Amazon Drive Cloud-Speicher Test und Vergleich 2024
Das Cloud-Speicher-Angebot für Privatkunden des bekannten Online-Versandhauses Amazon ist im Netz leicht zu übersehen, da Amazon im Zusammenhang mit dem Schlagwort „Cloud“ vor allem für seine „Amazon Web Services“ (AWS) bekannt ist. Unter diesem Namen betreibt Amazon ein Cloud-Computing-Angebot für Geschäftskunden. Der Service ist weltweit der größte seiner Art.
Inhaltsverzeichnis
Amazon Drive Kosten
Amazons Cloud-Service für Privatnutzer ist sofort anzusehen, dass er sich mehr an die große Masse richtet als an Technik-Nerds. Denn auf den Informations- und Hilfeseiten findet sich praktisch nichts über Serverstandorte oder die eingesetzte Verschlüsselung und Sicherheitsarchitektur. Für technisch Kundige, die Wert auf Sicherheit legen, stehen diese Fragen beim Vergleich verschiedener Cloud-Anbieter ganz oben auf der Liste.
Die Preispolitik ist unkonventionell, aber in ihrer Einfachheit sympathisch: Für 70,00 Euro pro Jahr gibt es unbegrenzten Cloud-Speicherplatz. Diesen Service könnt ihr für drei Monate kostenlos testen. Ein dauerhaft kostenloses Paket gibt es nicht. Prime-Kunden erhalten im Rahmen ihres Abonnements automatisch und ohne Aufpreis auf die Prime-Mitgliedschaft 5 Gigabyte Drive-Speicherplatz.
Wie den meisten von Dropbox bekannt, ermöglicht Amazon Drive das Speichern von Daten in der Cloud und die Synchronisierung dieser Daten mit einem oder mehreren Desktop-PCs. Im Vergleich zu anderen Diensten dieser Art ist Amazon Drive sehr einfach gehalten. So fehlt zum Beispiel die Möglichkeit, sich mit anderen Nutzern zu vernetzen und gemeinsam auf geteilte Ordner zuzugreifen.
In unserem ausführlichen Artikel Die besten Cloud-Speicher: Test und Vergleich 2024 könnt ihr euch einen umfassenden Überblick der interessantesten Cloud- und Backup-Anbieter verschaffen.
Einrichtung
Zur Verwendung von Amazon Drive ist – nicht überraschend – ein Amazon-Kundenkonto erforderlich. Bei der Aktivierung des Angebots lässt sich Amazon den Start des Testzeitraums bestätigen.
Im nächsten Schritt fragt Amazon eure Kontodaten ab, um nach Ablauf der drei Monate die Gebühr einziehen zu können. Wenn ihr schon über ein Amazon-Konto mit Zahlungsinformationen verfügt, müsst ihr diese nur bestätigen.
Beim ersten Öffnen der Innenansicht eures Cloud-Speichers startet Amazon den Download der Desktop-Software.
Während der Installation fragt diese, wo der Synchronisierungsordner erstellt werden soll. Voreingestellt ist das Stammverzeichnis des angemeldeten Nutzers (etwa: C:/User/Vorname Nachname/Amazon Drive).
Ich werfe also mein Testpaket Daten dort hinein und der Upload beginnt.
Benutzeroberfläche
In der Systemleiste taucht ein kleines blau-weißes Wolken-Icon auf. Durch einen Klick darauf öffnet sich die sparsam gestaltete Benutzeroberfläche der Software.
Das kleine Ordner-Icon oben öffnet den Drive-Ordner in eurer Dateienverwaltung, also zum Beispiel im Windows-Explorer. Der Pfeil nach oben ermöglicht Uploads und Downloads ohne Synchronisierung. Dies erkläre ich im Abschnitt „Daten speichern“. Der Globus öffnet euren Cloud-Speicher im Browser.
Die drei Punkte oben rechts führen zu den Einstellungen, die ebenfalls minimal und übersichtlich sind.
Wie ihr seht, ist auch eine selektive Synchronisierung bestimmter Ordner möglich, aber dies nur innerhalb des Amazon-Drive-Ordners.
