Meine Erfahrung mit dem ASUS RT-N18U: Solider Router für Anwender mit Netzwerk-Erfahrung
ASUS hat seinen Router RT-N18U N600 mit allen notwendigen Schnittstellen versehen. Für den Anschluss des Routers an euer DSL-Modem nutzt ihr die vorhandene WAN-Schnittstelle.
Inhaltsverzeichnis
Zum Anschluss verschiedener Netzwerk-Geräte stehen euch insgesamt vier Gigabit-LAN Schnittstellen zur Verfügung. Zusätzlich findet ihr neben der WAN-Schnittstelle auch einen USB-2.0-Anschluss. Damit könnt ihr beispielsweise einen normalen USB-Drucker in einen Netzwerk-Drucker verwandeln. Dafür steht euch in den USB-Anwendungen ein Netzwerk-Drucker-Server zur Verfügung.
Auf der Vorderseite des Routers findet ihr darüber hinaus noch eine USB-3.0-Schnittstelle. Über die könnt ihr beispielsweise einen USB-Datenträger anschließen und habt somit einen kostengünstigen Netzwerk-Speicher.
Das WLAN des ASUS-Routers funkt lediglich auf einer Frequenz mit 2,4 Gigahertz und bietet über den WLAN-N-Standard einen maximalen Datendurchsatz von 450 Megabit pro Sekunde. Mit einer speziellen Netzwerk-Karte von ASUS kann dank TurboQAM ein maximaler Datendurchsatz von bis zu 600 Megabit pro Sekunde erzielt werden.
Hilfreich ist zudem der Ein- und Ausschalter, wenn ihr einmal längere Zeit nicht zu Hause seid.
Falls der Router einmal seinen Dienst versagt oder ihr das Passwort der Weboberfläche vergessen habt, versetzt ihr ihn mit dem Reset-Taster in den Auslieferungszustand zurück.
VORTEILE
- Schnelles WLAN
- Einfache Grundeinrichtung
- Regelmäßige Updates
- „Time Machine“-Backup (Mac)
- 3 Gäste-WLANs
NACHTEILE
- Kein WLAN AC
- Keine Mesh-Unterstützung
- Komplexe erweiterte Konfiguration
- Preis
Assistenten helfen bei der Router-Einrichtung
Vor dem ersten Einsatz eures Routers müsst ihr diesen noch zusammenbauen. Die drei Antennen sind separat im Karton enthalten. Nachdem ihr diese angeschraubt habt, könnt ihr mit der Einrichtung beginnen.
Ihr könnt die Einrichtung entweder per WLAN vornehmen oder mit einem LAN-Kabel.
Ich habe mich aus Bequemlichkeit für das WLAN entschieden. Im Gegensatz zu den FRITZ!Box-Routern gibt es kein vordefiniertes initiales WLAN-Passwort. Der ASUS-Router erkennt, dass ihr im Einrichtungsvorgang seid und steuert euch direkt zum Einrichten des Netzwerks.
Gebt im Fenster einfach den gewünschten WLAN-Namen im Feld „Name des Netzwerks“ ein und legt ein möglichst sicheres Passwort an. Damit ist die Einrichtung des WLANs bereits abgeschlossen und ihr könnt mit der Konfiguration des Routers beginnen.
Durch Eingabe einer beliebigen URL landet ihr direkt auf dem Einrichtungs-Bildschirm eures ASUS RT-N18U. Ihr könnt die Installation entweder manuell oder über den Einrichtungs-Assistenten durchführen. Ich habe mich für die zweite Variante entschieden.
Im ersten Schritt überprüft der Assistent, ob ihr bereits den Internet-Anschluss mit dem WAN-Port verbunden habt. Sobald eine Verbindung hergestellt ist, richtet ihr das Anmelde-Passwort für die Weboberfläche ein.
Als nächstes bekommt ihr noch einmal den Namen des zuvor eingerichteten WLANs angezeigt. Das Passwort wurde in die Einstellungen übernommen.
Zum Abschluss seht ihr dann alle Informationen in einer Übersicht.
Direkt beim Einrichten überprüft der RT-N18U, ob eine neue Firmware vorhanden ist. Falls die Suche im Internet erfolgreich war, bietet der Router eine direkte Installation an. Ich empfehle euch aus Sicherheitsgründen, diese direkt durchzuführen.
Zum Abschluss müsst ihr den Router über den Ein- und Ausschalter manuell neu starten. Nach dem Neustart wird die Installation beendet und euch steht am Ende die Weboberfläche des Routers zur Verfügung.
