Meine Erfahrung mit der RAVPower 20000mAh Powerbank 2024: Bedeutet mehr Gewicht auch mehr Kapazität?
Die RAVPower 20000mAh war die letzte Powerbank des ersten Teils unseres Powerbank-Tests 2024. Sie leitete damit einen kleinen RAVPower-Vergleich ein, denn als erstes Gerät des zweiten Teils habe ich die RAVPower 26800mAh Type-C unter die Lupe genommen. Wie würde sich der Klops schlagen? Hatte ich hier den krönenden Abschluss des Powerbank-Tests Part I in Händen?
Inhaltsverzeichnis
Der erste Eindruck: Robustes Schwergewicht
Mein erster Gedanke nach dem Auspacken: „Hoppla, was für ein Klops!“ Von den zuvor getesteten Powerbanks hatten nur zwei ein Gewicht jenseits der 400 Gramm, aber sowohl die EC Technology 22400 mAh als auch die X-DRAGON 20100mAh blieben immerhin unter der 450-Gramm-Grenze.
Die Verpackungen der RAVPower-Geräte sind nahezu identisch: Ein recht schlichter weiß-grauer Karton mit grafischen Elementen an den Seiten. Im Inneren zwei kleinere Kartons in einem schmucken Grünton, in denen sich die Powerbank und das vergleichsweise umfangreiche Zubehör befinden.
Gut, umfangreich bedeutet eigentlich nur, dass ihr die Powerbank mit zwei unterschiedlich langen Ladekabeln erhaltet. Grundsätzlich hätte wohl auch das längere gereicht, aber wer es gern übersichtlich hat auf dem Schreibtisch – zum Beispiel ich –, der freut sich über ein kurzes Kabel, das keine Umwege macht.
Eine Tasche liegt der Powerbank ebenfalls bei. Das ist nicht verkehrt, denn so robust die Powerbanks auf den ersten Blick auch wirken – ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass der Kunststoff mit der Zeit Kratzer abbekommt. Das hat ja nicht jeder gern.
Die beiden RAVPower-Modelle im Überblick: Kleine und große Schwester
In unserem Powerbank-Test findet ihr zwei Modelle der Firma RAVPower. Beide haben eine recht große Kapazität und punkten mit gutem Ladeverhalten. Markantester Unterschied zwischen den beiden Akkus: Während die kleinere, die RAVPower 20000mAh lediglich über USB-Ausgänge verfügt, hat die größere RAVPower 26800mAh einen USB-Typ-C-Ausgang, über den ihr euren Laptop aufladen könnt.
RAVPower-Modell | 20000mAh (RP-PB006) | 26800mAh (RP-PB058) |
---|---|---|
Angegebene Kapazität | 20.000 mAh | 26.800 mAh |
Gemessene Kapazität | 14.019 mAh | 23.087 mAh |
Verhältnis Netto-/Brutto-Kapazität | 70 % | 86 % |
Verhältnis Netto-Kapazität/Preis | 467 mAh pro € | 349 mAh pro € |
Preis zum Kaufzeitpunkt | 29,99 € | 65,99 € |
Handhabung: Kleine Schwächen
Der erste kleine Minuspunkt offenbart sich schon beim Auspacken der Powerbank. Sie ist recht schwer. Satte 100 Gramm schwerer als die POWERADD Pilot X7 und die Anker PowerCore II 20000. Das macht sie im Rennen um den Testsieg tatsächlich etwas behäbig. Aber es kommt ja auf die inneren Werte an. Und die wollte ich unbedingt kennenlernen.
Als erstes prüfte ich den Akkustand. Um die 50 Prozent – das war bei den meisten Geräten der Fall. Um die Kapazität messen zu können, habe ich das Teil also erst mal ans Stromnetz gehängt. Und da fiel mir dann nach einer Weile der zweite wirklich kleine Minuspunkt auf: die LED-Anzeige.
Die RAVPower 20000 hat wie die meisten anderen Powerbanks 4 blaue LEDs an der Oberseite, an denen ihr ablesen könnt, wie es um die Kapazität bestellt ist. Während des Aufladens zeigen die LEDs mit Dauerlicht und Blinken an, wie weit der Prozess vorangeschritten ist.
