Safer Sex dank VPN: So umgehst du die Porno-Ausweispflicht
Die Medienaufsicht nimmt sich dem Thema „Jugendschutz“ an, der gesetzlich verankert ist und zum Beispiel vorschreibt, dass Minderjährigen Pornografie nicht zugänglich gemacht werden darf. Umgesetzt werden soll dies durch einen verpflichtenden Altersnachweis für alle Besucher von Porno-Webseiten.
Während Jugendschutz ohne Frage ein wichtiges Thema ist, halten Kritiker diese Maßnahme für wirkungslos. Zu leicht können Jugendliche die Sperre umgehen, beispielsweise durch die Nutzung eines „Virtuellen Privaten Netzwerks“ (VPN) oder sie tauchen gleich ins Darknet ab. Zudem entsteht ein großes Risiko für die gesammelten Daten der Nutzer: Datenlecks können dazu führen, dass ganze Datenbanken mit den gespeicherten sexuellen Vorlieben der Nutzer in die falschen Hände geraten.
Mit einem VPN könnt ihr eure Datensicherheit in die eigene Hand nehmen. Indem ihr virtuell vorgebt, euch in einem anderen Land aufzuhalten, umgeht ihr den geforderten Altersnachweis von Deutschland. Wichtig ist, dass ihr seriöse VPN-Anbieter (und natürlich auch seriöse Porno-Anbieter) wählt – wer Datenschutz will und einem dubiosen kostenlosen VPN-Anbieter aufsitzt, hat nichts gewonnen.
Die Sache ist prekär. Und das nicht nur, weil es um Sex geht. Denn die eigentlichen Themen, um die gestritten wird, sind „Jugendschutz“ und „Datenschutz“. Und beide Seiten haben gute Argumente.
Der Hintergrund dieses Konflikts: Die Medienaufsicht möchte ab diesem Sommer (2020) von jedem Nutzer pornografischer Websites einen verpflichtenden Altersnachweis. Auf diese Weise sollen Minderjährige vor Inhalten geschützt werden, für die sie noch nicht reif genug sind.
Der Grund für die Entscheidung ist die Notwendigkeit, in Deutschland geltendes Recht durchzusetzen. Denn hier ist es verboten, Minderjährigen den Zugang zu Pornografie zu ermöglichen. Das Internet macht es allerdings im wahrsten Sinne des Wortes kinderleicht, an eben diese Inhalte heranzukommen.
Aber es gibt eine Möglichkeit, die Angabe dieser persönlichen Daten zu vermeiden: Zuverlässige VPN-Dienste ermöglichen es euch, virtuell euren Standort zu wechseln und so Alterskontrollen zu umgehen. In unserem großen VPN-Anbieter-Test 2024 zeigen wir euch, wie dies funktioniert und weshalb ExpressVPN und NordVPN unsere Favoriten sind.
Inhaltsverzeichnis
Wie kommt es zur Ausweispflicht bei Porno-Portalen?
Pornografie darf Menschen unter 18 in Deutschland nicht zugänglich gemacht werden. 2003 haben Bund und Länder den Jugendmedienschutz im Jugendschutzgesetz und im Jugendmedienschutz-Staatsvertrag neu geregelt.
Dies dient dem Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Inhalten, die für sie noch nicht geeignet sind. Allerdings ist es auch kein Geheimnis, dass Jugendliche kein Spezialwissen benötigen, um Porno-Websites aufzurufen.
Die Aufforderung, dass man die Seite nur betreten solle, wenn man das legale Alter dafür erreicht hat, ist kein Schutz, zumal die meisten Porno-Seiten ohnehin darauf verzichten.
Um zu verhindern, dass Minderjährige auch weiterhin so leicht an pornografisches Material gelangen, will die Landesanstalt für Medien NRW eine verpflichtende Alterskontrolle für Porno-Websites einführen. Dabei ist die Landesanstalt von den insgesamt 14 Landesmedienanstalten in Deutschland zuständig für die Verfahren gegen Portale mit Sitz im Ausland. Die Kommission für Jugendmedienschutz sieht dabei vor, dass eine persönliche Identifizierung erfolgen muss und bewertet verschiedene Konzepte der Altersverifikation.
Die Entscheidung der Medienanstalt kommt nicht aus heiterem Himmel. Bereits im November 2019 kündigte der Direktor der Medienanstalt Tobias Schmid an, härter gegen Seiten durchzugreifen, welche den Jugendschutz gefährden. Zwar sitzen diese beispielsweise auf Zypern, aber Schmid hält fest:
Die Gefahr für den Jugendschutz wird ja nicht geringer, nur weil sie aus dem Ausland kommt.
Das Für und Wider der Ausweispflicht
Sowohl die Befürworter als auch die Gegner der Ausweispflicht haben teils sehr gute Argumente. Dies zeigt: Eine einfache Lösung gibt es nicht. Diese muss vielmehr unter Berücksichtigung aller Seiten erarbeitet werden.
