Amazon Prime Video im Test 2024: Video-Streaming mit Röntgenblick
Auch wenn es bei Amazon inzwischen alles von Kokosmilch bis zur Waschmaschine gibt – den Namen verbindet man immer noch in erster Linie mit Büchern und Unterhaltung. Da passt Video-Streaming gut. Im Zweifel besser als Kokosmilch.
Inhaltsverzeichnis
Einen Überblick mit Bewertung der wichtigsten Anbieter auf dem Markt findet ihr hier: Streaming-Dienste im Vergleich und Praxis-Test: Die besten Online-Videotheken 2024.
In seiner kurzen Laufbahn als Streaming-Anbieter hat Amazon sich bereits mit viel gelobten Eigenproduktionen einen Namen gemacht. Darunter sind „The Man in the High Castle“ und „Mozart in the Jungle“. Der größte Erfolg ist bislang „Transparent“.
In Deutschland hat Amazon seit 2018 neue Folgen der Comedy-Serie „Pastewka“ in seinem Originals-Programm, die zuvor von 2005 bis 20014 bei Sat.1 gelaufen war.
Amazon bietet Filme und Serien sowohl im Abo als auch im Einzelkauf und -verleih an. Dies hat die Plattform mit maxdome gemein, der größten Streaming-Videothek aus Deutschland. Die meisten anderen Anbieter konzentrieren sich auf nur ein Modell. Bei Netflix oder WOW (ehem. Sky Ticket) gibt es zum Beispiel nur Abos, bei Google Play Filme & Serien und Videoload nur den Einzelkauf und -verleih.
Hier erfahrt ihr mehr über diese Plattformen:
Doch der international größte Name bei den Streaming-Videotheken ist Netflix. Das Unternehmen ist ein Pionier, da es erstmals wagte, Serien selbst und primär für das Internet zu produzieren.
Die Strategie hatte Erfolg. Netflix-Eigenproduktionen wie „House of Cards“, „Orange is the New Black“ oder „Stranger Things“ sind bei Publikum und Kritik beliebt. Jeder Erfolg stützt wiederum die Marke und lockt Serienfreunde auf die Plattform. Diese überzeugt mit ihrer Benutzerfreundlichkeit und dem Prinzip des kostentransparenten, monatlich kündbaren Abos.
Somit ist Netflix der wichtigste Konkurrent von Amazon Prime Video. Doch Amazon legt sich ins Zeug, um aufzuholen, was auch nötig ist. Das Streaming-Angebot ging erst seit 2014 aus der Übernahme von Lovefilm hervor – Netflix streamt schon seit 2007. Mehr über die Plattform verrät euch unser Netflix Test.
Das stärkste Alleinstellungsmerkmal von Amazon Prime Video besteht in den zusätzlichen Vorteilen einer Prime-Mitgliedschaft: kostenloser und schneller Versand von Amazon-Bestellungen, Musik-Streaming, Online-Fotoverwaltung, Cloud-Speicher und mehr. Je nachdem, wie und in welchem Umfang ihr Amazon nutzt, kann sich das schnell rentieren.
Ihr seid viel auf Reisen? Innerhalb der EU könnt ihr Prime mit allen Videos wie gewohnt nutzen. Außerhalb wird die Luft allerdings dünn – aus lizenzrechtlichen Gründen habt ihr dort nur Zugriff auf die „Prime Originals“. Für dieses Problem gibt es eine Lösung, die wir euch hier erklären: Amazon Prime Fehlercode 4601 – So umgeht ihr das Geoblocking!
Eine weitere Möglichkeit, alle in Amazon Prime enthaltenen Videos auch außerhalb der EU anzuschauen, ist die Verwendung eines VPN. Dadurch gaukelt ihr dem Server sozusagen vor, dass ihr an einem anderen Ort seid. Bei der Auswahl eines Dienstleisters hilft unser VPN-Anbieter Test.
