Strato 2024: Doch mehr als nur Domains?
Strato, das ist doch diese graue runde Weltkugel aus der Werbung, oder? – Ja, genau. Das ist Strato. Dieses „Ding“, um seine Domain anzumelden. Das weiß jeder. Das ist allseits bekannt.
Hier bekommt ihr nochmal eine Übersicht über alle unserer Homepage Baukasten Tests.
Doch dass diese graue Weltkugel, die im Übrigen das World Wide Web symbolisieren soll, nicht nur einen Domain-Service, sondern auch einen Homepage-Baukasten anbietet, geht an den Meisten vorbei.
Dennoch könnte es eigentlich ganz praktisch sein, oder? Ein technisch versierter Homepage-Baukasten, der alle Domain-Optionen auf professionellste Art und Weise integriert. Klingt ganz oberflächlich erst einmal nach einem tollen Angebot. Aber wo bleibt die visuelle, die gestalterische Ebene? Hat Strato wirklich das Potential beide Ebenen zu bedienen: Technisch als auch visuell zu überzeugen?
Wir haben für euch den Test gemacht und die Plattform gründlich auf den Kopf gestellt.
Für wen ist der Anbieter Strato geeignet?
Laut Strato selbst eignet sich der hauseigene Baukasten für professionelle Firmen-Websites wie kleine Privat-Projekte gleichermaßen. Die Tarife sind dabei eindeutig kategorisiert und im Preis-Leistungs-Verhältnis ordentlich angesiedelt, wenngleich der höchste Tarif mir persönlich etwas überzogen scheint.
Für diejenigen unter euch, die sozusagen einen „Spielplatz“ voller Features und Funktionen suchen, ist Strato wohl genau das, was ihr braucht.
Benötigt ihr eher eine clean und seriös gestaltete Website am Puls der Zeit, seid ihr bei anderen Plattformen sicher besser aufgehoben.
Pro & Contra
- Technisch versierter Baukasten
- Professionelles SEO-Angebot
- Toller Support
- Vollständig deutschsprachig
- Faire Preise
- Langsamer Editor
- Komplizierte Registrierung
- Teils altmodisch wirkende Designs
Hier könnt ihr Strato kostenfrei testen.
Nutzerfreundlichkeit
Bevor wir uns ganz konkret der Nutzerfreundlichkeit zuwenden, möchte ich euch bitten, einmal für euch zu entscheiden, wie wichtig euch der Spaßfaktor beim Bearbeiten einer Seite ist.
Natürlich zahlt sich dieser nicht in barer Münze aus oder beeinflusst in irgendeiner Weise das Endergebnis, wenn ihr konzentriert an eurer Site arbeitet. Dennoch erwähne ich ihn hier einmal, da er meiner Ansicht nach bei Strato nicht wirklich vorhanden ist.
Seid ihr also auf Komfort und Freude an der Bearbeitung aus, empfehle ich euch unter der Headline ‚Alternativen‘ nach einer anderen Plattform zu suchen.
Nichtsdestotrotz bietet natürlich auch Strato einen vollständigen Online-Editor, mit dem ihr eure Website letztlich fehlerfrei auf die Beine stellen könnt.
Die Funktionsübersicht betreffend geht Strato den klassischen Weg: Horizontal hat man eine Navigationsleiste eingebaut, über die ihr die wichtigsten Einstellung das Design betreffend vornehmen könnt. Über den Reiter „Design / Layout“ könnt ihr entweder ein neues Design auswählen – anders als bei Marktführer Wix – oder die Grundeinstellungen wie Farb- und Schriftschema justieren.
Einen Reiter weiter rechts wählt ihr eure Inhaltselemente aus. Hier liegt meiner Ansicht nach ein großer Vorteil Stratos gegenüber seiner Konkurrenz. Wenngleich es auch der einzig wirklich ernst zu nehmende Vorteil ist. Denn der Widget-Umfang ist nicht nur größer als bei vielen der anderen Anbieter, sondern wirklich qualitativ hochwertig: Google Services, Amazon-Widgets, Ebay-Integration und sogar Drittanbieter-Tools wie eine Online-Tischreservierung sind inbegriffen. Ganz egal, für welches Design oder welchen Tarif ihr euch entscheidet.
