Guter Kaffee beginnt mit guten Bohnen. Und zwar frisch gemahlenen. Wer auf vorgemahlenes Pulver setzt, verzichtet freiwillig auf jede Menge Aromen.
Wenn ihr euren Espresso, Cappuccino und Co aus einem Kaffeevollautomaten bezieht, braucht ihr nur den Bohnenbehälter füllen. Den Rest macht das Gerät von alleine – auch, wenn ihr im Idealfall ordentlich Einfluss auf den Mahlgrad und andere Parameter der Kaffeezubereitung nehmen könnt.
Die Baratza Encore hat uns als elektrische Kaffeemühle für Filterkaffee überzeugt. Für Espresso sind die Graef CM 800 für Einsteiger und die Eureka Mignon für Fortgeschrittene unsere elektrischen Testsieger.
Je nach Zubereitungsart hat beides seine Vorteile. Eine elektrische Kaffeemühle nimmt euch die Arbeit ab und eignet sich vor allem für Filtervarianten, bei denen ihr viele Kaffeebohnen pro Durchgang mahlen müsst. Eine Handmühle wie die Comandante C40 ist flexibler, auch unterwegs einsetzbar und erzielt oft genauere Ergebnisse.
Eine gute elektrische Kaffeemühle bekommt ihr nicht unter 100 Euro – Ausnahmen bestätigen die Regel!
Zwischen Kegelmahlwerk und Scheibenmahlwerk sowie zwischen Keramik und Edelstahl gibt es bei Kaffeemühlen keinen deutlichen Gewinner. Nur bei Mühlen mit Schlagwerk gilt: Finger weg!
Der Mahlgrad für Filterkaffee ist recht grob, ihr braucht aber viel Kaffeepulver pro Durchgang. Eine günstige, elektrische Mühle ist hier die beste Wahl.
Wenn ihr lieber auf eine Kaffeemaschine, French Press oder Siebträgermaschine setzt, liegt auch der Mahlvorgang wortwörtlich in eurer Hand. Dann braucht ihr eine gute Kaffeemühle.
Die Mühle ist unverzichtbar für frisch gemahlenen Kaffee
Gerade als Einsteiger kommen schon vor dem ersten Mahlen berechtigte Fragen auf:
- Was darf eine gute Kaffeemühle kosten?
- Brauche ich eine elektrische Kaffeemühle oder eine Handkaffeemühle?
- Brauche ich eine ausgewiesene Espressomühle oder besser einen Allrounder für Filterkaffee und Espresso?
- Welches Mahlwerk bringt welche Vor- und Nachteile mit?
Diese Fragen wollen wir klären. Außerdem bekommt ihr konkrete Produktempfehlungen, ausführliche Testberichte und viele weitere Tipps zu Kaffeemühlen.
Die besten Kaffeemühlen im Überblick
Den einen großen Testsieger gibt es in unserem Kaffeemühle-Test 2023 nicht. Die Unterschiede sind einfach zu groß und je nach Anwendungsgebiet werden vermeintliche Vorteile zu Nachteilen – und umgekehrt.
Die Testkandidaten sind zu unterschiedlich für einen Gesamtsieger
Deshalb haben wir die Testkandidaten nach Anwendungsgebiet und Zielgruppe bewertet. So findet hoffentlich jeder von euch – egal ob Espresso-Fan oder Cappuccino-Lover, egal ob Einsteiger oder Profis – die perfekte Mühle.
Die Top 3 Kaffeemühlen für Einsteiger
- Porlex Tall: Beste Handmühle für 64,37 Euro
- Rommelsbacher EKM 200: Beste kleine elektrische Kaffeemühle für 54,99 Euro
- Graef CM 800: Beste elektrische Espressomühle für 131,99 Euro
Die Top 3 Kaffeemühlen für Fortgeschrittene
- Comandante C40: Beste Handkaffeemühle für 244,93 Euro
- Baratza Encore: Beste elektrische Kaffeemühle für 168,03 Euro
- Eureka Mignon: Beste Espressomühle für 449,90 Euro
Bester Hybrid – Kaffeemühle mit Waage
Die einzige elektrische Kaffeemühle mit Waage im Test:
- Melitta Calibra für 142,00 Euro
Von Mahlwerk bis Zubereitung: Die Unterschiede von Kaffeemühlen
Bevor wir auf die einzelnen Modelle genauer eingehen, kehren wir nochmal kurz zum Anfang zurück. Wir haben bereits erwähnt, dass es unmöglich ist, einen Gesamt-Testsieger zu küren, weil die Unterschiede zu groß sind.
Genau diese Unterschiede sehen wir uns jetzt an. Sie sagen nichts über die Qualität oder Leistung einer Mühle aus, können aber wesentlich für eure Entscheidung sein.
