Ratgeber Funkkopfhörer: Die Großmutter von Bluetooth?
Dem guten „alten“ Funkkopfhörer ergeht es imagemäßig ungefähr wie der Kassette oder der CD: Die Übertragungstechnik scheint mit dem Siegeszug von Smartphone, Bluetooth und kabelloser Welt einfach nicht mehr zeitgemäß.
Bluetooth Kopfhörer sind kleiner, mobiler und oft auch soundtechnisch besser. Und ich lehne mich nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass keiner unter 30 auf die Idee käme, sich Funkkopfhörer auszusuchen.
Doch ist Bluetooth als kabellose Alternative wirklich besser? Und warum hören große Kopfhörerhersteller nicht auf, neue und verbesserte Versionen ihrer Funker auf den Markt zu bringen? Die Antwort ist einfach: Weil Funkkopfhörer in ihrer natürlichen Umgebung – den eigenen vier Wänden – mitunter die bessere Wahl sind.
Dieser Ratgeber erklärt, was sich in der Funktechnik getan hat, beleuchtet die Vor- und Nachteile von Funkkopfhörern und gibt Tipps dazu, worauf ihr beim Kauf achten solltet.
Im Endeffekt läuft es wieder auf das Motto unseres Kopfhörertests 2024 hinaus: Den perfekten Funkkopfhörer gibt es nicht. Wohl aber Versionen, die mächtig etwas leisten, wenn ihr wisst, was ihr wollt.
Funk ist nicht gleich Funk - oder doch? Die verschiedenen Übertragungstechniken im Überblick
Obwohl Bluetooth oder WLAN cooler klingt als Funk, sind alle Techniken letztendlich ein und dasselbe: Sie nutzen elektromagnetische Wellen in einem bestimmten Frequenzbereich, um Nachrichten (Signale) im Huckepackverfahren von einem Sender zu einem Empfänger zu übertragen. Wikipedia hat mehr dazu.
Während klassische Funkkopfhörer auf einer bestimmten Frequenz mit ihrem Sender kommunizieren, springt die Bluetoothverbindung kontinuierlich zwischen verschiedenen Frequenzen hin und her, um sozusagen anderen Funkverbindungen, die den gleichen Frequenzbereich nutzen, aus dem Weg zu gehen.
Gerade dieses Hopping genannte Verfahren sorgt dafür, dass die Verbindung sehr stabil, störungsfrei und überaus stromsparend ist. Mehr dazu erfahrt ihr im Ratgeber Bluetooth Kopfhörer.
Das analoge Funksignal, das bei vielen Funkkopfhörern verwendet wird, hat diese Probleme nicht. Im Grunde ähnelt die Verbindung zwischen Sender und Kopfhörer hier jener zwischen dem Sendemast einer Radiostation und dem typischen Empfänger im Radiogerät zuhause.
Über Relaisstationen (also „Signalverstärker“) kann dieses Signal auch über viele Kilometer übertragen werden, sonst müsste jedes Haus einen eigenen Radiosender haben. Die Funkkopfhörer spielen dies im kleineren Format durch, sodass die Reichweite zwischen Sender und Kopfhörer weitaus größer ist als bei Bluetooth.
Weil analoge Radiowellen historisch ihren eigenen Megahertz-Frequenzbereich besetzen, braucht es hier grundsätzlich kein Frequenzhopping, um der Kommunikation von WLAN-Netzwerken oder Interferenzen aus dem Weg zu gehen, die im Gigahertzbereich funken.
Analoger vs. digitaler Funk
Das Problem bei dieser Art der Datenübertragung: Ihr „hört“ die Verbindung. Beim Erzeugen eines analogen Funksignals entsteht stets ein Grundrauschen und wenn es irgendeine Störung der Audiosignale gibt, dann kriegt dir das sofort mit: Das Rauschen wird stärker, es knackt und knistert, aus „White Noise“ wird ein regelrechter White Noise Storm und am Ende bricht die Verbindung ab.
Das soll der digitale Funk umgehen, der im Gigahertzbereich arbeitet und ein analoges Audiosignal (aus dem 0815-Kabel) vor dem „Abschicken“ in ein digitales umwandelt oder gleich komplett digital arbeitet.
Dabei wird der ganze „akustische Abfall“, den man im Funksignal nicht haben möchte, vereinfacht gesagt einfach rausgerechnet.
