Meine Erfahrung mit dem Cloer 1629: Ein sehr gutes Waffeleisen
Silber und schwarz hat für mich immer etwas Luxuriöses. Die Kombination dieser Farben drückt in meinen Augen Eleganz und Stil aus. Achtet mal auf die Werbung der Edelmarken, da wird die Kombination häufig verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Vor mir steht allerdings kein Bentley, sondern ein Waffeleisen. Ein normales Waffeleisen mit nur einer Platte. Das hat mit Luxus wirklich nicht viel zu tun. Aber es ist schwarz-silber, das hebt schon mal die Stimmung.
Der Cloer Waffelautomat 1629 ist ein klassisches Waffeleisen und gehört zu den einfachen Geräten in meinem Waffeleisen-Test 2024. Ich sehe mir für euch genau an, wo es seine Stärken und Schwächen hat und wie es im Test insgesamt abschneidet.
Erster Eindruck: Klassische Optik
Auf der Verpackung ist ein kleines Waffel-Herz abgebildet. Das versüßt mir direkt den Einstieg in den Test. Die aus mehreren kleinen Herzen zusammengesetzten Waffeln sind einfach der Klassiker und eine Erinnerung an meine Kindheit. Okay, auch jetzt esse ich noch viele davon.
Beim Auspacken fällt mir direkt das geringe Gewicht des Cloer 1629 auf. Nur 1,3 Kilogramm bringt das Gerät auf die Waage. Die Kilozahl ist für mich kein starkes Kriterium, ich will das Eisen ja nicht mit auf Bergwanderung nehmen. Trotzdem kann ich aus ihr schon Rückschlüsse auf das verbaute Material ziehen. Ein geringes Gewicht bedeutet häufig einen hohen Anteil an Plastik.
Dieser Verdacht bestätigt sich beim Cloer schnell. Die Oberfläche ist aus Kunststoff gefertigt. Ich bin kein Fan davon, denn Kunststoff ist nur schwer recyclebar und damit schlecht für die Umwelt. Außerdem kann er den Geschmack beeinträchtigen.
Auf der anderen Seite muss ich aber auch sagen, dass ich für rund 30 Euro kein Waffeleisen komplett aus Metall erwarten kann.
Wenn früher von Waffeln backen die Rede war, hatte ich so ein klassisches Waffeleisen wie das Cloer 1629 im Kopf. „Früher” bezeichnet hier übrigens den Zeitraum, bevor ich belgische Waffeln entdeckt habe. Wenn jetzt von Waffeln backen die Rede ist, sehe ich die schweren Profigeräte vor mir. Aber ich schweife ab.
VORTEILE
- Schnelles Aufheizen
- Schnelles Backen
- Tolles Waffel-Aroma
- Einfache Reinigung
- Günstiger Preis
NACHTEILE
- Nur eine Waffelplatte
Beschaffenheit: Stecker mit Zusatzfunktion
Das Cloer 1629 ist eng verwandt mit dem Cloer 1621, das ich bereits getestet habe. Daher weiß ich jetzt auch, dass der Stecker das Waffeleisen verschließt. Beim 1621 war ich von einem kaputten Gerät ausgegangen, das weiß ich jetzt besser.
Direkt neben dem Griff des Waffeleisens sind zwei kleine Löcher, in denen der Stecker Platz findet. So bleibt das Gerät beim Transport geschlossen und das Kabel ist auch sicher verstaut. Win-Win-Situation sagt man im Marketing-Sprech wohl dazu.
Im Inneren des Cloer 1629 sieht es gut aus. Die Platte hat eine Antihaft-Beschichtung und normal tiefe Rillen. Das ist vor allem für die Reinigung später angenehm.
Beim Öffnen der Geräte in meinem Waffeleisen-Test habe ich immer auf den Deckel geachtet. Mich interessierte dabei, ob er leicht umkippt. Wenn ich gerade die Finger im Eisen habe und von oben fällt eine 200-Grad-heiße Metallplatte darauf, könnte es weh tun. Der Deckel des Cloer steht aber fest in seiner Position.
Er bringt das Waffeleisen auch nicht aus dem Gleichgewicht, wie es zum Beispiel beim GOURMETmaxx der Fall ist. Bei dem geringen Gewicht des Deckels ist das aber auch nicht verwunderlich.
Eigentlich gefallen mir dicke und schwere Deckel lieber, denn sie pressen den Teig schön an und geben so noch mal Form und Bräunungsgrad. Beim Cloer ist dieser Punkt aber zu vernachlässigen, weil die Waffel sehr dünn ist und daher nicht gebändigt werden muss.
