The North Face Aleutian Light Schlafsack im Test 2024: Preiswerter Begleiter für das komplette Jahr
Auf Reisen gibt es kaum einen wichtigeren Gegenstand als den Schlafsack. So richtig bewusst wurde mir dies erst, als ich selbst meine erste größere Wandertour in Angriff genommen habe. Ein paar typische Ausrüstungsgegenstände solltet ihr auf einer langen Reise also immer mit Bedacht wählen. Darunter fällt nicht nur der Schlafsack. Auch das Zelt, die Isomatte oder der Trekkingrucksack gehören zu den wichtigsten Utensilien für begeisterte Outdoor-Fans.
Inhaltsverzeichnis
In diesem Artikel geht es allerdings erst mal um Schlafsäcke. Oder um genauer zu sein: Hier lest ihr alles zum The North Face Aleutian Light. In meinem großen Schlafsack Test 2024 habe ich die wichtigsten Unterschiede der Modelle untereinander für euch aufgezeigt. Zudem geht es mit darum, die Produkte in denen aus meiner Sicht wichtigsten Kategorien für den Kunden zu testen.
Da es auf dem Markt etliche Hersteller und Händler für Outdoor-Produkte gibt, ist die Konkurrenz groß. Aus diesem Grund habe ich versucht, eine gesunde Mischung aus Markenprodukten und eher unbekannten Schlafsäcken zu testen. So bekommt ihr den besten Überblick darüber, ob die Unterschiede tatsächlich so groß sind wie vermutet. Auch, ob die Preise gerechtfertigt sind, soll so verdeutlicht werden.
VORTEILE
- Gute Verarbeitung
- Recycelte Materialien
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Innenfach für Wertgegenstände
NACHTEILE
- Hohes Gewicht
- Großes Packmaß
- Intransparentes Umweltengagement
Herstellung und Verarbeitung: The North Face wirkt verschlossen
Das Unternehmen The North Face gilt in der Outdoor-Branche als einer der Big Player. Jeder von euch wird die Marke wohl bereits gesehen oder sogar getragen haben. Mittlerweile sind die Produkte von The North Face aus kaum einem Outdoor-Laden mehr wegzudenken.
Doch ist dies gerechtfertigt oder fallen wir als Kunden, wie leider so oft, lediglich auf ein gutes Marketing herein? Dies wird mit einem Blick hinter die Kulissen oftmals sehr deutlich. Aus diesem Grund liegt mir diese Kategorie, in der es zum Großteil um die Herstellung der Produkte geht, sehr am Herzen.
Ich selbst möchte es vermeiden, Produkte zu kaufen, die unter schlechten Arbeitsbedingungen oder ohne Rücksicht auf den Umweltschutz produziert werden. Doch wie geht The North Face mit diesen sensiblen Themen um? Im Gegensatz zu Konkurrenten wie VAUDE oder Deuter hält sich The North Face sehr bedeckt.
Grundsätzlich macht mich solch eine Haltung immer sehr skeptisch. Denn eine einfache Frage, die sich jeder stellen kann, führt zur Antwort. Warum sollte ein Unternehmen mit einer solchen Größe nicht mit tollen Aktionen im Umweltschutz werben? Antwort: Weil es keine gibt!
Dies wurde auch bei meiner Recherche zum Hersteller The North Face immer wieder deutlich. Auf der Seite von Rank a Brand könnt ihr euch einen guten Überblick verschaffen, ob ein Unternehmen nachhaltig und fair arbeitet.
Während andere Hersteller damit werben, wie umweltfreundlich die Produkte hergestellt werden, hält sich The North Face hier bedeckt. Auch auf der eigenen Internetseite findet man nur schwammige Aussagen zu diesem Thema. Ohne eine tiefere Recherche ist es einem normalen Endkunden, wie ihr es auch seid, gar nicht möglich ein Urteil zu diesen Aspekten zu fällen.
Auf der Internetseite findet man nur schwammige Aussagen zum Umweltschutz.
