Inkognito surfen 2024: Diese Fallstricke müsst ihr kennen
Im Internet ist niemand anonym, und der Inkognito-Modus schützt eure Privatsphäre nicht? Das stimmt, zumindest teilweise.
Der Privatmodus des Browsers und seine Vor- und Nachteile
- Leicht zu aktivieren
- Geeignet, wenn andere Nutzer eures Geräts das eigene Surfverhalten nicht sehen sollen
- Sowohl auf Computer, Tablet und Smartphone nutzbar
- Browserverläufe, Cookies und eure Eingaben in Formularen werden nicht gespeichert
- Keine Anonymität im Netz
- Kein sicherer Schutz eurer Privatsphäre beim Surfen
- Analyse des Surfverhaltens noch möglich, besuchte Websites erkennen euch noch
Tipp 1: Virtuelles Privates Netzwerk (VPN) installieren
- Hohe Datensicherheit
- Leitet Serveranfragen über zwischengeschaltete Server weiter
- Umgeht Geoblocking
- In der Regel kostenpflichtig
Tipp 2: Tor-Browser verwenden
- Kostenlos
- Verwendet in Schichten ausgebautes Netzwerk für Anonymisierung
- Nachteil: Eure Surfgeschwindigkeit sinkt
Ihr könnt VPN und Tor in zwei Kombinationen verwenden, um die jeweiligen Schwächen auszugleichen und wirklich sicher zu surfen.
Inhaltsverzeichnis
Wer sich im Internet bewegt, möchte manchmal gerne unerkannt bleiben. Suchanfragen zu heiklen Themen sollen privat bleiben und nicht etwa im Browserverlauf erscheinen, wo Freunde, Familienmitglieder oder der Partner darüber stolpern können. Vielleicht wollt ihr eure Daten aber auch vor eurem Provider schützen, eure IP-Adresse verbergen oder generell sicher im Netz surfen?
Der Inkognito-Modus im Browser macht es anderen Nutzern schwerer, eure Schritte im Internet zu verfolgen. Echte Anonymität und Sicherheit können euch aber nur ein guter VPN-Anbieter oder der Tor-Browser liefern. In unserem großen VPN-Anbieter-Test 2024 stellen wir euch die verschiedenen Möglichkeiten und unseren Testsieger ExpressVPN vor.
Im normalen Browser aktiviert (und deaktiviert) ihr den Inkognito-Modus mit einem einfachen Klick. Fallt aber nicht auf den Irrglauben rein, damit wirklich privat zu surfen. Denn tatsächlich ist der Inkognito-Modus im Browser längst nicht so sicher, wie ihr vielleicht glaubt.
Da Cookies beispielsweise erst zum Ende der Sitzung gelöscht werden, können Seitenbetreiber das Surfverhalten durchaus analysieren. Ebenso werden euer Standort oder euer Provider nicht verborgen, und natürlich schützt das Inkognito-Surfen nicht vor Viren oder Malware.
Wie privat ist der Privatmodus im Browser?
Die schlechte Nachricht zuerst: Alleine mit dem Privatmodus im Browser könnt ihr nicht anonym surfen. Abhängig von der Person, die ihn knacken möchte, kann es etwas länger dauern, aber wirklich sicher ist dieser Modus nicht.
Bei einem Browser wie Google Chrome könnt ihr den Verlauf im Inkognito- Modus dennoch nicht wiederherstellen, da dieser gar nicht erst angelegt wird. Ebenso werden keine Cookies oder Informationen, die ihr in Formulare eintragt, gespeichert. Allerdings gibt es verschiedene Programme, die Handys und Computer ausspionieren, sodass deine Webaktivitäten trotz Privatmodus einsehbar werden.
Gänzlich nutzlos ist der Inkognito-Modus aber nicht. Alle Daten, die während eures Surfens anfallen, werden nur temporär gespeichert. Der Browserverlauf ist also für andere Nutzer des Geräts nicht mehr einsehbar. Wer für seinen Partner heimlich ein Geschenk sucht, ist mit dieser Einstellung im Browser gut beraten, solange der Partner nicht aus Misstrauen beginnt, die technischen Lücken des Inkognito-Modus auszunutzen.
