IPVanish im Test 2025: Das beste VPN der Welt?
Inhaltsverzeichnis
IPVanish bewirbt sich als weltbesten und -schnellsten VPN-Service mit den sichersten Verbindungen und attraktivsten Preisen. Das sind viele große Versprechen an euch, die realistisch kaum zu halten sind. Es gibt viele preiswertere Anbieter, darunter renommierte Namen wie NordVPN und CyberGhost.
Die Geschwindigkeiten waren im Test sehr gut, aber noch besser schnitt Private Internet Access (PIA) ab – zu ebenfalls erschwinglicheren Preisen. In unserem großen VPN-Anbieter Test sehen wir uns die neun wichtigsten Anbieter genauer an und geben Empfehlungen für verschiedene Nutzungsweisen.
Eine Stärke von IPVanish ist der Chat-Support, der euch rund um die Uhr zur Verfügung steht – jedoch leider nur auf Englisch. Wer einen VPN-Anbieter in deutscher Sprache sucht, ist bei Perfect Privacy am besten bedient.
VORTEILE
- Schnelle Übertragungsraten
- Leichte Bedienung
- Unbegrenzte Geräte gleichzeitig verbinden
- Chat-Support rund um die Uhr
- Netflix-kompatibel
NACHTEILE
- Nur auf Englisch
- Keine preiswerten Langzeitverträge
Nun aber zur Sache! Was hat IPVanish zu bieten?
Pakete und Kosten: 6,49 US-Dollar im Jahres-Abo
Preislich liegt IPVanish im mittleren bis gehobenen Bereich. Der einzelne Monat kostet runde 10,00 US-Dollar (circa 8,85 Euro), im Jahres-Abo sinkt der Preis auf 2,17 Euro pro Monat (im Jahres-Abo für 26 Euro) (circa 5,74 Euro). Die Tabelle zeigt, was ihr bei den angebotenen Vertragslaufzeiten von einem Monat, drei Monaten und einem Jahr monatlich und jährlich bezahlt.
Vertragslänge | 1 Monat | 3 Monate | 1 Jahr |
---|---|---|---|
Preis/Monat | 10,00 USD | 8,99 USD | 6,49 USD |
Preis/Jahr | 120,00 USD | 107,88 USD | 77,99 USD |
Preis/Paket | 10,00 USD | 26,99 USD | 77,99 USD |
Wie bei den meisten Anbietern empfehle ich euch eine monatliche Erneuerung des Vertrags auch hier nicht. Die 2,17 Euro pro Monat (im Jahres-Abo für 26 Euro) sind erschwinglich, doch andere bieten im Rahmen von 2- oder 3-Jahres-Verträgen noch deutlich niedrigere Preise. Bei NordVPN und CyberGhost sinken die monatlichen Kosten im 3-Jahres-Abo auf weniger als drei Euro pro Monat.
Wer sich IPVanish vor seiner Entscheidung erst einmal in Ruhe ansehen will, hat dazu immerhin 7 Tage Zeit – so lange währt die Geld-zurück-Garantie des Anbieters. Eine gute Sache, aber auch kein Alleinstellungsmerkmal. Vielmehr gilt eine solche Garantie bei anderen häufig sogar länger, bei ExpressVPN bekommt ihr zum Beispiel 30 Tage.
Benutzerfreundlichkeit: Gut, mit kleinen Abstrichen
Die Software von IPVanish steht euch für die verschiedenen Plattformen öffentlich zum Download bereit. Sie lässt sich aber nur mit einem Benutzernamen und Passwort nutzen, welche ihr nach der Bezahlung erhaltet.
Nach der Installation auf meinem Windows-System bietet sich folgendes Bild:
Somit ist es egal, ob ihr zuerst einen Vertrag abschließt oder die Software installiert.
Wenn ihr das gewünschte Abo ausgewählt habt, gebt ihr eure E-Mail-Adresse und ein Passwort ein und könnt anschließend mit PayPal oder diversen Kreditkarten bezahlen. Ihr erhaltet eine E-Mail, um eure Adresse zu bestätigen. Von hier aus gelangt ihr automatisch zur Download-Seite.