Elektrische Kaffeemühle vs. Handkaffeemühle
Neben dem großen Unterschied in der Handhabung, haben beide Betriebsarten ihre Vorzüge. Eine mechanische Kaffeemühle braucht keinen Strom, ist immer und überall einsatzfähig und selbst die günstigen Modelle arbeiten meist sehr genau. Der Handbetrieb macht allerdings mehr Arbeit und ihr könnt nur kleine Portionen auf einmal mahlen.
Eine elektrische Kaffeemühle schafft auch eine größere Füllmenge und nimmt euch die Arbeit ab. Ihr braucht allerdings eine Stromquelle und müsst mehr Geld ausgeben – die günstigeren Geräte liefern überwiegend nur grobes Mahlgut.
Mahlwerk
Ähnlich wie bei Kaffeevollautomaten gibt es auch bei Kaffeemühlen ein Kegelmahlwerk oder ein Scheibenmahlwerk. Ersteres besteht überwiegend aus Edelstahl, das Scheibenmahlwerk in höheren Preisklassen häufig aus Keramik. Jede Variante und auch die Mischformen dazwischen haben ihre Vor- und Nachteile.
Ein deutliches Qualitätsmerkmal ergibt sich aus dem Mahlwerk nicht. Mit einer Ausnahme:
Kaffeezubereitung
Ein Espresso braucht einen anderen Mahlgrad als ein Filterkaffee. Nicht jede Kaffeemühle kann (homogenes) Espressopulver herstellen. Manche Mühlen beherrschen den feinen Espresso-Mahlgrad perfekt, schwächeln aber bei den gröberen Mahlgradstufen. Andere sind echte Allrounder (und lassen sich das auch bezahlen).
Einen Hinweis gibt euch der Aufbau der Kaffeemühle.
- Espressomühlen sind hoch und schlank und bringen vorwiegend eine Halterung samt Kontaktschalter für den Siebträger mit.
- Filterkaffee-Mühlen sind gedrungener und haben einen großen Auffangbehälter.
Klar ist, dass der Aufbau Einfluss auf die Handhabung der Mühle hat. Über die Mahlleistung selbst sagt er aber nur bedingt etwas aus. Auch eine hohe, schlanke Mühle kann eine Empfehlung für Filterkaffee sein.
Preis & Anwenderlevel
In vielen Bereichen ist der Preis kein Porlex Tall Qualitätsmerkmal und wirkt sich auf unsere Bewertung auch nur in Sachen Preis-Leistung aus. Bei Kaffeemühlen sieht die Sache etwas anders aus.
Günstige elektrische Kaffeemühlen zwischen 50 und 100 Euro eignen sich eher nicht für Espresso. Sie richten sich an Anfänger und liefern Mahlergebnisse für Chemex und Co.
Espressomühlen für Einsteiger gibt es ab 100 Euro. Fortgeschrittene sehen sich erst in einer Preisklasse ab 300 Euro um. Der Profi-Barista gibt auch schonmal ein Vielfaches davon aus.
Die richtige Kaffeemühle für jeden Anspruch: Unsere Testsieger
Auf dieser Grundlage haben wir für jeden Testbericht die Skala vergleichbarer Geräte angelegt. Denn eine elektrische Einsteigermühle für 50 Euro* soll sich nicht an einer Top-Quick Mill messen müssen.
Unabhängig von Anwendung und Preis haben wir festgestellt: Stimmen Verarbeitung und Qualität, kann eine Kaffeemühle für immer halten. Findet ihr eure Lieblingsmühle und seid zufrieden, sind Produkt-Updates also kein Grund für einen Tausch – zumal Innovationen in dieser Produktgruppe kaum vorkommen.
Rommelsbacher EKM 200: Beste kleine elektrische Mühle für wenig Geld
Wir beginnen gleich mit einer elektrischen Mühle, die ein echter Regelbrecher ist. Über unsere fundierte Preisregelung bei Kaffeemühlen kann die Rommelsbacher EKM 200 nur müde lächeln.
Mit ihrem Preisschild von rund 40 Euro* müsste sie in unserem Test eigentlich grandios scheitern. Tut sie aber nicht, denn als Einsteigergerät macht sie genau das, was sie soll. Sie führt euch an frisch gemahlenen Kaffee heran und arbeitet dabei anständig genug, dass bisherige Supermarkt-Kaffee-Trinker ein echtes Aha-Erlebnis haben.
Die einfache Bedienung und die Tassenportionierung tun ihr Übriges. Für Espresso ist die günstige Mühle ungeeignet und auch das Ergebnis beim gröberen Mahlgrad für Chemex und Filterkaffee ist mittelmäßig – aber zum Herantasten ist sie perfekt.
