SaferVPN Test: Ist der Dienst wirklich der schnellste?
Der VPN-Anbieter SaferVPN wirbt auf seiner Website, das schnellste und einfachste VPN zu sein. Dies ist bei dem großen Feld an Konkurrenten natürlich eine mehr als mutige Aussage. Ob der Dienst aus Israel am Ende seine Erwartungen erfüllt, erfahrt ihr in diesem Test.
2,03 € pro Monat (im 3-Jahres-Abo für 73,11 €)
Inhaltsverzeichnis
Seine Website hat der Dienst sehr international aufgesetzt und hat für euch den informativen Teil mit der Leistungsbeschreibung in insgesamt 16 Sprachen übersetzt. Sobald es in den Support-Bereich geht steht euch allerdings nur Englisch zur Verfügung. Leider steht auch die Oberfläche der Clients nur in englischer Sprache zur Verfügung.
Der aus Israel stammende Dienst bietet neben dem VPN-Client auf der Website von Flashrouters auch drei vorkonfigurierte Router mit SaferVPN an. Damit könnt ihr euer komplettes Netzwerk ohne weitere Aktionen sicher schützen. Die Router kosten je nach Modell zwischen 199,99 und 249,99 US-Dollar.
Neben dem auf Privat-Kunden ausgerichteten Dienst bietet die Betreiber-Firma von SaferVPN mit Perimeter 81 auch noch eine kommerzielle Lösung für Firmen an.
Sein Versprechen, der schnellste VPN-Dienst zu sein, kann SaferVPN in unserem Test nicht halten. Die Ergebnisse sind aber trotzdem gut: Je nach Server werden über 40 Megabit pro Sekunde als Download-Rate erzielt.
Dennoch gibt es in unserem großen VPN-Anbieter Test noch ein paar Dienste, die einen deutlich besseren Datendurchsatz bieten, wie etwa PrivateVPN, ExpressVPN oder NordVPN.
Zahlreiche Komfort- und Sicherheitsfunktionen
SaferVPN bietet euch nahezu alles, was ihr für einen sicheren Ausflug ins Internet benötigt.
Die Entwickler haben den SaferVPN-Client mit allen wichtigen Sicherheitsfunktionen versehen, damit ihr unentdeckt im Internet surfen könnt.
Dank der automatischen WLAN-Sicherheit aktiviert SaferVPN automatisch ein VPN, sobald ihr euch an ein WLAN anmeldet, das ihr nicht ausdrücklich als vertrauenswürdig gekennzeichnet habt.
Falls die VPN-Verbindung einmal abreißen sollte, habt ihr mit KillSwitch einen Notschalter, welcher auch die Internet-Verbindung stoppt.
Bei der Verschlüsselung setzt PrivateVPN AES256 und Perfect Forward Secrecy ein. Dies ist ein zusätzlicher Schutzmechanismus. Bei jedem neuen Aufbau einer VPN-Verbindung und alle 60 Minuten während einer bestehenden Verbindung wird ein neuer Verschlüsselungsschlüssel generiert.
Dies schützt euch besonders vor Malware oder Hackern, die bereits Zugriff zu eurem Computer haben. Sie können nur die Inhalte der aktuellen VPN-Verbindung mitlesen. Sobald der Schlüssel wechselt – also spätestens nach 60 Minuten – werden sie ausgesperrt.
Falls ihr regelmäßig US-Netflix anschaut oder britische Streaming-Dienste nutzt, müsst ihr nicht nach einem passenden Streaming-Server suchen. SaferVPN stellt euch hierfür zwei spezielle Einwahl-Server zur Verfügung.
Bei meinem Test hat leider der Download von Torrent-Dateien nicht funktioniert. Hier blockt der Client die Übertragung, auch von offiziellen Linux-Distributionen.
VORTEILE
- Günstiges Angebot
- Gute Download-Raten bei vielen europäischen Servern
- Flexible Auswahl an Protokollen
- Große Anzahl an unterstützten Geräten
NACHTEILE
- Keine Torrent-Unterstützung
- Oberfläche nur auf Englisch
- Qualität des Live-Supports verbesserungswürdig
Geringe Kosten bei 36 Monaten Laufzeit
SaferVPN bietet euch insgesamt drei verschiedene Preismodelle an. Diese unterscheiden sich allerdings nur in der Laufzeit. Den günstigsten monatlichen Preis von aktuell 2,03 Euro pro Monat (im 3-Jahres-Abo für 73,11 Euro) erzielt ihr beim Abschluss eines Vertrags über 36 Monate (Stand: 14. September 2020).
