Meine Erfahrung mit der Olympus OM-D E-M10 Mark III Systemkamera: Ebenbürtiger Nachfolger des Bestsellers?
Das sind ein paar große Fußstapfen: Als Nachfolger der sehr beliebten Mark II hatte ich große Erwartungen an die Olympus OM-D E-M10 Mark III. Um dem Test eins vorwegzunehmen: Leider wurden meine hohen Ansprüche nur ansatzweise erfüllt.
Im Vergleich zu ihrem Vorgänger punktet die Mark III mit einer aufgeräumten Benutzeroberfläche und einem 4K-Videomodus. Ansonsten hat sie eine sehr ähnliche Ausstattung, kostet allerdings (Stand: Januar 2019) rund 200 Euro mehr.
Alles in allem ist die OM-D E-M10 Mark III trotzdem ein attraktives Allrounder-Paket, das mich in keiner Disziplin enttäuscht hat. Warum sie sich sehr gut für enthusiastische Einsteiger-Fotografen eignet und wie sie sich in den einzelnen Kategorien schlägt, verrate ich euch jetzt. Weitere Modelle findet ihr in unserem großen Kamera Test der besten spiegellosen Modelle.
Handhabung: Kompakt & intuitiv
Olympus Systemkameras sind vor allem für ihr schickes Design bekannt. Wie bei den Modellen OM-D E-M5 und OM-D E-M1 hat der Hersteller auch der preiswerten Variante ein Gehäuse im schicken Retro-SLR-Look verpasst. Mir persönlich gefällt diese Optik sehr gut, da sie die Kamera zu einem echten Schmuckstück aufwertet.
Bei der Farbwahl stehen euch nicht viele Möglichkeiten zur Verfügung. Ihr könnt euch zwischen diesen beiden Optionen entscheiden:
Haptisch fühlt sich die Olympus Systemkamera hochwertig an. Obwohl das Gehäuse zum größten Teil aus Plastik besteht, überkommt euch das Gefühl, ein sehr solides Gerät in den Händen zu halten. Das sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Plastik weniger robust ist als Aluminium.
Für eine Systemkamera mit Sucher ist das Gehäuse der OM-D E-M10 kompakt. Als Fotoapparat für unterwegs eignet sie sich sehr gut, da ihr sie ohne Probleme in den meisten Jackentaschen verstauen könnt.
Um ehrlich zu sein, ist sie mir im Vergleich zu anderen Modellen fast zu leicht und kompakt. Besonders der kleine Grip ist mir dabei negativ aufgefallen.
Sobald ich die Kamera nur in meiner rechten Hand hielt, hatte ich Angst davor, dass mir das kleine Prachtexemplar gleich auf den Boden fällt. Das verbaute Plastik hat in der Situation auch nicht sonderlich zu meinem Sicherheitsgefühl beigetragen.
Alles in allem wird das Format der Kamera den meisten Fotografen zusagen – nicht zu groß und nicht zu klein. Aus meiner Sicht hat es Olympus geschafft, für euch einen guten Kompromiss zwischen kompakten Abmessungen und einer angenehmen Ergonomie zu finden.
Bei der Namensgebung der Kameras beschleicht mich seit langem das Gefühl, dass sich Olympus nicht besonders viele Gedanken macht. Oder werdet ihr schlau daraus: OM-D E-M10 Mark III?
Mit der Haptik und der Benutzerfreundlichkeit setzt sich Olympus dafür scheinbar umso mehr auseinander. Damit kann ich gut leben, denn die Ergebnisse sprechen für sich – besser als andersrum.
Wie alle Kameras der OM-D Reihe hat auch dieses Modell eine vortreffliche Bedienung. Trotz der relativ kompakten Abmessungen schafft es Olympus, dass sich auch fortgeschrittene Fotografen mit der E-M10 Mark III wohlfühlen. Selbst im manuellen Modus besaß ich stets die Kontrolle über die Kamera und konnte alle wichtigen Einstellungen schnell erreichen. Das schafft Vertrauen in die Technik und in die eigenen Fähigkeiten.
