Meine Erfahrung mit der Olympus PEN E-PL9 Systemkamera: Stimmen bei dem kleinen Schmuckstück auch die inneren Werte?
Dass bei Menschen nicht nur die äußeren Werte zählen, ist längst bekannt. Aber ist der gleiche Grundsatz auch auf Kameras anwendbar? Jedenfalls solltet ihr euch von der optischen Erscheinung und den starren Produktdaten nicht blenden lassen.
Bei der Olympus PEN E-PL9 ist mir sofort der elegante Retro-Look ins Auge gestochen. Darum haben wir uns die Sonnenbrillen aufgesetzt und zeigen euch, ob bei der Systemkamera auch die inneren Werte des kleinen Schmuckstücks mit dem schicken Design mithalten können.
Handhabung: Kompakte Designer-Kamera mit Einschränkungen
Das Aussehen der PEN E-PL9 richtet sich ganz klar an eine bestimmte Zielgruppe: design-verliebte Einsteiger- und Hobbyfotografen. Der Retro-Look des Gehäuses ist an die 50 Jahre alte Olympus PEN F angelehnt und mit sehr schickem Kunstleder überzogen.
Mich persönlich spricht die Optik auf jeden Fall an und ein Freund fragte mich sogar: Was trägst du denn da für ein kleines Schmuckstück mit dir herum?
Bei der achten Generation der PEN E-PL-Produktlinie könnt ihr zwischen diesen drei Farbvarianten auswählen. In unserem Test verwendeten wir die Version in weiß/silber.
- Olympus PEN E-PL9 in schwarz/silber
- Olympus PEN E-PL9 in weiß/silber
- Olympus PEN E-PL9 in braun/silber
Die OM-D E-M10 Mark III ist preislich gesehen das direkte Konkurrenzmodell und stammt aus dem eigenen Hause des Herstellers. Auch diese DSLM hatte ich im Test bei Sonntagmorgen. Unseren Artikel könnt ihr hier lesen: OM-D E-M10 Mark III Systemkamera im Test.
Das Design der OM-D E-M10 Mark III erinnert an alte SLR-Apparate und nicht wie bei der PEN E-PL9 an Rangefinder-Kameras. Trotzdem gefällt mir auch dieser Retro-Look sehr gut. Da sich über Geschmack ja bekanntlich streiten lässt, müsst ihr selbst entscheiden, welches Aussehen euch besser gefällt.
Doch ein schickes Design ist nicht alles! Wir wollen auch Fotografieren – dazu benötigen wir eine alltagstaugliche Kamera mit einer einfachen Bedienung.
Aufgrund des kleinen Gehäuses müsst ihr bei kompakten Systemkameras zwangsläufig Einschränkungen bei der Handhabung in Kauf nehmen. Bei der PEN E-PL9 bemerkt ihr dies daran, dass sie nur ein Einstellrad besitzt. Die meisten anderen Einsteigermodelle, wie zum Beispiel die Fujifilm X-T100, die Sony Alpha 6000 oder die Panasonic GX80, bieten euch hingegen zwei oder sogar drei Rädchen.
Wenn ihr von Anfang an wisst, dass ihr euch nicht aus dem Automatikmodus herauswagen wollt, wird euch das nicht stören. Für alle experimentierfreudigen, die gerne mit vielen verschiedenen Einstellungen und Effekten spielen, ist das jedoch ein einschränkender Faktor.
Leider hat die PEN E-PL9 keinen eingebauten Sucher. Ich persönlich empfinde das als hinderlich, da ich mich besser auf die Bildkomposition konzentrieren kann und eins mit der Kamera werde, sobald ich durch das kleine Guckloch blicke.
Der Sucher schirmt euch sozusagen vor sämtlichen Ablenkungen ab und es zählt nur noch der Moment vor der Betätigung des Auslösers. Außerdem hilft euch ein Sucher bei starker Sonneneinstrahlung, da ihr euer Auge direkt an die Kamera halten könnt und so nicht das spiegelnde Display benutzen müsst. Wer viel mit einem Smartphone fotografiert, kennt dieses Problem.
Sehr gut gefällt mir außerdem der Touchscreen des Modells. Er unterscheidet sich kaum von der Bedienung eures Smartphones und beschert euch dadurch einen intuitiven Umgang mit der Kamera. Jedoch ist dieser leider nicht zu 100 Prozent integriert. Dadurch müsst ihr die Menüs noch mit den physischen Bedienelementen durchwühlen.
