Perfect Privacy im Test 2024: Ist das Premium-VPN seinen Preis wert?
Inhaltsverzeichnis
Apropos: Wenn ihr einen Überblick der besten und wichtigsten Anbieter erhalten wollt, findet ihr in unserem großen VPN-Anbieter Test 2024 umfassende Informationen und Empfehlungen.
Perfect Privacy vermarktet sich als VPN-Dienst für gehobene Ansprüche. Zum Beispiel könnt ihr hier bis zu vier VPN-Server hintereinander schalten. So könnt ihr eure Datenspur optimal verwischen. Das bieten andere in der Regel nicht.
Zum Vergleich: Der führende Anbieter NordVPN wirbt unter dem Namen „Double VPN“ mit der Möglichkeit, eine Verbindung über zwei VPN-Server laufen zu lassen.
Außerdem verspricht Perfect Privacy besonders leistungsfähige, also schnelle, Server, eine umfassende Sicherheitsarchitektur auf hohem Niveau und eine strikte No-Logs-Policy.
Letzteres bedeutet, dass der Anbieter eure Nutzungsdaten nicht aufzeichnet, sodass weder Behörden noch Cyberkriminelle Geheimnisse über euch erfahren würden, wenn sie Zugriff auf die Server bekämen.
Im Jahr 2016 bot sich eine unverhoffte Gelegenheit, dies unter Beweis zu stellen, als die niederländische Polizei einen Server des Anbieters in Rotterdam beschlagnahmte. Für die Kunden bestand kein Grund zur Sorge, denn auf dem Gerät waren keinerlei Daten gespeichert.
Perfect Privacy bekennt sich offen dazu, sich auf einem etwas höheren Preisniveau zu bewegen. Die Details hierzu findet ihr im folgenden Abschnitt.
VORTEILE
- Einfache Bedienung
- Gute Anleitungen zur Einrichtung
- Erweiterte Sicherheitsfunktionen
- Sehr guter Support auf Deutsch
NACHTEILE
- Relativ hoher Preis
- Kein Zugang zu Netflix USA
Pakete und Kosten: Im oberen Segment
Ein Betrag um die 12 Euro ist bei Anbietern der ersten Liga Standard für einen einzelnen Monat. Doch während andere bei Jahres- sowie teilweise auch 2- bis 3-Jahres-Verträgen deutlich erschwinglicher werden, kostet Perfect Privacy immer noch 8,95 Euro pro Monat (im 2-Jahres-Abo für 214,95 Euro).
Folgende Tabelle zeigt die Gesamtpreise der verschiedenen Abos über die jeweilige Laufzeit sowie die entsprechenden Kosten pro Monat und pro Jahr.
Vertragslänge | 1 Monat | 1 Jahr | 2 Jahre |
---|---|---|---|
Preis/Paket | 12,99 € | 119,99 € | 214,80 € |
Preis/Monat | 12,99 € | 9,99 € | 8,95 € |
Preis/Jahr | 155,88 € | 119,99 € | 107,40 € |
NordVPN gibt es bei zweijähriger Laufzeit für deutlich preiswertere 3,49 Euro pro Monat (im 2-Jahres-Abo für 83,76 Euro), CyberGhost liegt mit 2,11 Euro pro Monat (im 26-Monats-Abo für 56,94 Euro) etwa gleichauf. ExpressVPN, wo ein Jahr die längste verfügbare Laufzeit darstellt, ist dabei mit monatlichen 6,27 Euro pro Monat (im 15-Monats-Abo für 93,93 Euro) (circa 7,41 Euro/Monat) immer noch etwas erschwinglicher als Perfect Privacy.
Das ist eine selbstbewusste Ansage! Schauen wir uns also an, was euch der Dienst dafür bietet.
Benutzerfreundlichkeit: Aufgeräumt und einfach
Perfect Privacy hat angenehm aufgeräumte und ausführliche Seiten für Software-Downloads und Konfigurations-Dateien. Hier seht ihr als Beispiel die Download-Seite der Windows-Anwendung:
Je nach Betriebssystem beziehungsweise Gerät unterscheiden sich die Download- und Konfigurations-Optionen auf diesen Seiten. Wenn euer Gerätetyp berücksichtigt ist, werdet ihr die benötigten Downloads hier schnell finden.
