Gaggia Anima Prestige Kaffeevollautomat Test 2023: Meine Erfahrungen mit dem kompakten Italiener
Lange haben wir ihnen die kalte Schulter gezeigt, doch jetzt ist es so weit: Wir heißen die Geräte von Gaggia im Kaffeevollautomat Test 2023 willkommen! Bisher war der Gaggia Anima Prestige ausschließlich in den USA erhältlich – ab jetzt auch in Europa.
Wir sind gespannt, ob die Marke mit der augenscheinlich größten Konkurrenz von DeLonghi mithalten kann und was Kaffeeliebhaber in Sachen Aroma und Preis-Leistungs-Verhältnis erwartet.
477,78 Euro
Inhaltsverzeichnis
Erster Eindruck: Huch, kennen wir uns?
Schon bevor wir den Gaggia Anima Prestige in unserem Test-Setting auf dem Tisch haben, kommt uns die Maschine bekannt vor. Es ist ein Weilchen her – mit dem Philips 5000 LatteGo und dem Saeco Incanto hatten wir offensichtlich den Zwilling und Drilling des „neuen“ Gaggia im Testlabor.
Das ist gar nicht so verwunderlich, Gaggia ist Teil der Saeco-Gruppe, die vor einer Weile von Philips übernommen wurde.
Was uns daran viel mehr wundert: Sowohl der Incanto als auch der 5000 LatteGo sind längst überholte Modelle. Sie wurden von den Nachfolgern Saeco PicoBaristo und Philips 3200 LatteGo abgelöst.
Da stellt sich für uns automatisch die Frage, ob der Gaggia Anima Prestige bereits bei seiner Markteinführung in Europa überholt ist. Die Kombi aus One-Touch-Tasten und einfachem LCD-Screen weckt bei uns auf jeden Fall schonmal ein gewisses Retro-Feeling.
Der Kaffeevollautomat kommt mit wenig Plastik und einer aufgeräumten Edelstahl-Front daher, was ihn elegant und hochwertig wirken lässt. Dazu punktet er mit kompakten Maßen, niedrigem Gewicht und der zusätzlich platzsparenden Positionierung der Milchkaraffe.
Benutzerfreundlichkeit: Technologie von gestern trifft Keramikmahlwerk
Das Oldschool-Design muss kein Nachteil sein – schließlich können LCD-Display und Buttons den modernen Touchscreen durchaus benutzerfreundlich ersetzen. Die Features des Gaggia Anima Prestige sind so selbsterklärend wie in dieser Preisklasse selbstverständlich:
- Einfaches Display
- Je ein One-Touch-Button für Espresso, Lungo, Cappuccino & Latte Macchiato
- Mahlwerk aus Keramik
- Kaffeestärke in fünf Stufen („Optiaroma-Feature“)
- Kaffeetemperatur in drei Stufen
- Milchsystem inkl. 0,5 Liter Milchbehälter
- Höhe des Kaffeeauslaufs zwischen 11 & 15 Zentimeter verstellbar
- Wassertank (1,8 Liter) & Bohnenbehälter (250 Gramm) mit sinnvollen Dimensionen
- Fach für vorgemahlenes Kaffeepulver
- Fünf Mahlgrad-Stufen
- Wasserfilter
- Automatisches Reinigungsprogramm
Mit dem Vollautomat bekommt ihr außerdem einen Messlöffel, ein Fläschchen Öl für die Brühgruppe und einen Schlüssel für die Mahlgradeinstellungen geliefert.
Die Handhabung des Gaggia Anima Prestige erklärt sich schon auf Bildern von selbst: Neben Espresso-Button und Co findet ihr einen weiteren Button für die Kaffeestärke. Der letzte Button führt euch ins Menü, wo ihr Temperatureinstellungen vornehmen sowie Heißwasser und Milchschaum auf Knopfdruck beziehen könnt.
Wir vermissen im Vorfeld keine Funktion, finden allerdings auch kein wirklich erwähnenswertes Feature. Ob uns der Gaggia Anima Prestige dennoch mit seiner Kaffeequalität überzeugen kann, wissen wir erst, wenn wir ihn mit Bohnen für Vollautomaten befüllen und auf den Espresso-Knopf drücken.
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Coffeeness Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.
Täglich frisch geröstet
Schokoladiges Aroma
Fair gehandelt
Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke
Milchschaum: Mittelklasse oder doch Top?
Neben der Qualität von Kaffeespezialitäten und Crema werden wir wie immer einen prüfenden Blick auf den Milchschaum werfen. Flat White erwarten wir uns vom Gaggia Anima Prestige nicht, und unsere Erfahrung mit den Vorgängern hält die Spannung hoch.
