Meine Erfahrung mit dem Proscenic 850T WLAN Saugroboter: Wo bitte geht’s ins Wohnzimmer?
Der Proscenic 850T WLAN ist der zweite Proscenic-Sauger in unserem Saugroboter Test 2025. Sein Vorgänger, der 790T WLAN – von mir liebevoll Prinzessin getauft – musste sich nur knapp dem Testsieger geschlagen geben.
Klar, dass ich unbedingt wissen wollte, wie sich der große Bruder schlagen würde. Vor allem auf den direkten Vergleich mit dem Bagotte 3-in-1 BL509 war ich gespannt. Denn der hatte mich mit seiner Reinigungsfähigkeit, der einfachen Programmierung und seiner zuverlässigen Hinderniserkennung absolut überzeugt.
Wie das Rennen ausgegangen ist? So viel verrate ich euch schon mal: Der Kampf um die Krone war sehr eng.
64,83 Euro
Inhaltsverzeichnis
Erster Eindruck, Lieferumfang & Maschinen-Intelligenz: Beste Voraussetzungen
Gibt es die Liebe auf den ersten Blick? Zumindest bei Staubsaugern bin ich mir da ziemlich sicher. Der Proscenic 850T hat mich schon beim Auspacken mit seinem modernen Design und seiner schwarz glänzenden Oberfläche verzaubert.
Unterschiede zum Proscenic 790T werden schnell deutlich, wenn wir die beiden nebeneinander stellen:
Proscenic 850T WLAN | Proscenic 790T WLAN | |
---|---|---|
Saugmodi / -stufen | 3 / 3 | 3 / 1 |
Saugleistung | 3.000 Pa | 1.200 Pa |
Wischfunktion | Ja | Ja |
Staubbehälter | 0,5 l | 0,7 l |
Betriebsdauer | 120 Min | 100 Min |
Akku-Ladezeit | 4-5h | 4-5h |
Steuerung | Gerät Fernbedienung App Alexa & Google Home | Gerät Fernbedienung App Alexa |
Höhe | 7,3 cm | 9 cm |
max. Schwellenhöhe | 2 cm | 1,5 cm |
Zubehör | 2 HEPA-Filter 2 Wischtücher 2 Seitenbürsten 2 Ersatzseitenbürsten 1 Reinigungsbürste 1 Magnetband | 2 HEPA-Filter 2 Wischtücher 2 Seitenbürsten 2 Ersatzseitenbürsten 1 Reinigungsbürste |
Ihr seht, dass der Hersteller dem jüngeren Modell einige Neuerungen spendiert hat. Die höhere Saugkraft und die Saugstufen versprechen – zumindest auf dem Papier – bessere Saug-Ergebnisse.
Eine weitere Verbesserung gibt es beim Wassertank. Der störte beim 790T die praktische runde Form der saug-wischenden Diskusscheibe. Beim 850T ist der Tank sauberer in das Gerät integriert. Zudem kommt der neue Proscenic Saugroboter flacher daher und hat damit bei der Reinigung unter Sofas, Betten und Kommoden bessere Karten.
In Sachen Ausstattung zeigt der 850T von Anfang an Testsieger-Potential. Neben der Ladestation inklusive separatem Kabel findet ihr im Karton ein Magnetband, mit dem ihr No-Go-Bereiche markieren könnt. Dazu gibt es jeweils einen Behälter für die Saug- und die Wischfunktion, zwei HEPA-Filter, zwei Wischtücher sowie eine Reinigungsbürste.
Mein persönliches Highlight ist aber die Fernbedienung. Nicht etwa, weil der Hersteller die Batterien gleich mitliefert (Nein, das ist nicht selbstverständlich!), sondern weil sie ihr eigenes Plätzchen an der Basis-Station findet. Es sind die kleinen Dinge im Leben…
Habt ihr mal überschlagen, wie viel Zeit ihr mit dem Suchen von Fernbedienungen verbringt? Oder seid ihr am Ende etwas ordentlicher als ich?
Der Proscenic 850T WLAN im Saugeinsatz: Kraftvoll & ein bisschen konfus
Mein Praxis-Test startete mit einem kleinen Manko: Der On-/Off-Schalter des 850T befindet sich auf der Unterseite – und leider recht weit innen. Ich musste den Sauger jedes Mal herumdrehen, weil ich den Schalter nicht ertasten konnte. Das hat meine Vorfreude aber nicht wirklich getrübt.
Die Steuerung: Von den Feinheiten der Programmierung
Die Anwendung der App ist ausgesprochen einfach, hier könnt ihr etwa den Weg des Saugers live verfolgen. Was ihr hier leider nicht könnt, ist das Einstellen der Wischintensität (respektive Wassermenge) und der Saugstufe. Dazu muss die Fernbedienung her.
