Der Instant Pot Schnellkochtopf im Test 2024
Was der Saugroboter für den Haushalt und das automatische Einparken im Auto, ist der Instant Pot für die Küche: Er soll die Steigerung des Schnellkochtopfs sein, bei dem ihr noch weniger tun müsst, als bei den übrigen Schnellkochtöpfen im Test 2024.
Der Instant Pot braucht außerdem keinen Herd, nur eine Steckdose. Und dann gibt es noch verschiedene Zubereitungsmöglichkeiten obendrauf, die allesamt im Trend liegen: Der Instant Pot kann Dampfdruckgaren, Schongaren, zeitverzögert Garen, Reis kochen, Dämpfen, Aufwärmen und aus irgendeinem Grund soll er auch Joghurt machen können.
Das klingt erst einmal so, als könntet ihr alle eure anderen Töpfe und den Herd rausschmeißen und euch nur noch auf diesen (zugegebenen eigenständigen Vertreter) der Kategorie Schnellkocher verlassen.
Der Test zeigt, dass dieses Gerät durchaus hält, was es verspricht und für viele von euch, die Kochen ernst nehmen und dennoch gern faul sind, eine echte Erleichterung ist.
Die Frage ist nur, ob dieser Riesenpott mit etwas frickeliger Bedienung wirklich notwendig oder nur eine Spielerei wie etwa ein Saugroboter ist. Die Antwort: Kann man machen, wenn das Ergebnis für euch wichtiger als der Kochvorgang ist.
So funktioniert der Instant Pot
Der Instant Pot ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein eigentlich bekanntes Verfahren bzw. Produkt (Kocher mit eigener Stromzufuhr) über virales Marketing zum absoluten Trendprodukt wird. Der Topf stammt aus Kanada und wurde etwa 2010 in einer Mini-Firma mit nur 25 Mitarbeitern designt.
Und die waren so clever, sich das Geld für aufwendige Promoaktionen und Werbekampagnen zu sparen und haben ihren Instant Pot einfach an wichtige Blogger geschickt und bei Amazon in den USA satte Rabatte gewährt – fertig war der Hype, der Ende 2016 so richtig ins Rollen kam.
Dieser Ansatz hätte natürlich voll nach hinten losgehen können – wenn das Konzept hinter dem Instant Pot nicht funktionieren würde oder die Ergebnisse die Blogger nicht überzeugt hätten. Beides arbeitet jedoch offensichtlich prächtig zusammen:
Kern der Sache ist ein Mikrochip, der selbstständig dafür sorgt, dass die ebenso besonderen Sensoren für Druck und Temperatur sehr feinfühlig zusammenspielen und am Ende ihre Arbeit praktisch von allein machen.
Ihr müsst nichts weiter tun, als den entsprechenden Kochvorgang für eine bestimmte Zutatengruppe am Display einzustellen – den Rest übernimmt der Pot. Natürlich können versierte Köche ein Wörtchen mitreden und Druck, Garzeit und Timer einstellen.
Und das könntet ihr theoretisch auch neben dem Bett oder im Garten tun, solange eine Steckdose in der Nähe ist. Mobilität ist bei Millenials natürlich ein riesiger Faktor und genauso häufig wird gelobt, dass ihr beim Instant Pot (je nach Ausführung) bis zu sieben verschiedene Kochmöglichkeiten habt.
Ein sexy Name, der sich leicht als Hashtag nutzen lässt, ist ebenfalls nicht verkehrt und zusammengebunden wischt der Instant Pot alle Vorurteile zum Thema Dampfdruckkochen vom Tisch: Solange ihr in der Lage seid, einen Displayknopf zu drücken, seid ihr safe und schlechte Kochergebnisse sind mit der richtigen Voreinstellung auch passé.
Der Instant Pot und die Vor- und Nachteile im Überblick
Eigentlich haben wir die enorm geräumige 8 Liter-Variante (Duo 80) bei Amazon bestellt, jedoch die 6 Liter-Variante erhalten. Dennoch steht auf dem Topf Duo 80. Auch wir sind verwirrt.
Preislich macht dies zwar nur einen geringen Unterschied von etwa 20 Euro, aber 2 Liter Inhalt mehr dürften für Großfamilien schon ein echter Gewinn (und auch ein riesiges Kaufargument) sein.
Aber auch der 6 Liter-Topf für aktuell rund 149,00 Euro spart nicht an Geräumigkeit – wortwörtlich. Denn im Gegensatz selbst zu den ausladendsten Herdvarianten im Schnellkochtopf Test ist der Instant Pot ein echter Klopper.
