur Bestellung ein Endpreis ausgegeben, der fast 20,00 Euro über dem Strauß-Wert lag. Grund für diese Steigerung waren die Lieferkosten für „Eil- oder Wochenendzustellung“ in Höhe von 9,00 Euro sowie der „spezielle Service“ der „Floristenzusammenstellung“ in Höhe von 10,00 Euro.
Da ich – wie bei allen Bestellungen – eigentlich den Standardversand angeklickt hatte und die Auswahl des Lieferdatums auch entsprechend gekennzeichnet war, sehe ich dies ganz klar als Verstoß gegen das Transparenzgebot.
Denn weder wisst ihr, wofür ihr das Extrageld plötzlich bezahlen müsst, noch wird euch irgendwie vorher klargemacht, dass ihr diese Gebühren zahlen sollt.
Wer hier nicht aufpasst, greift schnell doppelt so tief in die Tasche! Und das grenzt fast an Betrug – zumindest aus Sicht des Onlineshoppers.
Bestes virtuelles Shoppingerlebnis: Alle außer FloraPrima
Ich stehe auf ein übersichtliches Angebot und klare Ansagen zu einzelnen Shop-Kategorien. Außerdem will ich bestellen, ohne mich durchwurschteln zu müssen. Und das Ganze ein bisschen plötzlich!
In diesem Fall macht Euroflorist (fast) alles richtig. Auf jeder Produktseite habt ihr die Wahl zwischen drei gut erkennbaren Straußgrößen oder einem Wunschbudget. Die Extras halten sich relativ dezent zurück.
ab 28,99 € pro Bestellung (zum Bestellzeitpunkt für den Strauß „Blumentanz“)
Zwar gibt es keine direkte Erklärung, was in einem Strauß enthalten ist. Doch da jeder Strauß beim Floristen entsteht und damit vom „Symbolbild“ leicht abweichen kann, ist das in Ordnung.
Nach der Warenkorb-Überprüfung geht es ohne viel in den eigentlichen Bestell- und Bezahlprozess, nur das Pop-up mit den Extras nervt ein wenig. Aber wenigstens ist es schnell weggeklickt.
Auf Anhieb habe ich mich auch bei Valentins gut aufgehoben gefühlt. Hier kann ich alles Notwendige einstellen und überblicken, die Produktfotos sind ansprechend und ihr erhaltet klare Aussagen dazu, welche Blumen in einem Strauß enthalten sind – und wie viele.
Sogar Bloomy Days mit seinem sehr aufgeräumten Look und den (offenbar nicht immer richtigen) Angaben zum Strauß spielt hier ganz weit vorne mit. Dieser Aspekt fehlte bei Fleurop, der mir ansonsten als Shop auch gut gefiel.
Wie man einen Onlineshop heutzutage nicht mehr aufbauen sollte, seht ihr hervorragend bei FloraPrima. Die überladenen Seiten zu viele USP-Stopper, Badges und Widgets machen es unnötig schwer, sich zurechtzufinden.
Die Produktfotos wirken sehr symbolisch, wenig ansprechend und damit auch weniger vertrauenserweckend. Die Bestellseite und die Cross-Selling-Arien machen die ansonsten absolute Kundenorientierung fast wieder zunichte. Schließlich erfassen Neukäufer nur sehr schwer, was sie eigentlich erhalten.
Der umweltfreundlichste Blumenversand: Floristen-Netzwerke vorn
Bevor ich auf die Sieger zu sprechen komme, muss ich ein ernstes Wörtchen mit Bloomy Days reden:
Ich find es total super, dass ihr mir Probier-Tee ins Paket legt. Netter Zug, obwohl ich gar nicht danach gefragt habe und das für unnötig halte. Aber was soll ich bitte mit dem ganzen Werbemüll und Rabattgutscheinen für andere Shops?
Ich wollte einfach nur Blumen! Ich weiß, diese Unsitte ist im Versandhandel weit verbreitet. Aber eure Blumenkollegen machen einiges besser. Sie schicken mir zum Beispiel nur einen Rabattgutschein für ihren eigenen (!) Shop und die nächste Bestellung – siehe FloraPrima. Oder für den Firmenbruder – siehe Lidl-Blumen für Valentins.
Auch wenn die beiden Floristen-Netzwerke Fleurop und Euroflorist im Detail voneinander abweichen, liegen sie doch auf einer Linie und haben die gleichen Vor- und Nachteile: Da die Lieferung direkt per Bote erfolgt, braucht es weder eine Verpackung noch Werbemüll. Dagegen können die Versender gar nicht ankommen.
Bei den Versendern sind die „Frischhalte-Vorrichtungen“ meist das größte Problem. Diese „Windeln“ und Vliese sind nur schwer bis gar nicht recyclebar und damit eine Umweltsünde an sich.
Bei den Kartongrößen muss ich allerdings festhalten, dass sich ausnahmslos alle Direktversender genau an der Straußgröße orientiert und unnötige Luft im Paket vermieden haben. Das liegt natürlich hauptsächlich an der Transportlogistik, macht sich aber doch bemerkbar.
Nur leider hat dies auch zur Folge, dass nicht jeder Strauß im tiptop Zustand bei euch ankommt. Dass es funktionieren kann, zeigt euch der FloraQueen Test.
Noch ein Wörtchen zum kleinen, aber feinen Unterschied zwischen Plastik und Papier:
Ich weiß nicht, wer ausgerufen hat, dass eine Plastikhülle bei Blumensträußen besser aussieht oder irgendetwas bringt. Dabei weht immer ein Hauch von Tankstelle und Massenware um das Produkt, während Papier schöne Farben haben kann und eleganter wirkt – vom Umweltaspekt ganz zu schweigen.
Fast alle Versender bevorzugen Plastik, doch etwa Valentins macht mit dem frischen Grün seines Papiers beim Auspacken richtig Spaß. Das gilt übrigens auch für Bloomy Days. Würden sie den zusätzlichen Mist weglassen, wäre ihnen das umweltfreundliche Krönchen der Direktversender sicher!
Beste Blumen-Präsentation beim Empfänger: Euroflorist und Bloomy Days
Ich finde, dass es beim Blumen-Versenden auch darauf ankommt, wie der Strauß an den Empfänger übergeben wird. Denn hier geht es nicht nur um das Produkt. Das Überreichen macht für mich einen großen Teil der Überraschung aus.
ab 28,99 € pro Bestellung (zum Bestellzeitpunkt für den Strauß „Blumentanz“)
Mir fiel dieser Unterschied vor allem auf, als der Floristen-Bote von Euroflorist bei mir vor der Tür stand. Die Übergabe war ausnehmend herzlich, der Strauß schön simpel verpackt und ich habe mich gänzlich mit Feenstaub überzuckert gefühlt.
Das funktioniert mit Paketen natürlich nicht so einfach. Theoretisch sind Blumen, die stehend im Karton geliefert werden, präsentationsfreundlicher als die liegenden Varianten – zumal es dann weniger knautscht. Allerdings zeigt zum Beispiel ALDI Blumen, dass auch liegend versandte Blumen unversehrt und frisch beim Empfänger ankommen können.
Zur Abwechslung muss ich in diesem Fall Bloomy Days ein Lob aussprechen. Das Paket wirkt in der Aufmachung und den Präsentationsdetails sehr elegant und liebevoll –also wie ein Geschenk.
Mir wurde per Aufkleber erklärt, dass Leopold meinen Strauß gemacht hat. Der Sticker „Flowers can’t solve all problems … but they’re a great start“ ist auch ein sehr schönes Detail.
Anders sieht die Sache etwa bei FloraPrima aus. Hier wirkt die Kiste traurig, das Paket hat etwas von einem x-beliebigen Elektrogerät. Das hat nicht nur dem Strauß nicht gutgetan. Es macht auch keinen Spaß, das Ganze auszupacken.
Gleiches gilt für FloraQueen und ALDI Blumen. Von Lidl-Blumen erhalte ich zwar kein Ultrasexy-Paket, aber es lässt sich gut aufklappen und präsentiert den Strauß wesentlich schöner als die Elektropack-Fraktion.
Gut gefallen hat mir auch die Präsentation von Valentins, die dank Papier und schlichter Aufmachung beim Anblick Freude bereitet.
Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis: FloraQueen und Blume 2000
In dieser Kategorie muss ich ein wenig differenzieren und finde auch, dass die Bewertung bei einem Blumenversand relativ subjektiv ausfallen wird. Denn der Look des Straußes spielt hier auf jeden Fall mit hinein.
Darum dürfte es wenig überraschen, dass trotz der zahlreichen Beigaben und des Monsterstraußes für FloraPrima in dieser Kategorie kein Preis zu holen ist. Denn hier wird auf Masse statt auf Klasse gesetzt: Der Strauß ist zu lieblos und mit zu viel Füllgrün gebunden, die Blumen sind 08/15 und wenig spektakulär.
Da wir immer die gleiche Preiskategorie gewählt haben, lässt sich der Gegenbeweis sehr gut ausmachen: Ein Sieger beim Preis-Leistungs-Verhältnis ist FloraQueen mit dem Lilien-Rosen-Arrangement.
Der Strauß wirkt edel, hochwertig und mit handwerklichem Geschick gebunden, er bleibt lange frisch und enthält mit Lilien hochwertige Blumen. Außerdem wurde Dekogrün sinnvoll eingesetzt, Größe und Üppigkeit stimmten.
Auf dem zweiten Platz darf es sich Blume 2000 bequem machen, weil hier für den Preis ebenfalls alles stimmt und ihr euch als Shopper sicher sein könnt, auch den Strauß zu erhalten, der euch online vorgestellt wurde. Auch die Haltbarkeit und Frische überzeugen.