Sowohl den Bildschirm als auch den Sucher finde ich super. Letzterer ist im Vergleich zu anderen Einsteiger-Geräten überdurchschnittlich. Mit einer Auflösung von 2,36 Millionen Pixeln ist er fast eine Million Pixel schärfer als unser Preis-Leistungs-Sieger, die Sony Alpha 6000.
Der Bildschirm verfügt über einen hilfreichen Klapp-Mechanismus, sodass ihr diesen sowohl nach unten als auch nach oben klappen könnt. Ich finde das besonders nützlich, wenn ich Fotos aus einer ungewöhnlichen Perspektive schießen will. So habt ihr nie einen Knick in der Optik.
Beispielsweise musste ich mich mit meiner Spiegelreflexkamera immer in den Dreck legen, wenn ich wenige Zentimetern über dem Boden meine Fotos schießen wollte. Für Vollblut-Fotografen mag das zwar keine Hürde darstellen – mit einem ausklappbaren Display ist es aber trotzdem deutlich komfortabler.
Im Gegensatz zu vielen anderen Einsteiger-DSLMs, wie der Fujifilm X-T100 oder der Olympus PEN E-PL9, lässt sich der LCD-Screen hier leider nicht zu euch klappen. Wenn ihr Selfie-Fans seid, ist die E-M10 Mark III somit nicht das optimale Modell für euch.
Insgesamt bekommt die OM-D E-M10 Mark III von mir 85 Prozent für ihre Handhabung. Die kompakten Abmessungen, der ausklappbare Bildschirm und das intuitive Handling gefallen mir sehr gut. Punktabzug bekommt sie von mir aufgrund des fehlenden Selfie-Displays und des kleinen Griffs.
Bildqualität: Zufriedenstellend, aber nicht überdurchschnittlich
Der Sensor beeinflusst die Bildqualität am stärksten. Er fängt das einfallende Licht ein und wandelt es in ein digitales Bild um. Somit ist er die treibende Kraft der Kamera.
Die OM-D E-M10 Mark III besitzt einen Sensor im sogenannten Micro Four Thirds Format. Lediglich Panasonic und Olympus benutzen Sensoren mit diesen Abmessungen. Fujifilm, Sony und Canon hingegen setzen auf die größere Variante im sogenannten APS-C Format.
Trotz des vergleichsweise kleinen Sensors, erzielt die OM-D E-M10 Mark III eine zufriedenstellende, allerdings nicht überragende Bildqualität. Vor allem das Rauschverhalten hat mich positiv überrascht.
Noch bis vor ein paar Jahren war es normal, dass die meisten preiswerten Kameras bei wenig Licht schlapp gemacht haben – wie die meisten Zimmerpflanzen.
Die Lichtempfindlichkeit und die Rauschreduzierung haben sich jedoch so stark verbessert, dass wir heutzutage auch von Einsteiger-Modellen ansehnliche Fotos bei Dunkelheit erwarten können.
Dieses Nacht-Foto der Berliner Altstadt habe ich im Vollautomatikmodus geschossen und keinerlei Nachbearbeitung unterzogen. Hier könnt ihr es euch in voller Qualität ansehen.
Der Sensor erreicht eine Auflösung von 16 Megapixeln. Im Jahr 2019 hört sich das etwas bescheiden an. Mittlerweile schießen die meisten Smartphones bereits Bilder mit durchschnittlich zwölf Millionen Pixeln.