VORTEILE
- Günstiger Preis
- Sehr einfache Handhabung
- Sinnvolle Einstellungen
- Mahlergebnis zufriedenstellend
NACHTEILE
- Reinigung etwas kompliziert
- Viel statische Aufladung
Produkteigenschaften
Porlex Tall: Beste Handkaffeemühle für Einsteiger
Die Porlex Tall steht hier viel mehr als Stellvertreter für sehr viele Handmühlen mit ähnlichem Aufbau und Preisschild. Für 62 Euro* ist sie kein Schnäppchen, rechtfertigt den Preis aber durch ihr robustes Gehäuse aus Stahl und ihr hochwertiges Kegelmahlwerk aus Keramik.
Auch an Handhabung und Mahlergebnis in sämtlichen Mahlgraden haben wir bei der Porlex Tall nichts zu meckern. Das kompakte Gehäuse verrät allerdings schon im Vorhinein, dass ihr für größere Mengen Kaffeepulver mit einem ordentlichen Tennisarm rechnen müsst.
Wer nur kleinere Mengen braucht, wird mit diesem Modell oder dem genauso überzeugenden kleinen Bruder Porlex Mini glücklich.
Graef CM 800: Beste elektrische Espressomühle für Einsteiger
Elektrische Espressomühlen setzen die Preismarke für gute Mahlergebnisse recht weit nach oben. Zu Recht, denn hier muss sehr viel gutgehen: Die Mahlkegel bzw. Mahlscheiben müssen nah genug aneinander rücken, um jede Bohne espressofein zu mahlen.
Der Motor muss genug Power haben, damit das ganze schnell passiert. Dabei darf nicht zu viel Hitze entstehen – denn je länger der Mahlvorgang dauert und je wärmer es dabei wird, desto mehr Aroma geht verloren.
Die Graef CM 800 setzt all diese Faktoren gekonnt um. Dabei trägt sie ein einsteigerfreundliches Preisschild von rund 120 Euro*. Das Gerät ist bei uns im Team seit Jahren im Einsatz und leistet ihren Dienst unermüdlich.
Sie präsentiert sich dabei als wahrer Espresso-Meister und ist in den feinen Mahlgradeinstellungen deutlich gleichmäßiger unterwegs als in den groben.
Ihre Schwächen sind die übertriebene Lautstärke beim Mahlprozess, die hohe statische Aufladung und zu viel Kunststoff an entscheidenden Stellen. Wir reden eben nach wie vor von einem Einsteigermodell.
VORTEILE
- Feine Mahlgrad-Abstufungen
- Sehr homogenes Mahlgut
- Robust & stabil
- Hohe Funktionalität
NACHTEILE
- Statische Aufladung & großer Totraum
- Reinigung etwas kompliziert
Produkteigenschaften
Baratza Encore: Beste elektrische Kaffeemühle für Fortgeschrittene
Die Baratza Encore ist für Filterkaffee das, was die Graef für Espresso ist: ein unermüdliches Arbeitstier mit erstaunlich schlankem Preisschild. Die elektrische Kaffeemühle sehen wir trotz ihrem Einsteigerpreis von rund 130 Euro* auch bei fortgeschrittenen Hobby-Baristas in der Küche stehen.
Mit sinnvollen Einstellungsmöglichkeiten, einfacher Bedienung, wenig statischer Aufladung und Homogenität in den groben Mahlgraden überzeugt die Baratza Encore auf ganzer Linie. Nur die Lautstärke ist auch bei diesem Modell etwas übertrieben.
VORTEILE
- Kompakte Maße
- Homogene Ergebnisse
- Hohe Stabilität
- Leichte Bedienung & Reinigung
- Kaum statische Aufladung
NACHTEILE
- Ziemlich laut
- Nicht für Espresso geeignet
Produkteigenschaften
Eureka Mignon: Beste elektrische Espressomühle für Fortgeschrittene
Von Graef und Baratza hin zur Eureka Mignon machen wir einen großen Preissprung von über 300 Euro. Das liegt ganz einfach daran, dass es dazwischen keine (erwähnenswerten) Kaffeemühlen gibt. Und es zeigt einmal mehr, dass gute Modelle in der Regel ihren Preis haben.
Die Eureka Mignon ist schon ein älteres Modell, rechtfertigt ihren Preis von rund 470 Euro* aber bis heute mühelos. Sie ist ausnehmend kompakt und hochwertig, bringt ein extrem leises Scheibenmahlwerk aus Edelstahl mit, ist langlebig und einfach zu reinigen.
