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Trekkingrucksack-Test 2024

Im großen Trekkingrucksack Test 2024 hat unser Outdoor-Experte Alex insgesamt acht Rucksäcke genau unter die Lupe genommen. Als Sieger im Test ging der Tatonka Herren Yukon 50+10 hervor. Keines der Produkte, die von Sonntagmorgen vorgestellt werden, sind von einem Hersteller gesponsert. Sonntagmorgen erwirbt alle Produkte aus eigener Tasche.

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Marken

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Tage

6

Wandertouren

Author

von Alex Krist

Zuletzt aktualisiert am: 18. März 2024

Hier findet ihr wie wir uns finanzieren Sonntagmorgen wird nicht von Herstellern finanziert. Wir kaufen alle Produkte selber und testen sie ausgiebig, um euch die bestmögliche Beratung zu garantieren. So sind wir unabhängig und müssen euch nicht ein Produkt empfehlen, nur weil uns ein Händler vielleicht dafür bezahlt.

Wenn ihr über einen unserer Links das Produkt eurer Wahl kauft, so bekommen wir eine kleine Provision vom jeweiligen Online-Shop. Das gute daran: Für euch kostet das Produkt genau das gleiche, aber wir können mit eurer Hilfe die besten Testberichte erstellen.

Der eigene Backpack ist für einen Reisenden mehr als nur ein Rucksack. Vielmehr ist er der treue Begleiter in jeden Winkel unserer Erde. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass der Trekkingrucksack der wichtigste Gegenstand auf einer längeren Reise ist. Schließlich führt ihr stets euer gesamtes Hab und Gut mit euch.

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Durch die verschiedenen Marken im Trekkingrucksack Test könnt ihr euch einen guten Überblick zu den verschiedenen Produkten verschaffen. Es geht dabei gar nicht so sehr darum, dass der Rucksack groß genug ist, sondern eher, ob er zu eurem Reisestil passt. Hier gibt es – ich wollte es vor diesem Test selbst kaum glauben – völlig unterschiedliche Herangehensweisen der Hersteller.

Insgesamt habe ich acht als Backpack deklarierte Trekkingrucksäcke getestet, um herauszufinden, durch welche Merkmale sich ein guter Rucksack für eine Langzeitreise auszeichnet. Mein persönliches Testsieger-Duo sind der Deuter Aircontact Pro 70+15 sowie der Tatonka Herren Yukon 50+10. Alles in allem hat der Tatonka Yukon am Ende aber aufgrund des fairen Mix aus Preis und Leistung die Nase etwas vorn.

Um mir einen besseren Überblick zu verschaffen, habe ich auch preiswertere Produkte getestet. Als große Überraschung verpasste hier der Mountaintop Trekkingrucksack mit einem Fassungsvermögen von 65 Litern nur knapp den Gesamtsieg. Es muss also nicht immer teuer sein. Das zeigt auch der Steinwood Trekkingrucksack. Je nachdem welche Funktionen euch wichtig sind, könnte auch er euer Preis-Leistungs-Sieger sein.

Der Grund dafür, dass am Ende das Produkt von Tatonka als Sieger die Linie überquert, liegt darin, dass Tatonka durch eine enorme Transparenz bei der Herstellung punkten konnte. Hier hüllen sich andere Hersteller noch immer in Schweigen und möchten nicht zu viele Produktionsdetails der Öffentlichkeit preisgeben.

Speziell der Yukon 50+10 für Herren war in puncto Ergonomie nur schwer zu schlagen. Durch das hausinterne V2-Tragesystem, auf das ich später nochmal genauer eingehen werde, ist dem Yukon der Testsieg nicht zu nehmen.



Wieso dieser Artikel euch bei der Kaufentscheidung hilft

Jeder von uns hat sicher ein Medium, über das er sich vor dem Kauf eines Produktes informiert. Die meisten Menschen vertrauen hierbei auf Bestsellerlisten, Testberichte oder Internetportale. Auch Stiftung Warentest darf hier natürlich nicht fehlen. Wie informiert ihr euch über den Kauf eines Produktes?

Oftmals sind diese Testberichte allerdings so geschrieben, dass ich als Leser den Eindruck bekomme, als ginge der Tester nur seiner Arbeit nach. Nur selten habe ich das Gefühl, dass da jemand testet, den das Thema wirklich interessiert.

Genau aus diesem Grund lohnt es sich für euch hier weiterzulesen. Zudem testen wir nur Produkte, die wir uns selbst zulegen. Das heißt, dass keinerlei Kooperation zwischen den Herstellern und uns besteht. Unabhängig und transparent eben!

Rucksack-Test – mit dem Osprey Kestrel unterwegs

Seit ich das Reisen für mich entdeckt habe, habe ich festgestellt, wie wichtig die Wahl des richtigen Trekkingrucksacks dafür ist

Ich selbst habe vor einigen Jahren das Reisen für mich entdeckt. Bevor es zum ersten Mal soweit war, musste auch ich mich mit der Frage auseinandersetzen, welcher Trekkingrucksack denn der richtige für mich ist. Nach langem Recherchieren konnte ich kaum nützliche Informationen finden. Überall bin ich auf Fach- und Marketing-Begriffe gestoßen, die für mich als Laie und Interessent kaum greifbar sind. Dieses Durcheinander möchte ich euch ersparen.

Seit fünf Jahren bereise ich nun die Welt und hatte aufgrund der Tests fast immer einen anderen Trekkingrucksack bei mir. Hierbei ist mir bewusst geworden, wie unterschiedlich die Produkte tatsächlich sind. Backpack ist eben nicht gleich Backpack.

Meiner Meinung nach machen zwei Dinge einen guten Trekkingrucksack im Einsatz aus: Ergonomie und Fächeraufteilung. Das sind die wichtigsten Merkmale, auf die ihr achten solltet. Gerade bei der Ergonomie gibt es aber keine pauschale Lösung, da jeder von uns andere Ansprüche hat.

Rucksack-Test Drei der getesteten Produkte in der Benutzung

Bei so einer großen Auswahl an Backpacks ist es gar nicht so einfach, den richtigen zu finden

Wichtig ist also, dass ihr genau den Backpack findet, der zu euch passt. Besonders, wenn ihr den Trekkingrucksack tagelang auf dem Rücken tragt, werdet ihr merken, wie wichtig es ist, dass sich der Backpack an eure individuellen Bedürfnisse anpasst.

Was genau ist eigentlich ein Trekkingrucksack?

Der Begriff „Backpack” hat sich seit einigen Jahren in Deutschland durchgesetzt. Als Synonym wird zudem auch häufig der Begriff „Trekkingrucksack” benutzt. Übersetzt bedeutet er nichts anderes als Rucksack. Die Bedeutung von Backpack ist allerdings eine etwas andere als bei einem gewöhnlichen Rucksack.

Rucksack-Test – Deuter Aircontact Ansicht

Trekkingrucksäcke unterscheiden sich von anderen Rucksäcken hauptsächlich ...

Rucksack-Test – Mountaintop Rucksack Ansicht

... durch ihre Größe, Fassungsvolumen und ergonomischen Features

  • Während der Begriff Rucksack pauschal genutzt wird, ist mit einem Backpack oder Trekkingrucksack eine gesonderte Form von einem Rucksack gemeint.
  • Kurzum: Das Wort Backpack wird dann genutzt, wenn ein Rucksack gemeint ist, mit dem ihr mehrere Wochen verreisen könnt.
  • Spezielle Anforderungen an einen Backpack sind ein großes Fassungsvolumen, Trinkfächer, verstellbare Gurte und eine gute Fächeraufteilung.
  • Das wichtigste Merkmal ist dabei jedoch der Platz! Daher wird der Begriff Backpack häufig erst ab einem Fassungsvermögen von 30 Litern genutzt. Wobei selbst dies noch relativ wenig für eine längere Reise ist.
Rucksack-ModellFassungs-
volumen (in l)
Max. Last
(in kg)
Reise-
dauer
Daypackca.  5 3 1 Tag
Rucksackca. 20 5 2 Tage
Wanderrucksackca. 3010 3 Tage
Tourenrucksackca. 4020 7 Tage
Trekkingrucksack >  483090 Tage

Allgemein gibt es aber auch noch viele weitere Bezeichnungen für Rucksäcke. Hier gilt es zu unterscheiden, denn auch ihr solltet vor dem Kauf darauf achten, wie das Produkt genannt wird.

Worin liegen die Unterschiede zu anderen Modellen?

Ob normaler Rucksack, Daypack, Tourenrucksack, Wanderrucksack, Trekkingrucksack oder Backpack – oft werden diese ganzen Begriffe wild miteinander vermischt. Auch ich selbst habe in den Begrifflichkeiten zunächst keine großen Unterschiede entdecken können. Bis ich für euch etwas genauer hingesehen habe. In Wirklichkeit gibt es zum Teil gravierende Unterschiede zwischen den verschiedenen Rucksack-Modellen. Was ein Backpack ist, habe ich bereits weiter oben beschrieben. Hier möchte ich euch die Abgrenzungen zu den anderen Modellen erläutern.

Der Daypack

Der Daypack ist, wie es der Name schon sagt, für den Einsatz von Tageswanderungen geeignet. Doch auch hier gilt Vorsicht. Der Daypack ist ein Rucksack, der nur für sehr geringe Anforderungen ausgelegt ist. Heißt also, dass nur das Nötigste darin verstaut werden kann. Meist sind dies Wasser, Speisen und die wichtigsten Dokumente.

Gerade auf einer Langzeitreise sollte ein Daypack nicht fehlen, denn auch ihr habt wahrscheinlich keine große Lust, andauernd den großen und schweren Backpack mit euch herumzutragen. Für eine anspruchsvolle Bergwanderung mit Trekkingstöcken z.B. ist der Daypack also eher ungeeignet.

Rucksack Test – Deuter Daypack

In der Ausstattung des Deuter Aircontact Pro 70+15 ...

Rucksack Test – Deuter Daypack, Rückseite

... ist ein Daypack für kürzere Tagestouren enthalten

Der „normale” Rucksack

Der normale Rucksack bietet meist zwei Fächer in denen ihr Dinge verstauen könnt. Besonders Jugendliche nutzen die normalen Rucksäcke häufig für den täglichen Gang zur Schule. Der alte Schulranzen hat hier, außer bei den Kleinsten, ausgedient. Der normale Rucksack erfüllt aber wie der Daypack keine speziellen Anforderungen. Der Unterschied zum Daypack liegt meist im Material sowie den vorhandenen Reißverschlüssen, die nicht bei jedem Daypack zu finden sind.

Der Wanderrucksack

Die nächste Steigerung bietet der Wanderrucksack. Das Fassungsvermögen liegt meist zwischen 15 und 30 Litern und bietet Platz für aufwendigere Ausrüstungsgegenstände. Mit einem Wanderrucksack könnt ihr euch zumindest für jede Wetterlage im Freien ausstatten – aber auch nur für einen Tag. Der Tourenrucksack bringt fast die gleichen Funktionen mit sich, ist allerdings immerhin für mehrere Tage ausgelegt. Aber auch hier lassen Ergonomie und Fassungsvermögen noch Wünsche offen.

Rucksack-Test – Brandit US Cooper unterwegs

Unterwegs mit dem Brandit US Cooper ...