Jugendschutz ist ein wichtiges Anliegen. Dabei geht es nicht nur um „normale“ Pornografie, sondern in Extremfällen auch um illegale Inhalte, wie der Fall um weitergeleitete kinderpornografische Inhalte unter Jugendlichen zeigt. Hier sind die Argumente für die Alterskontrolle in Kürze:
- Jugendliche müssen vor Inhalten geschützt werden, für die sie noch nicht reif sind.
- Die Alterskontrolle ist die Umsetzung eines bestehenden Gesetzes.
Aber auch, wenn die bekannten Websites nur legales Material anbieten: Es enthält oft sehr extreme Inhalte, welche die Jugendlichen nicht richtig einordnen können. Filme, in denen beispielsweise einzelne Personen oder Gruppen erniedrigt werden, prägen das Bild von Minderjährigen stark. Beobachtete Verhaltensmuster werden so normalisiert und, oftmals unbewusst, übernommen.
Natürlich wird eine Alterskontrolle auf Seiten wie Pornhub oder xHamster alleine nicht ausreichen. Aber sie ist ein großer Schritt in die Richtung, es Kindern und Jugendlichen zumindest schwerer zu machen, an Pornos zu gelangen. Die Ausweispflicht für Porno-Websites ist deshalb ein Ansatz, die geltenden Gesetze zum Jugendschutz durchzusetzen.
Kritiker führen an, dass ein verpflichtender Altersnachweis kaum dabei hilft, Minderjährige von Pornografie fernzuhalten. Weitere Argumente dagegen sind:
- Die Ausweispflicht kann sehr leicht umgangen werden, zum Beispiel mit einem VPN.
- Die Regelung gilt nicht für alle Websites. Jugendliche gelangen so auch ohne Altersnachweis an pornografische Inhalte, z.B. über soziale Netzwerke. Auch im Darknet dürften fragwürdige Inhalte weiterhin verfügbar sein.
- Datenbanken, welche Nutzerdaten und ihre sexuellen Vorlieben enthalten, stellen ein großes Risiko dar.
- Das Verbot von Pornografie macht sie erst richtig spannend für Jugendliche.
Vor dem Hintergrund, dass die angedachte Maßnahme kaum Einfluss haben wird, ist das nächste Argument noch gewichtiger: Durch die Kombination aus Ausweisdaten und Nutzernamen können Datenbanken entstehen, die sehr ausführliche Informationen über die sexuellen Vorlieben einzelner Personen beinhalten. Datenlecks hätten damit dramatische Folgen, und eine absolute Datensicherheit kann nicht garantiert werden. Kaum jemand möchte, dass Unbekannte Zugang zu so persönlichen und intimen Daten haben.
Deshalb dürfte auch die Vorstellung der Kommission für Jugendmedienschutz auf wenig Begeisterung stoßen, dass eine natürliche Person die Volljährigkeit prüfen muss. Zwar ist z.B. das Postident-Verfahren für ein Login bei dem Dienst Verimi erst einmal recht neutral. Aber dennoch müsstet ihr erst in einer Postfiliale nachweisen, dass ihr wirklich volljährig sein. Und so komfortabel Verimi auch ist: Der Dienst fügt euch in eine Datenbank ein, die von eurem Klarnamen über eure Adresse, Ausweisnummer bis hin zur Kontonummer und den Seiten, auf denen ihr shoppt, alles enthält.
Zudem besteht die Befürchtung, dass eine Alterskontrolle das Gegenteil von dem bewirken wird, was sie eigentlich beabsichtigt. Denn das Verbot, pornografische Inhalte zu konsumieren, macht sie umso spannender für Jugendliche. Neugier wiederum ist ein starker Motivator Wege zu finden, an die verbotene Frucht zu gelangen, was in diesem Fall nicht einmal sehr schwer ist.
Jugendschutz ja – aber bitte richtig
Wir unterstützen unbedingt den Jugendschutz. Der Zugang zu Pornografie soll für Minderjährige erschwert werden. Die Verantwortung nur auf die Eltern zu schieben wäre aber falsch.
Gleichzeitig stellt eine verpflichtende Alterskontrolle ein sehr großes Risiko für die Sicherheit der Nutzerdaten dar. Unternehmen wie Verimi machen den Altersnachweis zwar komfortabel, legen aber dafür sehr detaillierte Datenbanken mit euren relevantesten Daten an. Die Gefahr, die hier von Datenlecks ausgeht, ist beunruhigend. Zudem sind wir ziemlich sicher, dass die Alterskontrolle nur wenige Jugendliche davon abhalten wird, an die verbotenen Inhalte zu gelangen. Und nicht zuletzt sollte es jedem Nutzer selbst überlassen sein zu entscheiden, ob er seine persönlichen Daten für den Konsum von Pornos herausgeben möchte ohne nicht. Ein Zwang, dies zu tun, ist der falsche Weg. In unseren Augen überwiegen die Nachteile dieses Pseudo-Aktionismus deutlich.