Nach der Anmeldung in der Software zeigt sich deren Benutzeroberfläche:
Um VPN-geschützt ins Internet zu starten, ist hier für euch nichts weiter nötig als ein Klick auf „Connect“. Die Menüs unten rechts ermöglichen die Auswahl eines Servers. Voreingestellt ist die Verwendung des besten Servers in den USA.
Nach wenigen Sekunden steht die Verbindung (in diesem Fall nach Boston) und von rechts schiebt sich eine Kurvengrafik ins Bild, die meine Datenübertragungen visualisiert.
Für die alltägliche Nutzung genügt das meist schon – Land auswählen, „Connect“ klicken, fertig. Die Kombination von manueller Auswahl eines Landes und automatischer Nutzung des besten (also schnellsten) Servers im betreffenden Land ist sinnvoll und gut umgesetzt.
Unter dem zweiten Menüpunkt „Server List“ ist eine gezielte Auswahl bestimmter Server möglich. Die einzelnen Einträge in dieser Liste sind Städte. Wenn IPVanish also in mehreren Städten eines Landes Server unterhält, sind diese Städte hier einzeln aufgeführt. Auf dem Bild seht ihr das am Beispiel von Melbourne und Sydney:
In vielen Städten gibt es mehrere Server. Wie viele, zeigen die Zahlen am rechten Rand der Liste an. Durch einen Klick auf diese Ziffern könnt ihr die Server-Liste der jeweiligen Stadt ausklappen:
Mit den Sternchen ganz rechts könnt ihr einzelne Server oder Städte als eure Favoriten markieren. Mithilfe der Sortierfunktion könnt ihr diese dann in der Liste nach oben holen und so leichter finden:
Wie ihr seht, könnt ihr die Liste auch nach Ländern und Antwortzeit sowie Server-Auslastung ordnen. Die zweite Registerkarte „Map“ ermöglicht euch den Zugriff mittels einer Weltkarte:
Hinzu kommt noch eine dritte Registerkarte mit der Möglichkeit, nach Ländern und Latenz zu filtern. Die Latenz beschreibt den Zeitraum zwischen zwei Ereignissen. In der Telekommunikation ist es eine Verzögerung, bis auf eine Aktion eine Reaktion folgt.
Das war es im Wesentlichen schon mit der Benutzeroberfläche. Unter „Settings“ wird es noch einmal interessant, doch dazu komme ich im nächsten Abschnitt.
Die Benutzerfreundlichkeit ist nicht schlecht, aber auch nicht optimal. Die Mechanik der Server-Liste ist etwas behäbig und intransparent. Bei einem Klick auf den Kreis mit der Ziffer klappen sich die einzelnen Server aus, das Sternchen markiert die Stadt als Favoriten und ein Klick woanders stellt sofort eine Verbindung her.
Das ist etwas gewöhnungsbedürftig. Üblich wäre eher eine umgekehrte Lösung, also Ausklappen bei Klick auf die Zeile und Start einer Verbindung bei Klick auf ein entsprechendes Symbol.
Fraglich ist auch, wie viele Menschen wirklich Städte oder sogar einzelne Server favorisieren wollen. Meist geht es ja entweder darum, die eigene IP zu verbergen, dann ist der Server-Ort egal. Oder ihr benötigt eine IP-Adresse aus einem bestimmten Land. Dann ist die Stadt irrelevant und die beste Wahl ist immer der schnellste Server im Land.
Es wäre daher schön, Länder favorisieren zu können, sodass sie auf der Startseite der Software direkt verfügbar wären. Doch das geht nicht.
Wenn ihr zum Beispiel regelmäßig IP-Adressen aus Deutschland, Frankreich und den USA nutzen möchtet, müsst ihr diese Länder jedes Mal aus der vollständigen Länderliste heraussuchen – oder unter „Server List“ einzelne Städte oder Server favorisieren. Bei letzterer Lösung müsst ihr bei jeder Nutzung aufs Neue die Liste nach Favoriten ordnen, damit diese euch etwas bringen.
Die meisten Nutzer haben keinen Bedarf nach häufigem Wechseln der Länder. Daher sind diese Schwächen nicht weiter wild. Doch im Vergleich zu Anbietern wie ExpressVPN oder Private Internet Access (PIA) ist hier die Benutzeroberfläche nicht ganz auf der Höhe der Zeit.