Regelmäßige Updates kommen auch noch nach vier Jahren
ASUS bietet euch für diesen Router auch nach vier Jahren Marktpräsenz immer noch regelmäßige Updates an. Das letzte wurde im Juni 2018 veröffentlicht, gut einen Monat bevor ich diesen Test durchgeführt habe.
Ein Blick in die Update-Historie zeigt insgesamt fünf Updates bisher in 2018 und sechs Updates in 2017. In der Regel nutzt ASUS die Aktualisierungen, um technische Probleme zu beheben. Teilweise erhält der Router aber auch neue oder zumindest verbesserte Funktionen.
Ihr könnt die Updates entweder aus dem Support-Forum herunterladen und im Router einspielen oder direkt die Aktualisierungs-Funktion im Router nutzen.
Eine automatische Update-Funktion ist leider nicht vorhanden. Es bleibt euch somit nichts anderes übrig, als regelmäßig einen Blick auf die Website zu werfen oder die Suche im Router-Menü zu starten.
Die Wirkung von drei Antennen
Der ASUS-Router unterstützt den WLAN-N-Standard mit theoretischen Übertragungsraten von bis zu 450 Megabit pro Sekunde. Falls ihr eine spezielle Netzwerk-Karte von ASUS nutzt, könnt ihr theoretisch bis zu 600 Megabit pro Sekunde übertragen. Wie viel davon in der Praxis ankommt, habe ich in einer Alltagsmessung bei mir zu Hause getestet.
Für die Messung habe ich einen Windows-7-Computer mit installiertem iperf-Server verwendet. Als Client nutze ich für meine Tests ein Samsung S8 und die App Magic iPerf.
Ich habe Messungen an vier unterschiedlichen Stellen im Haus vorgenommen: im gleichen Zimmer wie die Fritz!Box, ein Zimmer weiter, zwei Zimmer weiter und in einem anderen Stockwerk.
In den Tabellen seht ihr die Werte für das 2,4-Gigahertz-Frequenzband mit den durchschnittlichen sowie den maximal erzielten Werten.
Die Dauer für jede Messung betrug zwei Minuten.
Gleiches Zimmer | Nächstes Zimmer | Zwei Zimmer entfernt | Anderes Stockwerk | |
---|---|---|---|---|
2,4-GHz-Band | 102,0 Mbit/s | 82,7 Mbit/s | 87,8 Mbit/s | 47,2 Mbit/s |
Die Top-Werte für die einzelnen Messungen unterscheiden sich zum Teil deutlich von den Durchschnittswerten. Es gab jedoch immer wieder Schwankungen während der Testdurchführungen.
Gleiches Zimmer | Nächstes Zimmer | Zwei Zimmer entfernt | Anderes Stockwerk | |
---|---|---|---|---|
2,4-GHz-Band | 120,0 Mbit/s | 103,0 Mbit/s | 107,0 Mbit/s | 68,0 Mbit/s |
Die Messwerte des ASUS-Routers sind gut und liegen auf vergleichbarem Niveau mit der Fritz!Box 7430, wobei die Spitzenwerte sogar ein wenig besser sind im direkten Vergleich.
Wie eingangs schon erwähnt, bietet der ASUS-Router aber leider keine Mesh-Funktion an.
Zusatzfunktionen: Der RT-N18U weiß zu überzeugen
Die große Stärke spielt der Router in seinen implementierten Zusatzfunktionen aus. Diese unterteilt ASUS in die Rubriken „Allgemein“ und „Erweiterte Einstellungen“.
In den allgemeinen Einstellungen findet ihr die Möglichkeit, bis zu drei Gäste-Netzwerke zu aktivieren und mit unterschiedlichen SSIDs zu betreiben.
Damit könnt ihr nicht nur Gästen einen Zugang zum Internet geben, sondern beispielsweise auch eure Smart-Home-Geräte in einem Netzwerk gruppieren. Sollte es einmal Sicherheitsprobleme mit euren intelligenten Lampen geben, besteht zumindest keine Gefahr für euer restliches LAN.
Sehr interessant ist auch der Datenvolumen-Manager. Mit diesem regelt ihr, wie die zur Verfügung stehende Internet-Bandbreite von den einzelnen Diensten oder Geräten genutzt werden kann.
Abhängig vom verwendeten Service stehen euch außerdem fünf Prioritätsstufen zur Auswahl. Einige Dienste sind bereits vorkonfiguriert, andere könnt ihr über ein Drop-down-Menü selbst einrichten.
