Yola: Wie schlägt sich der Underdog in 2025?
WordPress, Jimdo, Weebly, Strato – die Liste der Online-Baukästen für Blogs, Business und eigene Webgestaltungen ist lang. Aber Yola? Nie gehört. Was ist das für ein Baukasten, der nur 17 Themes anbietet und wie gut kann so ein Produkt, das fast schon als „No Name“ gilt, funktionieren?
Wir haben uns den Baukasten-Underdog einmal genauer angesehen und seine Fähigkeiten ganz detailliert unter die Lupe genommen…
Hier bekommt ihr nochmal eine Übersicht über alle unserer Homepage Baukasten Tests.
Für wen ist der Anbieter Yola geeignet?
Laut der Nutzerzahl ist Yola mit nur 7 Millionen eingetragenen Usern der kleinste Baukasten in unserem Test.
Wer genau aber nun Yolas Zielgruppe sein soll, gibt die Plattform selbst nicht an. Weder an den Tarifen noch an außergewöhnlichen Funktionen lässt sich ein klarer Adressat ableiten.
Vergleiche ich den Funktionsumfang mit den Tools und Funktionen anderer Anbieter, kann ich nur jenen unter euch den Baukasten als wirklich geeignet erklären, die maximal eine persönliche Website auf die Beine stellen möchten.
Zu größeren Online-Projekten geschweige denn zu professionellen Stores ist Yola meiner Meinung nach keinesfalls geeignet. Woran das im Detail liegt, sehen wir uns in den nächsten Abschnitten einmal an.
Daher gilt: Möchtet ihr euch eine professionelle Website für eure Dienstleistung, euer Unternehmen oder euer E-Commerce anlegen, nutzt im besten Fall einen anderen Anbieter als Yola. Wenn man sich Konkurrenz-Plattformen ansieht, eignet sich der Baukasten wirklich ausschließlich für kleine und private Websites.
- teils soziale Medien als vorinstallierte Widgets integriert
- wenig Designvorlagen und Individualisierungsmöglichkeiten
- unübersichtlicher Editor
- unübersichtlich gestaffelte Tarife
- keinerlei SEO-Funktionen für Gratis-User
Nutzerfreundlichkeit
Die Registrierung bei Yola erfolgt schnell wie simpel: Ihr besucht die Website, klickt auf den „Registrieren“-Button und lasst euch weiter zum Design-Auswahl-Bereich führen, in dem ihr euer favorisiertes Theme auswählt. Anschließend landet ihr umgehend im Editor. Bisher sind maximal zwei Minuten vergangen. Die Anmeldung erfolgt also in Rekordzeit.
Im Editor angekommen werdet ihr feststellen, dass Yolas Bearbeitungsmodus zwar mit einem typischen Drag’n’Drop-Verfahren arbeitet, ihr euch aber tatsächlich an diese etwas andere Ausführung dieses Anbieters gewöhnen müsst.
Natürlich könnt ihr wie bei den bekannteren Baukästen eure Elemente nach Belieben verschieben und verzerren. Detailreichere Funktionen und Farbauswahlen wie Einstellungen für Buttons und Co. können hingegen nicht direkt im Editor, sondern einzig und allein in einer links auffahrenden Seitenleiste bearbeitet werden.
Wirklich ungünstig ist an dieser Stelle bloß, dass euch dadurch etwas die Übersicht fehlt: Zwar bedeckt eure zu bearbeitende Website vorerst die gesamte Seite – erst einmal positiv – allerdings ist der horizontale Navigationsbalken äußerst durcheinander und kaum strukturiert angelegt. Fährt dann noch die Navigationsleiste für Detail-Funktionen in euer Sichtfeld, kann es euch sicher schon einmal schwerer fallen, euer Projekt wie gewünscht in möglichst kurzer Zeit zu bearbeiten.
Grundlegend zu empfehlen ist die Editor-Tour für Einsteiger. Sonst wird es auf Dauer schwer, genau die Tools zu nutzen geschweige denn zu finden, die ihr benötigt.
Doch auch in einer der kostenpflichtigen Versionen empfinde ich die Möglichkeiten zur Suchmaschinenoptimierung eher schleierhaft. Darauf werde ich im nächsten Abschnitt noch genauer eingehen.
Ebenfalls ein Manko ist die mobile Nutzung des Editors: Weder steht euch eine App noch eine gründlich durchdachte Aufteilung des Editors auf mobilen Geräten zur Verfügung. Bearbeitet wird – wenn überhaupt – nur am Computer.
