CyberGhost VPN Test 2021: Sicher und benutzerfreundlich
Inhaltsverzeichnis
Direkte und vergleichbare Konkurrenten sind NordVPN und ExpressVPN, wobei letzterer besonders hochwertig ist, sich dies aber auch bezahlen lässt. Einen breiten Überblick des Angebotes auf dem Markt erhaltet ihr in unserem VPN-Anbieter Test 2021.
VORTEILE
- Leichte Bedienung
- Viele Server, auch für Streaming
- Starke Verschlüsselung
- Keine Log-Dateien
- 45 Tage Geld-zurück-Garantie
NACHTEILE
- Erst bei langen Vertragslaufzeiten günstig
- Keine kostenlose Version
Nun aber hinein ins Vergnügen. Was kann CyberGhost?
Pakete und Kosten: Je länger, desto günstiger
Wie andere VPN-Anbieter lässt auch CyberGhost an der Preisstruktur erkennen, dass vor allem solche Nutzer willkommen sind, die nach einer langfristigen Lösung suchen.
Ein Angebot zum kostenlosen Testen ist fast nicht vorhanden und der Vertrag für einen Monat kostet stattliche 11,99 Euro. Im Jahresabo für 45,00 Euro sinkt der Monatspreis auf 3,75 Euro. Hinzu kommen immer wieder zeitlich begrenzte Sonderangebote.
Im August 2020 lockt CyberGhost mit einem 18-Monate-Abo für 49,50 €, was umgerechnet 2,75 € pro Monat entspricht und satte 80% Ersparnis
Das Ein-Monats-Paket dürfte nur in Ausnahmefällen in Frage kommen – zum Beispiel, wenn ihr den Zugang nur für eine bestimmte Auslandsreise verwenden wollt. Wer regelmäßig Bedarf nach einem VPN hat, wird mindestens zum Jahresvertrag greifen.
Aber wird euch CyberGhost so gut gefallen, dass ihr dem Dienst so lange treu bleiben wollt? Um solche naheliegenden Zweifel zu zerstreuen, bietet der Service eine großzügige Geld-zurück-Garantie.
Ausgiebiges und risikofreies Testen ist also möglich: Ihr müsst allerdings zur Anmeldung Zahlungsdaten angeben, ein Paket auswählen und so finanziell in Vorleistung gehen. Kostenlose Tests gibt es nur für 24 Stunden auf Android- und für sieben Tage auf iOS-Geräten.
Erfreulich sind die vielen Zahlungsmöglichkeiten, die von PayPal über Kreditkarte, SEPA-Einzugsermächtigung und Sofortüberweisung bis zur Kryptowährung Bitcoin reichen. Wer die richtigen Vorkehrungen trifft, kann somit auch dem Anbieter gegenüber anonym bleiben.
Benutzerfreundlichkeit: Einschalten und los
CyberGhost bietet euch eine Software bzw. App zum Download an, die eure VPN-Verbindung herstellt und verwaltet. Das Verhältnis zwischen Benutzerfreundlichkeit und Funktionsumfang ist ideal: Ihr könnt viele Einstellungen vornehmen, müsst es aber nicht.
Die Oberfläche ist so gestaltet, dass ihr im alltäglichen Einsatz der Software nur einen Ein-Aus-Schalter betätigen müsst, der nicht zu übersehen ist. So stellt sich dies bei der App auf meinem Android-Gerät dar:
Angenehm ist, dass die Desktop-Software genau das gleiche Erscheinungsbild abgibt:
Vertrautes Bild auf allen Geräten
Auf dem Desktop klickt ihr einfach auf den Schalter in der Mitte, auf dem Smartphone schiebt ihr ihn nach rechts, um eine VPN-Verbindung herzustellen. Wie etwas weiter unten zu sehen ist, wählt CyberGhost automatisch den aktuell schnellsten Server aus.
Während meiner Tests war das meistens ein Server in Frankfurt. Wenn ihr spezielle Wünsche habt, um beispielsweise mit einer IP-Adresse aus einem bestimmten Land unterwegs zu sein, könnt ihr hier nach einem geeigneten Server suchen.
Zunächst unterbreitet euch die Software einige naheliegende Vorschläge:
Bevorzugt ihr ein bestimmtes Land oder wollt ihr streamen?
Anhand der Auswahloption ganz unten könnt ihr euch darüber hinaus die gesamte Serverliste anzeigen lassen.
Mit Stand März 2020 verfügt CyberGhost über 7.000 Server in 90 Ländern.
