Meine Erfahrung mit dem Brandit US Cooper 3-Day-Backpack Rucksack
Eine längere Reise solltet ihr gut planen. Bevor ihr in die Natur und das Ungewisse aufbrecht, ist es wichtig, dass ihr euch darüber im Klaren seid, was ihr alles auf eurem Trip benötigt. Aus diesem Grund spielt der Rucksack oder Backpack eine übergeordnete Rolle, die nicht unterschätzt werden sollte. Seid euch bewusst, dass alles was euch lieb ist in diesem Gegenstand steckt.
Inhaltsverzeichnis
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass ihr euch für einen Rucksack entscheidet, der robust und langlebig ist und somit eure Gegenstände gut schützt. In diesem Testbericht werde ich im Detail auf den Brandit US Cooper 3-Day-Backpack Trekkingrucksack mit einem Fassungsvermögen von 40 Litern eingehen. So könnt ihr euch einen Überblick verschaffen, womit sich preisliche Unterschiede rechtfertigen lassen und welches Produkt zu euren Bedürfnissen am besten passt.
VORTEILE
- Gutes Tragesystem
- Fairer Preis
- Gute Fächeraufteilung
- Umgekehrt vernähte Reißverschlüsse
NACHTEILE
- Schlechte Verarbeitung der Nähte
- Gewicht verlagert sich in die Tiefe statt in die Höhe
- Keine Kompressionsriemen zum Einstellen der Tragegurte zum Rücken hin
Brandit: Ein junges Mode-Label
Der Hersteller Brandit ist im Verhältnis zur Konkurrenz noch ein Neuling auf dem Markt. Das Unternehmen kommt aus Deutschland und versucht im Onlinehandel über die Grenzen hinaus Fuß zu fassen. Dies gelingt Brandit scheinbar ganz gut, denn nicht umsonst ist der Brandit US Cooper unter den Topsellern auf Amazon zu finden.
Dabei beschränkt sich Brandit nicht nur auf Outdoor-Produkte. Auch Schuhe, Taschen und andere Kleidungsstücke gehören zum Sortiment. Ich zweifel die Qualität der Produkte an, da durch die Vielfalt der Produktpalette nicht genug auf Details geachtet werden kann.
Nachdem ich mich auf der Internetseite von Brandit etwas schlau gemacht habe, bin ich skeptisch an den Test mit dem US Cooper herangegangen – und wurde eines besseren belehrt.
Meine Erfahrung hat gezeigt, dass ein guter Trekkingrucksack nicht immer weit über 100 Euro kosten muss. Zumindest dann nicht, wenn sich die Anforderungen in Grenzen halten.
Eines möchte ich euch allerdings nicht verschweigen: Wer nicht auf Produkte im Militär-Look steht, für den fällt der Brandit US Cooper vermutlich aus dem Raster. Das gesamte Brandit-Fashion-Label besteht nur aus Produkten, die den klassischen Military-Look mit frischen Mode-Ideen vereinen.
Wie und wo produziert Brandit seine Rucksäcke?
Brandit hat seinen Hauptsitz mitten in Köln. Dort liegen alle Produkte über das ganze Jahr auf Lager. Auf Anfrage teilte mir ein Sprecher mit, dass alle Produkte von Brandit in China produziert werden – aufgrund der guten Geschäftsbeziehungen. Die Produktion erfolgt nach dem “Code of Conduct”, einer Art Verhaltenskodex, der zwischen Brandit und dem Hersteller geschlossen wurde. Inwiefern aber tatsächlich auf die Arbeitsbedingungen geachtet wird, lässt sich so nur schwer erahnen.
Polyvinylchlorid hat den Ruf, dass es zum einen den typischen Plastikgeruch erzeugt und zum anderen gesundheitsschädliche Stoffe abgibt. Umweltverbände raten daher, den Einsatz von PVC auf ein Mindestmaß zu beschränken. Beim Brandit US Cooper kommt es zum Einsatz, um eine Beständigkeit gegenüber Niederschlägen zu gewährleisten. Nach dem Militär-Look unter Umständen schon der zweite Aspekt, der euch abschrecken könnte.
- Hartes PVC zersetzt sich zwar nicht, schadet aber weder Luft noch Wasser. Weiches PVC hingegen besitzt, wie der Name es schon sagt, Weichmacher, die die Umwelt verschmutzen.