Vielleicht fragt ihr euch, warum die beiden Floristen-Netzwerke Fleurop und Euroflorist hier nicht aufgeführt sind:
Ich habe hier stark das Gefühl, einen unnötigen Zwischenschritt zu gehen, der mir Kosten verursacht, aber wenig Vorteile bringt – zumal ich im direkten Gespräch mit den Floristen genauer sagen könnte, welchen Strauß ich haben möchte. Die Standardisierung beim Umweg über die Plattform geht mir einfach zu weit. Seht ihr das anders?
Größte Abbildungstreue: ALDI Blumen und Blume 2000
Mich würde interessieren, wie viele Klamotten zurückgeschickt werden, weil das gelieferte Produkt nicht dem Bild im Onlineshop entspricht. Würden wir das auf Blumen übertragen, läge die Quote extrem hoch.
Die meisten getesteten Versender lieferten Sträuße, die mal mehr, mal weniger von der Beschreibung und dem Bild im Onlineshop abwichen. Eklatant war dies zum Beispiel bei FloraPrima, wo die versprochene Fülle durch Grün ergänzt wurde, um auf die horrende Stängel-Anzahl zu kommen.
Fleurop und Euroflorist sind hier insofern aus dem Schneider, weil sie schon online klarmachen, dass jedes Straußbild nur ein Symbol- bzw. Beispielfoto ist und der jeweilige Florist seinen eigenen Stil einfließen lässt. Das spricht so gesehen für diese Versender, die das kreative Handwerk damit noch ein wenig stärker betonen.
ab 29,99 € pro Bestellung (zum Bestellzeitpunkt für den Strauß „Sommerharmonie“)
Allerdings gilt im Online-Handel: Ich schaue mir das Bild an und will exakt dieses Produkt haben. Ohne, dass ich mich auf Experimente einlassen muss. Darum ist das Konzept von Euroflorist und Fleurop in meinen Augen auch nicht so ganz tragfähig.
Eine recht hohe Abbildungstreue zeigte sich im ALDI Blumen Test. Hier entsprach das gelieferte Arrangement im Grobaufbau ziemlich genau dem Internet-Bild. Aber auch da wirkte das Ganze wieder üppiger und spektakulärer.
Noch ein wenig besser war wiederum Blume 2000. Abgesehen von der leicht anderen Schattierung und der nicht ganz so ausladenden Grünbasis entsprach der Strauß exakt dem Vorbild. Zum uneingeschränkten Sieg in dieser Kategorie hätte Mitarbeiterin „Nicole“ das Dekogrün im unteren Straußbereich einfach nur weiter auffächern oder größere Blätter binden müssen.
Auch Valentins lieferte mir fast exakt das, was ich bestellt hatte – nur fehlte hier etwas von der Leichtigkeit, die das Bild zum „Exotic Summer“ verströmt hatte.
Ein eher nicht gelungenes Beispiel: Im Lidl-Blumen Test hatte ich einen locker-luftigen Sommerstrauß mit viel Blumenwiesen-Flair und unterschiedlichen Stockwerken erwartet (siehe Bild). Erhalten habe ich eine traurige, lieblose und gar nicht locker-luftige Angelegenheit, die selbst gepflückt wirkte. Und zwar nicht mit Freude.
Bestes Pflegezubehör: Fleurop
Ich bin ganz froh, dass mir nie jemand Blumen schenkt. Denn mein grüner Daumen existiert nicht – außer vielleicht bei Kräutern. So wie mir geht es vielen Empfängern von Blumengrüßen, die das Gebinde in irgendeine Vase stellen und dann aufs Beste hoffen.
Auch wenn wir für diesen Test alle Pflegemittel und Tipps mit Vorsatz ignoriert haben, war uns wichtig, ob der jeweilige Blumenversender auch an Blumen-Trottel denkt und nicht nur Pflegemittel, sondern auch Pflegetipps liefert.
Sehr gut umgesetzt hat dies Fleurop. Richtig schlecht war kein Versand, auch wenn ich hier wieder auf Bloomy Days und den ganzen Müll hinweisen muss, zwischen dem man das Pflegemittel erst suchen musste. Ob ihr diese Mittelchen wirklich braucht, erkläre ich weiter unten noch ausführlicher.
Die Testergebnisse im Überblick
Wie immer haben wir euch die wichtigsten Erkenntnisse zum Blumenversand-Test in Tabellen zusammengefasst. Dabei gilt in diesem Fall: Wir müssen zwei Aspekte bewerten – einmal den Bestellvorgang und einmal den Strauß selbst.
Bei einem Wasserkocher-Test könnte uns der Shop egal sein. Schließlich erhaltet ihr exakt das gleiche Produkt bei verschiedensten Anbietern.
Bei einem Blumenstrauß handelt es sich jedoch (theoretisch) um ein kreatives und individuelles Produkt, das auf dem einfachsten und schnellsten Wege beim Empfänger ankommen soll. Ohne, dass sich der Versender besonders viele Umstände macht.
Darum ist es umso besser, wenn ein Blumenversand im Test in beiden Kategorien Spitzenleistungen abliefert. Aber wenn der Strauß eine Wucht ist, kann ich auch einen etwas komplizierten Bestellvorgang oder eine längere Lieferzeit verknusen.
Zu viel Krimskrams oder nicht recyclebare Verpackungen kann ich jedoch nicht leiden. Denn wir sind uns alle bewusst, dass unsere Onlineshopping-Manie die Umwelt nicht gerade zum Jubeln bringt. Darum war ich beim Thema Verpackung besonders kritisch.
Nun aber zu den wichtigsten Erkenntnissen aus dem Blumenversand-Test 2024 im Schnelldurchlauf. Wie immer gilt: Wenn ihr es genau wissen wollt, gibt euch der jeweilige Testbericht alle detaillierten Informationen.
Strauß und Lieferung
Alle Sträuße wurden am Sonntag zwischen 21.30 Uhr und 23.30 Uhr ohne Wunschtermin bestellt und haben zwischen 29,00 und 29,99 Euro gekostet. Als Orientierung wurde der günstigste Strauß bei Bloomy Days genommen, da hier nichts unter diesem Preis zu haben war.
Zwar sind die Versandkosten darin schon enthalten, doch das mussten wir aufgrund der preislichen Vergleichbarkeit der Angebote schlichtweg ignorieren.
Anbieter | Strauß | Stiele | Blumen / Sorten* | Lieferung wie abgebildet | Zustand bei Lieferung |
---|---|---|---|---|---|
ALDI Blumen | „Sommerharmonie“ | 43 | 20 / 6 | Ja | Unversehrt & frisch |
Bloomy Days | „Summer Feeling“ | 7 | 7 / 3 | Nein | Geknickte Blütenblätter & ausgelaugte Pflanzen |
Blume 2000 | „Welt der Farben“ | 45 | 25 / 7 | Ja | Geknickte Blüten |
Euroflorist | „Blumentanz“ | 37 | 13 / 6 | Nein | Frisch gebunden |
Fleurop | „Strauß der Woche“ | 37 | 13 / 3 | Nein | Frisch gebunden |
FloraPrima | „Lullaby“ | 53 | 25 / 4 | Nein | Geknickte Blüten |
FloraQueen | „Zarte Frische“ | 20 | 16 / 2 | Ja | Top |
Lidl-Blumen | „Sommerfreude“ | 19 | 18 / 16 | Nein | Etwas schlapp |
Valentins | „Exotic Summer“ | 15 | 8 / 8 | Ja | Knautschig |
* Ohne Grünzeug-‚Deko‘
Blumen-Magnat Fleurop hat sich in Liefer-Hinsicht vor alle Versandhändler geschoben. Und zwar aus mehr als einem Grund:
- Schnellste Lieferung
- Zusammenarbeit mit lokalem Blumenhändler ohne Versand- und Verpackungsaufwand
- Umfangreiche Tipps und wichtigstes Pflegezubehör
Da wundert es schon, dass der Bloomy Days Test nicht nur in dieser Hinsicht ganz hinten auf dem Treppchen steht, denn das ehemalige Start-up aus Berlin gehört inzwischen zu Fleurop.
Onlineshop und Bestellung
Für jeden sind unterschiedliche Aspekte in einem Onlineshop wichtig. Bei Blumenhändlern dreht sich meist alles um die Lieferung und die Abbildungstreue.
Für unseren Test haben wir versucht, die typischsten Details, die uns wichtig erschienen, abzubilden. In den Testberichten sind wir auf weitere Besonderheiten und Punkte wie das Design oder die Benutzerführung intensiv eingegangen. Hier die Übersicht:
Anbieter | Lieferung am gleichen Tag möglich | Specials | Zahlungsarten | Standard-Versandkosten | Trusted Shop | Bestellung ohne Kundenkonto |
---|---|---|---|---|---|---|
ALDI Blumen | Nein | – | Kreditkarte, PayPal, Lastschrift, Rechnung, Vorauskasse | Inklusive | Nein | Ja |
Bloomy Days | Nein | Blumenabo | Kreditkarte, PayPal, SEPA | Inklusive | Ja | Nein |
Blume 2000 | Nein | Geld-zurück-Garantie | Kreditkarte, PayPal, Lastschrift, Rechnung, Ratepay | 4,95 € | Nein | Ja |
Euroflorist | Ja | Größenauswahl, Wunschbudget | Kreditkarte, PayPal, Rechnung, Sofortüberweisung | 4,95 € | Nein | Ja |
Fleurop | Ja | Wunschbudget, kostenlose Grußkarte, Konfigurator | Kreditkarte, PayPal, Lastschrift, Sofortüberweisung, Rechnung (Firmenkunden) | 6,95 € | Ja | Ja |
FloraPrima | Ja | Gratis Karte & Vase, Fairtrade-Angebote, sozial handelnde Hersteller, Wiederbesteller-Rabatt | Kreditkarte, PayPal, Lastschrift, Rechnung, Sofortüberweisung | 4,99 € | Nein* | Ja |
FloraQueen | Ja | – | Kreditkarte, PayPal, SEPA, Discover, PayU | 7,00 € | Nein | Ja** |
Lidl‑Blumen | Nein | – | Kreditkarte, PayPal, Lastschrift | Inklusive | Nein | Nein |
Valentins | Nein | Payback | Kreditkarte, PayPal, Bankeinzug, Sofortüberweisung, Rechnung (Firmenkunden) | 4,99 € | Ja | Nein |
* Dafür einen Haufen anderer Siegel
** Allerdings mit automatischer Konto-Erstellung
Demnächst im Test: Bloom & Wild
Bei euch kommen Blumen aus dem Netz ziemlich gut an und rufen immer mehr Anbieter aus allen Ländern auf den Plan. Und weil unsere Zeiten so sind, wie sie sind, richten sich die meisten Anbieter an die Instagram-Generation.
