Meine Erfahrung mit dem WMF Kult X Brotbackautomat: Günstiges Brot, das auf die Ohren geht
WMF wäre nicht WMF, wenn sie nicht jedes Küchengerät zumindest mal versuchen würden zu bauen. Das gelingt ihnen häufig nur so mittelgut, Stichwort Standmixer-Test. Auch im Brotbackautomat-Test 2024 mischen die Württemberger mit und reihen sich im Mittelfeld ein.
Der WMF Kult X Brotbackautomat räumt immerhin den Award für das beste Single-Gerät ab, weil er hübsch kompakt ist. Mit unserem Testsieger von CalmDo und dem Zweitplatzierten von Rommelsbacher kann der Mini aber leider nur in einer Kategorie mithalten: beim Preis.
Inhaltsverzeichnis
Erster Eindruck des WMF Kult X: Schicker Knirps
Vielleicht liegts am Edelstahl, dass die drei Geräte von WMF, CalmDo und Rommelsbacher sich mehr oder weniger in derselben Preisklasse bewegen. Auf jeden Fall hatte ich beim Auspacken aller Edelstahl-Geräte direkt den Eindruck, dass sie ihren Preis wert sind.
Auch der WMF Kult X wirkt durch das hauseigene Cromargan hochwertig und elegant. Viel auffälliger sind aber seine kompakten Maße – der Edelstahl-Zwerg ist deutlich kleiner als seine Konkurrenten. Das ist praktisch für kleine Küchen, hat aber auch zur Folge, dass er sich nur für kleinere Portionen eignet.
So klein der Backautomat ist, so ausnehmend groß ist das Sichtfenster im Deckel. Gepaart mit der Backraumbeleuchtung, die der Kult X als einziger Testkandidat mitbringt, könnt ihr dem Mini-Bäcker beim Backen hervorragend über die Schulter schauen.
Auch das obligatorische Display ist großzügig und mittig im Bedienfeld platziert. Drumherum befinden sich die (fast) selbsterklärenden Knöpfe für die Auswahl der Programme, Steuerung von Bräunungsgrad und Brotgröße sowie Starten und Stoppen von Backvorgang oder Timer.
Bedienungsanleitung und Rezeptheft kommen getrennt daher. Beide sind wunderbar übersichtlich, ausführlich und leicht verständlich. Ansonsten beschränkt sich der Lieferumfang wie bei allen Geräten auf einen Messbecher und Messlöffel.
Rezept-Vielfalt: Der Blick fürs Wesentliche
Der WMF Kult X bringt ein separates Rezeptheft mit, anstatt den Rezepten ein Kapitel in der Bedienungsanleitung zu widmen. Ein Punkt für die Übersichtlichkeit. Die Rezeptauswahl bietet zwar keine großartigen Überraschungen, aber ich würde sie als solide bezeichnen.
Die wichtigsten Brotrezepte inklusive Brötchenteig, Vollkornbrot, Hefeteig und sogar Sauerteigbrot sind mit an Bord. Wie die anderen Geräte im Test beherrscht der WMF-Zwerg neben Brot auch Kuchen, Marmeladen und Pizzateig.
Handhabung des WMF Kult X: Pflegeleichter Schreihals
Die Bedienung des WMF Kult X ist fast selbsterklärend, die Bedienungsanleitung braucht ihr nur für die Programmauswahl. Habt ihr das richtige Programm für euer auserwähltes Rezept gefunden, müsst ihr es nur noch über die Prog-Taste ansteuern und mit den anderen Tasten Bräunung und Größe einstellen.
VORTEILE
- Besonders kompakt
- Günstiger Preis
- Geringste Temperaturentwicklung
- Backraumbeleuchtung
- Umfangreiche Rezepte
NACHTEILE
- Nur für kleine Brote geeignet
- Etwas laut
Das wichtigste Feature hat der Zwerg ebenfalls an Bord: einen Timer. Der dürfte erfreulicherweise bei den Herstellern von Brotbackautomaten als Standard gelten. In Kombination mit einer Warmhaltefunktion habt ihr so immer frisches, warmes Brot zur genau richtigen Zeit.
Beim WMF Kult X würde ich allerdings überdenken, ob und wann ich die Timer-Funktion nutze. Denn die kleine Brotbackmaschine ist so abenteuerlich laut, dass Krieg mit den Nachbarn droht. Den Bäcker um 5 Uhr morgens loslegen lassen, damit ihr um 8 Uhr gemütlich frühstücken könnt, ist da eher nicht drin. Vielleicht hat WMF den Timer ja eher als Weckfunktion angedacht?