Das liegt natürlich an all der Technik, die darin verbaut ist. Denn Mikrochip, Heizplatte im Boden und Steuereinheit nebst Display müssen ja irgendwohin. Das Kabel ist übrigens mit rund 1 Meter lang genug, zur Not könntet ihr auch mit Verlängerungen arbeiten.
Es kann euch übrigens passieren, dass der Topf bei Amazon gerade komplett ausverkauft ist, was den Hype unterstreicht. Einen Tag später noch einmal schauen, falls der Fall eintritt, ist also immer eine gute Idee – oder ihr nehmt eine andere Variante aus dem Angebot.
Der Unterschied besteht meist in der Größe und den Programmen, die der Topf beherrscht. Mehr dazu verrät die extrem veraltet aussehende Instant Pot-Seite.
Der Pot selbst besteht in jedem Fall aus dem Korpus und einem separaten Einsatz mit innenliegender Füllskala, was die Reinigung schon einmal enorm erleichtert.
Dazu erhaltet ihr ein umfangreiches Zubehörset mit Dämpfeinsatz, Kochlöffeln und Messbecher. Obendrauf gibt’s ein Rezeptbuch für den Einstieg.
Der Deckel selbst besticht zunächst einmal mit seinem riesigen Griff aus Kunststoff, der die Sache zwar nicht hübscher, aber sicher macht. Zweiter wichtiger Aspekt ist das Ventil, das die zwei Einstellungen „Seal“ und „Venting“ kennt – also Druckaufbau und Drucklos (kochen oder machen).
Dieses Ventil nebst Anzeige- bzw. Druckventil in Rot wirkt vielleicht etwas klapprig, aber das hat auch einen Sinn. Sobald sich Druck im Instant Pot aufbaut, wird hier alles fest. Der Spielraum ist einfach wichtig für die Sicherheit.
Apropos: Der Verschluss ist hier wirklich idiotensicher, denn ist der Pot an der Steckdose, gibt es beim korrekten Schließen einen Super Mario-Sound, der wirklich nicht zu überhören ist.
Den Dichtungsring könnt ihr einfach aus dem Deckel ausbauen, auch der Druckanzeiger lässt sich von unten leicht reinigen. Bei Amazon findet ihr die neuralgischen Zubehörteile problemlos und auch zu einem vernünftigen Preis.
Wo wir gerade dabei sind: Etwa 149,00 Euro für den Duo 60 bzw. rund 90 Euro für den Lux 60 sind sicher kein Pappenstiel, liegen aber erstens in der Preisspanne aller anderen Schnellkocher im Test und die Töpfe sind außerdem Multikocher mit mehr als einer Funktion.
Darum finde ich den Preis eigentlich sehr gut, doch muss er sich amortisieren. Und das geht – denke ich – nur, wenn ihr ihn oft im Einsatz habt und dafür andere Töpfe und den Herd eher außen vor lasst. Denn der Instant Pot ist EIN Topf, in dem ihr nur EINE Sache gleichzeitig (abgesehen vom Etagenkochen) zubereiten könnt.
Als zusätzliches Ab-und-zu-Gerät wäre er sinnlos, weil er viel Platz wegnimmt und in jedem Fall eine Sache für sich ist.
Das Display nebst aller Einstellungsmöglichkeiten ist ebenfalls eine kleine Welt für sich, doch ist die Bedienung relativ leicht, wenn ihr erst einmal kapiert habt, was welcher Knopf tut. Dazu kommen wir gleich noch einmal ausführlicher.
Bis hierhin unterscheidet sich der Instant Pot von seinen Herdkollegen bei den Vor- und Nachteilen vor allem in der Tatsache, dass er ohne Herd auskommt. Ansonsten liest sich die Pro- und Contraliste wie bei vielen anderen Töpfen im Test (aus der Kategorie „brauchbar“):
- sehr hochwertige Verarbeitung
- kein Herd benötigt
- zwei Druckstufen
- drei Temperaturstufen
- mehrere Kochfunktionen im Gerät
- zu großen Teilen spülmaschinengeeignet
- einfache Beschaffung der Ersatzteile
- umfangreiches Zubehör
- mehrere Topfgrößen erhältlich
- deutliche Füllskala im Topf
- sehr einfach und sicher
- klobig
- Display (zunächst) etwas verwirrend
Den Preis nehme ich aus der Bewertung heraus, eben weil es sich hier um ein sehr funktionsstarkes Sondergerät handelt, das eine Menge Zubereitungsmöglichkeiten bietet. Der Preis wäre für die meisten von euch also eher ein Einerseits-Andererseits-Argument.