Vorteile Funkkopfhörer
Diese technischen Grundlagen summieren sich zu einigen Vorteilen, die Funkkopfhörer an sich gegenüber anderen Kategorien haben:
- Sie funktionieren kabellos, zumindest zwischen Sender und Empfänger
- Sie erreichen größere Reichweiten als Bluetooth
- Sie können Datenpakete auch ohne zusätzliche Technologie (Stichwort aptX für Bluetooth) unkomprimiert durch den Äther jagen.
- Sie können praktisch an jedes Gerät mit Audioausgabe angeschlossen werden.
Die beiden wichtigsten Aspekte sind hier die Reichweite sowie die Soundqualität, auch wenn man etwa mit Blick auf die Sony MDR 1000x kein Pauschalurteil über den Klang fällen kann.
Tatsache ist aber, dass ihr euch mit einem Funkkopfhörer viel freier bewegen könnt – zumindest, was die Entfernung zum Sender betrifft.
Darum sind Funkkopfhörer auch ideal für euren Soundgenuss zuhause, wo ihr sicher keine Lust habt, auf dem Weg in den Garten oder Keller jedes Mal das Smartphone mitzunehmen.
Wichtig ist auch, dass es dem Funkkopfhörer völlig egal ist, an welches Gerät er angeschlossen wird. Hauptsache, es ist wenigstens eine klassische 3,5 mm-Klinkenverbindung vorhanden.
Und wer ohne Nachbar-Krieg mit ordentlich Wumms zocken oder Stirb langsam gucken will, kann das mit einem Funkkopfhörer ohne Kabelsalat oder teures Nachrüsten.
Nachteile Funkkopfhörer
Was für Bluetooth gilt, gilt auch für klassischen Funk: Ohne zusätzlichen Strom geht nichts. Und weil Funk doch ein bisschen mehr Saft braucht, um seine Vorteile auszuspielen, sind Sender und Empfänger meist nicht gerade klein. Das seht ihr zum Beispiel hervorragend an den Sennheiser RS 175, die ziemlich toll, aber auch echte Klopper sind.
VORTEILE
- tadellose Funkverbindung ohne Störungen mit hoher Reichweite
- lange Betriebsdauer
- viele Einstellmöglichkeiten
- üppige und moderne Ausstattung
- sehr guter Klang
- hoher Komfort
- tadellose Verarbeitung
NACHTEILE
- Relativ groß
- Schallisolierung nicht besonders hoch
Produkteigenschaften
Versucht sich ein Funkkopfhörer kleiner zu mogeln, geht das meist unweigerlich zu lasten der Qualität, wie die Jelly Comb TV Kopfhörer so eindrucksvoll im negativen Sinne zeigen.
Daraus resultiert auch, dass ihr Funkkopfhörer nicht unterwegs benutzen könnt, es sei denn, der Sender kann mit Batterien ausgestattet und mitgenommen werden. Das ist zwar bei den Jelly Comb möglich, macht das Endergebnis aber auch nicht besser.
Das größte Problem dieser Exemplare ist, dass ihr Grundrauschen als analoge Vertreter einfach immer präsent und die Verbindung einfach immer schlecht ist. Das liegt an der Verwendung von zwei festen Kanälen (aka abgegrenzten Frequenzbereichen), die ihr nicht nachjustieren könnt.
Das ist zwar etwa bei den 3-Kanal Sennheiser RS 120 II möglich, aber wenn ihr in einer ungünstigen Funk-Umgebung wohnt, wird euch das auch nichts nützen. Denn das analoge Funksignal ist zwar weitreichend, aber auch störanfällig:
Metallträger in Wänden, dicke Backsteinmauern und viele Rohre können das Signal erheblich verringern. Viele von euch kennen das bereits von Problemen mit dem WLAN und bei analogem Funk wird’s noch schlimmer, weil hörbarer.
Die Position von Sender und Empfänger spielt also grundsätzlich auch eine Rolle, wie etwa diese Funkfibel (für Alarmanlagen) ziemlich gut erklärt.
Digitaler Funk hat dabei theoretisch die gleichen Probleme, doch setzt der Sound einfach aus, wenn die Verbindung nicht mehr stark genug ist. Das ist wesentlich entspannter für die Ohren. Wer digital und gut will, muss allerdings immer mehr zahlen.
Der Preis resultiert auch aus der Sende- und Empfangstechnik, die in den Kopfhörern verbaut ist. Ohne technisch zu werden dürfte einleuchten, dass ein starker Sender und Empfänger für eine bessere Signalqualität sorgt als ein Billig-Modul wie bei den Jelly Comb.
