Meine Erfahrung mit der Intenso Slim Powerbank S10000-C 2024: Das Snickers unter den Powerbanks
Die preisgekrönte Intenso Slim Powerbank S10000-C ist die kleinste Powerbank, die ich für unseren Powerbank-Test 2024 ausführlich getestet habe. Im Gegensatz zu den eher schlichten Verpackungen der anderen bisher getesteten Powerbanks mutet die Verpackung der Intenso Slim fast wie ein geschmückter Christbaum an. Einer mit viel Lametta.
Inhaltsverzeichnis
Der erste Eindruck: Viel Plastik am reddot-Gewinner
Ihr wisst vermutlich, dass ich kein Freund von Plastik bin. Im Hause Intenso scheint man Plastik sehr zu mögen. Und so erreichte mich der reddot-Design-Award-Gewinner 2018 in ordentlich Kunststoff gehüllt. Gut, das Design der Powerbank ist schick. Sehr schick sogar.
Und das integrierte USB-C-Kabel ist top! Ich verstehe das Verlangen, einen solchen Hingucker standesgemäß zu präsentieren. Aber vielleicht hätte es da auch eine andere Lösung gegeben. So jedenfalls ruht das Ding in einer weißen Kunststoffschale, die wiederum von einem transparenten Deckel geschlossen wird. Mein Fall ist es nicht. Aber: Es kommt auf Inhalte an. Und da konnte die Intenso Slim S10000-C punkten.
Handhabung: Nicht mal ein Knopfdruck ist nötig
Die Intenso Slim S10000-C hat eine kleinere Fläche als mein iPhone, ist allerdings ein klein wenig dicker und wiegt etwa 50 Gramm mehr. Ich glaube, ich hatte früher (irgendwann zwischen 1999 und 2002) mal ein Handy, dessen Maße in etwa jenen dieser Powerbank entsprachen. Das Format der Intenso Slim könnte also durchaus hosentaschentauglich sein.
Was ich von Anfang an sehr cool finde, ist dieses integrierte USB-C-Kabel. Als iPhone-Nutzer habe ich zwar nichts davon, aber wenn ihr ein Handy habt, das darüber aufgeladen werden kann, braucht ihr unterwegs nicht mal ein zusätzliches Kabel. Das ist mal eine pfiffige Idee, die einen Award verdient hat.
In meinen Augen nicht ganz so gelungen ist der Powerknopf: Es gibt schlicht keinen. Einerseits ganz gut, denn was nicht da ist, macht keine Umstände und geht auch nicht kaputt.
Allerdings habe ich mir beim Testen der ersten drei Powerbanks schon eine Marotte angewöhnt, fürchte ich. Faszinierend, wie schnell sowas geht. Ehe ich eine Powerbank in meine Tasche gepackt habe, habe ich mich immer noch mal über den Akkustand informiert.
Dazu reicht bei den meisten Modellen ein kurzer Druck auf den Powerknopf. Die Intenso Slim hingegen verrät ihren Zustand nur, wenn ihr ein Gerät anschließt. In diesem Fall zeigen bis zu 4 blaue LEDs an, wie es um die Energieversorgung bestellt ist. Eine LED steht dabei für 25 Prozent der Akkukapazität.
Abgesehen vom Boykott meiner Gewohnheiten lässt sich nichts Negatives sagen über die Handhabung dieser schmalen Powerbank. Sie findet tatsächlich fast überall Platz. Ich hatte sie wahlweise in einer Hosentasche oder in meinem Messengerbag. Allerdings ist eine Hose bei mir eine recht locker sitzende Angelegenheit. Wer es gern knackiger trägt, dürfte mit der Powerbank in der Hosentasche seine Bewegungsfreiheit arg einschränken.
Kapazität: Randvoll ist anders
Als ich sie aus der Verpackung nahm, war die Intenso Slim S10000-C zu etwa 25 Prozent aufgeladen. Das änderte ich sofort, indem ich sie mit dem mitgelieferten Ladekabel an meinen Computer anschloss. 7 Stunden später signalisierten mir 4 dauerleuchtende LEDs, dass die Powerbank voll aufgeladen war. Nun konnte es losgehen.
