Gaggia Accademia Test 2025: Ein italienischer Kaffeevollautomat für Vielfalt bei der Zubereitung
Kaffeevollautomaten sind wahre Küchenwunder, die uns auf Knopfdruck alle möglichen Getränke zubereiten – vom Espresso bis zum Latte Macchiato. Wir stellen aber auch immer wieder fest: Geht es um das Bedienkonzept und die Einstellungen, können uns die Geräte nur so weit entgegenkommen, wie es ihre technische Ausstattung hergibt.
Mit dem Gaggia Accademia wagt sich nun ein Modell in unseren Kaffeevollautomat Test 2025, das uns mehr Einstellmöglichkeiten und Zubereitungsoptionen bietet, als jede Maschine vor ihm.
So viel Varianz haben wir selten gesehen – ein Cheers auf den Gaggia Accademia!
1.799,00 Euro
Bei dem aktuellen Gaggia-Platzhirsch könnt ihr zwischen Touchscreen und Knöpfen sowie Schaumlanze und Milchaufschäumer wählen. Diese technischen Features bieten euch eine ebenso einzigartige Kombi, wie die Materialien der Front aus Glas und Edelstahl. Klingt preisintensiv? Der Accademia ist zugegebenermaßen kein Schnäppchen – aber für den Spaß, den Ihr bei der Zubereitung eurer Lieblingsgetränke habt, ist jeder Euro gut investiert.
Aus unserer Sicht ist dieses Modell das beste unter den Gaggia Kaffeevollautomaten in unserem Vergleich. Schauen wir uns also zusammen an, wie der Kaffeeautomat sich diese Empfehlung verdient hat.
Inhaltsverzeichnis
Erster Eindruck: Edelstahl-Gehäuse & Glas-Look im Serienvergleich
Die aktuellste Version des Gaggia Accademia war zu unserem Testzeitpunkt so neu, dass die Lieferung über Amazon und Co in Deutschland noch nicht möglich war. Daher wurde uns das Modell, genau wie die anderen Testgeräte der Marke, vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
Werfen wir einen Blick auf seinen Vorgänger, hat das Design-Team der Italiener ganze Arbeit geleistet. Der plumpe Silber-Look ist einer Premium-Edelstahlfront in Schwarz und Rot gewichen, die hinter ihrem Glasmantel hochwertig und modern wirkt.
Vollautomat für Individualisten – vom Milchschaum bis zu den Einstellungen
Gaggia Accademia
1.799,00 Euro
Statt der Druckknöpfe, die wir schon fast als Markenzeichen von Gaggia eintragen wollten, schauen wir auf einen Rotary-Switch und einen Touchscreen. Außerdem ist die Ausstattungsliste vielversprechend:
- Farbdisplay, Live-Programmierung & Profile für 4 Benutzer
- Herausnehmbare Brühgruppe & Tassenwärmer
- Keramikmahlwerk mit 8 Mahlgrad-Stufen
- Integrierter Milchaufschäumer inkl. Milchbehälter
- Heißwasser in verschiedenen Temperaturstufen
- Professionelle Dampflanze zum manuellen Milchaufschäumen
- Bohnenbehälter für 250 Gramm & Wassertank für 1,6 Liter
- Abschaltautomatik & Eco-Mode
Dazu gesellen sich noch einige weitere smarte Extras, die den ambitionierten Preis von rund 1.800 Euro* rechtfertigen. Alle Details schauen wir uns näher an, wenn wir uns mit der Bedienung und den Kaffeespezialitäten befassen, die der Accademia aus unseren Coffeeness-Bohnen für Vollautomaten gezaubert hat.
Bevor wir uns auf die Tassen stürzen, ziehen wir aber noch eine kurze Serien-Bilanz zum Gaggia Accademia und seinen Markengeschwistern.
Accademia vs. Gaggia Magenta: Prestige, Milk oder Plus?
