Meine Erfahrungen mit Icedrive im Test 2023: Schneller Cloud-Speicher mit hohen Sicherheitsstandards & kleinen Schwächen
Die walisische Cloud-Speicher-Lösung Icedrive ist erst seit 2019 auf dem Markt. Mit einfacher Bedienung, hohem Sicherheitsniveau und großzügigem 10-Gigabyte-Gratis-Speicher mischt Icedrive unseren Cloud-Speicher Test 2023 auf.
Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich und selbsterklärend – sowohl im Browser als auch in den Apps für euren Rechner und euer Smartphone. Ihr könnt eure Daten per Freigabelink mit Freunden teilen. Leider fehlen (bisher) Funktionen für die Zusammenarbeit, wie wir sie etwa von kDrive oder OneDrive kennen.
Der Cloud-Storage von Icedrive hat kleine Schwächen und großes Potenzial
1,83 € pro Monat
Am Ende kann Icedrive unserem Testsieger pCloud keine wirkliche Konkurrenz machen. Das liegt zum einen an kleineren Schwächen der Sharing-Options sowie an der noch nicht ganz ausgereiften App für MacOS.
Als einsteigerfreundlichen Cloud-Speicher für das Backup wichtiger Daten können wir euch Icedrive allerdings empfehlen. Wir sind sicher, dass der Funktionsumfang von Icedrive in Zukunft noch wachsen wird. Ihr möchtet Details? Bitte schön, hier kommt unser ausführlicher Icedrive-Test!
Inhaltsverzeichnis
- Icedrive-Cloud im Überblick Icedrive Abos
- Kompatibilität & Einrichtung
- Benutzeroberfläche Icedrive im BrowserIcedrive auf dem RechnerIcedrive auf Android & iOS
- Daten speichern & verwalten
- Daten synchronisieren & teilen
- Daten wiederherstellen
- Sicherheit
- Geschwindigkeit
- Zuverlässigkeit & Support
- Icedrive vs. pCloud
- Fazit
Die Icedrive-Cloud im Überblick: Abos & Tarife
Eines der Highlights von Icedrive ist der kostenlose Speicher: Nicht zahlenden Nutzern stehen zehn Gigabyte Speicherplatz mit einer täglichen Bandbreite von drei Gigabyte zur Verfügung – damit liegt Icedrive mit unserem Testsieger pCloud gleichauf. Damit gehört Icedrive auf die Liste unserer besten kostenlosen Cloud-Speicher.
Für ein komplettes Backup eurer Urlaubsfotos der letzten zehn Jahre reicht das Speicherlimit nicht aus. Aber für die Sicherung wichtiger Dateien langt es allemal. Ihr braucht mehr Platz? Kein Problem mit den günstigen Bezahl-Paketen!
Icedrive Abos: Vom Monats-Paket bis zum Lifetime-Angebot
Die günstigsten Preise zahlt ihr, wenn ihr euch für die jährliche Zahlung entscheidet. Hier erhaltet ihr im Lite-Account 150 Gigabyte für erschwingliche 1,83 Euro. Der Pro-Account bietet mit einem Terabyte Speicherplatz doppelt so viel wie pCloud – und kostet mit 4,17 Euro (auf den Monat umgerechnet) nur unwesentlich mehr als das Abo bei den Schweizern.
Neben den Monats- und Jahresplänen findet ihr bei Icedrive auch einen Lifetime-Account, also einen Zugang auf Lebenszeit. Der Preis dafür hängt vom gebuchten Speicherplatz ab.
Die Icedrive-Preise im Überblick:
Plan | Preis (Monat) | Preis (Jahr) | Preis (Lifetime) | Speicherplatz | Bandbreitenlimit |
---|---|---|---|---|---|
Free | gratis | x | x | 10 GB | 3 GB/Tag |
Lite | x | 21,99 Euro | 89,00 Euro | 150 GB | 250 GB/Monat |
Pro | 4,99 Euro | 49,99 Euro | 199,00 Euro | 1 TB | 2 TB/Monat |
Pro+ | 17,99 Euro | 179,99 Euro | 499,00 Euro | 5 TB | 8 TB/Monat |
Die drei kostenpflichtigen Pläne bieten nicht nur mehr Speicherplatz als der Free-Plan. Ab dem Lite-Account habt ihr die Möglichkeit, eure Daten direkt auf eurem PC, Mac- oder Linux-Rechner zu verschlüsseln, indem ihr den speziellen Encrypt-Ordner nutzt. Darüber hinaus könnt ihr als zahlender Kunde Freigabelinks mit einer Ablauffrist versehen.