Doch wer sich ein wenig mit der Fotografie auseinandersetzt, findet schnell heraus, dass die Auflösung einer Kamera nicht der primäre Faktor für die Bildqualität ist. Für eine scharfe Abbildungsleistung ist ein hochwertiges Objektiv deutlich wichtiger. (Mehr dazu im nächsten Kapitel)
Als ich vor der Tastatur saß, um den Sensor zusammenfassend zu beschreiben, schoss mir immer nur „ganz okay“ durch den Kopf. In den meisten Situationen liefert er schöne, zufriedenstellende Bilder. Doch im Extremfall sieht es anders aus:
Zum Beispiel schneidet die E-M10 Mark II im Testlabor auf DxOMark ganze neun Punkte schlechter ab als die fünf Jahre alte Sony Alpha 6000. Die Mark III würde hierbei einen ähnlichen Wert erhalten, da sie den gleichen Sensor besitzt wie ihr Vorgänger.
Alles in allem kann ich den Bildsensor nur als „okay“ bezeichnen.
Eine ähnliche Bewertung erhält das mitgelieferte Kit-Objektiv von mir. Eure Fotos werden kein Geniestreich, die Bildqualität ist allerdings in den meisten Szenarios absolut befriedigend.
Die Größe der Optik gefällt mir gut. Obwohl es sich um ein Standard-Zoom handelt, erreicht es lediglich die Abmessungen eines kleinen Pancake Objektivs.
Sehr lobenswert finde ich die Bildstabilisierung der OM-D E-M10 Mark III. Diese überzeugt mich nicht nur im Videomodus, sondern auch beim Aufnehmen von Fotos. (Mehr dazu im Kapitel Videofunktionalität)
Dieser Mechanismus gleicht kleine Verwacklungen aus. Dadurch könnt ihr mit längeren Belichtungszeiten fotografieren, die für weniger Bildrauschen auf euren Fotos sorgen.
Viele Kamerahersteller verbauen die Stabilisierung in ihren Objektiven. Ist die Funktion im Gehäuse integriert, wie bei der OM-D E-M10 Mark III, hat das jedoch den Vorteil, dass auch analoge Objektive von alten Kameras an ihr stabilisiert sind.
KI lässt grüßen: Die Kamera verfügt über einen intelligenten Automatikmodus, der beim Fotografieren für euch mitdenkt. Zum Beispiel erkennt er, wenn ihr ein Portrait aufnehmt und wählt automatisch eine große Offenblende, damit der Hintergrund verschwimmt.
Das ist vor allem für Einsteiger-Fotografen ein großer Mehrwert. Mit dem Automatikmodus müsst ihr euch keinen Kopf über die verschiedenen Einstellungen machen, sondern könnt einfach drauflos knipsen.
Von Zeit zu Zeit erscheint mir der Automatikmodus jedoch etwas zu intelligent. Zum Beispiel können Farben übersaturiert erscheinen, wodurch der Himmel unnatürlich blau aussieht.
Doch überzeugt euch selbst von der Qualität der Bilder. In diesem Album könnt ihr euch die Fotos in voller Auflösung ansehen.
Die Kamera ist außerdem mit einem sogenannten Art-Modus ausgestattet.
Ähnlich wie die Filter auf Instagram, bearbeitet dieser eure Fotos und verleiht ihnen interessante Effekte. Wie durch Zauberei erscheint euer Foto plötzlich im Retro-Sepia-Look.
Unterm Strich erhält die Bildqualität der Olympus OM-D E-M10 Mark III von mir die Note „gut“. Nicht schlecht, aber schade – da wäre noch Luft nach oben gewesen.
Sowohl der Automatikmodus als auch die JPG-Verarbeitung überzeugen mich, die Limitationen des kleinen MFT-Sensors spürt ihr allerdings trotzdem. Deshalb erhält sie von mir 75 Prozent in dieser Kategorie.
Objektivauswahl: Wie Sand am Meer
Bei Objektiven für Kameras existiert für jede Foto-Situation das passende Gegenstück – so wie es für jedes Schloss den passenden Schlüssel gibt. Wenn ihr also vorhabt, euch in den nächsten Jahren näher mit der Fotografie auseinanderzusetzen, solltet ihr euch genau ansehen, ob für euer Modell auch die passende Auswahl an Optiken bereitsteht.