Bloom & Wild ist ein Anbieter aus Großbritannien, der sich an Vorbildern wie Bloomy Days orientiert. Hier dreht sich alles um schicke Boho-Sträuße mit viel Luft und wenig Bindung. Besonders auffällig sind die „Kreativboxen“.
Sie markieren einen zunehmenden Trend in der Online-Floristik: Der Händler schickt euch nur die Stängel, das Arrangement übernehmt ihr. So schön ich diese Idee finde, so faul ist sie im Grunde auch. Denn ihr zahlt verhältnismäßig genauso viel für den Blumenbaukasten wie für den fertigen Strauß.
Bei Bloom & Wild gibt es Standardlieferpakete und Garantielieferungen zum Aufpreis. Außerdem wird euch eine richtig schnieke Verpackung versprochen. Ihr seht schon: Ich bin ganz wild darauf, diesen neuen Anbieter für euch zu testen.
Außerdem interessiert mich, ob ihr neue Onlinefloristen entdeckt habt, die euch irgendwie besonders erscheinen und in unserem Blumenversand-Test dabei sein sollten. Lasst es uns gern wissen!
So haben wir getestet
Auch wenn jeder Blumenversand auf den ersten Blick einen eigenen Look hat und unterschiedliche Sträuße anbietet, ähneln sich die Standardgebinde meist doch sehr – vor allem, wenn ihr in die saisonalen Angebote guckt und die Blumensorten vergleicht.
Das hat uns unserer Aufgabe natürlich wesentlich erleichtert, konnten wir doch so wieder halbwegs kompatible Testbedingungen schaffen, ohne allzu wissenschaftlich ans Werk zu gehen.
Als Testgegenstand haben wir uns für das Angebot an Sommersträußen entschieden und jeweils ein Bouquet mit einem Preisschild von 29,00 bis 29,99 Euro ausgewählt. Dieser Preis wurde quasi von Bloomy Days vorgegeben, weil es dort kein Angebot unter 30,00 Euro gab. Bei anderen Versendern wäre dies aber möglich gewesen.
Wir sind uns bewusst, dass bei Bloomy Days die Versandkosten bereits enthalten sind. Darum sinkt theoretisch die Vergleichbarkeit mit Anbietern, bei denen das nicht der Fall ist.
Aber es gibt erstens weitere Inklusiv-Versender wie ALDI Blumen oder Lidl-Blumen. Zweitens können wir sehr schön beobachten, ob der Extrabetrag einen Unterschied bei der Leistung macht oder nicht. Und das ist, wie ihr in den Einzelbewertungen seht, nicht zwingend der Fall.
Die Sommer-Kategorie hat es uns im Gegensatz zu einem Bund Rosen, Tulpen oder Nelken einfach gemacht, die Kreativität und das Handwerk des jeweiligen Versenders zu beurteilen.
Auch über die Strauß-Zusammenstellung konnten wir so mehr sagen. Wenn ihr Rosen bestellt, ist es schließlich recht unwahrscheinlich, dass ihr Tulpen bekommt.
Alle Sträuße wurden am Sonntag zwischen 21.30 Uhr und 23.30 Uhr bestellt. So konnten wir feststellen, welcher Anbieter unter etwa den gleichen Voraussetzungen in Sachen Lieferschnelligkeit und Frische der Pflanzen die Nase vorn hat.
Dabei haben wir keinen Wunschtermin angegeben, sondern den frühstmöglichen Zeitpunkt mit Standardversand genutzt. Damit haben wir auch Blumenversender ins Boot geholt, die keine Expresslieferungen anbieten.
Extras und Grußkarten haben wir außen vor gelassen und auch ansonsten keine besonderen Gestaltungsvorgaben gemacht.
Jeder Strauß wurde bei der Ankunft, sowie über einen Zeitraum von sieben Tagen täglich fotografiert und wir haben in dieser Zeit folgende Faktoren untersucht:
Strauß
- Wie viele Blumensorten/Blumen/Gründeko erhaltet ihr für euer Geld?
- Wie frisch ist der Strauß?
- Wie kreativ ist das Gebinde?
- Wie lange bleibt der Strauß frisch und ansehnlich?
- Entspricht der reelle Strauß der Abbildung im Onlineshop?
Diese Aspekte allein würden auch für den Blumenladen um die Ecke gelten. Uns geht es im Blumenversand-Test aber vor allem um den Weg vom Onlineshop bis zum Klingeln des Paketboten:
Onlineshop
- Wie einfach und übersichtlich ist der Onlineshop aufgebaut?
- Wie groß ist die Auswahl in verschiedenen Preis- und Anlasskategorien?
- Wie einfach durchlauft ihr den Bestellprozess?
- Wie transparent sind Zusatzkosten (wie Versand) aufgelistet?
- Wie steht es um den Daten- und Käuferschutz?
- Welche Zahlungsmöglichkeiten gibt es?
- Welche Auswahlmöglichkeiten in Sachen Lieferung gibt es?
- Gibt es Bonusprogramme wie Payback et cetera?
Lieferung
- Wie und wann wird der Strauß geliefert?
- Wie ist er verpackt?
- Welche Pfllegemittel und/oder -hinweise sind enthalten?
- Wie wird das Gebinde dem Empfänger präsentiert?
- Wie viel Müll entsteht?
- Wie hat der Strauß die Lieferung überstanden?
- Zurück
- Weiter
Aus diesen Vorgaben haben wir die fünf Bewertungskriterien entwickelt, die ihr im jeweiligen Testbericht mit Prozentangaben und Schulnote übersichtlich ablesen könnt:
- Bestellung & Lieferung
- Frische & Haltbarkeit
- Handwerk & Kreativität
- Abbildungstreue
- Preis-Leistungs-Verhältnis
Damit wollten wir erstens den Dümmsten Anzunehmenden User (DAU) simulieren und zweitens unverstellt testen, wie lange die Blumen auch ohne besondere Hilfe frisch bleiben – und sich im Laufe der Zeit verändern.
Als Otto Normalverbraucher weiß man schließlich überhaupt nicht, was in solchen Blumennahrungs-Sachets enthalten ist und wozu das gut sein soll. Es könnte ja sein, dass Blumenpflege A besser als Blumenpflege B ist.
Weil ich mich das auch gefragt habe, habe ich dazu etwas weiter unten noch recherchiert. Auch weitere interessantes Hintergrundwissen zu Blumenversendern will ich euch im Folgenden nicht vorenthalten.
Die Straußlogistik: Wie funktioniert ein Blumenversand?
Das klingt vielleicht wie eine ziemlich hohle Frage. Doch habe ich tatsächlich darüber nachgedacht, wie die Online-Händler von dekorativem Grünzeug die Balance zwischen Angebot und Nachfrage halten.
Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass sie sich jeden Tag mit X Stängeln eindecken und hoffen, dass diese Stängel auch im Onlineshop bestellt werden. Darum habe ich mich einmal mit der Logistik eines solchen Frischwaren-Lieferanten beschäftigt.
Am einfachsten funktioniert diese Logistik bei den Blumenversendern, die mit lokalen, stationären Blumenhändlern zusammenarbeiten oder eigene Filialen unterhalten. In unserem Test wurden die Blumen von Fleurop und Euroflorist per Bote aus dem Blumenladen um die Ecke geliefert.
Das System hat ein wenig was von Taxiunternehmen: Die Aufträge aus dem Onlineshop werden in einem Pool angeboten, wer zuerst zuschlägt, hat den Auftrag. Angeblich müssen sich die Blumenhändler für das Fleurop-Sternchen besonders qualifizieren und gewisse Standards erfüllen. Wie es um die Abrechnung und so weiter steht, habe ich aber nicht herausgefunden.
Diese Logistik ergibt Sinn, weil die Floristen so zusätzliche Einnahmequellen generieren und nur dann Aufträge annehmen, wenn sie die Blumen auch auf Lager haben. Diese bekommen sie aus einem eigenen Fleurop-Händlershop.
Allerdings stellt Fleurop schon in den Geschäftsbedingungen klar, dass der Partner mit der Marke nicht nur werben darf, sondern es sogar zwingend muss. Wer also mit Fleurop spielen will, muss sich Fleurop unterordnen.
Gegen etwaige Probleme mit der Kundschaft sichern sich diese Unternehmen außerdem von Anfang an ab: Der Strauß, den ihr online seht, ist immer ein Symbolbild und wird durch den lokalen Blumenhändler mal mehr, mal weniger verändert.
