Meine Erfahrung mit dem GOURMETmaxx Waffeleisen: Belgische Waffeln für zu Hause?
Wenn ich den Begriff „belgische Waffeln” höre, gehen bei mir alle Alarmglocken an. Wobei „Freudenglocken” wohl der bessere Begriff ist. Die dicke Waffel-Variante unserer westlichen Nachbarn hat mich nachhaltig verzaubert.
Inhaltsverzeichnis
Ich liebe es, in den dicken Teigberg zu beißen und das volle Aroma im Inneren zu genießen. Deshalb darf ein belgisches Waffeleisen auch nicht in meinem großen Waffeleisen-Test 2024 fehlen.
Das GOURMETmaxx verspricht genau so ein Erlebnis. Köstliche belgische Waffeln soll der kleine rote Freund zaubern. Ich bin sehr gespannt, ob er dieses Versprechen halten kann.
VORTEILE
- Günstiger Preis
- Ansprechende Optik
- Einfache Reinigung
NACHTEILE
- Lange Backzeit
- Unsauber verarbeitet
Erster Eindruck vom GOURMETmaxx: Leichtes Eisen
Als ich das GOURMETmaxx aus der Verpackung nehme, fällt mir als erstes sein geringes Gewicht auf. 1,75 Kilogramm bringt der kleine Kasten nur auf die Waage. Da belgische Waffeln massiv sind, hatte ich auch ein massives Waffeleisen erwartet. Optisch trifft das auf das GOURMETmaxx zu, haptisch nicht.
Mal schauen, wie sich das fehlende Gewicht auf den Backvorgang auswirkt.
Das GOURMETmaxx Waffeleisen ist definitiv ein Hingucker. Rot und silber sind seine Farben und in denen strahlt es mich an. Mit dieser Optik könnt ihr das Waffeleisen auch auf der Ablagefläche stehen lassen, denn es bereichert jede Küche.
An seiner Front hat das GOURMETmaxx einen Drehregler für die Temperatur und zwei Lampen, die den Betrieb anzeigen.
Mit rund 25 Euro bei Amazon zählt es zu den günstigen Waffeleisen. Besonders für belgische Waffeleisen zahlt ihr sonst mehr.
Der geringe Preis ergibt sich auch aus den verwendeten Materialien, denn die roten Bestandteile sind aus Kunststoff. Ich mag Kunststoff aus geschmacks- und umwelttechnischen Gründen nicht. Er ist nur sehr schwer recyclebar und kann zu unangenehmen Geschmacksrichtungen beitragen.
Hier stört mich besonders, dass der Kunststoff so nah an den heißen Platten verwendet wird. Ich schaue mir im Test später noch an, ob ihr euch Gedanken um die Brand-Sicherheit machen müsst.
Beschaffenheit: Viel Spiel im Deckel
Im zusammengeklappten Zustand ist das GOURMETmaxx gut verarbeitet. Ober- und Unterteil passen sauber aufeinander, es gibt keine unnötigen Spalten.
Beim Aufklappen offenbart das Eisen aber seine erste Schwäche: Der Deckel ist sehr leicht. Das ist bei einem Waffeleisen kein gutes Zeichen, denn der Druck des Deckels trägt mit zum Ergebnis des Backvorgangs bei.
Zudem hat der Deckel einen halben Zentimeter Spiel nach links und rechts, was mich auf eine schlechte Verarbeitung der Scharniere schließen lässt.
Der Deckel des GOURMETmaxx ist zwar federleicht, trotzdem reicht das Gewicht noch aus, um das Gerät aus der Balance zu bringen. Ich will das Eisen schon auffangen, da fängt es sich von alleine.
Das Gerät kippt mit geöffnetem Deckel circa einen Zentimeter nach hinten und wird dort von der hinteren Kante gehalten. Das alles passiert mir im kalten und ausgeschalteten Zustand. Zum Glück, denn so kann ich mich auf diese Wackelei einstellen, wenn das Eisen gleich heiß ist.
Das Kabel lässt sich gut am Boden entlangführen. So wackelt das Eisen immerhin nicht noch zusätzlich, weil es auf dem Kabel steht.
Die Rillen sind tiefer als bei einem normalen Waffeleisen. Logisch, es soll später ja auch belgische Waffeln geben. Für diese speziellen Waffeln finde ich die Rillen aber noch etwas flach.
Eine belgische Waffel ist dann für mich gelungen, wenn ich in die kleinen Felder eine ordentliche Portion Puderzucker geben kann – oder eine ganze Kirsche. Dem ersten Augenmaß nach wird das hier knapp.
Betrieb: Hier ist Geduld gefragt
Genug beschrieben, jetzt wird gehandelt. Der Teig ist fertig und wartet auf seine weitere Verarbeitung.
Aufheizen
Bevor der Teig in das Waffeleisen wandert, muss dieses natürlich noch erhitzt werden. Läuft ja nicht ab wie beim Kartoffelkochen, wo die Kartoffeln direkt mit ins kalte Wasser kommen.
