Meine Erfahrung mit dem Tefal WM311D: Technisch sehr gut, geschmacklich schwach
Ich halte mein neues Waffeleisen in der Hand. Genau genommen, die Verpackung. Und die macht direkt Lust aufs Auspacken, denn vorne sind köstliche Waffeln mit frischen Früchten und einem Hauch von Puderzucker abgebildet. Auch andere Geräte in meinem Waffeleisen-Test 2024 haben schöne Cover, aber heute packt es mich besonders.
Inhaltsverzeichnis
Erster Eindruck vom Tefal WM311D: Klassisches Design
Das Tefal WM311D ist ein klassisches Doppel-Waffeleisen. Die Oberfläche ist hauptsächlich aus Edelstahl, nur die Scharniere und der Griff sind aus Plastik. Ich habe beim Cloer 1629 geschrieben, dass ich eine Schwarz-Silber-Kombination immer hochwertig finde. Hier ist das nicht der Fall.
Das Schwarz ist zu stumpf und sieht daher nicht ansprechend aus. Insgesamt wirkt das Waffeleisen bieder.
Mit 3,2 Kilogramm hat das Tefal ein normales Gewicht. Ihr könnt es ohne Probleme überall hinstellen, ohne dass der Tisch gleich zusammenbricht.
Dass der Griff aus Plastik ist, ist sinnvoll, sonst verbrennt ihr euch direkt die Finger. Ich verstehe allerdings noch nicht, warum im Griff eine Delle ist. Aus funktionaler Sicht ergibt das keinen Sinn.
Oberhalb des Griffes sind zwei Lampen angebracht, die euch Betrieb und Betriebstemperatur anzeigen. Unterhalb habt ihr einen Schieberegler, mit dem ihr die Temperatur des Eisens stufenlos einstellen könnt.
VORTEILE
- Gut verarbeitet
- Schnelle und einfache Reinigung
- Kurze Backzeit
- Temperaturregler
- Für große Gruppen geeignet
NACHTEILE
- Langes Aufheizen
- Waffeln haben wenig Geschmack
Beschaffenheit: Sicherer Stand
Das Tefal WM311D hat einen großen Sockel. Das ist auch notwendig, denn das Gerät bringt es immerhin auf eine Breite von 37 Zentimetern. Besonders gut gefällt mir die Kabelführung unterhalb des Eisens, die ein Wackeln verhindert.
Der Deckel lässt sich problemlos öffnen. Ober- und Unterteil des Waffeleisens sind perfekt aufeinander abgestimmt, es gibt kein Klacken oder Kratzen beim Öffnen. Ich hatte schon andere Eisen im Test (Clatronic WA 3607), bei denen der Deckel an der hinteren Kante immer auf die untere Platte geschlagen hat. Das ist hier kein Problem.
Ebenfalls angenehm finde ich, dass der Deckel kein Spiel hat. Er öffnet und schließt geradlinig. Das sind alles nur Kleinigkeiten, aber sie zeigen mir, ob die Entwickler sorgfältig gearbeitet haben.
Ich unterscheide Waffeleisen in normal und belgisch, das Tefal ist ein „normales” Waffeleisen. Die Rillen sind entsprechend nicht sehr tief und es gibt die klassische Aufteilung in fünf kleine Herzen.
Positiv fällt mir dabei noch auf, dass die Zacken leicht abgerundet sind. Vor allem für die Reinigung später ist das ein Pluspunkt, denn spitze Zacken können gerne mal das Reinigungstuch zerreißen.
Betrieb: Da passt viel Teig hinein
Bis zu diesem Punkt macht das Tefal WM311D einen guten Eindruck. Es ist optisch kein Kracher, erfüllt aber solide alle Anforderungen an ein gutes Waffeleisen. Das Wichtigste ist natürlich das Backen und der Geschmack, deshalb schalte ich das Tefal jetzt ein.
Aufheizen
Das Anschalten funktioniert von alleine, wenn ihr den Stecker einsteckt. Das Waffeleisen nimmt sofort den Betrieb auf, was ihr an der roten Lampe erkennt. Ihr müsst anschließend nur noch die gewünschte Hitze einstellen.
Ich entscheide mich wie immer für die höchste Stufe. So kann das Eisen nicht nur zeigen, was es kann. Auch die obligatorischen Reste aus der Produktion werden so verbrannt.
Diese Reste rieche ich kurze Zeit später. Der Gestank ist mittelstark. Das Krups FDD95D hat deutlich mehr gestunken. Angenehm ist es trotzdem nicht.