Auch beim Einstellen der automatischen Reinigung gibt es einen Unterschied zwischen App und Fernbedienung. Möchtet ihr zum Beispiel den Sauger regelmäßig jeden Donnerstag zum Saugwischen losschicken, geht das nur über die App. Über die Fernbedienung könnt ihr hingegen nur einmalige Reinigungsaktionen einstellen. Das ist ein bisschen irritierend.
Den ersten Saug-Durchgang habe ich direkt am Gerät gestartet. Auch hier gibt es eine Besonderheit: Was immer ihr möchtet – saugen oder wischen – muss innerhalb von 24 Stunden starten. Präziser lässt sich der Vorgang am Gerät selbst nicht programmieren. Kein Problem für mich, denn ich wollte ja sofort loslegen.
Die Navigation: Etwas wirr
Eines vorneweg: Versucht gar nicht erst, in der wirren Routenplanung des Proscenic 850T WLAN so etwas wie eine logische Struktur zu erkennen. Der kleine Roboter startete seine Runde im Schlafzimmer und saugte mit Hingabe.
Dann ging es durch den Flur ins Wohnzimmer. Allerdings war ihm mein größter Raum nur einen kleinen Abstecher wert. Also kurvte er wieder in den Flur und nach kurzem Aufenthalt ins Gäste-WC. Und dann? Wieder ab ins Schlafzimmer.
Ich hatte den Eindruck, dass das Anlegen einer virtuellen Karte beim 850T nicht richtig funktioniert. Manche Bereiche steuert der kleine Roboter nur kurz an, andere reinigt er sogar doppelt.
Eine mögliche Erklärung habe ich gefunden: Verfängt sich der Saugroboter während eines Saugvorgangs, müsst ihr ihn neu starten. Startet er seine Tour danach noch einmal von vorne, erklärt das seinen eigenartigen Kurs. Das beobachte ich weiter.
Ein weiteres Phänomen: Seine Ladestation fand er zu Beginn jederzeit problemlos. Später fand er nicht mehr ganz so zuverlässig den Weg nach Hause. Ein Blick in die User-Communities zeigt, dass das bei einigen Saugrobotern vorkommt. Warum auch immer.
Die Saugfunktion: Haare ja, Felle nein!
Kommen wir zu einem wesentlichen Aspekt eines saugenden Wischroboters: der Bodenpflege. In der ersten Runde habe ich die Saugfunktion auf den Prüfstand gestellt. Hier punktet der 850T WLAN auf dem Papier mit 3.000 Pascal Saugleistung und 3 Saugstufen.
Der Proscenic Saugroboter wirbelt recht flink – und mit 60 Dezibel angenehm leise – durch die Wohnung. Das Fassungsvermögen des Schmutzauffangbehälters ist etwas kleiner als beim 790T. Aber die 0,5 Liter reichen bequem für den üblichen Schmutz und die Tierhaare, die eine Schuhe-in-der-Wohnung-Trägerin und ein Hund so auf Fliesen und Teppichen verteilen.
Leider erkennt ihr während des Saugens nicht gleich, in welcher der 3 Stufen euer Sauger gerade arbeitet. Am Gerät selbst und auf der Fernbedienung gibt es keine Hinweise darauf. Lediglich in der App findet ihr eine Anzeige für die Saugstufe.
Erfreulich finde ich am Proscenic 850T WLAN Saugroboter vor allem, dass er nicht nur Hartböden beherrscht, sondern auch Teppiche. Vor allem mit schweren und hohen Auslegwaren kommt er gut klar.
Die Kante meistert er sehr gut, hier kommt ihm seine maximale Schwellenhöhe von 2 Zentimetern zugute. Bei leichteren Teppichen hingegen kann es passieren, dass er sie nicht erklimmt, sondern sie vor sich herschiebt.
Mit Fransen kommt er ganz gut zurecht, die halten ihn selten auf. Habt ihr irgendwo eines dieser modernen Felle liegen, räumt es lieber beiseite, ehe der Proscenic loslegt. Denn hier verfängt er sich gnadenlos.
Zwar erkenne ich während des Saugens, dass der 850T Staub und Schmutz ganz ordentlich zu Leibe rückt, dennoch bleiben am Ende kleine unsaubere Ecken, die den Gesamteindruck stören.
Die Wischfunktion: Ambitioniert, aber holprig
In Sachen Reinigung hat der Bagotte 3-in-1 Saugroboter ordentlich vorgelegt. Es war also von Anfang an klar, dass unser Testsieger nicht mal eben so im Vorbeigehen vom Thron gewischt werden könnte.
Möglicherweise saugt sich der feuchte Wischlappen am Boden fest, wenn der Roboter vor dem Start noch eine Weile in der Ladestation verbringt. Es ist richtig ärgerlich, wenn ihr ihn so programmiert habt, dass er während eurer Abwesenheit wischt – und dann tut sich nix ohne eure Hilfe.