Wie wir es auch drehen und wenden: Am Imageproblem der Funkkopfhörer, das wie eingangs erwähnt haben, ist also durchaus was dran. Aber warum sollte man sie trotzdem kaufen und wer ist die Zielgruppe?
Für wen sind Funkkopfhörer geeignet?
Funkkopfhörer bieten sich für alle an, die sich in einem relativ großen Zuhause ein umfangreiches Entertainment Center einrichten möchten, sehr gute kabellose Soundqualität suchen und Musik, Audiobücher, Filme und Serien ganz für sich ohne Probleme mit den Nachbarn oder sehr begrenzte Kabelreichweiten nebst Kabelsalat genießen wollen.
Oder anders gesagt: Was Bluetooth für unterwegs, ist Funk für zuhause. Das schränkt zwar die Mobilität ein, ist aber gleichzeitig vielseitiger, eben weil es euch egal sein kann, wie zeitgemäß euer Entertainment Center ist. Außerdem fallen Pairing-Schwierigkeiten und andere Nachteile von Bluetooth weg.
Holt ihr euch das richtige Modell, ist es übrigens kein Problem, mehrere Kopfhörer mit einer Sendestation zu betreiben. Bei den Sennheiser RS 175 müsstet ihr euch nur noch einen zweiten Sennheiser HDR 175 Kopfhörer zulegen und ab geht die Silent Disco.
Auch mit den RS 120 funktioniert das, sogar mit bis zu 100 Kopfhörern. Das geht mit Bluetooth (bis jetzt) nicht. Dafür braucht ihr zwar ein bisschen Kleingeld, aber wann haben wir euch schon einmal geraten, für genialen Sound nicht ein wenig mehr zu investieren?
VORTEILE
- Sehr leicht
- Hoher Tragekomfort
- Für jeden Kopf
- Aufladen per Kontakt am Ständer
- Bedienelemente am Kopfhörer
- Drei mögliche Funkkanäle, nachjustierbar
- Gute Verarbeitung
- Übliche Kabel vorhanden und hochwertig
- Ständer an der Wand montierbar
NACHTEILE
- Analoge Funktechnik
Produkteigenschaften
Tipps für den Funkkopfhörer Kauf - Darauf müsst ihr achten
Auch in unserem Kopfhörer Test 2024 kommen Funkkopfhörer nur in einer sehr kleinen Auswahl vor. Allerdings zeigt diese, wie der Markt momentan strukturiert ist:
- Billige Kopfhörer wie die analogen Jelly Comb mit sehr kleinem Preisschild nutzen die Funkktechnik meist auf Kindergartenniveau und bringen euch im Endeffekt nur Nachteile.
- Analoge Kopfhörer aus dem mittleren Preissegment wie die Sennheiser RS 120-II Funkkopfhörer für rund 793,00 Euro machen soundtechnisch mehr her und versuchen, analoge Nachteile auszugleichen. Das klappt zwar nicht immer gleichgut, ist aber eine gute Investition, wie der Testbericht zeigt.
- Für digitale Funktechnik müsst ihr etwa bei den Sennheiser RS 175 Kopfhörer für rund 164,90 Euro zwar einiges investieren, erhaltet dafür aber Klang und Funktionalität, bei denen die meisten Bluetooth Kopfhörer nicht mithalten können. Auch solche Spielereien wie den Surround Sound für ein auditives Kinoerlebnis zuhause erhaltet ihr nur in dieser Preisklasse. Aber der Effekt ist ein dickes Pro-Argument für Cineasten und Gamer.
Diese drei Modelle liefern jeweils eigene Pro- und Contra-Argumente, die als gute Blaupause für eine Checkliste zum Funkkopfhörer Kauf taugen:
Der Tragekomfort
Dieser Aspekt steht deswegen ganz oben, weil Funker dafür gedacht sind, dass ihr sie während langer Gaming-, Hausputz- oder Filmgenuss-Sessions tragen könnt, ohne euch Kopfschmerzen oder Druckstellen abzuholen.
Und je leistungsstärker die Kopfhörer, desto höher ist meist das Gewicht. Das gilt auch für den Unterschied zwischen digital und analog. Die Sennheiser RS 120 II als analoge Modelle sind grundsätzlich leichter als ihre digitalen Kollegen RS 175, aber den Unterschied merkt ihr beim Tragen kaum.