Ein klassischer Franchise-Filialist wie Blume 2000 kam bei uns per DHL ins Haus, weil der nächste Blume 2000 Shop in unserem Berliner Einzugsgebiet zu weit weg ist. Blume 2000 ist übrigens (noch) Marktführer im Blumen-Einzelhandel per Filiale. Hier greift das McDonalds-Prinzip – ein Subunternehmer eröffnet als Franchisenehmer eine Blume 2000-Filiale und ist damit direkt in das Vertriebssystem eingebunden.
Direkthändler wie FloraPrima setzen nur dann auf die Hilfe von ortsansässigen Floristen, wenn ihr euren Strauß im Expressmodus wollt – gegen einen Aufpreis, versteht sich. Ansonsten findet ihr auf der Über-Uns-Seite von FloraPrima ein Video, das mich mit seiner Musik überaus wütend macht.
Davon abgesehen suggeriert es, dass hier tatsächlich Blumenbinder in einer firmeneigenen Lagerhalle rumstehen und die Sträuße zusammenbasteln, sobald eine Bestellung reinkommt. Das erklärt auch, warum die Lieferzeit hier im Allgemeinen länger ist.
Die Rohware wird also mit etwas Vorlauf wohl direkt beim Blumenerzeuger bestellt, um sie dann frisch gebunden möglichst schnell an den Empfänger zu liefern. Da ja bestimmte Blumensorten in vielen Sträußen immer wieder auftauchen, dürfte sich der Ausschuss in Grenzen halten.
Dabei legt FloraPrima besonders Wert darauf, euch klar zu machen, dass sie nur mit ausgewählten Großhändlern und/oder Erzeugern zusammenarbeiten, die hohe soziale Standards erfüllen. Das muss ich uneingeschränkt gutheißen.
Bei den Discounterriesen ALDI und Lidl vermutete ich richtig einen Groß-Zwischenhändler als Lieferanten. Denn hier könnt ihr, wie in den ALDI-FAQ ersichtlich, weder individuelle Sträuße bestellen, noch ausländische Lieferungen oder eine Expresslieferung am gleichen Tag in Auftrag geben. Will heißen: Alles ist standardisiert und gestreamlined.
Bei ALDI stieß ich außerdem auf den Namen „fleurfrisch“ als Partner. Dahinter verbirgt sich laut Fachmagazin Dega Gartenbau eine Tochtergesellschaft des Blumenlieferanten „Landgard Blumen & Pflanzen“, der ALDI sowieso schon jahrelang als großer Zwischenhändler mit Fertigsträußen versorgt. Fleurfrisch ist für die Online-Abwicklung zuständig.
Der lange Weg der Stängel: Woher kommen die Blumen?
Nicht nur die Logistik, sondern auch die Herkunft der Blumen hat mich interessiert. Schließlich handelt es sich hierbei um ausnehmend empfindliche Produkte, die noch schneller an Frische und Ansehnlichkeit verlieren als Zitronen oder Chia.
Wenn ihr aber glaubt, dass eure Blumen wenigstens aus Europa kommen, seid ihr leider schief gewickelt. Obwohl auch ich beim Thema Rosen, Tulpen, Nelken immer endlose bunte Blütenreihen in den Niederlanden und Spanien im Kopf habe, steht die eigentliche Blumenfabrik der Welt ganz woanders.
Noch sind die Niederlande zwar Hauptlieferant von Blumen nach Deutschland, aber sitzen hier meist nur noch die großen Importeure, die ihre Ware vorrangig aus Ecuador, Sambia und vor allem Kenia beziehen. Das gilt insbesondere für Rosen. Auch Kolumbien und Äthiopien tragen immer mehr Bedeutung im Blumenanbau. Genaue Zahlen liefert euch diese Statista-Grafik.
Der Grund dafür ist klar: Unsere ganzjährige Blumenwut – vor allem in Deutschland – verträgt sich leider überhaupt nicht mit dem Klima. Und statt Gewächshäuser auf teurem Grund, mit teuren Arbeitskräften und teuren Betriebskosten zu unterhalten, gibt es das alles in den Entwicklungsländern günstiger und unter „besten“ klimatischen Voraussetzungen. Dumm nur, dass Blumen so viel Wasser benötigen …
„Echte“ Hollandrosen werden nach einem Insider-Artikel des Spiegel nur noch selten und wenn überhaupt in Süddeutschland verkauft. Und echte Deutschland-Rosen? Sind praktisch kaum zu finden.
An diesem System ist sicherlich alles falsch, was nur falsch sein kann. Aber warum sollten Blumen etwas anderes sein als der Rest unserer Konsumgesellschaft? Es stellt sich dabei nur die Frage, ob wir selbst etwas daran ändern können, ohne unsere Bequemlichkeit aufzugeben. Dem gehen wir gleich nach.
Vorher will ich noch kurz erklären, wie es möglich ist, dass empfindliche Blumen erst einmal um die ganze Welt gondeln, dann noch gebunden und wieder verschickt werden und trotzdem mit einer „7-Tage-Frische-Garantie“ bei uns ankommen.
Das liegt zum einen an bestimmten Konservierungsmethoden wie der sofortigen Schockkühlung nach der Ernte.
Doch die Blumen in unseren Vasen sind gezüchtete Supermaschinen. Sie müssen nach der Ernte erst einmal zwingend trocken liegen und wandern dann ins Kühlhaus. Erst, wenn sie die meist 24 Stunden lange Reise zum Verkaufsort hinter sich haben, sollen sie ins Wasser und können dann noch bis 10 Tage durchhalten.
Man hat diesen Pflanzen nämlich das „Weiteratmen“ nach der Ernte abgewöhnt, also ihre Stoffwechselprozesse heruntergefahren. Stoffwechsel heißt auch immer Verfall. Wenn ihr mehr wissen wollt, schaut mal in diesen umfangreichen Ratgeber vom aid infodienst des Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e. V.
Bio- oder Fairtrade-Blumen: Was bedeutet das?
Eine der Möglichkeiten, wie ihr etwas mehr Achtsamkeit beim Onlineshoppen von Grünzeug walten lassen könnt, ist das Fairtrade-Siegel. Analog zu Kaffee und anderen Produkten aus den Entwicklungsländern wird es an Hersteller vergeben, die bestimmte soziale Kriterien für die Blumenbauern erfüllen – also faire Bezahlung, bessere Arbeitsbedingungen et cetera.
Ökologische Aspekte spielen hier auch eine Rolle, doch der Mensch steht unmittelbar im Vordergrund.
Das Siegel selbst – bzw. die Dachorganisation – ist nicht ganz unumstritten, denn die Zertifizierung kostet viel Geld und für viele Verbraucherschützer geht die Herkunftstransparenz nicht weit genug. Aber es ist immerhin ein Anfang.
Ausgewiesene Fairtrade-Blumen führt nur FloraPrima und macht damit auch gesondert Werbung. Ein kleiner Check bei Fairtrade Deutschland offenbart jedoch, dass ALDI (Süd) ebenfalls faire Blumen verschickt. Warum ALDI Nord da nicht mitmacht, muss wohl wie immer eine Detailfrage dieser uralten deutschen Handelsfehde bleiben.
Bei Fleurop werden ich aus dem Artikel „Fleurop und Fairtrade“ nicht ganz schlau. Dort wird zwar viel über Fairtrade erzählt, auch das Siegel ist dort zu sehen, aber zertifiziert ist Fleurop offenbar nicht.
Als Floristennetzwerk ist das schwer möglich, aber es wäre doch schön zu wissen, welcher beteiligte Florist dazu gehört und welcher nicht. Hier wird in meinen Augen mit einem sexy Schlagwort hantiert und dabei suggeriert, dass der Anbieter damit kooperiert. Beweise bleibt er schuldig.
Bio-Blumen im Versandhandel gibt es zwar, allerdings nicht als Strauß und auch nur sehr begrenzt innerhalb der Saison. Das ergibt bei diesem Produkt auch einfach Sinn und ließe sich gar nicht anders machen. Überhaupt ist „saisonal und regional“ auch im Zusammenhang mit Blumengrüßen eine gute Idee, was mich zurück zu den Rosen aus Kenia führt.
Denn eines der größten Probleme dieser weltweiten Vernetzung ist die übertriebene Symbolik, die wir Rosen zugestehen – gerade, was den Muttertag und anderen Mumpitz betrifft. Die ganzjährige Nachfrage nach der Königsblume hat das weltweite Netz überhaupt erst zu dem gemacht, was es ist und auch für die Verlagerung der Produktionsstätten gesorgt.
Besonders im Frühling haben jedoch viele einmalige Blumen Saison, die dann aus wesentlich näheren Anbaugebieten kommen können, etwa aus Italien und sogar aus Deutschland. Selbst im Herbst und sogar Winter gibt es bestimmte Sorten, die genauso spektakulär aussehen wie Rosen, aber ebenfalls nicht aus den hinterletzten Weltwinkeln stammen (müssen). Werft dazu mal einen Blick in diesen Saisonkalender für Blumen.
Auch in dem großen Onlineshop für Blumen gibt es Gebinde, die nur in der Saison angeboten werden. Zwar gibt es keine Garantie darauf, dass diese Blumen wesentlich ökologischer oder wenigstens räumlich näher produziert wurden.
Aber ihr könnt darauf wetten, dass die Chance relativ groß ist, dass diese Blumen eher um die Ecke gezüchtet worden sind. Sonst gäbe es angesichts der Weltwirtschaft der Blumen keinen Grund, den Verkauf zeitlich zu beschränken.
Das Knospen-Kartell: Wie hängen die Blumenversender zusammen?
Ihr glaubt gar nicht, wie schwer es war, die Kandidaten für unseren Blumenversand-Test zusammenzubekommen, ohne dass wir euch den gleichen Händler nur in einem anderen Gewand anbieten.
Denn hinter den Kulissen ist der Blumenmarkt genauso von wenigen Großen dominiert wie jede andere Branche auch – und selbst erfolgreiche Start-ups müssen da irgendwann einlenken.
