Meine Erfahrung mit dem Severin WA 2103 Waffeleisen: Das war nix
Die Auswahl an Waffeleisen in meinem großen Waffeleisen-Test 2025 ist breit gefächert. Ich habe Einzel- und Doppel-Eisen in der Auswahl, ebenso wie normale und belgische Waffeleisen. Heute steht ein normales Einfach-Eisen vor mir: das Severin WA 2103.
Inhaltsverzeichnis
Mit den Modellen 1621 und 1629 aus dem Hause Cloer hat es sehr starke Konkurrenz. Ich bin gespannt, wie es sich im Vergleich schlägt.
Erster Eindruck vom Severin WA 2103
Ganz schön massig für ein Waffeleisen mit nur einer Platte.
Am Severin WA 2103 ist deutlich mehr dran als an anderen Eisen – vor allem Kunststoff. Das zieht meine Laune schon zu Beginn des Tests direkt in den Keller. Ich mag kein Plastik. Es ist umweltschädlich und kann den Geschmack von Lebensmitteln negativ beeinflussen. Das Severin ist von außen komplett aus Plastik, bis auf einen kleinen Kreis am Oberteil.
Ziemlich viel Plastik ...
Auf der Oberseite findet ihr zwei Lampen, eine als Betriebsanzeige, die andere für die Temperatur. Die Temperatur könnt ihr über den Drehregler am Griff stufenlos verstellen.
Mit 1,6 Kilogramm ist es für seine Größe noch leicht, wohl auch ein Resultat der verwendeten Materialien.
Das Severin WA 2103 kostet auf Amazon zwischen 23 und 35 Euro, abhängig vom Anbieter.
VORTEILE
- Aufheizen geht schnell
NACHTEILE
- Deckel wackelt
- Heißer Wasserdampf
- Waffel hat wenig Geschmack
- Labbrige Waffeln
- Reinigung umständlich
Beschaffenheit: Wackelige Angelegenheit
Um die Verarbeitung zu testen, nehme ich das Waffeleisen in die Hand und bemerke gleich den wackeligen Deckel. Dieser hat gut einen halben Zentimeter Spiel zu beiden Seiten.
Es ist nicht das erste Mal im Test, dass mir ein solcher Wackeldeckel begegnet. Auch das GOURMETmaxx und das Krups FDD95D haben mit diesem Problem zu kämpfen. Ich verstehe nicht, wie so etwas passieren kann. Die Entwickler müssen in ihren Tests doch merken, wenn der Deckel wackelt. Wackelige Teile erzeugen beim Kunden sofort ein Gefühl von mangelnder Qualität, das sollten sie möglichst schnell beheben.
Im Betrieb ist ein Waffeleisen nur wenig Dynamik ausgesetzt. Trotzdem möchte ich wissen, dass mein Gerät sicher steht, wenn es 200 Grad Celsius heiß ist.
Die Herzen erwarten ihre Füllung
Nachdem ich von der bisherigen Verarbeitung enttäuscht bin, sehe ich mir das Innere genauer an. Hier macht das Severin WA 2103 einen guten Eindruck. Solides Metall in einer schönen 5-Herz-Form. So lobe ich mir das. Die Rillen sind etwas tiefer als bei anderen Waffeleisen, wie zum Beispiel dem Cloer 1621. Sie sind aber noch nicht tief genug, um als belgisches Waffeleisen durchzugehen.
Die einzelnen Zacken in den Herzen sind sehr spitz, spitzer als bei der Konkurrenz auf jeden Fall. Auf der einen Seite bekommt ihr so ein schönes Muster in die Waffel. Auf der anderen Seite kann euch dort schnell der Putzlappen kaputt gehen.
Die hübsche Verpackung stimmte mich zu Anfang noch hoffnungsvoll
Betrieb
Nach diesem ersten unterdurchschnittlichen Eindruck bin ich gespannt, wie sich das Severin in der Praxis schlägt. Ich sehe gerne über die eine oder andere Macke hinweg, wenn mich die Waffel später umhaut.
Aufheizen
Stecker rein und schon legt das Gerät los. Ihr könnt jetzt über den Regler die Temperatur einstellen. Ich gebe wie immer Vollgas, damit ich gleich die maximale Temperatur ermitteln kann.
Ihr könnt die Temperatur stufenlos verstellen
Die beiden Lampen zeigen auch den Betrieb an
Vor dem Messen kommt aber noch das Riechen. Wie immer bei neuen Eisen müssen die Reste der Produktion ausgebrannt werden. Hört sich martialisch an, riecht auch so. Wobei das Severin noch im Rahmen liegt. Das {Krups FDD95D} hat mich deutlich mehr eingenebelt.