Rucksack-Test – unterwegs mit dem Lowe Alpine Airzone Pro

... und hier mit dem Lowe Alpine Airzone Pro

Der Trekkingrucksack

Der Trekkingrucksack kommt einem Backpack sehr nahe. Ich selbst werde die beiden Begriffe im folgenden Artikel als Synonym verwenden, da es meiner Meinung nach keine auffälligen Unterschiede gibt. Ein Trekkingrucksack ist wie ein Backpack für Langzeitreisen konzipiert. Das heißt, dass das Fassungsvermögen nicht selten weit über 40 Litern liegt.

Meist ist es sogar etwas mehr. Grund hierfür ist, dass in einem Trekkingrucksack auch das Zelt, der Schlafsack, die Isomatte oder der Campingkocher Platz finden müssen. Erst, wenn dies zusätzlich zur normalen Kleidung im Backpack gelingt, kann die Rede von einem Trekkingrucksack sein.

Die Vor- und Nachteile eines Trekkingrucksacks

Wer lange reisen möchte, der wird um einen Trekkingrucksack nicht herumkommen. An dieser Stelle ist es mir daher wichtig, euch kurz zu erläutern, worin die Vor- und Nachteile eines solchen Trekkingrucksacks liegen.

Die Vorteile im Gegensatz zu normalen Rucksäcken sind enorm. Eine bessere Verarbeitung der Materialien und ein Regenschutz sind bei einem Trekkingrucksack der Standard. Der Grund hierfür liegt darin, dass dieser Backpack deutlich intensiveren Anforderungen in der Natur trotzen muss, als ein normaler Rucksack.

Ein weiterer Vorteil liegt in der Ergonomie. Ohne ein gutes Tragesystem müsst ihr euch bei einer längeren Reise früher oder später mit Rückenschmerzen herumschlagen. Dies ist nicht nur unangenehm, sondern auch sehr gefährlich für die Gesundheit. Hier legen die Hersteller mittlerweile großen Wert darauf, dass der Rücken geschont wird.

Generell bieten das große Fassungsvolumen sowie die Fächeraufteilung viel mehr Flexibilität. Ihr könnt also selbst entscheiden, in welchem Fach ihr euren Reisepass und eure Schuhe verstauen wollt. Nicht selten besitzt ein Backpack an der Außenseite einige Schlaufen. Hier könnt ihr Gegenstände wie Isomatte oder Zelt anbringen, ohne wertvollen Platz im Inneren zu verschwenden.

Rucksack-Test – Mardingtop Rucksack seitliche Ansicht

Fertig gepackt und bereit für den Test: Mardingtop 35L/40L ...

Rucksack-Test – Tatonka Yukon gepackt

... und hier ist der Tatonka Yukon im Einsatz

Doch ein Backpack kann auch ein paar Nachteile mit sich bringen. Das Gewicht ist wohl das größte Defizit, denn auf Dauer können bis zu 20 Kilogramm ganz schön schwer werden. Hier ist es wichtig, dass ihr euren Trekkingrucksack nicht überladet.

Dadurch, dass ein Backpack sehr klobig wirkt, ist er nicht selten auch unhandlich. Hier habt ihr es mit einem normalen Wanderrucksack natürlich etwas leichter. Auch der Preis liegt im Gegensatz zu den anderen Rucksackarten weit oben. Für einen guten Trekkingrucksack solltet ihr um die 150 Euro einplanen.

Übersicht der Vor- und Nachteile

  • Großes Fassungsvermögen für lange Touren
  • Gute Ergonomie für Rücken und Schultern
  • Mehrere Fächer zur Einteilung des Gepäcks
  • Schlaufen an der Außenseite für größere Gegenstände

  • Hohes Gewicht
  • Schlechte Handhabung
  • Hoher Preis

Was bestimmt den Preis eines Trekkingrucksacks?

Wenn ihr selbst bereits etwas im Internet recherchiert habt, dann ist euch sicher aufgefallen, dass die Preisspanne bei Backpacks extrem groß ist. Auch ich habe mir zu Beginn die Frage gestellt, woran das liegen könnte. Die Gründe sind am Ende nachvollziehbar.

Der Hauptgrund für den Preis ist oft der Markenname. Ein Produkt der Top-Player Tatonka, Osprey oder Deuter kostet meist generell etwas mehr als ein No-Name-Backpack. Den Preisunterschied nur darauf zu beziehen, wäre allerdings etwas unfair, denn nicht selten bieten euch diese namhaften Produkte bessere Möglichkeiten euer Gepäck sinnvoll zu verstauen.

Das Material spielt ebenfalls eine erhebliche Rolle in der Preisfindung der Hersteller. Während einige Hersteller lediglich ein wasserabweisendes Material nutzen, verwenden andere ein wasserdichtes Material. Der Unterschied ist, dass wasserdichte Backpacks eine Wassersäule von über 8.000 Milliliter aushalten müssen. Für euch ist eigentlich nur wichtig, dass ihr beim Kauf prüft, welchen Anforderungen euer Trekkingrucksack standhält. Wer den Unterschied zwischen wasserabweisend und wasserdicht dennoch etwas genauer erklärt haben möchte, dem empfehle ich den Artikel auf UF PRO®.

Welche Kriterien wurden im Test geprüft?

Insgesamt habe ich alle Produkte in fünf Kategorien getestet. Dies waren: Herstellung und Verarbeitung, die Ergonomie, die Fächeraufteilung, zusätzliche Features und das Preis-Leistungs-Verhältnis. Anhand dieser fünf Merkmale habe ich schließlich ein Fazit gezogen. Worauf ich bei den jeweiligen Kriterien genau geachtet habe, lest ihr jetzt.

Herstellung und Verarbeitung

In dieser Kategorie war es mir wichtig, auch mal über den Tellerrand zu schauen. Besonders das erste Wort – die Herstellung – habe ich mir bei den jeweiligen Herstellern etwas genauer ansehen. Worauf ich hinaus will, ist nicht nur das Produkt selbst zu begutachten, sondern auch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter.

Gerade in der heutigen Zeit werden Textilprodukte fast ausschließlich in fernöstlichen Ländern produziert. Die Arbeitsbedingungen sind hierbei oftmals unterirdisch. Von Kinderarbeit bis hin zu menschenverachtenden Bedingungen bin ich bei meiner Recherche so ziemlich auf alles gestoßen, was keiner gerne liest.

Wichtig war mir also, in dieser Kategorie herauszufinden, wo die Produkte produziert werden und unter welchen Bedingungen dies geschieht. Auch die Verantwortung der Umwelt gegenüber sollte hierbei nicht zu kurz kommen, denn als Hersteller von Outdoor-Produkten für Menschen, die die Natur lieben, spielen auch solche Faktoren bei der Auswahl eine immer größere Rolle.

Rucksack-Test – Mountaintop Detailansicht

Wo Rucksäcke hergestellt werden und unter welchen Arbeitsbedingungen, ...

Rucksack-Test – Leefrei Detailansicht

... sind Überlegungen, die beim Kauf mit einfließen sollten

Was also sind Zertifikate wirklich wert? Natürlich lassen sich nicht alle Zertifikate, mit denen ein Unternehmen wirbt, über einen Kamm scheren. Dennoch solltet ihr immer überprüfen, welche Zertifikate tatsächlich einen hohen Standard gewährleisten, ganz egal ob zu Gunsten der Umwelt oder des Menschen. Im Hinterkopf solltet ihr immer haben, dass viele dieser Zertifikate leider noch immer erkauft werden können.

Um in dieser Kategorie punkten zu können, war mir also besonders wichtig, dass alle Ressourcen in Bezug auf die Umwelt mit Bedacht genutzt werden. Meist lässt sich dies recht schnell herausfinden, denn die Hersteller, die offen mit ihrer Liebe zur Umwelt umgehen, zeigen dies auch transparent auf ihrer Homepage. Hier habe ich auch einige Hersteller angeschrieben die leider keine Auskunft zu diesem Thema geben wollten. Das Resultat spiegelt sich dann auch im Test wider.

Dies gilt auch für die Arbeitsbedingungen. Hier liegt das A und O auf den Mitarbeitern. Der Produktionsstandort und bisherige Referenzen spielen also eine große Rolle für die Bewertung. Oder anders gesagt: Sind diese Produzenten für die großen Unternehmen bereits negativ oder positiv in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten?

Rucksack-Test – Reißverschluss Brandit US Cooper

Hochwertiges Material und gute Verarbeitung sorgen dafür, ...

Rucksack-Test – Reißverschluss Mountaintop

... dass der Trekkingrucksack mehrere Langzeittrips ohne Probleme übersteht

Der zweite Teil dieser Kategorie beschäftigt sich in meinem Trekkingrucksack Test hauptsächlich mit der Verarbeitung. Hier gibt es zum Teil qualitativ große Unterschiede. Je nachdem, welches Material bei der Herstellung verwendet wird, kann der Preis trotz optischer Gleichheit stark schwanken. Auch hier lohnt es sich für euch, etwas genauer hinzusehen. Gerade ein Backpack sollte robust und strapazierfähig sein.

All diese Faktoren fließen mit in meine Bewertung ein. So erhaltet ihr einen ersten Eindruck vom Produkt und dem Hersteller. Oftmals können alleine die Produktionsbedingungen ein absolutes No-Go darstellen, da kann der Trekkingrucksack so gut sein wie er will.

Ergonomie: Zum Wohle des Rückens

Die zweite Kategorie, die ich mir zur Brust (oder in diesem Falle eher zum Rücken) genommen habe, ist die Ergonomie. Sie spielt besonders dann eine Rolle, wenn ihr lange Touren plant, bei denen der Backpack zum alltäglichen Begleiter auf dem Rücken wird.

Die Ergonomie befasst sich im Grunde genommen damit, dass die Last und das Gewicht vom Rucksack so verteilt sind, dass Rücken, Schultern und Hüfte geschont werden. Bei einer Weltreise könnt ihr je nach Fassungsvolumen des Backpack mit 20 Kilogramm auf den Schultern rechnen.

Rucksack-Test – Mit dem Tatonka Yukon unterwegs

Ein gutes Tragesystem ist auf langen Reisen mit schwerer Last auf dem Rücken unerlässlich

Nun stellt euch vor, ihr tragt diese Last tagtäglich – bergauf und bergab. Da wird euch schnell klar werden, dass ihr vor eurer Reise vielleicht doch besser ein paar Gegenstände zu Hause gelassen hättet. Ich selbst bin auf einer mehrtägigen Wandertour in Österreich mit etwas zu viel Gepäck an meine Grenzen gekommen.

Damals hatte ich den Brandit US Cooper, welchen ich im Rahmen meines Trekkingrucksack Tests ausgesucht hatte, mit dabei. Warum ich gerade mit diesem Backpack so zu kämpfen hatte? Der US Cooper wird in die Tiefe, statt in die Höhe gepackt. Für Wanderungen mit An- und Absteigen also absolut ungeeignet. Aber wie heißt es doch so schön: Was dich nicht umbringt, macht dich nur härter.

Rucksack-Test – Brandit US Cooper gepackt

Eher ungeeignet für Wanderungen mit An- und Absteigen: der Brandit US Cooper

Spätestens bei dieser Tour wurde mir aber so richtig bewusst, dass das Tragesystem ein unglaublich wichtiges Merkmal an einem Backpack ist. Hier möchte ich vorab eines deutlich klarstellen: Meiner Meinung nach lässt sich zwischen einem schlechten, einem mittelmäßigen und einem guten Tragesystem unterscheiden – je nachdem, für welchen Zweck der Trekkingrucksack hergestellt ist.