Wie ihr an dem gelben Sternchen seht, ist Deutschland als Favorit ausgewählt. Deshalb erschien das Land oben zusammen mit Frankreich und den USA im Menü. Indem ihr eigene Favoriten festlegt, habt ihr künftig also leichteren Zugriff auf die Server eurer Wahl.
Ihr könnt nach der Installation sofort mit CyberGhost loslegen, es ist keine Konfiguration nötig. Wenn ihr euch mit Hilfe des großen Schalters verbindet, läuft euer Internetverkehr ausschließlich über den ausgewählten Server von CyberGhost.
So erhalten andere Computer, mit denen ihr kommuniziert, auch nur die IP-Adresse dieses CyberGhost-Servers. Da der Anbieter nicht protokolliert, welche Daten ihr durch das VPN sendet und empfangt, kann er dies auch keiner Behörde mitteilen. Ebensowenig können Hacker die Daten stehlen.
Die Benutzerfreundlichkeit von CyberGhost ist top und das Design ansprechend. Darüber hinaus bietet der Service eine ganze Reihe von Konfigurationsmöglichkeiten. Hierzu erfahrt ihr im folgenden Abschnitt mehr.
Funktionen: Viele Server, differenzierte Einstellungsoptionen
Im Screenshot mit der Serverliste haben wir oben schon gesehen, dass sich das schmale Fensterchen ausklappen lässt und dann zu einer vollen Benutzeroberfläche heranwächst. Sehen wir uns die Funktionen einmal genauer an, die ihr dort vorfindet.
Die oberen vier Menüpunkte sind Listen nach verschiedenen Kriterien ausgewählter VPN-Server: eure Favoriten, die Gesamtliste und Server für Torrents sowie für Streams. Letzteres meint Video-Plattformen wie Netflix, Sky, Hulu und YouTube.
Auf dem Smartphone habt ihr ganz ähnlichen Zugriff auf die Serverliste. Hier entfällt allerdings die Kategorie „Torrents“.
Einstellungen
Der Punkt „Verbindungsfunktionen” bietet einige Datenschutz-Werkzeuge für die Internet-Nutzung per Browser: darunter ein Werbeblocker, ein Warnsystem für schädliche Webseiten, einen Tracker-Blocker und eine automatische Weiterleitung auf die sicheren HTTPS-Versionen besuchter Webseiten.
Außerdem könnt ihr hier eine Datenkompression einschalten. Das hat wenig mit Datenschutz zu tun, kann aber nützlich sein, um langsame VPN-Verbindungen zu beschleunigen.
Außerdem könnt ihr hier einstellen, wie sich die Software bei unbekannten WLAN-Netzen verhalten soll – zur Auswahl stehen:
- Nie schützen
- Nachfragen
- Immer verbinden
- VPN trennen
Darüber hinaus könnt ihr das Verhalten für jedes registrierte WLAN individuell festlegen.
Der dritte Reiter „Ausnahmen“ ist praktisch, wenn bestimmte Vorgänge nicht über VPN funktionieren oder ihr bestimmte Seiten ohne VPN aufsuchen wollt. In diesem Fall legt ihr für den betreffenden Server eine Ausnahme fest und könnt wie gewünscht weiterarbeiten, ohne die VPN-Verbindung trennen zu müssen.
Unter „Mein Konto“ könnt ihr euch aus der Software ausloggen sowie per Button eure Kontenverwaltung auf der Website von CyberGhost aufsuchen. Hier lassen sich die Einstellungen für euer Abonnement verändern, registrierte Geräte entfernen und Support-Anfragen stellen.
CyberGhost kann auf sieben Geräten gleichzeitig installiert und aktiv sein. Daher ist es nützlich, früher hinzugefügte Geräte entfernen zu können, wenn neue dazukommen.
Unter „Einstellungen” findet ihr schließlich noch einige Optionen zu Netzwerkprotokollen und Ähnlichem, die euch nur interessieren dürften, wenn ihr etwas von Netzwerktechnik versteht.
VPN-Einstellungen, die sich auf Schnelligkeit und Sicherheit auswirken
Für die meisten Benutzer sind die Voreinstellungen von CyberGhost optimal. Bei dem genutzten VPN-Protokoll beispielsweise wählt die Software automatisch die sicherste Möglichkeit: OpenVPN. Andere Protokolle kommen nur dann ins Spiel, wenn es in einer bestimmten Netzwerkumgebung nicht anders geht. Bei normaler Internet-Nutzung inklusive Streaming und Torrent-Übertragungen sollte das kein Problem sein.