Kürzlich haben wir in derselben Preisklasse ein neues Modell von KitchenAid getestet, das die Eureka Mignon und ähnlich überzeugende Modelle alt aussehen lässt. Allerdings nur auf dem Papier. Im Test selbst hat sich einmal mehr gezeigt, dass bei Kaffeemühlen objektiv positive Eigenschaften perfekt zusammenspielen müssen, damit das Gerät wirklich überzeugt.
VORTEILE
- Wenig statische Aufladung
- Hochwertige Verarbeitung
- Edles Design & viel Zubehör
- Gleichmäßige Körnung des Mahlguts
- Leicht zu reinigen
NACHTEILE
- Nicht für alle Siebträger passend
- Geduld beim Einstellen nötig
Produkteigenschaften
Comandante C40: Beste Handkaffeemühle für Fortgeschrittene & Profis
Eine Handmühle für rund 300 Euro* muss schon massiv abliefern, damit sie von uns empfohlen wird. Ihr könnt euch also denken, dass die Comandante C40 genau das tut: abliefern!
Nicht zuletzt der Preis ist es auch, der diese Mühle als Profi-Equipment outet. Aber auch die Handhabung spricht absolut dafür. Mit einem Kurbelgefühl, das seinesgleichen sucht, erhaltet ihr in Rekordgeschwindigkeit ein unvergleichbar homogenes Mahlergebnis.
Und das sowohl für Espresso, als auch für den Moccamaster und jede andere Art der Kaffeezubereitung. Der hohe Preis und ihr hohes Gewicht rechtfertigt die C40 damit mühelos.
VORTEILE
- Präzise Mahlergebnisse für jede Art flüssigen Koffeins
- Hochwertige Verarbeitung
- Langlebig
- Elegantes Design
- Hohe Homogenität
NACHTEILE
- Preisintensive Kaffeemühle
Produkteigenschaften
Melitta Calibra: Beste elektrische Kaffeemühle mit Waage
Wir haben es eingangs schon erwähnt: Wer guten Kaffee will, muss frische Kaffeebohnen mahlen. Wer aus dem frischen Pulver gute Getränke zaubern will, muss das Mahlgut allerdings auch exakt abwiegen. Neben der Kaffeemühle gehört die Kaffeewaage also zur Grundausstattung.
Warum nicht einfach beides verbinden? Denken bestimmt nicht nur viele Einsteiger, sondern dachte sich auch Melitta und hat die Calibra herausgebracht. Das Modell ist nicht die einzige elektrische Kaffeemühle mit Waage auf dem Markt, aber eine sehr überzeugende.
Denn sie wiegt sehr genau, hat verschiedene sinnvolle Mahlprogramme und ist mit ihrem übersichtlichen Display einfach zu bedienen. Die Ergebnisse für Filterkaffee sind zufriedenstellend – Espressobohnen haben allerdings nichts in der Calibra zu suchen.
Aber Einsteiger, die sich (und ihren Geldbeutel) nicht mit verschiedenem Equipment überfordern möchten, haben ihre Freude an dem gelungenen Hybriden.
VORTEILE
- Integrierte Kaffeewaage
- Display
- Einfache Bedienung
- Sehr genau
NACHTEILE
- Verarbeitung wirkt billig
- Laut im Betrieb
- Statische Aufladung
Produkteigenschaften
Von Espresso bis Filterkaffee: Die besten Kaffeemühlen nach Zubereitungsart
Der Mahlgrad ist einer der wichtigsten Parameter auf dem Weg von der Bohne in die Tasse. Selbst kleine Änderungen im Mahlgrad wirken sich schon deutlich auf den Geschmack aus – auch, wenn ihr exakt dieselben Bohnen verwendet. Da es immer wieder zu Abweichungen in der Röstung kommt, müsst ihr nicht mal die Bohnensorte wechseln, damit Änderungen im Mahlgrad notwendig werden.
Die verschiedenen Mahlstufen eignen sich für unterschiedliche Zubereitungsmethoden. Die Kontaktzeit mit dem Wasser, Filterung und Extraktionsoberfläche tragen den Rest zum Endergebnis bei. In einer perfekten Welt arbeiten all diese Faktoren optimal zusammen.
Deshalb ist die Zubereitungsart der wichtigste Faktor auf der Suche nach einer Kaffeemühle – noch wichtiger als die Frage, ob die Mahlung elektrisch oder von Hand passieren soll.
Die besten Mühlen für Espresso aus dem Siebträger
Die Espressomaschine hat die kürzeste Kontaktzeit zwischen Wasser und Kaffeepulver. Zum Aufbrühen braucht sie außerdem ordentlich Druck. Damit dieser aufgebaut werden kann und alle Aromen in der kurzen Zeit vom Pulver auf das Wasser übergehen, muss das Mahlgut besonders fein und gleichmäßig sein.