VORTEILE
- Diverse Prime-Vorteile zusätzlich
- Video-Informationssystem X-Ray
- Exklusive Prime Originals
- Erweitertes Programm mit Drittanbieter-Channels
- Offline-Nutzung mit iOS und Android
NACHTEILE
- Hochkarätige Filme kosten meist extra
- Viele Videos enthalten nur eine Sprachfassung
Amazon Prime Kosten: Viele Prime-Vorteile ab 5,75 Euro im Monat
Amazon Prime gibt es mit verschiedenen Laufzeiten:
- ein jederzeit kündbares Abo für 7,99 Euro im Monat
- ein jährlich kündbares Abo für 69 Euro im Jahr
Letzteres läuft auf 5,75 Euro im Monat hinaus. Diesen Preis unterbietet keine andere Streaming-Plattform – umso weniger, wenn man die anderen Vorzüge berücksichtigt. Dies sind die stärksten:
- Versandkostenfreie Lieferung von Amazon-Bestellungen
- Kostenlose Nutzung der Kindle-Leihbücherei
- Prime Music mit mehr als zwei Millionen Songs
- Prime Reading: kostenlose eBooks, Zeitschriften, Comics im Kindle-Unlimited-Katalog
- Prime Photos: unbegrenzter Speicherplatz für Fotos im Amazon Drive – mehr dazu in unserem Amazon Drive Test.
Die Preise für den Einzelkauf und -verleih von Videos variieren stark, je nachdem, wie neu und beliebt der Titel ist. Das ist bei allen Streaming-Anbietern ähnlich, ebenso wie die Größenordnung der Preise.
Meist kostet ein durchschnittlicher Spielfilm 3,99 Euro im Verleih für 48 Stunden und 9,99 Euro im Kauf. Neue Blockbuster kosten bis zu 16,99 Euro im Kauf. Am anderen Ende des Preisspektrums gibt es Sonderangebote schon ab 99 Cent.
Eine Serienfolge kostet meist zwischen 1,49 Euro und 2,99 Euro im Kauf. Einen Verleih von Serien habe ich noch nirgends gesehen, auch bei Amazon nicht. Allerdings gibt es sie oft in vollständigen Staffeln zu kaufen, was auf die einzelne Folge gerechnet dann etwas günstiger ist.
Bei Amazon Prime Video gibt es Titel, die zum Abo-Paket gehören und für Nichtmitglieder zum Kauf oder Verleih zur Verfügung stehen. Hier ein Beispiel:
Andere Titel sind nur für Mitglieder oder nur im Einzelkauf (und manchmal Verleih) verfügbar. Das entspricht eher der Situation bei maxdome. Dort gibt es sowohl Abo als auch Einzelkauf und -verleih, aber beide Modelle umfassen eine gänzlich andere Auswahl von Titeln. Weitere Informationen bietet euch unser maxdome Test.
Noch eine Anmerkung zum Abo: Da Amazon sein Video-Angebot schon mehrmals umstrukturiert hat, finden sich im Netz teils veraltete Informationen. So war es früher einmal möglich, Prime Video unabhängig und getrennt von den übrigen Prime-Vorteilen zu buchen.
Das ist heute nicht mehr der Fall. Prime Video ist Bestandteil der Prime-Mitgliedschaft, die zu oben genannten Preisen und Bedingungen erhältlich ist. Darauf gehe ich im Abschnitt „Support“ noch einmal ein.
Große Auswahl dank Kombination aus Abo und Einzelkauf
Amazon nennt keine offizielle Zahl von angebotenen Filmen und Serien. Ich würde auf die reine Anzahl auch nicht allzu viel geben, denn wichtiger ist die Qualität und die Übereinstimmung mit dem eigenen Geschmack.
Auf der Seite Justwatch.com kann man abfragen, wie viele Titel sich in den Datenbanken der führenden Streaming-Anbieter befinden. Ich kann nicht garantieren, dass die Zahlen stimmen, aber als Annäherung dürften sie hinkommen.