Besser als eine Ausweispflicht wäre eine Aufklärung der Jugendlichen. Diesen Punkt vertritt auch Kulturwissenschaftlerin Madita Oeming, die die Entscheidung der Medienaufsicht auf Twitter scharf kritisiert.
Madita Oeming, Kulturwissenschaftlerin:
Kinder sind sehr wohl in der Lage zu verstehen, was Fiktion und was Wirklichkeit ist. Sie schaffen das auch bei PawPatrol oder Superman oder Harry Potter. Wir sollten Kinder nicht unterschätzen!
Mit VPN die eigenen Daten schützen
Schön und gut, ihr habt die Argumente beider Seiten gelesen. Aber egal, wie ihr zu diesem Thema steht: Wenn ihr eure Daten nicht auf einer Porno-Website oder bei einem Dienst wie Verimi angeben wollt, ohne sicher zu wissen, was mit ihnen geschieht, bleiben euch nur zwei Möglichkeiten: Nie wieder solche Seiten nutzen oder aber ein VPN verwenden.
Was bei Jugendlichen den erhofften Schutz vor Pornografie aushebelt, sorgt bei euch für die nötige Datensicherheit. Denn seid ihr erst einmal Opfer von einem Datenleck geworden, habt ihr keine Chance mehr, dies rückgängig zu machen.
Zwei sehr zuverlässige und seriöse VPN-Dienste sind zum Beispiel ExpressVPN und NordVPN, die dadurch auch zu den besten VPNs für Porno zählen. Ihr könnt sie zudem unbesorgt testen, denn beide bieten eine garantierte 30-tägige Geld-zurück-Garantie.
Auch Pornhub selbst bietet einen VPN-Service namens „VPNHub“ an. Was ihr von diesem erwarten könnt, erfahrt ihr in unserem VPNHub Test.
Eine Pornhub-Sperre ignorieren
Bisher haben die Betreiber der großen Porno-Websites noch nicht reagiert. Sollten sie sich weiterhin nicht darum kümmern, in Deutschland eine entsprechende Alterskontrolle umzusetzen, droht Schmid, die Telekommunikationsunternehmen zu bitten, diese Websites zu sperren.
Ob es tatsächlich so weit kommt, ist nicht sicher. Denn die Inhalte dieser Websites sind nicht illegal. Sollte die Ausweispflicht doch kommen, müsst ihr ab Juni oder Juli nicht auf Pornos verzichten. Mithilfe eines VPN könnt ihr einfach angeben, aus einem anderen Land zu stammen und so wie gewohnt auf das Angebot bei Pornhub, xHamster und Co zugreifen. Nur einen Server in Großbritannien solltet ihr nicht auswählen – denn dort gilt seit letztem Jahr ein verpflichtender Altersnachweis.
Vermeidet kostenlose VPN-Anbieter
Es gibt viele kostenlose Anbieter auf dem Markt, die dauerhaft kostenloses VPN anbieten. Wenn ihr euch aber aus Datenschutzgründen für VPN entscheidet und anschließend einen dieser kostenlosen Dienste wählt, seid ihr keinen Schritt weiter. Denn dass eure Daten hier sicher sind, ist nicht garantiert.
Das Problem der Internetzensur
Es muss nicht der Wunsch sein, Porno-Websites besuchen zu können. Auch in anderen Bereichen ist das Thema „Zensur“ relevant. So gibt es Länder, wie z.B. China, die ganze Websites oder Plattformen sperren oder den Zugang sehr erschweren. Wir stellen euch in unserem Artikel „Top 5 VPN für China“ die besten Anbieter vor.
Auch in diesen Fällen hilft euch ein VPN, denn ihr könnt so Ländersperren umgehen. Indem ihr vorgebt, euch in einem ganz anderen Land aufzuhalten, greift das eingesetzte Geoblocking nicht. Das ist nicht nur praktisch, wenn ihr im Urlaub im Ausland eure Lieblingsserie streamen wollt. Ebenso könnt ihr damit in eher restriktiven Ländern mit großen Einschränkungen frei und sicher vor Beobachtung surfen.
Geoblocking war gestern
Die ultimative Schritt-für-Schritt-Anleitung von Sonntagmorgen gegen Geosperren der Streaming-Anbieter
Zum ArtikelFazit: Nehmt den Schutz eurer Daten selbst in die Hand
So wichtig und richtig es auch ist, das Thema „Jugendschutz“ voranzutreiben, so kritisch ist der eingeschlagene Weg der verpflichtenden Alterskontrolle für den Besuch von Porno-Websites. Es ist verständlich, dass nicht jeder Nutzer seine persönlichen Daten und sexuellen Vorlieben in der Datenbank eines Unternehmens wissen will.
Um eure Daten zu schützen und weiterhin frei zu surfen, ist der beste Weg, ein VPN zu nutzen. Seriöse Anbieter wie ExpressVPN oder NordVPN sorgen für eure Datensicherheit und ermöglichen es euch, auch weiterhin Pornhub und Co zu besuchen – ganz ohne zu verraten, wer ihr seid.
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