Das bekommt ihr selbst mit einer günstigen Handmühle meist besser gemahlen als mit einer elektrischen Kaffeemühle aus der Mittelklasse. Ohne Motor habt ihr mehr Einfluss auf das Mahlwerk. Das Mahlen dauert zudem nicht zu lange, weil ihr für den Siebträger nur kleine Mengen braucht.
Die Menge sollte zudem direkt beim Zerkleinern schon genau dosiert werden. Deshalb muss eine elektrische Mühle – falls eine gewünscht ist – einen Siebträgerhalter samt Kontaktschalter im Gepäck haben. Eine solche Grind-on-Demand-Funktion bzw. eine sinnvolle Timer-Funktion mit Sekundenangabe macht euch das Leben leichter.
Unter 100 Euro findet ihr ein solches Gerät nicht. Unsere Empfehlung ist die Graef CM 800. Bei Handmühlen würden wir immer wieder zur Comandante greifen.
Mühle für Espressokocher & Bialetti
Espressokannen wie die Bialetti brauchen ebenfalls einen besonders feinen Mahlgrad. Dieser sollte zwar etwas über Siebträger-Niveau liegen, stellt aber grundsätzlich dieselben Anforderungen an eine Kaffeemühle.
Allerdings ist die Zubereitung mit solchen Espressokochern eher ungenau und verzeiht auch grobe Fehler. Eine hochpreisige Kaffeemühle von Smeg oder Quigg wäre daher übertrieben – zumindest, wenn ihr sie ausschließlich für eine Espressokanne braucht.
Günstige elektrische Kaffeemühlen sind hier das Mittel der Wahl. Das Modell von Tchibo beispielsweise schlägt mit 80 Euro zu Buche und arbeitet fein genug für den Espressokocher, aber nicht für echten Espresso.
Kaffeemühle für den Handfilter
Der Handfilter ist der Goldstandard der Kaffeezubereitung. Richtig gemacht, bietet er euch ein unvergleichliches Geschmackserlebnis und präsentiert euch das Aroma jeder einzelnen Bohne in allen Facetten. Sowohl Mahlgrad als auch Füllmenge liegen hier im mittleren Bereich.
Für den Handfilter muss das Kaffeepulver mittelgrob, genau abgewogen und mega-gleichmäßig sein
Der Handfilter stellt dafür besonders hohe Ansprüche an die Homogenität und exakte Dosierung des Mahlguts. Ihr braucht also eine ausgewiesene Filterkaffee-Mühle und die Möglichkeit, die Füllmenge grammgenau zu bestimmen.
Dafür kommen alle guten Handmühlen genauso wie die Melitta Calibra mit eingebauter Waage oder die Baratza Encore mit einer extra (guten!) Waage infrage.
Kaffeemühle für die Chemex
Die Chemex stellt dieselben Ansprüche an eine Kaffeemühle wie der Handfilter. Der einzige Unterschied liegt in der Füllmenge. Den Standard von 65 Gramm Kaffeepulver pro Durchlauf rödelt ihr nicht mal eben mit der Hand runter – mechanische Mühlen sind also raus.
Hier werdet ihr mit der Baratza Encore und jeder guten Filtermühle mit Keramik-Scheibenmahlwerk oder gutem Stahl-Kegelmahlwerk und starkem Motor glücklich.
Kaffeemühle für Kaffeemaschine/Filterkaffeemaschine & Moccamaster
Frisch gemahlene Kaffeebohnen und Kaffeemaschinen passen nicht zusammen? Tun sie wohl! Wir geben zu: Die Maschinen sollen euch das Leben leichter machen und sind für die Verwendung mit Kaffeepulver erdacht. Das heißt aber nicht, dass ihr das nicht selbst herstellen dürft und solltet.
Das wissen auch die Hersteller, wie der Vormarsch von Kaffeemaschinen mit Mahlwerk zeigt. Besitzt ihr den Testsieger Moccamaster oder eine andere Maschine ohne Mahlwerk, müsst ihr euch aber nicht in zusätzliche Unkosten stürzen.
Auch günstige Mühlen wie jene von Rommelsbacher oder Rosenstein & Söhne bekommen anständigen Filterkaffee hin. Wichtig ist, dass ihr auf eine elektrische Kaffeemühle setzt, da die typische Zubereitungsmenge recht hoch ist.
Kaffeemühle für die (Bodum) French Press
In der French Press ist die Kontaktzeit zwischen Kaffeepulver und Wasser am längsten. Der Mahlgrad darf daher nicht feiner als mittelgrob sein. Das bekommen alle Mühlen hin, die in unserem Test nicht gnadenlos durchgefallen sind – auch jene mit ganz niedrigem Preis.
Kaffeemühle für die AeroPress
Die AeroPress ist unser Lieblings-Tool für die Kaffeezubereitung unterwegs. Es ergibt also Sinn, sie mit einer überall einsatzfähigen, leichten Handmühle zu kombinieren.
