Meine Erfahrung mit dem eufy RoboVac 11s Saugroboter im Test 2024: Überzeugende Saugleistung zum guten Preis!
In unserem Saugroboter-Test 2024 stellen wir immer wieder fest, dass es häufig die kleinen Details sind, die ein mittelmäßiges Gerät von einem überzeugenden Roboter unterscheiden. Beim eufy RoboVac 11S wurden wir von solchen Details am Anfang zwar etwas erschlagen, doch beim Testen waren wir von den praktischen Einfällen des Herstellers beeindruckt.
Inhaltsverzeichnis
Dass wir ihn dennoch nicht zu einem klaren Testsieger gekürt habe, liegt hauptsächlich daran, dass wir zuvor den Roborock S6 Max V getestet haben. Im Gegensatz zum hervorragenden und durchdachten Roborock konnten wir über die offensichtlichen Mängel des eufy-Modells nicht hinwegsehen.
Was all das für eure Kaufentscheidung und unsere Bewertung bedeutet, lest ihr im Testbericht.
VORTEILE
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Einfache und vernünftige Features
- Gute Reinigungsleistung (auf Hartböden)
- Macht praktisch alles automatisch
- Auch für größere Wohnungen geeignet
NACHTEILE
- Für Teppiche nur eingeschränkt geeignet
- Keine App-Steuerung
Erster Eindruck des eufy RoboVac 11s im Test: Kompakt, preiswert & benutzerfreundlich!
Zunächst einmal wollten wir wissen, wer sich hinter der unbekannten Marke eufy eigentlich verbirgt. Beim genauen Hinsehen fanden wir einen „Made by Anker“-Verweis. Anker ist ein Hersteller von moderner Elektronik zum moderaten Preis – auch wenn sich dahinter „nur“ eine typische chinesische Firma aus dem Billigramsch-Mekka Shenzhen verbirgt.
Der eufy RoboVac 11s in Schwarz liegt im Preisvergleich mit 319,99 Euro bei Amazon im guten Mittelfeld unserer Testauswahl. Für das gleiche Modell in Weiß zahlt ihr rund 20 Euro mehr.
Grundlegende Funktionen: Unkomplizierte Bedienung, ohne viel Schnickschnack
Für 319,99 Euro müsst ihr bei diesem Modell zwar auf eine Steuerung via App, Sprachsteuerung sowie ein Display verzichten.Die Fernbedienung wirkt mit ihren vielen Knöpfen zunächst kompliziert, ist aber eindeutig gekennzeichnet und einfach zu bedienen.
Auch der Lieferumfang an sich ist ganz auf Praktikabilität und einfache Bedienung ausgelegt. Neben einem mehrschichtigen Hepa Filter und den fast obligatorischen Ersatzbürsten, erhaltet ihr sogar solche Ersatzteile wie Reinigungsbürste oder Kabelbinder dazu.
Mithilfe der Kabelbinder könnt ihr Hindernisse wie herumliegende Kabel fixieren und so vor dem Roboter schützen – oder anders herum. Denn entweder schiebt der Roboter das Kabel vor sich her und zerrt damit im schlimmsten Fall eine Lampe oder ein Notebook vom Sockel – oder er verheddert sich, wird nervös, leuchtet rot und ruft nach Hilfe.
Das alles macht der eufy RoboVac 11S übrigens über Töne und eine Anzeige auf seinem ansonsten vollkommen glatten „Gesicht“. Ein Display gibt es hier zwar nicht, gefehlt hat es uns im Test aber auch nicht.
Irritiert hat uns die Aussage des Herstellers, dass es sich bei diesem Gerät um einen Wischroboter handelt. Eine Wischfunktion, wie wir sie verstehen, gibt es hier definitiv nicht. Vielmehr bezieht sich diese Bezeichnung auf das Wischen von Staub, wie es im Vergleich auch beim Modell Vileda Virobi Slim erst einmal für Verwirrungen sorgte.
Davon abgesehen lässt sich der eufy Saugroboter in Bezug auf seine Funktionen nicht lumpen. Ihr könnt zwischen verschiedenen Reinigungsmodi wählen:
- Automatischer Reinigungszyklus
- Kantenreinigung
- Zufallsprinzip
- Punktreinigung
Außerdem ist bei dem Modell die sogenannte „BoostIQ“-Technologie verbaut, die bei einer starken Verschmutzung automatisch die Saugkraft erhöht. Darauf gehen wir gleich noch genauer ein. Zusätzlich – und das ist ungewöhnlich – habt ihr hier die Wahl zwischen zwei Saugmodi: für normale oder maximale Saugkraft.
Dank eines leistungsstarken Lithium Ionen Akku, hat der eufy 11s eine Laufzeit von 100 Minuten. Damit ist dieser Saugroboter schon eher ein Langstreckenläufer, braucht aber anschließend mit einer Ladezeit von fünf bis sechs Stunden mehr Zeit, um seinen Akku wieder aufzuladen.