Eines sticht bei dem Mini-Bäcker dann aber doch noch positiv hervor: Nach dem Backen flutscht mir das Brot aus der Backform nur so entgegen. Das weiß jeder zu schätzen, der schonmal Erfahrungen mit zerfleddertem Brot dank schlechter Beschichtung gemacht hat.
Sicherheit: Der Coolste von allen Brotbackautomaten
Auch in allen anderen Brotbackautomaten-Artikeln warne ich eindringlich vor der Verbrennungsgefahr bei sämtlichen Geräten. Auch eine (Kinder-) Sicherung des Deckels hat kein Hersteller zustande gebracht. Eine richtig gute Bewertung in Sachen Sicherheit gibt’s deshalb im gesamten Testfeld nicht.
Der WMF-Knirps schafft es aber wenigstens, die geringste Hitze zu entwickeln. Mit „nur“ 82,7 Grad Celsius am Sichtfenster bleibt er immerhin um gut 10 Grad cooler als das Gerät von Medion.
Trotzdem: Bei solchen Temperaturen ist Vorsicht geboten. Schade, weil besonders Kinder gerne backen – die solltet ihr während des Betriebes aber jedenfalls vom Gerät fernhalten.
Brot-Qualität: Klein, aber oho
Mit seinen kompakten Maßen backt der WMF Kult X Brotbackautomat wortwörtlich kleine Brötchen. Ihr könnt zwischen einer Größe von 450 Gramm oder 750 Gramm wählen. Das reicht vielleicht nicht für eine Großfamilie, aber das WMF-Gerät ist ja auch unser Single-Tipp.
Meinen Test mit der Aurora Saftiges Kornbrot Backmischung hat der Kult X genauso gut bewältigt wie seine Mitstreiter. Für das gelungene Brot hat der Knirps die Testküche 3 Stunden und 8 Minuten lang beschallt. Echt mal WMF, etwas leiser wäre okay. Aber das Brot schmeckt. Ah, Moment! Sagte ich genauso gut wie seine Mitstreiter? Ich vergaß den Panasonic Croustina: Kein Brot war so luftig, kross und lecker wie von diesem Modell!
Reinigung: Wer braucht schon eine Spülmaschine?
Auch in Sachen Reinigung fällt der WMF-Zwerg nicht aus dem Rahmen. Backform und Knethaken sind entnehmbar. Sie dürfen zwar nicht in die Spülmaschine, dank der hervorragenden Beschichtung ist das aber auch gar nicht nötig.
Bei der Reinigung zeigt sich allerdings der größte Nachteil der Cromargan-Oberfläche. Die Edelstahl-Legierung sieht nämlich nur schick aus, solange keine unhübschen Tapser darauf prangen. Gerade beim Backen, wo ihr tendenziell mehlige oder fettige Finger habt, bekommt die einst schick glänzende Oberfläche schnell einen Schmuddel-Look. Zusätzlich zu den Innenteilen müsst ihr das Gerät nach jeder Verwendung also auch außen zumindest feucht abwischen.
Fazit des WMF Kult X: Günstiger Zwerg mit lautem Organ
Der WMF Kult X Brotbackautomat kann irgendwie nix so richtig gut, total versagt hat er im Brotbackautomat-Test aber auch nicht. Er ist leicht zu bedienen, bringt alle wichtigen Funktionen und ein ordentliches Rezeptheft mit. Auch die Anleitung ist übersichtlich und verständlich gestaltet.
259,19 Euro
Was mich bei der Gesamtbewertung etwas dämpft ist die Tatsache, dass der Kult X genauso viel kostet wie unser zweitplatzierter Brotbackautomat. Das ist durchaus ein guter Preis, aber der Rommelsbacher Brotbackautomat hat dafür sogar noch ein separates Zutatenfach am Start. Etwas teurer aber dafür unser Brot-Champion ist hingegen der CalmDo Brotbackautomat mit seiner kreativen Programm-Auswahl.
Wenn ihr eine kleine Küche habt oder euren Brotbackautomaten nur hin und wieder verwenden wollt, ist der WMF Kult X dank seiner kompakten Maße dennoch die bessere Wahl. Und zu häufig solltet ihr den kleinen Schreihals ohnehin nicht verwenden – dem Haussegen zu Liebe.
Wäre der WMF Kult X Brotbackautomat etwas für euch, oder würdet ihr euch eher für ein anderes Gerät entscheiden? Wir freuen uns über eure Kommentare!
Kommentare
Dieter 19. Juni 2022 um 18:27
Wonach entscheide ich, welche Größe ich einstellen muss? An der Mehlmenge kann es nicht liegen.