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von Mauricio

Zuletzt aktualisiert am: 20. Juni 2022

IP-Adresse verbergen

IP-Adresse verbergen: Mit diesen Tools surft ihr anonym im Internet

NSA-Prism-Programm, Vorratsdatenspeicherung und Co haben in den letzten Monaten für Schlagzeilen gesorgt. Länder wie die USA, Japan und Brasilien sind dafür bekannt, dass sie die Internetnutzung ihrer Bürger massenhaft abspeichern. In Deutschland hat sich in dieser Hinsicht auch Einiges getan.

2015 als Gesetzesentwurf vorgestellt, wurde das Gesetz der Vorratsdatenspeicherung 2018 abgelehnt, da es unter anderem gegen das Europarecht verstößt. Deshalb besteht aktuell keine Pflicht zur Vorratsdatenspeicherung, zumindest auf dem Papier. Leider spiegelt die Idee, euren Datenschutz zu wahren nur bedingt die Realität dar, da juristische Regularien wie das Gesetz zur Telekommunikationsüberwachung 2008 bereits ins Leben gerufen wurden.

Einfacher gesagt: Mobil- und Internetanbieter spionieren und speichern was das Zeug hält. Selbst der Bundesnachrichtendienst gerät oft unter den Verdacht, rechtswidrig zu handeln. Während Internetanbieter eure IP-Adresse bis zu sieben Tage lang für Wartungszwecke speichern dürfen, bewahren Mobilfunkanbieter Informationen bis zu sechs Monate lang auf.

Die Schlüsselinformation, an der alle interessiert sind, ist die IP-Adresse, da sich mit dieser euer Computer oder Smartphone eindeutig bestimmen lässt. Dadurch haben Internet- und Mobilfunkanbieter ein leichtes Spiel, eure wahre Identität zu ermitteln.

Umso wichtiger also, dass ihr eure IP-Adresse richtig verbergen könnt. Für diejenigen unter euch die ohnehin einen VPN nehmen möchten, schaut euch unseren ausführlichen VPN-Anbieter Test 2024 an.

Was ist eine IP-Adresse?

„IP“ steht für Internetprotokoll und ist ein im Internet etablierter Standard zur Kommunikation. Dabei ist die IP-Adresse, wie der Name bereits vermuten lässt, eine einzigartige Adresse. Jedes Gerät, das mit einem Router verbunden ist – egal ob Laptop, Router oder Smartphone – verfügt über eine solche Adresse.

Stellt euch diese am besten wie eine Hausadresse vor. Wenn ihr ein Paket auf Amazon und Co bestellt, weiß der Postbote genau, an welche Anschrift das Paket geliefert werden soll. So ähnlich funktioniert auch eure IP-Adresse, nur das in diesem Fall Internet-Pakete verschickt werden.

Bevor ihr eine Website ansteuert, verbindet sich euer Gerät mit dem Internet via Mobilfunk oder WLAN. Dabei erhält euer Laptop oder Smartphone neben der lokalen IP-Adresse, die es aufgrund des Routers ohnehin bereits hat, eine weitere separate IP-Adresse für das Internet. Diese wird in der Regel dynamisch vergeben und ändert sich täglich.

IP Adresse Windows

So sieht eine IP-Adresse aus

Mit der neuen Internet-IP-Adresse steuert euer Gerät die Website im World Wide Web an oder eher gesagt den Server, auf dem die Website läuft. Dieser weiß durch die IP-Adresse dann genau, wohin er die Web-Pakete (die Website) schicken muss, damit ihr die Seite auf eurem Endgerät öffnen könnt.

Eure IP-Adresse könnt ihr hier herausfinden.

Ohne weiter in die Tiefe zu gehen: durch IP-Adressen wird die Adressierung der Daten und der gesamte Datenverkehr im Internet reguliert.

Warum ihr eure IP-Adresse verbergen solltet

Das Problem an dem Konzept der IP-Adressen ist, dass der ISP (Internet Service Provider), also der Internetanbieter, ganz genau nachvollziehen kann, welches Gerät sich welchen Inhalt wie lange angeschaut hat. Natürlich darf dieser die Inhalte nicht langfristig speichern, allerdings gibt es einige Gesetzeslücken, die sich die ISPs gerne zunutze machen.