Kochen mit dem Instant Pot: Tipps & Anleitung
Bevor ihr euch an euer erstes Instant Pot-Menü wagt, solltet ihr euch unbedingt ausführlich mit dem Display bzw. der Bedienungseinheit des Gerätes vertraut machen. Denn diese Kommandozentrale ist das A und O.
Die oberen Tasten gehören verschiedenen üblichen Gerichten und Rezepten im Schnellkochtopf, von der simplen Suppe zum Geflügel ist alles dabei. Dafür übernimmt dann der Topf typische Voreinstellungen – allerdings nach Schema F und deshalb nicht immer von Erfolg gekrönt!
Die Taste „Steam“ für das Dampfdruckkochen von Gemüse ist etwas verwirrend – das Manual sagt aber eindeutig, dass wir hier auch unter Druck arbeiten.
Die unteren Tasten sind nicht ganz so selbsterklärend. „Slow Cook“ versteht sich von selbst, unter Sauté verstehen Kulinariker Anbraten, was im Instant Pot geht, aber natürlich immer (!) ohne Deckel oder Druck.
Dann hätten wir noch die Yoghurt-Funktion, die wir aber in diesem Test nicht ausprobiert haben. Die restlichen Tasten sind zum Nachjustieren von Voreinstellungen gedacht oder zum Einstellen komplett individueller Druck-Temperatur-Timer-Kombinationen.
Ganz wichtig: Wenn ihr etwas an einer Voreinstellung ändern wollt, geht das nur über einen gewissen Zeitraum nach dem Druck auf „Poultry“ etc. legt der Instant Pot los (das bekommt ihr problemlos mit), könnt ihr nichts mehr verändern bzw. müsst abbrechen und neu beginnen.
Ansonsten ist der Instant Pot (abgesehen von seinen Spezialeinstellungen) ein Dampfdruckkocher wie jeder andere. Ihr könnt also davon ausgehen, dass wenigstens 250 ml Flüssigkeit im Topf sein müssen, damit er funktioniert.
Der Clou ist aber, dass ihr euch unsere sonstige Kochanleitung für Schnellkochtöpfe danach sparen könnt. Stellt ihn ein, stellt ihn an und kümmert euch um andere Dinge. Ist er fertig, macht er wieder Super Mario-Krach und das Essen kommt auf den Tisch..
Ob es dann allerdings perfekt ist, steht auf einem anderen Blatt. Wie schon erwähnt, sind die Voreinstellungen Standardwerte und ihr tut immer gut daran, zunächst unseren Ratgeber zu Garzeiten zu lesen und den Instant Pot erst einmal mit weniger aufwendigen Rezepten und günstigen Zutaten auszuprobieren.
Der Instant Pot im Einsatz
Da der Instant Pot eine Klasse für sich ist, konnte ich auch nicht so ganz die gleichen Grundbedingungen wie in den anderen Tests anlegen. Bei Kartoffeln als perfektes Testobjekt bin ich allerdings geblieben und auch die Menge von ca. 300 Gramm habe ich nicht verändert.
Bei den restlichen Einstellungen habe ich ein wenig nach Erfahrung gearbeitet. Denn die Voreinstellung „Steam“ passte hier nicht ganz, auch wenn sie für Gemüse wie Kartoffeln empfohlen wird. Dennoch habe ich sie benutzt und die Kochzeit (wie fast immer) auf 10 Minuten gestellt.
Dabei sind mir folgende Sahen aufgefallen:
- Der Instant Pot macht es euch sehr einfach, ihm zu vertrauen. Wo andere Töpfe mit ihren Druckanzeigern und Vorgaben gerade bei Anfängern für Nervosität sorgen, stellt ihr den Instant Pot an und fertig.
- Die Aufheizzeit ist mit rund 5 Minuten ziemlich lang – länger als bei meinen Induktionsversuchen. Und das ist auch nachvollziehbar, schließlich handelt es sich beim Instant Pot um einen normalen Elektrokocher (wenn auch mit Power).
- Er wird weder heiß, noch sprotzelt Wasser unglücklich herum, noch macht er (bisher) dubiose Geräusche.
- Beim Schnellabdampfen macht er ebenfalls keine Probleme.
Die Kartoffeln sind fast schon überdurch, aber kartoffelig wie nur irgendwas. Ich denke, sobald ihr hier den Dreh raushabt, macht der Instant Pot selbst die größten Mäkelpötte mit seinem tollen Gemüse glücklich. Und wenn nicht, gibt es immer noch die Fleischfunktionen.
Übrigens haben wir spaßenshalber auch mal Gulasch mit Timer und Slowcookfunktion zubereitet. Nommy und unkompliziert war das. Wenn ich zum Beispiel für den WMF Perfect gesagt habe, dass der Koch das Essen macht, muss ich das für den Instant Pot ein wenig relativieren:
Selbst wer keine Ahnung von der Herdakrobatik hat, wird hiermit zum echten Zauberer.
