Philips HD8834 Test und Vergleich 2024
Nach dem Philips HD8829 Test geht es hier um ein Modell aus der nächsthöheren Serie. Philips teilt seine Kaffeevollautomaten nämlich in die Serien 3000, 3100 und 4000 ein. Je höher die Zahl, desto besser die Ausstattung.
VORTEILE
- Schlank und kompakt
- Automatisches Milchschaumsystem
- Gute Getränkequalität
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Schickes mattschwarzes Gehäuse
- Kaffee- und Milchschaummenge programmierbar
- Einstellung der Kaffeetemperatur in 3 Stufen
NACHTEILE
- Feineinstellungen nicht sehr intuitiv
- Kein gutes Ergebnis bei feinstem Mahlgrad und höchster Kaffeestärke
- Reinigung des Milchsystems etwas aufwändig
Die Unterschiede sind dabei aber überschaubar. Im Kern ist es immer dieselbe Technik. Die 3000-er haben kein Display. Der hier getestete HD8834 gehört zu den 3100-ern, die ein Display und eine dreistufige Einstellungsmöglichkeit für die Kaffeetemperatur mitbringen.
- Dieses Video wurde uns von Coffeeness.de zur Verfügung gestellt.
In der Serie 4000 kommt ein sogenannter CoffeeSwitch dazu, mit dem ihr angeblich zwischen Espresso und Filterkaffee hin-und-herschalten könnt. Das klingt super, ist aber technisch Unsinn. Ein Kaffeevollautomat kann keinen Filterkaffee brühen. Was der CoffeeSwitch bringt, ist höchstens ein verdünnter Espresso, auch Café Americano genannt. Den könnt ihr bei jedem Kaffeevollautomaten haben.
Je länger Kaffeevollautomaten auf dem Markt sind, desto mehr weichen ihre Preise von der unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers ab – nach unten natürlich. Das hängt unter anderem davon ab, wie gut sie sich verkaufen. Deswegen sind die tatsächlichen Preisunterschiede zwischen einzelnen Modellen nicht immer einleuchtend.
So ist es auch in diesem Fall, denn die Preise vom HD8829 und HD8834 liegen im Moment sehr dicht beieinander. Wenn sie das gleiche kosten, gibt es keinen Grund, den simpleren HD8829 zu nehmen. Es kann aber auch sein, dass dessen Preis wieder fällt. Er war nämlich schon mal bei 300 Euro, und das wäre dann wirklich ein attraktives Angebot.
Hier könnt ihr die aktuellen Preise bei Amazon nachschauen:
- Philips HD8829 (ohne Display und Temperatureinstellung): 646,95 Euro
- Philips HD8834 (mit Display und Temperatureinstellung):
Noch günstigere Alternativen, die ich mir schon mal genauer angeschaut habe:
Inhaltsverzeichnis
Philips HD8834 im Überblick
Der Philips HD8834 ist ein günstiger und kompakter Kaffeevollautomat, der alle wichtigen Grundfunktionen abdeckt und dabei eine gute bis sehr gute Getränkequalität liefert.
Dank seinem automatischen Milchschaumsystem bietet er Milchkaffeegetränke auf Knopfdruck. Dazu liefert Philips einen Milchbehälter mit, der sich an der Vorderseite einklinken lässt. Das ist unkompliziert und praktisch, da kein Milchbehälter neben dem Automaten Platz finden muss.
Das System hat nur den Nachteil, dass es nicht möglich ist, den Automaten die Milch direkt aus der Milchtüte saugen zu lassen. Ihr müsst sie umfüllen und den Behälter nach dem Gebrauch reinigen.
Für die Hygiene ist das aber sogar eher gut, weil nur der Kunststoffaufsatz auf dem Behälter mit Milch in Berührung kommt, und der lässt sich auseinandernehmen und per Hand gründlich reinigen. Das ist etwas Aufwand, aber ihr habt mehr Kontrolle über die Sauberkeit als bei einem Milchschlauch.
Der Milchschaum kommt hier nicht aus dem Kaffeeauslauf, sondern seitlich aus einer Leitung am Aufsatz des Milchbehälters. Ihr müsst also ein bisschen darauf achten, dass euer Trinkgefäß an der richtigen Stelle steht.
Mit dieser Konstruktion ist es nicht möglich, zwei Milchkaffeegetränke gleichzeitig zuzubereiten. Das wäre in dieser Preisklasse aber auch eine Ausnahme.
Zwei Espressos sind kein Problem. Dazu müsst ihr wahrscheinlich den Milchbehälter ausklinken, weil sonst nicht genug Platz für die Tassen ist. Dabei brüht der Automat die Espressos nicht wirklich gleichzeitig, sondern nacheinander. Das ist aber ebenfalls normal und geht nicht anders.
Bedienfeld und Display sind klar strukturiert und überschaubar. Für Espresso, einen großen Espresso und Cappuccino gibt es jeweils eine eigene Taste. Heißes Wasser und nur Milchschaum könnt ihr über die “Spezial”-Taste ansteuern. Das Heißwasser bezieht ihr dann mit dem beiliegenden Steckmodul aus der Öffnung, wo sonst der Milchbehälter sitzt.