Hier befindet ihr euch bei der OM-D E-M10 Mark III in guten Händen. Olympus wie auch Panasonic setzen auf den sogenannten Micro Four Thirds (kurz: MFT) Objektivanschluss. Für diesen gibt es die größte Auswahl an nativen Optiken auf dem Systemkamera-Markt.
Es ist wie auf einem riesigen Basar, ihr findet überall das passende Angebot. Nur, dass ihr nicht verhandeln könnt, außer ihr kauft gebraucht – auch dort ist die Vielfalt übrigens beeindruckend.
Moment, lasst mich kurz zurückrudern: Damit meine ich nicht, dass euch die beiden Hersteller direkt anlügen und ihre Objektive bewusst mit falschen Informationen kennzeichnen.
Was mir die Nackenhaare aufstellt, ist, dass sie ihre Optiken im Vergleich zu anderen Modellen besser darstellen als sie in Wirklichkeit sind. Die Hersteller verzerren hier die Realität, wie Fotos mit einem Fisheye-Objektiv.
Woher nehme ich die Grundlage für meine Unterstellung? Micro Four Thirds Kameras besitzen einen kleineren Sensor als die Modelle von Sony, Fujifilm oder Canon. Deshalb ist es beispielsweise so, dass ein Objektiv mit einer Offenblende von F1.8 an einer MFT-Kamera schlechter performt als an einer Kamera mit einem größeren APS-C Sensor.
Keine Sorge – es klingt komplizierter, als es tatsächlich ist. In unserem Artikel zu den besten Olympus MFT Objektiven erkläre ich euch ganz genau was ich meine. So viel verrate ich euch vorab: auch die Optiken von Panasonic könnt ihr an den Olympus knipsen benutzen.
Falls ihr die Auswahl an Gläsern mit der Konkurrenz vergleichen wollt, könnt ihr einen Blick auf unsere Übersicht der besten Sony Alpha Objektive und Sony Alpha 7 III Objektive werfen. Oder ihr seht euch unseren Fuji Objektive Test oder unseren Canon Objektivtest an.
Trotzdem gibt es auch sehr hochwertige Objektive für MFT-Kameras und auch so mancher Profi schwört auf Geräte von Olympus oder Panasonic. In unserem Micro Four Thirds Objektiv-Guide erkläre ich euch ausführlich, welche Optiken für welchen Zweck aus meiner Sicht am besten sind. Hier habe ich eine kleine Zusammenfassung meiner sieben Favoriten:
- Beste Normal-Festbrennweite: Panasonic LUMIX G 25 mm F1.7 ASPH
- Bestes Portrait-Objektiv: Olympus M.Zuiko 45 mm F1.8
- Bestes Weitwinkel-Objektiv: Samyang 12 mm F2.0
- Bestes Kit-Upgrade: Olympus M.Zuiko 12-40 mm 1:2.8 Top Pro
- Bestes Telezoom-Objektiv: Olympus M.Zuiko 40-150 mm F4.0-5.6 R
- Bestes Fisheye-Objektiv: Walimex Pro 7,5 mm F3.5
- Bestes Makro-Objektiv: Olympus M.Zuiko 60 mm 1:2.8 Macro
Der Basar ist geschlossen. In der Kategorie „Objektivauswahl“ gibt es bei mir keinen Verhandlungsspielraum mehr: die OMD erhält von mir 90 Prozent – ein top Ergebnis. Aus meiner Sicht gibt es für die Modelle von Olympus und Panasonic die beste Auswahl auf dem Systemkamera-Markt. Trotzdem kann diese noch nicht mit der von Canon oder Nikon Spiegelreflexkameras mithalten.