Die Verarbeitung entspricht nicht den Anforderungen
Besonders wichtig ist für mich, dass der Rucksack gut verarbeitet ist, denn in der Natur wird er extremen Anforderungen ausgesetzt. Sei es Regen, Schnee, steinige Wege, hängen bleibende Äste oder einfach die knallende Sonne. Um diesen Umständen lange Paroli zu bieten, sollte es euch also nicht genügen, dass der Backpack nur auf den ersten Eindruck gefällt.
Setzt euch genau mit dem Material, aus dem der Rucksack gefertigt ist, auseinander und informiert euch. Gerade Kleinigkeiten wie die Nähte sagen oft viel über die Verarbeitung aus. Im Fall des US Cooper fällt das Fazit zur Verarbeitung leider sehr negativ aus.
Bereits beim ersten Blick habe ich gesehen, dass viele Nähte nicht gut verarbeitet sind. Dass sie bereits bei der Anlieferung Fäden ziehen finde ich allerdings schon etwas extrem. Wie gesagt, ich musste mich nicht mal anstrengen, um diese Mängel zu entdecken.
Auch auf einigen meiner Touren machte sich dies bemerkbar. Nicht selten bleibe ich an einem Ast oder anderen Hindernissen hängen, da ich das Volumen des Backpack auf dem Rücken unterschätze. So auch mit dem Brandit US Cooper. Die Folge war, dass ich eine Molle-Schlaufe gar nicht mehr benutzen konnte, da die Naht gerissen ist.
Ergonomie: Brandit lässt den Faktor Gesundheit nicht außen vor
Besonders für Langzeitreisende ist es wichtig, dass der Backpack nicht zum Grund für Rückenschmerzen wird. Immer mehr Hersteller erkennen dies und konstruieren den Rucksack so, dass die Gesundheit nachhaltig geschont wird. Der Brandit US Cooper kann mit bis zu 18 Kilogramm bepackt werden. Und die können auf Dauer ganz schön schwer werden.
Das Zauberwort heißt Ergonomie. Stellt euch einfach vor, dass das Gewicht auf verschiedene Zonen im Körper verteilt wird, um dem Rücken im wahrsten Sinne des Wortes die Last von den Schultern zu nehmen. Während das Thema bei anderen Produkten, die ich bereits getestet habe, wie beispielsweise dem wasserdichten Leefrei Wanderrucksack nur halbherzig angegangen wird, kann sich das Tragesystem des Brandit US Cooper schon eher sehen lassen.
Bis auf ein paar Kleinigkeiten hebe ich den US Cooper also auf eine Stufe mit Markenprodukten wie dem Tatonka Yukon 50+10 l. Ich selbst empfinde zumindest kaum einen Unterschied beim Tragen. Lediglich der Hüftgurt ist beim Yukon etwas stabiler und anschmiegsamer als es beim US Cooper der Fall ist.
Tragesystem: Die Polsterung überzeugt in allen Belangen
Dennoch ist das Tragesystem gut durchdacht. Neben den zwei gepolsterten Tragegurten lässt sich das Gewicht mit einem Hüft- und einem Brustgurt gut verteilen. Selbst voll beladen hatte ich nie den Eindruck, dass das Gewicht zu sehr auf den Schultern oder dem Rücken lastet.
Gerade der untere Rückenbereich wird durch ein großzügiges und luftdurchlässiges Polster besetzt geschützt. Der obere Rückenbereich ist hingegen etwas dünner gepolstert. Als ich den Backpack das erste Mal getragen habe, war das schon ein ungewohntes Gefühl. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran. Und einen Nachteil konnte ich darin jetzt auch nicht erkennen.
Insgesamt werden alle Körperregionen, die mit dem Gewicht beansprucht werden, durch eine ausreichende Polsterung gut entlastet. Die seitlichen Kompressionsriemen helfen dabei, das Gepäck zu komprimieren.
So kann es nicht passieren, dass die Last sich nach hinten oder auf eine Seite verlagert. Alles bleibt an seinem Platz im Rucksack.