Schade ist auch, dass die Benutzeroberfläche nirgends kleine Tooltips oder Links auf eine Online-Hilfe hat. Wer mehr über die einzelnen Funktionen wissen will, muss auf eigene Faust die Hilfe des Anbieters durchsuchen. Außerdem gibt es diese leider nur auf Englisch.
Funktionen: Anonym im Netz und US-Netflix
IPVanish verfügt über eine gute Standardausstattung an Funktionen. Wobei die Aufgabe eines VPN simpel ist: Ihr stellt eine verschlüsselte Verbindung zu einem Server des Anbieters her und sämtlicher Internet-Verkehr läuft dann durch diese Verbindung.
Das heißt, die Gegenseite, von der ihr Daten übertragt, sieht von euch nur die IP-Adresse des VPN-Servers. Ebenso weiß euer Internet-Provider nicht mehr als die Zeiten, zu denen ihr mit dem VPN verbunden wart, und die Mengen der Daten, die ihr übertragen habt. Was für Daten das waren, weiß er nicht, denn der Datenstrom ist verschlüsselt.
Um die Nutzung für euch noch bequemer zu gestalten, könnt ihr die Software so einrichten, dass sie sich nach dem Start des Rechners von selbst verbindet. Hierfür gibt es wiederum verschiedene Einstellungsoptionen. Dazu kommen wir nun im nächsten Abschnitt.
Einstellungen
Hier seht ihr die Hauptansicht der Einstellungen, die auch schon die meisten wichtigen Optionen enthält:
Grundlegendes zum Verhalten der Software
Für die automatische Verbindung gibt es verschiedene Optionen:
- mit dem zuletzt genutzten Server verbinden
- mit dem schnellsten Server verbinden
- mit dem schnellsten Server in einem bestimmten Land verbinden
Diese Funktionen sind sinnvoll und übersichtlich gelöst.
Darunter könnt ihr noch festlegen, ob das Schließen des Programmfensters zur Beendigung der Software führt oder sie nur minimiert. Mit der untersten Option könnt ihr dies jedes Mal neu entscheiden.
Schließlich habt ihr hier die Möglichkeit, euch für Testläufe neuer Software-Versionen anzumelden und die Support-Seite aufzurufen. Dort warten vorbereitete Artikel und ein Kontaktformular auf euch.
In der Registerkarte „Settings“ wird es dann technischer. Hier geht es um die genutzten VPN-Protokolle und erweiterte Sicherheitsfunktionen.
Laien fahren in den meisten Fällen am besten, wenn sie die Einstellungen so lassen, wie sie sind. Mit einer Ausnahme: Wenn ihr im Internet sozusagen überhaupt keine Spuren hinterlassen wollt, die zu eurer Person führen, solltet ihr „Kill Switch“ aktivieren.
Diese Funktion verhindert jede Datenübertragung außerhalb einer VPN-Verbindung. Sollte diese also einmal gestört sein, kommen keine Daten mehr durch. Bei dieser Einstellung ist es auch sinnvoll, zusätzlich „Auto Reconnect“ zu aktivieren. Dann stellt die Software eine verlorene Verbindung so schnell wie möglich wieder her.
Außerdem stehen hier die gängigen VPN-Protokolle zur Auswahl:
Protokolle von OpenVPN bis PPTP
Voreingestellt ist IKEv2, weil es sehr schnell und gleichzeitig sehr sicher ist. OpenVPN könnt ihr ebenso gut nutzen – die meisten VPN-Dienste setzen darauf. L2TP und PPTP werden meist nur relevant, wenn es in einer bestimmten Netzwerkumgebung nicht anders geht.
Streaming
Beim Video-Streaming entfalten VPN-Dienste einen ihrer größten Vorteile. Aus rechtlichen Gründen stellen Netflix und andere Video-Plattformen in verschiedenen Ländern jeweils eine andere Auswahl von Inhalten zur Verfügung. Außerhalb der USA heißt dies im Fall von Netflix: eine kleinere.
Die Plattform orientiert sich dabei an der IP-Adresse der Nutzer. Wenn ihr also aus Europa ohne VPN in den Videos stöbert, erhaltet ihr nur das reduzierte Angebot für das jeweilige Land. Mit einem VPN könnt ihr diese Einschränkung umgehen. Dazu verbindet ihr euch einfach mit einem VPN-Server in den USA und habt sofort Zugriff auf ein deutlich größeres Programm.