Den mittelfeinen Mahlgrad bekommt ihr damit zudem besser hin als mit einer elektrischen Mühle. Die Modelle von Porlex sind für die AeroPress genauso geeignet wie unser Liebling Comandante.
Kaffeemühle für den Perkolator
Der Perkolator erfreut sich zunehmender Beliebtheit unter Kaffee-Fans. Er funktioniert ähnlich wie eine Bialetti, kocht aber große Mengen Kaffee gleichzeitig. Der perfekte Mahlgrad liegt dabei irgendwo zwischen Filterkaffee und French Press – und dort landet ihr mit dem Perkolator auch geschmacklich.
Wir empfehlen dafür einmal mehr eine günstige elektrische Kaffeemühle wie die Rommelsbacher EKM 200. Aus eigenen Reihen gibt es sogar Berichte über ein umgebautes Mahlwerk aus einem Kaffeevollautomaten von DeLonghi, das für die Porlex ihren Dienst tut.
Was ist beim Kauf einer Kaffeemühle zu beachten?
Bis hierhin haben wir schon viele Punkte auf dem Weg zur richtigen Kaffeemühle geklärt und konkrete Empfehlungen ausgesprochen. Kaffeemühlen gibt es aber viele – und Ansprüche an die Geräte genauso.
Unser Testfeld zeigt nur einen groben Überblick
Allgemein sollte jede Mühle eure Kaffeebohnen möglichst schnell, einfach und mit wenig Hitze zerkleinern. Eine gute Kaffeemühle erkennt ihr (im Rahmen ihrer Preisklasse) daran, dass sie folgende Punkte erfüllt:
- Ihr habt viele (möglichst stufenlose) Möglichkeiten, den Mahlgrad zu verstellen.
- Der Mahlvorgang geht schnell & möglichst leise vor sich.
- Die Mühle hat dabei einen sicheren & stabilen Stand.
- Mahlwerk & Motor werden dabei nicht zu heiß (& heizen vor allem das Mahlgut nicht auf).
- Es gibt keine bis wenig statische Aufladung.
- Die Einstellmöglichkeiten sind sinnvoll, einfach & logisch.
Das beste Mahlwerk für eine Kaffeemühle
Wir haben bereits erwähnt, dass das Mahlwerk an sich noch kein Qualitätsmerkmal für eine Kaffeemühle darstellt. Auch, wenn ein Scheibenmahlwerk aus Keramik häufig als hochwertiger angesehen wird als ein Kegelmahlwerk aus Edelstahl: In der Mühlen-Welt hat beides seine deutlichen Vor- und Nachteile.
Außerdem gibt es viele Mischformen. Eine Handmühle von Groenenberg beispielsweise hat ein Kegelmahlwerk aus Keramik. Wir kennen auch eine Rommelsbacher-Mühle mit einem Scheibenmahlwerk aus Edelstahl.
Klar ist: Ein Scheibenmahlwerk ist besser darin, ein besonders feines, homogenes Mahlergebnis ohne viel Hitzeentwicklung zu erreichen. Aber nur, wenn Durchmesser und Umdrehungszahl der Scheiben stimmen. Dafür braucht das Scheibenmahlwerk sehr viel Platz und einen leistungsfreudigen Motor.
Das Kegelmahlwerk ist meist nicht stufenlos verstellbar. Dafür ist es mehrheitlich günstiger, braucht weniger Platz und der Motor muss nicht ganz so stark sein. Da die Kaffeebohnen den gesamten Kegel durchlaufen, bis sie zerkleinert werden, ist ein gleichmäßiges Ergebnis in allen Mahlstufen wahrscheinlicher als bei minderwertigen Scheiben.
Egal ob Kegelmahlwerk oder Scheibenmahlwerk: Es kommt auf die Qualität an.
Schlagwerk – davon raten wir dringend ab!
Ein Schlagwerk wollen wir euch auf keinen Fall empfehlen! Das kennt ihr zum Beispiel aus Küchenmaschinen.
Es besitzt Schlagmesser aus Edelstahl, die wie ein Propeller angeordnet sind. Durch die Rotation wird das Mahlgut entweder zu den Messern oder von ihnen weg getrieben. Früher oder später häckselt sich das Schlagwerk zuverlässig durch die Bohnen.
Aber das geschieht weder schnell noch gleichmäßig oder in einem kontrollierbaren Mahlgrad. Die Schlagmesser schlachten die Kaffeebohnen einfach zu Pulver. Da könnt ihr auch gleich vorgemahlenes Kaffeepulver kaufen.