Um herauszufinden, wie hoch die tatsächliche Kapazität der Powerbank ist, habe ich mein Multimeter an den USB-Ausgang angeschlossen und darüber mein Handy aufgeladen. So oft, bis der Powerbank die Lichter ausgingen.
Dass die Herstellerangabe nicht dem entspricht, was tatsächlich in eurem Handy ankommt, ist nichts Neues. Das liegt an bestimmten Prozessen, auf die wir im Artikel zu unserem Powerbank-Test näher eingehen. Unter anderem geht immer ein wenig Energie in Form von Wärme verloren. Und auch die Stromspannung, die die verschiedenen Endgeräte benötigen, spielt eine Rolle.
Am Ende standen 6.546 Milliamperestunden im Display des Multimeters. Das entspricht 65 Prozent der angegebenen Kapazität. Damit befindet sich die Intenso Slim auf einem Level mit der Anker PowerCore 13000, die auf rund 67 Prozent der Herstellerangabe kommt. Das sind beides keine Spitzenwerte. Ich siedle die Geräte damit im Mittelfeld an.
Ladeverhalten: Ziemlich zügig
Beim Ladeverhalten geht es mir um zwei Dinge: Wie viel Strom bekomme ich aus der Powerbank raus? Und: Wie lange dauert dauert das Aufladen? Damit meine ich zum einen das Aufladen der Powerbank selbst und zum anderen das Aufladen meiner Endgeräte.
Im ersten Schritt habe ich das USB-Multimeter an den USB-Ausgang angeschlossen und das durstige iPhone aufgeladen. Das ging erfreulich schnell: Von 20 auf 95 Prozent in 1 Stunde und 8 Minuten. Schneller war bisher keine Powerbank. Insgesamt konnte ich mein iPhone auf diese Weise 4,5-mal aufladen.
Nach erneutem Aufladen der Powerbank wollte ich wissen, wie lange sie braucht, um mein iPad aufzuladen (ebenfalls von 20 auf 95 Prozent). Dieses Mal verwendete ich das Netzteil des iPads, um die Powerbank mit Energie zu versorgen. Das ging nur unwesentlich schneller als über den Computer: 6 Stunden. Das iPad hingegen war innerhalb von 3 Stunden aufgeladen. Das geht völlig in Ordnung.
Beachtet bei den Angaben zur Ladezeit, dass ich Handy und Tablet während des Ladens nicht benutzt habe, außer einmal zum Abrufen von E-Mails. Wenn ihr die Geräte während des Ladens nutzt, dauert es natürlich ein wenig länger. Ich fand es ehrlich gesagt ganz erfrischend, das Handy mal bewusst ruhen zu lassen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie oft ich sonst auf das Display schaue. Einfach so, ohne Grund.
Vielseitigkeit: Smartphone oder Tablet – oder beides
Die Intenso Slim hat – wie die anderen Powerbanks in unserem Test – 2 Ausgänge. Einer davon, das integrierte Stummelkabel, legt euch auf einen USB-C-Anschluss fest. Den USB-Anschluss könnt ihr mit einem Ladekabel eurer Wahl nutzen. Wenn ihr noch mehr Anschlüsse und Freiheit bei der Kabelwahl benötigt, schaut euch unseren AUKEY 20.000 mAh Powerbank Test an.
Habt ihr also ein Handy, das per USB-Typ-C aufgeladen werden kann, könnt ihr dieses parallel zu einem weiteren Gerät aufladen. So könnt ihr beispielsweise Smartphones, Tablets, mp3-Player, Kameras, eBook-Reader oder den Controller eurer Spielkonsole mit Strom versorgen.
In Sachen Vielseitigkeit überzeugt die Intenso Slim auf voller Linie. Dass ein Gerät dieses Formats einen Laptop aufladen kann, dürfte niemand ernsthaft erwarten.
