Die Jelly Comb Kabellos TV Kopfhörer im Test & Vergleich 2025
Jelly Comb ist eine jener eher gesichts- und profillosen chinesischen Elektronikfirmen, die den europäischen Markt mit günstigen Produkten im Stil bekannter Marken erobern möchten. Die TV Kopfhörer von Jelly Comb sind als Funkkopfhörer grundsätzlich nicht verkehrt, auch wenn alles an ihnen wirklich wie eine billige Imitation der erfolgreichen Vorbilder wirkt.
Das reicht von der Verbindung, über den Look bis zur Soundqualität. Das Argument, dass sie dafür nur kosten, ist in diesem Fall kein Wirkliches, denn in meinen Augen solltet ihr an Kopfhörer, die euch zuhause den vollen Genuss bieten sollen, andere Maßstäbe anlegen.
Welche das sind, erfahrt ihr in diesem Testbericht oder im Ratgeber Funkkopfhörer Test 2025.
Letztendlich muss das Fazit lauten: Ihr könnt sie kaufen, könnt es aber genauso gut (und noch besser) lassen.
Die Jelly Comb Kabellos TV Kopfhörer im Überblick
Einen Vorteil hat das China-Klischee, wenn es um Elektronik geht: Die Produkte sind sehr leicht und davon profitiert ihr bei den Jelly Comb auf jeden Fall. Sowohl der Sender (den ihr zusätzlich mit Batterien ausstatten könnt), als auch die faltbaren Bügelkopfhörer bringen ein angenehm geringes Gewicht mit.
Die Jelly Comb Kopfhörer und Zubehör sind sehr leicht
So spürt ihr die Hörer auch bei langem Tragen nicht, allerdings weiß ich nicht, welcher Maßstab bei den recht bequemen Ohrpolstern angelegt wurde. Die sitzen zwar wie On Ears, haben aber dabei Abmaße, als sollten sie eigentlich besser isolierende Over Ears werden.
Dieser Widerspruch wird spätestens dann zum Problem, wenn ihr vor dem Fernseher für die Headbanging-Meisterschaften proben wollt. Wenn ihr zu heftig den Kopf bewegt, fliegen die Dinger gern mal davon.
Dennoch, am Tragekomfort gibt’s nichts zu meckern. Auch das Design ist verträglich, der eckige Retro-Look, der mir schon bei den Bluetooth Kopfhörern EP 650 von August so gut gefallen hat, wird auch hier durchgezogen.
Die Kopfhörer sind durchaus bequem.
Alle Knöpfe und Buchsen befinden sich am rechten Ohrhörer und sind recht übersichtlich angeordnet. An Fernbedienungsfunktionen gibt es aber nur lauter und leiser.
Der Sender ist ein flacher Kunststoffklotz, der ohne Batterien ultraleicht ist. Hier befindet sich die Mini-USB Buchse, ein Audio In sowie der Knopf zum Einschalten und zum Wechsel zwischen Kanal A und B.
Alle notwendigen Kabel (Klinke, Netzteil und Chinch-Adapter) werden mitgeliefert, sind aber bis auf das Netzteil ziemlich kurz. Für bei Amazon bekommt ihr bei Komfort und Ausstattung hier auf jeden Fall genug für euer Geld, wie auch die Pro-Contra-Übersicht zeigt:
VORTEILE
- komfortabler Sitz
- schickes Design
- Steuerelemente am Kopfhörer
- Leicht
- kompakter Sender
- zusammenklappbar
- inklusive Audiokabel
- netter Preis
NACHTEILE
- Ohne Ständer
- Sitzt nicht besonders fest
- Kabel kurz
Die Funkverbindung im Check
Der grundsätzliche Anschluss der Jelly Comb TV-Kopfhörer ist kein Problem und mit einem Druck auf ON/OFF am Kopfhörer sind sie auch sofort einsatzbereit.
Hier könnt ihr den Jelly Comb an und ausschalten.
Allerdings muss irgendwo ein interner Wackelkontakt bestehen, denn meine Soundkarte am Rechner (bzw. das Interface zum Einstellen) poppt ständig ungefragt auf und will neu konfiguriert werden.
Das Grundrauschen auf Kanal B ist bei mir ziemlich präsent und sehr auf ein mittig hohen Ton konzentriert. Auf Kanal A passiert gar nichts oder es gibt ein ultralautes White Noise-Rauschen wie bei alten Radios.
Sitzt ihr zu nah am Sender, gibt es außerdem sehr deutliche Interferenzen.
All das ist der Beweis dafür, warum die analoge Funktechnik bei Kopfhörern früher immer verteufelt und heute von der digitalen Version abgelöst wurde. Mit anderen Worten: Die Jelly Comb sind einfach nicht zeitgemäß. Mehr verrät der Ratgeber Funkkopfhörer!
Die Reichweite wird auf der Packung mit 20 bis 30 Metern angegeben, auf der Produktseite ist von 15 Metern die Rede. Vermutlich stimmt das zweite, denn die Funkverbindung ist nicht besonders stabil.