Icedrive bietet verschiedene Tarife für eure Cloud
Allein am Speicherplatz gemessen, decken alle Bezahl-Accounts den Bedarf sowohl von Durchschnitts-Usern als auch Familien und Power-Usern ab. Allerdings ist der Sprung vom Lite-Account zum Pro-Abo ziemlich groß. Hier wäre eine weitere Option ideal, die zwischen 500 und 750 Gigabyte Platz bietet.
Interessanterweise unterscheiden sich die Pakete und Preise in der App vom Angebot auf der Website
Kompatibilität & Einrichtung: Eine Sache von Minuten
Euer Icedrive-Konto ist im Handumdrehen einsatzbereit. Mehr als euren Namen, eure E-Mail-Adresse und ein sicheres Passwort braucht ihr nicht. Nach der Anmeldung erhaltet ihr eine Mail zur Bestätigung eurer E-Mail-Adresse. Habt ihr diese bestätigt, könnt ihr euch einloggen und loslegen.
Wir haben das Web-Interface in Firefox, Chrome und Safari genutzt und keinerlei Probleme festgestellt. Ganz im Gegenteil: Die Benutzeroberfläche ist klar strukturiert und alle Funktionen erschließen sich schnell – das nennen wir optimale Benutzerfreundlichkeit!
Um eure Cloud sinnvoll nutzen zu können, solltet ihr die Software installieren. Diese ist sowohl für Windows als auch für MacOS und Linux verfügbar. Zudem könnt ihr euch Smartphone-Apps für iOS und Android herunterladen.
Die Apps für Windows, Mac und Linux sind als portable Apps erhältlich. Für Windows könnt ihr zudem eine Virtual-Drive-Variante herunterladen, die ein virtuelles Laufwerk auf eurem Rechner einrichtet.
Damit profitiert ihr von der Ordner-Synchronisation: Der Inhalt des Sync-Ordners wird automatisch aktuell gehalten – auf allen verbundenen Geräten.
Obacht! Für Mac- und Linux-Nutzer sind die Icedrive-Apps aktuell leider recht witzlos. Hier fehlt zum großen Nachteil die automatische Synchronisierungs-Funktion – ein wesentliches Cloud-Feature. Allerdings hat Icedrive uns auf Nachfrage versichert, diese Funktion in der ersten Jahreshälfte 2022 zu implementieren.
Ein Hinweis zum Test vorneweg: Grundsätzlich testen wir alle Cloud-Speicher-Angebote und die unterschiedlichen Kriterien mit einem Mac und einem iPhone. Bei Icedrive haben wir zusätzlich den PC mit Windows 10 angeschmissen, da wir damit den gesamten Funktionsumfang testen konnten.
Benutzeroberfläche: Klar strukturiert & intuitiv
Die Icedrive-Apps folgen optisch dem Vorbild der Web-Version. Wir haben uns in allen Varianten schnell zurechtgefunden und konnten sofort die wichtigsten Einstellungen vornehmen.
Icedrive im Browser: Übersichtlich & ordentlich
Wenn ihr euch in eure Cloud einloggt, landet ihr direkt in eurem ordentlichen Datenspeicher. Unter „My Icedrive“ findet ihr eine Übersicht über eure Ordner. Auf der linken Seite habt ihr daneben Zugriff auf euren Encrypt-Ordner (nur mit einem Pro-Plan), für euch freigegebene Dateien anderer Nutzer sowie eure Favoriten, zuletzt genutzte Dateien und den virtuellen Papierkorb.
Im Kontextmenü der Ordner und Dateien habt ihr unter anderem die Möglichkeit, Daten mit anderen zu teilen, sie herunterzuladen, zu löschen oder umzubenennen. Markiert ihr ein Objekt, erscheinen diese Optionen auch in einer Leiste am oberen Rand.
Wir haben uns sofort gut zurechtgefunden und konnten alle wichtigen Einstellungen problemlos vornehmen. Das Gleiche gilt für die Apps, die wir natürlich auch unter die Lupe genommen haben.
Praktisch: Für Dateiformate wie .pdf und .doc könnt ihr eine Vorschau anzeigen lassen, Formate wie mp4 werden per Mausklick im Browser abgespielt.