Die Verarbeitung des Cloer 1629 gefällt mir gut. Es stehen keine Teile ab, scharfe oder spitze Kanten suche ich vergeblich. Das Öffnen geht einfach, da die Scharniere gut eingestellt sind.
Betrieb: Simpel und gut
Die erste Prüfung hat das Cloer-Waffeleisen gut gemeistert. Es hat keine überzähligen Teile oder Funktionen und ist sauber verarbeitet. Kommen wir zum zweiten Teil, dem Praxistest.
Aufheizen
Zum Aufheizen habt ihr sechs Stufen zur Auswahl, die ihr über den Drehregler an der Oberseite einstellen könnt. Ich drehe das Eisen beim ersten Mal direkt auf Maximum, damit es einmal durchbrennen kann.
Wo viel Plastik ist, da ist auch viel Geruch. So meine bisherige Erfahrung. Aus dem Cloer 1629 kommt in diesem Fall aber nichts. Um mir das Innenleben unter Betrieb anzusehen, öffne ich den Deckel. Da schlägt er mit entgegen, der Produktionsgeruch. Er hatte sich im Eisen versteckt. Wie immer, wenn man lange nicht lüftet, hat sich da ganz schön was angestaut. Entsprechend stinkt jetzt meine Küche.
Knapp 3 Minuten benötigt das Cloer 1629 zum Aufheizen. Den fertigen Zustand zeigt euch die rote Lampe an der Oberseite an.
Befüllen
Ich nehme wie üblich zwei Esslöffel Teig für meinen Test. Der Teig verteilt sich über die Platte und füllt die einzelnen Herzen aus. Die Menge passt gut für dieses Eisen. Solltet ihr zu viel Teig verwenden, gibt es an der äußeren Kante der Platte eine Auffang-Rille. Sie soll verhindern, dass der überschüssige Teig direkt aus dem Waffeleisen fließt.
Das ist eine nette Idee. Ich bin allerdings skeptisch, ob die kleine Rille wirklich viel Teig aufhalten kann.
Backen
Der Deckel ist nicht schwer, liegt aber fest auf dem Teig auf und drückt diesen in die Herzform. So sollte sich die Waffel gleich gut teilen lassen. Aber wer teilt schon eine Waffel?
Nach dem Geruchserlebnis bin ich skeptisch ob der ersten Waffel. Meine Skepsis erweist sich allerdings als überflüssig, denn das Backen läuft ohne weitere negative Gerüche ab. Im Gegenteil, ein sehr angenehmer Duft nach frischen Waffeln stellt sich ein.
Das Cloer 1629 riecht nicht und tropft auch nicht. Einige Waffeleisen, wie das Clatronic WA 3607, bilden Wasserdampf, der dann in Tropfenform auf der Tischplatte landet. Nicht so dieses Eisen. Es gibt weder Dampf noch Tropfen, was ich positiv bewerte.
Das ganze Back-Experiment dauert nur eine Minute, dann ist die Waffel fertig. Ihr könnt sie mit einem Holz- oder Kunststoff-Stiel einfach aus dem Eisen heben. Dabei behält sie ihre Form bei und hängt nicht wie ein Wischmopp durch.
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Reinigung: Der Lappen hat nicht überlebt
Bisher war dieser Test simpel. Die Bedienung ist einfach und das Gerät macht ohne Umschweife, was ich möchte.
Das setzt sich auch beim Reinigen fort. Ich nehme diesmal einen feuchten Lappen zum Putzen, ihr könnt aber auch ein Küchenpapier nutzen. Lasst die Finger aber von chemischen Reinigern, die schmeckt ihr sonst in der nächsten Waffel. Mit dem Lappen wische ich das Gerät zweimal durch und habe so alle Reste entfernt.
Leider lasse ich einen Teil des Lappens im Eisen zurück, denn die Spitzen fordern ihren Tribut. Die Fäden muss ich dann von Hand entfernen.
Für das eventuell noch vorhandene Fett lege ich zwei Stück trockenes Küchenpapier zwischen die kalten Waffelplatten. Diese saugen das Fett bis zur nächsten Nutzung auf.
Messwerte des Cloer 1629: Beeindruckend
Zu jedem meiner Tests gehören Messwerte. Für den großen Waffeleisen-Test habe ich mein Thermometer und meine Stoppuhr hervorgeholt. Dabei habe ich mir angesehen, wieviel Zeit das Waffeleisen zum Aufheizen und zum Backen der Waffel benötigt.