Der Philips HD8834 hat Einstellungsmöglichkeiten für die Wasser- und Milchschaummenge pro Getränk, die Kaffeestärke (bestimmt durch die Pulvermenge), den Mahlgrad und die Temperatur. Damit ist alles Wichtige abgedeckt.
Die Stiftung Warentest hat 2016 den Kaffeevollautomaten Philips HD8832 für “gut” (2,4) befunden. Das ist eine Variante des hier getesteten Geräts mit Cappuccinatore statt automatischem Milchschaumsystem. Die Wertung klingt nicht so prickelnd, aber im ganzen Test war die beste Wertung 1,9 und die besser bewerteten Geräte waren mehrere Hundert Euro teurer. Insofern sagt das nicht allzu viel aus.
Erster Eindruck
Als erstes fällt auf, wie kompakt der Philips HD8834 ist. Er ist nur 21,5 Zentimeter breit und findet so auch in kleineren Küchen leicht Platz. Wenn der Milchbehälter eingeklinkt ist, wirkt die Vorderseite ein bisschen gedrängt, aber eigentlich nur dann. Davon abgesehen hat er ein schön klares, aufgeräumtes Erscheinungsbild.
Das Gehäuse ist aus Kunststoff, wie bei dem Preis nicht anders zu erwarten. Es wirkt aber nicht billig oder klapprig und sieht in seinem matten Schwarz sogar recht schick aus.
Auf der Oberseite könnt ihr links den Wasserbehälter entnehmen, rechts befindet sich der Bohnenbehälter und ein Fach für gemahlenes Kaffeepulver. Im Bohnenbehälter findet ihr außerdem ein Schräubchen zur Einstellung des Mahlgrads. Dafür braucht ihr einen Sechskantschlüssel, der am Griff des Kaffeelöffels untergebracht ist.
Das ist nicht die bequemste Lösung und es gibt schönere Kaffeelöffel, aber in der Regel muss man da ja auch nicht oft dran.
Die Hersteller haben sich irgendwie darauf geeinigt, ein Fach für Kaffeepulver einzubauen, aber ich finde das nicht so sinnvoll. Eigentlich ist es ja ein wesentlicher Vorteil von Kaffeevollautomaten, dass ihr frisch gemahlenen Kaffee benutzen könnt. Außerdem wird der Schacht feucht, Kaffeepulver bleibt darin kleben und er ist mühsam zu reinigen.
Bei vorgemahlenem Kaffee könnt ihr logischerweise auch den Mahlgrad nicht verändern und es ist Glückssache, ob der zu den Einstellungen des Automaten passt. Ich würde dieses Fach nur im Notfall benutzen, zum Beispiel für Gäste, die entkoffeinierten Kaffee trinken wollen.
Der Philips HD8834 Im Einsatz
Wie die meisten Kaffeevollautomaten lässt sich der Philips HD8834 mit einem Wasserfilter betreiben. Dann verkalkt er nicht so schnell. Das Entkalkungsprogramm braucht ihr trotzdem, aber nicht so oft. Außerdem schmecken die Getränke mit weichem Wasser besser, also mit möglichst niedrigem Kalkanteil.
Bei der ersten Benutzung solltet ihr die Wasserhärte richtig einstellen. Das geht mit einem Teststreifen, der im Lieferumfang enthalten ist. Wenn ihr das macht, gibt der Automat Bescheid, wenn das Entkalkungsprogramm oder ein Wechsel des Wasserfilters fällig ist.
Nach dem Einschalten heizt der Kaffeevollautomat für einige Sekunden auf und macht eine Schnellspülung. Dabei sollte ein Gefäß unter dem Kaffeeauslauf stehen.
Da für Espresso und Cappuccino eigene Tasten reserviert sind, ist der Bezug simpel und geht ohne Anleitung. Erst bei den Feineinstellungen kam ich ohne Nachschlagen nicht weiter, weil die Navigation in den Menüs nicht selbsterklärend ist. Das hat man aber schnell raus.
Sowohl beim Espresso als auch beim Milchschaum könnt ihr die Ausgabe jederzeit abbrechen, indem ihr die entsprechende Taste ein zweites Mal betätigt. Wenn ihr das im Programmiermodus macht, speichert der Automat die bezogene Menge für das entsprechende Getränk. Die Programmierung geht allerdings verloren, wenn ihr den Netzstecker zieht.
Der Espresso
Beim Espresso sind 40 ml und mittlere Kaffeestärke eingestellt, also die dritte von fünf Stufen. Ich mag meinen Espresso kräftig und regele deshalb immer die Menge auf 20 bis 25 ml herunter, stelle den Mahlgrad so fein wie möglich und schraube die Stärke aufs Maximum.
Das Letztere hat beim Philips HD8834 nicht so gut geklappt. Bei feinem Mahlgrad lief der Espresso zu langsam durch. Deshalb habe ich dann die Stärke auf die vierte Stufe heruntergesetzt.