Demzufolge hat Amazon knapp 3.000 Titel im Prime-Paket, darunter 475 Serien und 2.467 Filme. Im Shop, also unabhängig vom Abonnement, gibt es 15.856 Filme und 1.935 Serien zu kaufen oder zu leihen.
Das ist eine Menge. Unter den großen Anbietern wirbt maxdome mit einer deutlich höheren Zahl, und zwar mit mehr als 50.000 Filmen und Serienfolgen. Doch es ist ein erheblicher Unterschied, ob man Folgen einzeln zählt oder eine ganze Serie als „Titel“ versteht.
Eine noch höhere Zahl ist mir nur bei Apples iTunes begegnet – die Plattform hält nach Eigenangaben 112.000 Filme bereit. Dort gibt es allerdings kein Abo und die Nutzung macht nur auf Apple-Geräten Spaß. Mehr dazu erfahrt ihr in unserem iTunes Test.
Was die inhaltliche Qualität betrifft, ist ein Abo hier wie anderswo eher für Serien- als für Filmfreunde interessant. Zum einen, weil man Serien tendenziell häufiger anschaut als Filme. Zum anderen auch, weil das Programm hochwertige Titel enthält – darunter die sogenannten „Prime Originals“, also Eigenproduktionen, die es sonst nirgendwo gibt.
Außerhalb des Prime-Pakets findet ihr bei Amazon die meisten aktuellen Filme und Serien, müsst sie aber individuell bezahlen. Dies betrifft in der Regel alle Hollywood-Blockbuster, die gerade erst auf Video erscheinen.
Schade ist, dass viele Inhalte von Amazon Prime Video keine Möglichkeit bieten, zwischen verschiedenen Audio-Fassungen und Untertiteln umzuschalten. Manchmal steht hinter einem Filmtitel eine Abkürzung wie „[dt./OV]“. Das bedeutet, dass der Titel die deutsche Synchronisierung und die Originalversion enthält.
Wenn ihr kein solches Kürzel seht, könnt ihr davon ausgehen, dass der Stream nur die deutsche Fassung enthält. Damit bleibt die Videothek weit hinter dem zurück, was man von DVDs und Blu-rays gewohnt ist. Auch bei Netflix ist die Ausstattung der Inhalte mit verschiedenen Audio-Fassungen und Untertiteln deutlich besser.
Anmeldung und Zahlung mit dem Amazon-Konto
Die Anmeldung für Amazon Prime Video läuft über ein gewöhnliches Amazon-Kundenkonto. Im Bereich „Mein Konto“ gibt es einen Eintrag „Prime“, wo ihr das Abo bestellen und abbestellen sowie die Zahlungsweise (und damit auch Laufzeit und Preis) ändern könnt:
Solltet ihr noch kein Amazon-Kundenkonto haben, führt der direkteste Weg über die Prime-Probemitgliedschaft.
Durch einen Klick auf den Button „Jetzt 30 Tage testen“ gelangt ihr zur Erstellung eines Amazon-Kontos. Dazu braucht ihr eine E-Mail, ein Passwort, eine Bankverbindung oder Kreditkarte sowie eine Postanschrift einschließlich Telefonnummer.
Nachdem ich diese Daten eingegeben habe, ist der Service startklar:
Auch die anderen Streaming-Plattformen fragen gleich bei der Anmeldung eure Zahlungsdaten ab. Wenn ihr nicht kündigt, buchen sie nach dem meist 30-tägigen Testzeitraum die erste Monatsgebühr ab. Eine Postanschrift und Telefonnummer sind dagegen zum Beispiel bei Netflix, Google Play oder maxdome nicht nötig.
