Cloud-Speicher Tresorit im Test 2024: Toller Service, leider etwas teuer
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Heute sitzt Tresorit in der Schweiz und verwaltet seine Cloud nach Schweizer Datenschutzrecht. Dieses ist strenger als die Gesetze in der EU oder den USA. Daher gehört die Schweiz zu den sichersten Ländern für einen Cloud-Speicher.
Tresorit legt auf Wunsch von ausgewählten Festplatten-Verzeichnissen eine Kopie in der Cloud an. Die Anwendung auf dem PC, Mac oder Linux-Rechner sorgt dafür, dass beide Kopien aktuell bleiben, indem sie Änderungen an den gespeicherten Dateien registriert und abgleicht.
Ebenso können sich auf mehreren Desktop-Rechnern sowie auf mobilen Endgeräten Kopien der Cloud-Dateien befinden. Das ist nützlich, wenn ihr öfter von verschiedenen Geräten aus auf bestimmte Dateien zugreifen müsst, denn so habt ihr überall die neuesten Versionen verfügbar, ohne euch um die Aktualisierung kümmern zu müssen.
Das Besondere ist, dass Tresorit eure für die Cloud ausgewählten Dateien schon auf dem lokalen Rechner verschlüsselt und erst dann hochlädt.
Da die Ver- und Entschlüsselung lokal anhand eures Passworts stattfindet, ist die größtmögliche Sicherheit und Privatsphäre gewährleistet – auch der Anbieter kann eure Daten nicht auslesen. Deshalb heißt dieses Prinzip auch Zero-Knowledge-Sicherheit.
Tresorit ist nicht der einzige Cloud-Speicher, der dieses erhöhte Sicherheitsniveau bietet, aber einer von wenigen. Die großen Namen wie Dropbox, Google Drive, Amazon Drive oder Microsofts OneDrive können damit nicht aufwarten.
VORTEILE
- Hohes Sicherheitsniveau
- Hohe Benutzerfreundlichkeit
- Selektive Synchronisierung
- Professionelles Erscheinungsbild beim Teilen
- Zuverlässige Technik
NACHTEILE
- Etwas teuer
- Basisfunktionen auch bei bezahltem Zugang eingeschränkt
Andere Cloud-Dienste im Test – Alternativen
Auf dem internationalen Markt sind pCloud, Sync und Mega empfehlenswerte Alternativen, in Deutschland bietet luckycloud einen Cloud-Speicher mit voller Verschlüsselung an. Hier könnt ihr diese Konkurrenten im Test begutachten:
- pCloud: Die Schweizer Plattform ist unser Cloud-Speicher Testsieger.
- Luckycloud: Leistungsstark und vielseitig, aber eine Datenpanne Anfang 2018 hat einen Schatten auf den Dienst geworfen.
- Sync: Solide verschlüsselte Dropbox-Alternative aus Kanada mit kostenlosen Zugängen, die 5 Gigabyte Speicherplatz bieten.
- Mega: Die Cloud-Plattform aus Neuseeland bietet Verschlüsselung und sogar 15 Gigabyte kostenlosen Speicherplatz.
Außer den oben genannten haben wir noch eine Menge mehr Cloud-Anbieter getestet – den besten Überblick bietet euch unser ausführlicher Cloud-Speicher Test und Vergleich 2024.
Tresorit Kosten: Kein Billigheimer
Verschlüsselung hat ihren Preis. Während Dropbox und die anderen großen Marken mehr oder weniger großzügig kostenlosen Cloud-Speicherplatz verteilen, wird die Auswahl an Gratis-Optionen unter den Zero-Knowledge-Anbietern deutlich dünner.
Hier hat der kanadische Anbieter Sync ein Alleinstellungsmerkmal. pCloud bietet zwar kostenlose Zugänge, aber diesen fehlt die Verschlüsselungsfunktion „Crypto“.
Wie der deutsche Konkurrent Luckycloud bietet Tresorit einen 14-tägigen kostenlosen Test an, sieht aber keine dauerhafte Nutzung zum Nulltarif vor.
Das stimmt nicht ganz – es gibt einen kostenlosen Kontentyp, der sich „Basic“ nennt. Diesen findet ihr allerdings nur durch gezieltes Suchen auf der Website. Es gibt auch keine Anmeldung dafür. Um ein „Basic“-Konto zu erhalten, müsst ihr euch für eines der kostenpflichtigen Pakete registrieren und dieses kündigen.
Dann findet ihr euch in einem Gratis-Account wieder, der 3 Gigabyte Speicherplatz bietet und in seinem Funktionsumfang eingeschränkt ist. Zum Beispiel fehlt hier eine Datei-Wiederherstellung und ihr könnt Tresorit nur auf zwei Geräten installieren.
Die Preise der regulären, kostenpflichtigen Pakete beginnen bei ab 8,33 Euro pro Monat (für 500GB) im Jahres-Abonnement. Dafür gibt es 200 Gigabyte Cloud-Speicher. Dasselbe Paket namens „Premium“ kostet bei monatlicher Zahlung und Kündbarkeit runde 10 Euro.
Wem das nicht genügt, der kann zum Paket „Solo“ greifen. Dieses umfasst 2.000 Gigabyte Speicherplatz und kostet 20 Euro im Jahres- oder 25 Euro im Monatsabo.
Das klingt teuer, wenn man an kostenlose Cloud-Speicher oder Preise um die 5 Euro gewöhnt ist. Doch sollte uns die Sicherheit unserer Daten nicht einen solchen Betrag wert sein?
Letztlich kommt es darauf an, um was für Daten es sich handelt. Eine Galerie von Urlaubsfotos kommt eher ohne konsequente Verschlüsselung aus als vertrauliche Geschäftsunterlagen. Allerdings kosten 2.000 Gigabyte verschlüsselter Cloud-Speicher bei Sync nur acht US-Dollar.