Gaggia unterteilt die Modelle innerhalb einer Serie nach der Milchaufschäumer-Version:
- Prestige: Integrierter Milchaufschäumer
- Milk: Cappuccinatore
- (Barista) Plus: (Professionelle) Dampflanze
Diesem System nach wäre der Accademia ein Prestige-Barista-Plus-Modell. Da er jedoch das einzige Exemplar seiner Linie ist, fallen die Zusatzbezeichnungen weg – anders hingegen bei der Magenta-Linie. Wir haben den Magenta Milk getestet, der von allen Gaggia-Geräten mit seinem Rot-schwarz-Look dem Accademia am nächsten kommt.
Funktionell liegen Welten zwischen den Vollautomaten, allerdings ist der Milk für rund 550 Euro auch wesentlich günstiger. Dafür hat uns die Maschine mit ihrer intuitiven Bedienung und ordentlich heißem Kaffee überzeugt – auch wenn wir uns beim Mahlvorgang die Ohren zuhalten mussten.
Accademia vs. Cadorna Prestige: Welche Gaggia ist die Beste?
Vergleichen wir den Accademia mit dem Gaggia Cadorna Prestige fällt sofort auf: Der Cadorna scheint aus einem anderen Zeitalter zu stammen. Ja, er lieferte uns fluffigen Milchschaum und heißen Espresso. Ja, er ist mit rund 900 Euro* viel günstiger als der Accademia.
Trotzdem ist es für Gaggia vielleicht an der Zeit, ein Produkt, für das wir Extra-Zubehör brauchen, um den Mahlgrad einzustellen, zugunsten modernerer Geräte auszusortieren.
Accademia vs. Anima Prestige: Aus alt mach neu?
Eine ähnliche Bewertung wie für den Cadorna Plus geben wir auch für den Gaggia Anima Prestige ab. Bei diesem Modell würden wir sogar ganz verwegen behaupten, dass der Vollautomat eigentlich nur ein Saeco Incanto mit neuem Etikett ist.
Weitere Gaggia-Maschinen: Babila, Brera, Naviglio & Classic
Das Gaggia-Sortiment umfasst neben den Linien in unserem Test noch einige weitere Vollautomaten mit eher weniger als mehr umfangreichen Funktionen. Ohne die Modelle getestet zu haben, bestätigt schon der erste Eindruck, dass auch diese Kaffeemaschinen eher in die Kategorie „altbacken“ gehören.
Benutzerfreundlichkeit & Lautstärke: Dreht ihr noch oder toucht ihr schon?
Die Vielfältigkeit des Gaggia Accademia zeigt sich schon, bevor wir auch nur den ersten Espresso aus dem Kaffeeauslauf fließen lassen. Denn für die Einstellungen stehen euch zwei verschiedene Optionen offen:
- Icons auf dem Touchdisplay
- Drehknöpe & Ceran-Touchtasten
Wir haben uns in unserem Test für die Tasten entschieden. Einerseits, weil uns die Symbole auf dem Display etwas zu klein erschienen, um sie immer passgenau zu treffen. Andererseits wirkte die klassische Knopf-Bedienung immer noch intuitiver.
Allein den Mahlgrad könnt ihr nicht über Knöpfe oder Display einstellen, sondern am üblichen Rädchen am Bohnenbehälter – und natürlich wie immer nur bei laufendem Mahlwerk! Das liegt mit 69,7 Dezibel beim Mahlen im Markendurchschnitt und ist zum Glück leiser, als der Schreihals Gaggia Magenta Milk.
Ein weiterer Pluspunkt für Vielfältigkeit geht an den Kaffeeauslauf des Accademia. Dieser lässt euch nicht nur die übliche Bewegungsfreiheit zwischen Espresso- und Latte-Glas. Wollt ihr einen extra hohen To-go-Becher befüllen, könnt ihr ihn sogar abnehmen. Mit durchdachten Features wie diesem rechtfertigt der Accademia aber schließlich auch seinen Preis.