Streaming
Neben Datenschutz und Anonymität gehört die Überwindung von Barrieren beim Video-Streaming zu den Hauptaufgaben eines VPN. Aus rechtlichen und kommerziellen Gründen sind Videos häufig nur in bestimmten geographischen Gebieten abrufbar.
Hier sind VPNs eine elegante Lösung. Wenn ein Video-Server seine Inhalte nur an Orte innerhalb der USA ausliefert, verbindet ihr euch einfach mit einem US-Server eures VPN-Dienstes, um diese Videos abzurufen. Für die Video-Plattform erscheint es dann so, als befändet ihr euch im Land.
Drei Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit das funktioniert:
- Euer VPN-Anbieter muss über Server in dem Land verfügen, aus dem eure Anfrage dem Anschein nach kommen soll.
- Der betreffende VPN-Server muss genug Kapazität haben, um den Datenstrom durch sein Netzwerk zu leiten. Grundsätzlich ist damit zu rechnen, dass die Daten im VPN etwas langsamer fließen.
- Der Server des VPN-Anbieters darf nicht auf der Video-Plattform gesperrt sein.
Letzteres kann passieren, weil durch ein VPN die Geschäftsbedingungen der Video-Plattformen ausgehebelt werden, was dort nicht gut ankommt. Ist eine IP-Adresse einmal als zu einem VPN-Anbieter gehörig erkannt, kann selbst die beste Online-Videothek oder der beste Streaming-Dienst sie einfach sperren.
CyberGhost unterhält VPN-Server, die gezielt für die Nutzung bestimmter Streaming-Plattformen optimiert sind. Das Menü der Server-Auswahl, das oben auf einem Screenshot im Abschnitt zur Benutzerfreundlichkeit zu sehen war, enthält als Favoriten einen US-Server für Netflix und einen im Vereinigten Königreich für das Streaming-Angebot iPlayer der BBC.
Über den entsprechenden Punkt im Hauptmenü könnt ihr alle Server auflisten, die für bestimmte Streaming-Plattformen optimiert sind:
Spezielle Server für viele Streaming-Plattformen
Mit der Suchfunktion oben links könnt ihr die Liste nach Bedarf filtern. Das funktioniert sowohl mit Ländernamen als auch mit Anbietern. Für Netflix sind beispielsweise Server in den USA, in Deutschland, im Vereinigten Königreich und in Frankreich verfügbar:
Mit CyberGhost könnt ihr also von überall aus Netflix-Videos schauen, die regulär nur in bestimmten Ländern verfügbar sind. Die USA sind hier die interessanteste Option, da von dort die meisten Inhalte stammen. Mit VPN habt ihr daher eine größere Auswahl und bekommt neue Produktionen zum Teil früher zu sehen.
Ich habe das Streaming über VPN mit BBC iPlayer ausprobiert. Auf der Homepage war gerade der vierte Indiana-Jones-Film im Angebot. Ich klickte ihn an und musste zunächst einmal ein Nutzerkonto erstellen. Das ging problemlos – wobei ich ein wenig schummeln und eine britische Postleitzahl eingeben musste.
Nach erfolgreicher Registrierung erhielt ich folgende Meldung:
Spielverderber Geoblocking in Aktion
Wie erwartet. Anhand meiner IP-Adresse bin ich als Nutzer aus Deutschland erkennbar und die Plattform blockt meine Anfrage, weil sie nicht das Recht hat, die Inhalte in Deutschland zu verbreiten.
Ich wählte also bei CyberGhost den für iPlayer optimierten britischen Server aus, klickte den Power-Knopf, die iPlayer-Seite im Browser und siehe da:
Dank VPN kann ich den Film sehen
Der Film startete schnell und problemlos. Die Bandbreite reichte ebenfalls aus, es gab keine Ruckler. Netflix habe ich ebenfalls getestet und konnte ohne Probleme Filme sehen, die sonst nur für Nutzer in den USA zur Verfügung stehen. Prima!
Das ist allerdings keine Garantie für die Zukunft. Die Video-Plattformen rüsten immer wieder nach, um VPN-Nutzer auszuschließen. Darauf müssen die VPN-Anbieter erst reagieren, um den Zugriff wieder zu ermöglichen. Manchmal führt es zu Ziel, der Reihe nach ein paar Server im gewünschten Land auszuprobieren, wenn es mit dem ersten nicht klappt.