Funktionen und Benutzerfreundlichkeit: Film-Informationen in Echtzeit
Wenn ihr in eurem Konto angemeldet seid, findet ihr die Online-Videothek bequem über den Hauptmenüpunkt „Mein Prime Video“:
Auf der Startseite sind die mehrfachen horizontalen Menüs etwas verwirrend:
Über das Menü oben links könnt ihr euch gezielt Originals, Serien, Filme oder Titel für Kinder anzeigen lassen. Oben rechts findet ihr eure Merkliste („Watchlist“), von euch bereits gekaufte oder geliehene Videos, die Grundeinstellungen und die Hilfe.
In dem horizontalen Menü weiter unten ist der Punkt „Meine Videos“ etwas unklar, denn hier erscheinen Empfehlungen, nicht etwa eure Käufe.
Die Channels sind eine Besonderheit des Streaming-Angebots von Amazon. Hier finden sich Inhalte von Drittanbietern, die ihr gegen eine zusätzliche Gebühr abonnieren könnt. Das Spektrum reicht von Eurosport bis zu türkischen Programmen, von Horror-Klassikern bis zu ZDF-Krimis. Die Preise liegen meist zwischen 2,99 und 5,99 Euro im Monat.
Außerdem könnt ihr jederzeit die Suchfunktion von Amazon verwenden, um Filme und Serien eures Interesses aufzuspüren. Streaming-Videos erscheinen in der Liste der Suchergebnisse wie andere Artikel auch.
Video-Details
Allzu reichhaltig oder liebevoll sind die Detail-Seiten der einzelnen Titel nicht gestaltet, aber die nötigsten Infos sind vorhanden.
Die Inhaltsangabe ist knapp und nur die drei oder vier wichtigsten Darsteller sind aufgeführt. Aber okay, wer im Internet ist, kann auch googeln oder das Filmverzeichnis IMDB aufrufen.
Die aufgeführten Eckdaten gefallen mir aber gut in der Zusammenstellung. Wertung bei Amazon und IMDB, Länge, Produktionsjahr, Altersfreigabe und Untertitel oben, alle Kauf- und Verleih-Optionen, Trailer und Watchlist unten.
Starten könnt ihr den Film nun mit dem Button „Jetzt ansehen“ ganz unten oder dem Wiedergabe-Symbol rechts.
Der Player
Habe ich mich gerade über die mageren Inhaltsinformationen beschwert? Das muss ich zurücknehmen, denn bei der Wiedergabe eines Films entdecke ich eine sehr coole Funktion namens „X-Ray“ (Englisch für Röntgenstrahlen). Wenn ihr sie einschaltet, sind auf der linken Seite die aktuell sichtbaren Schauspieler aufgelistet:
In dieser Liste klickt ihr einfach auf einen Namen und erhaltet einen kurzen Steckbrief der Person:
Durch einen Klick auf „Alle anzeigen“ erhaltet ihr einen Überblick aller Darsteller als Galerie:
Mit dem X oben rechts könnt ihr die Darsteller-Information schließen und das Video fortsetzen.
Wie im Menü zu sehen ist, findet ihr hier außerdem eine Aufstellung der Szenen, die DVD-Kapiteln entsprechen, sowie der Musikstücke im betreffenden Film. Ihr erfahrt nicht nur Titel und Komponisten, sondern könnt auch direkt zu den Szenen springen, in denen diese Musikstücke vorkommen.
Davon abgesehen hat der Player die üblichen Funktionen. Oben rechts eine Auswahl von Audio-Versionen und Untertiteln, die Einstellung der Qualitätsstufe, die Lautstärke und der Ein-Aus-Schalter für das Vollbild. Unten findet ihr den Fortschrittsbalken, den ihr auch zum Springen im Inhalt verwenden könnt.
Der Player startet schnell und läuft rund. Ich habe nichts zu beanstanden und finde X-Ray ein tolles Extra.
Mehrfachnutzung und Geräte
In der Verwaltung eurer Prime-Mitgliedschaft könnt ihr eine weitere Person einladen, euren Account mitzunutzen. Diese Person kann sich dann mit einer eigenen E-Mail-Adresse anmelden. Sie profitiert aber lediglich von den Versand-Vorteilen der Mitgliedschaft. Videos bekommt sie nicht zu sehen.