Auch eine Standortermittlung ist mittels der IP-Adresse möglich, da der IP-Adressraum länderspezifisch aufgeteilt ist. Beispielsweise sind alle IP-Adressen zwischen 87.77.0.0 und 87.79.255.255 deutsche Adressen, die bis auf die Stadt genau zugeordnet werden können.

Allerdings sind es nicht nur die Internetanbieter, die eure IP-Adresse speichern. Viele Websites sammeln und analysieren eure Nutzungsdaten für Performance- und Marketingzwecke. Darunter fällt auch eure IP-Adresse. Nicht zu vergessen die Suchmaschinen und sozialen Netzwerke, die für ihren aggressiven Datenklau des Öfteren in den Schlagzeilen stehen.

Google speichert zum Beispiel die Breite und Höhe eures Browserfensters bis zu neun Monate. Diese Information hilft dabei euren individuellen Browser-Fingerprint zu erstellen und euch so allein über eure Browsereinstellungen zu identifizieren – ganz ohne Angaben von Personalien.

Auch bei der IP-Adresse oder anderen Informationen des Browser-Fingerprints kennt der Dienst aus Mountain View, California, keinen Halt. Hier liegt die Speicherdauer zwischen 9 und 18 Monaten, ehe sie teilweise (!) gelöscht werden. Das ist insofern kritisch, da sich mit diesen Angaben euer Laptop, Smartphone oder Tablet eindeutig identifizieren lässt.

Ein weiteres Problem, dass mit der Speicherung der IP-Adresse zusammenhängt, ist Geoblocking. Viele Inhalte müssen aufgrund von rechtlichen Regularien länderspezifisch zensiert werden. In manchen Ländern kann das sogar soweit gehen, dass ganze Dienste (wie zum Beispiel Facebook in China) gesperrt werden. Wenn ihr eure IP verbergen könnt, stehen euch diese Dienste in den meisten Fällen zur Verfügung. Wie das genau funktioniert, erklärt euch Mauricio super in unserem Praxis-Leitfaden Geoblocking umgehen.

Die IP-Adresse zu verschleiern bringt euch also die folgenden Vorteile:

  • Mehr Privatsphäre im World Wide Web
  • Freiheit im Internet
  • Verstecktes Surfen
  • Euer Internetanbieter weiß nicht, was ihr im Internet treibt
  • Keine Standortermittlung möglich
  • Besuch von Websites, ohne die wahre Identität preiszugeben
  • Zugang zu länderspezifischen Inhalten via Netflix und anderen Streaming-Diensten
  • Zugang zu gesperrten Websites
  • Schutz vor Suchmaschinen und Werbung

IP-Adresse verbergen kostenlos möglich?

Heutzutage gibt es mehrere Möglichkeiten, wie ihr mittels Software anonym surfen könnt. Bei jeder Technologie wird euch eine neue IP-Adresse zugewiesen, um eure Informationen vor den oben genannten Risiken zu schützen. Es ist also gängige Praxis, eine andere IP-Adresse vorzutäuschen, um anonym im Netz surfen zu können.

Wir von Sonntagmorgen haben für euch die wichtigsten Möglichkeiten (mit Anleitungen) übersichtlich zusammengefasst einige davon sind sogar kostenlos, wenn auch nicht die sichersten.

VPN

VPN steht für „Virtual Private Network“ und ist der de facto Standard, wenn es darum geht, sicher und anonym online unterwegs zu sein. Wenn ihr mit einem VPN-Dienst eine Website öffnet, ersetzt dieser zunächst eure IP-Adresse mit der eines VPN-Servers und baut dann einen VPN-Tunnel zu der Website, die ihr besuchen wollt.

Allerdings gibt es viele Dinge, die ihr berücksichtigen müsst, ehe ihr einen VPN-Dienst auswählt. Auf welche Verschlüsselungsmechanismen ihr achten solltet und inwiefern die Serverstandorte für euch wichtig sind, erklären wir euch in unserem großen VPN-Anbieter Test und Vergleich 2024. Um wirklich anonym und schnell unterwegs zu sein, können wir keine kostenlosen VPN Dienste empfehlen.