Dennoch werben die Hersteller immer wieder mit dem absolut innovativen Tragesystem aus dem eigenen Hause. Nach genauerem Hinsehen musste ich aber im Test feststellen, dass die besten Produkte in der Kategorie Ergonomie über ein beinahe identisches Tragesystem verfügen. Da solltet ihr über die tollen Fach- und Werbebegriffe eher hinwegsehen.

Hinzu kommt, dass es nicht das perfekte Tragesystem für alle Menschen gibt. Solltet ihr mit einem Hohlkreuz zu kämpfen haben, empfiehlt sich beispielsweise ein ganz anderes Tragesystem, als dies bei einer Person ohne Hohlkreuz der Fall ist. Der Rucksack soll sich an den Rücken anpassen, nicht umgekehrt.

Rucksack-Test – Deuter Aircontact Tragesystem

Hersteller bewerben ihre Trekkingrucksäcke gerne mit innovativen Tragesystemen und geben ihnen fantasievollen Namen ...

Rucksack-Test – Lowe Alpine Airzone Tragesystem

... – letztlich ist die Bezeichnung egal, solange der Rücken so gut wie möglich beim Tragen entlastet wird

Solltet ihr also einen Backpack bestellen, schnallt ihn euch gut beladen auf den Rücken und testet, ob er auch der richtige ist. Denn eines möchte sicher niemand von euch erleben – anhaltende Rückenschmerzen während der tollsten Zeit des Lebens. Eine Weltreise macht ihr schließlich nicht alle Tage. Also sollte auch das Equipment dementsprechend abgestimmt sein.

Aufteilung der Fächer: Geordnetes Chaos auf die Beine stellen

Ein besonderes Merkmal an einem guten Trekkingrucksack ist die Fächeraufteilung. Durch eine gute Verteilung lassen sich Gegenstände und Kleidung getrennt und geordnet voneinander aufbewahren. Das Gegenteil davon ist das ganz normale Chaos in einem normalen Rucksack. Besonders die Damen wissen, wie viel Unordnung bereits in einer kleinen Handtasche entstehen kann. Nicht auszumalen, wo dies also bei einem großen Backpack hinführt.

Während ein normaler Rucksack meist nur ein Haupt- und ein Nebenfach besitzt, sollte die Aufteilung bei einem Backpack schon etwas detaillierter stattfinden. Um euch die genauen Fächer und deren Vorteile zu erläutern, arbeite ich mich sozusagen von Kopf bis Fuß vor.

  • Das Kopf- oder auch Deckelfach genannt macht den Anfang. Jeder Backpack sollte ein solches Deckelfach besitzen. Einige kleinere Wanderrucksäcke, wie auch der Leefrei wasserdichte Rucksack haben selbst diese einfache Anforderung nicht erfüllt. Allerdings hat dieses Modell nicht ohne Grund den letzten Platz in meinem Trekkingrucksack Test belegt.
Rucksack-Test – Osprey Kestrel Kopffach

Kopffach beim Osprey Kestrel 48 Trekkingrucksack

  • Im Deckelfach könnt ihr eure Reiseapotheke, einen Regenschutz oder andere Kleinigkeiten unterbringen. Bei bestimmten Produkten, wie dem Deuter Aircontact Pro 70+15 ist dieses Deckelfach sogar in drei einzelne Fächer unterteilt – möglich macht es hier die enorme Größe des Backpack. Grundlegend solltest du aber darauf achten, dass überhaupt ein solches Deckelfach vorhanden ist.
  • Weiter geht es mit dem Hauptfach. Das große Hauptfach sollte zunächst nur einen Zweck erfüllen – Platz bieten. Gute Hersteller unterteilen aber auch das Hauptfach noch so, dass ihr Gegenstände strukturiert verstauen könnt. Ein Detail, auf welches ihr achten könnt, ist ein Laptopfach. Auch gern gesehen und mittlerweile Standard – der seitliche Zugriff zum Hauptfach, um nicht immer den ganzen Backpack auszupacken, wenn mal etwas weiter unten im Trekkingrucksack verstaut ist.
  • Das Nebenfach ist meist vor dem Hauptfach angebracht und kann mit einem Reißverschluss geschlossen werden. Hier finden meist schmale Gegenstände wie Bücher, Reiseführer oder Unterwäsche ihren Platz.
  • Davor befindet sich meist ein Fach für den Schnellzugriff. Dieses dient dazu, Kleinigkeiten zu verstauen, an die ihr in bestimmten Situationen schnell herankommen müsst. Beispiele hierfür sind der Reisepass am Flughafen oder der Reiseführer in der Wildnis.
  • Das Bodenfach bildet den Abschluss. Gerade hier konnte ich je nach Hersteller große Unterschiede feststellen. Während einige Hersteller das Bodenfach so konstruieren, dass selbst die Wanderschuhe hineinpassen, ist bei anderen nur Platz für ein paar Socken.
  • Zusatzfächer sind die Trink- und Seitenfächer. Sie sollten in jedem Fall vorhanden sein, um Speisen und Getränke mit auf die Reise zu nehmen. Ein tolles Feature ist zudem ein Minifach am Hüftgurt. Hier könnt ihr die wichtigsten Wertgegenstände unterbringen und habt sie immer vor euch im Blick. Für Geldbeutel, Schlüssel oder Reisepass der perfekte Platz.
Rucksack-Test – Deuter Trinkfach

Das Trinkfach beim Deuter Aircontact Pro ...

Rucksack-Test – Deuter Seitenfach

... und hier das Seitenfach

Am Ende habe ich die Produkte nach bestimmten Eigenschaften dieser Fächer bewertet. Gibt es überhaupt all diese Fächer? Wenn ja, wie sind sie verarbeitet? Nicht selten sind die Fächer zwar vorhanden, erfüllen aber mangels Verarbeitung gar nicht ihren Zweck.

Features: Schnickschnack und nützliche Details

Auch wenn die Features oft unterschätzt werden, entscheiden sie beim Trekkingrucksack nicht selten über Kauf oder Nichtkauf. Der Grund ist einfach. Jeder von uns neigt dazu, sich gerne zu individualisieren und seine Persönlichkeit nach außen darzustellen. Gerade in der heutigen Zeit setzt sich dieser Trend immer weiter fort. Auch deshalb mögen es viele, wenn sich ihr Backpack von der Masse abhebt.

Hier sind die Hersteller täglich gefordert, neue Features und Details zu entwickeln. Das Hauptaugenmerk liegt bei Outdoor-Produkten wie einem Trekkingrucksack aber auch darauf, dass ein solches Feature nützlich ist. Eine neue Zusatzfunktion muss also ausreichend vom Hersteller begründet sein, um auch als solche von euch akzeptiert zu werden.

Rucksack-Test – Trinkschlauch beim Osprey Kestrel

Der Osprey Kestrel ermöglicht die Flüssigkeitszufuhr von der Trinkblase über den Trinkschlauch

Ein paar bestimmte Merkmale sollte aber jeder gute Trekkingrucksack aufweisen. Beispielsweise ein Fach sowie einen Zugang für eine Trinkblase. Durch sie wird die ständige Flüssigkeitszufuhr über einen Trinkschlauch ermöglicht, ohne andauernd die Trinkflasche herauskramen zu müssen. Auch unnötige Pausen werden so deutlich reduziert.

Ein anderes tolles Detail sind die sogenannten Molle-Schlaufen an den Außenseiten. An diesen Schlaufen könnt ihr weitere Gegenstände anbringen, die im Backpack selbst keinen Platz mehr gefunden haben. Ob große Dinge wie die Isomatte oder der kleine Kochtopf. Durch die Molle-Schlaufen findet jeder Gegenstand seinen Platz im oder am Backpack.

Auch wichtig und schon fast der Kategorie Ergonomie zuzuordnen: die Kompressionsriemen. Diese sehen zwar ähnlich aus wie Schlaufen, erfüllen aber einen völlig anderen Zweck. Die Kompressionsriemen müssen vor dem Losgehen fest angezogen werden, um den Inhalt zu komprimieren. So sitzt das Gepäck fest im Backpack und fliegt nicht durch den Innenraum. Dies entlastet auch eure Wirbelsäule, da das Gepäck fest am Rücken sitzt.

Rucksack-Test – Mountaintop, obere Schlaufen
Rucksack-Test – Schnalle, Detailansicht vom Deuter Aircontact

Einige Hersteller bieten aber noch ganz andere Details an ihrem Rucksack. Diese „einzigartigen Lösungen“, wie sie in der Marketingsprache oft von den Herstellern genannt werden, sollen dem Produkt ein eigenes Flair verleihen. Hier müsst ihr selbst entscheiden, ob ihr so etwas auf eurer Tour benötigt oder nicht. Ich selbst bin kein Freund unnötiger Details, denn nicht selten treiben diese den Preis völlig ungerechtfertigt in die Höhe.

Preis-Leistungs-Verhältnis: Nicht unwesentlich beim Kauf

Ich selbst kann bestätigen, dass ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auch bei mir oft der Auslöser für oder gegen den Kauf eines Produktes ist. Genau aus diesem Grund darf diese Kategorie in meinem Trekkingrucksack Test nicht fehlen. Ich denke, ihr stimmt mit mir überein, wenn ich sage, dass es als Kunde nichts Ärgerlicheres gibt, als das Gefühl, einen zu hohen Preis gezahlt zu haben.

Über die Masse gesehen gibt es auch bei Trekkingrucksäcken eine große Preisspanne. Nicht zuletzt, weil auch hier günstigere Anbieter der namhaften Konkurrenz das Leben schwer machen. Genau dies macht auch den Reiz aus, denn die große Frage, die sich uns allen stellt ist doch: Ist ein günstiges Produkt genauso gut wie ein Marken-Backpack?

Rucksack-Test – Modelle der günstigen Preisklasse

Diese drei Modelle waren die günstigsten im Test: Brandit US Cooper, Mardingtop 35L/40L, Leefrei (von links)

Aus meinem Test heraus lässt sich nicht pauschal sagen, ob dies der Fall ist. Klar ist aber, dass ihr mit einem preisintensiveren Trekkingrucksack von Osprey, Tatonka oder Deuter nichts falsch macht. Dies beruhigt mich, denn nicht immer sind die teuren Produkte einer Kategorie auch die besten. Vielmehr hat mich also die Frage interessiert, ob die günstigeren Modelle Schritt halten können.

Das Ergebnis ist durchwachsen. Während ein Rucksack wie der Mardingtop 35L/40L im Vergleich keine gute Figur abgibt, sieht dies bei anderen Produkten wieder weitaus besser aus. Im Text weiter unten folgt eine Erklärung zu den Testsiegern der jeweiligen Kategorien. Ich kann euch versprechen: Hier gibt es eine große Überraschung!

Das Preis-Leistungs-Verhältnis erfüllt aber noch eine andere wichtige Rolle. Es bestimmt nicht selten die Zielgruppe für ein Produkt. Nun ist es kein Geheimnis, dass viele Outdoor-Fans gerne mal etwas tiefer für ihre Ausrüstung in den Geldbeutel greifen. Wo also liegt die Grenze, ab welcher der Kunde ausgenutzt wird?

