Der DOSS SoundBox Bluetooth Lautsprecher im Test 2025
Ich bin ja immer ein wenig skeptisch, wenn mir ein Produkt irgendeinen Nebenaspekt der Gerätekategorie als Hauptverkaufsargument unterjubeln will. Das deutet eher darauf hin, dass es beim Rest eher Mittelmaß ist.
Inhaltsverzeichnis
Im Falle der DOSS SoundBox ist dieses Argument eine unheimlich schnuckelige Touch-Bedienung, die mich meinen guten alten iPod schmerzlich vermissen lässt. Sonst bietet dieser Lautsprecher zwar nur gutes Mittelmaß beim Sound, dafür aber eine hohe Funktionsvielfalt bei einem sehr angenehmen Preis von 34,99 Euro.
Die DOSS SoundBox liefert sich in etwa ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Anker SoundCore, der nur wegen seiner kompakteren Maß und einer extrem langen Akkulaufzeit für mich dennoch vorne liegt.
Der DOSS SoundBox Bluetooth Lautsprecher im Überblick
Irgendwie haben wir es mit Blau: Zumindest haben wir uns in der Farbauswahl der DOSS SoundBox mal wieder für diese Nuance entschieden. Schwarz, Rot und Silber gibt es zum gleichen Preis, also sollten optisch kaum Wünsche offen bleiben.
Bei der Form bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich den Look mag oder nicht. Die Box hat einen leichten Retro-Touch und ist wesentlich „boxiger“ als ihre anderen Kollegen. Das frisst zwar nicht mehr Platz im Grundriss, jedoch ist das Stück definitiv klobiger.
Sehr „boxig“, das Teil
Als erstes dürften euch beim Anschalten (über eine Taste auf der Rückseite) die beleuchteten Bedienfelder auf der Oberseite auffallen, die mit „Sensitive Touch Control“ betrieben werden. Das heißt, dass ihr nicht wie wild rumhacken, sondern einfach nur sanft berühren müsst. Das Drehpanel in der Mitte kommt einem Update des guten alten ClickWheel am iPod sehr nah und spricht stufenlos auf die Lautstärke an. Auch die anderen Panels reagieren ultrafix.
Auf der Rückseite sind die beiden Anschlüsse sowie ein Kartenslot zu finden – ohne Abdeckung. Dass die DOSS SoundBox trotzdem ein wenig wasserfest ist, verdankt er dem beiliegenden Beutel.
Die Anschlüsse sind alle auf der Rückseite untergebracht
Dabei handelt es sich allerdings um ein typisches Zugband-Säckchen, was im Endeffekt nur heißt, dass ihr bei einem plötzlichen Regenschauer genug Zeit habt, die Box sicher zu verstauen. Dicht ist er nicht, aber wenigstens wasserabweisend.
Bei Akkuleistung und Reichweite der Bluetooth-Verbindung nimmt sich der DOSS-Kandidat mit vielen anderen Produkten im Test, wie etwa der DKnight Big MagicBox, absolut nichts.
Bei den Soundkomponenten ist die Datenlage leider etwas dürftig. Wir wissen nur, dass hier zwei 6-Watt-Treiber am Start sind, was für niedlichen, aber nicht besonders kraftvollen Sound spricht.
Wenn wir uns dazu aber das Preisschild von gerade einmal 34,99 Euro bei Amazon anschauen, wüsste ich nicht, was gegen diese Box sprechen sollte. Denn die Pro- und Kontra-Liste ist für diese Preiskategorie hervorragend:
VORTEILE
- Hochwertige Verarbeitung
- Kompakt
- Retro-Touch
- Karten-Slot
- Wasserfeste Tasche
- Inklusive AUX-Kabel
- Freisprecheinrichtung
- Gute Steuerelemente, selbsterklärend und mit Touch
- Ausreichende Akkuleistung
NACHTEILE
- Relativ kleine Soundvoraussetzungen
Am wichtigsten ist mir bis hierhin, dass es für wenig Geld eine breite Kompatibilität und eine ausreichende Mobilität gibt. Zwar sind die Soundkomponenten etwas dünn, aber das ist zum Beispiel beim unmittelbaren (Preis-)Konkurrenzen Anker SoundCore auch kein bisschen anders.