Vorteile

  • Datenverschlüsselung
  • Die meisten VPNs haben spezielle Funktionen, wie z.B. „Killswitch“
  • Erhöhte Sicherheitsstandards
  • Seriösen VPN-Anbietern könnt ihr trauen
  • Einfach zu konfigurieren
  • Stabiler VPN-Tunnel
  • Kaum Geschwindigkeitseinbußen
  • Umgeht Geoblocking
Nachteile

  • Kostenpflichtig
  • Höherer Datenverbrauch
  • Zeitaufwand bei der Auswahl eines geeigneten Anbieters

Um euch mit einem VPN-Server zu verbinden, installiert und öffnet den jeweiligen Anbieter. Wir haben uns bei dieser Anleitung für den CyberGhost-VPN entschieden. Wenn ihr mehr über diesen VPN-Provider wissen möchtet, schaut euch unbedingt unseren CyberGhost Test an.

VPN CyberGhost

Ein zuverlässiger VPN: CyberGhost

2,11 € pro Monat (im 26-Monats-Abo für 56,94 €)

Wählt im Menü den Punkt „Surf Anonymously“ aus, um in die Länderauswahl zu gelangen.

VPN CyberGhost Pick Country

Hier wählt ihr das Land, aus dem eure neue IP-Adresse stammen soll

Klickt auf „Choose country“ und wählt das entsprechende Land, aus dem eure neue IP-Adresse stammen soll. Bestätigt eure Auswahl, indem ihr auf „Start Anonymous Surfing“ geht. Schon seid ihr mit dem VPN-Server verbunden.

VPN CyberGhost Connected

Mit einem VPN seid ihr und eure IP-Adresse sicher

Sich einen VPN-Dienst zuzulegen lohnt nicht nur aufgrund der IP-Adresse. Eine solche Software fügt neben den gängigen Sicherungen, die zum Beispiel ein Proxy aufweist, noch zusätzliche Schutzmechanismen hinzu und sorgt so für mehr Datenschutz und technische Sicherheit. Vor allem sind es Verschlüsselungs- und Transportprotokolle, die hier den Unterschied ausmachen.

In unserem Vergleich zwischen Proxy, VPN und Tor klären wir euch über diese drei Methoden vollständig auf.

Kostenlose Anonymizer-Dienste

Ein Anonymizer ist eine Website, die euren Internetverkehr temporär mit einer neuen IP-Adresse ausstattet und euch auf die gewünschte Zielseite weiterleitet. Diese Anonymizer-Dienste werden auch Web-Proxy genannt und sind nicht sicher, da euer Datenaustausch nicht verschlüsselt wird. Bekannte Websites sind:

Wir verwenden für unsere Anleitung Kproxy, da der Dienst mit einer netten Eingabemaske ausgestattet ist, die uns über sämtliche Websites verfolgt, die wir ansteuern. So könnt ihr schneller surfen und müsst nicht ständig zur Proxy-Website zurückkehren.

Öffnet die Website von Kproxy und gebt die Adresse der Website ein, die ihr anonym besuchen möchtet.

Website Kproxy

Die Website von Kproxy

Der Anonymizer wird euch daraufhin eine neue IP-Adresse zuweisen, ehe er euch auf die Zielseite weiterleitet.

Website Kproxy Suchleiste

Die Suchleiste von Kproxy ermöglicht eine bequeme Bedienung

Leider stößt die Anonymizer-Idee in vielerlei Hinsicht an ihre Grenzen. Beispielsweise ist es nahezu unmöglich, schnell durch das Internet zu navigieren da ständige Ladebildschirme und Captcha-Abfragen von Google dies verhindern.

Vorteile

  • Kostenlos
  • Kein technisches Know-How notwendig
  • Lässt sich mit einem VPN kombinieren
  • Keine Installation notwendig
  • Geoblocking wird umgangen
Nachteile

  • Verschlüsselte Verbindungen funktionieren oftmals nur gegen Bezahlung
  • Speichern womöglich eure IP-Adresse
  • Nahtlose Übergänge von Website zu Website sind nicht oder nur verzögert möglich
  • Andere Applikationen, die das Internet nutzen, sehen nach wie vor eure wahre IP-Adresse
  • Außerhalb des Browserfensters surft ihr mit eurer wahren IP-Adresse
  • Keine Verschlüsselung eurer Daten
  • Nerviges Captcha-Pop-up von Google
  • Funktioniert auf vielen Websites nicht

Anonymizer sind eine veraltete Technologie, um die ihr einen großen Bogen machen solltet. Mit einem solchen Web-Proxy verdeckt ihr eure IP-Adresse nur in dem Browser-Tab, in dem der Anonymizer geöffnet ist. Außerdem kann dieser euren sämtlichen Verlauf bei sich abspeichern und für Marketingzwecke nutzen oder verkaufen.