Zum Testen melde ich mich zunächst ohne VPN bei Netflix an und suche nach „Indiana Jones“. Die Plattform hat in Deutschland keinen der vier Filme im Programm.
Dann verbinde ich mich über IPVanish mit einem Server in den USA und führe die Suche noch einmal durch. Nun sollten wir das Geoblocking umgehen und siehe da – die Filme sind vorhanden:
Auch das Abspielen der Filme funktioniert ohne Probleme.
Netflix bemüht sich, VPN-Nutzer auszuschließen. Deshalb kann es passieren, dass ihr nach dem Anklicken eines Videos nur eine Aufforderung seht, das VPN abzuschalten. Versucht es in diesem Fall am besten noch einmal mit einem anderen Server. Zu der Problematik, wie ihr die Netflix-VPN-Sperre umgehen könnt, haben wir einen separaten Artikel verfasst.
Das nur als allgemeiner Hinweis, falls ihr selbst VPNs testet. Bei IPVanish bin ich auf keine Probleme dieser Art gestoßen.
Geräteunterstützung: Software und Anleitungen für die wichtigsten Plattformen
IPVanish bietet Software-Lösungen für Windows, macOS, iOS, Android und Amazon FireTV. Darüber hinaus finden sich auf der Website des Anbieters Anleitungen zur Einrichtung eines VPN auf Linux, Windows Phone, Chromebook und Routern.
Grundsätzlich ist keine spezielle Anbieter-Software nötig, damit ihr eine VPN-Verbindung einrichten könnt. Sie erleichtert nur die Handhabung erheblich und erhöht die Sicherheit für Nutzer, die keine Netzwerk-Experten sind.
Dementsprechend bietet IPVanish auch für Windows, macOS, iOS und Android ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen an. Diese zeigen euch, wie ihr auch ohne spezielle Software ein VPN mit IPVanish einrichten könnt.
Server-Auswahl: 50 Länder, überwiegend in der westlichen Welt
IPVanish macht ein wenig ein Geheimnis daraus, wie viele Länder das Netzwerk der eigenen VPN-Server abdeckt. Mehr als 1.300 Server an mehr als 75 „locations“ sollen es sein, womit Städte gemeint sind. Wenn ihr die Anzahl der Länder wissen möchtet, müsst ihr nachzählen.
Mein Ergebnis: Es sind 50 Länder. Die meisten davon befinden sich in Europa, wobei der Großteil der Länder nur einen Server-Standort unterhält. So auch Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Mit Abstand die meisten Standorte bietet euch die angelsächsische Welt: 18 in den USA, 4 im Vereinigten Königreich, 3 in Kanada sowie 3 in Australien und Neuseeland. In Asien, Afrika, Südamerika und Nahost ist die Abdeckung mit zusammen nur 13 Standorten am schwächsten.
Wenn ihr aus individuellen Gründen ein VPN in Asien oder einem anderen nicht-westlichen Land benötigt, solltet ihr vor dem Abschluss eines Vertrags schauen, ob der Anbieter dieses Land auch abdeckt und die Verbindung schnell genug ist.
Geschwindigkeit: Überwiegend sehr gut
Apropos schnell genug: Nun kommen wir zum wichtigsten Aspekt eines VPN. Neben der Sicherheitsarchitektur sind das die Übertragungsraten. Ich habe eine Reihe von Speedtests durchgeführt, um herauszufinden, ob mich das IPVanish-VPN bei der Internet-Nutzung bremst und wenn ja, wie stark. Das Ergebnis vorab: Die Geschwindigkeiten sind sehr gut.
Zuerst ermittle ich meine Übertragungsraten ohne VPN zum Zeitpunkt des Tests. Meine Leitung schafft laut Vertrag bis zu 50.000 Kilobit (50 Megabit) pro Sekunde im Download und 10.000 Kilobit (10 Megabit) pro Sekunde im Upload. Diese Werte erreiche ich knapp:
Als Nächstes wähle ich in der IPVanish-Länderliste Deutschland aus, stelle die Verbindung her und wiederhole den Speedtest. Der Geschwindigkeitsverlust ist minimal:
Nun verbinde ich mich mit dem schnellsten Server in den USA und führe einen weiteren Speedtest durch. Die Geschwindigkeit ist immer noch sehr gut:
Die Download-Rate ist knapp unter 40.000 Kilobit (40 Megabit) pro Sekunde gesunken. Dieser Verlust ist schon eher spürbar, aber immer noch klein. Die Geschwindigkeit genügt für schnelle Downloads und hochauflösendes Video-Streaming.