Wie ihr auf dem folgenden Bild erkennt, lässt sich der Touchscreen um 90 Grad nach oben klappen. Wollt ihr beispielsweise ein paar Zentimeter über dem Boden ein Bild schießen, müsst ihr euch nicht in den Dreck legen, um direkt auf die digitale Anzeige schauen zu können.
Außerdem könnt ihr den Bildschirm um 180 Grad nach unten klappen. Dadurch könnt ihr optimal Selbstportraits schießen.
Ich persönlich bin zwar kein großer Selfie-Fan, allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass sich viele von euch über das integrierte Selfie-Display deutlich mehr freuen als ich. Grundsätzlich erfüllt es einen sinnvollen Zweck und hat somit eine Daseinsberechtigung.
Während der Bedienung merkt ihr schnell, dass die Kamera für Einsteiger-Fotografen konzipiert ist. Aus meiner Sicht ist die Handhabung sehr simpel gehalten – und das ist absolut positiv gemeint!
Die wenigen Bedienelemente haben den Vorteil, dass sie gerade Anfänger nicht überfordern. Theoretisch könnt ihr trotzdem die volle Kontrolle über die Kamera übernehmen und beispielsweise im manuellen Modus fotografieren. Das ist allerdings nicht die Stärke dieser Kamera!
Profis wird vom ganzen Hin-und-her-Drehen nicht so schnell schwindelig. Sie brauchen mindestens zwei bis drei Einstellräder und eine Handvoll programmierbarer Knöpfe, um in wenigen Sekunden ISO, Belichtungszeit sowie Blende verstellen zu können.
Aus meiner Sicht stoßen ambitionierte Fotografen deshalb sehr schnell an die Grenzen dieser DSLM und sollten sich lieber nach einem anderen Modell umsehen. Beispielsweise sind die OM-D E-M10 Mark III, die Sony Alpha 6000 oder die Fujifilm X-T100 im gleichen Preissegment angesiedelt, bieten euch jedoch deutlich mehr Räder und Knöpfe, um Einstellungen vorzunehmen.
Für die Handhabung erhält die PEN E-PL9 von mir 80 Prozent. Mich überzeugen die kompakten Abmessungen, das edle Erscheinungsbild und das Selfie-Display. Punktabzug gibt es jedoch für die wenigen Bedienelemente und den fehlenden Sucher.
Bildqualität: Ausreichend, aber nicht chili-scharf
Wie wir nun gesehen haben, hat Olympus bei der PEN E-PL9 einen großen Wert auf das verführerische Design gelegt. Jedoch sollten bei Kameras nicht nur das Aussehen, sondern auch die inneren Werte stimmen! Schließlich ist die verbaute Technik für die Performance verantwortlich.
Der Sensor ist das zentrale Bauteil einer Kamera, wie beispielsweise der Motor eines Autos. Er wandelt das einfallende Licht in ein digitales Bild um. Wie alle Systemkameras von Olympus und Panasonic setzt auch die PEN E-PL9 auf einen Sensor im sogenannten Micro Four Thirds (kurz: MFT) Format.
Dieser ist etwas kleiner als die Sensoren, die Sony, Canon oder Fujifilm in ihren Modellen verbauen.
Den der PEN E-PL9 kann ich leider nur als durchschnittlich bewerten. In den meisten Situationen liefert er euch jedoch sehr schöne Bilder.
Im direkten Vergleich produziert er allerdings nicht ganz so hochwertige Fotos, wie beispielsweise die Sony Alpha 6000 oder die Fujifilm X-T100, obwohl diese beiden Modelle im gleichen Preissegment angesiedelt sind.
Die automatische Bildbearbeitung macht einen ausgezeichneten Eindruck auf mich. Zum Beispiel seht ihr auf dem folgenden Nacht-Foto, dass die Kamera trotz des relativ hohen ISOs von 6.400 noch ein ansehnliches Bild liefert. Hier könnt ihr euch das Bild in voller Auflösung ansehen.
Das mitgelieferte Kit-Objektiv trägt leider nicht zu einer besseren Bildqualität bei. Es ist nicht besonders scharf und kann aus meiner Sicht nicht mit einer der zahlreichen montierbaren Festbrennweiten mithalten. Trotzdem ist es eine solide Allrounder-Optik, mit der ihr tolle Bilder schießen könnt.