Rucksack-Test – Mardingtop im Einsatz

Dass Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mit günstigem Preis allein gleichzusetzen ist, …

Rucksack-Test – Mardingtop in Seitenansicht

... wurde im Test beim preiswerten Mardingtop Backpack schnell ersichtlich

Insgesamt steckt viel mehr dahinter als nur die Qualität. Immer mehr Reisende möchten sich mit ihrem Trekkingrucksack identifizieren. Grund hierfür ist, dass der Backpack auf einer Reise das einzige äußerliche Merkmal ist, an der sich die Lebenseinstellung ableiten lässt. Es geht also um ein Lebensgefühl bei der Auswahl vom Backpack. Hier versuchen auch die Hersteller mit tollen Werbekampagnen in der Natur zu punkten.

  • Mein Tipp: Nicht blenden lassen, sondern nochmal genau recherchieren, wofür das Unternehmen wirklich steht.

Ebenfalls interessant ist, dass einige Rucksäcke im Test als Trekkingrucksack oder Backpack angepriesen werden, jedoch kaum Eigenschaften eines solchen Rucksackmodells besitzen. Vielmehr handelt es sich bei solchen Produkten um einfache Wanderrucksäcke mit einem viel zu geringen Fassungsvermögen. Genau aus diesem Grund gilt es, so schön der Preis auch sein mag, zunächst die vorherigen Kategorien zu checken.

Denn wie so oft gibt es auch einige schwarze Schafe auf dem Markt. Hier ist tatsächlich jeder Euro zu viel für einen Rucksack – also Finger weg!

Auswahl der Produkte – gesunder Mix aus allen Preisklassen

Um den Trekkingrucksack Test 2024 für euch so aufschlussreich wie möglich zu gestalten, habe ich mich dazu entschieden, mir einen bunten Mix von Rucksäcken aus allen Preissegmenten zusammenzustellen. Hierbei habe ich nicht nur auf den Preis geachtet, sondern auch auf die Marken und die Größe der Rucksäcke. Eines hatten allerdings alle Produkte gemeinsam: Sie wurden klar als Trekkingrucksack angepriesen.

In dieser Tabelle bekommt ihr einen Überblick über alle Testprodukte:

MarkeModell
TatonkaYukon 50+10
OspreyKestrel 48
DeuterAircontact Pro 70+15
Lowe AlpineAirzone Pro 35:45
LeefreiWasserdichter Rucksack
Brandit US Cooper
Mardingtop35L/40L Rucksack
Mountaintop65+5L Trekkingrucksack

Nun möchte ich euch meine Auswahl nochmal etwas detaillierter erläutern. Hierbei erkläre ich euch kurz und knapp, warum ich mich für den jeweiligen Rucksack entschieden habe. Die Reihenfolge verläuft absteigend vom Einkaufspreis.

  1. Deuter Aircontact Pro 70+15

    Die Marke Deuter genießt in ganz Deutschland einen guten Ruf. Deuter ist seit Jahrzehnten eine der beliebtesten Outdoor-Marken für Reisende und Naturbegeisterte. Genau aus diesem Grund habe ich mich hier für ein Produkt aus dem oberen Preissegment entschieden. Mich hat interessiert, ob der Backpack wirklich hält, was er verspricht.

  2. Tatonka Herren Yukon 50+10

    Mein erster Backpack war jener Tatonka Yukon. Noch heute finde ich, dass Tatonka mit diesem Produkt ein echter Durchbruch gelungen ist. Damals konnte ich ihn nie mit anderen Backpacks im Einsatz vergleichen. Dieses Vorhaben habe ich nun nachgeholt und bin noch immer der Meinung, dass der Yukon eines der besten Produkte auf dem Markt ist.

  3. Osprey Kestrel 48

    Was für Tatonka der Yukon ist, ist für Osprey der Kestrel 48 – das Aushängeschild eben. Osprey bewegt sich, was die Qualität und die Preise angeht, auf einem ähnlichen Niveau wie Deuter und Tatonka. Der Osprey Kestrel 48 rundet das obere Preissegment schließlich ab.

  4. Lowe Alpine Airzone Pro 35:45

    Der Airzone Pro befindet sich preislich knapp an der Grenze. Ich habe mich aber entschieden, ihn ins mittlere Preissegment einzuquartieren. Der Lowe Alpine Airzone hat mich besonders interessiert, denn anders als bei einem normalen Backpack steht der Hersteller eher für Produkte im Bergsteiger-Bereich. Daher könnte dieser Backpack auch als Allrounder für euch attraktiv sein.

  5. Mountaintop 65+5L Trekkingrucksack

    Der Backpack von Mountaintop hat es wirklich in sich. Für ein Fassungsvolumen von satten 65 Litern ist der Preis unglaublich gering. Preislich befindet sich das Produkt im unteren Mittelfeld meiner Auswahl. Hier kann ich euch bereits jetzt sagen, dass der Mountaintop eine der großen Überraschungen im Test ist – sowohl positiv als auch negativ.

    Rucksack-Test – die Produkte der mittleren Preisklasse

    Der Lowe Alpine und der Mountaintop Backpack bewegen sich preislich im Mittelfeld

  6. Brandit US Cooper

    Der Brandit US Cooper führt das untere Preissegment an. Er ist vor allem für Fans des sogenannten Military-Looks attraktiv. Brandit ist ein sehr modisches Unternehmen. Das Hauptaugenmerk liegt bei den Produkten häufig auf dem Design. Dennoch gelingt es Brandit mit dem US Cooper selbst namhaften Outdoor-Herstellern auf die Pelle zu rücken.

  7. Mardingtop 35L/40L Trekkingrucksack

    Der Mardingtop war der Backpack, der genau in der Mitte zwischen Tagesrucksack und Trekkingrucksack anzusiedeln ist. Hier hat mich interessiert, inwiefern solch ein Backpack tatsächlich die Anforderungen einer langen Reise erfüllen kann.

  8. Leefrei wasserdichter Rucksack

    Zu guter Letzt kommt der günstigste Rucksack im Test – der wasserdichte Trekkingrucksack von Leefrei. Besonders die Bezeichnung „wasserdicht” hat mich auf den Leefrei aufmerksam gemacht. Allerdings ist dieses Produkt für mich die größte Enttäuschung im Test. Der Grund hierfür ist, dass ihr als Kunde mit der Bezeichnung „Trekkingrucksack” hinters Licht geführt werdet.

    Rucksack-Test – Produkte in der niedrigen Preisklasse

    Die drei günstigen Produkte im Test: Hinten links der Brandit US Cooper und rechts der Mardingtop. Vorne seht ihr den ‚wasserdichten’ Leefrei Trekkingrucksack

Hier bekommt ihr nochmal eine Übersicht zu den jeweiligen Preiskategorien aller Produkte:

PreissegmentProdukte
Hoch (130–300 €)Deuter Aircontact Pro 70+15
Tatonka Herren Yukon 50+10
Osprey Kestrel 48
Mittel (70–130 €)Lowe Alpine Airzone Pro 35:45
Mountaintop 65+5L Trekkingrucksack
Niedrig (bis 70 €)Brandit US Cooper
Mardingtop 35L/40L Trekkingrucksack
Leefrei wasserdichter Rucksack

Eine kurze Erläuterung zur Auswahl der Produkte bin ich euch aber noch schuldig. Sicher gibt es einige von euch, die sich jetzt fragen, wieso ich denn nicht nur Produkte mit demselben Fassungsvermögen getestet habe.

Die Antwort hierauf ist, dass ich versucht habe, die Produkte zu testen, welche meines Erachtens nach vom Hersteller am meisten angepriesen und somit erworben werden. Jeder Hersteller hat ein Produkt als Aushängeschild. Gerade bei diesen Modellen interessiert mich, ob sie ihr Geld tatsächlich wert sind.

Hinzu kommt, dass es auch Hersteller gibt, die gar keine Trekkingrucksäcke in jeder Größe herstellen. Natürlich ist es aber auch so, dass die Preise höher werden, wenn das Volumen steigt. In der Kategorie Preis-Leistungs-Verhältnis berücksichtige ich solche Unterschiede, um keinem Produkt eine Ausrede zu liefern.

Abschließend noch ein paar Worte zu der Auswahl der Hersteller und Marken. Einige von euch fragen sich wohl auch, wieso ich Marken wie Jack Wolfskin, Fjällräven oder Vaude nicht berücksichtige. Auch The North Face oder Mammut tauchen nicht im Test auf.

Rucksack-Test – Vier der acht getesteten Produkte

Auf diesem Bild seht ihr vier Produkte aus meinem Test: Mountaintop, Osprey, Deuter und Lowe Alpine (von links)

Meine Begründung hierfür ist, dass hier einige Hersteller eher den Massenmarkt bedienen als den bewussten Backpack-Kunden. Genauer gesagt: Diese Hersteller machen ihr Hauptgeschäft im Bekleidungsmarkt.

Zwar sind sie dadurch nahezu jedem bekannt, allerdings muss dies nicht gleich heißen, dass alle Produkte dadurch geeignet sind. Bei meiner Auswahl habe ich zuvor recherchiert und bemerkt, dass Vaude, Jack Wolfskin und Co. nur wenig Wert auf einen guten Backpack legen.

Die Testbedingungen im Test – unter welchen Voraussetzungen ich getestet habe

Eines vorweg. Nein, ich besitze keine Anlage, die die Produkte zigtausende Male auf die Reißfestigkeit oder ähnliche Merkmale prüft. Stattdessen bin ich bei meinem Trekkingrucksack Test anders vorgegangen. Mich hat die Meinung meiner Mitmenschen sowie die eigene Erfahrung mehr interessiert als maschinelle Tests.

Rucksack-Test – mit dem Osprey Kestrel unterwegs

Für den Trekkingrucksack Test habe ich die Backpacks selbst und in realistischen Situationen getestet

Also bin ich losgezogen. Mal habe ich eines der Produkte auf eine längere Reise mitgenommen, mal nur für eine Tagestour durch die Wälder. Dennoch habe ich versucht, immer für die gleichen Testbedingungen zu sorgen. Heißt also: Ich habe alle Produkte bei Sonne und Regen getestet. Falls es mal nicht geregnet hat, musste eben die Duschbrause herhalten.

Ebenfalls wichtig war für mich die Ergonomie. Da hier jeder von euch andere Anforderungen hat, habe ich die Produkte an Freunde weitergegeben, um mir später ein Feedback einzuholen. Auch hier bin ich zu interessanten Ergebnissen gekommen. Während ein paar Produkte allen meiner Freunde zusprachen, gab es bei anderen wiederum große Meinungsverschiedenheiten.

Mitunter wurden die Trekkingrucksäcke während der Testphase durch Äste, Steine, Niederschläge und weitere äußere Einflüsse stark belastet. Auch hier mussten die Backpacks also beweisen, dass sie für den Outdoor-Bereich geeignet sind.

Rucksack-Test – mit dem Brandit US Cooper unterwegs
Rucksack-Test – mit dem Leefrei Rucksack unterwegs

Die Testsieger nach Preisklasse

Die Testsieger in der jeweiligen Preisklasse habe ich im Test noch etwas differenzierter betrachtet. Anders als im Gesamtergebnis habe ich auf den Preis viel Wert gelegt. Mein Fazit fiel somit getreu dem Motto „Wer viel zahlt, sollte auch viel erhalten“ aus. Daher habe ich hier nur die Produkte der jeweiligen Preisklassen verglichen, um herauszufinden, mit welchem Produkt ihr am Ende nichts oder am wenigsten falsch macht.

Hohes Preissegment: 130 Euro und darüber

In der ersten Preisklasse fiel es mir besonders schwer, einen Testsieger ausfindig zu machen. Als erstes verabschiedete sich der Osprey Kestrel 48 aus dem Rennen. Grund hierfür war, dass besonders das Hauptfach etwas enttäuschte. Statt nützlicher Features wie einem Laptopfach oder anderen typischen Merkmalen ist der Osprey Kestrel 48 ein sehr schlichter Backpack. Zu schlicht für den Testsieg.