Die Installation auf meinem Windows-Rechner geht schnell. Danach muss ich mich erst einmal mit meinen Zugangsdaten in der Software anmelden, die sich übrigens unter dem Namen „VPN Manager“ in meinem System registriert:
Nun erscheint sofort die Liste der VPN-Server, die mir zur Verfügung stehen – hier vor dem Hintergrund meines Desktops:
Bei der Benutzerführung wählt Perfect Privacy einen anderen Weg als die prominenten Anbieter, die ich oben genannt habe. In dem Bestreben, die VPN-Nutzung so einfach wie möglich zu gestalten, haben die meisten Anwendungen eine Automatik-Funktion zur Auswahl des aktuell schnellsten Servers.
So könnt ihr euch mit nur einem einzigen Klick auf einen großen Ein-/Aus-Knopf verbinden sowie auf demselben Weg die Kopplung trennen.
Diese Automatik und ein entsprechender Knopf fehlen bei Perfect Privacy. Stattdessen wählt ihr selbst einen Server aus, wobei euch die grünen Balken helfen, indem sie die verfügbare Bandbreite anzeigen.
Auf Bandbreite und Geschwindigkeiten gehe ich weiter unten genauer ein. Zunächst verbinde ich mich einfach mit dem ersten Server in der Liste.
Die Erdkugel mit dem Vorhängeschloss im Kopf der Benutzeroberfläche schaltet von Rot auf Grün. Daneben kann ich meine neue IP-Adresse sowie den Namen des Servers ablesen. Im Hintergrund zeigt die Webseite wieistmeineip.de die Niederlande als meinen Standort an:
Das Stecker-Symbol, auf das ich geklickt habe, um mich zu verbinden, ist durch ein anderes ersetzt worden. Es soll wohl zwei verbundene Stecker darstellen. Jedenfalls könnt ihr die Verbindung durch einen Klick auf dieses Symbol wieder trennen.
Die Verwendung der Grundfunktionen ist also sehr einfach. Doch was kann die Software darüber hinaus?
Funktionen: Erweiterte Sicherheitsfunktionen
Mit einer der Schaltflächen am unteren Rand des Fensters könnt ihr alle vorhandenen Server „anpingen“. Ping ist eine Messzahl, die angibt, nach wie viel Zeit der Server auf eine Anfrage reagiert. Die Angabe erfolgt üblicherweise in Millisekunden (ms).
Bei der normalen Internet-Nutzung kommt es nicht so stark darauf an, ob der Ping bei 30, 80 oder 150 liegt. Bei speziellen Anwendungen wie Gaming können hohe Latenzzeiten (also langsame Reaktionen) jedoch ein echter Spielverderber sein.
Zu den Funktionen von Perfect Privacy gehören außerdem:
- Eine unbegrenzte Anzahl von Verbindungen im Rahmen eines Vertrags – die meisten Konkurrenten deckeln die Zahl der Verbindungen irgendwo zwischen drei und acht.
- Unbegrenztes Datenvolumen mit bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde Bandbreite.
- Eine Blockfunktion gegen Werbe-, Tracking- und Phishing-Domains namens „TrackStop“.
- Eine „Stealth-VPN-Technologie“, um das VPN als normale Internet-Verbindung zu tarnen. Dies ist nötig, wenn Netzwerkbetreiber oder Regierungen die Nutzung von VPN unterdrücken.
- Ein Verfahren namens „NeuroRouting“, das mittels künstlicher Intelligenz kontinuierlich mögliche Angriffspunkte der VPN-Verbindung minimieren soll. Dies geschieht, indem die Daten eine größtmögliche Strecke im Server-Netzwerk von Perfect Privacy zurücklegen.
Zugänglich sind diese und weitere Möglichkeiten über die Einstellungsmenüs – und dazu kommen wir jetzt.
Einstellungen
Die Einstellungen für den VPN Manager sind in sechs Reitern untergebracht, wie dieser Screenshot zeigt:
Die hier sichtbaren Einstellungen unter „Firewall und DNS“ sind nützlich, wenn ihr ein Maximum an Sicherheit wollt. So erfährt niemand im Netz eure echte IP-Adresse, mit der euer Internet-Provider euch leicht identifizieren kann.