Zwar lässt auch hier die nicht ganz so moderne Optik sehr wünschen übrig, wird allerdings durch die Funktionalität überstrahlt.
Möchtet ihre eines dieser Elemente auswählen und einsetzen, zieht ihr es einfach via Drag’n’Drop in den Editor und tragt eure Daten ein.
Der dritte und letzte Reiter, über den die Bearbeitung der Site funktioniert, gibt euch schließlich die Möglichkeit, SEO und allgemeine Grundeinstellungen zu überarbeiten. Hierzu ist meiner Meinung nach nicht viel zu sagen: Das Editieren dieser Daten funktioniert, verleiht mir persönlich aber nicht unbedingt das Gefühl, gerade etwas elementares für meine Suchmaschinenoptimierung bewirkt zu haben. Dennoch sind alle Funktionen vorhanden.
Ja, es sind alle Funktionen und Tools vorhanden und besonders die großen Integrationen von Amazon, Ebay und vielen weiteren namhaften Tools sind wirklich beeindruckend. Doch trotzdem wirkt der Editor auf mich wie ein großes Durcheinander, da ihr beispielsweise mitten in der Bearbeitung das Design wechseln könntet, wenn ihr euch einmal verklickt.
Sicherlich ist die Funktion als solches, die Vorlage verändern zu können, großartig. Doch die Anbringung dieser Funktion lädt nicht unbedingt zum Experimentieren ein.
Alles in allem wirkt Stratos Baukasten solide und funktionstüchtig. Wirklich Freude und eine intuitive Bedienung kann ich hier allerdings nicht vorfinden, weshalb ich euch an dieser Stelle eher auf Alternativen wie Wix, wenn ihr viel kreativen Spielraum braucht, oder Weebly aufmerksam machen möchte.
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Funktionen & Kosten
Stratos Angebot unterscheidet sich nicht nur in den konkreten Tarifen von denen der Konkurrenz, sondern auch das grundlegenden Angebot betreffend: Ihr habt hier die Chance auf einen professionellen Webdesigner zurückzugreifen oder selbstständig eine Website über einen klassischen Baukasten aufzubauen.
Wählt ihr den externen Webdesigner zahlt ihr allerdings 600 Euro allein für die Einrichtung. Anschließend liegen eure monatlichen Kosten für sechs Monate bei einem Euro, danach beim regulären Baukasten-Preis von neun Euro.
Unabhängig vom Preis rate ich euch entschieden von dieser Variante ab, da ihr für diesen Preis besser einen Webdesign-Studenten oder -Start-Up anheuern könnt. Beide Varianten bieten euch ganz eindeutig eine individuellere Leistung als ein „Strato-Webdesigner“, dem auch nur die Baukasten-Funktionen zur Verfügung stehen. Obendrein liegt das Limit der Seitenzahl von Stratos „Webdesign-Service“ bei maximal zehn Seiten!
Kommt Strato für euch in Betracht, wählt daher lieber zwischen den klassischen Baukasten-Tarifen für entweder 5,00 Euro (Basic), 9,00 Euro (Pro) oder 15,00 Euro (Pro SEO) monatlich .
Als Einstiegspreis für die ersten sechs Monate der Nutzung liegen diese Pakete jeweils bei 2,50 Euro, 1,00 Euro oder 7,50 Euro pro Monat. Eine kostenfreie Variante ist im Übrigen nicht vorhanden. Genauso werdet ihr noch nicht einmal eine kostenfreie Textversion, wie Squarespace sie beispielsweise anbietet, finden.
Umso überraschender ist, dass sich die Funktionen, mit denen die Tarife bestückt sind, kaum unterscheiden. Lediglich das E-Mail-Postfach und verschiedene Speicherplatz-Größen unterscheiden die Tarife maßgeblich voneinander:
Bietet der Basic-Tarif „nur“ 5 Gigabyte Webspace, enthalten die anderen beiden Tarife glatte 30 Gigabyte. Ermöglicht euch der kleine Basic-Tarif bloß fünf Seiten inklusive, sind euch bei den anderen Tarifen mit bis zu 1.000 Seiten kaum Grenzen gesetzt.