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch der mit 0,6 Liter außergewöhnlich geräumige Staubauffangbehälter. Im Zusammenspiel mit der längeren Akkulaufzeit soll dies dafür sorgen, dass der eufy auch mit der Reinigung in größeren Wohnungen keine Probleme hat.
Unter all diesen Gesichtspunkten ist es fast klar, dass wir das Preis-Leistungs-Verhältnis für diesen Saugroboter als sehr gut einschätzen. Der eufy RoboVac 11s kann in dieser Hinsicht zwar dem Tesvor X500 WLAN definitiv nicht das Wasser reichen. Doch das kann in diesem Punkt sowieso kaum ein Gerät.
Alle Saugroboter und die Bodenbeläge der Testwohnung
Die RoboVac-Reihe im Überblick: eufy RoboVac 11, 11S & 11S max
Der Hersteller hat drei verschiedene Saugroboter der Reihe im Angebot, die ihr unter der Bezeichnung „eufy RoboVac 11“ kaufen könnt. Das Vorgängermodell RoboVac 11 von 2017 hat mit ihrer unkomplizierten Handhabung in den letzten Jahren bereits ordentlich vorgelegt.
Doch auch die aktuelle Ausführung RoboVac 11S punktet mit verbesserter Reinigungsleistung für Haare und Co sowie einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Die leistungsstärkste Premium-Version RoboVac 11S max bietet zusätzlich die höchste Saugkraft sowie eine hochwertige Glas-Verarbeitung. Außerdem sind diese beide Roboter leiser.
- Niedrigste Saugkraft: 1000 Pa
- Höhere Lautstärke: 65 Dezibel
- Reinigt alle Hartböden & flache Teppiche
- Zwei Seitenbürsten
- Preis: ca. 160 Euro gebraucht bei Amazon (Stand: September 2021)
- Mittelstarke Saugkraft: 1300 Pa
- Lautstärke: 55 Dezibel
- Reinigt alle Hartböden & mittelhohe Teppiche
- Vier Seitenbürsten
- Anti-Fall-Sensoren
- BOOSIQ-Technologie
- Preis: ca. 120 Euro bei Amazon (Stand: September 2021)
- Starke Saugkraft: 2000 Pa
- Lautstärke: 55 Dezibel
- Oberfläche aus Hartglas
- Reinigt alle Hartböden und mittelhohe Teppiche
- Vier Seitenbürsten
- Anti-Fall-Sensoren
- BOOSIQ-Technologie
- 30-minütige Expressreinigung
- Timer-Funktion
- Preis: ca. 200 Euro bei Amazon (Stand: September 2021)
Im Unterschied zum eufy RoboVac 11 werden der RoboVac 11s max und der 11s vom Hersteller als besonders „slim“ positioniert. Tatsächlich gelten sowohl die Höhe von 7,25 Zentimeter als auch der Durchmesser von 32,5 Zentimeter beim Modell 11s und 11s max als durchschnittlich. Zudem ist die RoboVac 11-Variante mit 7,8 Zentimeter Höhe nur minimal größer.
Saugeinsatz & Navigation: Gute Reinigungsleistung auf Hartböden
Bisher haben wir noch nicht erwähnt, welchen Namen dieser Roboter von uns erhalten hat. Denn wie wir schon mehrfach erwähnt haben, gibt JEDER, der sich einen Roboter für den Haushalt holt, dem Ding auch einen Namen. Schaut aus Spaß mal in die Amazon-Kommentare.
Wir nennen den eufy RoboVac den „Gentleman“, da er sehr stylisch ist und sich mit leiser Zuverlässigkeit durch die Wohnung bewegt. Selbst in der „BoostIQ“-Funktion in Aktion konnten wir keinen großen Lautstärke-Anstieg feststellen.
Diese Funktion ist allerdings nur im Automodus enthalten. Für die zeitversetzte Reinigung im anderen Saugmodi könnt ihr zum Beispiel direkt auf maximale Saugstufe stellen, wobei sich der Akku so schneller entlädt. Geht die Laufzeit des Robovac zu Ende, fährt er selbstständig zur Ladestation zurück.
Darüber hinaus verrät ein Gentleman nie seine Geheimnisse. Wie schon bei anderen Saugrobotern im Test konnten wir auch beim eufy erst einmal kein System in seinem Automatikmodus erkennen. In diesem Modus durchläuft er alle möglichen Reinigungsmuster.
Unerklärlicherweise scheint sich der Saugroboter den letzten Raum sowie alle Kanten zum Schluss aufzusparen. Außerdem hatte er wohl Lust, sich die Wohnung komplett anzugucken, bevor er sich für einen Reinigungsplan entscheidet. Er fährt sehr häufig in einen anderen Raum und putzt scheinbar unsinnig vor sich hin.
Hinter diesem Chaos steckt dennoch ein System, denn am Ende war die Wohnung sauber. Dank seiner Hinderniserkennung klappte die Navigation des 11S reibungslos, auch bei stehenden Möbeln. Diese wurden durch die eingebaute Infrarot-Sensorik erfasst und umfahren. Aufgrund der Absturzsicherung bleibt er zudem mühelos vor den Stufen stehen.