Leider erkennt ihr die LEDs nicht immer, wenn die Powerbank vor euch auf dem Schreibtisch liegt. Die dafür vorgesehenen Löcher im Kunststoff sind nicht viel kleiner als bei anderen Powerbanks, allerdings liegen die LEDs recht weit zurück. Optimal erkennen könnt ihr sie nur, wenn ihr frontal darauf schaut. Kein großes Problem, ich weiß, aber es fällt im Vergleich mit anderen Geräten auf.
Außerdem – und auch da unterscheiden sich die RAVPower-Geräte von den meisten anderen Powerbanks in unserem Test – leuchten die LEDs nicht permanent auf, während ihr euer Handy oder Tablet aufladet. Der Ladeprozess startet, sobald ihr das Ladekabel eures Handys anschließt, unkomplizierter geht’s nicht. Den Akkustand der Powerbank gibt es dafür eben nur auf Knopfdruck. Spart ja vielleicht auch ein kleines bisschen Energie.
Kapazität: Eher so der Durchschnittstyp
„Wer so viel Masse hat, der hat auch ordentlich Kapazitäten“, dachte ich mir vor dem Test der RAVPower 20000mAh. Das traf allerdings nicht zu. Nachdem ich mein iPhone immerhin 10-mal von 20 bis auf 95 Prozent aufgeladen hatte, und die Powerbank nach dem Laden der halben elften Portion schlapp machte, standen 14.019 Milliamperestunden im Display meines Multimeters.
An dieser Stelle weise ich noch einmal darauf hin, dass die Abweichungen von der Herstellerangabe völlig normal sind. Nicht, dass ihr euch da veräppelt vorkommt. Sicher kennt ihr das Phänomen, dass euer Handy ein wenig warm wird, wenn es länger am Ladekabel hängt. Diese Wärme ist ein Teil der Energie, die beim Aufladen flöten geht. Bei Powerbanks geht zusätzlich noch Energie dafür drauf, die notwendige Spannung aufzubauen. In unserem Artikel zum Powerbank-Test könnt ihr das genauer nachlesen.
Ladeverhalten der RAVPower 20000: Angenehm schnell
In Sachen Kapazität hat die Powerbank Luft nach oben, Ladeverhalten und -geschwindigkeit sind sehr gut. Mein Handy verfügte nach 80 Minuten wieder über 95 statt 20 Prozent und beim iPad dauerte es nicht länger als 2 Stunden und 40 Minuten.
Da kann ich mich nicht beschweren. Da viele Powerbanks diese Werte erreichten, nehme ich an, das ist so etwas wie der Standard unter den flotten Powerbanks. Angenehm, dass die RAVPower 20000 da keine Ausnahme ist.
Die meisten Hersteller geben der verwendeten Technologie für das schnelle Laden einen wohlklingenden Namen, so ist es auch bei RAVPower: Hier steht die Bezeichnung „iSmart“ für die Fähigkeit des Geräts, sich optimal auf das angeschlossene Endgerät einzustellen und so den Aufladeprozess zu beschleunigen.
Was das Aufladen der Powerbank selbst angeht, lässt sich – wie bei allen Modellen – sagen: Wenn ihr es eilig habt, ist die Anschaffung eines speziellen Netzteils sinnvoll. Ich habe ein solches Netzteil nicht. Also habe ich die Powerbanks einmal am USB-Port meines Macs aufgeladen und einmal über das Netzteil des iPads. Rasant ist anders, aber das Ergebnis war immer eine volle Powerbank. Und ein wenig Entschleunigung in meinem Alltag.
Vielseitigkeit: In Zweierreihen
Die RAVPower 20000 lädt Smartphones und Tablets auf und hilft euch auch, wenn eurer Kamera, eurer Smartwatch oder dem Controller eurer Spielekonsole der Saft ausgeht. Ich gehe mal davon aus, dass unterwegs meist Handys und Tablets mit Strom versorgt werden müssen.
Das geht mit dieser Powerbank wie beschrieben ziemlich flott. Ihr habt gleich zwei Geräte, die schlapp machen? Auch kein Problem für die RAVPower 20000. Dank zweier USB-Ausgänge mit „iSmart“-Technologie könnt ihr zwei Geräte parallel aufladen. Ich habe das mal probehalber gemacht und mich gefreut, dass es nur ein wenig länger gedauert hat.