Das gilt insbesondere für Bloomy Days, einem Berliner Start-up unter Franziska von Hardenberg, das sich als sexy Blumen-Abo-Anlaufstelle für Hipster etablieren wollte und damit eine Zeit lang sehr gut fuhr. Zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung. Die Zeiten waren 2017 allerdings vorbei und Bloomy Days musste vorläufig Insolvenz anmelden.
Die Rettung kam in Form von Fleurop, zu dem Bloomy Days jetzt gehört. Allerdings nur als Marke, nicht als ganzes Unternehmen. Will heißen: Das Image und die Markenausrichtung bleiben gleich, nur bekommt Fleurop jetzt einen dicken Teil des hippen Blumenkuchens ab.
Apropos hip, Bloomy Days wird immer wieder in einem Atemzug mit dem Amsterdamer Start-up Bloomon genannt. Dieses gibt es immer noch, allerdings haben wir es außen vor gelassen, weil Bloomon ausschließlich auf die Abo-Variante setzt, während Bloomy Days auch Einzelsträuße anbietet.
Falls ihr euch wundert, dass wir Tchibo Blumen nicht ins Paket aufgenommen haben, hat auch das einen simplen Grund. Hier hat sich Blume 2000 nur einen weiteren Vertriebsweg mit dem muckeligen Tchibo-Image gesichert. Zudem war der Onlineshop zum Testzeitpunkt aus irgendwelchen Gründen nicht zu erreichen. Hier könnte sich also etwas zusammenbrauen – oder Tchibo gibt auf.
Aus einem ähnlichen Grund ist auch Miflora nicht einzeln aufgeführt, das in vielen älteren Tests anderer Portale immer wieder gut abgeschnitten hat. Denn auch dieses ehemalige Münchner Start-up gehört jetzt voll und ganz zu Blume 2000, die Webseite miraflora.de leitet direkt weiter.
Valentins ist indes Teil von BurdaDirect, einem Konglomerat, das eigentlich für Zeitschriften wie Gala oder Bunte berühmt-berüchtigt ist. Valentins ist aber auch der Vertragspartner von – man höre und staune – Lidl-Blumen. Allerdings gibt es hier, wie auch bei ALDI, nur Standards, keine Extrawürste.
Wir haben aber Lidl-Blumen dennoch ins Programm genommen, um es im Vergleich zu ALDI Blumen zu testen und zu schauen, was der „Lidl-Standard“ von Valentins im Vergleich zu Valentins selbst kann.
FloraQueen ist der deutsche Auswuchs eines Unternehmens namens Flowering the world S.L. GmbH mit Sitz in St Just Desvern, Spanien. Das trifft sich ganz gut, denn auch Spanien gehört zu den Herkunftsländern von Schnittblumen und ist zudem näher an Afrika, wo zahlreiche Länder Blumen in Massen produzieren.
Euroflorist wurde laut Wikipedia-Eintrag 1982 in Malmö, Schweden gegründet und führt in den einzelnen Ländern eigenständige Tochtergesellschaften. Die in Deutschland gibt es seit 2001, und sie hat sich im Laufe der Zeit ehemals eigenständige Vertriebler wie Blumenonline.de und Teleflor Welt Blumendienst einverleibt.
So ganz kapiere ich nicht, warum auf der Website Euroflorist.de jedoch vom Unternehmenssitz Amsterdam die Rede ist – Plön in Schleswig-Holstein wird hier nicht erwähnt. So oder so sorgt das „Floristennetzwerk“ ähnlich wie Fleurop für strukturelle Hilfen, für die es wahrscheinlich ordentlich Provision kassiert.
Nur FloraPrima scheint in unserem Testpool mutterseelenallein seinen Job aus dem niedersächsischen Wendeburg heraus zu machen. Ohne riesige Netzwerke und Pipapos. Mit der hervorragenden Service-Orientierung des Anbieters und der interessanten Auswahl im Shop darf man sich schon fragen, warum die großen Player das in dieser Form nicht hinbekommen. Beim Strauß-Ergebnis sehe ich die Sache aber schon wieder etwas anders …
Den Anbieter Blumenfee aus Rottmersleben haben wir in dieser Testrunde nicht beachtet, weil wir irgendwo einen Cut machen mussten. Sonst hätten wir zum Beispiel auch das Angebot von Rewe Blumen oder noch weitere Händler aufnehmen müssen, um ein ausgewogenes Bild zu schaffen.
Wenn euch dieser Blumenversand-Test jedoch besonders interessiert, dann legen wir gern noch eine zweite Runde ein. Hinterlasst uns dafür einen Kommentar!
Schnäppchen per Klick: Sind Blumen aus dem Blumenversand günstiger?
Diese Frage ist spätestens dann interessant, wenn typische Blumen-Feiertage wie Valentinstag oder Muttertag näher rücken. Während die stationären Blumenhändler dann bis zu 150 Prozent auf ihre Stängel-Preise aufschlagen sollen, ist dies bei den Online-Varianten nicht der Fall.
Im Allgemeinen ist es aber ungleich schwerer, einen verlässlichen Preisvergleich durchzuführen. Denn bis auf Fleurop bietet kaum ein anderer Versender die Möglichkeit, eine einzelne Blume zu bestellen.
In diesem Fall müsst ihr zur günstigsten Rose für 2,80 Euro (siehe Konfigurator) auch noch eine Servicepauschale von 5,00 Euro dazurechnen, eine einzelne Rose aus dem Standardangebot kostet hier sogar 10,00 Euro. Für den Wunschstrauß gilt außerdem ein Mindestbestellwert von 30,00 Euro.
Bei FloraPrima könnt ihr die Rosenanzahl pro Bund ebenfalls konfigurieren, dann gilt eine Mindestabnahme von 5 Stück bei einem Preis von 17,99 Euro für Fairtrade-Blumen. Ohne Fairtrade müsst ihr zehn Blumen abnehmen und zahlt dafür 18,99 Euro. Runtergebrochen kostet der Stängel also 3,60 Euro aus dem fairen Handel und 1,90 Euro aus dem normalen Sortiment.
Zum Testzeitpunkt gab es bei Valentins einen Strauß Premium-Rosen mit 12 Stängeln für 19,99 Euro, also sogar nur 1,70 pro Blume. Außerdem gab es einen Piccolo dazu. Normalerweise kostet der Bund laut Online-Angabe 26,99 Euro, was 2,25 Euro pro Kopf ergibt.
Diese Rechnung könnte ich mal mehr, mal weniger genau für alle von uns getesteten Blumen-Shops aufmachen. Tatsache ist und bleibt aber, dass ein Online-Händler meist wirklich günstiger ist als der stationäre Blumenhändler.
Ob das jetzt gut oder schlecht ist, lasse ich lieber dahingestellt. Denn eigentlich sind kleine Einzelhändler das Herzblut jeder Gemeinschaft. Aber ich gehöre eben auch zur Online-Crowd und darf deshalb den moralischen Zeigefinger nicht erheben.
Dass gerade Rosen zu den Rosen-Stichtagen so teuer sind, liegt wie schon erwähnt nicht an den Händlern. Sondern am weltweiten Blumen-Netzwerk. Siehe oben.
Worauf muss ich bei einem Blumenversand achten?
Wenn ihr nur ein paar allgemeine Tipps für euren nächsten Online-Blumenkauf sucht, seid ihr in diesem Kapitel richtig.
Außerdem muss auch festgehalten werden, dass es sich bei jedem unserer Tests nur um einen winzigen Ausschnitt aus dem Angebot handelt und wir nicht sagen können, ob etwa die Probleme von Bloomy Days immer bestehen oder nur in unserem Fall gegriffen haben.
Darum ist es wichtig, dass ihr zumindest allgemeine Hinweise beachtet, um euch selbst ein Bild zu machen.
Hier gibt es nichts zu diskutieren und nichts zu erklären: Der Blumenstrauß sollte knackfrisch wie direkt gepflückt bei euch ankommen.
Dabei spielt der Faktor Zeit natürlich eine immense Rolle. Wenn das Paket ewig mit dem Lieferboten unterwegs ist, leidet der Strauß immer. Das hat auch unser Test gezeigt. Darum lohnt es sich grundsätzlich, auf die Floristen-Netzwerke zu setzen.
Tatsache ist, dass selbst die besten „Konservierungsmittel“ und Züchtungen ab einem gewissen Punkt versagen und die Blüten anfangen zu welken. Je schneller der Lieferant ist, desto besser.
Damit allein ist Frische aber noch längst nicht garantiert. Die stellt sich meist erst im Langzeittest heraus. So manche Blumen kommen im Top-Zustand bei euch an, lassen aber schon nach zwei Tagen den Kopf hängen – siehe etwa Lidl-Blumen Test.
Das kann zum Beispiel passieren, wenn der Strauß zwar fix geliefert wird, aber nicht entsprechend feucht gehalten wird – etwa durch ein Vlies im Paket und beim Botengang. Es kann auch an den Rohstoffen liegen.
Werden die Pflanzen beim Transport beschädigt, dann ist der Verfall auch nicht mehr wirklich zu stoppen. Das haben wir im Test zum Beispiel bei Bloomy Days oder eben bei Lidl-Blumen gesehen.
Auch, wer seinem Paket keine Pflanzennahrung und entsprechende Tipps wie „so und so Anschneiden“ beilegt, muss Abzüge in der Frische-Bewertung hinnehmen. Denn als angeblicher Blumenexperte sollte der Anbieter dafür sorgen, dass auch absolute Blumen-Neulinge in der Lage sind, die Lebensdauer ihres Straußes zu verlängern.