Das Einschalten könnte einfacher nicht sein. Am ganzen Gerät gibt es genau einen Regler, der dafür in Frage kommt. Dieser lässt sich angenehm drehen und verrät mit einem minimalen Klicken, wenn er eingerastet ist. Ich finde diese Rückmeldung sehr angenehm. Wie es sich gehört, drehe ich das Eisen zunächst voll auf.
Ich nehme das Waffeleisen zum ersten Mal in Betrieb, deshalb erwarte ich beim Erhitzen einen leichten Produktionsgeruch. Das Eisen enttäuscht mich nicht und liefert diesen umgehend. Er ist allerdings nur sehr schwach, was ein gutes Zeichen ist.
Die rote Lampe an der Front zeigt mir, ob das Gerät eingeschaltet ist. Die grüne daneben leuchtet auf, wenn das Eisen heiß ist. Das ist jetzt der Fall.
Ich drehe die Temperatur auf drei Viertel des Maximums zurück und beginne mit dem Befüllen.
Befüllen
Das Befüllen klappt sehr gut. Ich gebe meine übliche Menge von meinem Test-Teig in das Waffeleisen: zwei Esslöffel pro Platte. Der Teig verteilt sich gleichmäßig in der Form.
Für den Fall, dass ihr zu viel Teig nehmt, hat das GOURMETmaxx eine kleine Rille rund um die Platten eingebaut. Dort kann sich überzähliger Teig fangen, bevor er seitlich am Eisen runterläuft. Mir gefällt das gut, denn innerhalb des Eisens lässt sich der Teig später einfacher entfernen als an der Außenhülle.
Backen
Der Deckel schließt auch mit Teig sauber. Es kommt aber kein richtiger Druck zustande, weil er so leicht ist. Das kann dazu führen, dass die Waffeln auf der Oberseite kein schönes Muster bekommen. Dann verläuft der Teig aus den einzelnen Kammern und bildet eine glatte Oberfläche. Genau das will ich bei belgischen Waffeln ja nicht.
Gespannt warte ich auf die erste Waffel aus dem GOURMETmaxx.
Und warte …
Und warte …
Zwischendurch sehe ich immer mal wieder ins Eisen, um den aktuellen Stand zu prüfen. Aber da passiert nicht viel. Die Waffel ist zwar nicht mehr flüssig, aber schön braun wird sie auch nicht. Dafür verströmt das Gerät jetzt ein köstliches Aroma, was meinen Hunger nur noch mehr befeuert.
Gleichzeitig verströmt das GOURMETmaxx auch noch etwas anderes: Wasserdampf. Wenn ich die Hand über das Eisen halte, wird sie sehr schnell warm. Generell ist das gesamte Eisen heiß. Wenn ihr Kinder habt, solltet ihr sie jetzt besser auf Abstand halten.
Der Wasserdampf wird schnell wieder flüssig und bildet kleine Wassertropfen auf der Außenseite. Diese sind immerhin nicht mehr heiß.
Der Backvorgang hat einige Nachteile, das Auslösen der Waffel klappt dafür umso besser. Dazu solltet ihr immer einen Holz- oder Plastiklöffel verwenden. Mit Metall verkratzt ihr sonst die Antihaft-Beschichtung. Hier ist aber keine Hilfe notwendig, die Waffel rutscht fast von alleine auf den Teller.
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Reinigung: Ran an die Rillen
Für die Reinigung ist es wichtig, dass ihr vorher den Stecker des Waffeleisens zieht. Klingt selbstverständlich, ich erwähne es trotzdem.
Die Platten des GOURMETmaxx sind fest verbaut, ihr müsst also das Gerät im Ganzen reinigen.
Achtet bitte darauf, dass Kabel und Stecker nicht ins Becken oder ins Wasser hängen, falls ihr das Eisen am Spülbecken säubert. In dem Moment ist es noch nicht schlimm, weil kein Strom drauf ist. Wenn aber Wasser in die Elektronik kommt, geht sie entweder direkt kaputt oder ihr bekommt bei der nächsten Nutzung einen wunderschönen Kurzschluss.
Dank der Antihaft-Beschichtung ist die Reinigung einfach. Zwei Methoden kommen dafür in Frage: Küchenpapier oder Spültuch. Egal, was ihr verwendet, nutzt kein Spülmittel. Das kann hängenbleiben und so schmeckt dann auch eure nächste Waffel.
Ihr wischt die Platten einfach mit dem Tuch oder dem Papier ab, wenn das Eisen noch leicht warm ist. So bekommt ihr alle Reste weg. Dann legt ihr ein Küchenpapier zwischen die Platten und schließt das Eisen. Das Papier saugt bis zur nächsten Nutzung das überzählige Fett auf.
Beim GOURMETmaxx ist die Reinigung kein großer Akt. Durch die tiefen, belgischen Rillen musste ich aber zweimal durchwischen, bis ich alle Reste hatte.