Die Firewall verhindert bei entsprechender Einstellung jeglichen Internet-Verkehr, der nicht durch das VPN läuft. Mit der Option „Dauerhaft aktivieren“ funktioniert das auch, wenn der VPN Manager gar nicht eingeschaltet ist.
Ein DNS-Leak bedeutet, dass euer Rechner sich verrät, indem er bei einem DNS-Server die IP-Adresse einer Website abfragt. Domainnamen sind für Menschen da, doch die Computer kommunizieren hinter den Kulissen über IP-Adressen.
Es muss also ein Verzeichnis geben, das jeder Domain eine IP-Adresse zuordnet. Dieses Verzeichnis nennt sich „Domain Name System“ oder kurz DNS und steht auf vielen Servern zur Verfügung. Im Normalfall benutzt euer Rechner die DNS-Server eures Internet-Providers.
Der DNS-Leak-Schutz sorgt dafür, dass euer Rechner nur die DNS-Server des VPN-Anbieters oder von euch selbst festgelegte verwendet, sodass die Abfrage nirgends Daten über eure Internet-Nutzung hinterlässt.
Im Reiter „Programm-Einstellungen“ könnt ihr den umfassenden Schutz noch bequemer gestalten, indem ihr die Software automatisch beim Hochfahren des Rechners startet. Auf Wunsch verbindet sie sich auch gleich mit einem ausgewählten Server.
Außerdem findet ihr in den Einstellungen noch die Möglichkeit zur Port-Weiterleitung sowie unter „Cascading und Stealth“ die erweiterten Funktionen zur Anonymisierung. „Cascading“ ist die oben erwähnte Verkettung von bis zu vier VPN-Servern.
Diese Maßnahmen sind beispielsweise für anonymes Bloggen sinnvoll. Der Nachteil ist, dass sie die Datenübertragung verlangsamen.
- Fazit zu den Einstellungen:
Alles Wichtige ist da, die Möglichkeiten sind übersichtlich aufbereitet und die Erläuterungen helfen – allerdings nur ein bisschen, da technische Laien beim Thema VPN schnell nicht mehr mitkommen. Ein paar Links zu ausführlicheren Erklärungen würden mir hier noch besser gefallen.
Streaming
Der zweite große Vorteil eines VPN neben Datenschutz und Privatsphäre ist der umfassendere Zugriff auf Video-Streaming-Angebote, der damit möglich wird. Plattformen wie Netflix und Amazon Prime Video, aber auch YouTube oder die Mediatheken von TV-Sendern sperren Teile ihrer Inhalte für Nutzer aus bestimmten Ländern.
Das hat meist rechtliche Gründe. In der Regel besitzen Plattformen die Verwertungsrechte nur für bestimmte Länder. Der Anbieter ermittelt also anhand der IP-Adresse eines Nutzers, aus welcher Nation dieser auf die Inhalte zugreift. Wenn die Streaming-Dienste ihre Inhalte in diesem Land nicht verbreiten dürfen und wollen, bekommt der Nutzer sie nicht zu sehen.
Mit einem VPN könnt ihr aber einer Plattform einen Standort in so vielen Ländern vorgaukeln, wie das Netzwerk des VPN-Dienstes abdeckt. Eine große Zahl muss das für gewöhnlich nicht sein, da die meisten Streaming-Angebote in einer Handvoll Industrieländer beheimatet sind.
Als eine der attraktivsten Streaming-Dienste im Internet bietet sich Netflix zum Testen an. Wie ich aus anderen Tests weiß, stellt Netflix in den USA zum Beispiel alle vier Filme aus der Reihe „Indiana Jones“ zur Verfügung, in Deutschland aber nicht.
Beim Netflix-Besuch mit meiner normalen deutschen IP-Adresse könnt ihr diese Filme dementsprechend nicht finden.
Netflix kennt die Filme zwar, wie oben zu sehen ist, bietet mir jedoch nur Alternativ-Vorschläge an. Jetzt verbinde ich mich über Perfect Privacy mit einem Server in den USA und führe die gleiche Suche noch einmal durch.
