Die SoundPEATS Q12 Bluetooth Kopfhörer im Test und Vergleich 2024
Manchmal komme ich mir im Kopfhörer Test ein bisschen vor wie eine kaputte Schallplatte. Das zeigt sich besonders bei den Testkandidaten aus der Kategorie Bluetooth Kopfhörer, die als Sportkopfhörer deklariert werden.
Der Testbericht für die SoundPEATS Q 12 für bei Amazon könnte fast haargenau die gleichen Worte benutzen wie der Bericht für die AUKEY Bluetooth Kopfhörer für :
Beide Gadgets gesichtsloser chinesischer Unternehmen haben dieselben Problem beim Sound, beim Tragekomfort und überhaupt bei der gesamten Gestaltung. Trotzdem werden sie gekauft wie blöde, was vermutlich daran liegt, dass sie in der Kategorie DJ Kopfhörer den ersten Platz der Amazon Bestsellerliste besetzen. Warum weiß der Himmel!
Man muss den SoundPEATS Q 12 zugute halten, dass sie wenigstens eine sinnvolle Tragetasche mitbringen und damit schon einmal mehr Ausstattung haben als die Aukey oder die TaoTronics Kopfhörer.
Auch das Verbindungskabel mit Fernbedienung scheint hochwertig. Die Plugs selbst sind ziemlich groß, was sich im Endeffekt auch in einem höheren Gewicht (laut Hersteller 15 g) äußert. Trotz des umfangreichen Ohradapterangebots habt ihr immer das Gefühl, dass euch jemand am Ohr zerrt.
Und natürlich gibt es auch hier Druck, wie ihn niemand im Ohr haben möchte. Ja, ich bin da sehr empfindlich, aber ganz sicher nicht komplett außergewöhnlich.
Die Fernbedienungsknöpfe sind nicht beschriftet, dürften aber in der Funktionalität wie die Aukey aufgebaut sein. Sind sie auch, wie wir nachher noch lesen.
Bei der Übertragung von Kabelgeräuschen beweisen sich die SoundPEATS als ein wenig besser, auch wenn ihr die Kabel trotzdem sehr präsent hören könnt.
Bei der Spieldauer legen die SoundPEATS Q 12 jedoch eine Schippe drauf und können bis zu 6 Stunden betrieben werden. Damit liegen sie in der Mitte zwischen Aukey (4,5 Stunden), TaoTronics (7 Stunden) und den Kategoriesiegern Anker SoundBUDS (8 Stunden). Allesamt brauchen nur etwa zwei Stunden zum Laden.
Alles in allem ist der erste Eindruck genauso durchwachsen wie bei den anderen Billigkollegen:
VORTEILE
- kompakt
- verschiedene Ohradapter (Größe & Form)
- Inklusive Fernbedienung
- gute Laufzeit
- geringe Kabelgeräusche
NACHTEILE
- Druck im Ohr
- ziemlich schwer
- ziemlich groß
- unangenehme Gewichtsverteilung
- asymmetrische Kabelführung
Die SoundPEATS Q12 Bluetooth verbinden
Wie bei den Aukey dachte ich erst, dass sich die SoundPEATS nicht pairen lassen, bis ich dahinter kam, dass es auch hier eine genaue Abfolge einzuhalten gibt: Erst Bluetooth am Telefon anstellen, dann den mittleren Knopf der Kopfhörer solange drücken, bis die LED-Anzeige auf Rot wechselt.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele der Rezensenten, die sagen, dass die SoundPEATS Q 12 nicht pairen, genau den gleichen Fehler wie ich anfangs machen und aufhören zu drücken, wenn die Kopfhörer anspringen. Scheint ja auch irgendwie logisch. Aber ihr dürft nicht aufhören!
Natürlich ist das eigentlich eine Marginalie und man darf nicht vergessen, dass die SoundPEATS Q12 besser pairen als die teuren Bose QC 35, aber dennoch nervt so ein umständliches Gefummel.
Wenn einmal alles steht, beträgt die Reichweite zwischen Telefon und Kopfhörer bis 10 Meter, allerdings merkt ihr schon im Nebenraum, dass es Störungen und Verbindungsproblemchen gibt. Mehr zum Thema erfahrt ihr im Ratgeber Bluetooth Kopfhörer Test 2024.
Die Fernbedienung ist ebenfalls genau wie bei Aukey (und auch bei TaoTronics) für Start/Stopp, Anruf annehmen/ablehnen sowie Lauter und Leiser geeignet. Vor- und Zurück in der Playlist funktioniert, wenn ihr die Laut/Leise-Taste länger drückt. Zum Wechsel zwischen Anruf-App und Player müsst ihr ebenso das Telefon bemühen.
Die SoundPEATS Q12 Bluetooth im Soundcheck
Eigentlich hätte ich meinen Ohren den Soundcheck gern erspart, denn der Druck und der miese Sitz taten einfach weh. Und ich habe auch nicht viel davon erwartet. Was das betrifft, wurde ich zumindest nicht enttäuscht:
- Während ich die Aukey als Blecheimer beschimpft habe, würde ich die SoundPEATS Q 12 eher als eindimensionale, mittenlastige Nadelspitzen einordnen. Der Blecheimer-Hall fehlt, dafür habt ihr eine genauso miese „Badezimmerakustik“, die wie ein Mini-Lautsprecher durch die Wände einer Duschkabine klingt.