Geschwindigkeit: Sie fährt keinem davon
Die Geschwindigkeit ist für das Fotografieren von sich bewegenden Motiven wichtig. Wenn ihr euch zum Beispiel eine Kamera zulegt, um Bilder von Sportlern oder Tieren zu schießen, solltet ihr darauf achten, dass der Fotoapparat sowohl einen flotten Autofokus als auch eine hohe Serienbildrate hat.
Auch der Puffer ist für eine Einsteiger-DSLM mit maximal 22 gespeicherten RAW-Fotos vergleichsweise groß. Die Panasonic Lumix GX80 speichert beispielsweise lediglich 13 Fotos, bis sie in die Knie geht.
Die schwierigste Herausforderung für Kamerahersteller stellt jedoch ein schneller und verlässlicher Autofokus dar. Das ist nicht das Steckenpferd von Micro Four Thirds Kameras.
So schafft es auch der Autofokus der OM-D E-M10 Mark III nicht, in dieser Kategorie zu glänzen und ich kann ihn nur ins untere Mittelfeld der Systemkameras einordnen.
Gerade bei sich schnell bewegenden Motiven könnt ihr nicht blind auf ihn vertrauen. Bei unserem Preis-Leistungs-Sieger könnt ihr hingegen beruhigt die Augen schließen: Die Sony Alpha 6000 reagiert schneller und verlässlicher.
Die Olympus OM-D E-M10 Mark III fährt so schnell keinem davon. Ich gebe ihr 65 Prozent für ihre Geschwindigkeit. Auch wenn es flinkere Modelle auf dem Markt gibt, ist der Autofokus für den Alltag durchaus geeignet und ich bin mir sicher, dass die meisten von euch zufrieden mit ihm sein werden.
Videofunktionalität: Juhuu 4K! Leider ohne Audioeingang
Olympus stattet die OM-D E-M10 Mark III mit einem 4K-Videomodus aus, der mit 30 Bildern pro Sekunde filmt. Dieser beeindruckt mich nicht nur durch seine Schärfe, sondern ebenfalls durch die Stabilisierung der Videos.
Die meisten Kameras stabilisieren 4K-Videos lediglich mit dem optischen Bildstabilisator. Die OM-D E-M10 Mark III hingegen benutzt sowohl eine optische als auch eine digitale Variante:
Auch wenn ihr bei Minusgraden bibbert, wirkt eure Kameraführung ruhig, fast wie eingefroren. Wer eine amateurhafte Wirkung, wie im Paradebeispiel „The Blair Witch Project“, erzielen möchte, kann den Bildstabilisator auch ausschalten.
Hier könnt ihr euch ein sehr schönes 4K-Beispielvideo der Kamera ansehen.
4K-Beispielvideo
Die Bedienung des Videomodus überzeugt mich ebenfalls. Dank des eingebauten Touchscreens ist es für euch sehr einfach, das richtige Motiv scharfzustellen. Außerdem verfügt die Kamera über eine integrierte Kantenabhebung, mit der ihr genau sehen könnt, worauf gerade euer Fokus liegt.
Sehr schade ist allerdings, dass kein Klinkenanschluss vorhanden ist. Wenn ihr euch intensiver mit dem Aufnehmen von Videos beschäftigt, wollt ihr in der Regel ein externes Mikrofon anschließen, da das bereits integrierte beim leichtesten Windhauch anfängt zu rauschen. Das ist mit der OM-D E-M10 Mark III nicht möglich.
Außerdem hat sie kein Selfie-Display, was für Vlogger ein „No-Go“ darstellt. Für das Aufnehmen von Urlaubsvideos eignet sich die Kamera hingegen hervorragend.
Sucht ihr einfach nur nach einer Systemkamera, die sich besonders gut für das Drehen von Videos eignet? Dann solltet ihr euch lieber bei der Konkurrenz umsehen.
Alle Vor- und Nachteile miteinander verrechnet, erhält die OM-D E-M10 Mark III von mir 75 Prozent für ihre Videofunktionalität.