Nun kann euch niemand davon abhalten, mit Freunden oder Angehörigen eure Zugangsdaten zu teilen. Amazon scheint sogar davon auszugehen, dass dies passiert, denn ihr könnt für Prime Video eine Kindersicherung einrichten.
Dies funktioniert so, dass altersbeschränkte Inhalte nur noch nach Eingabe einer vierstelligen PIN möglich sind. Logisch, dass dies nur Sinn hat, wenn andere euren Account mitnutzen.
Der Nachteil ist dabei, dass sich die Empfehlungen und Merklisten aller Nutzer vermischen. Bei Netflix dagegen könnt ihr zum Beispiel fünf separate Nutzerprofile einrichten, die einander nicht in die Quere kommen.
Bei der Nutzung mehrerer Geräte gibt es keine Beschränkungen. Ich konnte sogar denselben Film auf meinem PC und in der App von Amazon Prime Video gleichzeitig abspielen.
Mobile Nutzung von Amazon Prime Video: Gelungene App mit Download-Funktion
Amazon Prime Video steht euch auch als App für iOS und Android zur Verfügung. Die Benutzeroberfläche ist ähnlich wie im Browser, aber aufgeräumter, weil sie sich auf Videos konzentriert und das übrige Amazon entfällt.
Nach dem Anmelden lässt euch die App drei Filme oder Serien auswählen, die ihr gut findet, um euch entsprechende Vorschläge unterbreiten zu können. Dafür schaltet sie überraschenderweise kurz ins Hochformat.
Nachdem ich gewählt und auf „Weiter“ getippt habe, geht es im Querformat weiter. Ich kann nicht erkennen, dass die Startseite viel mit meiner Auswahl zu tun hätte, denn die präsentierten Titel sind im Wesentlichen dieselben, die Amazon auch auf der Website bewirbt.
Hier habe ich „Filme“ und „Enthalten in Prime“ ausgewählt:
Einen großen Unterschied zwischen Amazon Prime Video im Browser und in der App gibt es: Auf dem mobilen Endgerät könnt ihr Videos auch herunterladen, um sie offline anzuschauen. Eine schöne Möglichkeit für Pendler und Reisende.
Ihr findet die Schaltfläche zum Herunterladen in der Einzeltitel-Ansicht direkt unter derjenigen zum Abspielen. Sie ist nicht zu übersehen. Hier habe ich den Download bereits gestartet, wie der kleine Fortschrittsbalken anzeigt:
Vor dem Download erhaltet ihr noch die Möglichkeit, eine von vier verschiedenen Qualitätsstufen auszuwählen. Das kann nützlich sein, wenn die Verbindung langsam oder euer Datenkontingent knapp ist.
Fertig heruntergeladene Filme oder Serienfolgen findet ihr im ausklappbaren Menü unter „Downloads“.
Die Videos bleiben nur einen begrenzten Zeitraum auf dem Gerät erhalten, wenn dieses offline ist. Die Länge dieses Zeitraums variiert je nach Titel. Bei meinem Test mit „The Purge – Election Year“ sind es 48 Stunden.
Die Schauspieler-Informationen des Systems X-Ray gibt es auch in der App und bei heruntergeladenen Inhalten.
Die App gefällt mir gut. Sie läuft flüssig, ist übersichtlich und bietet mit der Download-Funktion erheblich erweiterte Möglichkeiten.
Support: Teils veraltete Seiten, gute kostenlose Hotline
Amazon verfügt über gut ausgebaute Hilfeseiten zu Amazon Prime. Zum Teil enthalten diese allerdings veraltete Informationen. Das liegt wohl daran, dass Amazon seinen Streaming-Dienst seit dessen Bestehen mehrfach umstrukturiert hat.