Aber wenigstens in diesem Punkt scheinen alle Blumenversender im Kundensinn zu denken.
Mit Abbildungstreue meine ich eine simple Tatsache: Liefert der Blumenversand den Strauß exakt so, wie er online abgebildet ist? Dies hat schon mehrfach zu Kundenunmut geführt, weshalb etwa FloraPrima mit dem Slogan „Garantiert wie abgebildet“ wirbt. Das klappt nur ausgerechnet hier so gar nicht.
Überhaupt sind hier die Standard-Fließband-Versender – allen voran ALDI Blumen – die besseren Anbieter. Auch FloraQueen hatte sich hier hohe Punkte geholt. Standardisierung hat manchmal eben auch gute Seiten.
Über die Kreativität könnten wir sicherlich ausgiebig streiten. Aber ausgerechnet bei FloraPrima ist der an uns gelieferte Strauß dann doch eine sehr lieblos zusammen geklatschte Standardnummer, der jegliches Floristenhandwerk missen lässt. Ein Hauch von Tankstellen-Style umweht das Ganze auch noch.
Von FloraQueen gab es hingegen ein sexy Gebinde mit Lilien und selbst Lidl hat uns ein paar schicke Blumeneinfälle abseits von Rosen und Gerbera ins Haus gebracht. Leider gibt es kaum eine Möglichkeit, von den Bildern auf die tatsächliche Kreativität zu schließen – vor allem nicht bei den fertig zusammengestellten Sträußen.
Denn darunter fallen nicht nur die Blumensorten und Farben. Zum Handwerk gehören auch der Aufbau eines Straußes, das Spiel von Höhen, Breiten und Strukturen sowie der clevere Einsatz von Dekogrün. Wie das auch funktionieren kann, seht ihr zum Beispiel bei Valentins.
Ihr könnt euch fast sicher sein, dass ein Shop, der nur Sonnenblumen, Rosen, Nelken und viel Pipapo in seinen Sträußen präsentiert, grundsätzlich weniger kreative Produkte liefert als etwa ein Shop wie Bloomy Days, bei dem der „Summer Feeling“ Strauß aus Strelizia, Lilien und Disteln besteht.
Nur heißt Kreativität eben nicht zwangsläufig, dass auch das Handwerk stimmt. Da würde ich mich persönlich immer auf den Floristen um die Ecke verlassen – und vielleicht selbst vorbeigehen.
Natürlich macht auch ein Strauß simpler Nelken dem Beschenkten sicher Freude. Aber wer als Schenker ein bisschen weiter denkt, bleibt länger im Gedächtnis.
Neben der reinen Blumen-Vielfalt in einem Strauß finde ich es auch wichtig, ob ihr zum Beispiel Topfpflanzen oder sogar abenteuerliche Ideen wie Haarkränze bestellen könnt. Denn ich persönlich bin kein Fan davon, Rosen zu verschenken, die nach einer Woche im Müll landen.
Ein Rosenstock oder Dinge wie Lavendel oder Orchideen im schicken Topf finde ich eine nachhaltigere Angelegenheit. Dafür müsst ihr euch aber an die großen Anbieter wie Valentins oder Fleurop wenden. Fleurop hat zwar keine Pötte, dafür Premium-Ideen mit Haarkränzen. Die kosten allerdings auch ordentlich.
Bei FloraPrima gibt es außerdem interessant kuratierte Specials. Zum Testzeitpunkt konntet ihr „VanGogh’s Favorite“ bestellen – also Sonnenblumen, was sonst. Die waren in speziellen Sträußen passend zur Farbwelt des Impressionisten arrangiert. Nette Idee, wenn man mal etwas „Besonderes“ sucht.
Außerdem gab es hier auch spezielle Trauerfloristik. Die ist zwar auch etwa bei Lidl erhältlich, aber hier erhalten Sträuße, die auch anderweitig gelabelt sind, einfach eine optionale Trauerschleife und gut ist.
Aber Achtung: Nur, weil ein Onlineshop scheinbar zigtausende Blumensträuße im Angebot hat, heißt dies nicht zwangsläufig, dass sich diese auch wesentlich unterscheiden! Das gilt zum Beispiel für FloraPrima, während das eher beschränkte Angebot von FloraQueen sehr schöne Variabilität zeigt.
Normalerweise gilt im Onlinehandel eine simple Rechnung: versandkostenfrei = top für den Kunden. Das gilt aber nicht zwangsläufig für Blumenhändler! Sind die Kosten im Strauß enthalten und wird euch ein Standardgebinde angeboten, könnt ihr davon ausgehen, dass der Warenwert geringer ist.
Oder anders gesagt: Ein 20-Euro-Strauß inklusive Versandkosten enthält meist weniger hochwertige Blumensorten und/oder weniger Stängel als ein 20-Euro-Strauß mit extra Versandkosten. Das hat sich im Test allerdings nur teilweise bestätigt. Und ob mit oder ohne Versandkosten inklusive war auch nicht immer im Voraus erkennbar.
Während bei Lidl ein trauriges Arrangement mit durchaus hochwertigen Blumen inklusive Versandkosten zu haben war, gab es bei ALDI bei gleichem Service ein sehr vergnügtes Bouquet, das mit weitaus mehr Blumen, die aber weniger besonders waren, glänzte.
Bei FloraPrima gab es leider mehr Füllgrün als Blumen und die waren auch noch 08/15-Standard. Dafür mussten wir aber extra Versandkosten zahlen. Die wurden aber durch die schiere Stängelzahl wieder wettgemacht – so zumindest die „optische Argumentation“ des Versenders.
Bei FloraQueen gab es schicke Blumen satt, für die die Extragebühren absolut gerechtfertigt waren – zumindest solange, wie diese nicht „heimlich“ verändert worden.
Dennoch plädiere ich insgesamt für Versender mit Versandkosten – die überwiegende Mehrzahl guter und hochwertiger Sträuße kam mit Extragebühren.
Ich behaupte jetzt einmal, dass die Blumenversender das meiste Geld mit panischen Menschen machen, denen gerade eingefallen ist, dass die Mutter, Cousine, Tante oder Kindergärtnerin heute Geburtstag hat. Schnell, schnell noch einen Blumenstrauß schicken und so tun, als wäre das von langer Hand geplant gewesen?
Achtung!
Alle Versender bieten grundsätzlich Auslieferung am nächsten Werktag an, aber nicht jeder Versender kann euch die Lieferung am gleichen Tag ermöglichen – oder ist auch am nächsten Tag bei euch. Im Allgemeinen sind die Floristennetzwerke besser aufgestellt. Wenn ihr Glück habt, könnt ihr gegen eine extra Gebühr sogar einen Sonntagsstrauß verschicken.
Ich betone das nur extra, weil ich schon mehrfach Blumen über einen Versender zu einem Tag X bestellt habe, die Blumen aber erst am Tag Y ankamen. Das hat der Test auch deutlich gezeigt.
Darum ist eine Wunschtermin-Lieferung in meinen Augen meist nur dann wirklich gegeben, wenn ihr dafür entweder extra bezahlt oder das jeweilige Unternehmen damit in riesengroßen Buchstaben wirbt. Im Zweifelsfall müsst ihr immer noch einmal nachfragen.
Einen eigens gebundenen Blumenstrauß könnt ihr natürlich nicht einfach zurückgeben, wenn er euch nicht gefällt. Aber die Frage ist doch, wie der Blumenversand mit Reklamationen umgeht. Denn vollkommen kaputte Sträuße oder verwelktes Grün müsst ihr euch nicht gefallen lassen.
Das Problem ist meist, dass Blumen meist an einen anderen Empfänger gehen, also am Ende drei Parteien im Reklamationsprozess involviert sind. Nerv.
Und so richtig gerne gehen viele Versender mit dem Thema Beanstandungen offenbar nicht um. Bei Fleurop zum Beispiel landet man beim Stichwort Reklamationen im Reklamationsmanagement – einem Ratgeber, wie man unzufriedene Kunden mit einem Blumenstrauß besänftigt.
Aha. In den FAQ zur Lieferung findet ihr dort den Hinweis, dass es Naturalersatz beim ausliefernden Blumengeschäft gibt. Aber nur, wenn Ihr die Garantiekarte am Start habt. Aber zumindest habt ihr hier einen direkten Ansprechpartner, der im Idealfall auch gleich um die Ecke des Empfängers ist.
Bei Direktversendern wie ALDI Blumen sieht die Sache schon etwas komplizierter aus. Hier müsst ihr euch mit der Servicehotline herumschlagen – wie es dann weitergeht, wird euch nicht gesagt.
Bei FloraPrima musste ich mich bis in die AGB vorwühlen, um eine klare Ansage zu erhalten. Und hier liest sich der Artikel 11 zu Retouren so: „Wir bitten dringend, uns Ihre Bitte zur Rücknahme in Textform zukommen zu lassen. Wir werden Ihnen sodann umgehend eine Retourenmarke zukommen lassen, mittels der Sie uns die Ware ohne Verauslagung von Versendungskosten zurücksenden können.“ Und dann? Kein Plan.
Nun ist das Retourenmanagement erst ab einem gewissen Strauß-Aufkommen wirklich wichtig. Aber so ein Bündel Blumen kostet aus dem Internet eben immer wenigstens 20,00 Euro. Und es wäre gut zu wissen, wie einfach ihr diese im E-Fall wieder zurückbekommt oder ob es ordentlichen Ersatz für euer Blumengeschenk gibt.
Übrigens wirbt Blume 2000 mit der Geld-zurück-Garantie. Aber auch hier ist der Weg zum Geld wieder so eine Sache.
