Meine Erfahrung mit dem ASUS RT-AC1200G+: Router mit starkem Datendurchsatz im WLAN
ASUS hat seinen Router RT-AC1200G+ mit einer Vielzahl von Schnittstellen versehen. Für den Anschluss des Routers an euer DSL-Modem nutzt ihr die vorhandene WAN-Schnittstelle.
Inhaltsverzeichnis
Es stehen euch außerdem insgesamt vier Gigabit-LAN Schnittstellen für verschiedene Netzwerk-Geräte zur Verfügung. Zusätzlich findet ihr neben der WAN-Schnittstelle auch einen USB-2.0-Anschluss.
Damit könnt ihr beispielsweise einen normalen USB-Drucker in einen Netzwerk-Drucker verwandeln. ASUS bietet hierfür sogar die Funktion eines Netzwerk-Druckers mit in die Oberfläche integriert. Ein klarer Vorteil gegenüber anderen Herstellern. Einen Gesamtüberblick über alle von mir getesteten Router könnt ihr euch in unserem Router Test 2024 Leitartikel verschaffen.
Das WLAN des ASUS-Routers funkt auf zwei Frequenzen: 2,4 und 5 Gigahertz. Der Router unterstützt mit die WLAN-Standards AC (802.11ac) und N (802.11n). Für den WLAN-N-Modus gibt ASUS einen maximalen Datendurchsatz von 300 Megabit pro Sekunde an, für WLAN AC entsprechend bis zu 867 Megabit pro Sekunde.
Hilfreich ist zudem der Ein- und Ausschalter, wenn ihr einmal längere Zeit nicht zu Hause seid.
Falls der Router einmal seinen Dienst versagt oder ihr das Passwort der Weboberfläche vergessen habt, versetzt ihr mit dem Reset-Taster den WLAN-Router in den Auslieferungszustand zurück.
VORTEILE
- Datendurchsatz im WLAN
- Günstiger Preis
- Mehrere Gäste-WLANs
- App zur Konfiguration
NACHTEILE
- Keine USB-3.0-Schnittstelle
- Keine Mesh-Unterstützung
- Komplexe erweiterte Konfiguration
Einfache Einrichtung dank Assistenten
Der ASUS RT-AC1200G+ kommt bereits vormontiert zu euch und ist somit direkt für die Konfiguration einsatzbereit. Nachdem ihr den Router mit dem Strom und dem Internet – über die WAN-Schnittstelle – verbunden habt, kann es losgehen.
Ihr könnt den Router entweder über die App oder einen Computer konfigurieren. Ich habe es erst über die App versucht, bin dort aber gescheitert. Ich konnte mich zwar mit den Router verbinden, die Konfiguration mit der App aber nicht starten. An dieser Stelle erhielt ich immer eine Fehlermeldung, mit der ich allerdings nichts anfangen konnte.
Als weitere Installations-Alternativen stehen euch WLAN oder LAN zur Verfügung.
Ich habe mich, wie bei der Installation des ASUS RT-N18U, aus Bequemlichkeit wieder für das WLAN entschieden. Im Gegensatz zu den Fritz!Box Routern – wie ihr im FRITZ!Box 6490 Test erfahrt – gibt es kein vordefiniertes initiales WLAN-Passwort, dafür aber einen Einrichtungscode. Dieser befindet sich auf einem Aufkleber auf der Rückseite des Routers.
Der ASUS-Router erkennt, dass ihr im Einrichtungsvorgang seid und steuert euch zum Einrichten des Netzwerks.
Gebt im Fenster einfach den gewünschten WLAN-Namen im Feld „Name des Netzwerks“ ein und legt ein möglichst sicheres Passwort an. Damit ist die Einrichtung des WLANs bereits abgeschlossen und ihr könnt mit der Konfiguration des Routers beginnen.
Durch Eingabe einer beliebigen URL landet ihr direkt auf dem Einrichtungs-Bildschirm eures ASUS RT-AC1200G+. Für die Installation steht euch ein Einrichtungs-Assistent zur Verfügung.
Im ersten Schritt überprüft der Assistent, ob ihr bereits den Internet-Anschluss mit dem WAN-Port verbunden habt. Sobald eine Verbindung hergestellt ist, richtet ihr das Anmelde-Passwort für die Web-Oberfläche ein.
Als nächstes bekommt ihr noch einmal den Namen des zuvor eingerichteten WLANs angezeigt. Das Passwort wurde in die Einstellungen übernommen.
Zum Abschluss werden euch noch einmal alle Informationen in einer Übersicht angezeigt.
Sollte eine neue Firmware vorhanden sein, bekommt ihr auf der Administrationsoberfläche einen Hinweis angezeigt. Dann könnt ihr direkt die Installation starten.
Ich empfehle euch aus Sicherheitsgründen, diese immer durchzuführen.