Vor allem könnt ihr direkt loslegen. Ihr müsst nicht erst Geld ausgeben und euch zusätzliches Equipment anschaffen.
Ein großer Vorteil des Kit-Objektivs sind seine kleinen Abmessungen. Im eingefahrenen Zustand ist es lediglich so groß wie ein Pancake-Objektiv und somit schrumpft die PEN E-PL9 nahezu auf die Maße einer Kompaktkamera.
Wenn ihr euren Fotos mehr Schärfe oder eine größere Hintergrundunschärfer verleihen wollt, solltet ihr euch bei den zahlreichen Wechselobjektiven für den Micro Four Thirds Anschluss umsehen. Mehr dazu erkläre ich euch im nächsten Kapitel.
Der Automatikmodus der Kamera hat mich positiv überrascht. Egal, ob eine stille Landschaft oder ein hibbeliges Kleinkind:
Er erkennt von ganz allein, was für ein Motiv ihr gerade vor der Linse habt und justiert entsprechend das Fein-Tuning, von dem die meisten nicht mal wissen, wofür es gut ist. Somit braucht ihr euch um Blende, Belichtungszeit und Co. nicht kümmern – für beeindruckende Bilder ist trotzdem gesorgt.
Auch die Nachbearbeitung der JPG-Bilder überzeugt mich. Die Kamera stellt die Farben natürlich dar und meine Fotos sahen immer realitätsgetreu aus.
Doch macht euch in meiner kleinen Galerie selbst ein Bild. Hier könnt ihr euch die Fotos in voller Auflösung ansehen.
Den eingebauten Art-Modus der Kamera finde ich ebenfalls super. Mit ihm stehen euch einige sehr interessante Effekte zur Verfügung, die wie Filter auf Instagram funktionieren. Insgesamt bietet die Kamera 26 Art-Filter und 31 Effekte.
Bei den folgenden Beispielbildern habe ich die Filter in dieser Reihenfolge angewendet. Hier könnt ihr euch die Fotos in voller Qualität ansehen.
- Standard
- Grainy Film
- Pinhole I
- Pop Art
- Cross Process
- Gentle Sepia
- Dramatic Tone
Für fortgeschrittene Fotografen ist der sogenannte „Advanced Photo Mode“ (AP) ein bemerkenswertes Feature. Mit ihm könnt ihr zwischen den folgenden Funktionen wählen:
- Live Composite
- Live Time
- Mehrfachbelichtung
- HDR
- Keystone-Korrektur
- Belichtungs- und Focus-Bracketing
- Automatisches Schwenk-Panorama
- Lautloses Auslösen mit dem elektronischen Verschluss
Schärfer als die Realität ist die Kamera nicht. Doch die Leistung des Sensors und Kit-Objektivs ist gut – in diesem Preissegment allerdings nicht die Beste. Die vielen Software-Features, Filter und Effekte sind aber ein cooles „Nice-to-have“. Deshalb bekommt sie von mir 75 Prozent in dieser Kategorie.
Objektivauswahl: MFT lässt bei euch keine Wünsche offen
Effekte hin oder her – sie sind spaßig für nachträgliche Spielereien. Für uns steht jedoch erst mal das reine, unverfälschte Foto und seine Qualität im Vordergrund. Dafür ist nicht nur der Sensor, sondern vor allem das vor ihm liegende Glas ausschlaggebend.
Der große Vorteil von Systemkameras? Im Gegensatz zu Kompaktkameras habt ihr die Möglichkeit das Objektiv zu wechseln. Alle Unterschiede der beiden Kamera-Typen lest ihr in unserem Artikel: Kompaktkameras vs. Systemkameras.
Hier öffnet euch die PEN E-PL9 Tür und Tor zum größten Marktplatz für DSLM-Wechselobjektive. Olympus und Panasonic Modelle teilen sich den sogenannten Micro Four Thirds Anschluss, für den es die größte Auswahl an unterschiedlichen Optiken gibt.