So unterscheidet der Informationstext unter Was ist Prime Video? ausdrücklich zwischen Prime-Mitgliedschaft und Prime-Video-Mitgliedschaft. Dies widerspricht den Informationen unter www.amazon.de/primevideo, auf der man sich für Prime (Video) anmelden kann.
Die URL ist eine Weiterleitung auf eine Seite, der zufolge Prime Video und das übrige Prime (Premiumversand, Foto-Verwaltung, Cloud-Speicher et cetera) ein und derselbe Service sind:
Wegen dieses Widerspruchs habe ich eine Support-Anfrage geschrieben und darum gebeten, mir den Unterschied zwischen Amazon Prime und Prime Video zu erklären. Die Antwort war ein allgemeiner Informationstext über die Vorteile von Amazon Prime, der mir nicht weiterhalf.
Doch ich erhielt die Möglichkeit, mich zurückrufen zu lassen. Das tat ich und der Anruf kam sofort. Die erste Dame, mit der ich sprach, wusste auch nicht, ob es einen Unterschied gibt. Sie stellte mich an eine andere Abteilung durch. Diese Mitarbeiterin sagte mir schließlich, dass es nur eine einzige Prime-Mitgliedschaft gibt, zu der Prime Video gehört.
So hatte ich es ja auch verstanden – nur widerspricht es der oben verlinkten Hilfeseite. Deshalb gehe ich davon aus, dass es sich dabei um veraltete Informationen handelt.
Die Antwort auf meine E-Mail-Anfrage kam innerhalb von 12 Stunden, obwohl Feiertag war, und der Rückruf sofort.
Ich musste einen Moment suchen, um die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme zu finden. Natürlich ist Amazon daran interessiert, dass seine Kunden erst einmal anhand der Hilfeseiten versuchen, ihre Probleme selbst zu lösen. Daher stehen die vorbereiteten Seiten im Vordergrund.
Der Weg zur Kontaktmöglichkeit führt über einen Klick auf den Punkt „Hilfe“ im horizontalen Hauptmenü, dann auf „Brauchen Sie weitere Hilfe?“ und schließlich auf „Kontaktieren Sie uns“.
Da ich sehr schnell individuelle Hilfe erhielt, kann ich den Support nur als exzellent bewerten.
Fazit und Preis-Leistungs-Verhältnis: Amazon Prime Video wird Testsieger
Amazon Prime Video ist im Vergleich zur Konkurrenz zweifellos ein hervorragender Streaming-Dienst. Im Test liegt er bei uns knapp vor Netflix und ist damit Testsieger. Aber ist es auch das richtige Paket für euch? Die Antwort ist wie immer ein klares „kommt darauf an“.VORTEILE
- Diverse Prime-Vorteile zusätzlich
- Video-Informationssystem X-Ray
- Exklusive Prime Originals
- Erweitertes Programm mit Drittanbieter-Channels
- Offline-Nutzung mit iOS und Android
NACHTEILE
- Hochkarätige Filme kosten meist extra
- Viele Videos enthalten nur eine Sprachfassung
Die wichtigste Frage ist, ob euch die Videos zusagen, die im Prime-Paket enthalten sind. Die Chancen dafür stehen gut, weil das Sortiment groß ist und Amazon einige hochwertige „Originals“ produziert, die ihr woanders gar nicht oder erst später zu sehen bekommt.
Wenn es euch dagegen primär um Blockbuster-Filme geht, die gerade erst auf Video erschienen sind, bringt euch eine Mitgliedschaft nicht viel – denn solche hochkarätigen Filme sind meist nicht im Abo enthalten und kosten einzeln.
Außerdem kommt es darauf an, ob ihr weitere Prime-Vorteile nutzen wollt. Wenn ihr beispielsweise den Cloud-Speicher von Amazon verwendet, das Video- und Musik-Streaming und den kostenlosen Versand, dann ist der Paketpreis dafür konkurrenzlos günstig.
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