Proxy-Server

Proxy-Server sind eine Art Vermittler, die jedes Mal, wenn ihr eine Website aufrufen wollt, eure Anfrage entgegennehmen, mit einer neuen IP-Adresse ausstatten und an die Zielseite weiterleiten. Im Grunde genommen unterscheiden sie sich in ihrer Funktionsweise nicht großartig von Anonymizer-Diensten.

Der wohl gravierendste Unterschied liegt in der Reichweite. Proxy-Server werden in euren Netzwerkeinstellungen auf eurem Laptop einmalig eingestellt und leiten somit euren sämtlichen Internetverkehr über diese Server, während Anonymizer nur das jeweilige Browserfenster betreffen.

Wenn ihr wissen wollt, wie man einen Proxy richtig nutzt, schaut euch unseren Artikel Was ist ein Proxy-Server und wie schützt er euch im Internet? an.

Vorteile

  • Kostenlos
  • Einfach zu konfigurieren
  • Umgeht Geoblocking
  • Kaum Geschwindigkeitseinbußen
  • Vollständige Verschleierung eurer IP-Adresse
Nachteile

  • Schwierig, vertrauenswürdigen Proxy-Anbieter zu finden
  • Keine Verschlüsselung eurer Daten
  • Speichern womöglich eure IP-Adresse
  • Caching-Funktionalität führt unter anderem zu veralteten Inhalten, die euch angezeigt werden

Proxy-Server sind eine feine Sache, wenn ihr eure IP-Adresse dauerhaft verdecken möchtet, allerdings fehlt es unserer Meinung nach an den nötigen Sicher­heits­maß­nahmen (Verschlüsselung, Sicherheitsprotokolle et cetera). Außerdem vertraut ihr euren sämtlichen Internetverkehr und eure IP-Adresse quasi blind einem Fremden an.

Opera integriertes VPN

Eine weitere Möglichkeit, eure IP-Adresse kostenlos zu verbergen, ist der Opera-Browser. Dieser kommt mit einem bereits eingebauten VPN-Dienst, der es euch ermöglicht anonym zu surfen. Zumindest in der Theorie. Das VPN-Feature ist allerdings nicht wirklich ein VPN, da es nur die Daten schützt, die mittels des Opera-Browsers ausgetauscht werden.

Der VPN-Tunnel, den der Opera VPN-Dienst aufbaut, schützt also lediglich Opera und lässt andere Applikationen, wie z.B. Slack, Skype oder Spotify, eure wahre IP-Adresse sehen.

Um den Opera-Browser herunterzuladen, geht auf die Opera-Website und klickt auf „Downloaden“.

Website Opera

Die offizielle Website des Opera-Browsers

Daraufhin öffnet sich die folgende Seite und der Download beginnt automatisch.

Website Opera Download

Hier ladet ihr den Opera-Browser herunter

Klickt auf die Installationsdatei und folgt dem Setup. Nachdem ihr den Browser erfolgreich installiert habt, öffnet ihn.

Website Opera Browser

Sieht anders aus als Chrome: der Opera-Browser

Auf der linken Seite seht ihr die Sidebar, mit der ihr den Opera-Browser einstellen könnt. Um in die Einstellungen zu gelangen, klickt auf das Icon des Browsers links oben in der Ecke. Daraufhin öffnet sich ein Dropdown-Menü, in welchem ihr zwischen einigen Elementen, unter anderem auch dem „Settings“-Feld wählen könnt. Alternativ könnt ihr auch einfach „ALT+P“ unter Windows oder „command + ,“ bei Mac drücken.

Website Opera Browser Dropdown

Hier kommt ihr in das Einstellungsmenü des Opera-Browsers

Navigiert über die erweiterten Einstellungen, die ihr im Menü-Feld „Advanced“ finden könnt, zum Menüpunkt „VPN“.

Website Opera Browser Einstellungen

Hier könnt ihr den VPN-Dienst im Opera-Browser aktivieren

Aktiviert den VPN-Dienst, indem ihr „Enable VPN“ auswählt. Daraufhin erscheint ein weiterer Button mit der Aufschrift „Bypass VPN for default search engines“. Diesen lasst ihr am besten deaktiviert, da Opera sonst Google und ähnlichen Konsorten eure wahre IP-Adresse mitteilt.