Zum Abschluss müsst ihr den Router über den Ein- und Ausschalter manuell neu starten. Nach dem Neustart wird die Installation beendet und euch steht am Ende die Web-Oberfläche des Routers zur Verfügung.
Regelmäßige Updates mehrmals jährlich
ASUS bietet euch für diesen Router auch drei Jahre nach Markteinführung immer noch regelmäßige Updates an. Das letzte wurde im Juni 2018 veröffentlicht, gut einen Monat bevor ich diesen Test durchgeführt habe.
Ein Blick in die Update-Historie zeigt je zwei Updates in 2018 und 2017. In der Regel nutzt ASUS die Aktualisierungen, um technische und sicherheitsrelevante Probleme zu beheben. Teilweise erhält der Router aber auch neue oder zumindest verbesserte Funktionen.
Ihr könnt die Updates entweder aus dem Support-Forum herunterladen und im Router einspielen oder direkt die Aktualisierungs-Funktion im Router nutzen.
Eine automatische Update-Funktion ist leider nicht vorhanden. Es bleibt euch somit nichts anderes übrig, als regelmäßig einen Blick auf die Website zu werfen oder die Suche im Router-Menü zu starten.
Guter Durchsatz bei vier Antennen
Der ASUS-Router unterstützt die WLAN-Standards AC und N mit theoretischen Übertragungsraten von bis zu 867 Megabit pro Sekunde bei WLAN AC. Euch stehen hierfür die beiden Frequenzbänder mit 2,4 und 5 Gigahertz zur Verfügung.
Wieviel Bandbreite in der Praxis bei euch ankommt, habe ich in einer Alltagsmessung bei mir zu Hause getestet.
Für die Messung verwende ich meinen Windows-7-Computer mit installiertem iperf-Server. Als Client nutze ich für meine Tests ein Samsung S8 und die App Magic iPerf.
Ich habe Messungen an vier unterschiedlichen Stellen im Haus vorgenommen: im gleichen Zimmer wie die FritzBox, ein Zimmer weiter, zwei Zimmer weiter und in einem anderen Stockwerk.
In den Tabellen seht ihr für die beiden Frequenzbänder die durchschnittlichen sowie die maximal erzielten Werte.
Die Dauer für jede Messung betrug zwei Minuten.
Gleiches Zimmer | Nächstes Zimmer | Zwei Zimmer entfernt | Anderes Stockwerk | |
---|---|---|---|---|
2,4-GHz-Band | 83,4 Mbit/s | 84,7 Mbit/s | 61,0 Mbit/s | 39,3 Mbit/s |
5-GHz-Band | 307,0 Mbit/s | 213,0 Mbit/s | 199,0 Mbit/s | 78,2 Mbit/s |
Die Top-Werte für die einzelnen Messungen unterscheiden sich zum Teil deutlich von den Durchschnittswerten. Es gab jedoch immer wieder Schwankungen während der Testdurchführungen.
Gleiches Zimmer | Nächstes Zimmer | Zwei Zimmer entfernt | Anderes Stockwerk | |
---|---|---|---|---|
2,4-GHz-Band | 102,0 Mbit/s | 103,0 Mbit/s | 100,0 Mbit/s | 55,1 Mbit/s |
5-GHz-Band | 336,0 Mbit/s | 254,0 Mbit/s | 249,0 Mbit/s | 91,2 Mbit/s |
Die Messwerte des ASUS-Routers überzeugen vor allem im 5-Gigahertz-Bereich und lassen sogar die Spitzenmodelle von AVM hinter sich.
Sehr gut finde ich auch, wie ASUS den Umgang mit den Gäste-WLANs gelöst hat. Ihr habt je Frequenzband drei Gäste-WLANs, die ihr individuell verwalten könnt.
Das macht somit insgesamt sechs Gäste-WLANs – genug Netzwerke, um nicht nur den Gästen, sondern auch anderen WLAN-Geräten wie euren intelligenten Glühbirnen einen getrennten Bereich zuzuweisen.
Leider bietet der ASUS-Router keine Mesh-Funktion an.
Zusatzfunktionen
Die große Stärke spielt der Router in seinen implementierten Zusatzfunktionen aus. Diese unterteilt ASUS in die Rubriken „Allgemein“ und „Erweiterte Einstellungen“.
Sehr interessant ist der Datenvolumen-Manager. Mit diesem regelt ihr, wie die zur Verfügung stehende Internet-Bandbreite von den einzelnen Diensten oder Geräten genutzt werden kann.
Abhängig vom verwendeten Service habt ihr die Wahl von fünf Prioritätsstufen – von sehr niedrig bis sehr hoch. Einige Dienste sind bereits vorkonfiguriert, andere könnt ihr über ein Dropdown-Menü selbst einrichten.
In der Kindersicherung legt ihr für ein Gerät- bzw. eine MAC-Adresse fest, wann diese Zugriff zum Internet bekommt. Die kleinste Einheit ist dabei eine Stunde.