Icedrive auf dem Rechner: Windows hui, MacOS pfui
Wie bei jedem Cloud-Speicher-Praxistest haben wir uns sofort die App für den Mac heruntergeladen. Dazu stehen euch bei Icedrive zwei Varianten zur Verfügung: Zum einen könnt ihr auf der Website von Icedrive eine portable App herunterladen, die ohne Installation auf eurem Computer arbeitet. Alternativ könnt ihr die native App über den App-Store laden.
Wir haben beide Varianten ausprobiert und waren mehr als zufrieden mit der Gestaltung der Oberfläche. Der Funktionsumfang der Mac-App hingegen hat uns enttäuscht. Zwar könnt ihr über die App sehr bequem Daten in eure Cloud hochladen und diese verwalten. Ihr habt aber keine Möglichkeit, eine automatische Synchronisation zwischen eurem Rechner und der Cloud einzurichten.
Damit fehlt in der Mac-App eine sehr wichtige Funktion eines Cloud-Speichers. Änderungen in einzelnen Dateien oder Ordnern werden nicht automatisch in eure Cloud übertragen, sodass ihr sie manuell übertragen müsst.
In Sachen Synchronisation haben die Windows-Apps aktuell die Nase vorn. Auch diese ist in zwei Versionen erhältlich: als portable App und als Installer für ein virtuelles Laufwerk. Was weitere Features angeht, etwa die Dateiverwaltung oder Freigabelinks, sind die Mac- und Windows-App gleichermaßen funktional.
Uns gefällt an den Apps vor allem, dass sie sehr übersichtlich gestaltet sind. Die Seitenleiste enthält nur wenige Bedienelemente. Viele Optionen zeigen sich erst im Kontextmenü oder nach dem Markieren von Ordnern oder Dateien.
Mobile App: Icedrive auf Android & iOS
Selbstverständlich könnt ihr auch von eurem Handy auf euren Icedrive-Speicher zugreifen. Sowohl für Android als auch für iOS-Devices findet ihr die passende App. Damit könnt ihr eure Dateien ebenso verwalten wie am Rechner oder sie mit anderen teilen.
Leider fehlt auch in der iOS-App die Möglichkeit, bestimmte Ordner zu synchronisieren. Auch ein automatisches Update eures Smartphones bietet die App nicht an – anders als die Android-Version.
So sieht das Einstellungsmenü der iOS-App aus
Beide erlauben aber den Zugriff auf den speziellen Encrypt-Ordner – sofern ihr ein kostenpflichtiges Abo abgeschlossen habt. Außerdem habt ihr in beiden Apps die Möglichkeit, Fotos und Videos automatisch in der Cloud zu speichern, sodass ihr Icedrive auch als Fotospeicher nutzen könnt.
Praktische Option: Der automatische Upload eurer Fotos in die Cloud
Daten speichern & verwalten: Unkompliziert & sicher
Wie sieht euer Speicherplan aus? Zum Uploaden eurer Dokumente und Fotos genügt es, die Dateien per Drag-and-drop im Icedrive-Fenster abzulegen. Das gilt sowohl für die Software auf eurem Rechner als auch für die Browser-Version. Wichtig dabei: Eure Daten werden kopiert, nicht verschoben.
Ein kleines Dialogfenster am unteren Rand informiert euch über den Stand des Uploads.
Habt ihr euch für das virtuelle Laufwerk in Windows entschieden, könnt ihr Dateien auch direkt dort ablegen. Wenn ihr in der Web-App schon eine Ordner-Struktur angelegt habt, findet ihr diese auch in eurem virtuellen Laufwerk wieder.
Daten synchronisieren & teilen: Praktische Funktionen mit Schwächen
Wir haben es bereits erwähnt: Die Synchronisierungsfunktion ist aktuell nur in der Virtual-Drive-App für Windows implementiert. Als Apple-Nutzer müsst ihr (noch) auf dieses Feature verzichten. Die Informationen zum Synchronisieren beziehen sich also nur auf die Windows-App.
Synchronisieren lokaler Ordner: Immer up to date
Dank der Integration des Icedrive-Laufwerks in Windows ist es sehr einfach, eure Cloud aktuell zu halten. Ihr legt fest, welche lokalen Ordner mit dem Online-Storage synchronisiert werden sollen.
Dabei bietet euch Icedrive drei Varianten der Synchronisierung an:
- Zwei-Wege-Synchronisierung: Änderungen im Ordner werden sowohl lokal als auch in der Cloud vorgenommen. Bearbeitet ihr etwa ein Dokument, wird dieses am PC und auch im Online-Speicher durchgeführt.