In der Kindersicherung habt ihr die Möglichkeit, für ein Gerät beziehungsweise eine MAC-Adresse festzulegen, wann diese Zugriff zum Internet bekommt. Die kleinste Einheit ist dabei eine Stunde.
Interessant finde ich auch die Möglichkeit, mittels USB-Stick ins Internet zu gehen. Damit verwandelt ihr euren ASUS-Router problemlos in einen LTE-Router.
Auch Apple-Nutzer kommen nicht zu kurz, denn der ASUS-Router ist mit angeschlossenem Datenträger in der Lage, einen für die „Time Machine“ kompatiblen Datenträger zur Verfügung zu stellen. Damit wird das tägliche Backup zum Kinderspiel.
Die AiCloud schließlich ermöglicht euch verschiedene Optionen, um auf Daten aus dem Internet zuzugreifen und diese Daten auch mit der Cloud zu synchronisieren. Hierfür stehen euch drei Funktionen zur Verfügung: Cloud Disk, Smart Access und Smart Sync. Für den Zugriff von unterwegs wählt ihr aus den Apps für iOS und Android aus.
Neben diesen Funktionen findet ihr in den erweiterten Einstellungen noch zahlreiche weitere Optionen. Dort richtet ihr beispielsweise einen VPN-Server ein, mit dem ihr anschließend mittels OpenVPN oder PPTP auf euer Netzwerk zugreifen könnt.
Im Menü „Firewall“ habt ihr die Auswahl von einigen Schutzmaßnahmen, die ihr für euer Netzwerk aktivieren könnt: DoS-Schutz gegen eine Vielzahl von unsinnigen Anfragen, das Unterbinden von Ping-Anfragen oder das Filtern bestimmter URLs sind nur einige Funktionen. Wie von einer Firewall gewohnt – richtet ihr auch hier Regeln auf Basis von IP-Adressen, Protokollen und Ports ein.
Besonders hervorzuheben sind auch noch die vier unterschiedlichen Modi, mit denen ihr den ASUS-Router betreiben könnt: neben der klassischen Funktion als Router lässt sich der RT-N18U auch als Repeater, als Access Point oder als Media Bridge einsetzen.
Umfangreicher Support beantwortet nahezu all eure Fragen
Auf der Website von ASUS findet ihr einen sehr umfangreichen Support-Bereich mit über 100 beantworteten Fragen.
ASUS hat die Fragen und Anleitungen in insgesamt sieben Kategorien unterteilt: von den Windows-Einstellungen bis hin zum Thema Power und Batterie. Die Anleitungen sind sehr detailliert und behandeln die Fragestellung in deutscher Sprache ausführlich.
ASUS verwendet zahlreiche Screenshots und hebt die entsprechenden Felder, die ihr pflegen müsst, bei Bedarf noch optisch heraus.
Falls ihr trotz allem nicht weiter kommt, stehen euch noch zwei alternative Wege zur Verfügung: entweder ihr nutzt den Online-Chat oder könnt ein Ticket aufgeben. Der Online-Chat ist von euch Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr für euch da.
Fazit
Der ASUS RT-N18U N600 ist ein solider Router zu einem leicht überteuerten Preis. Er besitzt zwar nur ein WLAN N, liefert auf diesem aber gute Übertragungswerte. Leider hat ASUS bis jetzt keine Mesh-Funktionen angekündigt oder vorgesehen.
VORTEILE
- Schnelles WLAN
- Einfache Grundeinrichtung
- Regelmäßige Updates
- „Time Machine“-Backup (Mac)
- 3 Gäste-WLANs
NACHTEILE
- Kein WLAN AC
- Keine Mesh-Unterstützung
- Komplexe erweiterte Konfiguration
- Preis
Die Zusatzfunktionen – angefangen vom Print-Server bis hin zum Backup als „Time Machine“ – müssen sich hinter den Fritz!Box-Modellen nicht verstecken. Im direkten Vergleich wird jedoch die integrierte Telefonanlage schmerzlich vermisst.
Die Oberfläche ist sicherlich nicht ganz so intuitiv zu bedienen, wie bei den Modellen von AVM – wie beispielsweise die FRITZ!Box 7430. Ihr benötigt ein wenig mehr Hintergrundwissen beim Aufbau eines Netzwerks.
Hervorzuheben sind jedoch die drei Gäste-WLANs, mit denen Ihr beispielsweise eure ganzen Smart-Home-Geräte sauber voneinander trennen könnt.
Alles in allem ein gutes Modell für Interessierte, die gut auf die integrierte Telefonanlage und das Modem verzichten können.
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