Einrichtung: 14 Tage kostenlos
Um Tresorit zu testen, nutze ich den kostenlosen 14-tägigen Testzeitraum. Der direkte Weg dorthin ist die Schaltfläche mit der Aufschrift „Kostenlos testen“ oben rechts.
Wenn ihr darauf klickt, müsst ihr erst einmal das gewünschte Paket auswählen und dann eure E-Mail-Adresse sowie Vor- und Nachnamen eingeben. Im nächsten Schritt fragt Tresorit bereits Zahlungsdaten ab. Zur Auswahl stehen PayPal oder Kreditkarte.
Produktdaten
Firmensitz und Serverstandort | Schweiz, EU |
Deutsche Benutzeroberfläche | |
Kostenloser Cloud Speicher | 5 GB |
Bezahloption | 8,33 Euro/Monat (für 500 GB) |
Betriebssysteme | Windows, macOS, Linux |
Mobiler Zugriff | Android, iOS, Windows Phone, Blackberry |
Synchronisieren | |
Selektives Synchronisieren | |
Dateien & Ordner teilen | |
Frühere Dateiversionen wiederherstellen | |
Gelöschte Dateien wiederherstellen | |
Unbegrenzte Dateigröße | |
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung | |
Zero-Knowledge-Sicherheit |
Kommentare
David 23. Juli 2019 um 06:04
Danke für den ausführlichen Test! Trotz des auf den ersten Blick hohen Preises finde ich Tresorit durchaus interessant. Mich hat das Problem der selektiven Synchronisierung stutzig gemacht. Keine Unterordner ausschließen zu können wäre für mich ein absolutes KO-Kriterium. Kurz gesucht: Es scheint doch möglich zu sein :-) Link: https://support.tresorit.com/hc/de/articles/216114247-Selektive-Synchronisation-nutzen
Klaus Riedel 28. November 2019 um 05:10
Hallo ganz toll die ganzen Tests habt Euch wirklich Muehe gegeben, super.
Ich suche eine Cloud wo ich einpaar mir wertvolle Unterlagen sichern kann also kein grosser Aufwand.
Da ich in Suedamerika lebe nimmt Magenta meine App nicht an. Mein Englisch ist leider sehr schlecht.
soll auch nicht zu kompliziert sein.
Denke Luckycloud oder Web.de waere fuer die paar Unterlagen die ich sichern willdoch gut
Tresorit ist mir fuer die paar Unterlagen zu teuer.
Natuerlich lege ich Wert das da niemand rankommt.
Hoffe Sie koennen mir einen Tipp geben.
Besten Dank im Vorraus
Klaus Riedel
Sebastian 28. November 2019 um 13:11
Hallo und vielen Dank!
Ich würde Strato HiDrive empfehlen. Der ist preiswert, seriös und deutschsprachig und bietet seit 2018 gegen einen kleinen Aufpreis (2 Euro/Monat) auch Verschlüsselung. Luckycloud oder Web.de sind aber auch in Ordnung.
Beste Grüße und viel Erfolg!
Barbara 16. Februar 2020 um 22:17
Ich fand auch als Laie die Artikel sehr verständlich und werde mich wahrscheinlich für Tresorit entscheiden. Crypto ist kürzlich in den Schlagzeilen erschienen, da sie offenbar mit den amerikanischen und deutschen Geheimdiensten zusammen gearbeitet haben. Ich kann nicht beurteilen, ob dies bei pCloud eine Rolle spielt oder nicht, werde deswegen aber eher die Finger davon lassen.
Philip 23. Februar 2020 um 21:54
Als Erwähnung zu Tresorit: Die Preise sind Netto-Preise. Die Mehrwertssteuer kommt noch oben drauf. Beim Jahresabo der 2TB-Variante sind das dann nochmals 45€ oben drauf, also in Summe knapp 290€ im Jahr.
Heiner 2. Juni 2020 um 16:22
Der Dienst ist gar nicht so teuer im Vergleich zur ähnlich gestrickten Konkurrenz, wenn ein ähnliches Datenpaket zugrunde gelegt wird. Luckycloud zum Beispiel kostet mit 200GB und monatlicher Kündigung derzeit 12€ zzgl. Steuer. Wenn man jetzt noch die Apps vergleicht (in meinem Fall IOS und MacOS); Seafile Pro ist wirklich ein hakeliger Mist gegenüber der Tresorit App.
Sebastian Wagner 19. August 2020 um 21:04
Spannend wäre einmal ein Test der Team-Version. Je nach Rolle des Team-Mitglieds berechnet Tresorit den Speicher mehrfach. D.h. ein 500GB Tresor in der Cloud taucht bei 4 Mitgliedern auf und damit haben die 50% des 1TB pro User verbraucht. Auch wird der Speicher strikt nach User berechnet und nicht der gesamte Speicher des Teams.
Finde ich unfair und würde Tresorit nicht empfehlen.
Ivo 22. April 2021 um 21:20
Es ist zwar schon eine Weile her, aber erstmal vielen Dank für die guten und informativen Tests!
Könntest Du ev. auch mal die kDrive Cloud von infomaniak testen? So wie es aussieht, haben die ein sehr gutes Angebot zu einem unschlagbar günstigen Preis.
Es ist eine schweizer Firma und die Server stehen in der Schweiz. (Ich habe keinerlei Verbindung zu dieser Firma…)
J.K 13. Juni 2022 um 11:59
Ich kann von Tresorit nur abraten und es nicht empfehlen. Meiner Meinung nach sehr teuer und sehr langsam… Habe deswegen wieder gekündigt.