Unter „Bandbreite“ könnt ihr Upload- und Download-Raten begrenzen, um Bandbreite für andere Anwendungen freizuhalten. Unter „Konto“ findet sich unter anderem die Option, die Software beim Hochfahren automatisch starten zu lassen oder nicht.
Das deckt die Grundfunktionen eines Cloud-Speichers ab. Die Online-Ansicht ist ähnlich übersichtlich und minimalistisch gestaltet.
Die Ordner „Bilder“, „Dokumente“ und „Videos“ sind vorgegeben. Ihr könnt sie auch ändern oder löschen.
Die oberen vier Menüpunkte sind selbsterklärend. Mit ihnen zeigt ihr alle Dateien, die zuletzt geänderten, die freigegebenen oder die gelöschten an. Gelöschte Dateien bleiben für 30 Tage im Papierkorb erhalten, bevor sie endgültig verschwinden.
Die Bezeichnung „Prime Fotos“ ist etwas missverständlich, denn eigentlich ist das ein Service für Amazon-Prime-Mitglieder, was ich nicht bin. Prime-Mitglieder erhalten neben den oben erwähnten 5 Gigabyte für Dateien aller Art unbegrenzten Cloud-Speicherplatz für Fotos.
In meinem Fall – ohne Prime – befindet sich unter dem Menüpunkt „Prime Fotos“ eine Galerie-Ansicht aller Fotos und Videos in meinem Test-Ordner. Die Funktion ignoriert dabei die Verzeichnisstruktur, in der ich die Bilder und Videos hochgeladen habe. Ich kann sie trotzdem normal aufrufen, indem ich durch meine Verzeichnisse navigiere, erhalte dort aber keine Galerieansicht und nur sehr kleine Vorschaubilder.
Unter „Speicherplatz verwalten“ gibt es eine Übersicht der Speicherbelegung und Optionen zur Änderung des Abonnements und der Zahlungsdaten.
An der Option „Abonnement erneuern“ erkennt ihr, dass ich die kostenpflichtige Verlängerung meines 3-monatigen Testzeitraums gleich nach der Einrichtung gekündigt habe. Das geht genau an dieser Stelle.
Ganz unten in der Web-Ansicht des Cloud-Speichers gibt es noch einen Link zur Download-Seite der Desktop-Software für Mac und Windows sowie der App für Android und iOS.
Die Bearbeitungsoptionen für Dateien und Ordner erscheinen am oberen Rand in einem horizontalen Menü, wenn ihr das entsprechende Element in der Dateiansicht anklickt.
So weit, so übersichtlich.
Daten speichern
Hier ist zunächst mal das unkonventionelle Abonnement-Modell zu würdigen. Ich kenne sonst keinen Cloud-Speicher, der unbegrenzten Speicherplatz verspricht. Dafür sind 70,00 Euro pro Jahr (oder rund 5,83 Euro pro Monat) sehr günstig.
Das übliche Modell ist, dass es eine kleinere Menge kostenlos gibt, meist um die 5 oder 10 Gigabyte. Spitzenreiter ist hier der neuseeländische Anbieter Mega mit 50 Gigabyte. Größere Datenvolumen kosten dann Geld. Mehr zum Spitzenreiter unter den kostenlosen Angeboten erfahrt ihr in unserem Mega Test.
Produktdaten
Firmensitz und Serverstandort | International |
Deutsche Benutzeroberfläche | |
Bezahloption | 70,00 Euro/Jahr (ca. 5,83 Euro/Monat) für unbegrenzten Speicherplatz |
Betriebssysteme | Mac und Windows |
Mobiler Zugriff | iOS, Android |
Synchronisieren | |
Selektives Synchronisieren | |
Dateien & Ordner teilen | |
Frühere Dateiversionen wiederherstellen | |
Gelöschte Dateien wiederherstellen | |
30 Tage | |
Unbegrenzte Dateigröße | |
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung | |
Zero-Knowledge-Sicherheit |
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