Nach zweieinhalb Minuten erreicht das Eisen seine Temperatur und ich kann mit dem Befüllen beginnen.
Befüllen
Der Deckel des Severin ist verhältnismäßig schwer, was mir bei der schlechten Verarbeitung Sorge bereitet. Ich möchte das 200-Grad-heiße Eisen gleich nicht auf meiner Hand haben, weil es von alleine zufällt. Die Sorge ist allerdings unbegründet, denn im geöffneten Zustand steht der Deckel sicher.
Der Teig verteilt sich gut im Waffeleisen
Die zwei Esslöffel Teig verlaufen von alleine. Solltet ihr zu viel Teig nehmen, hat Severin zwei Sicherungen eingebaut. Die Umrandung der Herzen ist etwas höher als bei anderen Waffeleisen und fängt den Teig auf. Zudem gibt es eine weitere Kante am äußeren Ende der Platte. Diese hält das Zuviel an Teig noch einmal zurück.
Backen
Durch das Gewicht des Deckels wird der Teig schön verteilt. Außerdem wird er so in die Form gepresst, was für ein hübsches Muster und eine schöne Bräune sorgt.
Ich kontrolliere die Waffel immer zwischendurch während des Backvorgangs. So sehe ich, wann sie braun und fertig ist. So auch beim Severin WA 2103.
Hätte ich das mal besser nicht gemacht, denn meine Hand wird beim Öffnen des Waffeleisens von einer Wolke aus Wasserdampf begrüßt. Mannhaft verbeiße ich mir den Schmerzensschrei.
Angefressen bin ich trotzdem. Wenn nicht ich, sondern ein Kind das Eisen öffnet, kann es sich ernsthaft verbrennen.
Das Wasser tropft auf den Tisch
Der Wasserdampf hält sich nicht lange, sondern wird wieder zu Wasser. Dieses tropft dann am Griff entlang auf den Tisch.
Nach so vielen negativen Erlebnissen bin ich froh, als die Waffel nach zweieinhalb Minuten fertig ist. Sie lässt sich dank der Antihaft-Beschichtung ohne Probleme aus dem Eisen lösen. Dabei gibt es auch keine weiteren unangenehmen Überraschungen.
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Die fertige Waffel hat eine schöne Farbe
Reinigung: Eisen zeigt Zähne
Fertig gebacken, auf zum Putzen.
Das Reinigen von Waffeleisen zählt zu den einfacheren Übungen in der Küche. Ihr habt dabei zwei Möglichkeiten. Entweder ihr wischt das Eisen mit einem feuchten Lappen aus oder mit einem Küchenpapier. Ich bevorzuge den Lappen, denn er ist robuster gegen die teilweise spitzen Zacken.
Lasst die Finger von chemischen Reinigern. Einige können die Beschichtung angreifen. Die meisten werden aber zumindest einen unangenehmen Geschmack bei der nächsten Waffel hinterlassen.
Für das restliche Fett legt ihr einfach trockenes Küchenpapier zwischen die abgekühlten Platten. Das saugt den Rest bis zum nächsten Backen auf.
Diese Zacken sind zu spitz für meinen Putzlappen
Beim Severin WA 2103 geht das Putzen im Prinzip einfach. Meine Befürchtung vom Anfang bewahrheitet sich aber: Die Zacken sind zu spitz für meinen Lappen. Nachdem ich zweimal durchgewischt habe, finde ich überall kleine grüne Stückchen im Eisen. Diese muss ich dann aufwendig mit der Hand raussuchen. Ich könnte natürlich das Eisen auch einfach unter fließendes Wasser halten. Davon rate ich euch aber ausdrücklich ab, hier sind schließlich elektronische Teile verbaut. Bleibt also nur das händische Picken.
Messwerte
Zu jedem meiner Tests gehören Messwerte. Für den großen Waffeleisen-Test habe ich mein Thermometer und meine Stoppuhr hervorgeholt. Dabei habe ich mir angesehen, wieviel Zeit das Waffeleisen zum Aufheizen und zum Backen der Waffel benötigt.
Zusätzlich habe ich die Temperatur nach dem Aufheizen gemessen und die Temperatur, wenn das Eisen nach dem Aufheizen 30 Sekunden offen stand. Das ist ungefähr die Zeit, die ich zum Befüllen benötige.
Zeit zum Aufheizen (in min) | Zeit zum Backen (in min) | Temperatur nach dem Aufheizen (in °C) | Temperatur nach 30 Sek. mit offenem Deckel (in °C) |
---|---|---|---|
2:30 | 2:30 | 172 | 140 |
Die Zeit bis zum Aufheizen zählt zu den besten im Test. Nur das Domo DO9047W ist noch schneller. Mit einem Blick zur Temperatur seht ihr aber auch, warum das so ist. Das Eisen wird nicht richtig heiß.