VORTEILE

  • Ergonomisches Tragesystem
  • Volumen dank Außenfächer erweiterbar
  • Robuste Verarbeitung
  • Schneller Zugriff auf das Hauptfach

NACHTEILE

  • Zeitaufwendiges Packen
  • Hoher Preis
  • Nicht Unisex nutzbar

Produkteigenschaften

Produktkategorie
MarkeTatonka
Gewicht2300 g
Abmessungen68 x 30 x 22 cm
Packvolumen50 l
Erweiterung + 10 l
Maximale Traglast25 kg
TragesystemV2-Tragesystem
MaterialCordura® (Polyamidfasern)
Regenschutz
Besondere Features3D-Frontöffnung zum Hauptfach; Reißverschluss-Fronttasche

Die Entscheidung musste also zwischen den Produkten von Deuter und Tatonka fallen. Am Ende überzeugte mich der Tatonka Yukon dann aber doch ein wenig mehr. Vielleicht auch, weil es selbst mein erster Backpack war.

Was hat den Ausschlag für den Tatonka Yukon 50+10 gegeben?

Der Tatonka Yukon für Herren besitzt kaum Schwächen. Die fehlenden Hüftgurttaschen und die Tatsache, dass er laut Hersteller Tatonka nicht unisex anwendbar ist, sind schon die größten Mängel.

Viel wichtiger ist aber der Grund, wieso der Tatonka am Ende die Nase vorne hat. Der Yukon 50+10 wirkt nahezu perfekt konzipiert. Wenn ihr diesen Backpack das erste Mal auf den Schultern tragt, dann ist der Yukon mehr als nur ein einfacher Trekkingrucksack. Sehr schnell wird deutlich, dass dieses Modell ein Lebensgefühl vermittelt. Nicht umsonst bewirbt Tatonka den Yukon mehr als andere Backpacks.

Zwei Dinge waren aber im Vergleich zum Deuter Aircontact entscheidend. Zum einen das ergonomische Tragesystem. Hier setzt Tatonka meiner Meinung nach mit dem V2-Tragesystem neue Maßstäbe. Das Tragesystem schmiegt sich beinahe von alleine an die Hüften und verteilt die Last perfekt auf Schultern, Rücken und Hüfte.

Rucksack-Test – Tatonka Tragesystem

Das Tragesystem des Tatonka Yukon sowie das Fach für Schnellzugriff ...

Rucksack-Test – Fach für Schnellzugriff beim Tatonka

... gaben den Ausschlag für den Testsieg in der teuren Preiskategoriei

Der zweite Grund ist das Fach für den Schnellzugriff. Während es beim Deuter Aircontact Pro nicht möglich ist, das Fach für den Schnellzugriff zu verschließen, ist dies beim Tatonka Yukon mit einem Reißverschluss machbar.

Ich selbst finde diese Funktion extrem nützlich, denn nicht immer habe ich bei einer Reise alles im Blick, was hinter mir geschieht. Der Reißverschluss bildet zumindest eine Hemmschwelle, etwas aus dem Backpack zu entwenden.

Rucksack-Test – die drei Modelle der teuren Preisklasse

Die Kandidaten der teuren Preisklassen (von links): Deuter Aircontact Pro, Tatonka Herren Yukon und Osprey Kestrel

Insgesamt fiel mir die Entscheidung in dieser Preiskategorie am schwersten. Am Ende sind es nur Feinheiten die den Ausschlag zu Gunsten des Tatonka Yukon geben. Ebenfalls auffällig war, dass der Yukon trotz seines ohnehin schon hohen Preises fast nur die Hälfte vom Deuter Aircontact kosten soll. Das hat mich etwas stutzig gemacht.

Zwar liegt dies hauptsächlich an dem großen Unterschied vom Fassungsvermögen, dennoch werde ich hier das Gefühl nicht los, dass ihr als Kunde beim Deuter Trekkingrucksack etwas zu viel zahlen müsst, um einen guten Backpack zu erhalten.

Mittleres Preissegment: 70 bis 130 Euro

Im mittleren Preissegment habe ich lediglich zwei Trekkingrucksäcke getestet. Der Lowe Alpine und der Mountaintop Trekkingrucksack duellieren sich hier ohne weitere Konkurrenz. Am Ende ist meine Wahl relativ deutlich und überraschend auf den Mountaintop 65+5L Trekkingrucksack gefallen.

VORTEILE

  • Ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Kleine Taschen an den Hüftgurten
  • Ergonomisches und höhenverstellbares Tragesystem

NACHTEILE

  • Produktionsbedingungen intransparent
  • Hersteller produziert in China und bleibt „namenlos“
  • Zu leicht verstellbare Zurrgurte

Produkteigenschaften

Produktkategorie
MarkeMountaintop
Gewicht2230 g
Abmessungen75 x 33 x 25 cm
Packvolumen65 l
Erweiterung + 10 l
Maximale Traglast18 kg
Tragesystem„Bearing System“
MaterialNylon
Regenschutz
Besondere FeaturesAir-Comfort-System für ausreichende Belüftung; Hüftgurttaschen für Kleinkram

Ich selbst verbinde mit der Marke Lowe Alpine ein hohes Qualitätsbewusstsein. Als ich dann aber den Mountaintop Trekkingrucksack für etwas über 70 Euro gefunden und getestet habe, war ich absolut erstaunt. Noch heute beschäftigt mich die Frage, wie es sein kann, dass ein Trekkingrucksack mit solch einem großen Volumen für so wenig Geld angeboten wird.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis beim Mountaintop ist unschlagbar. Im Vergleich zahlt ihr bei einem Markenprodukt mindestens das Doppelte. Nachdem ich alle Tests durchgeführt habe, musste ich feststellen, dass der Mountaintop Trekkingrucksack auch qualitativ keine Schwächen gegenüber der starken Konkurrenz aufweist.

Ebenfalls sehr praktisch sind die kleinen Taschen an den beiden Hüftgurten. Hier könnt ihr kleine Wertgegenstände wie den Reisepass, euren Geldbeutel oder den Schlüssel verstauen. Durch die direkte Auflage vom Hüftgurt am Bauch habt ihr eure wichtigsten Utensilien so immer im Blick. Besonders in Großstädten ist dies ein großer Vorteil. Nicht nur im Ausland, sondern auch in Deutschland. Diebe gibt es schließlich fast überall.

Trotz des geringen Preises gelingt es dem Produkt von Mountaintop auch noch ein erstklassiges Tragesystem einzubauen. Es ist nicht nur höhenverstellbar, sondern auch gut gepolstert. Der Mountaintop hatte letztlich nur wenige Schwächen im Test.

Rucksack-Test – Mountaintop im Einsatz

Überraschungssieger in der mittleren Preisklasse: Der Mountaintop 65+5L ...

Rucksack-Test – Mountaintop Tragesystem

... – nicht zuletzt auch wegen seines erstklassigen Tragesystems

Das größte Defizit liegt in einem Bereich, der am Produkt äußerlich nicht feststellbar ist. Die Produktionsbedingungen sind leider völlig intransparent. Zudem gibt es diesen Trekkingrucksack lediglich auf Amazon zu erwerben. Wer also genau hinter der Produktion steckt, konnte ich nicht herausfinden – auch nicht auf Anfrage bei Amazon. Hier habe ich leider keine Rückmeldung auf meine E-Mail erhalten.

Fest steht nur, dass die Rucksäcke in China für Amazon produziert werden. Dies konnte ich über eine Herstellerangabe auf Amazon herausfinden. Falls ihr hier mehr wisst, lasst uns gerne daran teilhaben! In diesem Zusammenhang war auch auffällig, dass Mountaintop selbst gar keine Homepage oder dergleichen besitzt. Die Produkte werden lediglich unter diesem Namen vertrieben.

Dennoch steht für mich am Ende der Mountaintop Trekkingrucksack als Testsieger fest – zumindest was die Qualität angeht. Auf dem Markt gibt es kein weiteres Produkt in dieser Preisklasse, bei dem die Qualität so extrem hoch ist – wenn auch auf Kosten der Transparenz. Möglich wäre hier auch, dass der Produzent derselbe ist, wie von einem Markenhersteller. Belegen lässt sich dies aber nicht. Auffällig sind die vielen Ähnlichkeiten zu den Rucksäcken von Deuter aber schon.

  • Meine Empfehlung: Wenn ihr auf der Suche nach einem günstigen Backpack seid und kein kleines Vermögen ausgeben möchtet, dann ist der Mountaintop die richtige Wahl. Sinnvoll ist diese Wahl aber auch nur, wenn ihr den Backpack nicht dauerhaft im Einsatz habt. Für eine einmalige Weltreise reicht er aber völlig aus.

Preiswertes Preissegment: 70 Euro und darunter

Fehlt noch das günstige Preissegment. Für viele ist diese Kategorie in der Hoffnung auf ein echtes Schnäppchen vermutlich interessant. Vorwegnehmen kann ich, dass nur eines der drei Produkte den Anforderungen eines richtigen Backpack gerecht wird. Und selbst der Testsieger ist längst nicht perfekt.

VORTEILE

  • Gutes Tragesystem
  • Fairer Preis
  • Gute Fächeraufteilung
  • Umgekehrt vernähte Reißverschlüsse

NACHTEILE

  • Schlechte Verarbeitung der Nähte
  • Gewicht verlagert sich in die Tiefe statt in die Höhe
  • Keine Kompressionsriemen zum Einstellen der Tragegurte zum Rücken hin

Produkteigenschaften

Produktkategorie
MarkeBrandit
Gewicht1200 g
Abmessungen35 x 43 x 25 cm
Packvolumen40 l
Erweiterung + 10 l
Maximale Traglast18 kg
TragesystemGepolsterte Trage- & Hüftgurte
MaterialPolyester mit Polyvinylchlorid-Beschichtung
Regenschutz
Besondere FeaturesMolle-Schlaufen-System; Umgekehrt vernähte Reißverschlüsse

Die drei Produkte, die in diesem Preissegment zur Auswahl standen, waren der Brandit US Cooper, der Mardingtop 35L/40L Trekkingrucksack sowie der wasserdichte Rucksack von Leefrei. Kurz und schmerzlos ergeht es dem Leefrei in meinem Backpack Test.

Da er eher wie ein verbesserter Tagesrucksack aufgebaut ist, wird er selbst den geringsten Ansprüchen an einen Backpack nicht gerecht. Lediglich für Tageswanderungen ist er zu gebrauchen. Als Daypack eine Alternative, als Backpack aber durchgefallen. Schade, dass es Anbieter gibt, die solche Produkte unter falschen Bezeichnungen anbieten. Also, Finger weg!

Der Zweikampf zwischen dem Mardingtop und dem Brandit US Cooper fiel etwas knapper aus. Am Ende machte der Brandit aber das Rennen. Ich selbst war überrascht wie groß der US Cooper tatsächlich ist. Seine Fächer bieten enorm viel Platz für Kleidung, Schuhe und Campingausrüstung.

Und nicht nur das. Auch das Tragesystem entspricht einem hohen Standard. Hier gelingt es dem US Cooper sogar mit den Produkten aus dem teuren Preissegment Schritt zu halten. Eine gute Fächeraufteilung ergänzt die Vorzüge des Brandit US Cooper zusätzlich.