Selbst einen Lammfellteppich, den andere Roboter immer wieder bezwingen wollten (und typischerweise am langen Flor scheiterten), hat der eufy gleich als nicht machbar eingestuft.
Nur den allzu leichten Teppich auf den Fliesen im Bad hat der RoboVac dann doch falsch eingeschätzt. Dabei reichte weder die Saugleistung noch die Kletterfähigkeit – und am Ende steckte er fest und musste befreit werden. Auf dem Laminat liegende Schnürsenkel haben sich ebenfalls als eine Falle für unseren fleißigen Haushaltshelfer entpuppt.
Mit dickeren, hochflorigen Teppichen hat der eufy RoboVac etwas zu kämpfen. Trotz guter „Kletterkraft“ klappt die Reinigung nicht immer problemlos, stattdessen wird der Teppich verschoben. Seine Saugleistung reicht hier einfach nicht aus.
Ein weiterer Minuspunkt: Die notwendige Tiefenreinigung der Rollbürsten wird durch eine Schraube erschwert, die erst mit einem Schraubendreher gelockert werden kann. Zwar gibt es hier ein Reinigungsbürstchen im Lieferumfang, aber für verhedderte Tierhaare ist sie ungeeignet.
Normale Verschmutzungen könnt ihr mit der sogenannten „Spotreinigung”, die für eine effektive Fleckenreinigung sorgt, aber relativ gut entfernen. Mit der Fernbedienung könnt ihr den Roboter so einstellen, dass er eine bestimmte Stelle gründlicher bearbeitet.
Im Gesamtergebnis waren wir vom eufy RoboVac zwar nicht übermäßig begeistert, da der Roborock S6 Max V so gut vorgelegt hatte. Aber die Reinigung war dennoch mehr als ordentlich. Nur „gründlich” würden wir sie nicht nennen.
Raumgrößen & Reinigungsbedarf: Ideal für große Räume mit Hartböden!
Der eufy RoboVac 11S schafft das, was wir im Vergleich bei anderen Saugrobotern häufig bemängelt haben: Der eufy RoboVac 11S hat nicht nur eine lange Akkulaufzeit, sondern auch einen entsprechend großen Staubbehälter. Eine längere Ladezeit müsst ihr dafür jedoch in Kauf nehmen.
Unter diesen Voraussetzungen konnte der eufy-Sauger problemlos in einem Durchgang ca 70 Quadratmeter reinigen. Mit Hundehaaren und Staub auf dem Parkett kam er dabei bestens zurecht. Einen Gang zur Ladestation hätte er wohl bei ein paar Quadratmeter mehr aber sicherlich gebraucht.
Mit dem Doppelfilter ist der eufy RoboVac auch für Allergiker eine durchaus gute Idee, auch wenn wir angesichts der letztendlichen Reinigungsleistung nicht davon ausgehen würden, dass der Unterschied zu anderen Staubsaugern mit normalen Filtern riesig ist. Von „klinisch rein“ und „pollenfrei“ würden wir nie reden.
Unsere Erfahrungen bei der Teppichreinigung mit dem eufy RoboVac 11S waren gemischt. Kurzflorige, feste Modelle stellen für den kleinen Roboter keine Herausforderung dar, mit steigender Fransenlänge nimmt seine Geschicklichkeit rapide ab. Über mögliche Abstürze an Treppen müsst ihr euch hingegen keine Sorgen machen.
Fazit: Solide Leistung auf langer Strecke
Auch wenn wir keine Lobeshymnen auf den eufy RoboVac 11S singen, halten wir ihn für eine äußerst solide Investition. Sein besonderer Vorteil ist, dass ihr ihn auch in größeren Wohnungen einsetzen könnt und euch dabei keine Gedanken um die Akkuladung oder den Staubfüllstand machen müsst.
319,99 Euro
VORTEILE
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Einfache und vernünftige Features
- Gute Reinigungsleistung (auf Hartböden)
- Macht praktisch alles automatisch
- Auch für größere Wohnungen geeignet
NACHTEILE
- Für Teppiche nur eingeschränkt geeignet
- Keine App-Steuerung
Außerdem findet er ein vernünftiges Maß zwischen sensibler Hindernisumgehung und „Haudrauf-Mentalität“ und liefert dabei überzeugende Ergebnisse ab.
Die fehlende App-Steuerung mag zwar etwas vorsintflutlich wirken, dafür bietet die benutzerfreundliche Fernbedienung aber alles, was ihr braucht. Diese Einerseits-andererseits-Argumentation rechtfertigt sich vor allem durch den mehr als angemessenen Preis von ca. 120 Euro bei Amazon (Stand: September 2021).
Der eufy RoboVac 11S mag zwar nicht das modernste Wunder der Technik sein, aber er konzentriert sich auf seine Kernaufgabe und bleibt ansonsten dezent im Hintergrund. Eben ganz der Gentleman!
Solltet ihr anderer Meinung sein oder Fragen zu diesem und anderen Roboter habt, hinterlasst mir gerne einen Kommentar.
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