Zusätzlich habe ich die Temperatur nach dem Aufheizen gemessen und die Temperatur, wenn das Eisen nach dem Aufheizen 30 Sekunden offen stand. Das ist ungefähr die Zeit, die ich zum Befüllen benötige.
Zeit zum Aufheizen (in min) | Zeit zum Backen (in min) | Temperatur nach dem Aufheizen (in °C) | Temperatur nach 30 Sek. mit offenem Deckel (in °C) |
---|---|---|---|
2:50 | 1:00 | 220 | 140 |
Bis auf den letzten Wert sind alle sehr gut.
Knapp 3 Minuten benötigt das Cloer zum Aufheizen. Der gute Wert kommt zustande, da hier nur eine Platte mit wenig Metall erhitzt werden muss. Bei dem Tefal WM311D sieht es beispielsweise ganz anders aus.
220 Grad Celsius sind ein super Wert. Nur das Krups FDD95D kann noch zehn Grad mehr bieten. Diese Hitze kann das Cloer allerdings nicht halten, denn schon nach 30 Sekunden bei geöffnetem Deckel verliert es 80 Grad Celsius.
Zum Glück heizt es sich bei geschlossenem Deckel schnell wieder auf, denn eine gute Waffel benötigt zwischen 180 und 200 Grad Celsius Temperatur im Eisen.
Wertung: Lecker und einfach zu handhaben
Ich bewerte die Waffeleisen in meinem Test auf zwei Arten. Zuerst beschreibe ich mit einer Prozentzahl, wie zufrieden ich mit der getesteten Eigenschaft bin. Dann vergebe ich eine Note zu dieser Zahl.
Geschmack
Konsistenz und Aroma sind hier die Zauberworte. Beide sind beim Cloer 1629 herausragend. Die Waffel ist außen knusprig und in der Mitte weich.
- Das gibt für mich ein „Sehr gut” mit 90 Prozent.
Handhabung
Die Kombination aus einfachster Handhabung und sehr guten Ergebnissen macht beim Cloer 1629 den Unterschied aus.
- Der Hersteller hat sich auf das Wesentliche konzentriert und das „Exzellent” umgesetzt (95 Prozent).
Zeit
Zweitschnellstes Ergebnis beim Aufheizen, schnellste Zeit beim Backen.
- Da gibt es nur eine passende Wertung: „Exzellent” mit 95 Prozent Zufriedenheit.
Reinigung
Die Reinigung des Cloer 1629 ist einfach. Deckel auf, auswischen und fertig. Abzüge gibt es, weil die Zacken kleine Teile aus meinem Spültuch reißen.
- Es reicht aber noch für ein „Sehr gut” mit 90 Prozent.
Fazit zum Cloer 1629: Testsieger-Potenzial
Einfach gut. Dieses Fazit ziehe ich zum Cloer 1629. Dabei ist „einfach gut” doppeldeutig gemeint. Denn das Waffeleisen ist einfach gut und einfach gut.
34,99 Euro
Cloer verzichtet auf alles Überflüssige und konzentriert sich lieber darauf, das Vorhandene sehr gut zu machen. Das gelingt mit dem 1629.
- Die Verarbeitung ist spitze, auch wenn viel Kunststoff verbaut wurde.
- Der Deckel schließt sicher und wackelt nicht, wie bei einigen anderen Geräten (GOURMETmaxx, Krups FDD95D) im Test.
- Der Geschmack der fertigen Waffel ist super. Ich schmecke die einzelnen Komponenten gut heraus. Zudem ist die Waffel knusprig und nicht so labbrig wie viele andere dünne Waffeln.
Wenn ihr für eine große Gruppe Waffeln backt, müsst ihr euch allerdings sputen, denn das 1629 hat nur eine Platte. Bei einer Minute Backzeit pro Waffel könnt ihr trotzdem schnell liefern.
Zu meinem Fazit gehören immer auch Alternativen. Hier fällt es mir aber schwer, ein anderes Waffeleisen zu empfehlen. Höchstens das baugleiche Cloer 1621 kann noch mithalten.
Also spare ich mir den unnötigen Aufwand und gebe direkt eine Kaufempfehlung für den Cloer Waffelautomat 1629 ab.
VORTEILE
- Schnelles Aufheizen
- Schnelles Backen
- Tolles Waffel-Aroma
- Einfache Reinigung
- Günstiger Preis
NACHTEILE
- Nur eine Waffelplatte
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