Rucksack-Test – Brandit Reißverschluss Detailansicht

Der Hersteller hat hier wirklich mitgedacht – vom Vernähen der Reißverschlüsse ...

Rucksack-Test – Brandit Vorderfachunterteilungen

... bis hin zu großzügigen Fächeraufteilungen stimmt alles

Ein Merkmal ist mir bei diesem Backpack besonders aufgefallen. Die Reißverschlüsse sind falsch herum vernäht – natürlich mit Absicht. Hierdurch lassen sich die Zipper viel einfacher bedienen. Sie können sich mit diesem System nicht mehr mit überstehendem Schutzstoff verhaken. Ein nerviges und noch immer oft gesehenes Phänomen.

  • Aus diesen Gründen ist der Brandit US Cooper der verdiente Sieger im niedrigen Preissegment.

Dennoch will ich euch auf zwei Nachteile aufmerksam machen, die das Testergebnis etwas trügen. Die schlechte Verarbeitung der Nähe ist mir hier als erstes ins Auge gefallen. Langlebig wirkt der Backpack nicht, dadurch kann ich ihn euch nur für den gelegentlichen oder einmaligen Einsatz empfehlen.

Der zweite Nachteil ist trotz des guten Tragesystems die Ergonomie, denn das Gepäck wird beim Brandit US Cooper in die Tiefe gelagert, statt in die Höhe. Ein Backpack, der in die Tiefe gepackt wird, hat einen entscheidenden Nachteil. Durch die enorme, ich nenne es jetzt mal Packtiefe, wird das Gewicht des Backpacks extrem nach hinten verlagert. Ihr müsst also einen guten Rücken haben, um die Last so dauerhaft zu tragen.

Da hilft am Ende auch ein gutes Tragesystem nichts mehr.

  • Mein Tipp: Achtet beim Kauf darauf, dass der Backpack sich in die Höhe packen lässt, nicht in die Tiefe (also weg vom Körper).

Auf den ersten Blick hat mich der US Cooper im Test wirklich überzeugt. Erst nach genauerem Hinsehen und Testen in der Natur sind mir dann doch ein paar Nachteile aufgefallen. Ein Outdoor-Produkt sollte auch widrigen Verhältnissen standhalten, daher bin ich kein Freund von solch günstigen Produkten.

Guten Gewissens kann ich euch also kein Produkt aus dem niedrigen Preissegment empfehlen. Wenn ihr aber trotzdem nicht mehr ausgeben wollt oder könnt, dann nehmt den Brandit Rucksack.

Hier nochmal alle Testsieger der jeweiligen Preisklasse im Überblick:

PreisklasseProdukt
HochTatonka Herren Yukon 50+10
MittelMountaintop 65 Liter Trekkingrucksack
NiedrigBrandit US Cooper

Aber: Speziell im teuren Preissegment ist der Deuter Aircontact Pro 70+15 eine gute Alternative.

Rucksack-Test – alle acht getesteten Trekkingrucksäcke

Gruppenbild ohne Dame: Hier sind alle acht getesteten Rucksäcke zu sehen

Wenn ihr den Kauf aber statt vom Preis von speziellen Merkmalen abhängig macht, dann empfehle ich euch den nächsten Abschnitt.

Die Testsieger in den fünf Kategorien

Einigen von euch kommt es vielleicht vielmehr auf einzelne Merkmale als auf den Preis an. Der Preis ist letztlich nur eine Zahl und sagt nicht pauschal etwas über die Qualität und Merkmale eines Trekkingrucksacks aus. Aus diesem Grund stelle ich euch nun die jeweiligen Testsieger in den fünf Bewertungskategorien vor.

Herstellung und Verarbeitung – der Tatonka Yukon liegt vorne

In dieser Kategorie steht der Testsieger für mich schnell fest: Tatonka liefert hier das beste Gesamtpaket. Besonders bei den Arbeitsbedingungen und dem Umweltschutz sehe ich Tatonka unter den Backpack-Herstellern als Vorreiter. Besonders positiv finde ich, dass ihr als Kunde das Gefühl bekommt, dass es auch den Arbeitern, die diese Backpacks herstellen, gut geht.

Die Produktion ist wie bei fast allen Textilprodukten nach Vietnam ausgelagert. Gerade aus diesem Grund stellt sich immer die Frage nach der Glaubwürdigkeit, ob wirklich alles so gut abläuft. Auch hier bietet Tatonka eine gute Lösung. Jeder von euch hat einmal in der Woche die Möglichkeit, sich die Produktionsbedingungen am Tag der offenen Tür in Vietnam anzusehen – falls ihr mal zufällig in der Region sein solltet.

Rucksack-Test – mit dem Tatonka Herren Yukon unterwegs

Beim Yukon 50+10 für Herren stimmt einfach alles

172,36 Euro

Dies zeigt sich dann auch bei der Verarbeitung. Durch den hohen Preis sind meine Erwartungen in diesem Bereich auch entsprechend hoch, dennoch kann ich keine Mängel am Produkt selbst finden. Die Reißverschlüsse sind gut verarbeitet und die Nähte ziehen keine Fäden.

So gut verarbeitet sind längst nicht alle Produkte im Test. Besonders die Modelle aus der günstigsten Rubrik weisen hier starke Mängel auf. Einen wahren Schock bekam ich bei der Anlieferung des wasserdichten Trekkingrucksacks von Leefrei. Der Rucksack wurde so geliefert, dass die Rückenplatte bereits komplett verknickt war. Schutz für den Rücken sieht anders aus.

Beim Brandit US Cooper zogen die Nähte starke Fäden, ohne dass ich den Rucksack überhaupt im Einsatz hatte. Hier zollt der günstige Preis seinen Tribut. Und auch beim dritten günstigen Backpack, dem Mardingtop Trekkingrucksack ist die Verarbeitung eher unterer Durchschnitt.

Rucksack-Test – Brandit US Cooper, lose Fäden

Die schlechte Verarbeitung der Nähten beim Brandit US Cooper lasse ich wegen seines niedrigen Preises durchgehen

Auffällig bei allen günstigen Modellen außer dem US Cooper: Die Verarbeitung der Reißverschlüsse ist mangelhaft, da sich die Reißverschlüsse andauernd mit dem darüber liegenden Stoff verhaken.

Ergonomie – der Deuter Aircontact Pro überzeugt

Gerne werben die großen Hersteller mit ihren Tragesystemen, die alle einzigartig sein sollen. In Wahrheit sind die meisten recht ähnlich aufgebaut und unterscheiden sich nur punktuell. Das Tragesystem des Deuter Aircontact Pro 70+15 überzeugt mich da am meisten.

VORTEILE

  • Ausreichend Platz für lange Touren
  • Hohe Ergonomie durch spezielles Tragesystem
  • Regenschutz inklusive
  • SOS-Label im Deckelfach

NACHTEILE

  • Hoher Preis
  • Schnellzugriff-Fach ohne Reißverschluss

Produkteigenschaften

Produktkategorie
MarkeDeuter
Gewicht3500 g
Abmessungen90 x 36 x 28 cm
Packvolumen70 l
Erweiterung + 10 l
Maximale Traglast30 kg
TragesystemAircontact
Material600D Pes, 330D PA 6.6 Ripstop
Regenschutz
Besondere FeaturesAircontact Tragesystem; SOS-Label; Daypack inklusive

Da der Deuter Aircontact der größte Backpack im Test ist, ist ein gutes Tragesystem die Voraussetzung für lange Touren. Der Deuter Aircontact bietet hier eine nahezu perfekte Lösung. Die meisten Trekkingrucksäcke besitzen eine feste Rückenplatte. Diese hilft zwar den Backpack zu stabilisieren und sorgt für einen angenehmen Tragekomfort, gänzlich gesund ist es aber auch nicht.

Genau aus diesem Grund hat Deuter sich etwas einfallen lassen. Das Rückensystem ist in verschiedene Zonen aufgeteilt. Der große Vorteil daran ist, dass keine feste Rückenplatte dauerhaft gegen den Rücken drückt, sondern sich der Backpack dem Rücken flexibel anpasst. Da ich dies bei keinem anderen Testprodukt festgestellt habe, ist der Deuter Aircontact Pro für mich der verdiente Sieger in dieser Kategorie.

Rucksack-Test – Deuter Tragesystem

Punktet in der Ergonomie-Kategorie: ...

Rucksack-Test – Deuter Hüftgurttasche

... Der Deuter Aircontact Pro

Anders als noch bei der Verarbeitung überzeugen in dieser Kategorie auch günstige Produkte wie der Brandit US Cooper. So gut wie gar kein Rückensystem besitzt der Leefrei wasserdichte Trekkingrucksack. Hier gibt es keinen Unterschied zu einem ganz normalen Rucksack außer dem Brustgurt. Auch der Mardingtop Trekkingrucksack lässt hier Wünsche offen.

Fächeraufteilung – auch hier ist Deuter auf Rang eins

Die Fächeraufteilung ist für mich persönlich die nützlichste Kategorie in dieser Bewertung. Schon bei einem normalen Rucksack habe ich oft genug das Problem, dass ich herumkrame, weil ich etwas suche. Wenn der Rucksack dann noch vollgepackt ist und ich an einen Gegenstand heran muss, der unten liegt, dann wird es nervig.

Bei einem Backpack erhält dieses Problem aufgrund der Größe nochmal eine ganz andere Dimension. Wenn ihr im Trekkingrucksack etwas ganz unten verstaut und während der Wanderung merkt, dass ihr es dringend benötigt, dann muss hierzu eine Möglichkeit her. Ein Thema mit dem sich auch die Hersteller immer wieder befassen.

Deuter ist hier die beste Lösung gelungen. Der Deuter Aircontact lässt sich zunächst in die klassischen Fächer wie Deckel-, Haupt-, Boden- und Trinkfach unterteilen. Hinzu kommt das praktische Fach am Hüftgurt.

Rucksack-Test – mit dem Deuter Aircontact Pro unterwegs

Der Deuter Aircontact Pro bietet unglaublich viele Fächeraufteilungen und ist daher klarer Gewinner dieser Kategorie

344,99 Euro

Auch das Fach für den Schnellzugriff ist vorhanden. Was die Fächeraufteilung beim Deuter Aircontact aber besonders macht, ist die Unterteilung der einzelnen Fächer. So könnt ihr alleine im Deckelfach zwischen drei verschiedenen Teilfächern unterscheiden. So ist Platz genug, um Medikamente, Wertgegenstände und anderen Kleinkram im Deckelfach getrennt voneinander aufzubewahren.

Das Hauptfach punktet auf ganzer Linie. Neben einem Laptopfach habt ihr hier die Möglichkeit das Hauptfach rundum komplett zu öffnen. Ein Reißverschluss verläuft an den Seiten und unter dem Hauptfach entlang und kann nach Belieben geöffnet werden. Ganz egal also, ob ein Gegenstand ganz unten im Backpack liegt, denn so kommt ihr immer schnell dran.

Ebenfalls nicht zu überbieten ist das geräumige Bodenfach. Während einige Backpacks kaum Platz im Bodenfach bieten, kannst du beim Aircontact Pro 70+15 getrost zwei Paar Schuhe unterbringen.

Weniger gut gelungen ist die Fächeraufteilung beim Osprey Kestrel 48. Das schlichte Hauptfach mag zwar seine Vorzüge haben, bietet aber leider keinerlei Chance durch ein bestimmtes System für Ordnung zu sorgen. Auch beim Alpine Lowe gibt es deutliche Mängel in der Fächeraufteilung.