- Ein-Weg-Synchronisierung nach lokal: Änderungen in eurem Cloud-Speicher werden nur im lokalen Ordner vorgenommen. Löscht ihr etwa eine Datei im Online-Speicher, wird sie auf dem PC gelöscht.
- Ein-Weg-Synchronisierung zur Cloud: Lokale Änderungen werden ausschließlich im Online-Speicher vorgenommen. Die lokale Datei bleibt unverändert.
Um die Synchronisierung eurer Daten in der Virtual-Drive-App einzurichten, braucht ihr nur wenige Mausklicks.
- Navigiert über den Menüpunkt „Sync“ zur Option „New Sync Pair“
- Wählt im folgenden Fenster unter „Remote Folder“ ein bestehendes Verzeichnis im Cloud-Speicher oder legt ein neues an.
- Wählt unter „Local Folder“ einen Ordner auf eurem Rechner aus.
- Setzt ein Häkchen bei einer der drei Sync-Varianten und speichert eure Einstellungen mit „Ok“.
Ab sofort werden eure Daten im Sync Folder mit der Cloud synchronisiert, sodass beide immer auf dem aktuellen Stand sind.
Die File Sharing-Optionen: E-Mails & öffentliche Links
Eine Funktion zum Teilen eurer Dateien mit Freunden oder Kollegen gehört bei Cloud-Speichern zum guten Ton. Da macht auch Icedrive keine Ausnahme. Zumindest nicht auf den ersten Blick.
Möchtet ihr ein Dokument oder ein Foto mit anderen teilen, habt ihr zwei Möglichkeiten:
- Share: Diese Option öffnet ein Fenster, in dem ihr die E-Mail-Adresse des gewünschten Empfängers eingeben könnt. Dieser erhält dann eine Mail mit dem Link zu eurer Datei.
- Public Link: Diese Funktion generiert einen Link zu eurer Datei oder eurem Ordner, den ihr per E-Mail, SMS oder Messenger mit anderen teilen könnt. Diese Option ist ideal, wenn ihr den Link mit mehreren Personen teilen möchtet.
Obacht beim Share-Feature! Icedrive weist euch darauf hin, dass der Empfänger eines Links über ein Icedrive-Konto verfügen muss, ansonsten würde die Datei per Public Link geteilt. In unserem Test zeigte ein Häkchen den (vermeintlichen) Versand der E-Mail an.
Allerdings hat der Empfänger keine E-Mail erhalten. Dass nur ein öffentlicher Link generiert wurde, den wir manuell versenden müssen, wurde uns nicht deutlich angezeigt. Erst beim erneuten Klicken auf die Sharing-Option haben wir erkennen können, dass die Datei für jeden mit einem public link zugänglich ist.
Das ist in unseren Augen nicht gut gelöst. Eine Fehlermeldung oder ein deutlicher Hinweis statt des Erledigt-Hakens wären hier besser. Zumal ihr ja nicht immer wissen könnt, ob der Empfänger einen Icedrive-Account hat oder nicht. Wenn ihr nicht sicher seid, ob andere einen Icedrive-Account haben, solltet ihr einen Link generieren und manuell verschicken.
Grundsätzlich wünschen wir uns von einem Cloud-Speicher mehr Einstellungsmöglichkeiten für das Teilen von Dateien. Wir würden gerne individuell Rechte zum Anschauen, Herunterladen oder Bearbeiten der Dateien vergeben. Vielleicht legt Icedrive hier in Zukunft noch nach. Eine Möglichkeit zur Kollaboration – inklusive Office-Paket –, wie wir sie von Google Drive oder MS OneDrive kennen, wäre ebenfalls ein tolles Upgrade.
Teilen mal andersherum: Dateien anfordern
Ihr könnt nicht nur andere an euren Fotos und Dokumenten teilhaben lassen, ihr habt auch die Möglichkeit, Dateien von anderen anzufordern. Dazu öffnet ihr einfach das Kontextmenü eines Ordners und klickt auf „Request Files“. Nachdem ihr die Dauer eurer Anfrage (zum Beispiel „5 Tage“) angegeben habt, erhaltet ihr einen Link, den ihr versenden könnt.
Auf diese Weise sammelt ihr bequem Fotos der letzten Weihnachtsfeier oder organisiert die Gruppenarbeit mit Kommilitonen.