Funktionen & Kosten
Die gute Nachricht zuerst: Es gibt eine kostenfreie Version von Yola. Heißt also: Bevor ihr einen monatlichen Vertrag abschließt und Yola für seine Dienste bezahlt, könnt ihr euch ganz in Ruhe ein eigenes Bild machen.
Solltet ihr dennoch über eine Nutzung nachdenken, sehen wir uns einmal an, welche Tarife zu euch passen können.
Yola unterteilt in drei einfache Tarife: Yola Bronze, Yola Silver und Yola Gold. Für welche Zielgruppe sich welcher Tarif mehr oder weniger eignet, darüber verliert die Plattform kein Wort. Wie aber zu Beginn schon erwähnt, rate ich euch von einer Business-Website bei diesem Anbieter ab.
Allerdings gibt es bei Yolas Tarifen bei allen Schwierigkeiten des Editors selbst wenigstens einen Vorteil: Die Preise sind wirklich niedrig.
Schon für monatlich 3,62 Euro landet ihr im Bronze-Tarif, für 6,00 Euro in der Silber-Kategorie und für letztlich 15,00 Euro dürft ihr euch als Gold-User bezeichnen.
Was aber unterscheidet die Tarife voneinander?
Der wohl schwerwiegendste Unterschied ist das SEO, das ihr erst in der höchsten Preisstufe nutzen könnt. Somit haben sich auch die wirklich niedrig klingenden Preise etwas relativiert: In keinem der beiden unteren Kategorien ist auch nur der Ansatz einer Suchmaschinenoptimierung integriert.
In allen Paketen enthalten ist wiederum ein umfassendes E-Mail- und Telefon-Support-Paket. Aber auch hier gibt es einen Haken: Anders als die Plattform selbst könnt ihr diesen Service nur auf Englisch oder Portugiesisch nutzen. Ein ziemliches Wirrwarr, das rein von der Paketunterteilung für meine Begriffe nach einer bewussten Verschachtelung klingt.
Solltet ihr euch dennoch für einen der Tarife entscheiden müssen, wird der Silber-Tarif sicher ausreichen: Ihr genießt jeden Vorteil des Gold-Pakets, könnt lediglich den SEO-Service nicht nutzen, der meiner Ansicht nach ohnehin nicht ganz so sinnbringend aufgearbeitet wurde wie die Vorzeige-Optimierungstools von Strato beispielsweise.
Designs und Templates
Spätestens beim Vorlagenangebot oder eurer Template-Auswahl wird euch klar, dass Yola keine Lösung für ein professionelles Projekt sein kann: Bei einer Auswahl von 17 Vorlagen unterbietet die Plattform noch Jimdo, die zwar mit nur 40 Templates antreten, diese aber allesamt brauchbar und individuell auf eure Bedürfnisse abgestimmt sind.
Yolas Designs hingegen sind zwiegespalten: Einerseits gibt es unter diesen 17 Vorlagen natürlich ein paar Designs, die euch zusagen werden. Dennoch überwiegen unter den 17 Auswahlmöglichkeiten die schon in die Jahre gekommenen Themes.
Ein weiteres Thema, das Yola oft umgeht und nicht konkret thematisiert ist die mobile Darstellung von Websites. In jeglichen kostenpflichtigen Tarifen ist eine „Handy- und Facebook-Version“ integriert, aus der ihr auf den ersten Blick nicht unbedingt folgern könnt, worum genau es sich hierbei handelt.
In der Bearbeitung im kostenfreien wie in der Bearbeitung im kostenpflichtigen Tarif werden euch mobile Websites angezeigt – und jene Ansicht fällt auch nicht unter die Bezeichnung “Handy- und Facebook-Version”. Vielmehr umfasst diese Version lediglich die Funktion, zwei Buttons anzeigen zu lassen, die direkt zu eurer Adresse und Telefonnummer führen.
Simpel ausgedrückt: Die “Handy- und Facebook-Version” ist nichts anderes, als eine Abkürzung zu euren Kontaktdaten.
Um ein Zwischenfazit zu den vorgegebenen Themen Yolas ziehen zu können, möchte ich euch an dieser Stelle noch einmal von diesem Baukasten abraten, sofern ihr allen voran optische Ansprüche an eure Website stellt, die der heutigen Zeit entsprechen und sich simpel einrichten lassen. Möchtet ihr außerdem aus einem größeren Pool wählen können, seht euch einmal die Plattform Wix an.