Bei den günstigeren Produkten war ich überrascht, dass der Mardingtop und der Brandit US Cooper den teuren Produkten in nichts nachstehen. Nur der Leefrei wasserdichte Trekkingrucksack fällt einmal mehr negativ auf.

Features – der Brandit US Cooper als Überraschungssieger

Der Brandit US Cooper ist der absolute Überraschungssieger in dieser Kategorie. Als einziger Backpack aus dem günstigen Preissegment gelingt es ihm einen Sieg in einer Kategorie einzufahren. Preislich scheint diese Wahl vielleicht zu überraschend, um wahr zu sein, bei genauer Betrachtung wird aber klar, dass der Testsieg bei den Features völlig verdient an US Cooper geht.

Rucksack-Test – Brandit US Cooper unterwegs im Einsatz

Der Brandit US Cooper bietet mehr Features, als ich für den Preis erwartet hätte

44,99 Euro

Der US Cooper hat alles, was ihr für eure Weltreise benötigt. Was mich aber besonders überzeugt, sind die vielen Molle-Schlaufen an der Außenseite. Molle-Schlaufen sind kleine an der Außenseite angenähte Schlaufen, an die ihr Gegenstände dranbinden könnt.

Das Gute daran: Ihr müsst im Innenraum vom Backpack keinen Platz verschwenden, wenn ihr größere Gegenstände unterbringen müsst. Durch die Molle-Schlaufen könnt ihr sie mit einem Kabelbinder oder einem Gummi einfach außen festbinden.

Zwar besitzen fast alle Backpacks ein paar solcher Molle-Schlaufen, in dieser Vielzahl wie beim Brandit US Cooper habe ich es in meinem Test aber nicht erlebt. Zudem besitzt dieser Rucksack ein Loch für den Wasserablauf an der Unterseite. Sollte der Backpack also doch mal innen nass werden, so sammelt sich zumindest kein Wasser.

Es gab aber auch einige Produkte, die bei den Features stark hinten dran bleiben. Anders als in den bisherigen Kategorien zählt der wasserdichte Trekkingrucksack von Leefrei ausnahmsweise nicht dazu. Ihr merkt, das Testmodell von Leefrei und ich werden keine Freunde mehr.

Rucksack-Test – Lowe Airzone Gesamtansicht

Von Features keine Spur bei diesen Backpacks: ...

Rucksack-Test – Mardingtop im Einsatz

... Lowe Alpine Aircontact Pro (links) und Mardingtop 35L/40L (rechts)

Der Lowe Alpine Airzone und der Mardingtop Trekkingrucksack bleiben weit hinter meinen Erwartungen zurück. Hier hat der Hersteller noch jede Menge Luft nach oben für Verbesserungen, da kaum Features gegeben sind.

Preis-Leistungs-Verhältnis – Mountaintop ist top

Der Mountaintop 65+5L Trekkingrucksack zeigt, dass die Wahrheit bei Qualität und Preis meist in der Mitte liegen. Deutlicher als der Sieg in dieser Kategorie fiel keine Bewertung zuvor aus. Qualität hat seinen Preis. Genau aus diesem Grund habe ich vor dem Test damit gerechnet, dass ein Produkt aus dem oberen Preissegment den Testsieg in dieser Kategorie einfährt.

Rucksack-Test – mit dem Mountaintop unterwegs

Mein Favorit in der Preis-Leistungs-Kategorie: Der Mountaintop 65+5L Trekkingrucksack

65,99 Euro

Da habe ich wohl falsch gelegen. Die teuren Backpacks der Markenhersteller wie Deuter, Tatonka oder Osprey haben ihren Preis und eine gute Qualität. Allerdings zahlt ihr hier auch einen deutlichen Anteil für den Namen mit. Ohne den Mountaintop Trekkingrucksack wäre mir dies wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, da alle Produkte die dem Preis entsprechende Qualität aufweisen.

Der Mountaintop sorgt aber dafür, dass die Markenanbieter eher schlecht dastehen, denn insgesamt könnte der Trekkingrucksack von Mountaintop durchaus als Markenprodukt durchgehen.

Die Verarbeitung ist ohne Fehl und Tadel. Auch ein gutes Rückensystem ist im kleinen Preis enthalten. Zudem bekommt ihr einen Backpack von enormer Größe. Vergleichbare Rucksäcke mit einem Fassungsvolumen von 65 Litern kosten oft das Doppelte oder gar Dreifache.

Genau aus diesem Grund sind beim Preis-Leistungs-Verhältnis einige Produkte negativ aufgefallen. Hier zählt vor allem der Deuter Aircontact Pro, der mit Abstand den höchsten Preis hat. Die qualitativen Unterschiede zum Mountaintop sind hingegen eher gering.

Besonders enttäuscht haben mich aber auch zwei günstige Modelle. Der Mardingtop Trekkingrucksack und der Trekkingrucksack von Leefrei sind nach meinem Empfinden hier überhaupt nicht konkurrenzfähig. Das einzig Gute an diesen Modellen ist tatsächlich der niedrige Preis. Ansonsten aber gibt es eben für diesen Preis auch kaum Qualität.

Rucksack-Test – Mardingtop

Nicht konkurrenzfähig: Der Mardingtop (links) ebenso wie der Leefrei (rechts) ...

Rucksack-Test – Leefrei

... konnten im Test mit den anderen getesteten Backpacks nicht mithalten

Am Ende ist das Preis-Leistungs-Verhältnis aber zum Teil auch eine subjektive Auffassung, denn jeder von uns versteht etwas anderes unter der gewünschten Leistung. Während ich bei einem Backpack ein gutes Rückensystem als Leistung ansehe, sind es für andere vielleicht Features und das Design.

Darum schlittert auch der mit cleveren Funktionen bestückte Steinwood Trekkingrucksack in dieser Kategorie knapp am Sieg vorbei. Er spielt in der gleichen Preisklasse, bietet mit 70 Litern etwas mehr Stauraum, hat einen hohen Tragekomfort und ist überaus leicht.

Allerdings zweifeln wir an der Langlebigkeit des Materials. Für uns war das ein wichtiger Aspekt – plant ihr jedoch euren Rucksack weniger zu strapazieren und gar nicht so oft zu benutzen, könnte auch er euer Preis-Leistungs-Sieger sein.

Doch wie auch immer wir die Schwerpunkte legen: Die grundsätzlichen Eigenschaften eines Backpack sollten immer vorhanden sein, um überhaupt ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten. Und dies gelingt dem Mountaintop Trekkingrucksack mit einem Fassungsvolumen von 65 Litern am besten.

Einordnung der Marken und Hersteller

Nun habt ihr einen guten Überblick zu allen Produkten im Trekkingrucksack Test 2024. Darüber hinaus gibt es aber natürlich noch weitaus mehr Produkte und Hersteller, die sich mit dem Thema Backpack und Outdoor-Zubehör befassen. In dieser Rubrik erläutere euch die wichtigsten Marken für den Outdoor-Bereich. Hier werde ich dann auch auf Hersteller zu sprechen kommen, die in meinem Test nicht vorkommen.

Hierfür gab es verschiedene Gründe. Einer ist, dass das Augenmerk dieser Hersteller weniger auf dem Backpack selber liegt, sondern eher auf Produkten für den gesamten Outdoor-Bereich.

Ein weiterer Grund für die Nichtbeachtung im Trekkingrucksack Test ist, dass Produkte falsch angepriesen werden oder es sich nicht um richtige Backpacks handelt. Um euch diese Unterschiede zu verdeutlichen, habe ich im Test selber dennoch ein solches Produkt mitgetestet: den wasserdichten Rucksack von Leefrei.

Tatonka zählt zu den besten Backpack-Herstellern auf dem deutschen Markt. Nicht ohne Grund, denn die Produkte genießen in der Outdoor-Szene einen hohen Stellenwert. Tatonka selbst steht für Transparenz und Offenheit.

Zudem setzt sich das Unternehmen stark für den Umweltschutz ein und versucht mit gezielten Marketingstrategien die Kunden an sich zu binden. Dadurch wirkt das Unternehmen nah dran am Puls der Zeit und sorgt immer wieder für Innovationen auf dem Markt.

Deuter ist hingegen die bekannteste Marke in Deutschland. Schon seit 1898 produziert Deuter für den Outdoor-Markt. Besonders mit der Spezialisierung auf Rucksäcke ist es Deuter gelungen, sich einen Namen zu machen. Mit Deuter verbinde ich selbst hohe Qualität, aber auch hohe Preise. Produziert wird übrigens – anders als bei vielen anderen – in Korea.

Osprey folgt Tatonka und Deuter und gilt als drittes Zugpferd auf dem Backpack-Markt. Osprey versucht mit seinen Rucksäcken die Lücke zwischen dem mittleren und dem oberen Preissegment zu erschließen. Die Qualität der Rucksäcke kann sich durchaus sehen lassen. Generell legt Osprey großen Wert auf ein schlichtes Konzept ohne viel Schnickschnack.

Lowe Alpine ist ein amerikanischer Hersteller für Bergsteiger-Zubehör. Hierzu zählen auch Trekkingrucksäcke. Besonders das große Sortiment zeichnet Lowe Alpine auf dem Markt aus.

Neben Rucksäcken für Bergsteiger werden auch Reisende oder Wanderer bedient. Preislich bewegt sich Lowe Alpine etwas unterhalb der Top-Anbieter. So gelingt es Lowe Alpine besonders die Masse zu erreichen.

Mountaintop und Mardingtop sind beinahe ein und dieselbe Marke. Im Prinzip handelt es sich bei den Backpacks dieser beiden Markennamen um Produkte von Amazon. Amazon lässt die Rucksäcke produzieren und verkauft sie unter diesen beiden Namen.

Dadurch wissen viele von euch gar nicht, dass Mountaintop selbst gar keine Marke ist, sondern ein Ableger von Amazon. Dies wird auch ersichtlich, weil keine Homepage von Mountaintop oder Mardingtop existiert. Dadurch sind auch die Produktions- und Arbeitsbedingungen der Rucksäcke völlig intransparent. Selbiges gilt übrigens auch für Leefrei.

Brandit ist ein sehr neues Unternehmen und gehört dem Backpack-Markt im eigentlichen Sinne gar nicht an. Brandit produziert Produkte im Military-Look. Hierunter fällt dann auch ein Rucksack, der einem Backpack sehr nahe kommt. Das junge Unternehmen punktet somit bei den Kunden häufig mit dem Design.

The North Face

Beginnend mit The North Face gehe ich nun noch auf Marken ein, die im Test nicht berücksichtigt wurden.

North Face ist ein ganz großer Player im Outdoor-Markt. Anders als beispielsweise Tatonka spezialisiert sich The North Face aber nicht auf Rucksäcke. Dadurch kam ein Produkt von The North Face im Test für mich nicht in Frage. Generell zählt The North Face zu den hochwertigeren Marken, die dennoch seit ein paar Jahren massentauglich ist.

Auch Vaude bedient den Markt mit Rucksäcken. Während Vaude durchaus Wert auf gute Rucksäcke legt, geht der Trend immer mehr in den Bekleidungsbereich – vielleicht auch, weil der Backpack-Markt mittlerweile von anderen dominiert wird. Vaude ist ein recht junges Unternehmen, das sich durch moderne Outdoor-Bekleidung einen Namen gemacht hat.