Nur eines fehlt leider: Die Möglichkeit den Rucksack mittels Zugriemen an den Schultergurten zu sich hin zu ziehen. Dies bedeutet, dass ihr es bei längeren Strecken merken werdet, dass die Last etwas von den Schultern nach hinten kippt. Bei langen Touren nicht gerade gesund. Beim Brandit US Cooper liegt es aber auch daran, dass der Backpack eher in die Tiefe als in die Breite gepackt wird.
Die Aufteilung der Fächer
Bei einem Backpack für Langzeitreisende ist nicht nur das reine Fassungsvermögen von Bedeutung. Ihr solltet genau darauf achten, wie die Fächer aufgeteilt sind. Nur so gelingt es euch, den Rucksack so zu organisieren, dass ihr schnell alles findet was ihr benötigt.
Im Brandit US Cooper bekommt ihr immerhin 40 Liter verstaut. Das entspricht bei einem normalen Backpacker einem Gewicht von circa 15 Kilogramm. Bis zu 18 Kilogramm Last empfiehlt der Hersteller Brandit. Darüber hinaus bekommt ihr vor allem am Rücken Probleme, da der US Cooper in die Tiefe gepackt wird und sich der Backpack somit den Oberkörper nach hinten zieht. Auf Dauer sehr ungesund.
Das Hauptfach ist vom Hersteller Brandit gut durchdacht und ähnelt stark einem kleinen Koffer. Zum einen ist ausreichend Platz für größere Kleidungsstücke und zum anderen habt ihr die Möglichkeit, diese mit mehreren Schnallen und Gurten sicher zu verstauen.
Auf der anderen Seite bietet das Hauptfach zudem zwei Netze mit Reißverschluss, sodass ihr hier kleinere Gegenstände aufbewahren könnt. Durch den zweiseitigen Reißverschluss ist es mir zudem extrem leicht gefallen, den Backpack zu packen. Für die Handlichkeit ein großer Pluspunkt!
Der US Cooper in der 3-Day-Backpack-Variante hebt sich mit einem Fach an der Rückenseite zusätzlich von der Konkurrenz ab. Hinter der Rückenplatte könnt ihr hier beispielsweise Handtücher oder andere weiche Gegenstände einpacken. Zu hart sollten die Utensilien in diesem Fach nicht sein, ansonsten könnten diese auf Dauer dem Rücken schaden.
Die beiden seitlichen Trinkfächer besitzen einen großen Vorteil gegenüber dem Mardingtop Trekkingrucksack. Während beim Mardingtop durch den einseitigen Reißverschluss die Gefahr besteht, dass eine Trinkflasche heraus fällt, kann dies beim Brandit US Cooper nicht passieren. Durch die zweiseitigen Reißverschlüsse bleiben auch große Flaschen sicher an ihrem Platz.
Selbst die kleinen Fächer gefallen mir bei diesem Backpack gut. Gerade das große Bodenfach überzeugt mich sehr. Nicht nur, dass ausreichend Platz für Schuhe oder ähnliches ist, durch die Mini-Netze lässt sich auch Kleinkram, der ansonsten in den Tiefen des Rucksacks verschwindet, geordnet verstauen.
Wie die meisten Rucksäcke besitzt der US Cooper auch ein Schnellzugriff-Fach, das ihr über einen seitlichen Reißverschluss nutzen könnt.
Zusatz-Features beim US Cooper
Als Kunde erwarte ich, dass sich mein Rucksack von der Konkurrenz abhebt. Nicht, weil ich gerne einen besonderen Gegenstand besitze, sondern weil ich das Gefühl haben möchte, dass der Preis für ein Produkt gerechtfertigt ist. Hier kommen die Zusatz-Features ins Spiel, mit denen wir als Interessenten zum Kauf verleitet werden sollen.
Meist erfinden viele Hersteller bestimmte Fachbegriffe, um auf tolle Details ihrer Produkte hinzuweisen. Auch bei Tourenrucksäcken ist dies oft der Fall. Sei es das selbst ausgeklügelte Tragesystem oder ein hochtrabender Begriff für das Material. „Taktischer Trekkingrucksack”, „einzigartiges Design“ oder „geräumiges Hauptfach“ sind die gängigsten Formulierungen, die völlig nichtssagend sind.
- Meine Empfehlung: Lasst euch auf keinen Fall von solchen Aussagen blenden!
Meist handelt es sich um Features, die auch jeder andere Rucksack besitzt. Die Hersteller nutzen lediglich besondere Begrifflichkeiten, um gewisse Vorzüge an ihren Rucksäcken hervorheben zu wollen.