Daneben habt ihr noch die Wahl zwischen einem 1-Jahres-Abo oder einer Laufzeit von einem Monat. In diesen Fällen belaufen sich die monatlichen Kosten auf umgerechnet 4,46 Euro bzw. 10,52 Euro.
Als Zahlungsmittel stehen euch die üblichen Kreditkarten, PayPal und Bitcoin zur Verfügung.
Damit ihr nicht die Katze im Sack kauft, erhaltet ihr von SaferVPN eine 30-tägige Geld-zurück-Garantie. Ihr müsst dazu lediglich eine E-Mail an den Support schreiben.
Darüber hinaus könnt ihr den Dienst auch einen Tag komplett ohne Angabe eines Zahlungsmittels testen.
Sehr gute Benutzerfreundlichkeit bei allen Clients
Die Einstiegsseite von SaferVPN ist sowohl bei den Desktop-Clients als auch bei Android und iOS sehr einfach gehalten. Ihr wählt darauf lediglich den gewünschten Serverstandort aus und startet anschließend den Dienst.
Ihr könnt auf dem Windows-Clients festlegen, wann und wie dieser gestartet wird: ihr könnt SaferVPN entweder manuell starten oder automatisch beim Systemstart. Dies legt ihr entsprechend auf der Registerkarte „General“ fest.
An dieser Stelle findet ihr auch eine Funktion zum Überprüfen auf Updates. Damit seht ihr direkt, ob ein Update zur Verfügung steht und könnt dieses installieren.
Sehr hilfreich sind die verschiedenen automatischen Funktionen, welche in den Client integriert wurden: die automatische Auswahl des besten VPN-Protokolls, die automatische Aktivierung der WiFi-Sicherheit bei unsicheren WLANs und die automatische Bestimmung des besten Server-Standorts.
Wenn ihr den VPN-Dienst nutzen möchtet um Streaming-Angebote in den USA oder Großbritannien zu nutzen, bietet euch SaferVPN spezielle Server dafür an. Ihr müsst somit nicht mehr alle Server durchtesten, sondern könnt euch auf jeweils einen Server konzentrieren.
Große Bandbreite an unterstützten Endgeräten
SaferVPN unterstützt eine breite Auswahl an Geräte-Plattformen. Für Windows und macOS erhaltet ihr einen eigenständigen Client sowie eine sehr detaillierte Anleitung, wie ihr diesen in Betrieb nehmt.
Darüber hinaus findet ihr in den App Stores von Google und Apple jeweils eine eigene App, mit der ihr SaferVPN nutzen könnt.
Neben den Clients für die unterschiedlichen Betriebssysteme bietet euch SaferVPN auch noch Erweiterungen für den Chrome-Browser und den Firefox-Browser an. Diese sind beide mit einem WebRTC Schutz ausgestattet. Eure IP-Adresse kann somit trotz bestehendem Browser-Fehler nicht ermittelt werden.
Neben diesen Geräten unterstützt SaferVPN noch zahlreiche Router, Streaming-Geräte und NAS-Systeme. Dabei werden abhängig von den Geräten unterschiedliche VPN-Protokolle eingesetzt. Für jedes unterstützte Gerät gibt es eine detaillierte Anleitung im Support-Bereich.
Durch das unterstützte VPN-Protokoll könnt ihr SaferVPN generell auf allen Geräten einsetzen, die eine OpenVPN Unterstützung bieten. Die passenden Konfigurations-Dateien findet ihr online im Support-Bereich.
SaferVPN ist in 34 Ländern präsent
SaferVPN betreibt laut Angaben auf seiner Website über 700 Server in insgesamt 34 Ländern. Dazu gehören eine Vielzahl von europäischen Ländern, aber auch zahlreiche Server in Nord- und Südamerika sowie in Asien.
In den USA sowie in Großbritannien gibt es spezielle Server zum Streamen von Videoinhalten.
In meinen Tests konnte ich problemlos verschiedene BBC-Inhalte in Großbritannien sowie Filme aus dem US-Netflix-Angebot abspielen.
Darüber hinaus stehen für die USA sowohl Server an der West-, als auch an der Ost-Küste zur Verfügung.
Gute Geschwindigkeit - jedoch nicht die Schnellsten
Die Geschwindigkeits-Messung habe ich wie gewohnt auf meinem Windows-7-Computer mit aktuellen Updates und dem Dienst Speedtest durchgeführt.
Für den Test habe ich in den Einstellungen durchgängig die automatische Protokoll-Ermittlung verwendet. Die Ergebnisse sind gut gewesen, vor allem in Deutschland, den Niederlanden und in Großbritannien konnten Download-Raten zwischen knapp 40 Megabit pro Sekunde und gut 45 Megabit pro Sekunde erreicht werden.