Gleiches gilt auch für den Menüpunkt „WebRTC“, bei dem die Standardeinstellung „Disable non-proxied UDP“ verwenden solltet, selbst wenn die Einstellung „Use any suitable network interface“ vom Browser empfohlen wird. Solltet ihr bei den WebRTC-Einstellungen etwas ändern, lauft ihr Gefahr, WebRTC-Leaks zum Opfer zu fallen. Ihr findet das WebRTC-Menü oberhalb der VPN-Einstellungen.

Website Opera Browser VPN Einstellungen

So konfiguriert ihr den VPN eures Opera-Browsers richtig

Nun habt ihr den Opera-Browser richtig konfiguriert und könnt lossurfen. Das der VPN-Dienst aktiv ist, erkennt ihr am blauen VPN-Symbol, das jetzt eingeblendet werden sollte.

Website Opera Browser VPN aktiviert

Jetzt seid ihr durch ein VPN geschützt

Wir von Sonntagmorgen haben den Opera-VPN auch hinsichtlich Sicherheit und Geschwindigkeit getestet. Den IP-Leak-Test hat der Browser mit Bravour überstanden. Die IP wird vollständig verschleiert und auch die DNS- und WebRTC-Einträge wurden nicht offengelegt.

Weniger rosig sieht es allerdings bei der Geschwindigkeit aus. In unserem Speedtest schneidet der Opera-Browser nur mäßig ab und musste Geschwindigkeitseinbußen von etwas mehr als 50 Prozent hinnehmen. Wenn ihr ein richtig schnelles VPN möchtet, schaut euch unbedingt unseren ExpressVPN Test an.

Schaurig wird es auch im Privacy Statement, in dem Opera offen zugibt, Nutzungsdaten zu verkaufen. Vielleicht nicht gerade die beste Option für jemanden, der auf Datenschutz Wert legt.

Ein weiterer Nachteil sind die störenden Pop-ups, die ihr des Öfteren sehen werdet:

Meldung Opera

Stört beim Surfen: die Google-Captcha-Abfrage

Das liegt daran, dass euer Laptop aufgrund des Opera-VPNs andersartige Requests versendet, die Google verdächtig findet.

Vorteile

  • Kostenlos
  • Einfach zu konfigurieren
  • Unbegrenztes Datenvolumen
  • Umgeht Geoblocking
Nachteile

  • Nerviges Captcha-Pop-up von Google
  • Geschwindigkeitseinbußen von 50 Prozent
  • Opera verkauft Nutzungsdaten
  • Bindet euch an den Opera-Browser
  • Andere Applikationen, die das Internet nutzen, sehen nach wie vor eure wahre IP-Adresse
  • Keine Verschlüsselung eurer Daten

Mit Hinblick auf technische Sicherheit überzeugt Opera in ganzer Linie, jedoch empfehlen wir euch aufgrund unserer Datenschutzbedenken lieber einen „richtigen VPN“.

Tor-Netzwerk

Das Tor-Netzwerk ist ein Ansammlung an Servern zur Anonymisierung des Internetverkehrs, die nur mittels eines speziellen Browsers – dem Tor Browser – genutzt werden kann. Dabei operiert das Netz in Schichten, um die IP-Adresse zu verschleiern.

Durch die in verschiedenen Schichten organisierte Kommunikation – wie bei einer Zwiebel mit vielen Schalen – kommt die Information mit eurer IP-Adresse nie am Zielserver an. Sobald ihr im Tor Browser (The Onion Router Browser) eine URL eingebt, wird diese Anfrage an den sogenannten Tor-Entry-Node geschickt, welcher den Zugang in das Tor-Netzwerk darstellt. Daraufhin sendet dieser eure Anfrage weiter an mehrere Server, ehe diese dann über den Exit-Node aus dem Tor-Netzwerk hinaus zum Zielserver transportiert wird.

Aufgrund dieses Systems kennt jeder Server nur die IP-Adresse seines Vorgängers, sodass eure wahre IP gänzlich unbekannt bleibt und nur schwer zurückverfolgt werden kann. Allerdings benötigt dieses Vorgehen Zeit, was sich in der Surfgeschwindigkeit bemerkbar macht.

Damit ihr das Tor-Netzwerk nutzen könnt, müsst ihr den Tor Browser zunächst installieren. Ihr könnt diesen auf der offiziellen Website des Tor-Projekts herunterladen.