Doch es ist auch nicht alles schlecht zu reden. Beispielsweise gibt sich The North Face Mühe, die betriebseigenen Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Zudem wird zumindest versucht, gesundheitsschädliche Chemikalien aus dem Produktionsprozess zu verbannen. Ob dies aber tatsächlich gelingt, lässt sich nur schwer sagen.
Auch im Bereich der Arbeitsbedingungen gibt es ein Mindestmaß an Engagement. Mit einem Verhaltenskodex wird versucht, die Zulieferer nach strengen Kriterien auszuwählen. Ob solch ein Verhaltenskodex tatsächlich Sinn macht, darüber lässt sich streiten. Denn klar ist auch, dass sich ein Zulieferer beim Besuch von The North Face natürlich größte Mühe gibt, das Unternehmen zu überzeugen. Wie der Alltag abläuft, bleibt am Ende ein Geheimnis.
Aus diesen Gründen reicht es für The North Face in Sachen Herstellung nur zu einem mittelmäßigen Ergebnis. Alles wäre halb so schlimm, wenn die Konkurrenz im Vergleich nicht so gut gepunktet hätte. Daher werde auch ich das Gefühl nicht los, dass das Unternehmen hier etwas verbergen möchte.
Bei der Verarbeitung kann das Ergebnis dieser Kategorie allerdings gerettet werden. Nicht ohne Grund ist The North Face in Deutschland so erfolgreich. Beim Aleutian Light Schlafsack ging es mir besonders um die Details der Verarbeitung.
Tipp: Ganz besonders ein Blick auf die Reißverschlüsse und Nähte gibt großen Aufschluss über die Verarbeitung.
Und hier gibt es tatsächlich nichts zu beanstanden. Sowohl die Reißverschlüsse als auch die Nähte wirken sauber verarbeitet. Somit ist auch eine gewisse Langlebigkeit des Aleutian Light gegeben. Beim NORDKAMM Pollux Ultraleicht Schlafsack wirkten die Nähte beispielsweise weniger gut verarbeitet, da nach der ersten Nutzung mehrere Fäden zum Vorschein kamen.
Auch die Reißverschlüsse könnt ihr auf eigene Faust testen. Hier ist es wichtig, dass der Innenstoff sich beim Auf- und Zumachen nicht mit dem Reißverschluss verhakt. Dadurch geht der Reißverschluss nicht nur schneller kaputt, sondern sorgt auch für undichte Stellen. Ihr werdet sofort merken, ob sich der Reißverschluss kinderleicht oder doch etwas schwerfälliger bedienen lässt.
Das Material: Hier macht sich die Qualität bemerkbar
Beim Material fällt das Testergebnis schon deutlich besser aus. Hier kann der Aleutian Light Schlafsack auf ein fast perfektes Testergebnis verweisen.
Und für alle Umwelt-Liebhaber und The North Face-Fans kommt hier eine erleichternde Nachricht. Ganz so schlecht ist das Unternehmen in puncto Umweltschutz dann doch nicht. Zu 30 Prozent bestehen die Materialien bei diesem Modell aus Recycling-Material. Da mir dies bei keinem anderen Modell bisher aufgefallen ist, gibt es hier große Pluspunkte für den The North Face Aleutian Light Schlafsack.
Zu unterscheiden gilt es beim Material aber zwischen dem Außenmaterial, dem Innenmaterial und dem Füllmaterial. In der Regel kommen hier drei unterschiedliche Rohstoffe zum Einsatz, die in der Kombination dafür sorgen sollen, dass ihr auch in kalten Nächten nicht frieren müsst.
- Außenmaterial: Nylon (wasserabweisend)
- Innenmaterial: Synthetische Heatseeker-Eco-Isolierung (30 Prozent Recycling-Material)
- Füllmaterial: Polyester
Das Füllmaterial besteht zu 100 Prozent aus Polyester. Leider macht der Hersteller hier keine genaueren Angaben, welches Polyester verwendet wird. Hier gibt es durchaus viele Abwandlungen, auf die es sich lohnen würde genauer einzugehen.