Preis-Leistungs-Verhältnis: Das kann sich sehen lassen
Wie ihr wisst, berechne ich als Basis für die Bewertung immer, wie viel Strom ich gemessen am Preis rausbekomme. Bei der RAVPower 20000mAh waren es 467 Milliamperestunden pro Euro. Das ist nicht so viel wie bei der Pilot X7, die hier mit 647 Milliamperestunden einen Spitzenwert erzielt hat.
Wenn ich diese beiden Geräte miteinander vergleiche und dabei auch das Gewicht und die klitzekleinen Unzulänglichkeiten der RAVPower 20000 beachte, fällt diese hinter anderen Powerbanks allerdings leicht ab.
Praxis-Test: Unterwegs mit der Wuchtbrumme
Als Notfall-Reserve im Alltag taugt die RAVPower 20000 nicht. Das ist auf den ersten Blick klar. Wenn ihr euch aber mal zum Schreiben eines Romans in eine einsame Blockhütte zurückziehen möchtet, spielt die Powerbank ihre Stärken aus.
Sie ist schwer, gut, aber wenn es bei euch nicht auf jedes Gramm ankommt, könnt ihr es verschmerzen. Sie hat eben auch Ausdauer. Eine Woche ohne Steckdose? Kein Ding, ich hab’s ausprobiert! Also, nicht wirklich ich selbst. Aber mein Mann.
Gekleidet in ihr kleines Täschlein wohnte die Powerbank eine Woche in seinem Rucksack. Und während ich mich während unseres einwöchigen Trekking-Urlaubs auf die leichtere Anker PowerCore II 20000 verließ, war der RAVPower-Akku sein Energiespeicher.
Wegen ihres Gewichts fiel sie im Rucksack schon ein wenig auf, in dem ansonsten nur offenbar gewichtsoptimiertes Equipment verstaut wurde. Kennt ihr das, wenn der Rucksack auf der einen Seite ein wenig schwerer ist als auf der anderen? Da mussten wir beim Packen ein bisschen aufmerksam sein.
Im äußeren Netzfach konnte das Handy während des Wanderns aufgeladen werden, ohne dass Powerbank oder Telefon bedenklich warm geworden wären. Das wiederum ist echt praktisch.
VORTEILE
- Vergleichsweise viele Milliamperestunden pro Euro
- Schnelles Aufladen
- Paralleles Laden zweier Geräte möglich
NACHTEILE
- Hohes Gewicht
Fazit: Nicht meine erste Wahl
Nachdem ich nun schon einige Powerbanks in Händen hatte, die allesamt zuverlässig ihren Job machten, haben sich einige Punkte herauskristallisiert, die für mich wichtig sind. Neben der Strommenge, die ich für mein Geld bekomme, ist das eine einfache Handhabung.
20,55 Euro
Also alles, was irgendwie rund um die Nutzung auffällt. Das Gewicht ist ein Aspekt. Ein anderer ist die LED-Anzeige: Bisher hatte ich ausschließlich gut ablesbare Anzeigen. Bei der RAVPower Powerbank 20000mAh konnte ich die LEDs nur erkennen, wenn ich frontal auf das Gerät schaute. Und auch auf die Anzeige beim Aufladen meiner Geräte hatte ich mich schon gewöhnt.
Leuchtete keine LED mehr an der Powerbank, hieß das bisher, dass entweder nicht geladen wurde, oder das Handy voll aufgeladen war. Bei der RAVPower ist das anders. Sie sieht auch dann wie tot aus, wenn sie gerade mein Handy auflädt.
Das sind keine lebenswichtigen Dinge, klar. Aber diese Kleinigkeiten sorgen eben dafür, dass ich mich eher für die POWERADD Pilot X7 oder die Anker PowerCore II 20000 entscheide, wenn der Kauf einer Powerbank ansteht.
Wie wichtig ist euch das Gewicht einer Powerbank? Setzt ihr lieber auf Leichtgewichte oder macht es euch nichts aus, etwas mehr zu tragen? Sind für euch ohnehin kleinere Powerbanks ausreichend? Ich freue mich über euer Feedback!
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