In unserem Artikel über die besten MFT-Objektive gebe ich euch eine ausführliche Anleitung, wie ihr das perfekte Modell für eure Ansprüche findet. Hier habe ich euch meine sieben Favoriten zusammengefasst:
- Beste Normal-Festbrennweite: Panasonic LUMIX G 25 mm F1.7 ASPH
- Bestes Portrait-Objektiv: Olympus M.Zuiko 45 mm F1.8
- Bestes Weitwinkel-Objektiv: Samyang 12 mm F2.0
- Bestes Kit-Upgrade: Olympus M.Zuiko 12-40 mm 1:2.8 Top Pro
- Bestes Telezoom-Objektiv: Olympus M.Zuiko 40-150 mm F4.0-5.6 R
- Bestes Fisheye-Objektiv: Walimex Pro 7,5 mm F3.5
- Bestes Makro-Objektiv: Olympus M.Zuiko 60 mm 1:2.8 Macro
Wenn ihr die Auswahl mit denen der anderen Hersteller gegenüberstellen wollt, könnt ihr gerne unserem Canon Objektive Vergleich, unserem Fuji Objektive Test und unserer Übersicht der besten Sony Alpha 7 ii Objektive oder der besten Objektive für die Sony Alpha 6000 einen Besuch abstatten.
Egal, ob ihr ein Telezoom-Objektiv für eine Safari, ein Portrait-Objektiv für einen unscharfen Hintergrund oder ein Makro-Objektiv für Nahaufnahmen benötigt: Die zahlreichen Optiken für den MFT-Mount lassen bei Hobby-Fotografen kaum Wünsche offen.
Doch woran liegt das? Wollen euch die Hersteller etwa mit Zahlen blenden und zum Verkauf verleiten?
In gewisser Weise schon: Micro Four Thirds Kameras haben einen kleineren Sensor als die Modelle der anderen Hersteller. Deshalb benötigt ihr eine größere Blende, um die gleiche Bildqualität und Hintergrundunschärfe zu erreichen wie bei den Modellen von Sony, Canon und Fujifilm.
Beispielsweise bietet euch ein Objektiv mit einer Blende von F1.8 an einer MFT-Kamera eine schlechtere Performance als an einer Kamera mit einem größeren APS-C Sensor.
Hört sich erst einmal kompliziert an, ist nach genauerer Betrachtung aber ganz simpel. Wenn euch die Thematik interessiert, könnt ihr in diesem englischen Video mehr darüber erfahren.
Insgesamt gebe ich der PEN E-PL9 90 Prozent für diese Kategorie. Die Auswahl an verschiedenen Objektiven ist die Größte unter allen Systemkameras und lässt Fotografen-Herzen höher schlagen. Für jede Situation gibt es die passende Optik. Trotzdem kann sie noch nicht ganz mit dem Sortiment an Nikon- oder Canon-Objektiven für Spiegelreflexkameras mithalten.
Geschwindigkeit: Wohl eher Geh-schwindigkeit
Olympus Systemkameras sind nicht für den schnellsten Autofokus bekannt. Auch die PEN E-PL9 bekleckert sich hier nicht mit Ruhm. Bedauerlich, dass der Hersteller sie lediglich mit einem Kontrast-Autofokus ausstattet. Dieser ist deutlich langsamer als der Phasen-Autofokus, den beispielsweise die Sony Alpha 6000 verwendet.
Immerhin hat sich die Anzahl der Kontrast-Autofokus-Punkte auf 121 verbessert. Somit bietet euch die PEN E-PL9 immerhin 30 Punkte mehr als ihr Vorgänger.
Mit 8,6 Bildern pro Sekunde ist die Serienbildfunktion zwar nicht schlecht, doch leider hält die Kamera diese Geschwindigkeit nicht einmal für 2 Sekunden durch. Bereits nach 14 gespeicherten RAW-Aufnahmen macht der Puffer schlapp und ihr müsst darauf warten, bis die Kamera die Bilder auf die Speicherkarte geschrieben hat.
Ich mach’s flott: Die PEN E-PL9 befindet sich in dieser Kategorie nicht auf der Überholspur.
Im Vergleich zu anderen Einsteiger-Systemkameras ordne ich sowohl den Autofokus als auch den Puffer der Kamera ins untere Mittelfeld ein. Für den täglichen Gebrauch ist die PEN E-PL9 jedoch ausreichend schnell. Deshalb bekommt sie von mir 65 Prozent für ihre Geschwindigkeit.
Wenn ihr euch auf das Fotografieren von sich schnell bewegenden Motiven konzentrieren wollt, solltet ihr euch lieber die Sony Alpha 6000 oder unseren Testsieger, die etwas preisintensivere Fujifilm X-T20, ansehen.