Deswegen gehe ich hier auf die wirklich sinnvollen Details ein. Eines davon ist beim Brandit US Cooper das kleine Loch am Boden für den Wasserablauf. Angenommen ihr wandert und es regnet den ganzen Tag, irgendwann gibt auch der beste Rucksack nach und es gelangt Wasser ins Innere. Für diesen Fall hat Brandit am Boden ein kleines Loch integriert, um den Ablauf von Wasser zu ermöglichen. Das ist meines Erachtens ein wirklich sinnvolles Detail.
Auch die vielen Molle-Schlaufen sind eine gute Ergänzung. Hier verstehe ich bis heute nicht, warum nicht jeder Outdoor-Rucksack mit diesen nützlichen Schlaufen ausgestattet ist. In der Produktion kosten sie kaum Geld, bieten allerdings einen großen Mehrwert.
Beim US Cooper wurden sie an nahezu jeder freien Fläche am Äußeren des Rucksacks angebracht. So könnt ihr selbst entscheiden wo ihr einen Gegenstand befestigen möchtet. Auch sinnvoll, um das Gewicht so zu verteilen, dass ihr nicht nach hinten oder zu einer Seite hin gezogen werdet.
Ansonsten verzichtet Brandit auf weiteren großen Schnick-Schnack am US Cooper. Die Funktionalität steht deutlich im Vordergrund.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis
Das Preis-Leistungs-Verhältnis empfinde ich in diesem Fall als nahezu unschlagbar. Gegenüber günstigeren Produkten, wie dem Mardingtop Trekkingrucksack bietet der US Cooper einen deutlich höheren Komfort und eine viel bessere Ergonomie und Fächeraufteilung. Andererseits gibt es nur wenige Nachteile gegenüber einen Markenprodukt wie dem Tatonka Yukon. Gerade bei der Verarbeitung und der Langlebigkeit hat der Yukon hier aber doch deutlich die Nase vorne.
- Tipp: Für Welt- oder Langzeitreisende (ab circa 3 Monaten) empfehle ich dennoch eher meinen Yukon. Er lässt sich auf Dauer einfach deutlich angenehmer tragen. Seid ihr „nur“ ein paar Wochen unterwegs, dann empfehle ich eindeutig den US Cooper von Brandit!
Derzeit könnt ihr den Brandit US Cooper für rund 80 Euro (in der 3-Day-Backpack-Variante) bei Amazon erwerben. Für einen Rucksack mit einem Fassungsvermögen von 40 Litern könnt ihr hier nichts falsch machen.
VORTEILE
- Gutes Tragesystem
- Fairer Preis
- Gute Fächeraufteilung
- Umgekehrt vernähte Reißverschlüsse
NACHTEILE
- Schlechte Verarbeitung der Nähte
- Gewicht verlagert sich in die Tiefe statt in die Höhe
- Keine Kompressionsriemen zum Einstellen der Tragegurte zum Rücken hin
Fazit zum Brandit US Cooper Backpack
Besonders auffällig ist, dass in meinem Test mit mehreren günstigen Produkten der Brandit US Cooper 3-Day-Backpack Rucksack als einziger richtig überzeugen konnte. Nur mit ihm ist es realistisch, mehrere Wochen zu reisen ohne nach kurzer Zeit über Rückenschmerzen zu klagen.
44,99 Euro
Auch die Fächeraufteilung vom wasserdichten Leefrei Trekkingrucksack oder dem Mardingtop können mit dem Cooper einfach nicht mithalten. Auf jeden Fall könnt ihr euch mit dem US Cooper sehr gut organisieren und euer Hab und Gut so aufteilen, dass ihr schnell Zugriff auf alles habt. Auch aufgrund der durchdachten Netze.
Während die Verarbeitung und die Intransparenz bei der Produktionskette mich nicht ganz überzeugen konnte, finde ich das Tragesystem und die umgekehrt vernähten Reißverschlüsse enorm gut. Gerade bei den Reißverschlüssen verstehe ich noch immer nicht, wieso dies nicht von jedem Hersteller so gehandhabt wird. Sie lassen sich ja nicht nur deutlich einfacher bedienen, sondern schützen durch den Stoffüberzug auch vor Regen.
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