Denn die dicken RS 175 sind überaus gut gepolstert und das Gewicht verteilt sich ziemlich ideal. Dabei kommt ihnen auch zugute, dass sie als Over Ears konzipiert sind, während die RS 120 II ausgesprochene On Ears sind. Apropos:
Bauweise
Wer richtig in Sound-, Gaming- oder Filmwelten abtauchen will, also Sound in allen Facetten erleben möchte, sollte zu ohrumschließenden Over Ear Funkkopfhörern greifen. Nicht nur kommt in der digitalen Version der Surround Sound besser zum Tragen, der Abschluss von der Außenwelt funktioniert einfach besser.
Andersherum sind Over Ears besser geeignet, wenn ihr von eurer Umgebung noch genug mitbekommen wollt und etwa hören möchtet, ob der Postbote klingelt oder die Mikrowelle fertig ist. Außerdem mögen manche den Satz heißer Ohren nicht, der sich unter Over Ears entwickeln kann.
Digital oder Analog?
Abgesehen vom gefälligeren Preisschild gibt es eigentlich keinen Grund, analogen Kopfhörern den Vorzug vor digitalen zu geben. Ihr könnt natürlich Glück haben und so störungsfrei wohnen, dass sich die Nachteile des analogen Funksignals kaum bemerkbar machen. Aber dass sie sich nicht bemerkbar machen, ist fast ausgeschlossen.
Als Ostkind habe ich früher in einer Schuhschachtelwohnung mit dünnen Wänden im Plattenbau gewohnt und da waren meine analogen Funkkopfhörer (Ich glaube, von Philips) meine ständigen Begleiter. Das Signal war manchmal Mist, aber ansonsten sehr stabil, das Rauschen erträglich.
Mit dem Upgrade auf Altbau haben sich diese Vorteile allerdings komplett erledigt, was sich im Test der beiden analogen Kopfhörer ziemlich deutlich gezeigt hat. Selbst bei einem geringen (aber nicht zu geringen) Abstand zum Sender ist das Ohr hauptsächlich damit beschäftigt, über das an- und abschwellende Rauschen hinwegzuhören. Und wehe, man dreht ungünstig den Kopf!
Nun wohnt nicht jeder in einem rohrverseuchten Bunker, in dem nicht einmal das WLAN mit voller Kraft durch zwei lächerliche Wände kommt. Aber ihr versteht, worauf es hier ankommt.
Die Ausstattung
Die digitale Evolution bei Funkkopfhörern hat auch den Vorteil, dass die Dinger bei der Soundregulierung mehr können, eben weil die Übertragung mehr leisten kann. Die meisten analogen Funker haben einen Lautstärkeregler am Kopfhörer und im günstigsten Fall noch einen Tuner, mit dem ihr die Frequenz feinjustieren könnt.
In der digitalen Range könnt ihr auch Bass Booster nutzen, auf Surround Sound umstellen etc.pp. Das funktioniert natürlich nur dann richtig gut, wenn Ausgabegerät und Funksender über eine digitale Kabelverbindung miteinander kommunizieren. Dafür ist aber wiederum die Anschlussfähigkeit des Ausgabegeräts ausschlaggebend.
Bei Games und Filmen sind diese akustischen Features sehr genial, bei Musik habt ihr davon wenig bis nichts.
Die Reichweite
Hier nehmen sich analoge und digitale Versionen heutzutage weniger als noch vor einigen Jahren. Es kommt nur darauf an, wie stark Sender und Empfänger sind und wie es mit der Umgebung aussieht.
Dennoch haben analoge Geräte meist eine höhere Reichweite (RS 120 II: bis 150 m) als digitale (RS 175: bis 100m). Die Jelly Comb mit ihren bis zu 20 oder 30 Metern sind also schon von vornerein zum Verlierer gemacht.
Was akustisch innerhalb dieser Range passiert, ist zumindest in meinen Augen (oder besser Ohren) jedoch der ausschlaggebende Punkt: Analoge Kopfhörer rauschen umso stärker, je weiter ihr von der Quelle entfernt seid. Und als akustischer Metalldetektor taugen sie auch, denn stoßt ihr auf ein noch so kleines Funkhindernis, haben sie auf- und abschwellende Rauschereignisse und manchmal auch ein richtig fieses Interferenz-Feuer parat.
Darum auch mein Tipp: Regelt analoge Funkkopfhörer VOR dem Aufsetzen und NACH dem Einschalten erst einmal fast komplett leise und sucht (wenn möglich) die richtige Frequenz, ohne dass ihr sie aufhabt. Beim Test der RS 120 II hätte ich mir fast das Gehör zerschossen.