Spannenderweise hatten trotz dieser Tatsache fast die Hälfte Kaffeemühlen im letzten Test der Stiftung Warentest ein Schlagwerk. Das beweist einmal mehr, wieviel die Stiftung von ihrem Handwerk versteht.
Wieviele Mahlgrade braucht eine gute Kaffeemühle?
Wenn ihr nur Espressopulver braucht – reicht es, wenn eine Kaffeemühle den feinsten Mahlgrad perfekt beherrscht? Theoretisch stimmt das. Tatsächlich machen aber gerade bei Espresso oft kleinste Abstufungen bereits einen großen Unterschied im Geschmack.
Zudem erfordert jede neue Röstung neue Einstellungen – jede neue Bohnensorte sowieso. Es gilt also: Qualität vor Quantität, aber mehr ist in diesem Fall definitiv besser.
Aus welchem Material bestehen die besten Kaffeemühlen?
Keramik vs. Edelstahl im Mahlwerk haben wir bereits besprochen. Aber wie sieht es mit dem Gehäuse der Mühlen aus? Viele Hersteller setzen nicht nur beim Bohnenbehälter auf Kunststoff. Auch eine Kunststoff-Mühle kann mit guter Verarbeitung punkten.
Das Problem ist die statische Aufladung, die Kunststoff automatisch mitbringt. Dadurch bleibt viel Kaffeepulver in der Mühle hängen. Ihr habt großen Verlust und Zusatzaufwand beim Reinigen.
Außerdem vergrößert sich die Totraum-Problematik automatisch, je mehr Kunststoff verbaut ist. Der Totraum ist jener Bereich der Kaffeemühle, in dem Kaffeepulver hängen bleibt. Befindet sich rund um Mahlring, Mahlwerk und Co besonders viel Kunststoff, erhöht auch hier die statische Aufladung euren Verlust und Reinigungsaufwand.
Welche Extras braucht eine gute Kaffeemühle?
Ein Display oder gar eine eingebaute Waage wie bei der Melitta Calibra sind nett. Nicht weniger, aber eben auch nicht mehr. Die besten Kaffeemühlen widmen ihre Aufmerksamkeit lieber mehr Mahlstufen und besserer Leistung.
Die einzigen Zusatzfunktionen, die wirklich Sinn ergeben, sind allesamt Dosierfunktionen. Die günstigere Variante sind Tassenportionen wie bei der Rommelsbacher EKM 200. Diese Art der Dosierung ist für euch sehr bequem, insgesamt aber eher ungenau.
In den höheren Preisklassen gibt es eine Timer-Funktion namens „Grind on Time“, bei der die Mühle nach einer bestimmten Zeit abschaltet. Der Gold-Standard ist aber – besonders für den Siebträger – das sogenannte „Grind on Demand“.
Wie bei der Graef CM 800 gibt es eine Halterung für den Siebträger, der über einen Kontaktschalter mit dem Mahlwerk verbunden ist.
Tipps & Tricks: Kaffeemühle richtig einstellen
In unserem Kaffeemühle-Test erwähnen wir immer wieder, dass eine Kaffeemühle niemals endgültig perfekt eingestellt ist. Nicht nur jede neue Sorte, sondern sogar jede neue Packung Kaffeebohnen kann neue Einstellungen im Mahlgrad erfordern. Unterschiedliche Zubereitungsmethoden sowieso.
Wenn ihr genauso häufig die Espressomaschine wie die French Press in Verwendung habt, tut ihr euch mit einer zweiten Mühle einen Gefallen. Das Budget würden wir dabei auf eine ausgezeichnete Espressomühle konzentrieren – den Mahlgrad für Filtervarianten bekommt ihr auch mit günstigeren Modellen gebacken.
Ob zwei Geräte oder eines: Damit ihr eure Kaffeebohnen immer optimal verarbeitet, solltet ihr folgendes beachten:
- Gerade, wenn euch sehr viele und/oder feine Abstufungen für den Mahlgrad zur Verfügung stehen, solltet ihr euch die perfekte Einstellung unbedingt markieren, wenn ihr sie einmal gefunden habt. So findet ihr sie nach dem Reinigen leicht wieder und habt es auch bei kompletter Neujustierung leichter. Ein Edding schafft Abhilfe.
- Geht auf der Suche nach dem perfekten Mahlgrad in Babyschritten voran. Auch, wenn es lange dauert, ihr dadurch viel Verlust habt und einige Tassen wegschütten müsst – das Aroma wird es euch danken. Einen guten Kompass für den Anfang geben euch unsere allgemeinen Mahlgrad-Empfehlungen nach Zubereitungsart.
Ob ihr auf dem richtigen Weg seid, seht ihr nicht erst in der Tasse, sondern schon auf dem Weg dorthin. Homogenität und Feinheit des Pulvers könnt ihr mit bloßem Auge überprüfen.