Leider ist die Freude darüber aber verfrüht. Denn als ich einen der Filme anklicke, stoße ich auf ein neues Problem:
Der Grund dafür ist, dass Netflix sich bemüht, die Nutzung von VPN-Verbindungen durch technische Vorkehrungen zu unterbinden. Hier findet seit einigen Jahren ein Wettrennen zwischen Streaming-Plattformen und VPN-Anbietern statt. Das Stichwort heißt: Geoblocking beziehungsweise für euch: Geoblocking umgehen. Einen Link, der sich dabei speziell auf Netflix konzentriert, findet ihr gleich in einem kommenden Absatz,
Immer wieder entlarven die Videotheken bestimmte IP-Adressen als Teile eines VPN-Netzwerks und sperren sie, woraufhin die VPN-Dienste sich wieder einige neue IP-Adressen zulegen, die dann vorübergehend funktionieren und so weiter.
Unterm Strich sind Netflix und andere besser darin geworden, VPN-Verbindungen zu erkennen und auszusperren. Nicht alle VPN-Dienste sind geeignet – auch bei den besser geeigneten müsst ihr vielleicht erst ein paar Server ausprobieren, bevor es mit dem Filmvergnügen etwas wird.
Perfect Privacy hat lediglich fünf US-Server im Angebot, und ich bin mit jedem davon bei Netflix abgeblitzt. Dann habe ich es noch bei iPlayer versucht. Das ist ein Streaming-Angebot der britischen BBC, wo auch manchmal interessante Filme und Serien auftauchen.
Ich habe beide Server im Vereinigten Königreich ausprobiert, die Perfect Privacy unterhält. Eine IP-Abfrage hat bestätigt, dass ich mit einer englischen IP-Adresse unterwegs war, aber das iPlayer-Portal hat den Braten gerochen:
Beim Streaming also kein Erfolg mit Perfect Privacy. Schade!
Geräteunterstützung: Diverse Optionen für mobile Endgeräte
Perfect Privacy deckt die zu erwartende Palette von Gerätetypen mit entsprechenden Software-Lösungen und Anleitungen zur Einrichtung ab: Windows, Mac und Linux, iOS und Android, diverse Router und Blackberry. Dies lässt nichts zu wünschen übrig und die übersichtliche Aufbereitung des Angebots zu jedem Gerät ist angenehm benutzerfreundlich.
Server-Auswahl: Nicht riesig, aber ausreichend
Ihr könnt bei Perfect Privacy unter Servern aus 40 Standorten in 23 Ländern wählen. Das ist nicht viel im Vergleich zu den Zahlen, mit denen andere Anbieter zum Teil werben.
Allerdings sind dreistellige Länder- und vierstellige Standort-Zahlen auch nur bedingt aussagekräftig. Wenn ihr aus individuellen Gründen Interesse an einem Server in Vietnam, Peru oder Südafrika habt, solltet ihr natürlich vor einem Vertragsabschluss schauen, ob der Anbieter das Land abdeckt.
Für die meisten Nutzer aber genügt eine kleinere Anzahl von Ländern vollkommen, und wichtiger als die Streuung und Anzahl ist die Leistung und Auslastung der Server. Um diesbezüglich ein Bild von einem Anbieter zu gewinnen, könnt ihr ihn im Rahmen der Geld-zurück-Garantie risikofrei testen – und euch von Testberichten wie diesem helfen lassen. Wie passend, dass die Geschwindigkeit als Nächstes auf dem Programm steht!
Geschwindigkeit: Gehobenes Mittelfeld
Für den Speedtest muss ich zuerst meine aktuelle Bandbreite ohne VPN ermitteln. Laut Vertrag schafft meine Leitung bis zu 50.000 Kilobit (50 Megabit) pro Sekunde im Downstream und 10.000 Kilobit (10 Megabit) pro Sekunde im Upstream.
Zu Spitzenzeiten entspricht das sogar der Wirklichkeit, doch die Geschwindigkeiten schwanken stark. Am Nachmittag und frühen Abend fällt die Download-Rate meist auf Werte zwischen 20.000 und 30.000 Kilobit pro Sekunde.
Am Nachmittag meiner Tests sieht die Performance so aus:
Wie viel von dieser Bandbreite bleibt mir nun erhalten, wenn ich mich mit Perfect Privacy verbinde? Als Erstes sortiere ich die Server-Liste nach verfügbarer Bandbreite und klicke den Server an, der dabei ganz oben herauskommt. Er steht in Rotterdam.