Server | Ohne VPN | Deutschland | USA Osten | Schweiz | UK Streaming | Niederlande |
---|---|---|---|---|---|---|
Download | 161,9 MBit/s | 45,7 Mbit/s | 11,5 Mbit/s | 28,9 Mbit/s | 41,0 Mbit/s | 38,2 Mbit/s |
Upload | 9,9 Mbit/s | 9,2 Mbit/s | 8,6 Mbit/s | 9,2 Mbit/2 | 9,1 Mbit/s | 9,3 Mbit/s |
Ping | 15 ms | 21 ms | 149 ms | 27 ms | 27 ms | 27 ms |
Damit erreicht SaferVPN nicht ganz die Spitzenwerte von PrivateVPN oder ExpressVPN – die teils deutlich über 50 Megabit pro Sekunde sind – und kann auch sein Werbeversprechen „Das weltweit schnellste VPN“ nicht einhalten.
Ihr werdet jedoch bei den meisten Downloads und auch beim Videostreaming – selbst mit 4K-Auflösung – nicht an die Grenzen des VPNs stoßen.
Sicherheitstests gut gemeistert
Bei der Verbindung zwischen eurem Computer und dem VPN-Dienst kann es, je nach Umgebung, zu Lücken im VPN-Tunnel kommen. Diese ermöglichen es einem Hacker oder Angreifer, eure wahre IP-Adresse und damit auch euren Standort ausfindig zu machen.
Die beiden größten Gefahrenherde sind die DNS-Lücke sowie die IPv6-Lücke. Zur Überprüfung der DNS-Lücke habe ich wie immer den Online-Dienst DNS-Leak-Test in der erweiterten Version eingesetzt.
Dieser liefert bei einer Verbindung über den deutschen VPN-Server genau einen DNS-Server zurück. Der DNS-Server, welchen UnityMedia für die Adressauflösung einsetzt, ist nicht in der Liste dabei. Damit scheint der Dienst sicher zu sein.
Ich habe das Ergebnis anschließend mit einem zweiten Test von Hidester gegengeprüft und den gleichen DNS-Server als Rückmeldung erhalten.
SaferVPN hat diesen Test somit bestanden und besitzt keine DNS-Lücke.
Die zweite Sicherheits-Check prüft, ob nur eure vom DSL-Dienstleister zugewiesene IPv4-Adresse verschleiert wird sondern auch die IPv6-Adresse. Dafür nutze ich den Online-Dienst ipv6test. Bei nicht aktiviertem VPN liefert er euch die IP-Adressen eures Anschlusses aus dem Adressbereich eures DSL-Anbieters zurück.
Sobald ihr den VPN-Client aktiviert habt, erscheint im Bereich IPv4 Connectivity die IP-Adresse, die euch SaferVPN zugewiesen hat. Im Bereich IPv6 Connectivity erscheint lediglich die Meldung „Not supported“. Dies ist ein Kennzeichen für eine erfolgreiche Unterdrückung eurer IPv6-Adresse.
Damit hat SaferVPN auch diesen Test erfolgreich bestanden.
Innerhalb des Clients habt ihr darüber hinaus noch die Möglichkeit, auf der Registerkarte mit „KillSwitch“ die gleichnamige Funktion zu aktivieren.
Diese sorgt für eine Unterbrechung der Internet-Verbindung, wenn eine aktive VPN-Verbindung plötzlich unterbrochen wird. Ansonsten erscheint eure IP-Adresse, bis ihr die VPN-Verbindung wieder manuell aufgebaut habt, für jeden Angreifer sichtbar.
Darüber hinaus könnt ihr SaferVPN so konfigurieren, dass bei einer Verbindung mit einem unbekannten WLAN automatisch eine VPN-Verbindung aufgebaut wird. Dies hat in meinen Tests unterwegs bei verschiedenen WLANs problemlos funktioniert.
Für die Verbindung zwischen eurem Windows Client und dem VPN-Server habt ihr insgesamt 4 unterschiedliche Protokolle zur Auswahl.
