Meine Erfahrung mit dem Roborock S6 MaxV: Dieser Saugroboter setzt neue Standards
Der Roborock S6 MaxV ist der erste Saugroboter der chinesischen Firma, den wir für unseren Saugroboter Test 2024 auf Parkett und Fliesen schicken. Angesichts der Informationen, die wir über die Roborock-Sauger gefunden haben, waren unsere Erwartungen recht hoch.
Der S6 MaxV wartet mit einer Saug- und Wischfunktion auf – vor allem hat er jede Menge schlaue Technik an Bord wie z.B. Laser Distanz Sensoren (LDS) und KI-Dual-Kamera für eine 360° Abdeckung. Damit macht er gleich zwei Saugrobotern im Test besonders Konkurrenz: zum einen unserem (ehemaligen) Testsieger, dem Saubermann Bagotte 3-in-1. Zum anderen stürmt er selbstbewusst das Feld der Intelligenzbestien, das bisher vom Ecovacs Deebot OZMO T8 AIVI dominiert wird.
Bei Amazon ist der Roborock S6 MaxV für 479,95 Euro zu haben.
Der Hersteller Roborock hat seinen Sitz in China. Dort werden auch die Saugroboter produziert.
In unserem Saugroboter Test hat uns der Roborock S6 MaxV mit seinem Gesamtpaket am meisten überzeugt. Sehr gespannt sind wir aber auch auf den neuen S7+ und seine Features.
Das neueste Modell ist der Roborock S7 mit der Modellvariante S7+.
Roborock ist seit 2014 Teil des Unternehmens Xiaomi. Allerdings wird Roborock zunehmend unabhängiger von Xiaomi.
Wie sich der Roborock S6 MaxV bei der Bodenpflege schlägt und welche smarten Features uns besonders gut gefallen, erfahrt ihr in diesem Testbericht.
479,95 Euro
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang, erster Eindruck: Intelligente Maschine mit kleinem Gepäck
So schick das Gehäuse des Roborock S6 MaxV in glänzendem Schwarz ist, so übersichtlich ist das beiliegende Zubehör.
Im Karton haben wir die Ladestation samt Kabel sowie die Bedienungsanleitung und einen Quickstart-Guide gefunden. Außerdem liegen dem Sauger eine Wischplatte inklusive Mehrfach-Wischtuch und ein Ersatz-HEPA-Filter bei. Weitere Lappen oder Ersatzbürsten gibt es nicht.
Das könnte für einen geizigen Hersteller sprechen – oder für hochwertige Materialien, die erstmal nicht ersetzt werden müssen. Für letzteres spricht etwa die Seitenbürste des Roborock: Sie besteht aus drei doppelten Kunststoff-Wedeln und wird mit einer kleinen Schraube am Sauger befestigt.
Dem Sauger liegt eine Bodenmatte aus Kunststoff bei. Transparent und wasserundurchlässig bietet sie dem Sauger einen Stellplatz an der Ladestation und eurem Boden Schutz vor dem nassen Wischlappen: Eine clevere Lösung, wenn eure Elekro-Putzhilfe in eurer Abwesenheit wischt und den nassen Lappen erstmal anbehalten muss.
Eine Fernbedienung hat der Roborock S6 nicht im Gepäck. Das ist einerseits nicht weiter schlimm, denn die Smartphone-App ist sehr smart und anwenderfreundlich. Außerdem könnt ihr den Sauger per Sprachsteuerung (Google Assistant oder Alexa) bedienen.
Falls es aber Probleme mit eurem WLAN-Netzwerk gibt, seid ihr auf die Tasten direkt am Gerät angewiesen. Damit könnt ihr den Sauger lediglich starten und zur Basisstation zurückschicken.
