Miele CM 5500 Kaffeevollautomat im Test
Der Automat ist schlank gehalten und sieht daher gut in der Küche aus. Miele geht mit dem CM5500 farblich gesehen einen gewagten Weg: Die Front kommt auf Bestellung in roségold. Obwohl sich vielleicht manche Leser durch diese Wahl abgeschreckt fühlen, hat Miele hier meiner Meinung nach ein optisch ansprechendes Gerät hergestellt. Die Farbe ist nicht so stechend, dass sie die restliche Farbkombination der Küche gefährden würde.
Die Lautstärke sollte immer bedacht werden, wenn man sich ein Gerät anschafft, dass hauptsächlich am Morgen bedient wird. Der CM5500 ist hier unauffällig. Wer es wirklich leise in der Früh will, sollte sich hier Siemens Geräte anschauen. Wer sich den Miele CM5500 zulegt wird nicht enttäuscht, bekommt allerdings auch nicht den Schnick-Schnack der teureren Geräte.
In diesem Testbericht teile ich meine Erfahrungen mit dem Miele CM5500 mit euch. Dieser ist ein Allrounder, der sich in der mittleren Preisklasse der Kaffeevollautomaten ansiedelt. Das Gerät kann für weniger als 1000 Euro erstanden werden. Ich bespreche hier die Vor- und Nachteile der Maschine. Ob sie tatsächlich etwas für euch ist, müsst ihr selbst entscheiden.
Inhaltsverzeichnis
Inn den nächsten Absätzen bekommt ihr alle wichtigen Infos geballt von mir geliefert. Wenn ihr interessiert seid, findet ihr in meinem großen Kaffeevollautomat Test mehr Infos zu Kaffeevollautomaten.
Vorteile
- Unverwechselbares Design
- Kompakte Abmessungen
- Einfache Bedienung
- Viele Einstellungsmöglichkeiten
- Leckerer Kaffee
- Toller Milchschaum
Nachteile
- Kleine Auffangschale
- Kein Milchbehälter
- Lange Bestellzeiten für die Variante in Roségold
Beschreibung der Maschine
Der schlanke CM5500 fügt sich gut in eure Küche ein und nimmt dabei nicht allzu viel Platz von eurer Arbeitsfläche weg. Die Abmessungen von 241 x 360 x 460 Millimeter verraten auch das schlanke Aussehen des Vollautomaten. Klarerweise leidet darunter das Volumen des Wassertanks und des Bohnenfachs ein wenig. Man kann 1,3 Liter Wasser in den Tank und 200 Gramm Bohnen ins Fach füllen. Das ist bei normalem Kaffeekonsum in einem Single- oder Pärchenhaushalt bei Weitem ausreichend.
Eine äußerst praktische Funktion ist die “Kannenfunktion”. Das ist besonders dann sinnvoll, wenn ihr mal Gäste zu Hause habt. Dabei ist es möglich, eine ganze Kanne mit 750 Milliliter Fassungsvermögen zu befüllen. Das könnt ihr zweimal machen, dann müsst ihr den CM5500 kurz abkühlen lassen.
Ihr könnt bis zu 10 programmierbare Getränke auf 2 Nutzerprofilen einstellen, was mehr als genug sein sollte, um alle persönlichen Vorlieben abzudecken. Nur bei intensiver Nutzung von mehr als 2 Personen müsst ihr Wasser und Bohnen öfter nachgefüllt werden. Insgesamt ist die Größe des Vollautomaten für die meisten Benutzer aber ein Vorteil. Dass man den Wassertank ab und zu nachfüllen muss ist kein Problem. Der gesparte Platz ist ein echter Vorteil.
Ein tatsächlicher Nachteil ist, dass kein Milchbehälter im Lieferumfang enthalten ist. Das ist nicht schlimm für Espresso-Trinker, wer sich aber auf einen Cappuccino in der Früh freut, muss sich auch noch einen Milchbehälter anschaffen. Das Aufschäumen selbst ist dann allerdings kein Problem mehr. Die Tests liefern sogar höchst überzeugende Ergebnisse: Der Schaum hat die richtige Temperatur und Konsistenz.