Daten wiederherstellen: Niemals geht man so ganz
Es gibt kaum etwas Ärgerlicheres, als versehentlich eine wichtige Datei zu löschen. Das kennen wir aus eigener – schmerzhafter – Erfahrung. Wie bei anderen Cloud-Speichern, etwa Sync oder pCloud, könnt ihr gelöschte Dateien wiederherstellen.
Ordner, Fotos oder Dokumente, die ihr löscht, landen erstmal im Trash-Ordner. Dort werden sie mit unbegrenzter Dauer gespeichert, sodass ihr sie jederzeit wiederherstellen könnt.
Das gilt übrigens auch für frühere Dateiversionen. Diese lassen sich über das Kontextmenü auf einen beliebigen Zeitpunkt zurücksetzen.
Sicherheit: Die Twofish-Verschlüsselung macht Hackern das Leben schwer
In Sachen Datenschutz und Datensicherheit gibt es nichts zu kritisieren am Icedrive Cloud-Dienst. Vor allem angesichts der fairen Preise überzeugt das Sicherheitskonzept der Waliser. Allerdings profitiert ihr davon nur als zahlender Nutzer – im kostenlosen Account werden eure Daten beim Transfer mit TSL/SSL geschützt und auf einer verschlüsselten Partition des Servers gespeichert.
In den Premium-Plänen werden eure Daten mit einem innovativen Protokoll geschützt, das den klangvollen Namen Twofish trägt. Der Vorteil dieser Verschlüsselung gegenüber der branchenüblichen AES-Verschlüsselung (Advanced Encryption Standard) ist, dass sie bei Hackern weniger bekannt ist. Zudem hält Twofish auch Bruteforce-Attacken stand, bei denen eine Software so lange Zeichenfolgen ausprobiert, bis die richtige Kombination gefunden ist.
Dank Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Zero-Knowledge-Architektur sind eure Daten bei Icedrive sicher aufgehoben. Da sowohl die Verschlüsselung als auch die Entschlüsselung auf eurem Rechner erfolgen (Client Side Encryption), habt nur ihr selbst Zugriff auf eure Daten.
Zusätzliche Sicherheit beim Log-in: Zwei-Faktor-Authentifizierung
Icedrive bietet euch in allen Tarifen optional eine zusätzliche Sicherheitsebene beim Log-In. Das heißt, ihr meldet euch nicht nur mit Nutzername und Passwort an, sondern mit einem weiteren Verfahren, das ihr wählen könnt:
- Google Authenticator
- Hardware in Form eines Security Tokens (z.B. Yubikey)
- Per SMS (nur Bezahl-Accounts)
Geschwindigkeit: Schnelle Uploads, schnelle Downloads
Bei der Download- und Upload-Geschwindigkeit verdient sich Icedrive Bestnoten. Wenn ihr über eine flotte Internetverbindung verfügt, läuft das virtuelle Laufwerk unter Windows nahezu verzögerungsfrei. Wir haben keinen großen Unterschied zu einer externen Festplatte festgestellt.
Wie bei allen Cloud-Speichern haben wir auch bei Icedrive unser fünf Gigabyte-Päckchen geschnürt und einige Male hoch- und runtergeladen. Folgende Ergebnisse hat Icedrive mit unserer 100 Mbit-Leitung erzielt:
5-Gigabyte-Testordner | 1. Versuch | 2. Versuch | 3. Versuch | Durchschnitt |
---|---|---|---|---|
Upload (hh:mm) | 00:27 | 00:22 | 00:23 | 0:24 |
Download (hh:mm) | 00:14 | 00:11 | 00:11 | 00:12 |
Zuverlässigkeit & Support: Schnelle Server & engagierter Support
Während unseres Tests hatten wir keinerlei Probleme mit der Performance der Icedrive-Server. Einige Speed Tests haben uns aber gezeigt, dass zu Stoßzeiten die Downloadrate leicht (!) nach unten ging.
Bei der Software hingegen sind uns einige Schwächen aufgefallen. Wie bereits angesprochen, vermissen wir ein paar Features zu Freigabe und Gruppenarbeit. Zudem hat das File-Sharing nicht immer reibungslos geklappt – der Versand an Empfänger ohne eigenes Icedrive-Konto gestaltet sich etwas umständlich.
Vor allem aber warten wir sehnlichst auf die Implementierung einer Sync-Funktion in der MacOS-App. Ohne diese fehlt in unseren Augen ein Kern-Feature eines Cloud-Speichers.