Beim Innenmaterial kommt dann das Heatseeker-Eco-Material mit einem Recycling-Anteil von 30 Prozent zum Einsatz. Was genau diese hochtrabende Bezeichnung sagen soll, kann ich euch zwar nicht sagen, allerdings hält der Innenraum schön warm und gibt durch den Recycling-Anteil noch zusätzlich es gutes Gefühl.
Das Außenmaterial besteht, wie fast alle Schlafsäcke, aus einem wasserabweisenden Nylon. Dieses Nylon ist meist recht glatt, sodass Schmutz nicht gut haften bleibt und ihr den Schlafsack recht leicht reinigen könnt. Auch die wasserabweisende Funktion sorgt dafür, dass der Aleutian Light Schlafsack nicht so schnell verschmutzt.
Die Kombination der Materialien hat mich beim Produkt von The North Face vollständig überzeugt, sodass am Ende ein „exzellentes“ Ergebnis zu Buche steht.
Größe und Gewicht: Leider eine große Schwachstelle
Nun komme ich wieder zur einer Kategorie, in der der Aleutian Light Schlafsack leider kein gutes Ergebnis erzielen kann. Hier bedarf es aber einer genauen Erklärung, wieso dies der Fall ist. Zunächst einmal ist der Aleutian Light mit stattlichen 1800 Gramm der zweitschwerste Schlafsack im gesamten Test. Daher gibt es hier auch die schwächste Bewertung in dieser Kategorie.
Wenn ihr euch nun vorstellt, einen mehrtägigen Trek mit mehreren Anstiegen zu laufen und dabei einen Schlafsack mit einem Gewicht von knapp zwei Kilogramm herumzutragen, dann vergeht bereits vielen die Lust. Und genau hier setzt meine Bewertung an. Auf Reisen ist jedes Gramm Gold wert. Das werdet ihr spätestens beim Packen merken. Gerade bei längeren Trips ist es also wichtig, einen Schlafsack mitzunehmen, der leicht ist und trotzdem warm hält.
Dies gelingt dem Aleutian Light leider nicht. Er hält zwar warm, ist aber viel zu schwer. Das liegt hauptsächlich am Füllgewicht von 1445 Gramm. Das Füllgewicht besagt, wie dick der Schlafsack letztlich gepolstert ist. Umso höher das Füllgewicht, desto niedrigere Temperaturen in der Nacht könnt ihr bequem aushalten.
Zum Vergleich: Der Sommerschlafsack von NORDKAMM besitzt gerade einmal 100 Gramm an Füllgewicht – welch ein Unterschied!
Dafür ist der Aleutian Light aber auch für extreme Temperaturen geeignet. Während die Komforttemperatur bei -1 Grad Celsius liegt, könnt ihr den Schlafsack im Notfall sogar bei bis zu -24 Grad Celsius benutzen. Da dies aber nur in den wenigsten Fällen notwendig sein wird, halte ich den Schlafsack für zu schwer.
Für bestimmte Abenteurer, die ihre Reise durch Sibirien planen, ist das Modell vielleicht eine geeignete Wahl, für normale Reisende allerdings eher ungeeignet.
Aufgrund des hohen Gewichtes ist der Schlafsack auch nicht besonders klein. Selbst in der Transporttasche verpackt, würde das Modell einen Großteil des Platzes in einem Rucksack wegnehmen. Daher empfehle ich euch, den Aleutian Light an der Außenseite des Rucksacks zu befestigen.
Ausgebreitet misst der Schlafsack 210 x 80 x 50 Zentimeter. Ausgelegt ist er laut Hersteller für Personen bis zu einer Körpergröße von 185 Zentimetern. Im Vergleich zu anderen Produkten sind diese 185 Zentimeter etwas zu wenig.