Die Download-Geschwindigkeit hat nachgelassen, ist aber immer noch hoch, zumal die Ergebnisse auch ohne VPN stets schwanken. Diese Bandbreite genügt für hochauflösende Videos und schnelle Downloads.
Anschließend wähle ich den Server am unteren Ende der Liste aus, also den mit der kleinsten verfügbaren Bandbreite. Es handelt sich um einen Server in Hamburg:
Die Bandbreite liegt etwa mit derjenigen von Rotterdam gleichauf. Das ist nicht schwer zu erklären, denn die Angabe der verfügbaren Bandbreite bezieht sich auf die Auslastung der Server, nicht auf ihre maximale Leistung.
Wenn zum Beispiel der eine zu 75 Prozent und der andere zu 25 Prozent ausgelastet ist, haben beide genug freie Kapazitäten und die unterschiedliche Auslastung ist für mich als Nutzer egal.
Zugleich bedeutet dies, dass alle Server freie Kapazitäten haben, was ein Plus für Perfect Privacy ist.
Mit Blick auf Streaming-Angebote in den USA will ich abschließend noch einen US-Server testen. Dazu sortiere ich die Server nach Ländern und wähle den zuerst aufgelisteten der USA: Miami.
Die Bandbreite lässt noch einmal ein Stück nach. Das ist nicht erstaunlich, da Rotterdam und Hamburg geografisch sehr nahe liegen. Der Ping-Wert würde erhebliche Schwierigkeiten bei schnellen Online-Spielen verursachen, doch die Download-Rate genügt noch für hochauflösende Videos – nicht aber für ultra-hochauflösende (UHD).
Die Geschwindigkeiten sind okay und die Verluste entsprechen dem, womit ihr auch bei anderen Anbietern rechnen müsst. In Anbetracht der hohen Kosten hätte ich von Perfect Privacy allerdings etwas mehr erwartet. Was die Geschwindigkeit betrifft, habe ich bisher mit AirVPN die besten Erfahrungen gemacht.
Mobil: „Always on“ und mehr
Euch stehen eine Reihe von Möglichkeiten offen, mit mobilen Endgeräten das Server-Netzwerk von Perfect Privacy zu nutzen. Da die VPN-Technik nicht an eine bestimmte Software gebunden ist, geht das nicht nur mit speziellen Apps, sondern auch über eine entsprechende Konfiguration der Netzwerk-Software, die das jeweilige Betriebssystem standardmäßig beinhaltet.
- Für iOS-Geräte empfiehlt Perfect Privacy die Verwendung der zur Verfügung gestellten Konfigurationsdatei zur Einrichtung einer VPN-Verbindung auf Basis des Protokolls IKEv2. Bei etlichen anderen Protokollen stellt das Unternehmen Anleitungen bereit.
- Für Android-Geräte empfiehlt Perfect Privacy, eine VPN-Verbindung auf Basis des IPSec-Protokolls manuell einzurichten. Bei dieser Variante ist eine „Always-on“-Lösung möglich, die ab sofort jeglichen Datenverkehr nur noch durch das VPN laufen lässt. Als Alternative gibt es eine IPSec-App sowie weitere Möglichkeiten der manuellen Einrichtung eines VPN ohne zusätzliche Software.
Ich habe die IPSec-Anwendung von Perfect Privacy auf meinem Android-Smartphone getestet. Sie ist simpel, aber gut – und sehr schnell.
Anders als die meisten regulären Apps findet ihr diese nicht im Play Store, sondern müsst die APK-Datei von Perfect Privacy herunterladen und manuell installieren. Je nach Android-Version kann es nötig sein, dass ihr vorher in den Einstellungen die Installation von Apps aus unbekannten Quellen erlauben müsst.
Wenn sich das .apk-Paket auf dem Smartphone oder Tablet befindet, geht die Installation einfach und schnell. Antippen, Zugriff auf Speicherkarte erlauben, fertig. Sofort erscheint die Serverliste.