Espresso & Getränkevielfalt: Italienischer Caffè mit dem gewissen Extra
Auf dem Kaffeespezialitäten-Menü des Gaggia Accademia findet ihr insgesamt 19 verschiedene Optionen. Im Bereich Kaffee gehören dazu:
- Ristretto
- Espresso & Espresso Lungo
- Caffè & Americano
Bereits bei unserem ersten Espresso würden wir sogar im Blindtest bezeugen können, dass der Accademia nur ein Italiener sein kann. Er schafft es, dass der kurze Schwarze fast genauso wie aus einer echten Siebträger-Espresso-Maschine schmeckt. Aus unseren Coffeeness-Kaffeebohnen extrahiert er ein kräftiges Zartbitterschokoladen-Aroma.
Kaffee entwickelt für den Vollautomaten
Coffeeness Kaffee eignet sich bestens für alle Getränke aus dem Vollautomat.
Täglich frisch geröstet
Schokoladiges Aroma
Fair gehandelt
Für Espresso, Kaffee & Milchgetränke
Zwar lässt der Accademia die süßlichen Karamell-Noten, die bei vielen anderen Kaffeevollautomaten im Vordergrund stehen, links liegen. Allerdings haben diese Kaffeearomen in einem echt italienischen Caffè auch nichts zu suchen.
Zusätzlich könnt ihr die Aroma-Extraktion durch Einstellungen an der Vorbrüh-Funktion (auf drei von drei Stufen) und dem „Espresso-Plus-System“ beeinflussen. Je länger das Kaffeemehl vor der Zubereitung mit dem Wasser in Kontakt kommt, desto mehr Aromastoffe werden herausgelöst.
Ist euch das noch nicht genug, könnt ihr euren Kaffee mit einem Espresso-Plus bzw. Extra-Shot versehen – das Ergebnis in der Tasse vertreibt garantiert alle letzten Spuren von Müdigkeit!
Die idealen Einstellungen für Espresso und Kaffee in unserem Test waren:
- Espresso: 40 Milliliter, Kaffeestärke 5 von 5, Temperatur 3 von 3
- Kaffee: 120 Milliliter, Kaffeestärke 5 von 5, Temperatur 3 von 3
Milchschaum-Qualität: Ihr habt die Wahl zwischen Milchautomatik & Barista-Kunst
Kommen wir zum Kaffee mit Milch, bietet euch der Gaggia Accademia folgende Getränke-Optionen:
- Cortado, Macchiatone & Melange
- Café au Lait, Caffélatte & Flat White
- Cappuccino & Cappucino XL
- Latte Macchiato & Latte Caldo (heiße Milch)
Klingt abenteuerlich? Wirklich spannend wird es jedoch, wenn wir uns näher mit der Milchschaum-Herstellung befassen. Wie es uns damit im Test ergangen ist, seht ihr in unserem Gaggia Accademia Video, das uns freundlicherweise von Coffeeness zur Verfügung gestellt wurde.
Ihr könnt auf zwei verschiedenen Wegen Schaumkronen auf euren Kaffee zaubern:
Setzt ihr auf die Schaum-Automatik, zieht der Accademia auf Knopfdruck Milch aus dem integrierten Milchbehälter, ihr stellt die Tasse unter die Maschine und fertig. Über die Einstellungen könnt ihr die Milchschaum-Konsistenz in vier Stufen beeinflussen.
Allerdings müsst ihr euch den vorprogrammierten Parametern anpassen – unser Milchschaum war schön sämig, aber das Latte Macchiato Glas wurde bei nur 300 Millilitern Gesamtfüllmenge z.B. nicht ganz voll.
Wollt ihr alles von der Milchschaum-Konsistenz bis zur Menge selbst bestimmen – oder einfach nur ein bisschen Barista spielen – könnt ihr die Dampflanze des Accademia nutzen. Ihre Länge, das bewegliche Gelenk sowie der hohe und präzise Druck der Düse zeigen, dass Gaggia tatsächlich Profi-Technik installiert hat. Mit dem passenden Milchbehälter und Thermometer könnt ihr mit ein bisschen Übung Herzchen auf euren Cappuccino malen.
Im Ergebnis gefallen uns sowohl die automatischen als auch die manuellen Milchgetränke aus dem Accademia. Zugegeben: Die manuellen Varianten sind nicht ganz so heiß, wie die automatischen Pendants. Das liegt aber nicht am Vollautomaten, sondern an unserem (fehlenden) Können.