Die Roborock-Familie: Gemeinsamkeiten & Unterschiede
Der Roborock S6 ist der direkte Nachfolger des S5 und in drei Geräte-Varianten erhältlich: Neben unserem Testgerät S6 MaxV gibt es die etwas kleineren Modelle S6 und S6 Pure. Alle Modelle verfügen über eine Saug- und Wischfunktion und eignen sich für Hartböden und kurzflorige Teppiche.
Kleinere Unterschiede gibt es bei der Leistung der Sauger und bei Features wie der Regulierung der Wassermenge.
Roborock S6 MaxV | Roborock S6 | Roborock S6 Pure | Roborock S5 Max | |
---|---|---|---|---|
Größe des Wassertanks | 297 ml | 160 ml | 180 ml | 290 ml |
Wasserregulierung über App | 4 Stufen | Nein | Nein | 4 Stufen |
Wassermenge pro Raum einstellbar | Ja | Nein | Nein | Ja |
Maximale Laufzeit | 180 min | 180 min | 150 min | 180 min |
Saugstufen | 4 (Schonend, Balanciert, Turbo und Max) | 4 (Schonend, Balanciert, Turbo und Max) | 4 (Schonend, Balanciert, Turbo und Max) | 4 (Schonend, Balanciert, Turbo und Max) |
Motorleistung | 66 W | 58 W | 58 W | 58 W |
Saugfähigkeit | 2500 Pa | 2000 Pa | 2000 Pa | 2000 Pa |
Preis | 479,95 Euro | 389,00 Euro (08/2021) | 377,95 Euro | 399,95 Euro |
Der S6 MaxV hebt sich von den anderen Geräten vor allem durch seine Saugkraft und die Größe des Wassertanks ab.
In Sachen Akku-Kapazität und Ausdauer liegen die Geräte fast gleich auf – vom S5 bis zum S6 MaxV eignen sich alle Roborock-Sauger auch für große Haushalte. Was sich in der Tabelle nicht erkennen lässt, sind Navigationsfähigkeit und Hinderniserkennung.
Hier ist der S6 MaxV dem älteren S5 überlegen, denn er setzt nicht mehr nur auf einen Laserturm. Er verfügt über zwei zusätzliche Kameralinsen, mit denen er Hindernisse identifizieren – und vor allem sicher umfährt.
Der Blick in die Roborock-Produktpalette macht uns schon Lust auf den nächsten Saugroboter Test: Der S7+ wartet unter anderem mit Sonic Mopping und automatischem Mop-Lifting auf: Das heißt, er wischt mit Schall-Vibrationstechnologie und hebt den Wischlappen automatisch an, wenn er einen Teppich erklimmt.
Aber erstmal widmen wir uns ganz dem Roborock S6 MaxV. Und zwar nicht mehr nur in der Theorie, sondern im Praxistest!
Der Roborock S6 im Saugeinsatz: Ein neuer Sheriff ist in der Stadt
Wir machen es kurz: In Sachen Bodenpflege hebt sich der Roborock S6 MaxV deutlich von der Konkurrenz in unserem Saugroboter Test ab. Der smarte Robo-Reiniger arbeitet sich zügig und angenehm leise durch alle Räume und hinterlässt saubere Parkett- und Fliesenböden.
Meine 73 Quadratmeter große Wohnung schafft er in einer Stunde. Und danach hat er noch so viel Akku- und Wasserkapazität, dass er auch einen zweiten Durchgang schaffen würde.
Mit kurzflorigen Teppichen kommt er ziemlich gut zurecht. Er steuert sicher über das Textil und befreit sie mit 2.500 Pascal (im Max-Modus) von Schmutz und (Tier-)Haaren. Teppiche mit Fransen und wilde Flokatis solltet ihr besser beiseite räumen, ehe eure elektronische Putzkraft ihren Dienst antritt.
Grundsätzlich kommt der S6 mit Teppichen besser zurecht als die meisten anderen Modelle in unserem Test.