VORTEILE
- Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Exzellente Bildqualität
- Hohe Serienbildrate
- Rasant schneller Autofokus
- Kompaktes Gehäuse
NACHTEILE
- Kein 4K-Video
Produkteigenschaften
Videofunktionalität: Trotz ausgezeichnetem 4K nicht meine erste Wahl
Im Gegensatz zur Bildqualität hat mich die Performance der bewegten Bilder positiv überrascht. Sowohl die Aufnahmen in Full HD als auch in 4K sind ausgesprochen scharf und haben knackige Farben. Den sogenannten Rolling-Shutter-Effekt konnte ich ebenfalls nicht erkennen.
Doch überzeugt euch selbst. Hier habe ich ein kleines Beispielvideo in 4K für euch aufgenommen.
4K-Beispielvideo
Wie bei der OM-D E-M10 Mark III, hat Olympus auch bei der PEN E-PL9 keinen Klinkenanschluss integriert. Für alle fortschrittlichen Videografen ist das ein echtes „No-Go“, da ihr so kein externes Mikrofon anschließen könnt.
Wenn ihr jedoch nur ein paar Urlaubsvideos mit der Kamera drehen wollt, wird euch das nicht stören. Das integrierte Mikrofon würde ich immerhin als durchschnittlich bezeichnen und ist für kurze Aufnahmen mehr als ausreichend.
… Wo wir gerade beim Thema Urlaub sind: Das Selfie-Display lobte ich bereits, doch während der wohl schönsten Zeit des Jahres entfaltet es seinen vollen Nutzen. Mit dem umklappbaren Bildschirm könnt ihr euch gemeinsam mit dem Eiffelturm, vor den Pyramiden oder bei anderen tollen Erlebnissen perfekt filmen.
Wäre Olympus ein Spirituosenhersteller, könntet ihr seine Getränke flambieren – die PEN E-PL9 kommt auf 80 Prozent für ihre Videofunktionalität. Der 4K Modus, die Filter sowie der Selfie-Bildschirm sorgen für richtig viel Spaß. Ordentlich Punktabzug gibt es jedoch für den fehlenden Klinkenanschluss.
Fazit: Kompaktes Schmuckstück für Einsteiger
Hätte ich nur zwei Sätze zur Verfügung, würde ich über die Olympus PEN E-PL9 Folgendes sagen:
Das kleine Schmuckstück eignet sich sehr gut für Einsteiger-Knipser. Fortschrittliche Fotografen – oder solche die es werden wollen – werden jedoch schnell die Limits des Modells ausschöpfen. Für mich ist sie also auf keinen Fall die beste Systemkamera.
502,01 Euro
Doch glücklicherweise kann ich für euch noch etwas ausführlicher werden:
Die größten Einschränkungen sind aus meiner Sicht der fehlende Sucher, die wenigen Einstellräder und der langsame Autofokus.
Dass das im Einsteigersegment besser geht, zeigt die Sony Alpha 6000. Sie vereint alle oben angesprochenen Anforderungen und kostet sogar 200 Euro weniger (Stand: Januar 2019). Dafür ist sie jedoch nicht ganz so schick und bietet keinen 4K-Modus.
VORTEILE
- Kompakt
- Schickes Design
- Sehr einfache Bedienung
- Guter Automatikmodus
- 4K-Videos
NACHTEILE
- Kein Sucher
- Kein Klinkenanschluss
- Zu klein für große Hände
- Wenig Bedienelemente
Einsteiger-Fotografen, die sich nicht mit den zahlreichen technischen Einstellungen auseinandersetzen wollen, sind bei der PEN E-PL9 hingegen bestens aufgehoben.
Aus meiner Sicht ist das schicke Gehäuse in Verbindung mit den kompakten Abmessungen und der einfachen Handhabung eine super Kombination. Wenn ihr eine bessere Bildqualität als mit ihrem Smartphone sucht, aber keine Karriere als Profi-Fotograf anstrebt, werdet ihr die PEN E-PL9 zu schätzen wissen.
Nun interessiert mich eure Meinung: Was denkt ihr über die PEN E-PL9? Ist sie eure Traum-DSLM oder liebäugelt ihr eher mit einem anderen Modell? Hinterlasst mir euren Standpunkt in den Kommentaren!
Wenn ihr eine Frage zur Kamera habt oder eine persönliche Kaufberatung braucht, schreibt mir einfach unter diesem Beitrag. Ich werde versuchen, euch so schnell wie möglich weiterzuhelfen.
