Der OMEGA „OG48B – Dream Speaker“ Bluetooth Lautsprecher im Test 2024
Die erste und alles überschreibende Frage, die man beim OMEGA „OG48B – Dream Speaker“ Bluetooth Lautsprecher zwangsläufig in einem etwas genervten Ton stellt, lautet:
Muss das sein?
Denn bei diesem Lautsprecher, der durchaus ein paar clevere Ideen für guten Sound und hohe Funktionalität mitbringt, ist das eigentliche Verkaufsargument zumindest in meinen Augen komplett überflüssig:
80 LEDs begleiten jeden einzelnen Ton mit buntem Geflacker, lustigen Farbspielen und visuellen Effekten, die wirklich kein Mensch braucht. Gottseidank kann man das Feature ausstellen, aber dann ist die Frage, ob sich der Preis von aktuell 59,00 Euro bei Amazon überhaupt lohnt.
Die Antwort schon einmal vorweg: An sich wäre der Flimmer-Freund keine schlechte Idee, doch der Preis ist in meinen Augen dennoch viel zu hoch, wenn man sich Null für den Disco-Look interessiert. Außerdem kommt es hier ganz stark darauf an, was ihr damit hören wollt – und worüber. Der Hersteller hat hier in jedem Fall auf das falsche Feature-Pferd gesetzt.
Der OMEGA „OG48B – Dream Speaker“ im Überblick
Mein erster Gedanke beim Auspacken und Antesten der LEDs war, dass der OMEGA „OG48B – Dream Speaker“ Bluetooth Lautsprecher quasi die 21st-Century-Variante der Lavalampe ist. Mein zweiter Gedanke: Den Aufbau finde ich eigentlich sehr gelungen.
Was etwa der JBL Flip 3 mit halbem Hintern und nicht ganz so durchdacht angefangen hat, führt der Dream Speaker zu Ende:
Hierbei handelt es sich um eine Säule und nicht um eine Rolle, die man etwas windschief als Säule aufstellen könnte. So eine Säulenform sorgt nicht nur für einen originären 360-Grad-Sound, die besonders kleine Standfläche macht es auch möglich, dass relativ wenig Klang durch die Unterlage geschluckt wird.
Dann allerdings muss der Lautsprecher auch von selbst schon etwas können, damit diese Vorteile ausgenutzt werden. Die Säule an sich jedenfalls macht (ohne LED) einen sehr dezenten, zeitlosen und vor allem schlanken Eindruck und fühlt sich auch nicht zu leicht an.
Alle notwendigen Bedienelemente befinden sich am Fuß, und bis auf den M-Knopf ist ziemlich eindeutig, was wofür ist. M steht für Mode und ich gehe davon aus, dass es hier darum geht, zwischen Bluetooth und Soundwiedergabe über den Kartenslot zu wechseln.
Nach etwas Suchen habe ich eine Akkuleistung von 8 Stunden gefunden, zur Ladedauer gibt es leider keine Angabe. Und das, wo der OMEGA Lautsprecher ansonsten doch sehr geschwätzig ist.
Alle Funktionen bzw. Verbindungen werden entweder mit einem Tonsignal, oder durch eine sehr charmante Herrenstimme kommentiert. Und natürlich mit LED, falls ihr das nicht am entsprechenden Knopf ausstellt.
Eine Bluetooth-Reichweite von 10 Meter ist nicht die Welt, entspricht aber der Ultramobil-Klasse, die wir schon zu Genüge kennen.
Wasserfest ist der Lautsprecher allerdings nicht, weshalb er eigentlich eher für Drinnen gedacht ist – und dann offensichtlich nur für recht kleine Wohnungen oder Zimmer.
Zum Sound kann ich an dieser Stelle nur sagen, dass wir es hier mit zwei 5 Watt-Schallwandlern zu tun bekommen, was grundsätzlich schon einmal nicht schlecht ist.