Preis-Leistungs-Verhältnis: Ordentlich Strom für wenig Geld
Ich habe mir erlaubt, bei allen getesteten Powerbanks auszurechnen, wie viel Strom ihr für euer Geld erhaltet. Die Intenso Slim S10000-C hatte zum Kaufzeitpunkt einen Preis von schlanken 16,49 Euro. Bei der gemessenen Netto-Kapazität von 6.546 Milliamperestunden gibt es also pro Euro 397 Milliamperestunden. Das ist ein recht guter Wert.
Auch abgesehen von der reinen Kapazität ist das Preis-Leistungs-Verhältnis lohnenswert. Die Intenso Slim ist die günstigste der Powerbanks, die ich ausführlich unter die Lupe genommen habe. Ich möchte das Design nicht zu hoch bewerten, aber das integrierte Mini-Kabel ist clever und tatsächlich nützlich, wenn ihr euer Handy damit aufladen könnt.
Das gibt einen Extra-Punkt. Zumal ich solche Features nicht von Geräten des besonders günstigen Spektrums erwarte, sondern eher von den teureren Modellen der angepriesenen Marktführer.
Die Intenso Powerbank im Praxis-Test: Der unauffällige Begleiter
Für meinen Praxis-Test habe ich etwas gemacht, das ich sonst meide wie der Teufel das Weihwasser: Ich habe morgens mit geringem Handy-Akkustand das Haus verlassen. Ein bisschen seltsam fühlte sich das schon an für einen Smartphone-Junkie wie mich. Aber mit der Intenso Slim an meiner Seite – genauer in meiner Hosentasche – fühlte ich mich sicher.
Zugegeben, die Powerbank hat recht schnell den Weg von meiner Hosentasche in die Messengerbag gefunden. Ich konnte einen Sitzplatz in der Bahn ergattern. Und auf der Powerbank sitzen war dann doch nicht so meines. Aufgeladen habe ich das Handy, während ich mich mit einer Freundin gemütlich auf einen Kaffee getroffen habe.
Einige Tage später fiel mir ein weiterer Verwendungszweck ein: Als ich auf dem Fahrrad saß und mein Fahrradcomputer sich ausschaltete. Den hatte ich nicht aufgeladen. Die Intenso Slim könnt ihr bei Radtouren einfach mitnehmen. Nicht unbedingt in der Trikottasche, aber im Rucksack auf jeden Fall.
VORTEILE
- Kompaktes Format
- Geringes Gewicht
- Schnelles Aufladen von Geräten
- Integriertes Typ-C-Kabel
NACHTEILE
- Ladestandsanzeige nur bei angeschlossenem Endgerät
Fazit: Praktische Reserve für den Notfall
Die Intenso Slim Powerbank S10000-C ist ideal als Notfall-Reserve, die sich ohne Umstände im Alltag mitführen lässt. Wann immer ihr eine Tasche dabei habt – und die muss nicht besonders groß sein –, könnt ihr die schlanke Powerbank für den Fall der Fälle bereithalten.
8,49 Euro
Ich gehe niemals ohne Tasche aus dem Haus. Okay, die kurze Hunderunde schaffe ich ohne. Aber sonst brauche ich immer Stauraum für Portemonnaie, Schlüssel und Notizbuch. Die Powerbank fiel da gar nicht weiter ins Gewicht. Für diesen Einsatzzweck ist das Teil optimal. Schade, dass sie in Sachen Kapazität nur im Mittelfeld rangiert.
Wenn ihr auf mehr Strom aus dem Extra-Akku angewiesen seid, etwa auf Reisen oder mehrtägigen Rucksacktouren, empfehle ich etwas Größeres. Hier kommen die POWERADD Pilot X7 oder die Anker PowerCore II 20000 in Frage, die deutlich mehr Kapazität bieten und euer Handy doppelt so häufig aufladen bzw. ausreichend Energie für mehr als ein Gerät liefern.
Wie ist das bei euch? Reicht euch eine kleine Powerbank für den absoluten Notfall? Oder darf es etwas mehr sein? Habt ihr vielleicht selbst schon Erfahrung gemacht mit der Intenso Slim? Meinungen, Anregungen, Kritik dürft ihr wie immer in den Kommentaren kundtun!
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