Damit ihr euch verbinden könnt, müsst ihr noch eure Zugangsdaten für Perfect Privacy erfassen. Dies passiert unter „Logindaten setzen“ in dem überschaubaren Menü, das sich hinter den drei Pünktchen oben rechts verbirgt:
Nachdem ihr Benutzernamen und Passwort eingegeben habt, könnt ihr durch einfaches Antippen eines Servers aus der Liste eine Verbindung herstellen. Das dauert gerade mal eine Sekunde und geht im Vergleich zum Desktop sehr schnell. Dann bietet sich dieses Bild:
Die manuelle Einrichtung einer „Always-on“-Verbindung habe ich ebenfalls ausprobiert. Es hat mit der oben verlinkten Anleitung von Perfect Privacy auf Anhieb funktioniert. Hier warnt mich das Gerät, dass mit der gewählten Einstellung ohne VPN keine Datenübertragung möglich sein wird. Nachdem ich bestätige, erhalte ich das gewünschte Ergebnis.
Über das Zahnrädchen rechts könnt ihr diese Einstellung jederzeit deaktivieren, um Datenverkehr ohne VPN oder über andere VPN-Anbieter zu ermöglichen.
- Fazit zur mobilen Nutzung:
Alles hat auf Anhieb funktioniert und es gibt eine Reihe verschiedener Optionen zur Auswahl. Noch etwas benutzerfreundlicher wäre es, wenn die IPSec-App für Android im Play Store erhältlich wäre – und wie ein Mitarbeiter von Perfect Privacy mir bestätigte, soll dies künftig auch der Fall sein.
Sicherheit: Perfect Privacy zieht alle Register
Bei der Sicherheit gehört Perfect Privacy zu den besseren Anbietern auf dem Markt. Die Kaskadierung mehrerer VPN-Server, um bestmöglich eure Datenspur zu verwischen, bekommt ihr woanders nicht. Eine „Always-on“-Funktion, die Datenübertragungen außerhalb des VPN verhindert, ist auch auf dem iPhone oder Android-Gerät schnell eingerichtet.
Perfect Privacy verspricht in klaren Worten, keinerlei Log-Dateien zu pflegen, die eine Identifikation eines Nutzers ermöglichen würden. Der Dienst verwendet eine starke AES-256-Verschlüsselung, was aktuell dem höchsten Standard entspricht.
Für besondere Anforderungen gibt es darüber hinaus Lösungen wie SSH-Tunnel, eine Kombination des VPN mit einem Proxy-Server und die „Stealth“-Technologie zur Verschleierung der Tatsache, dass es sich um eine VPN-Verbindung handelt.
Support: Besonders für Deutschsprachige ein Plus
Um euch bei der Einrichtung eures VPN zu unterstützen, hält Perfect Privacy eine Reihe von Anleitungen für diverse Software-Plattformen und Geräte bereit, die ich oben schon erwähnt habe. Hier geht es relativ technisch zu, doch die Erläuterungen sind gut verständlich.
Wenn ihr einen allgemeinen Überblick der Funktionen von Perfect Privacy erhalten möchtet, könnt ihr auch die FAQ durchgehen.
Solltet ihr euch darüber hinaus helfen lassen wollen, könnt ihr ein Forum nutzen oder eure Frage per E-Mail bzw. Formular an den Support übermitteln. Als ich Letzteres ausprobiert habe, erhielt ich innerhalb einer Stunde eine kompetente und freundliche Antwort. Prima!
Fazit und Preis-Leistungs-Verhältnis: Gutes VPN – aber lohnt sich der Preis?
Perfect Privacy ist benutzerfreundlich gestaltet und funktioniert zuverlässig. Wer will, kann die Software mit wenigen Klicks so einstellen, dass sie automatisch startet und eine VPN-Verbindung herstellt, sobald ihr den Rechner hochfahrt.VORTEILE
- Einfache Bedienung
- Gute Anleitungen zur Einrichtung
- Erweiterte Sicherheitsfunktionen
- Sehr guter Support auf Deutsch
NACHTEILE
- Relativ hoher Preis
- Kein Zugang zu Netflix USA
Wenn ihr dies mit der Firewall-Funktion kombiniert, ist sichergestellt, dass euer gesamter Datenverkehr verschlüsselt ist und euer Internet-Provider nicht mehr mitbekommt, wozu ihr eure Leitung nutzt. Das Gleiche ist auch auf mobilen Endgeräten unter iOS oder Android möglich und schnell eingerichtet.
Allerdings hätte ich von einem Anbieter auf diesem Preisniveau eine bessere Performance erwartet. Es dauert relativ lange, auf dem Desktop eine VPN-Verbindung herzustellen oder zu trennen. Die Übertragungsraten waren im Test akzeptabel, aber nicht überragend.