In Zeiten der DSGVO und Datenskandale sollten wir alle darauf achten, was mit unserer harten Währung „persönliche Daten“ online geschieht. Ich würde euch einfach empfehlen, die Cookie-Einstellungen vor dem ersten Kauf noch einmal sehr genau zu untersuchen und entsprechende Einsprüche zu erheben.
Für mich persönlich ist es außerdem immens wichtig, dass ihr euren Blumenstrauß auch bestellen könnt, ohne gleich ein Kundenkonto anlegen zu müssen. Denn wenn es euch wie mir geht, vergesst ihr die Zugangsdaten schnell wieder und müsst euch dann den ganzen „Passwort vergessen“-Murks antun.
Außerdem nutzen die Unternehmen mit Kundenkonto-Zwang eure Daten sofort wieder, um euer Postfach mit Werbung zuzumüllen – oder euch sogar mit Prospekten zu nerven. Ein Konto-Zwang mag für manche unter euch nicht weiter tragisch sein – ich finde es als reger Onlineshopper inzwischen oft entscheidend, ob ich einen Shop nutze oder nicht.
Das gilt im ähnlichen Maße auch für das Trusted Shop-Siegel. Trusted Shops ist ein Kölner Dienstleistungsunternehmen mit rund 350 Mitarbeitern. Es „verkauft“ Onlineshops ein Gütesiegel, für das diese Shops monatlich bezahlen müssen.
Wichtig ist, dass die Shops gewisse Sicherheits- und Gütekriterien einhalten. Dazu gehören vorrangig die Datensicherheit und Bestellabwicklung, aber auch eine klare Preispolitik, eine transparente Ansprechbarkeit und nicht zuletzt Elemente wie der Käuferschutz, bei dem sich Trusted Shops im Notfall als Mittler im Sinne des Verbrauchers positioniert.
Man muss dem Unternehmen zugute halten, dass es in inzwischen mit seinem Siegel so viel Bekanntheit generiert hat, dass es für viele Onlineshopper zum wichtigen Prüfkriterium bei der Auswahl eines Anbieters geworden ist.
Ich habe die Dienste von Trusted Shops schon einmal als Kunde bei einem großen deutschen Klamottenversender in Anspruch genommen, wurde da aber vom etwas undurchsichtigen Meldeprozess abgeschreckt. Aber so weit soll es mit dem Prüfsiegel gar nicht erst kommen.
Etwa bei FloraPrima und FloraQueen seht ihr das EHI-Siegel prominent platziert.EHI ist im Grunde das Gleiche in Grün, nur hat es nicht so viel Bekanntheit und Image-Qualität wie Trusted Shops.
Im Nachhinein bin ich sogar noch überzeugter davon, dass solche Test- und Prüfsiegel bei Blumenversandhändlern ein sehr wichtiger Faktor ist. Denn etwa meine Befunde im FloraQueen Test zeigen, dass ihr stutzig werden solltet, wenn es keine geprüfte Kundensicherheit gibt.
Ähnliches Nerv-Potential wie die Sache mit dem Kundenkonto hat mitunter der Bestellvorgang an sich.
Ich möchte:
Strauß aussuchen → eventuell kleinere Veränderungen vornehmen → Lieferdatum austarieren → Empfängeradresse & Gruß eingeben → bezahlen → fertig.
Viele Onlineshops gehen folgendermaßen vor:
Strauß aussuchen → zehn Optionen anbieten, die jeweils den Preis verändern → Lieferdatum nach dem Mondkalender ausrichten → hunderte Gelegenheiten nutzen, um zusätzlichen Ramsch zu verkaufen → Kundenkonto anlegen → Passwort und Schuhgröße verifizieren → Mist, Cookies gelöscht, nochmal von vorne aussuchen → Empfängeradresse & Gruß eingeben → Wollen Sie doch nicht noch etwas Ramsch? → bezahlen → fertig.
Ich übertreibe. Aber ihr wisst sicher, was ich meine. Gerade die Cross-Selling-Wut, die mir bei Online-Druckereien für Visitenkarten tierisch auf den Nerv geht, ist auch bei Blumenversendern fast überall zu finden.
Selbst Standardversender wie Lidl oder ALDI verstecken den „Jetzt bestellen“-Button am Ende einer langen Liste von Zusatzoptionen – selbst, wenn ihr vorher schon gesagt habt, dass ihr nur den Strauß wollt.
Bei FloraQueen könnt ihr dies dank eines cleveren Buttons zunächst überspringen. Aber hier kommt ein fieses Pop-up-Fenster und fragt euch, ob ihr WIRKLICH keine Vase für 9,00 Euro wollt. NEEEEEIN! Wenigstens Bloomy Days lässt mich halbwegs in Ruhe, will aber, dass ich mir ein Kundenkonto anlege. Seufz.
Ähnlich wie bei einem mies geschriebenen Zeitungsartikel, bei dem der Leser nach der Hälfte aussteigt, sorgt ein mieser und komplizierter Bestellvorgang im Onlineshop dafür, dass ich meine Blumen woanders kaufe.
Leider habt ihr auch hier kaum vorher die Möglichkeit, die Einfachheit der Bestellung zu beurteilen. Aber grundsätzlich gilt: Je unaufgeräumter die Website aussieht, desto sicherer könnt ihr euch sein, dass die Bestellung auch nicht so einfach wird. Nicht wahr, FloraPrima?!
Als faules Internetkind ist PayPal für mich ein Ausschlusskriterium: Bietet es ein Shop nicht an, kaufe ich woanders. Das gilt für andere sicher beim Kauf auf Rechnung. Der ist allerdings eine absolute Seltenheit – zumindest für Privatkunden.
Beim Kauf auf Rechnung habt ihr nämlich die „Macht“, die Ware bei Nichtgefallen auch nicht zu bezahlen – und das mögen Lieferanten von Blumen gar nicht. Schließlich können sie die Blumen auf keinen Fall noch einmal verkaufen.
Da hier die Auffassungen von Frische und Kreativität schnell auseinandergehen, wollen sich die meisten Versender auf dieses Abenteuer gar nicht erst einlassen. Zumal es bei Blumen keine Erstattungspflichtgibt – es gibt also gesetzlich kein Geld zurück, nur Naturalien oder Gutscheine.
Der Kauf auf Rechnung ist also eine vertrauensbildende Maßnahme, die ein echtes Werbe-Image hat und dementsprechend beworben wird. Siehe dazu wieder der FloraPrima Test.
Andere typische Zahlungsmöglichkeiten sind SEPA oder Kreditkarten. Grundsätzlich solltet ihr immer stutzig werden, wenn bestimmte gängige Optionen bei einem Shop fehlen – oder die Auswahl sehr klein ist.
Denn das bedeutet manchmal, dass der Anbieter irgendwo im Ausland sitzt und seine Gerichtsbarkeit um die hohen deutschen Anforderungen herummogelt.
Vase! Schokolade! Teddy! Piccolo! Alles kostenlos!
Her damit?!
Jein.
Gerade am enttäuschenden Strauß von FloraPrima zeigt sich, dass es die angeblichen Gratisbeigaben zum Blumenstrauß eigentlich nicht gibt. Denn hier gibt es immer eine Vase „geschenkt“ – und das geht ganz offensichtlich auf Kosten des Blumenwerts.
Im Grunde sieht es bei Beigaben genauso aus wie bei Versandkosten: Sind sie inklusive, drückt dies die Investition in die Hauptsache. Und lenkt auch irgendwie davon ab. Gegen eine kostenlose Grußkarte spricht aber eigentlich nichts, wie sich zum Beispiel bei Fleurop gezeigt hat.
Ein Blumenversender muss nicht unbedingt Standard sein. Das haben so einige Vertreter im Test bewiesen. Fleurop treibt es mit dem Konfigurator auf die Spitze und gibt euch fast das Gefühl, selbst beim Floristen zu stehen – allerdings zu einer Sondergebühr und mit einem naturgemäß beschränkten Angebot.
Richtig gut sind aber alle Anbieter, die euch zum Beispiel beim Standard-Strauß die Möglichkeit geben, die Größe zu verändern oder ein Wunschbudget umzusetzen. Allerdings gilt das meist immer nur nach oben – günstiger wird es durch diese Angebote nie.
Auch hier sind die Floristennetzwerke wieder im Vorteil, obwohl etwa FloraPrima zumindest bei Rosengebinden und Co. unterschiedliche Größen anbietet.
Blumen sind eine schöne Sache, besitzen jedoch unweigerlich ein eingebautes Verfallsdatum und sind letztendlich Wegwerfartikel. Das ist bei Schnitt-Sträußen zwar traurig, aber liegt in der Natur der Sache.
Darum will ich in diesem Fall noch einmal besonders dafür plädieren, dass ihr beim Online-Blumenkauf genauer darauf achten solltet, woher die Blumen stammen und unter welchen Bedingungen die Blumenbauern arbeiten müssen.
Wenn es wie bei FloraPrima dazu keine expliziten Aussagen oder Angebote gibt, dann fragt doch einfach kurz nach. Und klickt IMMER den klimaneutralen Versand an, wenn er angeboten wird. Denn vergesst nicht: Ihr als Kunden habt letztendlich die größte Macht, dass die Welt ein wenig gerechter wird.
Tipps & Tricks für Blumen aus dem Onlineshop
Nach all den Do’s and Dont’s zu den Onlineshops will ich euch noch ein paar Tipps zum Kern der Sache, also den Schnittblumen und Sträußen selbst, auf den Weg geben. Hier sind Fragen versammelt, die ich mir im Laufe des Tests immer wieder gestellt habe.
Wie halte ich Schnittblumen länger frisch?
Frische-Garantie hin oder her: Ob euer Strauß am Tag X auch noch so schön aussieht wie bei der Lieferung, hängt auch davon ab, wie und mit welcher Vorbereitung ihr ihn in die Vase stellt.