Jack Wolfskin ist vielleicht die bekannteste Outdoor-Marke in Deutschland. Auch, weil sich der Hersteller nicht unbedingt auf den Outdoor-Bereich spezialisiert, sondern auch Arbeitskleidung herstellt. Die Stärken von Jack Wolfskin liegen in der Kleidung.

Hier gelingt es dem Unternehmen immer wieder mit modischen Produkten bei den Kunden zu punkten. Eher negativ behaftet sind Rucksäcke oder Schuhe von Jack Wolfskin. Zumindest habe ich selbst und auch ein wanderaffiner Kollege von mir diese Erfahrung gemacht. Sowohl Rucksäcke als auch Schuhe, die wir uns zugelegt hatten, gaben nach einigen Monaten den Geist auf.

Die Marke Salomon kennen viele von euch sicherlich aus dem Wintersport. Salomon spezialisiert sich auf die Herstellung von Ski- und Wanderschuhen. Mit Rucksäcken hält sich Salomon bisher sehr zurück. Generell lohnt sich aber ein Blick in das Sortiment von Salomon, da andere Produkte als Schuhe oft in hoher Qualität zu einem geringen Preis zu haben sind.

In Skandinavien kennt den Hersteller jeder. Auch in Deutschland ist die Marke nicht unbekannt. Fjällräven konzentriert sich aber eher auf Outdoor-Profis. Reisende oder Wanderer zählen daher nicht unbedingt zur Zielgruppe.

Decathlon hingegen ist kein reiner Produzent von Outdoor-Produkten. In Deutschland finden sich mittlerweile etliche Filialen, in denen das Unternehmen eigene und auch Produkte von Fremdherstellern vertreibt. Decathlon ist also eine Mischung aus Hersteller und Händler.

Während die eigenen Produkte relativ günstig zu haben sind, versucht Decathlon durch die Erweiterung des Sortiments mit Fremdprodukten alle Käuferschichten zu erreichen.

Mammut zählt zu den teureren Outdoor-Marken. Bekannt wurde das Unternehmen durch hochwertige Seile. Heute produziert es alles zum täglichen Bedarf in der Natur. Als modernes Unternehmen gelingt es Mammut immer wieder, in der Szene für Aufsehen zu sorgen. Wer es sich leisten kann, ist mit Produkten von Mammut bestens ausgestattet.

Eine ganz besondere Spezies – die Discounter (Lidl, Aldi)

Eine ganz besondere Spezies im Outdoor-Markt sind die Discounter. Auch Aldi und Lidl bieten immer wieder in bestimmten Zeiträumen Aktionen mit günstigen Outdoor-Produkten an. Ich selbst halte von diesen Produkten nichts.

Grund hierfür ist, dass weitläufig bekannt ist, dass die Bedingungen bei der Herstellung solch günstiger Produkte teilweise menschenunwürdig sind. Allein aus moralischer Sicht kann ich daher solche Produkte nicht empfehlen.

Zudem ist mir auch die Qualität ein Dorn im Auge. Ihr als Verbraucher werdet mit solchen Traumpreisen schlicht und ergreifend geblendet, denn es wird keinen Hersteller geben, der mit guten Produkten solche Preise verlangen wird. Gerade, wenn ihr eine lange Reise plant oder den Backpack generell oft benutzt, rate ich von Discounter-Produkten für den Outdoor-Bereich ab.

Gefährlich sind die Discounter für die Markenhersteller aber nicht. Dafür liegen die preislichen Unterschiede zu weit auseinander. Wenn ihr euch einmal mit dem Thema Backpack beschäftigt habt, dann wird euch selbst klar sein, dass ein solches Produkt nichts für lange Dauer ist.

Kritische Worte zu Herstellern

Am Ende dieser Kategorie möchte ich etwas genauer auf die kritischen Punkte der Hersteller eingehen. Das Marketing steht hier ganz oben auf meiner Liste. Mit Marketing soll versucht werden, euch etwas vorzuspielen, was häufig nicht der Realität entspricht. Ihr alle und auch ich sind sicherlich schon tausende Male beim Kauf von allen möglichen Produkten auf psychologische Marketingtricks reingefallen.

Auch die Hersteller von Trekkingrucksäcken wissen dies natürlich. Dadurch versuchen sie auch den Kunden mit Versprechungen zu überzeugen. Junge Menschen in der Natur bei schönstem Wetter stehen hier ganz oben.

  • Meine Bitte an euch: Lasst euch von solchen Eindrücken nicht blenden. Ihr kauft ein Produkt – nicht mehr und nicht weniger. Also versucht, euch bei der Wahl auf das reine Produkt zu beschränken.

Leider lässt sich nicht immer zu hundert Prozent zwischen Marketing und tatsächlich gutem Willen eines Unternehmens unterscheiden. Ein Beispiel hierfür ist der wöchentliche Tag der offenen Tür in der Produktion bei Tatonka. Generell ist dies eine tolle Sache, um das Unternehmen transparent darzustellen. Kritisch betrachtet ist es aber auch möglich, dass die Produktion genau an diesem Tag etwas verzerrt dargestellt wird.

Ich meine damit nicht, dass ihr alles und jeden kritisch hinterfragen sollt. Aber etwas Recherche genügt oft, um sich ein Bild vom Unternehmen und den jeweiligen Produkten zu machen. Schwarze Schafe gibt es schließlich wie in jeder anderen Branche auch im Outdoor-Bereich.

Am Ende möchte ich euch noch eine kurze Auflistung geben, welche Unternehmen nach meinem Empfinden zu den besseren zählen – bezogen auf Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und Qualität:

Meine persönliche Kaufempfehlung

Auch für mich hat sich ein Lieblings-Backpack im Test herauskristallisiert. Wie ihr vielleicht schon ahnt, würde ich mich immer wieder für den Tatonka Yukon entscheiden. Für mich bietet dieser Backpack alles was ein guter Trekkingrucksack haben soll. Im Vergleich mit allen anderen Produkten bietet der Tatonka Yukon meiner Meinung nach den besten Kompromiss zwischen Qualität und Preis.

Rucksack Test – Tatonka Yukon gepackt auf Parkbank

Der Tatonka hat alles, was ein guter Trekkingrucksack haben sollte

172,36 Euro

Gerade das V2-Tragesystem von Tatonka, dass ihr perfekt an euren Rücken anpassen könnt, hat mich persönlich im Einsatz überzeugt. Ich hatte trotz der hohen Last nie Rückenschmerzen. Selbst bei anstrengenden Anstiegen mit hohem Gewicht im Trekkingrucksack wird die Last gleichmäßig auf Schultern und Rücken verteilt.

Alleine das Unternehmen selbst trägt viel dazu bei, dass ich mit dem Yukon sympathisiere. Wenn ihr einen großen Wert auf eine faire und transparente Herstellung legt, dann lege ich euch den Yukon besonders an Herz. Durch den Tag der offenen Tür wirkt Tatonka kundennah und gewährt euch tiefe Einblicke ins Unternehmensleben – nicht gerade selbstverständlich in der heutigen Zeit.

Tatonka hat mich zudem, speziell mit dem Yukon 50+10, aufgrund einer tollen Werbeaktion überzeugt. Da es sich ja hier um meine persönliche Kaufempfehlung handelt, ein bisschen Werbung in eigener Sache. So habt ihr die Möglichkeit, dem Unternehmen ein Bild zu schicken, wo ihr euren Yukon mit dabei habt.

Hier liegt der Fokus speziell auf Reisefotos. Mit etwas Glück könnt ihr so eine Reise gewinnen. Dazu müsst ihr lediglich eine schöne Geschichte erzählen, wie das Bild entstanden ist. Eine tolle Sache, wie ich finde.

Um eine zweite Kaufempfehlung komme ich allerdings nicht herum. Hierbei handelt es sich um den Mountaintop 65+5L. Dieser Trekkingrucksackist mein absoluter Favorit im Preis-Leistungs-Verhältnis und bietet mit seinen 65 Litern Volumen jede Menge Platz für lange Reisen.

Rucksack Test – Mountaintop gepackt in der Übersicht

Der Mountaintop 65+5L ist für die nächste Weltreise auf jeden Fall eine Kaufüberlegung wert

65,99 Euro

Besonders, wenn ihr den Backpack lediglich einmalig für eine Weltreise benötigt, ist das Produkt zu empfehlen. Bereits beim Backpack spart ihr mit dem Mountaintop Geld, dass ihr auf der Reise sicherlich gut gebrauchen könnt.

Wie ihr euren Backpack packen solltet

Selbst wenn ihr durchtrainiert seid, ist es als Erwachsener maximal möglich, bis zu 25 Prozent des eigenen Körpergewichtes dauerhaft zu tragen. Auf einer Weltreise ist dies nicht selten der Fall, da der Backpack schnell die 20-Kilogramm-Marke erreicht. Auch ein gutes Tragesystem kann da nicht immer für die absolute Entlastung sorgen. Bereits beim Packen könnt ihr aber mit einigen Tricks dafür sorgen, dass ihr euren Trekkingrucksack unbeschwert über einen längeren Zeitraum tragen könnt.

Meine Tipps zum Packen

  • Der Schwerpunkt sollte immer dicht am Körper und in Schulterhöhe liegen. So verhinderst du, dass das Gewicht den Körper zu sehr nach hinten zieht.
  • Leichte Gegenstände gehören ins Bodenfach.
  • Jacken oder andere schwere Kleidungsstücke solltest du weit oben verstauen.
  • Kleinkram kannst du im Deckelfach unterbringen.
  • Packe den Backpack nicht zu voll. Ansonsten besteht die Gefahr, dass tote Winkel entstehen.

Die No-Gos beim Packen

Zu Beginn wollte ich den Backpack auch immer so packen, dass die schweren Gegenstände unten liegen. Dies ist allerdings für den Rücken absolut ungesund. Der Rucksack wird dadurch stark nach hinten gezogen. Ihr müsst also viel mehr gegen die Schwerkraft ankämpfen. Dies ist nicht nur ungesund, sondern kostet auch enorm viel Kraft. Die falsche Packtechnik wird im Extremfall zu einem echten Sicherheitsrisiko – besonders bei steilen An- und Abstiegen.

Fazit zu diesem Test

Genau 104 Tage habe ich mich nun mit den acht Backpacks im Test beschäftigt. Ich muss sagen, dass ich besonders von der Vielfalt der Produkte überrascht bin. Früher war ein Rucksack halt ein Rucksack. Heute verstehe ich die zum Teil großen Preisunterschiede und kann sie einordnen. Daher ein kleines Plädoyer zum Ende dieses Artikels an euch:

Bei einem Trekkingrucksack kommt es darauf an, dass er zu euch passt. Es gibt also, wie so oft im Leben, nicht die eine richtige Lösung. Probiert den Backpack also an und geht eine Runde. Erst dann könnt ihr wirklich beurteilen, ob der Rucksack zu euren Bedürfnissen passt.

Rucksack-Test – Alle Testprodukte in der Übersicht

Hier seht ihr nochmal alle Testprodukte im Überblick

Weiter oben im Text habe ich bereits erwähnt, dass ich kein Freund von Billigprodukten bin. Besonders beim Backpack, dem wichtigsten Gegenstand auf einer langen Reise, solltet ihr nicht am Geld sparen (sofern es euch denn möglich ist). Im Backpack befindet sich euer gesamtes Hab und Gut, daher empfehle ich euch hier den Geldbeutel ruhig etwas weiter aufzumachen.

Und jetzt: Viel Spaß bei eurer Reise!