Nach 5 Minuten hat das Waffeleisen seine Temperatur erreicht, was ihr an der grünen Leuchte erkennt.
Befüllen
Meine übliche Testmenge sind zwei Esslöffel Waffelteig. Diese fülle ich auch hier ins Eisen. Der Teig verläuft sehr schön von alleine. Allerdings bleiben die äußeren Ränder der Herzen leer. Vielleicht wird das gleich noch besser, wenn ich den Deckel schließe und der den Teig mehr verteilt.
An der äußeren Kante der Platten ist eine kleine Erhöhung. Sie soll verhindern, dass ein Zuviel an Teig direkt aus dem Eisen ausläuft. Das wird in diesem Durchgang mit Sicherheit nicht passieren.
Backen
Der Deckel drückt den Teig noch einmal fester auf die Platte. Bei belgischen Waffeln ist das noch wichtiger, da dort deutlich mehr Teig vorhanden ist. Aber auch bei normalen Waffeln ist ein ordentlicher Druck von Vorteil, um ein schönes Muster zu erhalten.
Während des Backens treten keine Besonderheiten auf. Das ist positiv, denn es gibt weder überflüssigen Wasserdampf, heiße Wassertropfen, komische Gerüche oder ähnliches.
Nach nur 70 Sekunden ist das Ganze schon vorbei und die Waffeln sind fertig. Sie haben eine schöne, braune Farbe erreicht. Allerdings war es wirklich zu wenig Teig, denn die Waffeln haben Mini-Format. Sie lassen sich ohne Probleme von der Platte lösen, auch wenn sie an unterschiedlichen Platten festhängen.
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Reinigung: Außenseite nicht vergessen
Ich bin seit frühester Kindheit ein Fan von Waffeln. Ich habe aber schon damals immer dankend abgelehnt, wenn es um das Putzen ging. Die Waffeleisen früher waren irgendwie immer schwer zu reinigen. Das hat sich mittlerweile gewandelt, auch dank der Antihaft-Beschichtung.
Beim Tefal WM311D nehme ich einen feuchten Lappen und wische die Platten zweimal ab. Schon habe ich alle Reste beseitigt. Für das noch vorhandene Fett lege ich Küchenpapier zwischen die abgekühlten Platten und schließe diese. Bis zum nächsten Gebrauch haben sie dann alle Reste aufgesaugt.
Ihr könnt zum Putzen auch feuchtes Küchenpapier nehmen. Nur von chemischen Reinigern solltet ihr die Finger lassen, die können einen unangenehmen Geschmack erzeugen.
Da das Tefal außen hauptsächlich aus Edelstahl besteht, solltet ihr auch diesen regelmäßig abputzen. Sonst seht ihr sehr schnell eure Fingerabdrücke.
Waffeleisen-Messwerte: Flotte Backzeit
Zu jedem meiner Tests gehören Messwerte. Für den großen Waffeleisen-Test habe ich mein Thermometer und meine Stoppuhr hervorgeholt. Dabei habe ich mir angesehen, wie viel Zeit das Waffeleisen zum Aufheizen und zum Backen der Waffel benötigt.
Zusätzlich habe ich die Temperatur nach dem Aufheizen gemessen und die Temperatur, wenn das Eisen nach dem Aufheizen 30 Sekunden offen stand. Das ist ungefähr die Zeit, die ich zum Befüllen benötige.
Zeit zum Aufheizen (in min) | Zeit zum Backen (in min) | Temperatur nach dem Aufheizen (in °C) | Temperatur nach 30 Sek. mit offenem Deckel (in °C) |
---|---|---|---|
5:00 | 1:10 | 210 | 180 |
Das Tefal benötigt 5 Minuten zum Aufheizen. Das ist der zweitschlechteste Wert im Test. Mein erster Gedanke war, dass hier zwei Platten erhitzt werden müssen und es deshalb länger dauert. Dieses Argument funktioniert aber nicht, denn das Domo DO9047W hat beispielsweise auch zwei Platten und ist schon nach 2 Minuten und 15 Sekunden heiß.
Die vom Tefal erreichte Temperatur (210 Grad Celsius) ist top, noch besser gefällt mir allerdings die Temperatur nach dem Befüllen. Eine gute Waffel entsteht bei 180 bis 200 Grad Celsius. Das Tefal bietet 180 Grad an, die nach dem Schließen wieder mehr werden. Das ist eine sehr gute Ausgangsposition.