Die Lumix G70 von Panasonic bietet euch für rund 200 Euro weniger ebenfalls einen guten 4K-Modus, allerdings zusätzlich sowohl ein Selfie-Display als auch einen Audioeingang für ein externes Mikrofon. Videografen rate ich deshalb zu diesem Modell.
Fazit: Was läuft, das läuft
Die Olympus OM-D E-M10 Mark III ist wie ein Zehnkämpfer: Ein Allrounder durch und durch. Sie enttäuscht in keiner Disziplin, ist im Vergleich zu den anderen spiegellosen Systemkameras allerdings auch nirgends überragend.
Als Einsteiger-Modell für 802,95 Euro gefällt sie mir sehr gut. Trotzdem ist sie in dieser Preisklasse nicht meine erste Wahl.
802,95 Euro
VORTEILE
- Integrierter Bildstabilisator
- Super JPG-Qualität
- Intuitives Handling
- Hochqualitative 4K-Videos
- Verbesserte Benutzeroberfläche
NACHTEILE
- Autofokus etwas zäh
- Nicht über USB-Aufladbar
- Kein Audioeingang
Als Preis-Leistungs-Sieger garantiert euch die Sony Alpha 6000 für 804,97 Euro eine bessere Bildqualität und einen schnelleren Autofokus. Dafür lässt sie sich nicht ganz so intuitiv bedienen und ihr müsst auf einen 4K-Modus verzichten.
Ich persönlich ziehe die Alpha 6000 der OM-D E-M10 Mark III vor, da ich mich lediglich mit dem Aufnehmen von Bildern beschäftige. Jedoch bietet die Alpha 6000 dafür keinen 4K-Videomodus und ist außerdem nicht mit einem Touchscreen ausgestattet.
ProdukteigenschaftenVORTEILE
NACHTEILE
Hier kommen – wie so oft – eure individuellen Bedürfnisse zum Tragen. Die Fujifilm X-T20 schlägt die Sony Alpha 6000 in allen Bereichen, kostet dafür aber rund das Doppelte. Sie bietet sämtliche Vorteile der OM-D E-M10 Mark III und hat zusätzlich einen sehr guten Autofokus.
Deshalb ist sie meiner Meinung nach die optimale Kamera für Einsteiger-Fotografen, bei denen Geld keine Rolle spielt. Immerhin müsst ihr fast 300 Euro mehr berappen als beim hier vorgestellten Modell von Olympus (Stand: Januar 2019).
Besonders interessant finde ich das mehrfach erwähnte Vorgängermodell der OM-D E-M10 Mark III. Die OM-D E-M10 Mark II ist ungefähr 200 Euro preiswerter (Stand: Januar 2019) und kann dafür fast genauso viel wie ihr Nachfolger. Aus meiner Sicht hat sie deshalb ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.
Insgesamt bietet die Olympus OM-D E-M10 Mark III ein solides Allrounder-Paket. Meiner Meinung nach eignet sie sich vor allem für enthusiastische Einsteiger-Fotografen.
Auf der einen Seite ist sie kompakt, einfach zu bedienen und besitzt einen überzeugenden Automatikmodus. Auf der anderen Seite liefert euch das kleine Schmuckstück viele Einstellungsmöglichkeiten und kann deshalb mit euren Fähigkeiten als Fotograf mitwachsen.
Das Angebot an Micro Four Thirds Objektiven lässt kaum einen eurer Wünsche offen und sie besitzt einen integrierten Sucher, der für viele Fotografen ein wichtiges Kriterium ist. Hier könnt ihr euch die Kamera auf Amazon ansehen.
Jetzt interessiert mich eure Meinung! Ist die OM-D E-M10 Mark III euer Favorit? Oder eignet sich für eure Ansprüche ein anderes Modell deutlich besser? Ich freue mich auf eure Meinung in den Kommentaren unter diesem Test.