Schon bei einem kleinen Rundgang durch eine nicht besonders große Altbauwohnung mit zugegeben problematischen Rohren in den Wänden wird der Song mit jedem Schritt mehr vom Rausch-Pfeif-Ton überlagert.
Die Jelly Comb Kabellos TV Kopfhörer im Soundcheck
Mit dem Begriff „TV Kopfhörer“ im Namen wäre es (gerade bei dem Preis) ziemlich vermessen, von den Jelly Comb mehr als mittelmäßigen Klang zu erwarten. Auf der anderen Seite solltet ihr angenehme Mitten und ordentliche Stimmen erwarten können sowie ein bisschen Wumms, um Filme und Serien in vollen Zügen zu genießen.
Trotzdem ist der allgemeine Soundcheck durchwachsen:
- Das Grundrauschen und hörbare Funksignal überlagert alles und bringt Stimmen, Höhen und Mitten immer zum Zittern. Auch der eigentlich sehr angenehme Bass wird dadurch zerstört.
- Die Mitten könnten ohne Rauschen sehr angenehm überzeugen.
- Der Sound an sich ist sehr zusammengepresst und der Klang konzentriert sich beim Hörgefühl nur auf einen sehr kleinen Punkt in der Mitte des Kopfes.
- Ihr müsst die Lautstärke ziemlich hochregeln, aber selbst dann ist das Rauschen sehr präsent.
Trotzdem will ich euch den Test mit und ohne „Eargasm Explosion“-Equalizer-Einstellung für iTunes des Tumblr-Users thesecretsauce nicht vorenthalten, schließlich sollen die Zuhause-Kopfhörer auch Musik für euch zum kabellosen Vergnügen machen:
James Blake – Limit To Your Love (Electro, Merkmal: Krasser, dominierender Basslauf)
- Ohne Equalizer: Das Funksignal schwingt schön bei allen Tönen mit und versaut euch die ganze Aufnahme (die sowieso blecheimert). Der Basslauf aber könnte eigentlich ziemlich überzeugen, gäbe es die Störung nicht.
- Mit Equalizer: Nein Danke! Verzerrung, Wackeln, Too much!
Vivaldi – Der Frühling (Klassik, Merkmal: Besteht gefühlt nur aus Mitten und extremen Höhen)
- Ohne Equalizer: Eigentlich ganz angenehm, wenn auch hohl und gleichzeitig vermatscht
- Mit Equalizer: In den Mitten und Höhen angenehmer, auch wenn nichts an Tiefe dazu kommt.
The Bates – Billie Jean („Pop“punk, Merkmal: schlechtes Mastering, scheppernde Instrumente)
- Ohne Equalizer: Joar, kann man machen, aber der Sound bleibt hohl.
- Mit Equalizer: Die Mitten und Stimmen profitieren, auch wenn die Aufnahme insgesamt nicht runder oder voller wird.
Die Jelly Comb sind also eindeutig für hübsche Mitten gemacht und bringen es bei Musik daher höchstens auf Mini-Radio-Qualität. Nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich vielseitig.
Fazit zu Jelly Comb Kabellos TV Kopfhörern
Die Jelly Comb TV Kopfhörer sind ein kleiner Widerspruch in sich: Sitzt ihr zu nah am Sender, gibt es bei jeder Kopfbewegung Interferenzen, seid ihr in auch nur ein wenig problematischen Räumen zu weit weg, leidet die Verbindung sofort erheblich. Und: Sie machen nicht einmal das mit der analogen (ergo: veralteten) Funktechnik richtig.
VORTEILE
- komfortabler Sitz
- schickes Design
- Steuerelemente am Kopfhörer
- Leicht
- kompakter Sender
- zusammenklappbar
- inklusive Audiokabel
- netter Preis
NACHTEILE
- Ohne Ständer
- Sitzt nicht besonders fest
- Kabel kurz
Und auch der nervige Quatsch mit dem Interface-Aufpoppen will sich mir nicht ganz erschließen.
Da hilft es auch nix, dass ihr sie problemlos stundenlang tragen könntet, weil sie wirklich sehr bequem sind.
Ihr könnt natürlich Glück haben und in einer Umgebung wohnen, die sehr funkfreundlich ist. Aber das ist in der Stadt nur selten der Fall und ein Kopfhörer Kauf sollte ja auch nichts mit Glück zu tun haben, oder?
Wenn doch, dann hättet ihr hier ein sehr angenehmes, klares Soundbild für Filme und Serien. Musik ist okay, aber sicher kein bisschen herausragend oder auch nur Aufmerksamkeit erzeugend.
Darum das Urteil, das schon am Anfang stand, noch einmal wiederholt: Die Jelly Comb Kopfhörer gehen einfach zu viele Kompromisse ein, als dass am Ende was wirklich Brauchbares dabei herauskäme.
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Kommentare
marliese krüger 22. November 2017 um 09:23
habe vor monaten einen kopfhöer bestellt. ein teil ist defekt . batterien halten nicht und deckel auch nicht. habe alles weg geworfen. habe keine adresse zum zurück schicken. suche scon monate im internet. kenne mich auch nicht so gut aus. bin 75 jahre alt. was nun?