Website Tor Download

Die Tor-Website

Klickt auf „Download Tor“ und folgt den Beschreibungen des Installation-Wizards. Öffnet den Tor Browser et voilà, ihr surft anonym im Tor-Netzwerk. Wenn ihr mehr über den Tor Browser erfahren wollt, lest unseren Artikel Tor Browser: Alles was ihr wissen müsst.

Website Tor Browser

Lässt euch anonym surfen und das auch noch gratis: der Tor Browser

Vorteile

  • Kostenlos
  • Einfach zu konfigurieren
  • Erhöhter Schutz durch Onion-Routing
  • Verschlüsselung
  • Zugang zum Darknet
Nachteile

  • Langsame Verbindung (Netflix und Co sind nur bedingt möglich)
  • Unverschlüsselter Ausgang am Tor-Exit-Node
  • Schlechter Ruf
  • War in der Vergangenheit bereits einige Male Opfer von Hacking-Angriffen

Der Tor Browser ist eine wunderbare Technologie, da sie euch Zugang zum Darknet verschafft und ihr diese mit einem VPN kombinieren könnt. Wie das genau funktioniert, erfahrt ihr in unserer Anleitung {VPN und Tor gemeinsam nutzen}.

Öffentliches Netzwerk

Wie ihr oben bereits gelesen habt, bekommt jedes Endgerät eine zweite IP-Adresse für das Internet, sobald es sich mit dem Router/Netzwerk in das Internet verbinden möchte. In eurem privaten Netzwerk zu Hause ist das insofern problematisch, da ihr nur eine begrenzte Anzahl an Geräten mit eurem WLAN verbunden habt, mit denen es einfach ist, euch eindeutig zu identifizieren. In einem öffentlichen Netzwerk allerdings, mit hunderten Geräten könnt ihr quasi in der Masse untergehen.

Diese Praktik empfehlen wir jedoch nicht, da öffentliche Netzwerke ein Sicherheitsrisiko darstellen und sehr einfach hackbar sind.

Fazit

Die eigene IP-Adresse zu verschleiern ist in vielerlei Hinsicht sinnvoll. Wie sicher eure Informationen letzten Endes sind, hängt von der Technologie ab, die ihr nutzt. Wir haben euch die wichtigsten Technologien hier noch einmal übersichtlich zusammengefasst:

  1. VPN → Verschlüsselt und anonymisiert alles (Empfehlung!)
  2. Tor → Verschlüsselt den Großteil und anonymisiert alles
  3. Proxy → Anonymisiert alles
  4. Opera integriertes VPN → Anonymisiert alles, was im Browser passiert
  5. Anonymizer → Anonymisiert alles, was im Browserfenster passiert
  6. Öffentliches Netzwerk → Anonymisiert nicht

Summa summarum ist ein VPN die beste Möglichkeit, eure IP-Adresse und andere Informationen sicher zu übertragen. Wir von Sonntagmorgen empfehlen unsere Testsieger ExpressVPN und NordVPN, die wir auch im Artikel ExpressVPN vs. NordVPN miteinander verglichen haben.

Welche der hier aufgeführten Technologien hat euch am meisten überzeugt und warum? Lasst es uns doch in den Kommentaren wissen!

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von Mauricio

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Kommentare


salmann97 15. November 2019 um 14:49

Es wird oft unterschätzt, wie viele Vorteile ein VPN eigentlich haben kann und die sind nicht unbedingt mit der Privatsphäre verbunden. Ich kann mir mein Alltag ohne VPN nicht mehr vorstellen, nämlich da ich ein Auswanderer bin, und zu diesem Moment nicht in Deutschland lebe aber sowieso habe ich immer einen stettigen Zugriff auf deutsche Inhalte gehabt. Dafür bin ich nur meinem nordVPN Konto dankbar, der bisher trotz etlichen Störungen enwandfrei läufte.

Antworten

Philipp 26. November 2019 um 10:45

Trotz dem, was manche oft behaupten, halte ich ein VPN für viel fähiger in Sachen Privatsphäre als ein Tor Browser, den dein ISP immer sehr leicht identifizieren kann. Allerdings kann man die beiden kombinieren im Zweifelfall, mithilfe einer onion over vpn Option die zumindest bei Nord vorhanden ist.

Antworten

Habt ihr Fragen oder Anregungen für diesen Artikel? Wir freuen uns von euch zu hören!

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