Falls ihr eine Frage habt oder eine persönliche Kameraberatung braucht, könnt ihr ebenfalls gerne eine Nachricht hinterlassen. Ich werde versuchen, euch so schnell wie möglich weiterzuhelfen.
Kommentare
M.Kondrath 1. Juli 2019 um 06:19
Der Autor hat keine Ahnung vom Sensoren.Ich rate die Internet Seite zu lesen:http://www.four-thirds.orgs merit 2 (Micro four third/high Image quality-four third
Alex Baetz 11. Juli 2019 um 13:46
Hi Kondrath,
danke für dein konstruktives Feedback. Darf ich fragen, was genau dir nicht gefällt? (Von dem was ich über Sensoren geschrieben habe.)
Die Seite, die du verlinkt hast, ist leider nicht zu erreichen.
Liebe Grüße
Alex
R. Rensinghoff 6. Oktober 2019 um 22:27
Der Vergleich zu Sony hinkt ein wenig. Die Objektievauswahl bei Sony ist mau und vergleichsweise teuer. Ahnliches gilt für Fuji. Vor allem sind MFT Objektive bis zu einer Lichtstärke von 1,7 deutlich kompakter als die von APSC und Vollformat. Auch das Filter-Bracketing gibt es mit Blitzfunktion derzeit nur bei Olympus. Außerdem ist die mitgelieferte Olympus Bildbearbeitungssoftware am heimischen PC top. Sie ist eine echte Alternative zu Lightroom und kostet nix extra ! Verstehe nicht, das diese Kontextfaktoren meist nicht beachtet werden.
Alex Baetz 7. Oktober 2019 um 12:50
Hi Rensinghoff,
danke für die Ergänzung. Die Olympus hat auf jeden Fall einige interessante Funktionen. Dass es eine eigene Bildbearbeitungssoftware gibt, wusste ich ehrlich gesagt (als Lightroom-Liebhaber) noch gar nicht :D. Werde ich mir im nächsten Test genauer anschauen.
Wegen den Objektiven: Hier weise ich immer darauf hin, dass man die Blendenwerte von APS-C und MFT nicht einfach so miteinander vergleichen kann. Ein F1.7 MFT-Objektiv gleicht eher einem APS-C Objektiv mit Blende ~F2.3. Wenn dich das Thema aus einer technischen Brille genauer interessiert, kann ich dir gerne mal ein Video dazu zukommen lassen :-)
Liebe Grüße
Alex
Paul 20. Oktober 2019 um 07:32
Hallo,
wäre nicht die Panasonic Lumix GX9EG-K 20,3 Megapixel die bessere Wahl ? Gruss Paul.
Alex Baetz 23. Oktober 2019 um 11:16
Hi Paul,
die bessere Wahl für was bzw. für wen :-D ?
Grüssle
Alex
Andre 20. Oktober 2019 um 07:49
Tut mir leid dass ich das so sagen muss, aber:
„Deshalb ist es beispielsweise so, dass ein Objektiv mit einer Offenblende von F1.8 an einer MFT-Kamera schlechter performt als an einer Kamera mit einem größeren APS-C Sensor.“
ist leider die unqualifizierteste Aussage die ich je gelesen, respektive gehört habe.
Die Angaben auf Objektiven beziehen sich ohnehin immer auf Vollformat. Das sich die Blende am MFT anders Verhält als an APS-C ist keine neue Erkenntnis, sondern jedem halbwegs informierten Hobbyfotografen bekannt. Denn auch APS-C ist da nicht der Maßstab, denn an einer Vollformatkamera verhält sich die Blende (Tiefenschärfe) ebenso anders als an APS-C.
Und es „performt“ auch nicht besser oder schlechter, die Tiefenschärfe ändert sich, bedingt durch die drei unterschiedlichen Sensorgrößen. Das ist keine MFT-Eigenart, sondern Grundsatzphysik.