Was zum Design zu sagen ist
Bei der Beschreibung versuche ich mich von außen nach innen zu arbeiten. Denn eines ist klar: Wir kaufen Produkte ja nicht nur weil sie gut sind, sondern weil uns gefällt wie sie aussehen. Und gerade bei der CM5500 ist es wichtig, über das Aussehen zu sprechen.
Miele hat sich hier für einen mutigen Schritt entschieden. Anstatt wie andere Hersteller auf Nummer sicher zu gehen und den Vollautomaten in dunklen Tönen zu halten, ist das Gehäuse dieser Maschine in roségold gehalten. Ich habe euch ein Bild hinzugefügt, damit ihr euch selbst eine Meinung bilden könnt. Einige werden sich vom Roségold Pearlfinish schon von vornherein abschrecken lassen. Dabei solltet ihr aber nicht allzu schnell schießen. Miele hat es geschafft, hier vielleicht nicht den Geschmack aller, aber doch vieler zu treffen. In den Kommentaren könnt ihr gerne eure Meinung zur Farbwahl von Miele kundtun.
Das Roségold gibt dem CM5500 meiner Meinung nach ein charakteristisches Aussehen, das edel wirkt und trotzdem dezent genug, um nicht die Farbabstimmung der eigenen Küche über den Haufen zu werfen. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten.
Wenn ihr über den Automaten nachdenken solltet, aber euch von der Farbe nicht angesprochen fühlt, dürft ihr beruhigt sein: Es gibt auch eine klassische graphitgraue Variante. Die Version in roségold ist momentan schwer zu bekommen. Die Lieferzeit beträgt hier bis zu zwei Monaten. Wer sich dafür entscheidet, muss also einiges an Geduld aufbringen.
Die Verarbeitung des CM5500
Die Verarbeitung generell wirkt solide. Mit 9,5 Kilogramm bringt das Gerät auch das nötige Gewicht auf die Waage, um stabil auf seinem Platz zu stehen, während beispielsweise gemahlen wird. Die Einzelteile sind nicht mehr aus Plastik sondern Edelstahl, so wie es noch bei anderen billigeren Geräten der Fall sein kann.
Ihr werdet auch nicht das Gefühl bekommen, dass die Teile durch Abnutzung schnell kaputt gehen. Die 9,5 Kilo Gewicht verleihen dem Gerät auch eine gewisse Stabilität.
Das Kegelmahlwerk ist gut im Gerät verbaut und aus Edelstahl. Im Gegensatz zu einer Keramikvariante ist es deutlich leiser. Das Aroma des Kaffees weniger, da es sich stärker erhitzt. Bei schlechter Verarbeitung bewegt sich das Mahlwerk und euer Gerät wird empfindlich lauter.
Zuvor habe ich auch die Lautstärke des Gerätes erwähnt. Sie ist eine Eigenschaft der Vollautomaten, deren Bedeutung manchmal ein wenig unterschätzt wird. Man muss dabei bedenken, dass man sich den Kaffee meist in der Früh zubereitet und gerade da viele Menschen besonders geräuschempfindlich reagieren. Die preislich vergleichbaren Geräte von Siemens sind deutlich leiser. Trotzdem kommt der Miele CM5500 auf ganz passable Ergebnisse.
Das Herz einer Kaffeemaschine: Die Brühgruppe
Das Herzstück einer jeden Kaffeemaschine ist ihre Brühgruppe. Sie ist letztlich dafür verantwortlich, ob euch der Kaffee auch schmeckt. Vorweg sei natürlich gesagt, dass auch der beste Vollautomat nur hilft, wenn auch die Qualität der Bohnen stimmt. Der gemahlene Kaffee wird in der Brühgruppe zu einem Puck geformt. Durch diesen wird dann heißes Wasser gepresst.
Durch den hohen Druck und die ständige Beanspruchung muss die Brühgruppe robust sein. Wir können sie beim CM5500 selbst herausnehmen, was die Reinigung erleichtert und es erlaubt, sie selbst zu tauschen, sollte mal wirklich etwas kaputt gehen.