Der Nachteil dieses Geräts ist die blanke Außenfläche. Dort seht ihr schon nach der ersten Benutzung jeden Fingerabdruck. Ein regelmäßiges Abwischen mit einem feuchten Tuch wird also zur Pflicht.
Messwerte: Geduld ist gefragt
Zu jedem meiner Tests gehören Messwerte. Für den großen Waffeleisen-Test 2024 habe ich mein Thermometer und meine Stoppuhr hervorgeholt. Dabei habe ich mir angesehen, wieviel Zeit das Waffeleisen zum Aufheizen und zum Backen der Waffel benötigt.
Zusätzlich habe ich die Temperatur nach dem Aufheizen gemessen und die Temperatur, wenn das Eisen nach dem Aufheizen 30 Sekunden offen stand. Das ist ungefähr die Zeit, die ich zum Befüllen benötige.
Zeit zum Aufheizen (in min) | Zeit zum Backen (in min) | Temperatur nach dem Aufheizen (in °C) | Temperatur nach 30 Sek. mit offenem Deckel (in °C) |
---|---|---|---|
3:00 | 6:20 | 195 | 160 |
Mit 3 Minuten zum Aufheizen liegt der GOURMETmaxx im Mittelfeld des Waffeleisen-Tests. Die dann erreichten 195 Grad sind ebenfalls durchschnittlich. Waffeln müssen durchgebacken aber noch nicht hart sein. Das gelingt am besten bei Temperaturen zwischen 180 und 200 Grad Celsius.
Nachdem ich den Deckel zum Befüllen geöffnet habe, fällt die Temperatur des GOURMETmaxx leider auf 160 Grad ab. Das erklärt auch, warum er 6 Minuten und 20 Sekunden für das Backen benötigt. Dieser Wert ist der mit Abstand schlechteste im gesamten Test.
Wertung: Über Geschmack lässt sich nicht streiten
Ich bewerte die Waffeleisen in meinem Test auf zwei Arten. Zuerst beschreibe ich mit einer Prozentzahl, wie zufrieden ich mit der getesteten Eigenschaft bin. Dann vergebe ich eine Note zu dieser Zahl.
Geschmack
Ich habe einen Test-Teig, den ich für alle Waffeleisen verwende. Ich war selber erstaunt, wie groß der Unterschied im Geschmack trotzdem ausfällt. Zum Geschmack gehört für mich auch die Konsistenz der Waffel. Die Waffel aus dem GOURMETmaxx ist leicht labbrig, sonst aber gut. Der Geschmack hingegen könnte noch intensiver sein.
- Insgesamt gebe ich hier ein „Gut” mit 80 Prozent Zufriedenheit.
Handhabung
Das Anschalten des GOURMETmaxx ist sehr einfach. Die Handhabung nicht, dafür fehlt es an ein paar Details. Der leichte Deckel sitzt nicht gut und lässt sich zu einfach bewegen. Das Kippeln beim Öffnen gibt weitere Abzüge.
- Es reicht noch für ein „Befriedigend” mit 70 Prozent.
Zeit
Das Aufheizen geht noch einigermaßen schnell, das Backen dauert ewig.
- Dafür gibt es ein „Ausreichend” (60 Prozent).
Reinigung
Dank der guten Beschichtung ist das Reinigen der Innenflächen kein großes Problem. Die typischen tiefen Rillen des belgischen Waffeleisens benötigen aber ein bisschen mehr Zuwendung als normale Rillen, bis sie wieder komplett sauber sind.
- Trotzdem bin ich zu 75 Prozent zufrieden, was ein „Gut” bedeutet.
Fazit zum GOURMETmaxx: Okay, geht besser
Ich wollte belgische Waffeln, ich habe belgische Waffeln bekommen. Mission erfüllt? Nicht ganz.
78,83 Euro
Das GOURMETmaxx ist ein durchschnittlich gutes Waffeleisen. Optisch hebt es sich von allen anderen Geräten im Test ab, technisch nicht:
- Die Materialien sind verbesserungswürdig, insgesamt wurde zu viel Plastik verbaut.
- Generell ist die Verarbeitung nicht gut.
- Der Deckel ist zu leicht und hat zu viel Spiel.
- Das Gerät wackelt beim Öffnen, was bei Temperaturen um die 200 Grad Celsius definitiv nicht sein darf.
- Das Aufheizen und Backen dauert zu lange.
Klingt bisher, als würde ich euch pauschal von diesem Waffeleisen abraten. Das tue ich aber nicht.
Denn das Ergebnis war lecker, wenn auch noch optimierungsfähig. Die Reinigung geht einfach, dort könnt ihr wieder Zeit sparen.
Bevor ihr euch dieses Waffeleisen kauft, seht euch aber noch das Krups FDK251 und das Domo DO9047W an. Das sind zwei gute Alternativen zum GOURMETmaxx.
VORTEILE
- Günstiger Preis
- Ansprechende Optik
- Einfache Reinigung
NACHTEILE
- Lange Backzeit
- Unsauber verarbeitet
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