- Die Schallisolierung ist allerdings exzellent, auch wenn ihr den Kopfhörer leiser stellt. Und besser ist das!
- Alle relevanten Equalizervoreinstellungen sorgen nur dafür, dass der Klang noch weiter zusammengepresst wird. Kann man also auch lassen. Höchstens die Einstellung „Rock“ tut zumindest allen Songs, die nicht Rock sind, ein wenig gut.
Beim Telefonieren waren die Q 12 einen Tick besser als die Kollegen:
- Der Sound des Gesprächspartners ist ganz angenehm, auch wenn die Stimme weder anständig noch sauber übertragen wird.
- Ihr hört euch selbst beim Sprechen gut und müsst dementsprechend nicht brüllen
- Hintergrundgeräusche werden nicht geschluckt, sondern sehr hallend mitgeliefert. Euer Gegenüber weiß also immer, was ihr treibt!
Rein zum Telefonieren sind die SoundPEATS Q 12 also besser geeignet als die anderen vergleichbaren Kandidaten (abgesehen von den Anker SoundBuds). Aber der Sound macht ansonsten (gerade beim Sport) keinen Spaß.
Das bestätigt auch der Test mit der „Eargasm Explosion“-Equalizer-Einstellung für iTunes des Tumblr-Users thesecretsauce. Mehr zu dieser Einstellung erfahrt ihr im Ratgeber Kopfhörer.
James Blake – Limit To Your Love (Electro, Merkmal: Krasser, dominierender Basslauf)
- Ohne Equalizer: Als hätte man den Track komplett umgedreht: Der Bass findet kaum statt, die Stimmen sind Nadelspitzen
- Mit Equalizer: Bitte mach, dass es aufhört!
Vivaldi – Der Frühling (Klassik, Merkmal: Besteht gefühlt nur aus Mitten und extremen Höhen)
- Ohne Equalizer: Noch mehr Nadelspitzen, denen es auch noch am Sinfonie-Sound fehlt
- Mit Equalizer: Ein bisschen differenzierter, aber die Kopfhörer sind völlig überlastet.
The Bates – Billie Jean („Pop“punk, Merkmal: schlechtes Mastering, scheppernde Instrumente)
- Ohne Equalizer: So muss Punk klingen – im negativen Sinne
- Mit Equalizer: Eine kleine Verbesserung, von der ihr aber auch nicht profitiert.
Ich denke, wir sind uns einig: Kann man alles genauso gut lassen.
Fazit zu den SoundPEATS Q12 Bluetooth Kopfhörern
Ich bleibe dabei: Die Anker SoundBuds sind eine wohltuende Ausnahme von der Regel, die auch die SoundPEATS Q 12 bestätigen. Ihr müsst höllisch aufpassen, euch nicht den letzten Sch… zu holen, nur weil es billig und bei Amazon überaus beliebt ist.
VORTEILE
- kompakt
- verschiedene Ohradapter (Größe & Form)
- Inklusive Fernbedienung
- gute Laufzeit
- geringe Kabelgeräusche
NACHTEILE
- Druck im Ohr
- ziemlich schwer
- ziemlich groß
- unangenehme Gewichtsverteilung
- asymmetrische Kabelführung
Was man bei In Ear Bluetooth Kopfhörern falsch machen kann, zeigen die Q 12 hervorragend. Auch wenn sie wenigstens zum Telefonieren taugen. Aber dieses Argument allein reicht nicht, um mein Urteil zu ändern: Lasst es einfach!
Wir freuen uns immer über Kommentare!
Kommentare
Nici 30. August 2017 um 12:57
Hallo liebes Team, habe sie gerade bekommen, und ja, das mit dem connecten kann ich nur zustimmen, man muss der Reihenfolge folgen! Das mit dem wehtun, kann ich nicht so ganz nachvollziehen (bin auch mega empfindlich was inear angeht) aber mit nem kleineren inear stöpsel geht es! Meine essentielle Frage ist aber, wie kann ich diese Kopfhörer zum telefonieren benutzen? Also auf dem Huawei P9 funktioniert NUR die audio wiedergabe von Medien. Audio fürs Telefon kann ich gar nit erst starten. Für hilfe wäre ich dankbar.
Test 4. Juni 2019 um 15:14
Hallo
Ich kann diese vernichtende Kritik nicht nachvollziehen.
Mein einziger in ear der mir wegen meiner kleinen Ohrlöcher passt. Alle normalen Kopfhörer fallen raus. Er drückt überhaupt nicht!
Der Sound ist nicht von Bose ja der Preis auch nicht !
Ich habe mir die Lieder auf die die Kritik bezogen ist angehört und könnte nicht ähnliches feststellen.
Entweder höre ich nichts oder es gibt eine massive Serienstreuubg hinsichtlich der Qualität dieser Kopfhörer.
Ich bin von meinem Exemplar begeistert. Preis Leistung Top. Ich nutze sie aber nicht für Sport dazu kann ich keine Aussage tätigen