Der Sinbo Smoothie Maker im Test 2024
Es kommt zwar häufiger vor, dass ich euch vom Kauf eines bestimmten Produkts abrate, weil die Leistung einfach nicht dem Preis entspricht – sei es bei Kopfhörern oder Schnellkochtöpfen.
Es kommt aber fast nie vor, dass ich euch UNBEDINGT vom Kauf eines Gerätes abrate, weil ich mir sicher bin, dass das Ding kompletter Schrott und vermutlich auch ein Sicherheitsrisiko ist.
Der Sinbo Smoothie Maker, den ihr für lächerliche bei Amazon erhaltet, ist ein solcher Totalausfall. Das Gerät eines (zumindest mir) völlig unbekannten Herstellers mit Sitz in der Türkei zeigt im Test so viele Merkwürdig- und Fragwürdigkeiten, dass ich den Test am liebsten abgebrochen hätte.
Der Sinbo Smoothie Maker im Überblick
Beim Auspacken gibt es am Sinbo noch wenig zu meckern, auch wenn der Edelstahlsockel ein wenig sehr schmal und nicht gerade übermäßig standfest ist. Der Begriff Smoothie Maker ist in diesem Fall ein Marketingbegriff, da er ein typischer Standmixer mit 1,5 Liter-Glasaufsatz ist. Echte Smoothie Maker sehen eher aus wie der AEG PerfectMix SB 2400 Mini Mixer und arbeiten nach dem Mix& Go-Prinzip.
Der Glaskrug ist angenehm in der Handhabung, auch wenn er sich verdächtig leicht anfühlt. Schon beim Aufsetzen und Arretieren zeigen sich die ersten Probleme, denn bis der Mixeraufsatz richtig sitzt, ist viel Gefummel gefragt. Auch beim Deckel ist etwas zu viel Spiel, was sich später noch als Problem herausstellen wird.
600 Watt Motorleistung ist auf dem Papier im Zusammenspiel mit 6 sternförmig angeordneten Klingen erst einmal nicht schlecht, auch wenn der Sinbo keine Angaben zur Umdrehung macht. Zumindest habe ich keine gefunden.
Der Drehschalter mit fünf Mixstufen ist übersichtlich, Pulse-Mixen ist ebenfalls möglich. Und bei einem Preisschild von kann man an dieser Stelle nun wirklich nicht mehr erwarten.
Darum ist auch bis hierhin die Pro- und Contraliste gar nicht so übel:
VORTEILE
- Kompakter Aufbau
- Sehr günstiger Preis
NACHTEILE
- Etwas wackelig
- Schwere Arretierung
- Keine Ersatzteile
- Verbrannter Geruch beim Mixen
Wie gesagt, die Contra-Argumente sind bei diesem Preis nicht weiter überraschend, auch wenn wir das etwa beim Russell Hobbs Essentials Standmixer zum gleichen Preis schon wesentlich besser gesehen haben.
Der Sinbo Smoothie Maker im Einsatz
Richtig fuchsig machte mich der Sinbo Smoothie Maker dann allerdings im Einsatz. Zunächst einmal habe ich wie immer der Wassertest durchgeführt. Flüssigkeit bis zur Maximalbeschriftung rein und angestellt, schon verrät uns das Gerät viel über sich. Und was der Sinbo da so erzählte, klang nicht gut:
- Sobald ich den Mixer gen Maximalstufe gedreht habe, hat sich mein Strommesser verabschiedet. Irgendwann vorher hatte er noch 380 Watt angezeigt, was bei einer Nennleistung von 600 Watt eigentlich mehr als ordentlich ist. Da sich der Strommesser (als passives Gerät) jedes Mal weigerte, beim höchsten Punkt zu messen, bin ich mir sicher, dass beim Sinbo irgendeine Form von Überlastung stattfindet.
- Schon in der ersten Stufe beginnt sich ein gemütlicher Geruch nach verbranntem Kunststoff in der Küche breit zu machen. Dieses Phänomen dürfte ganz hart mit der Messverweigerung zusammenhängen.
- Der Wirbel ist äußerst unruhig und das Wasser spritzt mehrfach aus dem Deckel.
- Der Drehschalter lässt sich mit leicht feuchten oder öligen Fingern kaum noch richtig drehen, weil er zu klein ist.
Es dürfte klar sein, warum mir an dieser Stelle bereits der Sinn nach Abbruch stand. Brandgeruch ist nie ein gutes Zeichen und wenn wir dann noch harte Indizien für eine Überlastung der Stromzufuhr (oder des Motors oder was auch immer) haben, sollte das Gerät sofort abgeschaltet werden.
Ich habe aber die Sache hart bis zum Ende durchgezogen und auch noch einmal Pesto gemacht. Das habe ich dann aber (vielleicht etwas übervorsichtig) weggekippt, statt es in eine Vorratsdose zu tun.
Die Mixergebnisse waren erst nach gewaltiger Flüssigkeitszufuhr okay, auch wenn die Kerne nicht ganz fein gematscht waren. Mehr zum Testrezept erfahrt ihr übrigens im Ratgeber Standmixer und im Ratgeber Rezepte im Standmixer. Ohne diese Zusatzflüssigkeit hat der Sinbo die Ruccola-Blätter gar nicht erst zu fassen bekommen wie hier sehr schön zu sehen:
Das übliche Problem, dass große Mixer mit kleinen Füllmengen kaum zu Rande kommen, war auch hier gegeben, auch wenn ich das dem Sinbo natürlich nicht speziell ankreide. Die Lautstärke war ebenfalls verträglich, obwohl das in diesem Zusammenhang eigentlich keine Rolle mehr spielt.
Die Reinigung
Bei der Reinigung gibt es kaum etwas zu meckern, da sich der Mixeraufsatz mustergültig (und ziemlich kleinteilig) in seine Einzelteile zerlegen lässt und anschließend in die Spülmaschine wandern darf.
An einigen Ecken und Kanten kann sich etwas festsetzen, was dann per Hand nachgearbeitet werden müsste. Aber da ich sowieso sicher bin, dass der Mixer bei euch nach der ersten Anwendung noch dreckig in die Mülltonne wandern würde, können wir uns auch hier weitere Abwägungen sparen.
Fazit zum Sinbo Smoothie Maker
Was soll ich noch groß sagen außer Nein, Nein und nochmals Nein? Es wäre auch kein Argument, dass der Sinbo Mixer ja so wenig kostet, denn wenn ihr wirklich nur so wenig Geld für einen Glas-Standmixer ausgeben wollt, seid ihr mit dem Russell Hobbs Essentials einfach dreitausendmal besser dran.
VORTEILE
- Kompakter Aufbau
- Sehr günstiger Preis
NACHTEILE
- Etwas wackelig
- Schwere Arretierung
- Keine Ersatzteile
- Verbrannter Geruch beim Mixen
Der wird vermutlich auch irgendwann in naher Zukunft den Geist aufgeben, aber wenigstens zeigt er euch das nicht so überdeutlich wie der Sinbo. Spaß beiseite: Ich halte dieses Gerät für absoluten Schrott und rate euch dringend, lieber etwas Anderes zu kaufen. Auswahl gibt es in unserem Standmixer Test 2024 genug.
Wollt ihr noch weitere Anti-Tipps oder habt eine Frage? Dann hinterlasst gerne einen Kommentar!
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