Bei diesen Einstellungen war ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Der Espresso sah gut aus und war für Kaffeevollautomaten-Verhältnisse kräftig. Die Temperatur fand ich perfekt. Da der Automat noch eine höhere und eine niedrigere Temperaturstufe anbietet, sollten damit alle Geschmäcker bedient sein.
Der Milchschaum
Der Milchschaumbehälter rastet unten an der Abtropfschale ein, so dass er bei normaler Benutzung nicht umkippen kann. Wenn er an seinem Platz steht, müsst ihr nur noch oben den Auslauf ausfahren, eure Tasse richtig positionieren und die Cappuccino-Taste drücken.
Am Anfang kam ein kleiner Schwall Wasser aus dem Milchsystem. Das sieht nicht so schön aus, ist aber bei Kaffeevollautomaten relativ normal, auch bei teureren. Der Getränkequalität schadet die kleine Menge nicht.
Nachdem dieser Schwall durch ist, kommt schöner, homogener Milchschaum aus dem Auslauf. Der voreingestellte Cappuccino ist eher ein Latte Macchiato, aber da sind ja die Übergänge bekanntlich fließend und ihr könnt die Mengen so einstellen, wie ihr sie haben wollt.
Es fällt auf, dass die Milchschaumzubereitung lauter ist als das Mahlwerk. Das ist aber alles im üblichen Rahmen. Insgesamt funktionierte auch das Milchaufschäumen super und der Cappuccino beziehungsweise Latte Macchiato schmeckte sehr gut.
Die Reinigung
Erschreckt euch nicht, wenn ihr mit eurem Cappuccino auf der Couch sitzt und der Kaffeevollautomat anfängt zu rumoren. Das liegt daran, dass er nach 15 Minuten Standby-Zeit wieder das Spülprogramm startet, das auch jedesmal beim Einschalten läuft. Daher steht am besten immer ein Gefäß unter dem Auslauf.
Die Milchkaraffe solltet ihr bald nach jeder Benutzung manuell reinigen. Dazu lässt sich der Aufsatz in mehrere Einzelteile auseinandernehmen. Zusätzlich könnt ihr die Karaffe mit Wasser füllen und die Milchschaumfunktion benutzen, um die Leitung von innen gründlich und heiß durchzuspülen. Philips empfiehlt, das einmal wöchentlich zu machen.
Die Brühgruppe, die Abtropfschale samt Abdeckung und der Kaffeesatzbehälter lassen sich mühelos entnehmen, um sie mit Wasser abzuwaschen. In die Spülmaschine dürfen leider nur die Abdeckung und Teile des Milchbehälters.
Für die Reinigung der Brühgruppe von innen und die Entkalkung gibt es entsprechende Programme und Reinigungsmittel von Saeco. Diese Programme dauern etwa eine halbe Stunde. Die Anzeige auf dem Display und die Bedienungsanleitung führen euch durch die einzelnen Schritte. Das sieht auf dem Papier aber immer komplizierter aus, als es ist.
Fazit
Alles in allem ist der Philips HD8834 für seine Preislage ein sehr gelungener, kompakter Kaffeevollautomat für nur . Die Qualität von Espresso und Milchschaum sind gut und die Einstellungsmöglichkeiten decken alles Wichtige ab.
VORTEILE
- Schlank und kompakt
- Automatisches Milchschaumsystem
- Gute Getränkequalität
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Schickes mattschwarzes Gehäuse
- Kaffee- und Milchschaummenge programmierbar
- Einstellung der Kaffeetemperatur in 3 Stufen
NACHTEILE
- Feineinstellungen nicht sehr intuitiv
- Kein gutes Ergebnis bei feinstem Mahlgrad und höchster Kaffeestärke
- Reinigung des Milchsystems etwas aufwändig
Design ist immer Geschmackssache, aber ich würde behaupten, dass dieses Gerät nicht billig wirkt und sich sehr gut sehen lassen kann. Mattschwarzer Kunststoff ist ja auch bei teureren Modellen zu finden, wo es nicht darum geht, Geld zu sparen. Dabei muss ich zugeben, dass die allerdings ein schickeres Display haben.
Natürlich stoßen Kaffeevollautomaten der Einsteigerklasse immer irgendwo an ihre Grenzen. Das Milchaufschäumen ist relativ laut, Milchgetränke lassen sich nur nacheinander zubereiten und der Bezug geht bei teureren Geräten schneller. Deshalb ist der Philips HD8834 wohl nichts für Haushalte mit vielen Kaffeetrinkern. Für bis zu drei oder vielleicht vier Personen kann ich ihn aber bedenkenlos empfehlen.
Kommentare
Desiree 8. Oktober 2018 um 08:33
Danke für die tolle Testreihe.
Kann mein bei diesem Automaten auch nur den Schlauch der Milchkaraffe in die Milchpackung stecken? Oder ist der Schlauch fest in dem Gefäß eingebettet? Wäre weniger zum Putzen… :)