Eine Minute und 10 Sekunden für zwei Waffeln sind eine super Zeit. Mit einer solchen Geschwindigkeit könnt ihr problemlos auch größere Kaffee-Runden versorgen.
Wertung: Top-Handhabung
Ich bewerte die Waffeleisen in meinem Test auf zwei Arten. Zuerst beschreibe ich mit einer Prozentzahl, wie zufrieden ich mit der getesteten Eigenschaft bin. Dann vergebe ich eine Note zu dieser Zahl.
Geschmack
Im Punkt Geschmack bewerte ich nicht nur den reinen Geschmack, sondern sehe mir auch die Konsistenz der Waffeln an. Diese ist beim Tefal WM311D nicht gut, die Waffel hängt durch. Überraschenderweise ist sie trotzdem knusprig. Labbrig und knusprig ist eine Kombination, die mir im Test bisher noch nicht begegnet ist.
Der Geschmack lässt zu wünschen übrig. Ich verwende für alle meine Tests dasselbe Waffelteig-Rezept einer Freundin und bin jedes Mal wieder erstaunt, wie unterschiedlich das Ergebnis schmeckt. Beim Tefal ist der Geschmack neutral. Es schmeckt nach Waffel, aber die einzelnen Komponenten des Teigs kann ich nicht erkennen.
- Deshalb gibt es hier nur ein „Ausreichend” mit 60 Prozent von mir.
Handhabung
Tefal macht es euch als Benutzer beim WM311D sehr einfach. Mehr als den einen Regler braucht ihr nicht, um das Eisen zu bedienen. Der Deckel steht nach dem Öffnen sicher und ihr könnt die Platte mit Teig füllen, ohne Angst, von ihm erschlagen zu werden. Es gibt keinen heißen Wasserdampf und keine sonstigen schlechten Angewohnheiten.
- Dafür gebe ich ein „Sehr Gut” mit 90 Prozent.
Zeit
Die Backzeit des Tefal ist hervorragend für den Einfall der gesamten Großfamilie am Sonntag-Nachmittag. Im Minutentakt produziert ihr Zweier-Packungen an Waffeln, da wird selbst der hungrige Onkel satt.
Das Aufheizen dauert dafür lange. Ich heize das Eisen aber immer auf, bevor die Gäste den größten Hunger bekommen, deshalb zählt dieser Teil der Zeit-Bewertung für mich weniger.
- Insgesamt ergibt sich ein „Gut” (80 Prozent).
Reinigung
Die Reinigung geht einfach und schnell. Mit einem feuchten Lappen wischt ihr außen und innen ab und fertig ist die Sache. Bitte zuerst außen, sonst tragt ihr das Fett von innen nach außen.
- So viel Einfachheit wird mit einem „Sehr Gut” (90 Prozent) belohnt .
Fazit: Gutes Ergebnis, aber zu teuer
68,35 Euro
Das Tefal WM311D hat viele Vor-, aber auch einige Nachteile (die Kurzübersicht findet ihr ganz am Ende):
- Es ist sehr gut verarbeitet und einfach zu bedienen. Mit dem Regler könnt ihr selber die Temperatur bestimmen.
- Das Aufheizen dauert mit 5 Minuten relativ lange, dafür ist das Backen mit 1 Minute und 10 Sekunden sehr schnell.
- Die Reinigung ist wie das Verlängern des Parkscheins. Geht schnell, muss aber gemacht werden. Mit einem feuchten Lappen seid ihr nach spätestens 2 Minuten durch mit dem Thema.
- Die Optik des Tefal ist schlicht gehalten. Das könnt ihr gut oder schlecht finden. Wer sein Waffeleisen immer in der Küche stehen hat, der sollte eher zum GOURMETmaxx greifen. Das ist in Rot sehr auffällig.
- Was mich aber wirklich stört, ist der Geschmack der fertigen Waffel. Dieser ist fast nicht vorhanden. Ich schmecke schon, dass ich eine Waffel esse, aber die einzelnen Nuancen kommen nicht heraus. Das klappt beim Domo DO9047W besser.
- Das Tefal WM311D ist ein gutes Gerät, wenn ihr für große Gruppen backt.
Alles in allem ist es solide, aber nicht herausragend. Für einen Preis zwischen 60 und 90 Euro (je nach Anbieter) bekommt ihr aber deutlich bessere Waffeleisen.
VORTEILE
- Gut verarbeitet
- Schnelle und einfache Reinigung
- Kurze Backzeit
- Temperaturregler
- Für große Gruppen geeignet
NACHTEILE
- Langes Aufheizen
- Waffeln haben wenig Geschmack
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