Und wenn wir all das zusammenrechnen, ist der Preis angesichts der Vor- und Nachteile des OMEGA auf den ersten Blick durchaus gerechtfertigt:
VORTEILE
- Durchdachtes Design
- Kompakt
- Hochwertige Verarbeitung
- Inklusive AUX-Kabel
- Freisprecheinrichtung
- Karten-Slot
- Gute Soundvoraussetzungen (vor allem durch den Aufbau)
- Gute Steuerelemente, selbsterklärend
NACHTEILE
- Nicht wasserfest
- Zu kurze Bluetooth-Reichweite für einen Drinnen-Lautsprecher
Ich enthalte mich an dieser Stelle einer Einordnung des LED-Features. Für manche von euch ist es vielleicht ein tolles Gimmick. Leute, die eh schon den ganzen Tag von visuellen Eindrücken erschlagen werden, brauchen sicher nicht auch noch die Disko am Lautsprecher.
Die Verbindung mit dem OMEGA Dream Speaker herstellen
Wie ich schon sagte, lässt euch der OMEGA OG48B niemals im Unklaren darüber, was er gerade tut und in welchem Status er sich befindet. Das nervt zwar ein wenig, aber kennen wir schon vom Bose SoundLink Mini II.
Das Pairen geht hier extrem schnell über die Bühne, jedoch kann er sich dann wohl nicht entscheiden, ob er auch uneingeschränkt mit dem Master reden will. Ich musste den Lautsprecher jedenfalls noch einmal aus- und anstellen, damit Musik aus dem Smartphone übertragen wird.
Die Reichweite bzw. Verbindungsstabilität ist nicht gerade von Welt. In meiner Wohnung reicht sie zwar weiter als viele andere Lautsprecher, aber ich komme dennoch nicht vom Arbeitszimmer in die Küche, wenn ich das Smartphone liegen lasse. Der OMEGA ist also ein „Ein-Raum-Gerät“.
Der OMEGA „OG48B – Dream Speaker“ Lautsprecher im Soundcheck
Wir haben jedem Bluetooth-Lautsprecher Test ein Hörbeispiel für euch angefügt, so dass ihr euch ein Bild vom Klang machen könnt. Hier ist natürlich zu beachten, dass die Qualität sehr stark davon abhängt, wo ihr das Beispiel abspielt. Wir haben die Aufnahme draußen gemacht, daher hört man auch ein paar Umgebungsgeräusche.
Hätte sich doch der Hersteller mal das LED-Modul gespart und dafür ein bisschen mehr in das Soundmodul investiert. Und in die Qualität des Bluetooth-Moduls. Denn der OMEGA „OG48B – Dream Speaker“ Bluetooth Lautsprecher leidet extrem stark darunter, dass die Funkverbindung nicht die Beste ist – siehe dazu auch den Testbericht zum Anker Premium.
Denn der 360-Grad-Sound kommt in dieser Verbindungsart so unheimlich gepresst aus den Boxen, dass wirklich jeder Song zur Miniatur seiner selbst verkommt. Sobald ihr auch nur ein wenig lauter stellt, wird es noch schlimmer und es beginnt zu dröhnen und zu wackeln, als gäbe es kein Morgen.
Außerdem hört ihr bei der Wiedergabe ganz klar ein Grundrauschen, dass die Frequenzen besetzt, die eigentlich für Musik gedacht sind. Mehr dazu im Ratgeber Bluetooth Lautsprecher.
Der „Kleine-Box“-Effekt ist also enorm und es gibt auch nichts, was ihr grundsätzlich dagegen tun könntet. Nur bei relativ sleeken Folk-Pop-Songs kriegt ihr ein angenehmes Soundbild hin, doch sobald schwerere, basslastige Komponenten dazu kommen oder der Song eher in Richtung staubrieselndes Americana geht, ist es vorbei mit dem Hörgenuss.
Auch scheint irgendwas mit der Lautstärke-Einstellung nicht zu stimmen, denn im Bluetooth-Mode schreit euch die Box an, während die gleiche Einstellung am Kabel viel zu leise ist. Apropos Kabel: Damit wird der Sound tatsächlich wesentlich besser, allerdings auch nur, wenn euer Song nicht allzu viele Ebenen mitbringt.