Das Speedtest-Tool meldet den Ping-Wert als zu niedrig. Dieser Wert gibt an, wie viel Zeit vergeht, bis der kontaktierte Server antwortet.
212 Millisekunden, also gut eine Fünftel-Sekunde, sind für die meisten Anwendungen kein großer Zeitraum und machen sich kaum bemerkbar. In manchen Fällen aber können die dadurch entstehenden Verzögerungen durchaus störend sein – etwa beim Online-Gaming oder bei der Internet-Telefonie. Grundsätzlich müsst ihr bei längeren Distanzen immer mit höheren Ping-Zeiten rechnen.
Weiter geht’s mit dem Test. Welche Übertragungsraten habe ich mit VPN über das Vereinigte Königreich? Diese:
Auch hier sind die Geschwindigkeiten sehr gut. Der Upload ist etwas langsamer, doch die Differenz liegt im Bereich normaler Schwankungen.
Nun interessiere ich mich noch für die Leistung der VPN-Server in nicht-westlichen Ländern. Mit Malaysia erlebe ich erstmalig eine Enttäuschung. Beim ersten Versuch war die Internet-Verbindung quälend langsam. Der Speedtest zeigte für beide Richtungen eine glatte Null an, was logisch nicht sein kann – aber es war nahe dran.
Ein zweiter Versuch führte zu diesem Ergebnis:
Hier also eher ein Misserfolg. Auch an einem anderen Tag waren die Werte nur geringfügig besser.
Der letzte getestete Standort ist Hongkong. Für die sehr weite Entfernung war das Ergebnis wieder erstaunlich gut:
Wie gesagt: Solltet ihr Bedarf nach einem VPN in einem entfernten Land haben, solltet ihr vor einem Vertragsabschluss testen, ob dieses Land bei eurem Anbieter verfügbar und die Verbindung gut bzw. schnell ist.
Alle anderen brauchen sich nicht daran zu stören, dass nicht jeder Standort erstklassige Geschwindigkeiten bietet. Die Auswahl ist groß genug.
Mobil: Die App überzeugt
Ein immer größerer Teil des Internet-Verkehrs entfällt inzwischen auf mobile Endgeräte. So überrascht es nicht, dass alle großen VPN-Dienste auch Apps für iOS und Android bereitstellen. Für diesen Test habe ich mir die Android-App von IPVanish angesehen.
Nach der Installation müsst ihr euch zuerst mit euren Zugangsdaten in der App anmelden. Dann beginnt eine kleine Tour mit Erklärungen der Grundfunktionen.
Dies verstärkt meinen Eindruck, dass der Hersteller die App zuerst gestaltet hat, denn diese Tour erschien bei der Desktop-Version nicht, obwohl sie dieselben Funktionen hat. Außerdem wirkt die App aufgeräumter und klarer strukturiert.
Nach Abschluss der Tour gelange ich auf den Startbildschirm, der so aussieht:
Durch Antippen der Schaltfläche „Connect“ stellt ihr eine Verbindung auf Basis der unten aufgeführten Einstellungen her. Standardmäßig sucht die App wie die Desktop-Software den schnellsten Server in den USA.
Oder doch nicht? Als ich die Verbindung hergestellt hatte, bemerkte ich, dass ich mit Frankfurt verbunden war.
Das geschah aber nur ein Mal. Ich konnte unter „Quick Connect Preferences“ problemlos Länder auswählen, mit denen mich die App dann auch verbunden hat.
Die Menüs und Einstellungen sind überschaubar. Neben der oben gezeigten Ansicht „Quick Connect“ gibt es die Menüpunkte „Server“, „Account“ und „Settings“.
Unter „Server“ könnt ihr genau wie in der Desktop-Software bestimmte Standorte und Server auswählen. Hier eine Ansicht mit ausgeklappter Serverliste für Tirana in Albanien:
Unter „Account“ könnt ihr sehen, wie lange euer Abonnement noch läuft, und euer Passwort ändern.