172 Grad Celsius sind zu wenig für eine wirklich gute Waffel, denn diese benötigt zwischen 180 und 200 Grad. Dass die Temperatur nach dem Befüllen auf 140 Grad Celsius abfällt, ist dem auch nicht zuträglich.
Die ebenfalls zweieinhalb Minuten für das Backen der Waffel sind guter Durchschnitt. Es gibt deutlich schnellere Waffeleisen (Cloer 1621, Cloer 1629), aber auch deutlich langsamere (GOURMETmaxx).
Wertung
Ich bewerte die Waffeleisen in meinem Test auf zwei Arten. Zuerst beschreibe ich mit einer Prozentzahl, wie zufrieden ich mit der getesteten Eigenschaft bin. Dann vergebe ich eine Note zu dieser Zahl.
Geschmack
Zu einem guten Geschmack gehört für mich ein guter Biss. Deshalb bewerte ich in diesem Punkt auch die Konsistenz der Waffel. Und da kommen wir gleich zum Problem, denn diese ist nicht gut. Die Waffel hängt durch und ist insgesamt ziemlich labbrig. Ich habe mehrere Waffeln gebacken, um diesem Problem Herr zu werden.
Die Waffeln wurden mit längerer Backzeit zwar fester, aber auch deutlich trockener. Ihr müsst euch also entscheiden: Knusprig und trocken oder labbrig und saftig.
Wo ihr euch nicht entscheiden müsst, ist der Geschmack. Dieser ist neutral. Hört sich vielleicht komisch an, der Geschmack wird ja maßgeblich vom Teig bestimmt. Dachte ich auch bis zu diesem Test. Dann habe ich festgestellt, dass der Geschmack auch stark vom Waffeleisen abhängt.
- Das Severin WA 2103 kann mich da nicht überzeugen und ich gebe ihm ein „Ausreichend” mit 55 Prozent.
Handhabung
Der Deckel wackelt. Das Waffeleisen steht unsicher auf dem Kabel. Ich verbrenne mir die Hand beim Öffnen. Der Wasserdampf tropft auf meinen Tisch. Das einzige, was das Waffeleisen vor dem kompletten Absturz bewahrt, ist die einfache Handhabung.
- Trotzdem gibt es ein „Mangelhaft” mit 45 Prozent.
Zeit
Es gibt bessere und schlechtere Waffeleisen im Test, aber das Severin sticht positiv heraus.
- Die Aufheiz- und Backzeiten des Severin WA 2103 finde ich „Gut” (75 Prozent).
Reinigung
Das Putzen des Severin geht an sich schnell. Das Eisen zerfetzt allerdings mein Tuch, so dass ich den Putzlappen wegputzen muss. Das klingt nicht nur komisch, es ist auch nervig.
- Deshalb gebe ich hier ein „Ausreichend” mit 60 Prozent.
Fazit zum Severin WA 2103: Unterdurchschnittlich
Das war dann der berühmte Satz mit X.
Kein schlechtes, aber auch kein besonders aufregendes Waffeleisen: das Severin WA 2103
32,88 Euro
Das Severin WA 2103 hat den Standard für diesen Test direkt nach dem Auspacken gesetzt – und konsequent gehalten. Leider ist dieser Standard deutlich unter dem Durchschnitt.
Der erste Eindruck war der wackelige Deckel, der mittlere Eindruck der heiße Wasserdampf, der letzte Eindruck die geschmacklose Waffel.
Da bleibt nicht mehr viel Platz für positive Erkenntnisse. Es gab sie trotzdem:
- Das Severin ist sehr leicht zu bedienen und heizt schnell auf.
- Auch das Backen der Waffel liegt im Rahmen.
Wenn ihr allerdings größere Gruppen zu Besuch habt, wird es mit der einen Platte schnell knapp mit Waffel-Nachschub. Da solltet ihr lieber auf ein Doppel-Waffeleisen wie das Tefal WM311D zurückgreifen.
Auch im Bereich der Waffeleisen mit nur einer Platte gibt es deutlich bessere Alternativen. Ich empfehle, euch das Cloer 1621 oder das Cloer 1629 genauer anzusehen, bevor ihr das Severin kauft. Dort bekommt ihr höhere Qualität und viel bessere Waffeln zu einem vergleichbaren Preis.
VORTEILE
- Aufheizen geht schnell
NACHTEILE
- Deckel wackelt
- Heißer Wasserdampf
- Waffel hat wenig Geschmack
- Labbrige Waffeln
- Reinigung umständlich
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