Und wenn ich bedenke, dass es dafür noch Kabel, Tasche und Kartenslot obendrauf gibt, hat die DOSS SoundBox schon einmal mehr als einen Stein im Brett. Nur der Look und die Tatsache, dass ich diese Box nicht unter den Bildschirm stellen könnte, sprechen für mich eher dagegen. Für mich, wohlgemerkt.
Die Verbindung mit der DOSS SoundBox herstellen
An, dran, aus die Maus: Was gibt es zum Pairen schon noch zu sagen, schließlich weiß ich nach dem x-ten Test im Bluetooth Lautsprecher Test 2025 inzwischen sehr genau, dass die Verbindungsherstellung bei praktisch allen Geräten das geringste Problem ist.
Das Pairen läuft wie geschmiert
Die Verbindungsstabilität steht da schon auf einem anderen Blatt. Aber auch hier macht sich die DOSS SoundBox erfreulich gut. Nur leichtes Gewackel in der hintersten Küchenecke zeigt, dass die zehn Meter vor allem im Freien angedacht sind, aber für kleine Wohnungen reicht der Abstand dennoch aus.
Die DOSS SoundBox im Soundcheck
Wir haben jedem Bluetooth Lautsprecher Test ein Hörbeispiel für euch angefügt, so dass ihr euch ein Bild vom Klang machen könnt. Hier ist natürlich zu beachten, dass die Qualität sehr stark davon abhängt, wo ihr das Beispiel abspielt. Wir haben die Aufnahme draußen gemacht, daher hört man auch ein paar Umgebungsgeräusche.
Oben das Audio-Beispiel von der DOSS Box
Zwar sollte man nie vom Aussehen auf den Inhalt schließen, aber bei der DOSS SoundBox komme ich wirklich nicht umhin, folgenden Kommentar abzugeben: Sie klingt, wie sie aussieht.
Im Klartext heißt das, dass der Sound sehr nett und angenehm ist, aber eben auch nicht besonders herausragend oder einmalig. Obwohl der Klang allseitig aus dem Lautsprecher strömt, kommen doch „Kleine-Box“-Effekte zum Tragen und mit der Räumlichkeit ist es dementsprechend auch nicht weit her. Außerdem hört ihr sehr genau, ob ihr vor oder hinter der Box steht.
Dennoch mag ich den Klang, gerade die schönen, klaren Mitten und Höhen machen Spaß. Nimmt man den Lautsprecher in die Hand, merkt man auch, dass sich der kleine Kasten Mühe beim Bass gibt, nur kommt davon recht wenig am Ohr an. Zumindest verhindert das sanfte Grundwummern, dass der Sound zu schepperig oder quäkig wird.
Mit zunehmender Lautstärke wird der Song witzigerweise immer kleiner und hohler, bleibt aber stabil und verzerrungsfrei. Dafür ist der Klang im leisen Zustand angenehm rund und gefühlt sogar ein bisschen voller.
Der Sound ist okay, mehr aber auch nicht
Wollte man es fies sagen, wäre die DOSS SoundBox ein perfektes Küchenradio, das keinem auf die Nerven geht, wenn es am Frühstückstisch nuddelt. Aber zur Hauptbox oder für fette Party reicht es eben bei Weitem nicht. Doch das wäre bei 34,99 Euro sowieso recht viel verlangt.
Werfen wir dennoch einen Blick auf den Test mit der „Eargasm Explosion“-Equalizer-Einstellung für iTunes des Tumblr-Users thesecretsauce am Computer:
James Blake – „Limit To Your Love“
(Electro; Merkmal: Krasser, dominierender Basslauf)
- Ohne Equalizer: James Blake als Miniatur. Schöne Stimme und etwas kratziges Klavier, der Bass ist recht hübsch.
- Mit Equalizer: Scheppert schon zu Beginn. Die Höhen und Mitten sind für die Box zu viel, allerdings kommt der Bass super raus.