Was leider überhaupt nicht geklappt hat, war das Netflix-Streaming. Es ist vorstellbar, dass dies in Zukunft schließlich mit keinem VPN-Dienst mehr möglich sein wird, aber noch ist es nicht so weit. Wenn das Streaming für euch ein Kriterium ist, seid ihr eher bei ExpressVPN, NordVPN oder CyberGhost an der richtigen Adresse.
Kommentare
Red 23. April 2018 um 16:11
Vielen Dank, Super Review! Kann man im Englischen Net nicht so finden.
Jürgen Müller 24. Mai 2018 um 21:53
Netflix USA ist über Perfect Privacy VPN derzeit NICHT möglich zu erreichen! Auch nicht, wenn ein US-Serverstandort genutzt wird. Eine Anfrage bei Perfect Privacy Support hat dies bestätigt.
guenguer 20. November 2018 um 23:27
Bietet als einziger ipv6, bei nordvpn und ipvanish musste ich ipv6 entweder am Router oder im Adapter deaktivieren weil es sonst leaks gab. Außerdem ein killswitch der tatsächlich funktioniert und gar nichts mehr durchlässt sollte die vpn Verbindung abbrechen. Wieso teils vpn Anbieter mit fragwürdigen Firmensitz was Sicherheit angeht, oder mit leaks gespickt auf top Plätzen bei solchen Vergleichsseiten liegen, bleibt mir ewig schleierhaft. Wohl weil sie günstig sind, aber grade bei einem vpn sollte dies kein Grund sein. Wer natürlich nur geo sperren umgehen will, von mir aus. Da tuts dann aber auch ein popeliger proxy.
Mike 2. Juli 2019 um 07:30
Große Enttäuschung über Perfect Privacy. Der schlechteste Service, den wir seit Jahren erhalten haben. Ein VPN-Provider, der zu unfähig ist, einen Router mit seiner Software kompatibel zu gestalten und bei jeder Frage die man stellt merkt man, dass er gar keine Ahnung hat, und er gibt das auch teilweise zu. Alles wird ausgepriesen, wenn man Fragt, kann man sich auch gleich mit der Wand unterhalten.
So funktionierte Merlin auf dem Asus mit deren OVPN-Dateien nicht. Aber anstatt Alternativen zu suchen und zu testen, kommt, dass sie sich bei Routern nicht auskennen würden und von Routern abraten, ihre Software vorschieben, was wir aber als Sicherheitsrisiko sehen, dramatisch schlimmer als Router. Wissen wir was darin eingebaut wurde??? Was ist zudem, wenn die Software abschmiert oder kurze Lücken hat? Theorie und Praxis waren je zwei Teile.
Fragen werden partu nicht beantwortet, auch nach widerholen nicht, Die Zeit zum Antworten sind mehrere Stunden bis Tage. Man erkennt aus den Sätzen, dass es für ihn eine Belastung darstellt, sie unwillig sich jeden Satz aus der nase ziehen lassen müssen und Geld verdienen ohne Belastung, im Schlaf faktisch das angenehmere sei. Man fragt sich manche ob die je begriffen haben, dass nur der zufriedene Kunde neue Nachkömmlinge heranschafft.
Wir sehen den Kundendienst daher als nichtzuvorkommend, störrisch nörkelig widerborstig und wenn derart vorliegt, kann man auch ernsthaftes Bedenken auf Vertrauen haben, also ein Sicherheitsrisiko, dennn wer so mit der Kundschaft umspringt, dem ist sie erst recht im Ernstfall auch egal. Eben schweizer Arroganz. Da die Schweiz auch zu den äußeren der Five Eyes gehört, ist auch das ein Thema für sich. In einem so wichtigen Zweig sind alsp pampige Kundendienste fehl am Platze. Der Vertrag ist damit zu Ende.
Anonymous 13. Dezember 2021 um 23:28
„Der schlechteste Service, den wir seit Jahren erhalten haben“
Kann man nur so unterschreiben. Auf Kritik reagieren die ebenfalls gar nicht gut.
Nach gelöschten Beiträgen wird man einfach ohne Kommentar gebannt.
Alles weil man Probleme des Anbieters anspricht. Nie wieder Perfect Privacy.