Protokoll | Verschlüsselung: Daten | Verschlüsselung: Kontrollnachricht | Geschwindigkeit | Sicherheit |
---|---|---|---|---|
IKEv2 | AES-256 | SHA256 | Schnell | Sehr sicher |
OpenVPN | AES-256 | SHA256 | Sehr schnell | Sicher |
L2TP/IPSec | AES-128 | SHA256 | Akzeptabel | Keine bekannten Schwachstellen |
PPTP | MPE 128 | Am besten | Mehrere bekannte Schwachstellen |
Aufgrund der unterschiedlichen Geschwindigkeit und den sehr stark differierenden Sicherheits-Stufen empfehle ich euch, wenn verfügbar IKEv2 oder OpenVPN einzusetzen. Sollte dies nicht möglich sein, weicht zur Not auf L2TP aus. Aufgrund der bekannten Sicherheitslücken solltet ihr PPTP nicht einsetzen.
Falls ihr OpenVPN über einen anderen Client als das SaferVPN Programm oder die App einsetzen möchtet, findet ihr im Support-Bereich die Konfigurationsdateien für die einzelnen Server sowie die Protokolle UDP und TCP.
Für etwas bedenklich halte ich jedoch die Logging-Aktivitäten von SaferVPN: jeder An- und Abmeldevorgang wird protokolliert, ebenso die übertragene Datenmenge. Diese Daten sind angeblich zur Gewährleistung der Service-Qualität notwendig. SaferVPN garantiert auf seiner Website, dass keine Verknüpfung zwischen eurer IP-Adresse und diesen Daten erfolgt.
Support mit Luft nach oben
SaferVPN hat sehr viel Aufwand in den Hilfe-Bereich auf seiner Website investiert. Dort findet ihr zum einen zu allen Endgeräten, die unterstützt werden, eine detaillierte Installationsanleitung für Client oder App.
Sollte es darüber hinaus noch Probleme geben, stehen euch im Support-Bereich verschiedene Rubriken im Hilfe-Center zur Verfügung. Diese gehen von einfachen Einstiegsfragen bis hin zu Abrechnungsthemen.
Die Betreiber von SaferVPN haben für euch auch eine Reihe von Anwender-Videos auf YouTube in einem eigenen Channel zur Verfügung gestellt. Dort zeigen sie euch, wie ihr beispielsweise in öffentlichen WLANs sicher surft oder SaferVPN auf Windows installiert.
Solltet ihr an dieser Stelle nicht die passende Antwort finden, stehen euch alternativ noch der Live-Chat oder ein Hilfe-Formular zur Verfügung.
Der Live-Support war wie versprochen 24×7 verfügbar. Allerdings war die Qualität des Live-Supports nicht besonders überzeugend. Ich hatte Probleme mit der Funktion zur Ermittlung des optimalen Servers. Diese hatte mich immer mit der Schweiz verbunden. Der Server war allerdings, wie ihr in den Messungen sehen könnt, bei weitem nicht der schnellste Server.
Ich hatte das Problem dem Support-Mitarbeiter „Simon Webber“ gechattet. Dieser hatte allerdings außer Standard-Antworten und Verweisen auf die FAQs keine sinnvollen Lösungen parat. Nach knapp 45 Minuten habe ich den Chat entnervt aufgegeben.
Der Standard-Support funktioniert gut und auch die Erreichbarkeit des Live-Chats lässt keine Wünsche offen. Leider sind die kompletten Hilfe-Texte lediglich in englischer Sprache verfügbar und auch die Qualität des Supports war zumindest in meinem Fall nicht überzeugend.
Mein Fazit: Erwartungen (fast) erfüllt
Auch wenn SaferVPN sein besagtes Ziel, das schnellste VPN zu sein nicht wirklich schafft, empfehle ich euch trotzdem einen zweiten Blick auf den Anbieter.
VORTEILE
- Günstiges Angebot
- Gute Download-Raten bei vielen europäischen Servern
- Flexible Auswahl an Protokollen
- Große Anzahl an unterstützten Geräten
NACHTEILE
- Keine Torrent-Unterstützung
- Oberfläche nur auf Englisch
- Qualität des Live-Supports verbesserungswürdig
Für rund 2,00 Euro erhaltet ihr einen leistungsfähigen und sicheren Dienst.
Dank der intuitiven Oberflächen eignet sich SaferVPN sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene. Dank der Automatik-Funktionen könnt ihr die Einstellungen getrost dem Client überlassen, wenn ihr euch nicht weiter darum kümmern möchtet.
Lediglich die fehlende deutsche Oberfläche, der englischsprachige Support und die fehlenden Möglichkeiten zum Torrent-Download sind Argumente für eine Alternative.
Ein Dienst mit ähnlichen Leistungs-Parametern, aber einer deutschsprachigen Oberfläche und Torrent-Support ist NordVPN. Für diesen zahlt ihr ab 3,49 Euro pro Monat (im 2-Jahres-Abo für 83,76 Euro).
Keine Kommentare