Geräteunterstützung: Mit CyberGhost-Software oder ohne?
CyberGhost gibt es als Software bzw. App für Windows, macOS, Android, iOS und Fire TV Stick von Amazon. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich durch eine Drittsoftware mit einem VPN-Server zu verbinden. Dies ist im Grunde eine simple Netzwerk-Aufgabe, die nicht viel an Software erfordert.
Daher könnt ihr CyberGhost auch auf einem Router, einem Raspberry Pi, einem netzgebundenen Speicher (NAS) von Synology, einem Satelliten-Receiver VU+ Solo 2 und Geräten mit dem Betriebssystem Chrome OS einsetzen.
Serverauswahl: Mehr als genug
Mit CyberGhost habt ihr Zugriff auf 7.000 Server in 90 Ländern. Das ist eine Menge. Natürlich sind alle entwickelten Länder dabei, aus denen mit Abstand die meisten Internet-Inhalte stammen. Geoblocking ist damit kein Problem mehr.
Sollte es euch mehr um Anonymität als um Geoblocking gehen, ist die Server-Auswahl ebenfalls üppig. Hier ist es fast egal, in welchem Land ein Server steht, denn CyberGhost protokolliert den VPN-Datenverkehr nicht. Daher können keine Informationen über euer Nutzungsverhalten in falsche Hände geraten.
Im Zweifel wählt ihr am besten ein Land mit hohen Datenschutzstandards, beispielsweise die Schweiz.
Geschwindigkeit: Langsamer als ohne, aber ausreichend
Ich habe meine Übertragungsgeschwindigkeit in beiden Richtungen ohne VPN sowie mit VPN-Servern in verschiedenen Ländern gemessen.
Zuerst die Messung ohne VPN, um nachher sehen zu können, wie stark das VPN bremst. Zum Zeitpunkt des Testens kam ich auf gut 31 Megabit pro Sekunde Download- und 9 Megabit pro Sekunde Upload-Geschwindigkeit.
Mit der Voreinstellung „Bester Server-Standort” kam ich meist bei einem Server in Frankfurt am Main heraus. Dieser lieferte mir ein recht ernüchterndes Ergebnis:
Ich gab CyberGhost eine zweite Chance und wiederholte den Speedtest. Jetzt waren die Werte besser:
Damit kann man schon gut arbeiten. Und wir sind ja heutzutage verwöhnt, aber für die meisten Zwecke genügen auch die knapp 5 Megabit pro Sekunde des ersten Durchgangs – einschließlich Video-Streaming.
Nun verband ich mich mit einem Server in den USA und führte wiederum einen Speedtest durch. Das Ergebnis war respektabel:
Als letztes probierte ich es noch mit Malaysia. Hier gibt es nur einen Server und die Verbindung ist recht langsam. Beim ersten Versuch fühlte ich mich mit 24 Kilobit pro Sekunde Download-Geschwindigkeit in die 90er Jahre zurückversetzt, beim zweiten kam ich auf 696 Kilobit pro Sekunde. Außerdem dauerte es recht lange, die Verbindung herzustellen.
Das würde mich jetzt aber nicht stören, da es wohl wenige Situationen gibt, in denen es unbedingt Malaysia sein muss. Wenn ihr spezielle Anforderungen dieser Art habt, empfehle ich euch, es einfach zu testen und von der Geld-zurück-Garantie Gebrauch zu machen. Das Gleiche gilt, wenn ihr das VPN für Online-Gaming nutzen wollt, denn wie ihr oben seht, ist die Latenz teilweise recht hoch.
Mobil: Ähnliches Erscheinungsbild, gute Geschwindigkeiten
Anschließend habe ich noch einige Speedtests mit CyberGhost auf dem Smartphone durchgeführt, um genau zu sein: auf meinem Samsung Galaxy S8 mit Android 8. Die Daten kommen durchs WLAN. Zunächst hier das Ergebnis ohne VPN:
Nun schalte ich das VPN ein, wobei ich die Voreinstellung übernehme, automatisch eine Verbindung mit dem aktuell schnellsten Server herzustellen. Wieder steht dieser in Frankfurt. Hier das Ergebnis:
Als Drittes wähle ich nach dem Zufallsprinzip einen Server in Buenos Aires, Argentinien. Hier fällt die Download-Geschwindigkeit noch einmal ein Stück ab.