Die Reinigung und Aufbewahrung
Bei der Reinigung gibt es ein paar Abers: Natürlich könnt ihr das Innenteil des Kochers jederzeit in den Spüler stellen, wenn ihr dafür Platz findet. Der Rest scheut zu viel Wasser aber wie der Teufel eben Weihwasser:
Wie bei einem Wasserkocher darf die Basis niemals mit Wasser in Berührung kommen, auch der Deckel sollte von Hand und vorsichtig gereinigt werden. Rückstände an den neuralgischen Punkten gibt es kaum und Sauberwischen von Basis und Co. ist eigentlich auch easy.
Bei der Aufbewahrung muss sich der Instant Pot letztendlich geschlagen geben. Für den normalen Schrank ist er einfach zu massig. Und ihr dürft nicht vergessen, dass auch der Deckel (umgekehrt) noch draufpassen muss.
Entweder, ihr lasst ihn gleich auf der Arbeitsfläche stehen, oder ihr müsst ein wenig umorganisieren.
Fazit zum Instant Pot
In Zeiten des Food-Trends kommt ein Gerät wie der Instant Pot gerade recht. Er sorgt für Instagram-fähiges Essen – ohne, dass ihr notwendigerweise wisst, was ihr tut. Die vielen Spielereien, die er mitbringt und kann, sind ebenfalls ein dicker Bonus.
VORTEILE
- sehr hochwertige Verarbeitung
- kein Herd benötigt
- zwei Druckstufen
- drei Temperaturstufen
- mehrere Kochfunktionen in einem Gerät
- zu großen Teilen spülmaschinengeeignet
- einfache Beschaffung der Ersatzteile
- umfangreiches Zubehör
- mehrere Topfgrößen erhältlich
- deutliche Füllskala im Topf
- sehr einfach und sicher
NACHTEILE
- klobig
- Display (zunächst) etwas verwirrend
Natürlich kann das alles auch ein normaler Topf – und ein üblicher Schnellkochtopf allemal. Aber da der Instant Pot für euch mitdenkt, sind viele Kochfehler (nebst Frustrationspotential) von vornherein ausgeschlossen.
Obwohl ich kein Fan von Spezialgeräten bin, die zusätzlichen Platz in der Küche und an der Steckdose benötigen, finde ich, dass der Instant Pot richtiggehend dazu animiert, selber den Kochlöffel zu schwingen und Fertiggerichte links liegen zu lassen. Wie lange diese Begeisterung anhält, ist natürlich wie immer so eine Sache. Waffeleisen sind zunächst auch täglich in Gebrauch…
Für einen Single- oder Minihaushalt ist der Instant Pot ein wenig too much, es sei denn, ihr seid Food-Blogger oder schlicht kochverrückt. Wenn eure Familie aber nach dem Arbeitstag auch noch lecker Essen auf den Tisch bekommen soll, ohne dass ihr stundenlang selbst Hand anlegen müsst, dann ist er eine wahre Wohltat.
Ob das alles nun nötig ist? Instagram braucht ja schließlich auch kein Mensch wirklich. Aber der Instant Pot passt hervorragend in die Zeit, hervorragend in die Zielgruppe und hält, was er verspricht. Und das macht ihn zu einer echten Erleichterung.
Habt ihr schon Erfahrungen und könnt eure Insta-Pötte weiterempfehlen? Dann hinterlasst uns gerne einen Kommentar!
Kommentare
Hanna 25. September 2017 um 17:19
Hallo,
ich besitze den DUO60 seit einigen Monaten und habe ich sehr häufig im Gebrauch. Anders, als oben beschrieben, ist der Deckel durchaus spülmaschinenfest – ich reinige ihn grundsätzlich so und er nimmt das klaglos hin.
Juliane 18. Dezember 2018 um 23:02
„Eigentlich haben wir die enorm geräumige 8 Liter-Variante (Duo 80) bei Amazon bestellt, jedoch die 6 Liter-Variante erhalten. Dennoch steht auf dem Topf Duo 80. Auch wir sind verwirrt.“
Da habt ihr euch nicht richtig informiert. Das ist schon richtig mit den 6L beim IP-DUO80. Euer Titel ist also falsch. Beim IP-DUO60 geht die Skala nur bis 4,5L. Da die Töpfe nur bis max. 2/3 gefüllt werden dürfen geht auch die Skala nicht weiter. Es werden also nie die 8L oder eben 6L Fassungsvermögen ausgeschöpft.
Gruß,
Juliane