Auch das Wischen beherrscht der Roborock S6 MaxV sehr gut. Laminat, Parkett und Fliesen werden ansprechend sauber. Allerdings haben wir auf dem Fliesenboden leichte Schlieren erkennen können. Die halten sich aber absolut im Rahmen.
Mit rund 3,5 Kilogramm Gewicht bringt der S6 MaxV zwar nicht genug Druck auf, um besonders fest haftenden und klebrigen Schmutz zu entfernen. Für die alltägliche Reinigung eures Haushalts mit Kindern und Haustieren ist die Reinigungsleistung aber absolut in Ordnung.
Reinigung des Saugroboters: Im Handumdrehen erledigt
So smart der S6 MaxV auch ist, beim Säubern von Bürsten, Filter und Staubbehälter braucht er eure Hilfe. Erfreulicherweise geht die Pflege des Saugers schnell von der Hand. Auf der Oberseite des Gerätes befindet sich eine Klappe, die den Staubbehälter und den HEPA-Filter verdeckt. Beides könnt ihr einfach entnehmen und von Staub und Schmutz befreien.
Unter der Klappe findet ihr zudem ein kleines Tool mit Bürste und Haken. Damit könnt ihr festsitzenden Staub vom Filter wischen und Haare aus der Rollbürste ziehen. Dazu entfernt ihr die Bürste samt ihrer Halterung einfach vom Boden des Saugers. Die Seitenbürste erfordert so gut wie keine Pflege: Da sie aus Kunststoff besteht, bleibt hier so gut wie nichts hängen.
Roborock on Tour: Navigation & Hinderniserkennung
Wie sein Vorgänger S5 kurvt auch der S6 MaxV sehr zielsicher durch die Räume. Dank Laser-Navigation findet er sich schnell zurecht. Die erste Runde dient neben der Reinigung auch dem Erkunden der Räume und der Kartenerstellung.
Die Karte eurer Wohnung könnt ihr in der App einsehen und dazu nutzen, dem Robo-Reiniger zu sagen, wo er saugen und wischen soll. Ihr könnt auch direkt in der Karte virtuelle Sperrzonen einrichten. Die markierten Bereiche meidet der Saugroboter dann.
Eine clevere Erweiterung des Roborock findet ihr an der Vorderseite: Hier befindet sich eine Kamera mit zwei Linsen. Damit nimmt der Roboter Hindernisse und deren Entfernung war, etwas Spielzeug eurer Kinder oder Haustiere. Außerdem ist er in der Lage, zu erkennen, womit er es zu tun hat.
Die Bilder, die der Sauger unterwegs mit seiner Kamera aufzeichnet, wertet die Reactive AI Software aus und gleicht Gegenstände mit der Roborock-Datenbank ab. Der Hersteller verspricht nicht nur, diese Datenbank stetig zu erweitern und euren Sauger mit Updates zur Objekterkennung zu versorgen. Er versichert auch, die Fotos von Gegenständen nach der Auswertung zu löschen. Sollte euch die Künstliche Intelligenz dennoch zu heikel sein, könnt ihr die Funktion über die App deaktivieren.
Übrigens könnt ihr die Kamera des Saugers auch nutzen, um zu Hause nach dem Rechten zu sehen oder zu checken, ob ihr den Backofen ausgeschaltet habt. Diese praktische Funktion kennen wir auch vom smartesten Robo-Staubsauger im Test, dem Ecovacs Deebot OZMO T8 AIVI.
Die App macht’s: Smarte Programmierung & Steuerung
Für die Roborock Saugroboter stehen euch zwei Apps zur Verfügung. Ihr könnt wählen, ob ihr die Xiaomi-App installiert oder die Roborock-App. Beide sind für Android und iOS verfügbar.
Funktionsumfang und Design der Apps sind fast identisch. Wir haben uns für die Roborock-App entschieden und kommen damit sehr gut zurecht. Sie gefällt uns auch im Vergleich mit den anderen Robotersauger-Apps am besten. Trotz des großen Funktionsumfangs ist die App sehr übersichtlich und intuitiv, sodass ihr schnell mit der Bedienung vertraut seid.