Ob ihr gerade im Privatmodus surft oder nicht, erkennt ihr an einem kleinen Maskensymbol, das beim aktivierten Inkognito-Modus im Rahmen des Browsers angezeigt wird.
Doppelt hält besser: Der Inkognito-Modus bei Chrome
Google ist sehr ehrlich in der Beschreibung des Privatmodus. In der Google Chrome Hilfe wird sehr deutlich aufgeführt, dass ihr auch beim Inkognito-Surfen für besuchte Websites, euren Internetanbieter oder euren Arbeitgeber sichtbar seid.
Ihr startet eine private Session, indem ihr im Browser oben rechts auf das Dreipunkt-Menü klickt und die Option „Neues Inkognitofenster“ auswählt.
Alternativ wählt die Tastenkombination Strg + Shift + n; bzw. Cmd + Shift + n auf dem Mac. In dem Fenster, das sich öffnet, seid ihr nun privat online.
Der private Modus bei Firefox
Der Privatmodus des Firefox-Browsers von Mozilla wirkt sich ebenso aus wie der Inkognito-Modus des Chrome-Browsers und sorgt nicht für eure Anonymität im Netz. Und ebenso wie bei Chrome gelangt ihr sehr einfach in den privaten Modus: Klickt oben rechts auf das Menü mit den drei Strichen (Burger-Menu) und wählt den Punkt „Neues privates Fenster“.
Alternativ drückt die Tastenkombination Strg + Shift + p bzw. Cmd + Shift + p auf dem Mac.
Der Inkognito-Modus bei Opera
Auch Opera ermöglicht es euch, mit einem Klick oder einer Tastenkombination den Inkognito-Modus zu starten. Klickt auf das rote O oben links und wählt “Neues privates Fenster“ aus.
Alternativ drückt ihr Strg + Shift + n.
Anders als Firefox und Chrome bietet Opera einen integrierten VPN-Dienst. Diesen aktiviert ihr bei der ersten Nutzung unter Menü ➞ Einstellungen ➞ Datenschutz & Sicherheit ➞ VPN. Anschließend reicht ein Klick auf das VPN-Symbol für die Aktivierung oder Deaktivierung.
Da es sich um einen kostenlosen VPN-Dienst handelt, ist allerdings trotz allem ein gewisses Maß an Vorsicht geboten. Zusätzlich könnt ihr in den Einstellungen auch Werbung und Tracker blockieren.
Geheimer Modus auf dem Handy: Sicher Inkognito und mobil surfen?
Auch eure Smartphones sammeln Cookies und zeichnen euren Browserverlauf auf. Und so wie am Computer könnt ihr auch die Browser-Apps auf dem Handy im Privatmodus nutzen. Die Vor- und Nachteile gleichen dabei denen am Rechner: Der Verlauf, Eingaben, Kennwörter und Cookies werden nicht gespeichert. Unsichtbar seid ihr deshalb aber dennoch nicht.
Inkognito unterwegs mit dem Android
Um mit eurem Android-Smartphone oder -Tablet inkognito zu surfen, öffnet die Chrome-App und tippt auf das Menü mit den drei Punkten rechts neben der Adressleiste. Wählt dort die Option „Neuer Inkognito-Tab“. Ihr könnt nun beide Tabs verwenden, surft aber nur im Inkognito-Tab privat.
Auch die Firefox- und Opera-App funktionieren auf diese Weise, wenn ihr inkognito surfen wollt. Neben der URL der besuchten Seite seht ihr ein Quadrat mit einer Zahl, welche die Menge der geöffneten Tabs angibt. Tippt sie an um zur Übersicht aller Tabs zu gelangen und zwischen Inkognito-Fenstern und normalen Browser-Tabs zu wechseln.