Bei den RS 175 habe ich von den vorhandenen Funkproblemen nur insofern etwas gemerkt, als dass es ab und zu kleine Aussetzer in der Musik gab. Aber selbst vier Stockwerke tiefer im Treppenhaus gab es keine großen Probleme mit der Verbindung.
Spieldauer, Ladezeit und Ladestation
Wie auch ihre Bluetooth Kollegen müssen die Funkkopfhörer irgendwann immer an die Steckdose, allerdings könnt ihr sie in dieser Zeit nicht benutzen. Darum ist eine lange Spieldauer bei möglichst geringer Ladezeit entscheidend.
Jeder Wert deutlich unter 20 Stunden Spieldauer ist sinnlos, da die Hörperioden zuhause theoretisch länger sind, als wenn ihr mit Kopfhörern mal schnell zur Arbeit fahrt.
Über die Ladezeiten schweigen sich Hersteller überaus gern aus und ich habe schon Rezensionen gelesen, die den RS 120 eine grundsätzliche Ladedauer von 14 bis 16 Stunden bescheinigen. Dabei kann irgendwas nicht stimmen, denn die Kopfhörer werden nicht mit Atomstromakkus, sondern stinknormalen AAA-Exemplaren betrieben.
Allerdings stimmt dieser Wert zumindest für die RS 175, aber NUR beim ersten vollständigen Laden. Danach müsst ihr meist mit etwa 8 Stunden rechnen, was leider immer noch ziemlich happig im Vergleich zu vielen Bluetooth Kopfhörern ist.
Wie der Strom aufgeladen wird, ist zwar letztendlich egal, aber am komfortabelsten sind Funkkopfhörer, die ihr zum Laden einfach auf ihre Station setzen oder hängen müsst. So eine Station hat außerdem den Vorteil, dass ihr immer einen festen Platz für die Kopfhörer habt.
Designpreise gewinnen die meisten Docks zwar nicht, aber gleiches könnte man auch von den Kopfhörern behaupten. Solange die Stationen schmal, stabil und sinnvoll aufgebaut sind, ist der Rest jedoch nicht so wichtig.
Einen Vorteil haben die lahmarschigen und wechselbaren Akkus übrigens: Lässt ihre Leistungsfähigkeit nach, kauft ihr günstig neue und habt fast wieder einen ebenso taufrischen Kopfhörer.
Geht hingegen etwa der Akku der Bose QC35 Bluetooth Kopfhörer kaputt, dürft ihr mit Reparatur- und Austauschkosten um die 100 Euro rechnen.
VORTEILE
- Extrem hochwertige Verarbeitung
- Extrem guter Sitz
- Ansprechendes Design
- Alle Steuerelemente direkt am Kopfhörer
- Angenehm leicht
- Zusammenklappbar
- Inklusive Audiokabel
- Inklusive sehr hochwertiger Tragetasche
NACHTEILE
- Hoher Preis
Produkteigenschaften
Hier zeigt sich also, dass es auch ziemliche Vorteile hat, in Sachen Technik nicht ganz vorne mit dabei zu sein.
Funkkopfhörer – eine aussterbende Art?
Wir können davon ausgehen, dass die drahtlose Datenübertragung über die Luft noch eine ganze Weile der Standard sein wird. Darum sind auch Funkkopfhörer nicht obsolet, obwohl sie unserer Zeit doch ein wenig hinterherhinken.
Wir können auch davon ausgehen, dass Bluetooth o.ä. nicht plötzlich so übermächtig wird, dass alle Audioausgabegeräte ohne typische Kabelverbindung bzw. Kopfhörerausgang ausgeliefert werden. Das iPhone 7 lassen wir jetzt mal außen vor (wer ein bisschen feiern will, lese diesen ZEIT-Artikel).
Und solange es Kabel gibt, werden auch herkömmliche Funkkopfhörer ihre Daseinsberechtigung nicht verlieren. Wenn ihr heute ein gutes (also digitales) Modell kauft, werdet ihr damit durchaus mehr als ein paar Jährchen viel Freude haben.
Damit seid ihr weder Early Adopter, noch hip, zukunftsfreudig oder sonstwas. Aber nicht jeder von uns steht auf die digitale Optimierung, sondern will sich einfach einmal ausklinken. Und das schaffen Funkkopfhörer ziemlich gut.
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