Damit beide Features in der Maschine Platz finden, fällt die Front mit 28 Zentimetern Breite nicht gerade schmal aus. Dafür überzeugt uns, dass er der erste Vollautomat ist, bei dem wir die automatische und die manuelle Funktion ohne Umbauen gleichwertig nutzen können.
Zwar bietet auch der italienische Konkurrent DeLonghi Maestosa beide Funktionen. Doch seine Dampflanze ist nicht so professionell gebaut und ihr müsst für den Wechsel immer noch selbst Umbauarbeiten in Kauf nehmen.
Wir können uns gut vorstellen, dass ihr beide Milch-Zubereitungsarten des Gaggia gleich oft nutzen werdet. Das Level an Durchdachtheit und technischer Exzellenz bringen dem Accademia weitere Pluspunkte auf unserer Preis-Leistungs-Liste ein.
Reinigung: Automatische Reinigung mit Anti-Touch-Vorkehrung
Auch in unserer letzten Test-Kategorie beweist der Gaggia Accademia, dass der Hersteller bei diesem Gerät an alles gedacht hat. Erwartbarer Standard ist, dass wir alle Bauteile vom Milchbehälter über den Wassertank bis zur Brühgruppe problemlos entnehmen und spülen können.
Ein kleines Highlight war für uns das Milch-Spülprogramm. Dreht ihr den Auslauf, könnt ihr ihn direkt an der Maschine andocken, sodass der Vollautomat das Spülwasser direkt durch die Schläuche in die Abtropfschale leitet.
Bei der Reinigung zeigt sich außerdem, dass die Kombi aus Tasten und Touchscreen noch weitere Vorteile bietet. Wenn ihr mit nassen Fingern etwas im Menü umstellen oder bestätigen wollt, reagieren viele Displays nicht mehr. Bei Tasten habt ihr dieses Problem hingegen nicht.
Fazit: Der Gaggia Accademia überzeugt mit modernen Ideen & klassischen Getränken
Der Gaggia Accademia ist von allen Gaggia Kaffeevollautomaten, die wir getestet haben, mit Abstand das zeitgemäßeste und durchdachteste Gerät. Will das Unternehmen mit seinen Kaffeeautomaten auf dem europäischen Markt überzeugen, ist unser Tipp: Konzentriert euch auf Modelle wie den Accademia.
Der Vollautomat überzeugt uns mit hochwertigem Material vom Edelstahl-Gehäuse bis zum Mahlwerk aus Keramik, sinnvollen Einstellungen und seinen vielfältigen Funktionen.
Welche Features würden wir von einem Gerät in unserem Kaffeevollautomat Test 2025 erwarten? Ein abnehmbarer Kaffeeauslauf, Touchdisplay plus Knöpfe und zwei Zubereitungsmöglichkeiten für Milchschaum wären wahrscheinlich nicht dabei gewesen.
Dennoch sind es gerade diese Funktionen, welche das Preis-Leistungs-Verhältnis der Premium-Maschine rechtfertigen. Optimiert Gaggia jetzt noch die Größe der Symbole auf dem Touchdisplay, haben wir nichts mehr auszusetzen.
Auch unser Accademia-Test beweist wieder, dass ihr italienisch-klassische Getränke mögen solltet, damit ihr mit einem Gaggia-Gerät happy werdet. Sind euch rund 1.800 Euro* zu viel als Investition, findet ihr in der Gaggia Magenta-Linie Vollautomaten, die Kaffee im gleichen Stil bei abgespeckter Ausstattung herstellen.
Vollautomat für Individualisten – vom Milchschaum bis zu den Einstellungen
Gaggia Accademia
1.799,00 Euro
*Alle Preise Stand Februar 2023
Habt ihr schon einen der Gaggia Kaffeevollautomaten getestet? Seid ihr eher Team Touchdisplay oder Team Tasten? Teilt eure Erfahrung gerne mit uns in den Kommentaren!
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