Glatte sechs Euro mehr pro Monat zahlt ihr vom Pro- zum Pro-SEO-Tarif für eine „Top-Platzierung bei Google & Co“. Zwar traue ich Strato eine solch geschickte Suchmaschinenoptimierung durchaus zu, allerdings wurde mir im Test nicht wirklich klar, welcher Unterschied sich hinter dieser doch recht schwammigen Formulierung verbirgt. Schade, dass Strato diese Stärke nicht besser ausspielt.
Konkret für eure Zwecke formuliert heißt all das Folgendes:
Strato bietet euch drei Tarife, die im Grunde auf einer Wellenlänge liegen. Lediglich liegt die Entscheidung bei euch, wie groß euer Projekt wird. Übersteigt es das klassische Portfolio für euch oder euren Betrieb, empfehle ich euch den Pro-Tarif. Liegt ihr unter diesen Begrenzungen, könnt ihr getrost auf den günstigsten Tarif zurückgreifen.
Den Pro-SEO-Tarif würde ich an eurer Stelle nicht mit einbeziehen, da mir bis jetzt kein maßgeblicher Unterschied aufgefallen ist, was die sechs Euro rechtfertigen könnte.
Positiv zu den funktionellen Features ist allerdings noch die einfache Handhabung eurer Domains. Bei Strato könnt ihr nicht nur einmalig eine Domain anlegen und aktivieren, sondern stetig nachlegen. Die Aktivierung erfolgt über euer „Paket-Menü“ und dauert nur wenige Minuten.
Zu guter Letzt muss euch bei einer Nutzung Stratos bewusst sein, dass in einem Tarif entsprechend nur eine Website enthalten ist und ihr nicht wie bei beispielsweise Webnode andere Seiten probeweise erstellen und dann einem Tarif zuordnen könnt.
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Designs und Templates
Stratos Homepage-Baukasten ist gespickt mit weit über 100 Designs und Vorlagen. Der Anbieter unterteilt hier grundsätzlich in „neue“, „moderne“ und „klassische“ Looks.
Auf mich wirkt diese Unterteilung ein wenig fadenscheinig, da unter dem Punkt „neu“ wirklich ansehnliche Designs erscheinen, wenn auch in wirklich geringer Zahl. Je weiter ihr aber in den beiden anderen Klassifizierungen nach hinten scrollt, desto älter werden die Designs – und es dauert nicht wirklich lang, bis die Looks an ein veraltetes deutsches Baukastensystem erinnern.
Jene unter euch, die noch mit den Anfängen der Online-Baukästen und ersten Anbietern wie „2Page“ vertraut sind, werden sich in den Tiefen von Stratos Baukasten schwer an diese Zeiten erinnert fühlen.
Der Auswahlprozess an sich ist dennoch klar strukturiert und – wenn auch bei nicht ganz so moderner Optik des Baukastens – sinnvoll aufgebaut. Wählt ihr euer Design aus, habt ihr wie so oft die Wahl zwischen Business- oder privat optimierten Themes. Der Auswahlprozess ähnelt dem seiner Konkurrenz.
In Sachen „Business-Themes“ bietet Strato mehrere Kategorien wie zum Beispiel extra optimierte Themen für „Dienstleistungen“ an.
Mir persönlich erscheint diese Auswahl beim genaueren Hinsehen zwar etwas willkürlich, dennoch kann es euch natürlich bei der Qual der Wahl unterstützen, euer Design zu finden.
Grundsätzlich gilt bei Stratos Design-Fundus: Der Baukasten bietet euch einige moderne Designs, die rein optisch betrachtet ganz klar die Zugpferde sind. Alles, was an älteren Designs vorhanden ist, erinnert stark an vergangene Zeiten. Findet ihr aber euren Look wieder, steht einer Bearbeitung natürlich nichts im Wege.
Support
Meiner Erfahrung nach besticht Strato vor allem durch einen wirklich kompetenten Service – auf technischer Ebene. Denn was die Gesamtbewertung angeht, müssen wir hier einmal klar differenzieren: Benötigt ihr Hilfe, Support oder Artikel zur Problembehebung rund um eure Domain, ist Strato meiner Meinung nach unschlagbar. Ich selbst hoste schon seit einigen Jahren meine Domains bei Strato und hatte auch mit dem Support nie Probleme. Im Gegenteil: Selbst bei Domain-Umzügen stellte Strato sich nie quer und war stets per Mail erreichbar und zur Stelle.