Bedienung des Vollautomaten
Generell ist die Bedienung des CM5500 ein Plus für den Automaten. Miele hat die Bedienung recht intuitiv gestaltet und bietet alle notwendigen Funktionen, damit ihr euch euren Kaffee auf verschiedenste Weise zubereiten könnt. Im Gegensatz zu den Luxusgeräten wurden einige Features weggelassen, wie zum Beispiel ein großer Display oder eine App. Die essentiellen Funktionen sind erhalten und ihr werdet mit der intuitiven Bedienung zufrieden sein.
Wer ihr kein Technik-Freak seid, solltet ihr euch auch gut überlegen, ob ihr tatsächlich Vollautomaten wollt, die sich mit dem Handy verbinden lassen. Der Gang zur Kaffeemaschine wird euch jedenfalls trotzdem nicht erspart bleiben: Ihr müsst das fertige Getränk ja auch holen. Jede Art von Kaffee lässt sich jedenfalls problemlos mit dem CM5500 herstellen, sei es nun der einfache Espresso oder ein Latte Macchiato.
Der Mahlgrad könnt ihr je nach Belieben einstellen. Die Wassermenge ist nur bis auf 30 Milliliter reduzierbar – weniger geht bei diesem Automat leider nicht. Für Espresso-Liebhaber kann das ein Nachteil sein. Der Kaffee schmeckt trotzdem lecker.
Die Qualität des Milchschaums habe ich bereits positiv hervorgehoben. Ärgerlich ist zwar, dass kein Milchbehälter im Lieferumfang enthalten ist, aber dafür ist die Herstellung von gutem Schaum einfach. Ihr müsst einfach nur das eine Ende des Schlauches an die Kaffeemaschine anstecken und das andere in die Milchtüte oder den Behälter tauchen.
Mit dem Aufsatz der Dampfdüse, die sich Cappuccinatore nennt, entsteht dann feinporiger, homogener Schaum. Dabei wird die Milch auf 60 Grad Celsius erhitzt. Die Werkseinstellungen lassen sich auch hier nicht verändern.
Die Auslaufhöhe kann manuell zwischen 80 und 120 Millimetern verstellt werden. Die meisten Gläser und Tassen passen problemlos darunter, unser IKEA-Glas-Test klappt trotzdem nicht – das Standard-Latte-Macchiato-Glas passt mit seinen 13,5 Zentimetern leider nicht unter den Auslauf. Mit ein wenig schief halten könnte es noch klappen, aber wer will das schon? Bei teureren Geräten verstellt sich die Auslaufhöhe automatisch, was allerdings kein Muss für Vollautomaten ist.
Die Reinigung
Vollautomaten sind durch Verkalkung bedroht. Die Gefahr ist besonders in Großstädten mit hartem Wasser gegeben. Durch einen Wasserfilter könnt ihr die Maschine schonen und die Qualität des Kaffees steigern. Den Filter könnt ihr entweder direkt am Wasserhahn oder in der Maschine selbst benutzen. Mit dem mitgelieferten Entkalkungsmittel könnt ihr den CM5500 dann bei Bedarf auch noch zusätzlich reinigen.
Die Brühgruppe kann entfernt werden und sollte täglich kurz mit kaltem Wasser abgespült werden. Das geht schnell und unkompliziert.
Das Milchsystem sollte ebenfalls mit Wasser abgespült werden. Ihr könnt den Schlauch auch in einen Behälter mit klarem Wasser stecken und spülen.
Die Abtropfschale müsst ihr fast täglich leeren. Sie ist ein bisschen klein geraten, was manchmal ärgerlich sein kann. Ebenso muss der Trester täglich geleert werden, um Schimmelbildung vorzubeugen.
Fazit
Der Miele CM5500 ist ein Vollautomat, der sich in der Küche dank seinem schlanken Design gut macht. Ihr bekommt den Miele CM5500 in roségold oder graphitgrau momentan um 899,00 Euro. Damit befindet er sich preislich in der oberen Mittelklasse. Der CM5500 eignet sich gut für Singles oder Paare. Solltet ihr euch für dieses Gerät entscheiden, bekommt ihr einen Allrounder, der viele verschiedene Kaffeesorten zubereiten kann, ohne für Schnick-Schnack zusätzliches Geld auszugeben.