Vivaldi – „Der Frühling“
(Klassik; Merkmal: Besteht gefühlt nur aus Mitten und extremen Höhen)
- Ohne Equalizer: Hat ein volleres Bild als manch andere „kleine Box“, allerdings wird hier deutlich, dass dieser Lautsprecher die Höhen und Mitten etwas anders betont als andere Kandidaten.
- Mit Equalizer: Der gleiche Befund wie ohne, nur mit einer stärkeren Präsenz. Das hört sich insgesamt ganz gut an.
The Bates – „Billie Jean“
(„Pop“-Punk; Merkmal: Schlechtes Mastering, scheppernde Instrumente)
- Ohne Equalizer: Sehr große „Kleine-Box“-Effekte. Mag man nicht so recht.
- Mit Equalizer: Kann man nebenbei problemlos hören, auch wenn die Gitarren insgesamt fast vollständig geschliffen werden.
Hört in unserer Aufnahme des James Blake-Snippets selbst einmal nach, was ich für die DOSS SoundBox an Klangbefunden festhalte:
- Richtig toll ist, dass man das begrenzte Soundbild mit einem ordentlichen Equalizer wirklich noch verbessern kann.
- Gerade sehr höhen- und mittenlastige Songs zeigen sich hier von einer sehr schönen Soundseite, die ein wenig anders gestrickt scheint als bei üblichen günstigen Boxen.
- Sobald zu viele Sound-Layer ins Spiel kommen, muss die Box allerdings aufgeben und matscht alles nur noch zusammen.
- Der Bass ist zum Nebenbeihören vollkommen ausreichend.
- Insgesamt sind sich Anker SoundCore und DOSS SoundBox klangtechnisch unheimlich ähnlich – und damit eher ein Zweitlautsprecher für kleine Räume.
Fazit zur DOSS SoundBox
Der letzte Punkt im Soundcheck gilt im Grunde auch als Gesamtfazit für die DOSS SoundBox. Wenn ihr nicht zu viel erwartet und hauptsächlich eine Zweitbox sucht, dann finde ich diesen Kandidaten für schlappe 34,99 Euro absolut sein Geld wert.
VORTEILE
- Hochwertige Verarbeitung
- Kompakt
- Retro-Touch
- Karten-Slot
- Wasserfeste Tasche
- Inklusive AUX-Kabel
- Freisprecheinrichtung
- Gute Steuerelemente, selbsterklärend und mit Touch
- Ausreichende Akkuleistung
NACHTEILE
- Relativ kleine Soundvoraussetzungen
Zwar hat er weniger Akkulaufzeit als der SoundCore von Anker parat, bringt jedoch mehr brauchbaren Funktionsschnickschnack mit und mogelt sich sogar sehr gekonnt in die Outdoor-Ecke. Habt ihr nichts dagegen, ihn öfter an die Steckdose zu hängen, werdet ihr hiermit vielleicht sogar ein bisschen glücklicher als mit dem Anker-Konkurrenten.
Die Bedienung ist relativ einfach
Egal, ob über Bluetooth oder Kabel: Der Sound ist nur okay
Mir persönlich ist er dann doch zu klobig und ich bin gerade kein Freund von ständigem Laden. Doch auch dieses Fazit steht wieder unter dem Motto, das unumstößlich für unseren ausführlichen Bluetooth Lautsprecher Gesamttest 2025 gilt: Was mir gefällt, kann bei euch durchfallen. Was mir wichtig ist, kann euch völlig schnuppe sein.
Und darum ist die DOSS SoundBox auch ein Preis-Leistungs-Tipp und neben dem Anker SoundCore und dem ultragünstigen EasyAcc Mini auch einer der Gewinner in den unteren Preisrängen.
Wollt ihr auch eine Meinung loswerden? Dann hinterlasst uns gerne einen Kommentar.
Kommentare
Ralph 13. Oktober 2019 um 07:55
Es wäre toll wenn ihr den Sony XB22 einmal testen könntet, der hat mich im Geschäft positiv überrascht; mit dem Libratone Too konnte ich ihn leider nicht direkt vergleichen. Eure Testberichte sind super. Macht Spaß zu lesen und man versteht was die Geräte können und was nicht.
VG
Ralph