Support
Yolas Support entspricht dem eines durchschnittlichen Hobby-Baukastens. Bei Problemen und Unklarheiten steht euch ein klassisches Hilfe-Center gestaffelt nach Themenbereichen zur Verfügung, in dem ihr euch ganz einfach zurechtfinden werdet. Via E-Mail könnt ihr den Anbieter außerdem ebenfalls erreichen: Zu dieser Kontaktmöglichkeit bietet euch Yola ein typisches Kontaktformular an.
Leider endet an dieser Stelle auch schon die individuelle Beratung durch den Support. Noch nicht einmal die Angabe des Themas der Mail ist durch ein strukturiertes Drop-Down-Menü gegeben.
Habt ihr eine konkrete Frage, könnt ihr versuchen, diese in das vorgefertigte Fragen-Feld einzutragen, das leider vollkommen unabhängig von der Mail- bzw. Kontaktfunktion agiert und nicht wirklich die Treffer herausfiltert, die in den meisten Fällen hilfreich sein könnten.
Alternativen
Alternativen zu Yola gibt es entsprechend viele. Ich möchte euch einmal drei sicherlich sinnvolle und ausgereifte Alternativen präsentieren – je nachdem, wo ihr eure Prioritäten setzt.
- Wix Test: Habt ihr eine kreative Ader, die ihr ausleben möchtet oder braucht ihr eine äußerst individuell gestaltete Website, seid ihr bei diesem Dienst sichtlich besser aufgehoben. Nicht nur das Design überzeugt, auch die intuitive Arbeit im Editor bedarf keiner langen Einarbeitung.
- Weebly Test: Plant ihr den Aufbau eines Online-Shops, steht mit dieser Plattform ein echter Profi bereit. Ebenfalls könnt ihr sogar von unterwegs aus arbeiten und Website wie Produkte in der eigenen Weebly-App anpassen oder neu erstellen.
- 1&1 Test: Schon lange im Geschäft und dennoch ganz vorn mit dabei ist 1&1. Der deutsche Online-Riese ist zwar nicht das Individualisierungswunder schlechthin, aber dennoch nach wie vor eine Bank, wenn es um seriöses Webdesign geht. Gerade, wenn ihr öfter einmal eine Hilfestellung vom Plattformbetreiber benötigen könntet, hat 1&1 das mit Abstand beste Supportcenter in der Hinterhand, das euch ein Online-Baukasten bieten kann.
Ihr seht: Es gibt genügend Alternativen zum Dienst Yola, der sich für persönliche Websites eignen mag, zu beruflichen oder öffentlich relevanten aber nicht unbedingt. Wägt eure Prioritäten ab und werft einen Blick auf eine der Alternativen. Ich bin sicher, dort werdet ihr fündig werden.
Fazit
Nach ausführlichem Testen des Yola-Baukasten ist das Fazit ein ernüchterndes: Der „Underdog“ spielt keinesfalls in der oberen Liga. Dafür reichen weder Editor-Funktionen noch eine nutzerfreundliche und durchsichtige Tarifgestaltung euren Ansprüchen aus. Gerade im Vergleich zur wirklich starken und wesentlich größeren Konkurrenz bleibt Yola immer weiter zurück anstatt mit innovativen Tools aufzuholen.
VORTEILE
- teils soziale Medien als vorinstallierte Widgets integriert
NACHTEILE
- wenig Designvorlagen und Individualisierungsmöglichkeiten
- unübersichtlicher Editor
- unübersichtlich gestaffelte Tarife
- keinerlei SEO-Funktionen für Gratis-User
Ein Lichtblick zu Beginn war sicherlich der schnelle und unkomplizierte Start ins Geschehen. Was jedoch auf die Registrierung folgte, war teils zu durchschnittlich und unausgereift und teils schlichtweg nicht auf dem Stand moderner Ansprüche.
Abschließend empfehle ich euch Yola daher für kein Projekt weiter. Seht euch noch einmal bei den Alternativen um. Es sei denn, ihr möchtet Zeit und Geld investieren, um euch in dieses Tool einzuarbeiten. Letztlich liegt die Entscheidung bei euch. Aber: Es gibt leichtere und effektivere Wege, heutzutage eine funktionierende Website auf die Beine zu stellen, als Yola sie anbietet.
Wie denkt ihr darüber? Habt ihr bereits Erfahrungen mit diesem Baukasten sammeln können oder hört ihr zum ersten Mal davon? Wir freuen uns auf eure Kommentare zu diesem Baukasten und drücken euch natürlich die Daumen für euer Web-Projekt.
Keine Kommentare