Andre 20. Oktober 2019 um 12:26
Also nachdem ich mir den Artikel nun einige Male sehr genau durchgelesen habe, da ich wissen wollte ob ich da was missverstanden habe, muss ich meinen letzten Kommentar noch sehr umfangreich ergänzen:
Also ich habe keine Ahnung was oder wir Ihr da getestet habt, aber wenn das euer Resumé ist, dann ist entweder in eurem Testaufbau etwas ganz massiv falsch gelaufen, oder es wurde sich nicht hinreichend mit der Kamera beschäftigt. Alles war dort in Bezug auf Autofokusgeschwindigkeit und Bildqualität geschrieben steht, widerspricht jedem, aber auch wirklich jedem, Test den es von der Kamera gibt, und auch meinen eigenen Erfahrungen mit dieser Kamera, denn genau diese Beiden Punkte sind genau die Stärke der Kamera. Der Autofokus ist superschnell (bei guten Lichtverhältnissen, das ist aber MFT (Sensorgröße) geschuldet, 0,07 bis 0,11 Sekunden AF ist nun alles andere als langsam. Und wenn die Bildqualität dem Testenden nur ein „gut“ entlocken kann, liegt das wohl eher an falschem Aufbau oder schlicht an fehlender fotografischer Begabung, denn die hervorragende Bildqualität (nochmal: MFT, nix Vollvormat) ist nicht nur subjektiv durch Nutzer empfunden, sondern auch durch Labormessung (50 Linienpaare pro Millimeter mit Kitlinse) bestätigt.
Nein, ich bin kein Olympus-Fanboy. Ich besitze ebenso eine Alpha7ii. Beide sind nicht vergleichbar, Äpfel und Birnen, aber beide sind, für Ihren jeweiligen Verwendungsbereich, hervorragend.
Es gibt durchaus auch bei Olympus Kritikpunkte, doch genau die hier angeführten, Autofokus und Bildqualität, sind es definitiv nicht. Und da dies hier der einzige Test weit und breit ist, der zu diesem merkwürdigen Resultat kommt, muss ich mir doch die Frage stellen, warum das denn wohl so ist?
Alex Baetz 23. Oktober 2019 um 11:07
Hi Andre,
danke für deine ausführliche Meinung und deinen kritischen Kommentar.
1. Wegen der Auswirkung des Crop-Faktors: Ich glaube wir sind auf der gleichen Wellenlänge aber vielleicht habe ich mich im Text nicht ganz so ideal ausgedrückt. Unsere Leser bestehen zu einem großen Teil aus Anfängern und Einsteigern, die noch nicht so versiert mit der Thematik sind wie du. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass viele denken, dass APS-C-Kamera + Objektiv mit F1.8 genauso gut ist, wie MFT-Kamera + Objektiv mit F1.8, was im Endeffekt (pauschal ausgedrückt) leider nicht stimmt. Ich verweise hier immer gerne auf das ausführliche Video von Tony Northrupp: https://www.youtube.com/watch?v=DtDotqLx6nA
2. Zum Olympus-Test: Wir beziehen unsere Aussagen immer im Bezug auf die anderen Testkandidaten. Ich finde weder, dass der Autofokus noch die Bildqualität der OM-D E-M10 III schlecht ist. Jedoch finde ich persönlich, dass es Konkurrenzmodelle gibt, die hier zum gleichen Preispunkt eine bessere Performance abgeben. Das alles ist natürlich immer ein bisschen Subjektiv.
Im Endeffekt denke ich, dass die meisten aktuellen Modelle aus unserem Systemkamera Test eine solide Performance an den Tag legen und sich für Hobby-Fotografen super eignen. Auch die OM-D E-M10 Mark III. Die Unterschiede werden immer geringer und der Künstler hinter der Kamera ist aus meiner Sicht der wichtigste Faktor für herausragende Bilder.
Liebe Grüße und viel Spaß beim Knipsen
Alex