Es ist auffällig, dass häufig die Geschwindigkeit im Upload höher ist als im Download. Doch nicht nur das, ich erreiche sogar Upload-Raten, die mein Anschluss normalerweise gar nicht hat. Auf einer Hilfeseite zur Verbindungsgeschwindigkeit gibt CyberGhost an, dass dies an einer Datenkomprimierung liegt, die der Dienst verwendet.
Ich habe beim Support angefragt, ob denn nicht dieselbe Komprimierung beim Download wirksam ist bzw. warum nicht. Leider kam die Antwort darauf erst nach zehn Tagen und verfehlte das Thema. Dazu mehr im Abschnitt „Support“.
Davon abgesehen habe ich mich vergewissert, dass die Tarnung funktioniert:
So fühlt man sich online doch gleich sicherer.
Sicherheit: AES-256-Verschlüsselung und keine Log-Dateien
Bei der Sicherheit steht CyberGhost sehr gut da. Alle VPN-Verbindungen sind mit 256-Bit-AES verschlüsselt, was der höchste gängige Standard ist. In den Einstellungen der Software könnt ihr festlegen, dass sich euer Rechner oder mobiles Endgerät automatisch verbindet und überhaupt nicht mehr ohne VPN ins Netz geht.
Ein automatischer Notschalter kappt sofort die Netzverbindung, wenn das VPN gestört sein sollte, sodass eure IP-Adresse und Identität geschützt bleibt. CyberGhost garantiert, keine Log-Dateien zu führen.
Das heißt, es existieren keinerlei Aufzeichnungen darüber, welche Daten durch eure VPN-Verbindung gelaufen sind. Die Gegenseite weiß dies natürlich, also der Server, von dem ihr Daten übertragen habt. Doch diese Gegenseite hat von euch nur eine IP-Adresse, die zu CyberGhost gehört.
CyberGhost beherrscht die gängigen Protokolle OpenVPN, L2TP, IPSec und PPTP. Da OpenVPN hiervon das sicherste ist, greift die Software nur auf die anderen zurück, wenn dies unausweichlich ist.
Wer das Maximum an Sicherheit herausholen will, kann sich für einen Aufpreis Zugriff auf spezielle „NoSpy-Server“ verschaffen. Diese verfügen über zusätzliche Absicherung und stehen außerhalb der „14-Eyes“-Länder.
Dieser Ausdruck steht für eine Gruppe von Ländern, die auf geheimdienstlicher Ebene zusammenarbeiten und im Rahmen dieser Zusammenarbeit auch den Datenverkehr im Internet überwachen. Es handelt sich dabei um:
- Australien
- Kanada
- Neuseeland
- Vereinigtes Königreich
- Vereinigte Staaten
- Dänemark
- Frankreich
- Niederlande
- Norwegen
- Deutschland
- Belgien
- Italien
- Schweden
- Spanien
Support: Hilfecenter, E-Mail-Formular und Chat
CyberGhost verfügt über ein recht umfangreiches Hilfecenter. Die einzelnen Themen und Antworten sind sowohl anhand von Kategorien als auch mittels einer Stichwortsuche zugänglich. Die Inhalte sind auch in deutscher Sprache gut und verständlich aufbereitet.Technische Probleme hatte ich beim Testen keine, aber ein paar Details der Software und der Preisgestaltung blieben mir unklar. Daher habe ich per E-Mail-Formular an einem Tag mehrere Support-Anfragen gestellt. Die Antworten kamen erst nach zehn Tagen bis zwei Wochen.
Sie enthielten einen Hinweis, dass der Support zur Beantwortung eine Übersetzungssoftware verwendet hat. Das erklärt das holprige Deutsch dieser Antworten, und ebenso, warum eine meiner Fragen offenbar nicht richtig angekommen war.
Ich wollte wissen, warum CyberGhost laut Hilfe nur den Upload-, nicht den Download-Traffic komprimiert (siehe Abschnitt „Geschwindigkeit“ oben). Das war mir aufgefallen, weil die Upload-Raten so auffällig schnell waren.
Die Antwort enthielt zunächst allgemeine Ausführungen darüber, dass die Geschwindigkeit von vielen Faktoren abhängt. Darauf folgten Screenshots von Einstellungen, die ich in der CyberGhost-Software vornehmen sollte, und eine Anleitung für einen Speedtest. Dessen Ergebnisse bat mich der Mitarbeiter meiner Antwort beizufügen.
Das geht auf der einen Seite ein wenig an meiner Frage vorbei. Andererseits war die Antwort freundlich, ausführlich und zuvorkommend. Darin steckte sogar mehr Mühe, als notwendig gewesen wäre, da meine Frage nur auf eine allgemeine Auskunft zielte.