Kommentare
Manuela 10. Juli 2019 um 12:22
Wie stellt man die Kamera auf RAW Bilder ein ? Ich hab die Kamera geschenkt bekommen und blicke noch nicht so ganz durch 🙈🙈
Monika Valentin 3. Januar 2020 um 20:31
Hallo, ich habe tatsächlich Fragen zu der Kamera :) Danke für die sehr ausführliche Erklärung und Beschreibung. Ich liebäugle mit dieser Kamera in braun. Ich habe noch die Panasonic TZ71 und möchte diese wieder loswerden, weil ich mit der Qualität im Automatikmodus und denn Videos überhaupt nicht zufrieden bin. Zumal ich auch mit dem Finger ständig den Blitz verdecke.
Ich suche eine Kamera, die auch im Automatikmodus schöne (für Laien „perfekte“) Fotos macht. Da ich als Laie sicher eher noch mit der Qualität zufrieden bin als Profis.
Ich möchte in erster Linie Landschaften beim Wandern und im Urlaub sowie meine Katzen fotografieren …. Meine Frage, reicht da der Automatikmodus aus, wenn meine Katzen sich bewegen? Und bei Landschaftsaufnahmen reicht da das angebotene Pancake Kit? Ich habe vorerst aus Preisgründen noch nicht vor, mir andere Objektive zu kaufen. Ich möchte mich ja auch erst einmal mit der Kamera auseinandersetzen.
Da ich mit der TZ 71 unzufrieden bin fotografiere ich noch mit meiner alten Olympus SZ31, die im Urlaub schönere und strahlendere Aufnahmen zustande gebracht hat als die TZ71.
Die A6000 kommt eher weniger in Frage, da ich als Brillenträger große Probleme mit einem Sucher hätte und diesen nicht verwenden kann (selbst mit Dioptrieneinstellung komme ich nicht zurecht, da ich damit eine starke Hornhautverkrümmung leider nicht korrigieren kann).
Da ich im Urlaub auch gerne filme, auch mal in Bewegung wäre natürlich ein Bildstabilisator von Vorteil.
Ich würde mich freuen, wenn Sie mir einen Rat geben könnten, ob ich mich doch nach einer anderen Kamera umsehen sollte. Oder ob man als Laie mit der Automatikfunktion auch gut zurecht kommt (und dann natürlich schon auch ein bissl mit den versch. Einstellungen bzw. Möglichkeiten herumspielt).
LG
Monika
Alex Baetz 27. Januar 2020 um 12:41
Hallo Monika,
sorry für meine verspätete Rückmeldung. Ich hoffe meine Antwort erreicht dich trotzdem noch rechtzeitig.
Je nach Kamera reicht der Automatikmodus für deinen Anspruch ersteinmal aus. Wenn du dich wirklich mit der Fotografie auseinandersetzen willst, macht es durchaus Sinn, wenn du dich langfristig mit den verschiedenen Einstellungen auseinandersetzt. Wenn du allerdings einfach nur schöne Fotos knipsen willst und dich die Technik nicht weiter interessierst, bist du mit dem Automatikmodus gut bedient.
Was du dir evtl. überlegen solltest: Macht es Sinn das Geld in ein besseres Smartphone zu investieren? Ab 400/500 Euro bekommst du bereits Handys, die hervorragende Fotos schießen und sind aus meiner Sicht vor allem für Leute interessant, die nicht unbedingt mit verschiedenen Einstellungen oder Objektiven herumexperimentieren wollen.
Liebe Grüße
Alex
Thilo 6. September 2021 um 08:28
Hallo,
ich finde die Bewertung der PEN 9 gelungen und treffend. Sieht man sich die Zubehörsektion an, wird deutlich, dass es sich um eine „immer dabei“ Lifestyle Kamera handelt und weniger für Foto Enthusiasten gedacht ist. Dafür gibt es andere Kameras im Olympus Portfolio. Ich habe für mich das Modell in blau erbeutet und die sieht absolut schick aus, Neben meiner M5 Mk 3 und meiner M10 Mk 3 mit zwei Pro Objektiven wird die PEN 9 mein alltäglicher Begleiter werden und genau dafür habe ich sie auch gekauft.
Vielen Dank für Eure tolle Website.
Liebe Grüße
Thilo
Team Sonntagmorgen 6. September 2021 um 14:42
Hallo Thilo,
danke für deinen Kommentar, das freut uns sehr!!
Liebe Grüße,
Team Sonntagmorgen