719,47 Euro
VORTEILE
- Unverwechselbares Design
- Kompakte Abmessungen
- Einfache Bedienung
- Viele Einstellungsmöglichkeiten
- Guter Kaffee & cremiger Milchschaum
NACHTEILE
- Kleine Auffangschale
- Kein Milchbehälter
- Lange Bestellzeiten für die Variante in Roségold
Der Geschmack des Kaffees war zufriedenstellend. Grundvoraussetzung ist natürlich die Qualität der Bohnen selbst. Der Milchschäumer konnte ebenfalls überzeugen. Er erwärmte die Milch auf 60 Grad Celsius und schaffte eine feinporige Konsistenz, wie sie zum Beispiel für einen Flat White ideal ist.
Nachteile gibt es nicht viele. Einer davon wäre sicherlich, dass kein Milchbehälter im Lieferumfang enthalten ist. Ein anderer, dass der Wassertank und das Bohnenfach aufgrund des schlanken Designs relativ klein sind. Ein dritter Nachteil ist, dass ich einige Einstellungen wie den Wasserbezug oder die Temperatur nicht individualisieren kann.
Wer sich für den Miele CM5500 entscheidet, bekommt ein solides Gerät, mit dem ihr trotz kleiner Schwächen zufrieden sein werdet. Die Version in Roségold ist momentan schwer zu bekommen. Die Lieferzeit beträgt hier bis zu zwei Monaten.
Kommentare
Jürg Käser 30. Oktober 2019 um 21:11
Guten Tag
Zu Miele CM 5500: Können Sie mir sagen, nach wie vielen Tassen Kaffee der Satzbehälter voll ist und geleert werden muss?
Besten Dank für eine Antwort.
Arne Preuß 13. November 2019 um 06:32
Hallo Jürg,
vielen Dank für deinen Kommentar. Da gibt es unterschiedliche Erfahrungswerte. Die Bedienungsanleitung sagt nach 6 Tassen. Jedoch sind es in der Realität meist nur 3-5! Grüße Arne
Peter 10. Februar 2020 um 16:39
Die Werkeinstellung bewirkt, dass sich der Kaffeeautomat 30 Minuten nach der letzten Zubereitung abschaltet, angeblich um Energie zu sparen. Der Wasserverbrauch für 2 Tassen Kaffee setzt sich wie folgt zusammen: – Einschalten (Gerät spült) : 75ml – Zubereitung (25ml pro Tasse) : 50ml – Ausschalten (Gerät spült) : 125ml – Effektiver Kaffeeausschank (125ml pro Tasse) : 250ml Das Fassungsvermögen Tank/Abtropfschale ist je 1300ml. Das bedeutet, nach 2 mal 2 Kaffee befinden sich im Tank noch 300ml und in der Abtropfschale ein halber Liter Abwasser! Stellt man den Timer auf z.B. 7 Stunden ein, so lassen sich 2×2 Spülvorgängen vermeiden, d.h. sie können so bis zum max. 6-7 Tassen zubereiten, bis sie dann wieder Tank und Schale bedienen müssen. Damit aber hat es sich.
Bine 4. April 2020 um 19:49
Hallo…
Ich hätte gern mal gewusst, ob das Bedienungsfeld/Display beleuchtet ist.
Arne Preuß 14. April 2020 um 09:50
Hallo Bine,
danke für deinen Kommentar. Das Display ist beleuchtet und auch in verschiedenen Helligkeitsstufen einstellbar. Die Tasten sind nicht beleuchtet. Beste Grüße Arne
Landwehr 2. April 2021 um 18:57
GünEg
Mein CM 5510 fordert mich nach nur 3 Kaffeeentnahmen Auffangschale und Satzbehälter entleeren. Der Satzbehälter ist kaum gefüllt, die Auffangschale ist voll. Das ist doch wohl ein Mangel!
Team Sonntagmorgen 16. April 2021 um 14:04
Hallo Landwehr,
danke für deinen Kommentar. Bei Miele kann das durchaus passieren, dass die Auffangschale schnell voll wird, da Miele sehr viel reinigt. Nach 3 Bezügen ist das jedoch tatsächlich etwas fix.
Liebe Grüße
Arne