Zudem muss die Frage erlaubt sein, wieso die Länge von 210 Zentimetern nicht vollständig genutzt werden kann. Antwort: Weil das Fußteil zu schmal geschnitten ist. Hier besitzt der Aleutian Light eine weitere Schwäche, denn insgesamt gehen so satte 25 Zentimeter an Länge verloren.
Features und Ausstattung: Der Aleutian Light überzeugt
Besonders vorteilhaft finde ich, dass der Aleutian Light die Möglichkeit bietet, den Fußraum komplett zu öffnen. Dies ist mir in dieser Form bei keinem Schlafsack so aufgefallen. Zudem kann der Schlafsack dank der durchgehenden Reißverschlüsse so geöffnet werden, dass er auch als Decke benutzt werden kann.
Dank des hohen Füllgewichts ist der Aleutian Light das ganze Jahr über einsatzfähig. Zwar wird er als Drei-Jahreszeiten-Schlafsack für das Frühjahr, den Sommer und den Herbst angepriesen, tatsächlich könnt ihr das Modell aber auch im Winter benutzen.
Ein weiteres nützliches Detail ist die Innentasche für Wertgegenstände. Bei vielen Modellen ist diese Innentasche mittlerweile ein Standard. Einige Hersteller verzichten aber auf dieses Feature. Nicht so The North Face. In der kleinen Innentasche samt Klettverschluss könnt ihr die wichtigsten Gegenstände auf Reisen einpacken. So sind Geldbeutel, Reisepass oder Schlüssel vor Diebstahl geschützt.
Auch, dass der Schlafsack waschmaschinenfest und unisex nutzbar ist, bietet große Vorteile. Hinzu kommt eine Kordel an der Kapuze, um den Kopf an kalten Nächten kuschelig warm einzupacken.
Preis-Leistungs-Verhältnis: Gutes Ergebnis dank Rabatten
Das Preis-Leistungs-Verhältnis empfinde ich als durchaus fair. Grund ist, dass ihr den Schlafsack im Prinzip ganzjährig nutzen könnt. Sogar bei extremen Witterungsbedingungen lässt euch der The North Face Aleutian Light Schlafsack nicht im Stich.
Zudem ist das Modell momentan ein echter Geheimtipp. Ursprünglich zahlt ihr weit mehr als 100 Euro für den Schlafsack. Mittlerweile gibt es das Produkt aber bereits mit mehr als 50 Prozent Rabatt in den Online-Shops. Sofern ihr also eine Reise in kältere Gebiete plant, heißt es zuschlagen!
Ansonsten gibt es beim Preis-Leistungs-Verhältnis nur wenig auszusetzen. Gerade ein Markenprodukt werdet ihr günstiger nicht finden.
VORTEILE
- Gute Verarbeitung
- Recycelte Materialien
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Innenfach für Wertgegenstände
NACHTEILE
- Hohes Gewicht
- Großes Packmaß
- Intransparentes Umweltengagement
Mein Fazit zum The North Face Aleutian Light Schlafsack
Mein Fazit zum The North Face Aleutian Light Schlafsack fällt durchwachsen aus. Qualitativ gibt es sicherlich nicht viel zu bemängeln. Auch die Verarbeitung entspricht meinen Anforderungen an ein Markenprodukt allemal. Hier macht sich der Unterschied zu No-Name-Modellen, wie dem NORDKAMM Pollux Ultraleicht Schlafsack bei der Verarbeitung durchaus bemerkbar.
Preis nicht verfügbar
Dennoch stört mich, dass das Unternehmen sehr sparsam mit Informationen zum Umweltschutz oder der Herstellung umgeht. Hier erwarte ich selbst deutlich mehr Transparenz von den großen Unternehmen.
Ich selbst würde ehrlicherweise auf diesen Schlafsack verzichten. Nicht, weil das Produkt schlecht ist, sondern weil ich gerne wissen möchte, unter welchen Bedingungen mein Schlafsack produziert wird. So, wie beispielsweise beim Deuter Orbit +5°.
Aus allen anderen Gesichtspunkten ist der Aleutian Light für Hardcore-Camper im Winter bestens geeignet.
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