Nicht zu vergessen, dass die Antwort mit einer Entschuldigung für die Verzögerung begann, was darauf hindeutet, dass diese langsame Bearbeitung nicht die Regel ist.
Dies bestätigte sich in späteren Versuchen. Zwei Wochen nach dem ersten Support-Testballon schickte ich noch einmal eine Anfrage, die binnen 24 Stunden beantwortet wurde. Noch einmal einige Wochen später fragte ich direkt, wie lang die durchschnittliche Bearbeitungszeit ist und welche Sprachen die Support-Mitarbeiter beherrschen.
Wieder kam eine Antwort innerhalb von 24 Stunden. Es war eine Maschinenübersetzung, die aber freundlich und zufriedenstellend beide Fragen beantwortete. Die durchschnittliche Antwortzeit bezifferte sie auf zwei bis drei Tage. Was die Sprachen betrifft: Alle Support-Mitarbeiter sprechen Englisch, aber nur manche Deutsch.
Für die Verzögerung bei meinen ersten Anfragen gibt es Punktabzug. Doch die Nachrichten, die ich bekam, waren freundlich und kompetent. Meinem Eindruck nach steht dahinter ein aufrichtiges Bemühen, zu helfen und einen guten Service zu bieten. Das macht einen Teil des Abzugs wieder wett.
Fazit und Preis-Leistungs-Verhältnis: Laufzeitverträge lohnen sich
CyberGhost ist ein VPN-Service, der sich sehen lassen kann – im Wortsinn wie im übertragenen Sinn. Seit der Überarbeitung der Benutzeroberfläche im Jahr 2018 ist diese ebenso elegant wie einfach. Ihr müsst nur einen Button anklicken oder -tippen und könnt sofort geschützt ins Netz starten. Feineinstellungen sind möglich, aber nicht verpflichtend.VORTEILE
- Leichte Bedienung
- Viele Server, auch für Streaming
- Starke Verschlüsselung
- Keine Log-Dateien
- 45 Tage Geld-zurück-Garantie
NACHTEILE
- Erst bei langen Vertragslaufzeiten günstig
- Keine kostenlose Version
Auch unter dem Sicherheitsaspekt spielt CyberGhost in der ersten Liga. AES-256-Verschlüsselung, keine Log-Dateien und eigene Server sind hier die wichtigsten Stichworte.
Mit dem Support habe ich gemischte Erfahrungen gemacht. Das Hilfecenter ist in Ordnung, aber leider erhielt ich auf mehrere Anfragen erst nach zehn Tagen bis zwei Wochen eine Antwort. Zu zwei verschiedenen späteren Zeitpunkten kamen die Antworten allerdings binnen 24 Stunden, und alle waren freundlich, engagiert und kompetent.
Wie sind die Preise einzuordnen? Wie bei den anderen Anbietern ist der einzelne Monat preislich wenig attraktiv und nur als vorübergehende Lösung sinnvoll. Der Jahrespreis ist relativ günstig. Hinzu kommen gelegentlich Sonderangebote wie ein 18-Monate-Abo für 2,00 Euro pro Monat (bei 36-Monats-Abo 78,00). Das ist preislich unschlagbar.
Wenn es auf den Euro nicht ankommt, seht euch auch ExpressVPN und NordVPN an. Diese sind bei Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit und Schnelligkeit die besten Anbieter auf dem Markt, wobei ExpressVPN unter diesen beiden vorne liegt.
Mit diesem rundum gelungenen Produkt habt ihr erfahrungsgemäß auch die besten Chancen, jederzeit US-Netflix schauen zu können.
Kommentare
Mangerich 18. Februar 2018 um 13:28
Guten Tag,
läuft ein 2 Jahres-Vertrag bei CyberGhost automatisch, d.h. ohne automatische Abo- bzw. Vertragsverlängerung nach 2 Jahren aus? Automatisch verlängerte Abos sind mir ein Greul!
MfG
Oliver 30. Oktober 2018 um 08:38
Funktionert CyberGhost auch in China?
Gerd Linke 30. Dezember 2019 um 01:02
Wie installirt man denn Cyper Ghost auf dem Amazon Fire Stick?
Sebastian 30. Dezember 2019 um 13:52
Hallo Gerd, schau mal hier: https://www.cyberghostvpn.com/de_DE/anwendungen/amazon-firestick-vpn