Wer die Gebinde (wie ich) einfach ins Gefäß pfeffert, braucht sich nicht wundern, dass sie schnell ihre Köpfe hängen lassen. Darum habe ich meine Mama und andere Grünzeug-Experten gefragt, was zu tun ist:
- Die Vase muss sauber sein.
Daran denke ich eigentlich nie und war immer überzeugt, dass der elterliche Putzfimmel schlichtweg auf Vasen übergreift. Aber eine saubere Vase ohne Rückstände wie Staub oder Blumenreste ist wichtig, damit die Pflanzen diesen Schmutz nicht aufnehmen. Wir wollen schließlich auch keinen Baustaub einatmen oder lecken mit Vorsatz an einem Bakterienhaufen.
Zudem sollte die Vase großzügig bemessen sein. Wird der Strauß hinein gequetscht, werden auch die Stängel gequetscht und die Nährstoffaufnahme so behindert.
- Immer anschneiden – aber richtig.
Den Anschneiden-Trick kenne ich schon, seitdem ich klein bin. Was ich aber nicht wusste: Alle weichen Stängel, zum Beispiel von Gerbera oder Tulpen, müssen schräg angeschnitten werden, während härtere Blumen (Rosen oder Lilien) einen geraden Schnitt brauchen. Richtig harte Gehölze sollten sogar flach geklopft werden.
Die Härte könnt ihr einfach ausmachen. Lässt sich der Stiel mit dem Finger sehr leicht zusammendrücken, müsst ihr gerade schneiden. Ist die Blume mit einem Draht verstärkt, handelt es sich auch immer um eine weiche Version.
Das Anschneiden hat einen wichtigen Zweck: Die lange Reise der Schnittblumen sorgt dafür, dass die Schnittkante austrocknet und sich verhärtet. Das kennt ihr zum Beispiel von Spargel.
Durch diese harte Barriere kann die Pflanze kein Wasser und keine Nährstoffe aufnehmen. Die Schnittführung sorgt dafür, dass ihr die jeweiligen Membranverläufe der Blumensorte aufbrecht und so den Zugang wieder frei legt. Wenn ihr es richtig ernst meint, wiederholt ihr die Prozedur täglich.
Manche tauchen ihre härteren Gewächse sogar erst einmal in heißes Wasser, um Sauerstoff zu verdrängen und Platz für andere Nährstoffe zu machen. Aber seien wir ehrlich: Das wäre bei einem mühevoll arrangierten Floristen-Strauß doch irgendwie reichlich umständlich, oder?
- Blätter raus aus dem Wasser.
Wenn ihr eh schon am Anschneiden seid, könnt ihr gleich schauen, ob Blätter im Wasser stehen würden. Falls ja, entfernt sie oder nehmt eine andere Vase. Liegen diese Blätter nämlich im Wasser, beginnen sie zu faulen. Das senkt die Wasserqualität, die Blume nimmt die Faulstoffe postwendend wieder auf, der Verfall von Innen schreitet voran.
Für alle Naseweise: Dieser Faulprozess beginnt theoretisch auch bei den Stängeln, doch sind diese robuster gebaut als die Blätter. Wenn ihr das Wasser alle zwei Tage wechselt, reicht dies meist gegen den Faulprozess am Stängel aus.
- Wasser marsch – doch nicht einfach so!
Macht ihr auch einfach den Wasserhahn auf, lasst ihn kurz anlaufen und nehmt kaltes Wasser für eure Blumen? Falsch, sagen die Floristen und Blumenkenner. Eigentlich sollte das Vasenwasser kalkarm und mit möglichst wenig Sauerstoff angereichert sein. Und Kälte ist auch nicht gut, lauwarmes Wasser ist besser.
Die Kalkarmut leuchtet ein: Kalk verstopft die feinen Kapillarsysteme der Pflanze, sie kann wiederum weniger Nährstoffe und Wasser aufnehmen. Sauerstoff, den wir sonst gutheißen, hat leider auch eine andere Eigenschaft: Er fördert den Verfall der organischen Materie.
Denn ohne Wurzel – seien wir ehrlich – sind Schnittblumen nichts anderes als eine sehr langsam sterbende Masse. Außerdem verdrängen Sauerstoffmoleküle andere Nährstoffe.
Die Sache mit der Kälte kann ich auf Anhieb nicht erklären. Vielleicht hat jemand von euch dazu eine chemisch einwandfreie Begründung parat?
- Raus aus der Sonne.
Jede Pflanze hat auf dem Beet eine eigene Vorliebe, was die Sonneneinstrahlung betrifft. Wird sie in einen Strauß gebunden, ist sie jedoch immer UV-empfindlich. Auch hier sorgt die Wärme in Verbindung mit dem Licht, dass die Pflanze schneller verfällt, als euch lieb sein kann.
- Blumenstrauß und Obstkorb? Keine gute Kombi.
Etwa auf der Shop-Maklerseite Blumen.de steht der Tipp, dass Blumensträuße nie in der Nähe von Obstschalen stehen sollten. Denn einige Obstsorten verströmen Reifegase, die den Pflanzenverfall verstärken.
Das leuchtet absolut ein, schließlich stimmt auch, dass Äpfel niemals mit anderen Früchten zusammengelagert werden sollten. Denn sie sorgen mit dem Gas Ethylen dafür, dass dies schneller überreif werden. Warum sollte das also nicht auch für Blumen gelten?!
- Tulpen, beruhigt euch!
Früher mochte ich weiße Tulpen sehr gern, war jedoch immer davon genervt, dass sie in der Vase so schnell aufblühten und verfielen. Hätte ich mal folgenden Tipp gekannt: Man soll die Blume direkt unter dem Kopf anritzen. Dadurch wird verhindert, dass die Nährstoffe den Kopf in voller Ladung erreichen – und schon blühen sie langsamer auf. Clever.
Was steckt in der Blumennahrung?
Die Pflege-Sachets, die ihr zu eurem Strauß dazu bekommt, enthalten mal mehr, mal weniger genau bezeichnete Blumennahrung – also irgendeine Form von Dünger. Die Zusammensetzung ist dabei häufig ein Geheimnis. Warum, weiß kein Mensch.
Das Wichtigste zuerst: Giftig sind die Tütchen bzw. deren Inhaltsstoffe angeblich nicht. Meist sollen sowohl Zucker als auch ein Biozid und etwas enthalten sein, das den pH-Wert des Wassers senkt. Von Kupfer ist ebenfalls häufig die Rede.
Grundsätzlich soll diese Kombi die Bakterienvermehrung erschweren, der Zucker dient als Nahrungsquelle und leicht saures Wasser soll sich leichter von den Pflanzen „schlürfen“ lassen. Weil Zucker gleichzeitig auch die Bakterienvermehrung begünstigt, braucht es das Biozid.
All diese Faktoren sind grundsätzlich richtig, aber frage ich mich doch, ob diese Nahrung wirklich so vieles besser macht, wenn ihr die obigen „mechanischen“ Tipps schon beachtet.
Auch Hausmittel, wie Aspirin fürs Blumenwasser oder die Kupfermünze in der Vase, arbeiten mit den gleichen Faktoren, doch wird hier aus dem Guten schnell ein Zuviel, dass die Sträuße schneller sterben lässt.
Ich bin nach unserem Blumenversand-Test und der grundsätzlichen Haltbarkeit der meisten Sträuße überzeugt, dass ich mit den Pflegtipps am Ende besser fahre als mit dem Pflege-Sachet. Schaden wird es vermutlich nicht, wirken aber sicher auch nicht. Zumindest nicht in dem Maße, das man sich verspricht.
Gibt es gute Alternativen zum Blumenversand?
Wer es individueller mag und zum Beispiel einen Strauß ausschließlich weißer Blumen oder mit besonderen Pflanzen verschicken will, kann sich mit Fleurop und dem Konfigurator begnügen – muss dafür aber auch die horrenden Zusatzkosten tragen.
Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, dass ihr mit etwas Recherche beim Blumenladen eurer Wahl Sträuße bestellen und sie zu einem bestimmten Lieferort bringen lassen könnt. Dieses Feature bieten vor allem unabhängige Nachbarschafts-Floristen, die ihre Kundschaft halten wollen.
Sitzt ihr an Ort A und wollt einen Blumenstrauß für Ort B, hilft oft schon eine Google-Suche und ein Telefonanruf, um den passenden Laden ausfindig zu machen. Bei der Bezahlung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die ihr einfach erfragen müsst.
Es kann sich lohnen, mal auszuchecken, welche Läden in der jeweiligen Nachbarschaft sowieso mit Fleurop zusammenarbeiten. Denn diese bieten ja offensichtlich einen Bring-Service. Wenn ihr das Online-Portal umgeht, stehen die Chancen auf noch individuellere Sträuße mit dem besonderen Kick nicht schlecht.
Ich weiß, das ist mit mehr Aufwand verbunden. Aber der Empfänger wird dies (auch durch die Blume, hihi) zu schätzen wissen.
Fazit: Totaler Blumenrausch aus dem Netz? Nun ja
Als bequemer Mensch bin ich sehr froh darüber, dass es Anbieter wie Blume 2000 gibt. Sonst bekäme meine Mutter nie Blumen von mir. Blumenversender überbrücken sonst schwierig zu überwindende Entfernungen.
Allerdings ist es auch peinlich, wenn ihr Blumen verschickt, die am falschen Tag oder völlig zerknautscht ankommen. Deswegen kann ich euch nur raten sehr genau hinzuschauen, wenn ihr Blüten per Mausklick wollt.
Mit unseren Testsiegern hat mir dieses Internet dann auch schon sehr oft aus der Patsche geholfen, Stichwort: Muttertag, spontane Geburtstage und überraschende Valentinstage.