Noch ein Wörtchen zum oft gesuchten Bass: Der ist hier schon anwesend, wird aber im Bluetooth-Modus stark überlagert. Per Kabel kommt er besser zum Tragen und es lohnt sich auch hier in jedem Fall, dem Lautsprecher mit einer resonanzfähigen Unterlage aus Holz auf die Sprünge zu heben.
Seufz. Das sind ja keine guten Aussichten für den Test mit der „Eargasm Explosion“-Equalizer-Einstellung für iTunes des Tumblr-Users thesecretsauce. Dennoch darf er natürlich nicht fehlen:
James Blake – „Limit To Your Love“
(Electro; Merkmal: Krasser, dominierender Basslauf)
- Ohne Equalizer: Schöne Stimme, Bass gibt’s auf dem Holztisch auch. Der Rest ist jedoch ausnehmend hohl und breit gematscht.
- Mit Equalizer: Besser nicht. Die Box kommt sofort an ihre Grenzen und ist nur noch ein Scheppergewitter.
Vivaldi – „Der Frühling“
(Klassik; Merkmal: Besteht gefühlt nur aus Mitten und extremen Höhen)
- Ohne Equalizer: „Kleine-Box“-Effekte in großer Zahl, extrem hohl.
- Mit Equalizer: „Kleine-Box“-Effekte bis zum Abwinken, keine Differenzierung, Versuch einer breiteren Soundbasis.
The Bates – „Billie Jean“
(„Pop“-Punk; Merkmal: Schlechtes Mastering, scheppernde Instrumente)
- Ohne Equalizer: Sehr punkig aka extrem dünn.
- Mit Equalizer: Tatsächlich besser, auch wenn die Grenze der Box schnell erreicht ist.
Wenn wir uns vor Augen führen, dass wir für diese schlechte Performance 59,00 Euro hingeblättert haben, kann ich nur wiederholen: Muss das sein? Der Soundcheck im Schnelldurchlauf ist jedenfalls eine kleine Katastrophe, an der auch die Disko nix ändert:
- Für das, was er theoretisch leisten könnte, VIEL zu dünn
- Extrem schlechter Sound per Bluetooth, per Kabel kann er seinen Preis ebenfalls nicht rechtfertigen.
- Interessanterweise liegt dieser in etwa den Gefilden, die ich schon beim wesentlich kleineren Anker Portable bemeckert habe.
- Bass ist nur per Kabel nennenswert, täuscht aber nicht darüber hinweg, dass es dem Klang immer an Fülle fehlt – egal, was ihr tut.
Fazit zum OMEGA OG48B
Schön, dass wir auch so ein Gerätchen im Test mal am Wickel hatten, aber jetzt hätte ich gern wieder richtige Boxen und keine Spielzeuge.
Sollte euch eure klassische Lavalampe inzwischen zu altmodisch sein, dann könnt ihr gerne 59,00 Euro in den OMEGA „OG48B – Dream Speaker“ Bluetooth Lautsprecher investieren. Zum Gucken reicht er definitiv aus.
VORTEILE
- Durchdachtes Design
- Kompakt
- Hochwertige Verarbeitung
- Inklusive AUX-Kabel
- Freisprecheinrichtung
- Karten-Slot
- Gute Soundvoraussetzungen (vor allem durch den Aufbau)
- Gute Steuerelemente, selbsterklärend
NACHTEILE
- Nicht wasserfest
- Zu kurze Bluetooth-Reichweite für einen Drinnen-Lautsprecher
Beim Sound kann er sich jedoch nicht einmal ansatzweise rechtfertigen und ich frage mich ernsthaft, ob das Bluetooth-Modul hier nicht nur eingebaut wurde, damit der Lautsprecher dem Hype entspricht.
Denn gerade dieses Bauteil bricht dem Lautsprecher mit LED-Geflimmer das Genick und selbst für den dauerhaften Kabelbetrieb ist er eigentlich nix. Würde das Ganze nur 20 Euro kosten, sähe das Fazit vermutlich anders aus.
Insgesamt ist der OMEGA-Kandidat also ein klarer Verlierer. Und mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Wollt ihr trotzdem noch etwas ergänzen? Dann ab in die Kommentarspalte!
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