Support: Mini-FAQ, aber angenehme Kommunikation
Icedrive ist ein junger Anbieter, was sich unter anderem beim Support bemerkbar macht. Unser erster Blick ins Support-Center war eine kleine Enttäuschung. Die FAQs beantworten bei Weitem nicht alle wichtigen Fragen. Wir gehen davon aus, dass sich das im Laufe der Zeit ändern wird.
Die überschaubaren Infos auf der Website sorgten dafür, dass wir regelmäßig Kontakt zum Support-Team aufgenommen haben. Aktuell ist das nur über ein Ticketsystem möglich. Einen Live-Chat oder gar telefonischen Support gibt es (noch) nicht.
Unsere Support-Tickets – insgesamt waren es vier – wurden allesamt binnen weniger Stunden freundlich und kompetent beantwortet. Allerdings seid ihr auch hier auf eure englischen Sprachkenntnisse angewiesen. Aber zur Not gibt es ja Online-Übersetzungs-Tools.
Duell mit dem Testsieger: Icedrive vs. pCloud
Als lohnenswerte Dropbox-Alternative eignen sich sowohl die Icedrive-Cloud als auch die Schweizer Lösung pCloud. Auf unserem Siegertreppchen findet hingegen nur eine der beiden Speicherlösungen Platz. Für Icedrive hat es zwar nicht zum Sieg gereicht, dennoch sehen wir hier großes Potenzial.
Die wichtigsten Daten zu Icedrive und pCloud im Vergleich:
Icedrive | pCloud | |
---|---|---|
Freier Speicher | 10 GB | 10 GB |
Günstigster Tarif | 21,99 € pro Jahr für 150 GB | 4,99 € monatlich bzw. 49,99 € jährlich für 500 GB |
Weitere Tarife | 4,99 € monatlich bzw. 49,99 € jährlich für 1 TB 17,99 € monatlich bzw. 179,99 € jährlich für 5 TB | 9,99 € monatlich bzw. 99,99 € jährlich für 2 TB |
Lifetime-Angebot | 89 € für 150 GB 199 € für 1 TB 499 € für 5 TB | 175 € für 500 GB 350 € für 2 TB |
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung | In kostenpflichtigen Accounts | Gegen Aufpreis |
Clientseitige Verschlüsselung | In kostenpflichtigen Accounts | Gegen Aufpreis |
Zero-Knowledge-Verschlüsselung | In kostenpflichtigen Accounts | Gegen Aufpreis |
Selektive Synchronisierung | Ja | Ja |
Betriebssysteme & mobile Apps | Windows, Linux, MacOS, Android, iOS | Windows, Linux, MacOS, Android, iOS |
Ihr seht, die beiden Cloud-Lösungen sind sich sehr ähnlich. Am Ende erhält pCloud aber die bessere Bewertung. Das liegt vor allem daran, dass die Sharing-Optionen bei pCloud ein wenig ausgereifter sind und die Software auf allen Plattformen fehlerfrei läuft – und vor allem alle wichtigen Features mitbringt.
Fazit: Der schnelle Icedrive-Speicher hat Potenzial
Der Cloud-Storage-Markt ist hart umkämpft. Das könnt ihr schon daran erkennen, dass unser Cloud-Speicher Test 2023 zwar eine ganze Reihe von Dropbox-Alternativen umfasst – aber längst nicht alle.
Der walisische Cloud-Service Icedrive schlägt sich – vor allem für einen Newcomer – sehr gut. Uns überzeugt neben einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis und schnellen Servern vor allem das Sicherheitskonzept in den kostenpflichtigen Tarifen. Hier werden eure Daten mit Zero-Knowledge-Architektur und Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gesichert. Anders als andere Anbieter setzt Icedrive dabei auf das innovative Twofish-Protokoll.
Leider machen sich im Praxistest aber auch einige Schwächen bemerkbar: Die Software für den Mac bietet keine automatische Synchronisierung und beim Filesharing traten kleine Probleme auf.
Unser Testsieger pCloud bietet das bessere Komplettpaket. Allerdings verfügt auch die Schweizer Lösung nicht über ein Office-Paket für die Zusammenarbeit mit Teams. Sollten euch Collaboration-Tools wichtig sein, ist kDrive eine gute und sichere Alternative für euch.
Sucht ihr einen kostenlosen Speicher mit möglichst viel Platz? Oder kommt es euch in erster Linie auf die Sicherheit eurer Daten an? Wir freuen uns auf eure Meinung in den Kommentaren!
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