Es ist durchaus möglich, im Inkognito-Modus Google Maps zu nutzen. Dafür müsst ihr nur die App öffnen und oben rechts auf euer Profilbild tippen, um die Option „Inkognitomodus aktivieren“ zu wählen. Allerdings sind im Privatmodus einige Funktionen nicht nutzbar, darunter das Pendeln, der Standortverlauf, Offlinekarten oder das Google Assistant-Mikrofon.
In der YouTube-App aktiviert ihr den Privatmodus ebenso wie bei Google Maps. Auch hier sind dadurch einige Funktionen nicht nutzbar, wie etwa der Abonnement-Bereich.
Der Inkognito-Modus auf dem iPhone
Auch mit dem iPhone könnt ihr im Privatmodus surfen. Dafür müsst ihr lediglich Safari öffnen und auf das Symbol der beiden übereinander liegenden Quadrate tippen. Wählt anschließend die Option „Privat“. Das Deaktivieren dieser Funktion funktioniert auf die gleiche Weise. Dass ihr in Safari das private Surfen aktiviert habt, erkennt ihr daran, dass Safari nun dunkel oder schwarz anstelle von grau oder weiß ist.
Anonym surfen: So surft ihr wirklich inkognito
Der Privatmodus reicht euch nicht, weil ihr wirklich inkognito surfen wollt? Dann werdet ihr auf einen VPN-Anbieter oder den Tor-Browser zurückgreifen müssen. Denn nur so könnt ihr wirklich eure Identität verschleiern und euch unbehelligt im Web bewegen. In unserem großen VPN-Test 2024 stellen wir dir die besten Anbieter vor.
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Nutzt einen guten VPN-Anbieter
VPN steht für „Virtuelles Privates Netzwerk“. Dadurch bleiben eure Daten verschlüsselt und ihr surft privat. Unser beliebtester VPN-Anbieter ist ExpressVPN:
- Leitet Server-Anfragen über zwischengeschalteten Server weiter, dadurch Änderung der IP-Adresse
- Umgeht Geosperren
- Hohe Datensicherheit
Verwendet den Tor-Browser
Tor ist ein spezieller Browser für mehr Sicherheit beim Surfen:
- Der Browser verwendet ein spezielles Netzwerk
- Das in Schichten (wie bei einer Zwiebel) aufgebaute Netzwerk anonymisiert Nutzer
- Anfragen werden mehrfach weitergeleitet, ehe sie ihr Ziel erreichen
Der Tor-Browser hat leider auch ein paar Nachteile, wie z.B. die eher langsame Geschwindigkeit oder dass rund 1,3 Millionen Websites ihn standardmäßig sperren. Diese werden von den Vorteilen aber auf jeden Fall aufgewogen. Hier stellen wir euch den Tor-Browser im Detail vor.
Doppelt hält besser: VPN und Tor gemeinsam nutzen
Kombiniert und richtig konfiguriert können Tor und VPN ihre jeweiligen Schwächen ausgleichen.
- Deutlich mehr Sicherheit, unhackbar
- Unterschied, ob Tor durch VPN oder VPN durch Tor
- Empfehlenswert, wenn kein Besuch im Darknet geplant ist: VPN durch Tor
Den genauen Unterschied zwischen beiden möglichen Kombinationen hat mein Kollege Steve in seinem Artikel darüber, wie ihr VPN und Tor gemeinsam nutzen könnt, ausführlich beschrieben.
Fazit: Echte Privatsphäre ist mit etwas Einsatz möglich
Wer nur seine Online-Shoppingtouren oder ähnliches vor Familie und Freunden geheim halten will, kann dies mit dem privaten Modus seines Browsers erreichen. Sobald ihr die Sitzung beendet, werden alle temporären Daten wie Cookies oder der Browserverlauf gelöscht.
Wirkliche Anonymität ist dadurch aber nicht möglich. Um wirklich sicher und unerkannt zu surfen, benötigt ihr einen VPN-Anbieter wie ExpressVPN oder NordVPN und den Tor-Browser. Jeder für sich bringt schon viele Vorzüge mit sich, doch kombiniert bilden sie ein sehr starkes Bollwerk für deine Privatsphäre.
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