Schließlich sitzt der Milchaufschäumer an derselben Stelle wie beim Philips LatteGo und verspricht dieselbe Funktionalität und „Barista-Qualität“. In unseren Tests fanden wir den Milchschaum klassisch gut. Ob er modernen Ansprüchen gerecht werden kann, werden wir ausgiebig testen.
Zudem könnt ihr die Milch dank Schutzdeckel direkt im Behälter im Kühlschrank parken. Bei der Reinigung wird es besonders spannend: Während der Milchbehälter des Saeco Incanto etwas frickelig war, waren wir beim Philips 5000 vom supereinfachen Saubermachen begeistert. Wir sind gespannt, wo der Gaggia Anima Prestige sich da einordnet.
Ansonsten erwarten wir im Reinigungsprozess keine bösen Überraschungen. Wasserbehälter, Brühgruppe, Tresterbehälter und Drip Tray könnt ihr wie gewohnt entnehmen.
Vergleich: Andere Gaggia Kaffeevollautomaten im Test
Bereits in der Vorschau wirkt der Gaggia Anima Prestige ziemlich „basic“ – und das bei einem Preisschild von voraussichtlich rund 729 Euro. Wir tun uns schwer, die Ziel-Nutzer für diese Kaffeemaschine zu definieren. Der Blick auf den Gaggia Magenta Milk erscheint uns da schon deutlich vielversprechender.
Wenn es euch auch so geht, ist einer der anderen Gaggia Kaffeevollautomaten vielleicht eher etwas für euch.
Gaggia Anima Prestige vs Velasca Prestige
Für Fans der klassischen Espressomaschine ist der Velasca Prestige einen Blick wert: Er kommt ohne Milchsystem und kann dafür Espresso in allen Formen. Mit dem Gaggia Barista Plus haben die Italiener noch eine zweite „Super Automatic Espresso Machine“ am Start. Der Magenta Plus wäre eine Variante mit Dampflanze.
Gaggia Anima Prestige vs Accademia
Der Gaggia Accademia kann aus euren Bohnen acht verschiedene Getränke zaubern, räumt den Milchschaum-Einstellungen mehr Kapazität ein und hat ein TFT-Display am Start.
Gaggia Anima Prestige vs Babila
Im Vergleich zum Accademia legt der Gaggia Babila noch eine Schippe drauf: elf verschiedene Getränke, top personalisierbare Einstellungen und feine Aroma-Justierungen dank „Espresso Plus System“ stehen hier auf dem Programm.
Gaggia Cadorna Prestige vs Anima Prestige
Der Gaggia Cadorna Prestige kratzt preislich an der Oberklasse. Dafür hat er dem Anima Prestige beim Mahlen fünf Stufen voraus, punktet beim Brühen mit einem Vorbrühsystem, heizt das Wasser dank Schnellheizsystem im Nullkommanix auf und bietet euch ganze 13 Kaffeespezialitäten auf Knopfdruck.
Gaggia Anima Prestige vs Saeco Picobaristo
Da der Vergleich so nahe liegt: Der Picobaristo hat dem Gaggia Anima Prestige voraus, dass er die Fehler seines Vorgängers bereits ausräumen konnte. Mit zehn bis zwölf Getränken auf Knopfdruck und hohem Milchschaum-Niveau hat aus Pre-Test-Sicht der Saeco die Nase vorn.
Gaggia Anima Prestige vs Philips 3200 LatteGo
Gleiches gilt für den Philips 3200 LatteGo. Wir wären überrascht, wenn der Gaggia Anima Prestige seine beiden bereits überarbeiteten Geschwister noch überholen könnte.
Fazit: Gaggia Anima Prestige Test
Wir glauben nicht, dass der Gaggia Anima Prestige seiner Konkurrenz im Kaffeevollautomat Test 2023 die Stirn bieten kann. Wir lassen uns gerne überraschen. Wir erwarten einen technisch soliden, allerdings überholten Klassiker wie den Saeco Incanto.
Gespannt sind wir vor allem auf die Qualität von Espresso und Milchschaum und ob uns der Milchbehälter bei der Reinigung Saeco-mäßig nervt oder Philips-mäßig begeistert. Bald findet ihr das komplette Review genau hier!
Wie findet ihr die Marke Gaggia bisher? Wäre der Anima Prestige eine Möglichkeit für euch oder habt ihr sogar schon Erfahrungen mit dem Gerät? Wir sind gespannt auf eure Kommentare!
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