Die Ergebnisse könnt ihr nach jedem Mahlvorgang überprüfen
Auch die Zubereitung gibt euch Aufschluss. Bei Filtervarianten sollte der Kaffee stetig, aber nicht schwungvoll ins Gefäß fließen.
Wenn das Wasser durchrauscht, ist der Mahlgrad zu grob. Wenn er nur tröpfelt, ist er zu fein. Schmeckt der Kaffee unangenehm bitter, spricht das ebenfalls für einen zu feinen Mahlgrad.
Bei Espressopulver ist der perfekte Mahlgrad noch wichtiger, und trotzdem ist er noch schwieriger zu finden. Ihr seht zwar, dass das Mahlwerk zu fein arbeitet, wenn das Pulver klumpig oder nur widerwillig aus der Mühle kommt. Zu grob ist der Mahlgrad, wenn das Pulver zu einfach aus dem Mühlenschacht rieselt. So richtig erkennt ihr das perfekte Ergebnis aber erst in der Tasse.
Tipps für die Reinigung der Mühle
Kaffeebohnen geben bei jedem Mahlvorgang Öl ab. Beim Stichwort ranziges Öl hat bestimmt jeder von euch einen deutlichen Duft in der Nase. Diesen Geschmack wollt ihr definitiv nicht in der Tasse haben – eine gründliche Reinigung ist also wesentlich für ein dauerhaft gutes Aroma.
Zum Glück ist die Reinigung von Kaffeemühlen kein Hexenwerk. Im Grunde habt ihr dafür zwei Möglichkeiten:
- Ihr baut die Mühle möglichst weit auseinander & saugt/wischt alle Reste aus.
- Ihr macht extra Mahlvorgänge mit Reinigungsbohnen oder speziellen Granulaten.
Wir bevorzugen die erste Variante. Diese setzt allerdings voraus, dass ihr die Mühle bis hin zum Mahlwerk auseinanderbauen und wieder zusammensetzen könnt. Die meisten Modelle in unserem Test machen euch das einfach, die Bedienungsanleitung erledigt den Rest.
Die entnehmbaren Teile könnt ihr entweder abpinseln oder abspülen, die fest verbauten Teile saugt ihr mit dem Staubsauger ab. Beim Zusammensetzen ist dann etwas Geschick und genaues Aufpassen gefragt, damit alle Teile wieder perfekt ineinander greifen.
Die Variante mit Granulat oder Reinigungsbohnen ist beliebt, weil ihr euch das Auseinanderbauen spart und dementsprechend wenig falsch machen könnt. Allerdings ist sie mit zusätzlichen Ausgaben verbunden und nutzt das Mahlwerk zusätzlich ab. Außerdem sind wir uns bei der manuellen Reinigung sicher, dass alles gründlich sauber wird.
Vergesst beim Reinigen bitte den Bohnenbehälter nicht! Auch hier sammeln sich jede Menge Öle, die mit der Zeit ranzig werden. Ihr könnt ihn einfach abnehmen und mit lebensmittelechter Seife ausspülen. Lasst ihn aber gut trocknen, bevor ihr ihn wieder anbringt.
Fazit: Mit der richtigen Mühle zum perfekten Geschmack
Wir brauchen nicht nochmal betonen, dass nur frisch gemahlene Bohnen zu wirklich guten Getränken führen. Das wisst ihr bereits. Nach unserem großen Kaffeemühle-Test wisst ihr nun auch, welche Mühle der perfekte Begleiter für eure French Press, eure Kaffeemaschine oder eure Siebträgermaschine ist.
Ob für euch eine Handmühle wie unser (heimlicher) Testsieger von Comandante, eine günstige elektrische Mühle wie die Rommelsbacher EKM 200 oder doch lieber die Eureka Mignon für Fortgeschrittene die beste Wahl ist, müsst ihr entscheiden.
Comandante Kaffeemühle
- Präzise Mahlergebnisse für jede Art flüssigen Koffeins
- Hochwertige Verarbeitung
- Langlebig
- Elegantes Design
- Hohe Homogenität
- Preisintensive Kaffeemühle
Rommelsbacher EKM 200
- Günstiger Preis
- Sehr einfache Handhabung
- Sinnvolle Einstellungen
- Mahlergebnis zufriedenstellend
- Reinigung etwas kompliziert
- Viel statische Aufladung
Anhand unserer Checkliste, eurer Lieblingsgetränke und bevorzugten Zubereitungsart fällt euch die Wahl hoffentlich leichter.
Ist eure Lieblings-Kaffeemühle in unserem Test vertreten? Fehlen noch wichtige Modelle, die wir für euch testen sollen? Hinterlasst uns einen Kommentar!