Letzteres mag beim Homepage-Baukasten auch gelten. Das Hilfe-Center zur optischen Webgestaltung lässt allerdings zu wünschen übrig:
Ruft ihr die „Hilfe“-Sektion aus dem Baukasten heraus auf, öffnet sich ein viel zu klein geratenes Pop-Up, in dem ihr zwar nach Stichworten, die euer Problem beschreiben, suchen könnt. Allerdings erhaltet ihr keine klare Übersicht über die Untergruppen, die beispielsweise zum Thema „Widgets einfügen“ relevant wären. Wählt ihr einen solchen Überbegriff aus, gelangt ihr noch immer in diesem kleinen Pop-Up-Fenster zu einem ellenlang verfassten Artikel, von dem ihr aber nur maximal neun kurze Zeilen lesen könnt.
Angenommen, ihr verlasst den Hilfe-Bereich, um eine Änderung umzusetzen, müsstet aber später doch noch etwas nachlesen: Ihr habt keine andere Wahl, als diesen gesamten Prozess im absolut minimierten Fenster noch einmal neu zu starten. Ein Glück, dass es die Bildschirmlupe gibt.
Mein Fazit zum Support ist daher zwiegespalten: Einerseits kann ich euch von einem tollen E-Mail-Service und einer wirklich kompetenten technischen Unterstützung berichten. Andererseits bleibt Stratos Hilfe-Center in Sachen Homepage-Baukasten wirklich blass. Vor allen Dingen im Vergleich zu deutschsprachigen Konkurrenten wie beispielsweise Jimdo.
Alternativen
Die klassische Alternative zu Strato bietet wohl 1&1. 1&1 ist nicht nur wie Strato ein klassisch deutscher Anbieter, der schon seit Jahren im Geschäft ist, 1&1 bietet genau wie Strato allen voran einen Webhosting-Service, der eng mit seinem Baukasten verknüpft ist. Somit könnte für diejenigen unter euch, denen der Editor bei Strato oder die Registrierung zu komplex ist ruhig einen Blick auf den blauen Konkurrenten werfen.
Solltet ihr euch für eine designorientierter Lösung interessieren, aber auf einen deutschen Service nicht verzichten wollen, möchte ich euch Weebly ans Herz legen. Zwar stammt Weebly aus dem Silicon Valley, stellt euch aber größtenteils einen rein deutschsprachigen Service zur Verfügung.
Fazit
Stratos Web-Baukasten eignet sich meiner Meinung nach maximal zu einer technisch versierten Website, die optisch kaum hoch gesteckten Anforderungen entsprechen muss.
VORTEILE
- Technisch versierter Baukasten
- Professionelles SEO-Angebot
- Toller Support
- Vollständig deutschsprachig
- Faire Preise
NACHTEILE
- Langsamer Editor
- Komplizierte Registrierung
- Teils altmodisch wirkende Designs
Die technische Seite und allen voran der technische Support rund um Domain, deren Einrichtung und Pflege, SEO und Co. ist mit großer Sicherheit besser zu bewerten als bei anderen Baukasten-Konkurrenten.
Die optische Seite hingegen leidet ein wenig unter den vielen Features, die die Programmierer hinterlegt haben. Es wäre sicher nicht die schlechteste Variante gewesen, eine sinnvoll erarbeitete Nutzeroberfläche herzustellen, anstatt einfach einen horizontalen Balken als Menüleiste einzusetzen und darin jegliche Funktionen zu sammeln.
Abschließend rate ich euch eher von Strato ab, wenn es um die wirkliche Gestaltung geht. Mein Tipp für euch: Registriert und hinterlegt eure Domain bei Strato. Einen besseren Service werdet ihr meiner Erfahrung nach kaum finden. Eure tatsächliche Website baut ihr bei einem der anderen Anbieter und verknüpft bloß noch eure Domain von Strato zum Baukasten eurer Wahl.
Und, habt ihr selbst Strato schon einmal ausprobiert? Könnt ihr uns berichten, wie eure Erfahrungen mit diesem Editor sind oder kennt ihr vielleicht andere Alternativen? Wir freuen uns auf eure Kommentare und Inspirationen unter dem Bericht!
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