Die USB-Anwendungen erweitern euren Router um verschiedene Zusatzfunktionen: Ihr könnt mittels AiDisk Datenträger im Netzwerk freigeben, euren Router zum Streaming-Server machen oder auch als Drucker-Server nutzen.
Interessant finde ich auch die Möglichkeit, mittels USB-Stick ins Internet zu gehen. Damit wird aus eurem ASUS-Router im Handumdrehen ein LTE-Router.
Die AiDisk schließlich ermöglicht es euch auf Daten aus dem Internet zuzugreifen. Für den Zugriff von unterwegs stehen euch die App AiCloud für iOS und Android zur Verfügung.
Neben diesen Funktionen gibt es noch viele weitere Optionen: Ihr könnt beispielsweise einen VPN-Server einrichten, um anschließend mittels L2TP (Layer 2 Tunneling Protocol) und PPTP (Point-to-Point Tunneling Protocol) auf euer Netzwerk zuzugreifen.
Ein wenig schade, dass ASUS diesem Router, im Gegensatz zum ASUS RT-N18U, keinen OpenVPN-Server spendiert hat.
PPTP gilt bekanntermaßen seit Jahren als nicht mehr sicher. Ihr solltet deswegen genau überlegen, ob ihr das Protokoll wirklich zum Zugriff auf euer Heimnetzwerk verwenden wollt.
Im Menü „Firewall“ könnt ihr darüber hinaus einige Schutzmaßnahmen für euer Netzwerk aktivieren: DoS-Schutz gegen eine Vielzahl von unsinnigen Anfragen, das Unterbinden von Ping-Anfragen oder das Filtern bestimmter URLs, um nur einige zu nennen. Zusätzlich definiert ihr hier auch – wie von einer Firewall gewohnt – Regeln auf Basis von IP-Adressen, Protokollen und Ports.
Besonders hervorzuheben sind auch noch die drei unterschiedlichen Modi, mit denen ihr den ASUS-Router betreiben könnt: neben der klassischen Funktion als Router lässt sich der RT-AC1200G+ als Access Point oder als Media Bridge einsetzen.
Support für den RT-AC1200G+ Router
Auf der Website von ASUS findet ihr einen umfangreichen Support-Bereich mit über 100 beantworteten Fragen, allerdings sind nicht alle für den ASUS-Router relevant. So habe ich beispielsweise auch Anleitungen zu OpenVPN-Servern gefunden, obwohl der RT-AC1200G+ gar keinen besitzt.
ASUS hat die Fragen und Anleitungen in insgesamt sieben Kategorien unterteilt: von den Windows-Einstellungen bis hin zum Thema Power und Batterie. Die Anleitungen sind sehr detailliert und behandeln die Fragestellung in deutscher Sprache sehr ausführlich.
ASUS verwendet zahlreiche Screenshots und hebt die entsprechenden Felder, die ihr pflegen müsst, bei Bedarf noch optisch hervor.
Falls ihr trotz allem nicht weiter kommt, stehen euch noch zwei alternative Wege zur Verfügung: entweder ihr nutzt den Online-Chat oder ihr gebt ein Ticket auf. Der Online-Chat steht euch Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr zur Verfügung.
Fazit zum ASUS RT-AC1200G+ Router
Wenn ihr auf der Suche nach einem leistungsstarken WLAN-Router seid, der bis zu 300 Megabit pro Sekunde im 5-Gigahertz-Frequenzband überträgt und weniger als 70 Euro kostet, solltet ihr euch den ASUS RT-AC1200G+ genauer anschauen.
VORTEILE
- Datendurchsatz im WLAN
- Günstiger Preis
- Mehrere Gäste-WLANs
- App zur Konfiguration
NACHTEILE
- Keine USB-3.0-Schnittstelle
- Keine Mesh-Unterstützung
- Komplexe erweiterte Konfiguration
Der Router bietet für Einsteiger eine schnelle Grundkonfiguration und für erfahrene Netzwerker zahlreiche interessante Zusatzfunktionen: von einer individuell konfigurierbaren Firewall über mehrere Gäste-WLANs, bis hin zum Regelwerk für die Bandbreiten-Regulierung.
ASUS versorgt den Router seit mehr als zwei Jahren regelmäßig mit Updates. Es bleibt zu hoffen, dass dies noch eine Weile anhält.
Alles in allem erhaltet ihr viel Router für wenig Geld.
Kommentare
Arno 19. Juli 2019 um 18:52
Kann es sein, dass inzwischen VPN per L2TP (Layer 2 Tunneling Protocol) rausgeflogen ist? Ich verwender Firmware-Version:3.0.0.4.382_51610 und da ist leider nur PPTP zu finden, im gegensatz zu dem im Artikel gezeigten screenshot.