Beim Wischvorgang selbst fährt der Proscenic sehr geschickt um Tisch- und Stuhlbeine herum. Er arbeitet die Räume zügig ab und auch wenn seine Route dabei etwas skurril wirkt, lässt er keine Stelle aus. Auch beim Wischen ist die Lautstärke angenehm.
Den gewischten Bereich erkennt ihr sehr gut, allerdings fehlt mir hier ein wenig die nasse Spur hinter dem Roboter. Auch auf der höchsten Stufe der Wassermengenregulierung ist der Boden allenfalls feucht. Der Bagotte hinterlässt eine nasse Wischspur und vermittelt mir damit eher das Gefühl einer intensiven Bodenreinigung.
Störender als das ist aber die Tatsache, dass der Proscenic Wischroboter nicht gleichmäßig wischt. Dadurch hinterlässt er Streifen, die auch nach dem Abtrocknen der Fläche deutlich sichtbar sind. Entweder verteilt sich das Wasser aus dem Tank nicht gleichmäßig auf das Wischtuch, oder dieses liegt nicht akkurat auf dem Boden auf.
Die Handhabung: Pluspunkte für den Proscenic 850T WLAN
Was mir am Proscenic Saugroboter besonders gut gefällt, ist die einfache Handhabung des Geräts und der Behälter. Sowohl der Staubbehälter als auch der Wassertank lassen sich einfach mit einem Klick anbringen und entfernen. Genauso einfach entnehmt ihr den Filter, um den Staubbehälter mit Wasser auszuspülen.
Hier hat der Proscenic sogar einmal die Nase vorn vor meinem geliebten Bagotte: Im Lieferumfang ist eine kleine Reinigungsbürste enthalten. Mit dem kleinen Reinigungswerkzeug befreit ihr die Rollbürste im Nu von störendem Schmutz.
Raumgrößen & Reinigungsbedarf: Wofür eignet sich der Proscenic Saugroboter?
Mit seiner Akku-Laufzeit von 120 Minuten ist der Proscenic 850T WLAN ideal für meine 73 Quadratmeter. Für einen zweiten Durchgang im stärksten Saugmodus würde seine Energie nicht mehr reichen, aber er kriecht auch nicht mit letzter Kraft in seine Ladestation.
Über App und Fernbedienung könnt ihr den smarten Saugroboter so programmieren, dass er die Böden reinigt, während ihr nicht zu Hause seid. Allerdings besteht das Risiko, dass er sich irgendwo verfängt und auf eure Hilfe wartet – aber das ist bei den meisten Saugrobotern der Fall.
Mit seiner Saugleistung und vor allem seinen Wischfähigkeiten sehe ich den kleinen Roboter vor allem als praktischen Helfer, der eine gewisse Grundsauberkeit herstellt. Für Feinheiten und besondere Anlässe ist ein „normaler“ Staubsauger die bessere Wahl. Bei den Akku-Handstaubsaugern in unserem Test hat übrigens ein Proscenic-Modell die Nase vorn: Der P8 Max punktet unter anderem mit seinem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis.
Fazit zum Proscenic 850T WLAN Saugroboter: Für die Krone reicht es nicht
Ich muss zugeben, dass der schicke Proscenic Saugroboter mir ein bisschen den Kopf verdreht hat. Das elegante, schwarz glänzende Gerät wirkte so ganz anders als der langweilig-graue Bagotte, der schon so lange an meiner Seite ist.
Der Name Proscenic versprach einiges, da musste ich mir den 850T WLAN einfach genauer anschauen. Am Ende siegte aber die Treue – und das gleich doppelt. Proscenic bleibt sich treu und landet erneut auf dem 2. Platz. Und ich bleibe meinem Bagotte 3-in-1 treu.
VORTEILE
- Schicke Optik
- Umfangreiches Zubehör Steuerung über Fernbedienung
- Smartphone und Smart Home
- Hohe Saugleistung
- Saugt und wischt in einem Arbeitsgang
NACHTEILE
- Saugfunktion mit kleinen Mängeln
- Wischfunktion hinterlässt Streifen
- Mitunter abenteuerliche Navigation
Produkteigenschaften
Der Proscenic 850T WLAN überzeugt mit smarten Features wie einer Smart-Home-Steuerung und verschiedenen Programmiermöglichkeiten. Die Handhabung ist super, das Zubehör ebenfalls – vor allem: Ihr könnt damit saugen und wischen (gleichzeitig!).
Aber am Ende reicht es eben nicht ganz zum Sieg. Die Reinigungsleistung ist beim Bagotte Saugroboter einfach besser. Dafür verzichte ich auch auf die smarte App-Steuerung.
Habt ihr Fragen zum Proscenic 850T WLAN? Oder habt ihr ganz andere Erfahrungen mit dem Saugroboter gemacht? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar!
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