Wichtige App-Funktionen im Überblick:
- Kann bis zu 4 Karten speichern (für Etagenreinigung geeignet)
- Einstellung von Saugstärke und Wasserintensität für jeden Raum
- (De-)Aktivieren der Teppicherkennung
- Festlegen der Reihenfolge zu reinigender Räume (inklusive individueller Namen für alle Räume)
- Einrichten von No-Go-Zonen bzw. No-Mop-Zonen
- Programmierung von Tagen und Uhrzeiten für die Reinigung
- Einsehen des Pflegezustands einzelner Teile
- Joystick zum manuellen Steuern des Roboters
- (De-)Aktivieren von AI Technologie und Remote-Viewing Funktion (Erstellen echter Fotos und Kamera-Fernzugriff für Live-Bilder)
Raumgrößen & Reinigungsbedarf: Ideal für große Haushalte
Roborock wirbt damit, dass der S6 MaxV mit einer Akku-Ladung 180 Minuten durchhält und eine Fläche bis zu 250 Quadratmeter schafft. Unsere 73 Quadratmeter waren nach knapp einer Stunde fertig – und der Roborock noch zu zwei Dritteln mit Wasser und Energie versorgt. Der wischende Sauger eignet sich also für sehr große Haushalte – auch wenn sich die über mehrere Etagen erstrecken.
Fazit: Der Roborock S6 putzt sich spielend zum Testsieg
Der Roborock S6 MaxV zeigt, dass der chinesische Hersteller weiß, worauf es seinen Kunden ankommt. Der schicke Saug-Wischroboter überzeugt nicht nur mit vielen Funktionen und Leistungsstärke. Er punktet auch mit einigen cleveren Features, die richtig Spaß machen und das Gesamtbild des Oberklasse-Saugers abrunden.
VORTEILE
- Exzellente Reinigungsfähigkeit
- Sehr gute Hinderniserkennung dank Stereo-Kamera
- Kommt gut mit Teppich klar
- Clevere App und sinnvolle Programmierung
- Wasserabweisende Bodenmatte inklusive
NACHTEILE
- Recht kurzes Ladekabel
- Keine Fernbedienung enthalten
Produkteigenschaften
Dazu gehören etwa die smarte Programmierung samt individueller Wasserregulierung für verschiedene Böden. Die sichere Navigation um Hindernisse und Sperrzonen herum weist dem Roborock nicht nur den Weg durch unsere Wohnung, sondern auch den zum Testsieg.
Mit Features wie seiner schlauen Aufladefunktion und der praktischen Bodenmatte zieht der S6 schließlich an den Konkurrenten in unserem Saugroboter Test vorbei.
Eine Kamera, die sich auch zur Überwachung einsetzen lässt, kannten wir bisher nur vom Ecovacs Deebot OZMO T8 AIVI. Der trägt allerdings ein größeres Preisschild und hat im Preisvergleich das Nachsehen. Es sei denn, es gibt ein gutes Angebot zum Black Friday.
Der Ecovacs-Roboter behält vorerst seinen Titel als smartester Sauger – hat aber mit dem S6 ebenbürtige Konkurrenz bekommen. Wir sind gespannt auf den Verlauf des Duells zwischen Ecovacs und Roborock und freuen uns auf kommende Tests!
Wer auf Kamera-Schnickschnack und feinste Programmierung verzichten kann, findet im eufy RoboVac 11s einen zuverlässigen Staubwischroboter zum kleinen Preis. Der flache Roboter ist nicht umsonst unser Preis-Leistungs-Sieger.
Wie seht ihr das? Möchtet ihr einfach nur saubere Böden oder habt ihr Spaß an technischen Spielereien? Schreibt uns eure Meinung in die Kommentare!
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