Unter „Settings“ findet ihr im Wesentlichen dieselben Einstellungen wie in der Desktop-Software, unterteilt in die Bereiche „General“ und „Connection“.
Zwei Menüs unter „Settings“
Interessant ist noch die hier links unten sichtbare Funktion „Split Tunneling“. Damit könnt ihr für jede App auf dem Gerät einzeln festlegen, ob ihr Datenverkehr durch das VPN laufen soll oder nicht. Dazu setzt ihr einfach die entsprechenden Häkchen in einer Liste eurer Apps:
Insgesamt ist die App gut gelungen: übersichtlich, einfach zu bedienen und schnell. Auch hier gibt es allerdings keine deutsche Benutzeroberfläche.
Sicherheit: Starke Verschlüsselung, keine Log-Speicherung
IPVanish verschlüsselt die Datenströme im VPN mit AES-256, also dem derzeit höchsten gängigen Standard. Bei den Einstellungen sind ebenfalls die wichtigsten Anforderungen erfüllt. Mit automatischer Verbindung und „Kill-Switch“ könnt ihr sicherstellen, dass keine Daten von euch nach außen dringen, die eine Identifizierung ermöglichen.
Der Anbieter garantiert, keine Log-Dateien zu speichern. Das heißt, dass IPVanish selbst nicht weiß, wozu ihr den Dienst in der Vergangenheit genutzt habt. Das Unternehmen könnte solche Informationen daher auch nicht an Behörden herausgeben.
Support: Chat rund um die Uhr
Beim Support möchte ich zuerst ein Alleinstellungsmerkmal nennen: Der Chat ist für euch 24 Stunden täglich in Betrieb. Ihr erhaltet also bei Bedarf jederzeit Hilfe. Das haben die wenigsten zu bieten. Allerdings, wie erwähnt: Bei IPVanish spielt sich alles auf Englisch ab.
Alternativ könnt ihr eure Anfrage auch per E-Mail-Formular einreichen oder euch in häufig gestellten Fragen, Einrichtungsleitfäden und weiteren Hilfen umsehen. Diese setzen viele Videos und Screenshots ein, was es euch erleichtert, den Anweisungen zu folgen.
Ich habe den Support zweimal per E-Mail und einmal per Chat mit Fragen kontaktiert. Im Chat habe ich schnell die gewünschte Antwort bekommen, aber bei einer der E-Mails hat es mit der Antwort ein paar Tage gedauert.
Die ständige Verfügbarkeit des Chats ist ein starker Punkt, aber die Verzögerung bei den E-Mails und die Beschränkung auf Englisch (auch bei der Online-Hilfe) verhindern eine Höchstbewertung.
Fazit und Preis-Leistungs-Verhältnis: Ein attraktiver VPN-Kandidat
IPVanish hat sich im Test als guter VPN-Dienst gezeigt. Ich habe mich sofort leicht zurechtgefunden, es sind – bis auf eine langsame Verbindung nach Malaysia – keine Pannen oder Fehler aufgetreten und die Übertragungsraten waren schnell. Auch der Zugriff auf das US-amerikanische Netflix klappte ohne Probleme.VORTEILE
- Schnelle Übertragungsraten
- Leichte Bedienung
- Unbegrenzte Geräte gleichzeitig verbinden
- Chat-Support rund um die Uhr
- Netflix-kompatibel
NACHTEILE
- Nur auf Englisch
- Keine preiswerten Langzeitverträge
Die Preise liegen auf mittlerem Niveau. Hier wäre wünschenswert, dass treue Kunden mit erschwinglicheren 2- oder 3-Jahres-Verträgen belohnt würden. Mit diesen kosten Anbieter wie NordVPN und CyberGhost weniger als die Hälfte – und die haben ebenfalls einiges zu bieten.
Je nach euren eigenen Sprachkenntnissen mag auch die Beschränkung von IPVanish auf die englische Sprache ein Minuspunkt sein. Allerdings sind auch die Konkurrenten meist nur teilweise und/oder mangelhaft übersetzt. Die einzige positive Ausnahme ist der Schweizer Anbieter Perfect Privacy.
Unterm Strich bietet IPVanish zu einem fairen Preis ein leicht bedienbares, zuverlässiges und schnelles VPN-Netzwerk. Somit kann ich euch den Service durchaus empfehlen.
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